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Wiesenhausener Ysenregatta geht an Florenz – Meadowhouse verpasst Podest nur knapp

Es war mal wieder Zeit für ein Volksfest in Wiesenhausen. Nicht, dass es davon zu wenige in der Weltstadt gibt, allerdings gibt es kein vergleichbares zu diesem. Eine Segelregatta findet schließlich nicht alle Tage statt und so scharten sich wieder viele tausend Menschen um Meadowhouse‘ berühmtesten und wasserreichsten Fluss, um den Teilnehmern zuzujubeln und bei sonnigen Stunden ihre Zusammenkunft zu genießen. Sieger der diesjährigen Ysenregatta wurde Florenz vor Diamantina und Mompracem. Meadowhouse landete auf einem respektablen fünften Platz, ihnen fehlten nur wenige Minuten auf den dritten Platz.

Startschuss der Regatta war am Karfreitag, rund 7 Kilometer vor der eigentlichen Küstenlinie. 32 Boote gingen an den Start, ins Ziel schafften es 28. Vier Nationen mussten das Rennen wegen technischer Probleme oder Krankheit abbrechen. Das Wetter beim Start war alles andere als optimal. Starke Winde Richtung Festland verhießen zwar einen standesgemäßen Rückenwind, die Regenwolken und die aufschäumende Gischt verhinderten jedoch eine gute Sicht. So sahen die Fernsehzuschauer vom Start des Rennens eher wenig, die Medienhubschrauber durften zudem nicht zu tief fliegen, um die Boote mit ihren Wirbeln nicht zu beeinflussen. Dennoch lief der Start reibungslos und das meadowhousische Boot „Windrose“ konnte sogar als erstes das Ysendelta durchqueren und in die Flussmündung einfahren. Einen groben Patzer leistete sich das Team aus Carisonien, was durch einen Navigationsfehler in einen Seitenarm des Ysens fuhr und wieder kehrtmachen musste. Schließlich waren sie auch eines der Boote, welches das Rennen wegen technischer Komplikationen abbrechen musste. Je weiter es ins Inland ging, desto besser wurden auch die Witterungsbedingungen. Die Nächte jedoch boten auch nach wie vor harte Herausforderungen für die Teilnehmer. Temperaturen um den Gefrierpunkt machten einigen Seglern zu schaffen, Erkältungen bis hin zu Grippefällen waren keine Seltenheit. Im Falle des miwanischen Teams sorgte ein Infekt sogar für das Aus, da die gesamte Mannschaft flachlag und die Veranstalter eine weitere Teilnahme als unverantwortlich eingestuft hatten. Meadowhouse musste seine Führung dann auch an den Buchmacher-Favorit Aloe Vera abgeben, deren erfahrene Crew besser mit den Strömungsverhältnissen am Oberysen zurechtkam. Florenz hatte sich jedoch stets im Verfolgerfeld gehalten und nutzte die in der Früh auftretenden Seitenwinde clever aus, um sich ebenfalls an Meadowhouse vorbeizuschieben.

Besonders in den Nachmittagsstunden versammelten sich viele Schaulustige an den Ufern des Ysens und warfen Proviant in Richtung der Boote. Da sich wegen der geringeren Fließgeschwindigkeit viele Teilnehmer ohnehin näher an das Ufer begaben, war der zu überbrückende Weg für die Obstbeutel, Frikadellen, Flaschen und mehr auch nicht allzu weit. Das Etappenziel am Landsitz derer von Hirschbachs war dann wieder der Ort, wo die ersten Sektkorken knallten. Friedhelm von Hirschbach höchstselbst ließ die Flasche überlaufen, als Florenz, die im Dreistromland den Führenden Aloe Vera überholt hatten, als erstes den Meilenstein passierten. Dass es dabei fünf Uhr morgens war, schien den früheren Reichstagspräsidenten dabei keineswegs zu stören. Florenz enteilte jetzt seinen Verfolgern mehr und mehr. Zu einem kleinen, glücklicherweise allerdings folgenlosen, Unfall kam es bei den Stromschnellen von Isenau, als das whalsche Boot zu weit nordwärts abdriftete und auf Grund lief. Nach einer aufwendigen Reparatur konnte die Mannschaft ihr Gefährt aber wieder flott machen, kleinere Schnittwunden blieben die einzigen Verletzungen. Die „Windrose“ musste zur Spitze nun abreißen lassen, befand sich aber nun in einem spannenden Rennen um die Podestplätze. Die Ufer waren in den Städten und Dörfern nun gezeichnet von vielen Buden, Zelten und Ständen. Vielerorts wurde die Regatta für ein kleines Volksfest genutzt, wo Wein, Wurst und andere Spezialitäten serviert und präsentiert wurden. Kurz vor Steg am Isen erlebten die Teilnehmer dann nochmal einen Wetterumschwung, begleitet von teilweise sintflutartigen Regenfällen und Gewittern. Dies veränderte in der Spitzengruppe nochmal die Konstellation, da Mompracem aufgrund der Beschaffenheit ihrer Segel nun aufholte, während Florenz seinen Vorsprung etwas einbüßen musste. Meadowhouse wurde zudem von den an schlechtes Wetter gewöhnten Diamantinern überholt, konnte aber dennoch dranbleiben an den ersten Dreien. Dies verzögerte den Verlauf des Rennens wieder ein wenig, welches zuvor unter dem vorgesehenen Zeitplan lag.

Florenz passierte dann auch als erstes Team die Wiesenhausener Stadtgrenze. Meadowhouse war auf dem vierten Platz in die Weltstadt eingelaufen, das Rennen zum Brisciusfels spitzte sich nun zu. Mit rund 54 Minuten Vorsprung gewann die florentinische Mannschaft dann die 31. Wiesenhausener Ysenregatta mit ihrer Ankunft am Brisciusfels. Diesmal ließ Bürgermeisterin Amelia Abendsegler die Sektkorken knallen und überreichte Skipper Nevio Gimbald das begehrte Goldene Ruder. Für Florenz ist es nach 1799 und 1809 der dritte Triumph. Das Rennen um die Plätze 2, 3, 4 und 5 gestaltete sich dann sehr dramatisch. Diamantina landete nur Sekunden vor Mompracem den Sprung auf das Silberpodest, Mompracem wiederum übertrumpfte Aloe Vera nur um eine knappe halbe Minute, Meadowhouse fehlten nur knapp zwei Minuten auf Mompracem. Dennoch wurde das heimische Team von den anwesenden Gästen herzlich bejubelt und zu zufriedenen Gesichtern waren nach den letzten Platzierungen (15, 20 und 9) auch durchaus verständlich. Sieger Florenz benötigte für die Strecke, die breiter ist als die westparadiesische Bucht, eine sehr gute Zeit von sechs Tagen, zwölf Stunden und 23 Minuten. Meadowhouse schaffte die beste Zeit seit 1817 und kann damit einen Erfolg vermelden. Skipper Frank Lipton, inzwischen seit neun Jahren dabei, verkündete, man wollte nächstes Jahr dann den Sprung aufs Podest schaffen. Man erkenne die Entwicklung seines Teams sehr deutlich.

Die Vorsitzende der Veranstaltungskommission Birte Blaumeise bedankte sich bei allen Veranstaltern und Beteiligten für die Organisation und den reibungslosen Ablauf und bei den Seglern für ein spannendes Rennen. Am Abend trudelten dann auch die letzten Boote am Brisciusfels ein, als letztes ins Ziel schaffte es Estland. Auch für die Bürger hat sich diese Regatta wieder einmal gelohnt und sei es nur aus kulinarischen und sozialen Gründen.

Platzierungen der 31. Wiesenhausener Ysenregatta 1823: (Top 10)

  1. Florenz
  2. Diamantina
  3. Mompracem
  4. Aloe Vera
  5. Meadowhouse
  6. Dilosophien
  7. Rhûen
  8. Mevàns
  9. Drachonien
  10. De Litland

 

Das ist die beste Tiergruppe aller Zeiten – Begeisterndes Konzert auf Schloß Wiesenhausen

Mit ihrem derzeitigen Album „Weltkinder“ ist die Tiergruppe mal wieder auf Tour. Seit der letzten „Immer weiter“-Tour 1815 sind einige Jahre vergangen und erneut legte das Ensemble auch Station in Wiesenhausen ein. Bereits voriges Jahr hatten sie mit einer Kostprobe ihres neuen Albums bei der Verleihung der Goldenen Löwen die Herzen von Fans und Kritikern erobert. Auch das letztlich vollständig veröffentlichte Album vergangenen Sommer sorgte für überaus positive Schlagzeilen. Nun ist die Gruppe wieder auf Tour. Ihr letzter Halt: Schloß Wiesenhausen am Freitagabend.

Vieles ist anders, als noch bei der letzten Tour. Kleinere Hallen, weniger Songs, keine Gastauftritte anderer Musiker mehr. So ein bisschen wirkt es, als ob man wieder zurück zu seinen Wurzeln will. Auch musikalisch. Die Songs sind durchweg beeindruckend intensiv, vermitteln einen spielerischen Umgang mit leichten Themen und besprechen die Schwierigkeiten im Umgang mit Natur und Umwelt ernsthaft aber mit der nötigen Lässigkeit. Der erhobene moralische Zeigefinger fehlt zum Glück durchweg. „Weltkinder“ ist vor allem ein Behandeln der Frage, was es bedeutet, ein lebendes und fühlendes Wesen zu sein. Die rund 20 000 Zuschauer im Großen Saal auf Schloß Wiesenhausen, in dem auch einst das Hogwarts-Orchester sein legendäres Konzert gab, waren durchweg begeistert. Das lag vor allem an den neuen Songs, aber auch der wohl dosierten Einstreuung alter Gassenhauer.

Diesmal verzichteten Frontmann Dolens Aoule und sein Ensemble auf einen pompösen Showbeginn. Der Vorhang hob sich, die Musiker betraten beinahe demütig die Bühne, Aoule winkte kurz ins Publikum und los ging die wilde Fahrt. Der namensgebende Titel des Albums „Weltkinder“ führte schwungvoll in den Abend. Schnell machte sich die hohe Variabilität des neuen Albums bemerkbar. Schon das zweite Stück „Geboren irgendwo“ drehte sich um das Finden der eigenen Wurzeln. Die Moral von der Geschicht – wir alle haben sie am selben Ort. „Weltkinder“ ist vor allem auch ein Liebesbekenntnis zu unserem Heimatplaneten. Erstaunlich ist auch die musikalische Vielfalt. Aoule nimmt sich inzwischen mehr als Teil eines Teams wahr, denn als den alles überstrahlenden Frontsänger. Immer wieder hatten in vergangenen Jahren auch einige Instrumentalisten große Auftritte gehabt, so etwa Wolli mit „Der tropfende Wasserhahn“ oder auch Zischel mit seinem Mundharmonika-Solo. Eins vorweggenommen: Letzteres gab es auch bei diesem Konzert, allerdings nicht nur dieses. Inzwischen übernehmen ganze Gesangspassagen Aoules Kollegen Wolli (Gitarre, Klavierflügel), Zischel (Gitarre, Bass) und Jens Elaphro (Gitarre, Keyboards, Percussion). Beim trocken-rockigen „Wir sind Tiere“ schwang sich Aoule selbst die Gitarre um, während der Gesang komplett an den Rest des Ensembles ging. „Die Frösche am Teich“ ist ein Duett zwischen Aoule und Wolli, die Aoule auch beim kapitalismuskritischen „Fass ohne Boden“ und beim psychoanalytischen „Morgen fang ich ein neues Leben an“ am Klavierflügel begleitet.

Erst das siebte Stück des Abends ist dann ein altbekannter Klassiker. Elaphro spielt sein bekanntes Gitarrenriff an und das Publikum ist aus dem Häuschen. Die besungene „Enzyklopädie der Tierwelt Reptilien und Amphibien“ ist nicht nur der namentlich längste Titel der Tiergruppe, sondern auch seit Ende der 90er-Jahre einer der beliebtesten. Auch die Mächtigen der Welt werden direkt angesprochen. „Palaces Monda“ stellt viele Fragen über die Zukunft und wie wir die Liebe Welt unseren Kindern hinterlassen werden. Nur wenige Kilometer vom Weltpalast entfernt, kann der Text seine Wirkung so voll entfalten. Auf große Reden verzichtet man jedoch gänzlich, man lässt lieber die Lieder sprechen. Das Publikum honoriert das, gerade die Puristen unter den Fans kommen voll auf ihre Kosten. Es ist einfach Musik, Musik mit Anspruch, aber eben Kunst, die für sich spricht und keine Selbstdarstellung braucht. Etwas, was der Tiergruppe gerade während ihrer letzten Tour vor acht Jahren immer wieder vorgeworfen wurde. Mit dem großartigen „Pfeilgift“, dem wahrscheinlich populärsten Song des „Immer weiter“-Albums, spielt das Ensemble um Aoule dann die zweite ältere Nummer. Es ist schwer zu beurteilen, ob die Fans nun noch begeisterter sind oder einfach weiter singen. Die Vermutung liegt nahe, dass das Publikum bei den alten Stücken etwas textsicherer ist.

Im letzten Drittel des Konzerts werden dann nicht nur die Musiker obligatorisch vorgestellt, auch wenn wahrscheinlich jeder der Anwesenden sie nicht nur mit Namen, sondern auch mit Anschrift, Geburtsort und Lebenslauf kennt, sondern es naht auch wieder Zischels großer Auftritt mit seinem Mundharmonika-Solo. Diesmal ist es allerdings eine erkennbar andere Nummer als noch bei der letzten Tour, bei der Schlagzeuger Pho Crhande ihn begleitete. Zischel spielt alleine und wieder einmal famos. Es zahlt sich mehrfach an diesem Abend aus, dass bis auf Crhande (nur Schlagzeug) und Aoule (nur Gitarre) alle Multiinstrumentalisten sind. Jens Elaphro schnappt sich bei „Reise durch die Zeit“ unter anderem einen Synthesizer. Das wohl meist beachteste Stück des Albums war ohne Frage „Liebes Glück“. Ein Wortspiel als Titel eines Liedes über die Verbrüderung zwischen der Lieben und der Bösen Welt. In einer Zeit, in der nicht mal die kühnsten Pazifisten und Fantasten ein solches Szenario herbeifordern, traut sich die Tiergruppe, dieses Thema anzustoßen und sogar letztes Jahr in Ranjos aufzuführen. Mit Aoules Sprechgesang während der Strophen und Wollis Gesang im Refrain erhält der Abend auch musikalisch nochmal eine andere Note. Der Applaus nach dem fast orchestralen Ende des Stücks ist wohl der ehrlichste an diesem Abend. Kein überbordendes Johlen und Jubeln und doch wohl die durchdringendste Zuneigungsbekundung des Publikums. Natürlich darf auch „Wiesenhausen – Hymne an die Weltstadt“ an diesem Wiesenhausener Abend nicht fehlen. Aoule gab bekannt, diese Nummer nur in Meadowhouse aufzuführen. „Es passt woanders einfach nicht, außerdem ist es schön, bestimmte Orte mit bestimmten Songs zu verbinden und wir machen das jetzt mal so“. Nach dem mit der BEFIM entstandenen Stück verschwand die Tiergruppe erst einmal von der Bühne. Die „Zugabe“-Rufe waren wohl noch im Ysental zu hören, so dauerte es nicht lange und die Band kam zurück und spielte noch drei Songs. Das vorletzte Stück „Brücken“ rundete den Albumpart dann ab, der Rausschmeißer „Raus aufs Meer“ entstammte dann wieder dem 1815er Album. Es passte alles. Der vor Sehnsucht triefende Song wurde zum Mitmachsingen, welches zuvor an dem Abend noch nicht stattgefunden hatte. Und Aoule erhielt doch noch seinen Solo-Auftritt. A cappella sang er die letzten Zeilen im Wechsel mit dem Publikum, während der Rest der Band schon im Dunkeln hinter dem sich langsam schließenden Vorhang weilte. Dann war Schluss, nach 21 Stücken und knapp 1 Stunde 50 Livemusik, die sich gelohnt hat.

Die Tiergruppe erfindet sich neu und kehrt gleichzeitig zu ihren Wurzeln zurück. Dass so etwas gelingt, ist mehr als selten in der Kunst- und Kulturbranche. Und oftmals die Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. Aoule und Co haben sie gefunden und das zeugt von einer enormen geistigen Kapazität, gepaart mit einer starken Reflexion über die eigenen Werke. Sie haben daraus vor allem die richtigen Schlüsse gezogen, was wohl die Schwierigste aller zugrundeliegenden Herausforderungen war. Fans aus aller Welt sind begeistert und auch die Welt der Kritiker liegt dem Ensemble zu Füßen. „Weltkinder“ ist auch live ein absolutes Erlebnis, sei es für partybeseelte Mitsing-Fans oder für das musik-ideologie-kritische Edelpublikum. Es ist wohl die beste Tiergruppe seit der legendären Welttournee 1808, wahrscheinlich sogar die beste aller Zeiten. Sie sind zudem offensichtlich weg von den großen Fanmassen. Spielten sie 1815 noch in der Isengoldhalle vor rund 80 000, sind sie diesmal deutlich minimalistischer unterwegs. Aoule nannte dafür einen ganz konkreten Grund: „Kleinere Hallen haben einfach etwas familiäres. Man sieht die Gesichter der Menschen deutlicher, man steht enger zusammen, man hört Zwischenrufe deutlicher, es ist einfach weniger anonym. So riesige Massen wie in der Isengoldhalle oder damals in Theoflorencio in der WAS-IST-WAS-Arena erschlagen einen manchmal und man bekommt gar kein Gespür für sein Publikum.“ So wird es auf der Tour auch weitergehen. In Meadowhouse stehen noch fünf Termine auf dem Programm, man wird diesmal auch im klassischen Teil der Lieben Welt bleiben. Dies hat auch mit dem Alter einiger Bandmitglieder zu tun. Gerüchte um ein Ende der musikalischen Aktivität hat es in den letzten Jahren immer wieder gegeben, Aoule bekräftigte jedoch, man werde erstmal weitermachen. Seine Aussagen lassen jedoch darauf schließen, dass es wohl noch maximal ein neues Album geben wird. Das jetzige nochmal zu toppen, wird jedoch schier unmöglich sein. Für Wiesenhausen war es mal wieder ein musikalisches Fest. Und man darf sich freuen. Im Sommer wird es zum ersten Mal in der meadowhousischen Geschichte ein Konzert des Hogwarts-Orchesters Grünland in Wiesenhausen geben. Dirigentin Claudia de Vere freue sich bereits sehr.

Weitere Termine der Tiergruppe in Meadowhouse:

Rubinburgh: 15.04.1823
Saphirento: 18.04.1823
Karlsburg am Isen: 21.05.1823
Santo Opalo: 23.05.1823
El Grande: 02.06.1823

Setlist:

  1. Weltkinder
  2. Geboren irgendwo
  3. DOP-Zug
  4. Die Frösche am Teich
  5. Rudel Wölfe
  6. Wir sind Tiere
  7. Enzyklopädie der Tierwelt Reptilien und Amphibien
  8. Fass ohne Boden
  9. Gemeinsam unterwegs
  10. Palaces Monda
  11. Sauer
  12. Pfeilgift
  13. Meine Heimat ist die schöne Liebe Welt
  14. Reise durch die Zeit
  15. Goldener Regenbogen
  16. Zischels Mundharmonika-Solo
  17. Liebes Glück
  18. Wiesenhausen – Hymne an die Weltstadt

Zugabe

  1. Morgen fang ich ein neues Leben an
  2. Brücken
  3. Raus aufs Meer

 

Amelia Abendsegler (BdH) gewinnt gegen Stefan Cornelius (WVD) und wird neue Oberbürgermeisterin von Wiesenhausen

Die Welthauptstadt Wiesenhausen wird erstmals von einer Frau regiert. Amelia Abendsegler (BdH) gewann bei den reichsweiten Kommunalwahlen in Wiesenhausen gegen Amtsinhaber Stefan Cornelius (WVD) und wird die erste Frau an der Spitze der Millionenstadt. Cornelius, der das Amt seit Gerhard Hermes Abgang in den Weltpalast 1811 innehatte und 1817 im Amt bestätigt wurde, muss seinen Hut nehmen und reißt ein weiteres großes Loch in die WVD. Für diese bedeutet der Verlust der Heimatbastion an die politische Konkurrenz den desaströsen Tiefpunkt im Superwahljahr 1822.

Bereits bei den Herzogenwahlen hatte sich angedeutet, dass die Uhren für die WVD auch in Wiesenhausen abzulaufen drohten. Damals lag der BdH bereits knapp vor der WVD, was ein Novum darstellte. Nie zuvor war die WVD bei regionalen wie überregionalen Wahlen nur zweitstärkste Kraft geworden, unmittelbare Auswirkungen hatte dies aber (noch) nicht. Seit diesem Sonntag ist klar, dass 1822 endgültig als politische Zeitenwende einzuordnen ist. Die WVD ist erstmals auf Platz 2 abgerutscht und muss damit zum ersten Mal eine Wahlniederlage hinnehmen, Gerhard Herme war 1804 noch als gemeinsamer Kandidat von WVD und BdH aufgestellt worden, die meisten Stimmen erhielt allerdings auch damals die WVD. Nun ist ihr Kandidat Stefan Cornelius, der obendrein den Bonus des Amtsinhabers auf seiner Seite hatte, abgewählt worden und die Zeiten, in denen man auf Schloß Wiesenhausen mit dem BdH gemeinsame Kandidaten aufstellen konnte, sind längst vorbei. Stattdessen gewann jener BdH mit seiner Spitzenkandidatin Amelia Abendsegler die Herzen der Wähler im Sturm. 36,5 % erhielt die 36-jährige Wirtschaftswissenschaftlerin, die erst seit 1816 politisch aktiv ist. Cornelius rutschte auf 32,7 % ab, 1817 waren es noch rund 38 % gewesen. Der BdH gewann damit mehr als 10 % hinzu, was das Überholmanöver komplett machte. Dabei musste der BdH nicht mal eine Kampagne gegen den zwar menschlich beliebten, aber politisch immer umstritteneren Cornelius fahren. Im Gegenteil: Im Wahlkampf ging es recht ruhig zu, viel wurde inhaltlich ausgetauscht und gestritten, jedoch ohne ein großes Medienecho zu erzeugen, was in einer Stadt wie Wiesenhausen mehr als ungewöhnlich ist. Abendsegler trat am Nachmittag in der Parteizentrale, nachdem Oberbürgermeister a.D. Gerhard Herme sie unter tosendem Jubel auf die Bühne geholt hatte. Begeistert war sie offenkundig, fasste sich jedoch schnell und kündigte an, Wiesenhausen ökologischer und sozialer gestalten zu wollen. „Wir haben eine Menge zu tun. Wir wollen Wiesenhausen zu einer Stadt des ÖPNV machen statt zu einer verstopften Automeile. Wir wollen Wiesenhausen erschwinglich machen für Leute mit niedrigeren Einkommen statt zu einer Blase der Reichen. Wir wollen Wiesenhausen natürlicher gestalten, größer ist nicht unbedingt auch besser, Es soll ein Wohnort sein und kein gigantomanisches Märchenschloss. Und ab jetzt werden wir zusammen dafür sorgen.“

Der abgewählte OB Stefan Cornelius gestand seine Niederlage umgehend ein und gratulierte der Siegerin. Zugleich bekräftigte er, dass dies nicht das Ende seiner politischen Laufbahn sein werde. „Ich werde weiterhin im Stadtrat sitzen und niemals aufhören, mich für diese Stadt, die ich liebe, einzusetzen. Die Bürger und Bürgerinnen haben entschieden, dass meine Zeit als Bürgermeister beendet ist und dieses Urteil respektiere ich nicht nur, sondern achte es zutiefst. Meinen Glückwunsch an Frau Abendsegler zu diesem Erfolg, durch den Trend in diesem Jahr war es aus unserer Sicht zu befürchten gewesen. Wichtig ist, dass die WVD in Wiesenhausen weiter eine starke Rolle spielt und nicht marginalisiert wurde. Wir und auch ich müssen uns allerdings komplett neu definieren. Heute hat sich gezeigt, dass der Absturz unserer Partei vor keiner Stadt Halt macht.“ Die Koalitionsverhandlungen könnten sich relativ schnell ergeben, sowohl WVD und BdH haben bekräftigt, dass eine Weiterführung ihrer Koalition unter umgekehrten Machtverhältnissen eine Option sei. Bereits am Montag sollen die ersten Sondierungsgespräche stattfinden. Es bleibt damit auch dabei, dass andere Parteien in Wiesenhausen bislang nur Nebenrollen spielen. Die VCS konnte ihren positiven Trend zuletzt mit in die Hauptstadt nehmen und erreichte 12,2 %. Die FED verlor recht deutlich und erreichte 6,1 %, die MCM kam auf 3,5 %, MSP und MP verpassten mit jeweils 2,2 % den Sprung nach Schloß Wiesenhausen. Andere Parteien holten 4,6 %, wovon der Erfolg der Tierpartei besonders hervorzuheben ist, die allein davon fast 2 % holten. Auch die FMP holte fast 2 %, andere Parteien blieben unterhalb der 1 %-Marke. Für den BdH stellt sich neben der Koalition mit der WVD noch die Möglichkeit einer Koalition mit der VCS und der FED. Gerade aufgrund der recht linken Positionen im Wahlprogramm der Wiesenhausener FED scheint dies jedoch sehr unwahrscheinlich zu sein. Besonders die VCS hatte im Vorfeld eine Koalition unter Beteiligung von FED, MSP oder MP ausgeschlossen. Ihre Position als dritte Kraft in Wiesenhausen hat sie sich von der FED wieder zurückerobert, was in der Partei groß gefeiert wurde. Ihr Spitzenkandidat Ulf Westerling kündigte an, bei einer Koalition aus BdH und WVD wolle man die regulative Kraft im Stadtrat sein. „Es bleibt zu befürchten, dass auch unter dem BdH vieles nicht in die richtige Richtung geht. Um Wiesenhausen als lebenswertesten Ort der Lieben Welt beizubehalten, braucht es ein Korrektiv und das werden wir sein.“ Knapp nicht gereicht hat es für eine Koalition aus BdH und VCS. Diese hatten beide Parteien im Vorfeld nicht ausgeschlossen. So wird es wohl mit ziemlicher Sicherheit zu einer Einigung zwischen BdH und WVD kommen.

Amelia Abendsegler ist nun die elfte Person an der Spitze der Stadt Wiesenhausen. Sie ist die erste Frau im Amt und die erste, die einen WVD-Kandidaten schlagen konnte. Besonders bei Wählern unter 50 konnte sie extrem punkten und schaffte bei diesen sogar die 40 %-Marke. Sie gilt als eloquent, äußerst gebildet und sozial kompetent. Politisch steht sie für den ökologischen Flügel der Partei und kämpft zudem für mehr soziale Gerechtigkeit. Dass sich die Lebenshaltungskosten in der Hauptstadt seit der Einführung des Tropals konstant nach oben entwickeln, sieht sie als die größte Gefahr für die Stadt. Dies betonte sie immer wieder im Wahlkampf. „Wir Wiesenhausener sind deshalb so stark geworden, weil wir immer uneingeschränkt zusammenstanden. Wenn wir diesen Zusammenhalt gefährden, sind wir schutzlos.“ Dafür sieht sie Umverteilungsmaßnahmen als Möglichkeit. So will sie aus privaten Geldern mehr in öffentliche Kassen umleiten, jedoch ohne die Unternehmen stärker zu belasten. So sollen Unternehmenssteuern, die der Kommune zugute kommen, reduziert werden und stattdessen Sozialabgaben erhöht werden. „Unser Haushalt sieht zweckgebundene Einnahmen vor, über die die Stadt nicht flexibel verfügen können. Um uns flexibler aufzustellen, müssen wir die Einnahmesituation anpassen und jene Einnahmen erhöhen, derer wir bedürfen“, so die designierte Oberbürgermeisterin. Die FED wollte in ihrem Programm vor allem den Spitzensteuersatz deutlich von 51 auf 56 % anheben und gleichzeitig Unternehmenssteuern wie die Gewerbesteuer erhöhen. Der Schuss ging nach hinten los, der BdH lehnte eine Koalition trotz einer eher links-progressiven Spitzenkandidatin ab.

Die Niederlage der WVD lässt sich derweil nicht nur am reichsweiten Trend erklären, sondern hat auch lokale Gründe. Stefan Cornelius war spätestens seit der Schwarzbach-Affäre nicht mehr unumstritten. Sein Plädieren für den Abbau von Erdöl unweit der traumhaften Natur rund um den Mondscheinsee wurde ihm von anderen Parteien und der Bevölkerung übel genommen. Auch seine Kommunikation nach innen wie nach außen wurde kritisiert. Oft habe er wichtige Leute bei seinen Entscheidungen übergangen und trat auch bei öffentlichen Terminen hin und wieder in Fettnäpfchen. Auch das milliardenschwere Investitionsprogramm in den Wiesenhausener ÖPNV wurde weniger ihm, sondern mehr dem BdH zugeschrieben, da dieser es öffentlich initiiert hatte und Cornelius später von „seinem Projekt“ sprach. Damit verlor er nicht nur endgültig die Unterstützung des Koalitionspartners, sondern auch Sympathiepunkte in der Bevölkerung. Alt-OB Friedrich von der Tagel bescheinigte ihm noch „totale menschliche Größe und Integrität“, betonte jedoch bereits im Vorfeld, dass inzwischen nur Volksnähe und Nahbarkeit nicht mehr für die WVD in Wiesenhausen reichen würden. Für die WVD kommen nun noch knapp zwei Monate des Bangens vor der Reichstagswahl. Nach der Verbannung in die Oppositionsbänke der Herzogtümer und der Niederlage des WVD-Kandidaten bei den Königsvorwahlen hat die Kommunalwahl in Wiesenhausen den bisherigen Tiefpunkt beschert. Vor der Parlamentswahl kann einem aus WVD-Sicht nur Angst und Bange werden. Der Höhenflug des BdH geht derweil in die nächste Runde. Und mit Amelia Abendsegler hat sie nun ein weiteres prominentes Aushängeschild.

 

BdH mit Verlusten erneut stärkste Kraft im Herzogtum Wiesenhausen – WVD in der Hauptstadt nur noch auf Platz 2

Mit Blick auf die landesweiten Herzogenwahlen stellt sich aus Sicht Wiesenhausens natürlich vor allem die Frage nach den Ergebnissen des Herzogtums Wiesenhausen sowie der meadowhousischen Hauptstadt. Insgesamt zeigte sich auch hier der allgemeine Trend der anderen Herzogenwahlen. Amtsinhaber Marko Maszliškuš kann aller Wahrscheinlichkeit nach weiterregieren, allerdings reicht es nur noch zu einer Drei-Parteien-Koalition. In der Hauptstadt muss der WVD Übles für die Kommunalwahl im Sommer schwanen.

Um 20:12 Uhr trat Herzog Marko Maszliškuš vor die BdH-Anhänger im Außenzelt des „Big Ben“ in Wiesen-Zentrum. Der Jubel war ihm sicher, allerdings fiel er nicht so stürmisch aus, wie man zuvor gehofft hatte. Man musste gut fünf Prozentpunkte einbüßen, für die alleinige Weiterführung der Koalition mit der WVD reichte es auch nicht mehr. Dennoch war Maszliškuš ohne Zittern wiedergewählt worden, dies machte er auch sofort klar: „Der BdH hat die Wahl gewonnen“, sagte er voller Zuversicht. „Wir hätten gerne die bestehende Koalition fortgeführt, werden aber auch hierfür eine Lösung finden.“ Einige Wähler hatte man an die VCS verloren, einige hatten diesmal auch die FED gewählt. Trotz der Verluste lag man gut zehn Prozent vor der zweitstärksten Partei. Dass diese nicht WVD heißt ist in einem Herzogtum wie Wiesenhausen mehr als beachtenswert. Die ehemals klare Dominanz ist wie weggeblasen, Auflösungserscheinungen im ganzen Königreich machten auch vor der Wiege der Partei nicht Halt. Nur noch 15,9 % für die Ur-Wiesenhausener Partei, die in manchen Gegenden sogar unter 10 % blieb. Im Norden des Herzogtums und rund um die Hauptstadt waren sie erfolgreicher, im Süden und Westen dagegen blieben sie bedeutungslos. Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. WVD-Spitzenkandidat Franz Wennecke nahm die volle Verantwortung auf sich und richtete kämpferische Worte an seine Partei: „Auch wenn unser Ergebnis mehr als enttäuschend ist, so muss uns doch allen klar sein, welche Bedeutung wir für Wiesenhausen und Meadowhouse haben. Wir scheinen nach diesen Ergebnissen ein strukturelles Problem zu haben, aber ich sehe es keineswegs als unlösbar an.“ Welche strukturellen Probleme vorlägen, verriet er jedoch nicht. Dabei fuhr man im Wahlkampf bereits eine andere Linie als noch in den Jahren zuvor. Man warb mit einem durchaus progressiven Programm, für eine stärkere Einbindung von Minderheiten in die Gesellschaft, für ein umfangreiches Sozialpaket und ein großes Konjunkturprogramm. All dies nützte nichts. Auch in der Stadt Wiesenhausen sind die Ergebnisse besorgniserregend für die WVD.

Es gab Zeiten, da holte die WVD über 50 % der Stimmen in Wiesenhausen. Bei der grünländischen Bundestagswahl 1803 erzielte sie ihren Bestwert von sage und schreibe 63,5 %. Auch bei den Bürgermeisterwahlen schnitt sie allzeit gut ab, nur wenn die WVD sich mit dem BdH auf einen gemeinsamen Kandidaten einigte, wie seinerzeit Gerhard S. Herme vom BdH, war die WVD nicht die Bürgermeisterpartei. Seit 1811 regiert Stefan Cornelius in der wohl bedeutungsvollsten Stadt der Lieben Welt und sieht seine Position wohl mehr und mehr in Gefahr. 19 Jahre nach dem legendären Triumph und 13 Jahre nach dem Winterkrieg 1808/09 gegen die Böse Armee ist die WVD in der Stadt Wiesenhausen nicht mehr die führende Kraft. Zwar ist der Vorsprung des BdH hier mit 31,2 % zur WVD mit 30,5 % hauchdünn, die Schmach mildert dies jedoch nicht. Wen auch immer der BdH zur Kommunal- und Bürgermeisterwahl im Juni aufstellen wird, Stand jetzt wäre er der Favorit. Und der Trend spricht nicht unbedingt für die WVD. Stirnrunzeln ist mindestens angesagt in der Parteizentrale, die Schelte von Ehrenmitglied Friedrich von der Tagel im „Höhlen-Podcast“ zur Herzogenwahl machte es nicht besser. Der ehemalige Wiesenhausener Bürgermeister wetterte heftig gegen die Parteispitze und forderte indirekt den Rücktritt von Boris Leonhard, der der wohl aussichtsreichste Kanzlerkandidat der Partei und zudem Kanzleramtsminister ist. Die nächsten Wochen werden zeigen, wie es mit der am Boden liegenden Partei weitergeht. Viele Herzogtumspolitiker beklagen sich zudem über mangelnde Unterstützung aus der Parteiführung, was wahrscheinlich weitere Streitereien vorprogrammiert.

Der größte Gewinner im Herzogtum Wiesenhausen ist ohne Zweifel die VCS. Fast aus dem Stand zog sie erstmals nach Schloß Wiesenhausen ein und wurde mit 16,0 % drittstärkste Kraft hinter dem zweiten Gewinner der Wahl, der FED. Spitzenkandidat Simon Uhlmann trat nicht nur als jüngster Kandidat an – er ist 35 – sondern auch mit einem sehr ökologischen Programm. Dieses zahlte sich aus, die VCS konnte nicht nur der WVD einige Wähler abwerben, sondern auch dem BdH. Sie darf sich nun berechtigte Hoffnung auf einen Platz im Kabinett machen, da die Koalition aus BdH und WVD durch den „Stimmenklau“ der VCS keine Mehrheit mehr hat und diese um 39 Sitze auch deutlich verfehlte. Aber auch die FED hat gute Karten um zumindest in ernsthafte Gespräche mit dem BdH zu kommen. Zu einer Mehrheit bedürfte es dann wohl noch der Unterstützung von entweder MP oder MSP. Gerade Letztere wird mit nur 4,6 % wohl aber allein aus Respekt vor dem Wahlergebnis keinerlei Rolle bei Gesprächen spielen. Ein weiterer Wahlgewinner mit der MP wohl schon eher. Die schafften es, ihr Wahlergebnis von vor fünf Jahren fast zu verfünffachen. Fast 10 % holte die Partei mit Spitzenkandidatin Ursula Gruivers, vor allem die Antriebsreform im Schiffsverkehr schien bei vielen Wählern gut anzukommen. Hier werden Gespräche sicherlich geführt werden, als wahrscheinlicher gilt unter Experten jedoch eine Koalition aus BdH, WVD und VCS. Das liegt auch an dem katastrophalen Abschneiden der MCM, die mehr als 13 % gegenüber 1817 verloren und nur noch bei 7,7 % stehen. In Wiesenhausen-Stadt schafften sie mit gerade mal rund 4 % so gerade den Sprung über die 3 %-Hürde.

Für Herzog Marko Maszliškuš dürfte der Wahlabend mit gemischten Gefühlen geendet sein. Zwar konnte er den Vorsprung vor den anderen Parteien ausbauen, allerdings auf Kosten einiger Stimmen. Dem muss der BdH auf den Grund gehen, sonst drohen weitere Verluste in fünf Jahren. Konservative BdH-Wähler zog es zur VCS, ökologische eher zur FED, somit liegt die Vermutung nahe, dass die Partei zu sehr zwischen den Welten agiert und ein klares Profil vermissen lässt. Auch mag der Anspruch der Dezentralisierung nicht authentisch gewirkt haben, manche vermuten auch den Irrtum, dass diese Dezentralisierung in der Bevölkerung gar nicht so erwünscht ist, wie gedacht. Marko Maszliškuš ist nach wie vor sehr beliebt in der Bevölkerung und erreicht Zustimmungswerte weit über dem Ergebnis seiner Partei, ein Personalproblem dürfte also nicht vorliegen. Nun kommt es auf eine effektive Koalitionsbildung an. Inhaltlich steht man eher der FED und der MP nahe, vor allem die Planungen für das Weiße Gebirge und den Ysen kommen bei den beiden anderen Parteien, vor allem der MP, gut an. Persönlich sind die Beziehungen zur WVD und VCS dagegen sehr viel besser, es bleibt spannend zu sehen, was am Ende stärker ins Gewicht fällt.

Hier sehen Sie noch die Ergebnisse des Herzogtums Wiesenhausen und der Stadt Wiesenhausen:

Herzogtum Wiesenhausen:

BdH: 26,3 %            (-5,4 %)
WVD: 15,9 %          (-9,4 %)
VCS: 16,0 %           (+14,7 %)
FED: 16,8 %           (+9,6 %)
MCM: 7,7 %            (-13,1 %)
MSP: 4,6 %            (-6,9 %)
MP: 9,7 %              (+7,5 %)
Andere: 3,0 %

Stadt Wiesenhausen:

WVD: 30,5 %           (-6,6 %)
BdH: 31,2 %             (+5,3 %)
VCS: 11,3 %            (+3,3 %)
MCM: 4,1 %             (-6,7 %)
MSP: 4,3 %             (-3,9 %)
FED: 10,0 %            (+4,0 %)
MP: 6,8 %               (+2,6 %)
Andere: 1,8 %

 

Serienmörder Frank Doschberg zu lebenslanger Haft verurteilt

Der als „Abt von Heinrichsmuth“ bekannt gewordene Serienmörder Frank Doschberg ist vom Wiesenhausener Bezirksgericht zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der inzwischen 39-jährige Doschberg hatte zwischen 1816 und 1820 neun Menschen erdrosselt und war aufgrund seiner von Zeugen bestätigten Verkleidung als Mönch als „Abt von Heinrichsmuth“ in die landesweiten Schlagzeilen geraten. Die Verteidigung hat das Urteil derweil akzeptiert, womit es rechtskräftig ist.

Über 20 Monate dauerte der Prozess im bisher aufsehenerregendsten Kriminalfall der noch jungen meadowhousischen Geschichte. Doschberg hatte auf Unzurechnungsfähigkeit plädiert, weswegen während des Prozesses vier psychologische Gutachten erstellt werden mussten. Drei dieser Gutachten befanden Doschberg für zurechnungsfähig und so taten es auch die Richter. Nach fünfeinhalbstündiger Beratung verlas der vorsitzende Richter Artur Thalwald den Schuldspruch, in dem er den regungslosen Angeklagten zu lebenslanger Haft verurteilte. Er sei während seiner Taten in vollem Maße zurechnungsfähig gewesen und habe seine Morde in vollem Bewusstsein der Konsequenzen getätigt. Zudem stellte er die besondere Schwere der Schuld fest, weswegen Doschberg nicht nach 15 Jahren entlassen werden kann. Haftentlassung kann somit frühestens nach 25 Jahren beantragt werden, dann bedarf es allerdings weiterer Gutachten. Als Motiv hatte der während der gesamten Verhandlung wortkarge Täter mit religiösem Eifer angegeben. Dies sahen die Richter neben dem Tatbestand des Mehrfachmordes als niederen Beweggrund an, weswegen die besondere Schwere der Schuld festgestellt wurde.

Im Verlauf der Verhandlungen hatte sich die Frage nach dem Motiv des Täters gestellt. Dieser hatte dazu zunächst beharrlich geschwiegen, die Psychologen konnten das Motiv dann aber herausfinden, welches der Angeklagte später vor Gericht auch zugab. Er handelte bei all seinen Taten aus religiösem Eifer. Der streng gläubige Christ war Mitglied in einer radikalen Gruppierung namens „Erdenkinder“, denen selbst die fundamentalsten Prediger des Katholizismus noch zu moderat sind. Besonders die „Sünden“ der modernen Welt waren Doschberg ein Dorn im Auge. Bereits 1813 schrieb er ein 350-seitiges Manifest, welches in seiner Gartenlaube sichergestellt werden konnte. Darin prangerte er den Wandel der Kirche an, die sich seiner Meinung nach dem Diktat der Öffentlichkeit unterworfen hätte und ihre moralischen Prinzipien verraten hätte. Daher sei er, früher überzeugter Katholik, aus der Kirche ausgetreten und habe sich der Gruppierung der Erdenkinder angeschlossen. Diese wird polizeilich beobachtet und gilt als radikale Sekte. Dort hat er sich nach Auffassung der Gutachter entscheidend radikalisiert und fing an, überall Sünder zu suchen und, seiner Ansicht nach, auch zu finden. So beobachtete er monatelang seine Umgebung und studierte die Verhaltensweisen seiner Mitmenschen. So kam es auch, dass alle Opfer aus derselben Gegend stammten. Sie alle waren zuvor wochen-, wenn nicht gar monatelang von Doschberg gestalkt worden, ohne dies zu bemerken. „Kein Privatdetektiv hätte dies besser gekonnt“, vermerkte Richter Thalwald in seiner Urteilsbegründung. Dies tat er immer dann, wenn er bei jemandem den Verdacht hatte, dieser würde nicht nach „christlichen“ Moralvorstellungen leben. Dass dies eher die Moralvorstellungen von religiösen Fanatikern waren, hatte keine Auswirkung auf Doschbergs Zuspruch für diese Vorstellungen. Laut den psychologischen Gutachten sei seine Persönlichkeit und sein Werdegang ideal gewesen, um empfänglich für solchen Fanatismus zu sein. Er wuchs in einer Familie auf, in der Gewalt und Alkoholmissbrauch an der Tagesordnung standen, wechselte später oft den Beruf und hatte zum Schluss gar keine Arbeit mehr. Stattdessen steigerte er sich immer mehr in jenen tödlichen Fundamentalismus hinein, der ihn zum Serienmörder werden ließ.

Beobachtete er jene „Sünden“ bei seinen Observierungsaktionen, so stand für ihn fest, dass er die Welt von diesen Menschen „bereinigen“ müsse. Trug er bei seinen Beobachtungen ganz normale Alltagskleidung, richtete er als „Abt“ über das Schicksal seiner Opfer. Mit der Kordel seiner Kutte erdrosselte er sie, hin und wieder wurde ein vorbeifahrender Autofahrer zum Augenzeugen, meistens war die Tat bis dahin aber schon geschehen. Auf die Frage des Gerichts, warum er nicht das ganze Land ermordet habe, da seine Imaginationen eines „Sünders“ so ziemlich auf jeden Menschen zuträfen, antwortete Doschberg lapidar: „Hätten Sie mich nicht geschnappt, hätte ich das wohl getan.“ Um sich später vor Gott verantworten zu können, studierte er das Verhalten seiner potenziellen Opfer vorher immer sehr genau, um keinen Fehler zu begehen und sich ganz sicher sein zu können, dass dieser Mensch für dessen Sünden bestraft werden müsse. Daher ermordete er auch scheinbar wahllos Frauen wie Männer aus allen Altersgruppen, was es für die Ermittler zunächst schwierig machte, ein Täterprofil zu erstellen. Blieb noch die Frage, weshalb er seine Opfer stets vor das örtliche Kloster legte. Dies erklärte Doschberg damit, dass er der Meinung war, den Mönchen die Arbeit abzunehmen und ihnen die Nachricht übermitteln zu müssen, dass sie sich ebenfalls versündigt hätten und weltlichen Sitten hergegeben hätten. Doschberg erklärte in den Verhören der Polizei, dass er hoffte, die Mönche würden sich auf seine Seite schlagen, als dies jedoch nicht geschah, sah er sich gezwungen, auch einen von ihnen zu ermorden.

Die Sekte der „Erdenkinder“ wurde derweil von der Polizei aufgelöst und verboten. Alle Mitglieder wurden ausgiebig befragt und einige von ihnen aufgrund von Vorstrafen, unter anderem aufgrund von Volksverhetzung, auch strafrechtlich belangt. Für Heinrichsmuth geht ein Schreckenb zu Ende, dessen Auswirkungen dort aber wohl noch lange zu spüren sein werden. Viele Bewohner haben die Ortschaft in den letzten Jahren verlassen, für viele Auswärtige ist der Name zum Symbol einer religiös motivierten Mordserie geworden. Viele Ansässige haben diese Taten aber auch zusammengeschweißt, insbesondere die Mönche sind wieder näher an die Bevölkerung gerückt und es wurde zusammen getrauert. Konsequenzen soll es nun auch bei der Überwachung von Sekten und religiösen Splittergruppierungen geben. Heinrichsmuths Bürgermeister Oliver Wattenfelder (WVD) will zusammen mit der Herzogenregierung strengere Vorschriften zur Gründung eines religiösen Vereins festlegen. Auch auf Reichsebene will man strengere Gesetze. Da Vereinsgründung jedoch den Herzogtümern obliegt, dürften allgemeine Regelungen hier schwierig werden. Für Frank Doschberg endet sein Amoklauf hinter Gittern. Frühestens im Rentenalter kann er wieder freikommen, ob er jedoch überhaupt wieder Frischluft atmen darf, steht noch in den Sternen. Er wird ins Hochsicherheitsgefängnis nach Isbrück verlegt.

 

Elf Jahre Meadowhouse – Wiesenhausen feiert Nationalfeiertag

Der 18. Oktober 1810 bleibt wohl für immer eines der entscheidenden und wichtigsten Daten in der Geschichte der Stadt Wiesenhausen, zusammen mit dem Jahr 1081, als sich die Wiesenhausener Bürger von der Gewaltherrschaft Enczegovijas entledigten. So gab es auch in diesem Jahr anlässlich des elften Staatsjubiläums wieder ein umfangreiches offizielles Programm, dem zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport beiwohnten. Dabei orientierte man sich am vergangenen Jahr, als insbesondere die sehr lokal stattfindenden Aktionen und Festakte für großen Anklang in der Bevölkerung sorgten.

Doch natürlich startete der Nationalfeiertag am Morgen zunächst mit dem hochoffiziellen Teil, der Begrüßung verschiedenster Gäste, die sich dieses Mal wieder auf Burg Daunenfels die Ehre gaben, nachdem im letzten Jahr Schloss Wiesenhausen Ort des Geschehens gewesen war. Unter den anwesenden Gästen waren unter anderem Vertreter der Weltregierung in Form von Weltherrscher Apfulkrax, Finanzdromorniss Knackser, Wirtschaftsdromorniss Fatra oder Innendromorniss Moleskar, meadowhousische Politiker, allen voran Kanzler Schwalbenschwanz nebst gesamten Kabinett, Kulturschaffende, etwa Starregisseur Archibald Cronberg, Schauspieler Frank Busch oder Journalist Karl-Josef Singmann, sowie Vertreter aus dem Bereich des Spitzensports, wie der neue Kugelbahnmeister Mirco Magiaro, FVM-Nationaltrainer Dagobert Georgie oder Dartsspieler Frederik Flughorn. Als erster Programmpunkt stand am Vormittag ein Vortrag des Naturprinzen auf dem Programm, der neben seiner Tätigkeit als Stadionsprecher des AC Phoenix Wiesenhausen auch als Vorsitzender des Umweltverbandes VSFF („Verband zum Schutz von Flora und Fauna“) agiert. Er referierte über die Einzigartigkeit jeder einzelnen meadowhousischen Region und gestaltete seinen Vortrag mithilfe mitgebrachter Tiere und Pflanzen sehr unterhaltsam und lehrreich für alle Anwesenden.

Im Anschluss an den Vortrag erfolgte dann die mittlerweile ebenfalls am Nationalfeiertag zur Tradition gewordene Verleihung des König-Johannes-Ordens für besondere Verdienste um den Staat Meadowhouse. In diesem Jahr ging der Preis an den ehemaligen Bürgermeister der Kommune Wiesenhausen, maßgeblichen Wegbereiter der Meadowhousischen Unabhängigkeit und mittlerweile Vorsitzenden des meadowhousischen Reichsgerichts, Edward Elch. Dieser nahm die Auszeichnung sichtlich bewegt entgegen und bedankte sich bei den Anwesenden, dass er „Teil einer solch großen Sache sein durfte und er sich seinen Dienst für die Stadt und das Land bei seinem Einstieg in die grünländische Politik 1774 nie derart bedeutend hätte ausmalen können“. Nach der Laudatio, die Vorjahrespreisträger Laurenz Grogge hielt, und Elchs Dankesrede, schritten die geladenen Gäste über zum Festbuffet, welches im großen Saal des Restaurants „Zur Geisterkette“ aufgetischt wurde. Neben normalem Essen für die Lebenden Anwesenden gab es auch geistertypische Gerichte wie Nilpferdkuchen und Wespenauflauf, um die ebenfalls anwesenden Geister zu beglücken. Nach dem Essen und einem anschließenden Kaffee- bzw. Teetrinken erwartete man dann auf dem Burghof gespannt das traditionelle Signal zum Aufbruch an den Wiesenbacher Hügel.

Dieses kam auch in diesem Jahr pünktlich auf die Minute durch die Lautsprecher in der Stadt geschallt, als Heinrich Petersen, wie vor elf Jahren, seine legendäre Durchsage wiederholte. Bei gutem Wetter und angenehmen 22 Grad versammelten sich schließlich wieder tausende Menschen unterhalb des Felsenschiffs und jubelten den drei Reden von Gerhard S. Herme, Hemes F. Rems und Johannes von Daunenfels zu, womit der feierliche Höhepunkt des Nationalfeiertags erreicht war. Nach dem Singen der Meadowhousischen Nationalhymne und dem traditionellen Folksong „An einem Tag im Herbst“ endeten an dieser Stelle auch die offiziellen Programmpunkte und die Gäste waren eingeladen, an den zahlreichen Stellen in der Hauptstadt an verschiedenen Aktivitäten teilzunehmen oder diesen beizuwohnen.

Weltherrscher Apfulkrax und König Percival I. etwa besuchten am späten Nachmittag die Alte Kathedrale, wo eine Kunstaustellung stattfand und der neue Kulturdromorniss Wilhelm Rabe stattete, ebenso wie Bildhauer Francois Fortunard, dem Südhügel ingesamt einen Besuch ab und bestaunte die über 600 ausgestellten Freiluftskulpturen. Andere prominente Gesichter konnte man beispielsweise später am Abend im Kolosseum von Frankenthal sehen, wo Komiker Rudi Rabe eine kuriose Olympiade moderierte, etwa in Person von Hemes F. Rems, Gerhard S. Herme, Steffen A. Winter, Reichskanzler Schwalbenschwanz, Präsident Basilisk und LA-Chef Dobby. In der Wüste fand ein unter Aufsicht von Ezechiel Bloor und Gilderoy Lockhart stehendes Autorennen statt, welches alle kuriosen Formen von Fortbewegungsmitteln aufzeigte. Am Ende gewann „Zeitungsgespenst“-Herausgeber Johannes-Karl Lange mit einem selbst gebauten Luftkissenboot, auf dem er über den Sand flog.

Gegen Abend versammelten sich dann die Bewohner aller Stadtteile in ihren jeweiligen Wohngegenden und ließen den Feiertag ausklingen. In Wiesen-Zentrum lud der „Big Ben um die Ecke“, wie bereits im letzten Jahr, zu einem groß angelegten Barbecue ein, während in Ahornsburg der Partyservice MM für das leibliche Wohl der Anwohner und Anwesenden sorgte. Im Düsterwald sorgten die Drachen gegen Abend dann noch, in Verbindung mit den Geistern aus der angrenzenden Geisterstadt, für eine spektakuläre und zum Teil auch gruselige Show, die die Dunkelheit des Waldes erleuchtete. Diese ging dann auch nahtlos über in das traditionelle Abschlussfeuerwerk über dem Ysental, welches erneut von BEFIMist und Hogwartslehrer Severus Snape und Ex-Sicherheitsdromorniss Marko Maszliskus organisiert worden war. Insgesamt ging damit ein ereignisreicher und rundum gelungener Nationalfeiertag zu Ende und Meadowhouse ist um ein weiteres Jahr älter geworden. Mögen noch viele weitere Jahre und Feiertage hinzukommen!

 

Größtes Infrastrukturprojekt in Wiesenhausen seit 13 Jahren steht kurz vor dem Abschluss

Das Landschaftsbild der Hauptstadt hat sich immer wieder verändert, besonders in der Zeit des Aufstieges hin zur Weltstadt. Nun hat man diesen Status seit rund 10 Jahren inne und das größte Infrastrukurprojekt seit dem Umbau der Reichsstraße 1808 steht kurz vor dem Abschluss. Es beinhaltete das Erschließen neuer Industrie- und Wohngebiete, den Ausbau des Schienennetzes und der Renaturierung alter Verkehrsadern beziehungsweise deren Modernisierung. Auch der Ausbau des Bad Neureicher Hafens ist nur noch eine Frage von Wochen.

Bürgermeister Stefan Cornelius hatte nach seiner Wiederwahl 1817 ein großes Investitionspaket von rund 10 Milliarden Tropalen aus der Schatzkammer zur Verfügung gestellt, um Wiesenhausen zu modernisieren. Unter anderem war auch das Projekt Schwarzbach Teil des Investitionsvorhabens. Da dieses bekanntermaßen scheiterte, konnte die restliche Summe noch ausgiebiger für das Verkehrsnetz und andere Vorhaben genutzt werden. Davon profitierten auch Gerhard Herme und Hemes Rems. Die beiden Eigner der Schiefermine in Höhlenpark konnten oberhalb des Hauptabbauareals neue Abbaugebiete erschließen und Unterbringungsmöglichkeiten für die Arbeiter errichten. Zudem wurden neue Bürogebäude gebaut. Extra dafür stellte die Stadt Geld zur Verfügung, um eine Durchgangsstraße zur A2 zu bauen. Entlang der Straße, die den Namen „Zur Schiefermine“ erhielt, errichtete die Stadt dann in Kooperation mit den dem Ex-Justizdromorniss und dem Außendromorniss auch neue Wohnhäuser, Einfamilien-, sowie Mehrfamilienhäuser. Mit einem tollen Blick auf den Höhlenpark-Wald und das darin versteckte Restaurant „Zum Schopftintling“ könnte man hohe Mieten und Kaufpreise verlangen, jedoch werden die Wohnungen von der Stadt bezuschusst. „Keine der Wohnungen wird über 1.200 Tropale im Monat vermietet“, sagte Cornelius gegenüber unserer Website.

Ein weiteres Industrie- und Straßenprojekt gab es nahe Schloß Wiesenhausen. Dort haben die Wiesenhausener Baumschulen eine neue Plantage eröffnet, die Leitung hat die Firma Weißkorn.tanne. Dort werden unter anderem Weißtannenmüsli und Knusperzapfen angebaut, die vor allem in den regionalen Verkauf gehen sollen. Dafür wurden neue Zufahrtswege aus Holzspänen angelegt, die von der Straße zur Moodys Hochsitz in Ahornsburg abzweigen. Ohnehin wolle man mehr Straßen aus Holzspänen bauen, anstatt aus Asphalt, um die Lärmbelastung zu mindern und Schnellfahrer auszubremsen, da man auf diesen Straßen maximal 40 Kilometer in der Stunde fahren kann. Ein paar Ecken weiter, in Klippenburg, wurde dagegen eine Straße renaturiert. Die Klippenstraße wurde zum Fahrradweg umgewandelt, man kommt maximal noch 100 Meter von der Großen Straße in den Ort hinein. Zu den Klippen benötigt man dann ein anderes Fortbewegungsmittel. So will man die Anwohner vom Durchgangsverkehr erlösen, dieser Weg wurde bisher gerne als Alternative zum Düsterwaldtunnel genutzt, der seinerseits auf jeweils zwei Spuren vergrößert wurde.

Nahe des Palaces Monda hat man am meisten am Straßenbild verändert. Die Große Straße verliert den meisten Verkehr ohnehin an der Abzweigung Kleine Straße am Rathaus, diejenigen, die den letzten Abschnitt nutzen wollen, kommen jetzt nur noch direkt zum Weltpalast, zu den Freizeitmöglichkeiten Südwiesenhausens (Hochseilgarten, Zeltbaum) oder in Richtung Ahornsburger Tunnel und Geheimgang nach Wiesen-Zentrum. Der Durchgang in Richtung Brückenreich und Bruchhausen wurde dicht gemacht, stattdessen hat man dort jetzt einen Naturpark errichtet, in den man nur mit Ausnahmegenehmigung darf. Dort soll die heimische Flora und Fauna ungestört gedeihen können, ohne die Störung durch eine der meist befahrenen Straßen Wiesenhausens. Federführend war hier jedoch der Weltpalast, der zum einen aus Sicherheitsgründen und zum anderen aus Umweltgründen die Idee hatte, die Große Straße in Südwiesenhausen enden zu lassen. Will man nun nach Brückenreich, muss man direkt die S1 nehmen oder den Geheimgang und dann über die Canyon-Brücke an der Alten Kathedrale vorbei. Kritiker warfen der Stadt vor, den Verkehr nur von der einen auf die andere Straße zu verlagern, jedoch arbeitet man auch stark an anderen Möglichkeiten. Wie zum Beispiel dem Schienenverkehr.

Dort werden immer neue Straßenbahnnetze gebaut, die den Verkehr von der Straße auf die Schiene bringen sollen. Inzwischen kommt man mit der Linie 40 teils ober-, teils unterirdisch von Waldhausen bis nach Eichenstadt, mit Halt am Wiesenhausener Hauptbahnhof. Wie angekündigt wurden dafür nur sehr wenige Naturflächen versiegelt, da alle Bahnen mit Melotraub angetrieben werden. Die Kosten dafür waren am Ende mit rund 350 Millionen Tropale sogar niedriger als gedacht, da man nicht einmal Oberleitungen bauen musste. Nach einer Anfrage im Stadtrat von der Tierpartei wurden insgesamt rund 15 Hektar Land versiegelt, weitere 20 Hektar wurden neu für die Natur bereitgestellt. Die Wiesenhausener Verkehrsbetriebe (WVB) konnten allein durch die neue Linie 40 100 neue Mitarbeiter einstellen. Aber nicht nur die Straßenbahnen waren Teil der Wiesenhausener Infrastrukturreform, sondern auch das Netz der Meadowhouse-Bahn. Wiesenhausen als der Knotenpunkt für nationale und internationale Züge platzte seit jeher aus allen Nähten an seinen Bahnhöfen, oft waren Verspätungen die Folge. Berechnungen zufolge hätte allein der Hauptbahnhof am Brisciusfels zehn zusätzliche Gleise benötigt, um die Kapazitäten zu stemmen. Vorige Woche konnte man dann die Fertigstellung des neuen Bahnhofs im Ostteil Frankenthals. Ab Oktober werden dann auch Nah- und Fernverkehrszüge in „Wiesenhausen-Skyline“ halten. Dafür wurden neue Gleise gebaut, die eine Schleife hinter Eichenstadt machen, um von Westen kommende Züge besser anzubinden. Der neue Bahnhof ist fast so groß wie der riesige Hauptbahnhof und ist auch für den DOP-Zug erreichbar. Dies hat den Vorteil, dass bei Bauarbeiten am Hauptbahnhof der DOP-Zug trotzdem in Wiesenhausen halten kann. An das Fernverkehrsnetz angebunden sind damit Wiesenhausen Hbf, Wiesenhausen-Skyline, Wiesenhausen-Flughafen, Wiesenhausen-Südbahnhof und Wiesenhausen-Isenfall. Der neue Halt entlastet die anderen Bahnhöfe um schätzungsweise rund 400.000 Besucher pro Tag. Bürgermeister Cornelius nannte diesen Schritt als wichtigsten Punkt der Infrastrukturreform: „Dies war uns ein Herzensanliegen. Wir wollen, dass Wiesenhausen trotz der Größe und der Frequentierung keinen Stress bei der Ankunft oder Abfahrt verursacht. Der neue Bahnhof wird vor allem für Geschäftsreisende attraktiv, was unserem Image als Businessstadt weiter positiv zukommen wird.“ Ab Januar wird dann auch die Schnellfahrstrecke nach Santo Opalo eingeweiht. Dort fährt ein MDE (Meadowhouse-Express) im Stundentakt in nur sechs Stunden an die Küste und fährt dabei fast 600 km/h auf offener Strecke. Unterwegs hält der Zug nur in Karlsburg am Isen Hbf. So soll Urlaubern der Weg ans Meer erleichtert werden. Schneller ist man dann nur per Flugzeug.

Bleibt noch der Ausbau des Bad Neureicher Hafens. Dort wurden neue Docks gebaut, die der BNWG gehören und als Werft genutzt werden können. Ebenso hat man für Kreuzfahrtschiffe drei neue Anlegestellen geschaffen, bei der bis zu 350 Meter lange Schiffe anlegen können. Das Prunkstück meadowhousischer Schiffsbaukunst, die König Johannes I. hielt bereits vor zwei Wochen dort, die beiden anderen Anlegestellen müssen noch für Passagiere zugängig gemacht werden. Als 1818 auf dem Isen zwei Fähren miteinander kollidierten und 20 Menschen verletzt wurden, wurde zudem der Plan für ein neues Zugangssystem zum Fluss gefasst. Dieser Plan ist nun in die Tat umgesetzt worden. Statt einem großen Zugang aus dem Hafen heraus, gibt es nun drei Schleusen, eine für Fähren, eine für Kreuzfahrtschiffe und eine für Frachtschiffe. So sollen Chaos und Zusammenstöße verhindert werden, zusätzlich wurden Ampeln installiert, die den Kapitänen die Zeitpunktentscheidung eines Starts auf den Isen erleichtern sollen. Freizeitboote können wie bisher auch, direkt aus den angrenzenden Häfen, auf den Isen starten oder aus dem Höhlenkanal. Dieser Zugang ist jedoch nach wie vor den Bewohnern der Innenstadt vorbehalten. Der Höhlenkanal wurde aus Hand der Bewohner Wiesen-Zentrums neu gestaltet, die Ufer wurden mit Pflanzen bestückt und sogar einige Sandstrände wurden aufgeschüttet, samt zugehöriger Bars. Auch Stand-up-Paddeln wird dort bald erlaubt sein, genauso wie neben der Schifffahrtsrinne auf dem Isen.

Mit all dem verändert sich das Stadtbild Wiesenhausenes zwar nur unwesentlich, wird aber langfristig große Auswirkungen auf das Verkehrsgeschehen in der Hauptstadt haben. Mehr Menschen werden auf die Bahn umsteigen, inmitten des Trubels neue Erholungsmöglichkeiten entdecken können, wie am Isen, in Klippenburg oder am Weltpalast, und neue Arbeitsplätze werden entstehen. Trotz der Globalisierung der Wirtschaft, siehe Titanien-Union, stehen Wiesenhausener Unternehmen und regionale Produktion weiterhin im Fokus, Förderungen kommen vor allem Firmen wie Weißkorn.tanne oder der Schiefermine Rems & Herme zugute. Ein Großteil der Bevölkerung sieht dies als sehr positiv an, das Investitionspaket sei gut genutzt worden. Und noch sind rund 1,5 Milliarden Tropale übrig und abrufbar. Mal sehen, wo es demnächst weiter Projekte gibt.

 

Polizeisprecher bestätigt – „Abt von Heinrichsmuth“ festgenommen!

Es mutet beinahe an wie ein Weihnachtswunder. Am zweiten Weihnachtsfeiertag nahm die Meadowhousische Polizei des Königreichs (MPK) mithilfe der lokalen Behören im Wiesenhausener Stadtbezirk Maarfurt einen Verdächtigen im bis dahin wohl mysteriösesten Kriminalfall von Meadowhouse fest. Ein Sprecher der MPK bestätigte am Nachmittag dann: „Wir haben den Abt von Heinrichsmuth verhaftet.“ Sogar die Presseleute gaben spontanen Beifall. Neun Tote, vier Jahre und eine lange Zeit des Bangens um die eigene Sicherheit scheinen endlich vorbei zu sein. „Die Beweise sind eindeutig und erdrückend“, sagte Polizeisprecher Biewers. Der Verdächtige habe keinerlei Widerstand geleistet und die Taten teilweise schon zugegeben. Doch der Reihe nach.

Das Individuum sei männlich, 37 Jahre alt und gebürtig aus Wiesenhausen-Johannesborn. Die Polizei spürte ihn nach Angaben des Sprechers in einer Gartenlaube nahe der Kleinstadt Heinrichsmuth auf. In diesem Gebiet waren die Taten zwischen August 1816 und Mai 1820 geschehen. Der Mann habe dort seit Jahren gehaust und seine Taten auch von dort aus geplant. Er stehe in keinerlei Verbindung zum Kloster Heinrichsmuth, wie es teilweise in Medien spekuliert worden war. „Wir haben den Verdächtigen über einen längeren Zeitraum observiert und konnten so einige Indizien sicherstellen. Durch den Durchbruch in der DNA-Analyse im Frühsommer konnten wir bei seinem letzten Homizid Spuren sichern, die uns letztendlich den entscheidenden Beweis gaben“, sagte Biewers. Man habe jedoch auf eine schnelle Festnahme verzichtet, um den Verdächtigen zunächst zu beobachten und so weitere wichtige Indizien gegen ihn in der Hand zu haben. Am zweiten Weihnachtsfeiertag erfolgte dann jedoch aber der Zugriff. Ein Team von Spezialeinheiten aus allen Teilen des Landes überraschte den 37-Jährigen um 5 Uhr morgens im Schlaf. Dieser ließ alles widerstandslos mit sich geschehen. Die Ermittler durchsuchten anschließend die Gartenlaube und fanden eine erdrückende Beweislast, sodass der Haftrichter noch am selben Tag die Untersuchungshaft anordnete. Bereits auf dem Weg ins Polizeipräsidium machte er dann auch die ersten Angaben. Unbestätigte Mutmaßungen ließen verlauten, er habe die Morde bereits zugegeben und sei sogar dankbar für seine Verhaftung gewesen. Polizeisprecher Biewers und auch andere Beamte wollten dies jedoch nicht bestätigen. Was man jedoch bestätigen könne, sei, dass der Abt wohl bereits seinen nächsten Mord plante, von dem ihm die Polizei aber abhalten konnte. Mit neun Opfern hat der Abt damit genauso viele Menschen ermordet, wie Rick Gottwitz, der sogenannte „Kampdorf-Killer“, der seine lebenslange Haftstrafe absitzt. Ein ähnliches Schicksal dürfte nun den bisher namenlosen Abt ereilen.

Das modulierte PCR-Verfahren, welches in Paradies entwickelt wurde und Anfang des Jahres erstmals getestet wurde, half den Ermittlungsbehörden sehr zeitnah nach dem neunten Mordfall. Als das Ergebnis im Spätsommer feststand, machte man sich an genauere Observationen. Der 37-jährige mutmaßliche Täter sei neben seiner Unterkunft in der Gartenlaube im Westen von Johannesborn, nahe der Stadtbezirksgrenze zu Sonnenfeld, zudem arbeitslos und alleinstehend. Das hatte man sich nach einer Täterprofilerstellung bereits gedacht. Man habe, so Biewers, über seine Motive bereits einige Informationen erfahren, jedoch sei der genaue Tathergang und die einzelnen Motivationen hinter den Morden noch in den Befragungen des Verdächtigen genau festzustellen. Auch habe man bereits eine Reihe von Psychologen und Psychoanalytikern engagiert, um einen Einblick in das Wesen des Serienmörders zu bekommen. Ob er sich jedoch solchen Befragungen öffnen würde, sei unklar. Man gehe derzeit jedoch von einer psychischen Erkrankung aus, gepaart mit religiösem Fanatismus. Bei den Durchsuchungen der Laube habe man mehrere religisöse Symbole gefunden und sogar die Kutte, die dem Täter den Spitznamen „Abt von Heinrichsmuth“ eingebracht hatte. Die Tatwaffe sei aller Wahrscheinlichkeit nach die Kordel der Kutte. „Damit hat er seine Opfer zumeist von hinten erdrosselt“, sagte Chefermittler Oliver Kerdel, dessen persönlicher Albtraum nun auch ein Ende gefunden hat. Die Kutte habe er mutmaßlich erst nach der Tat angelegt, um in dieser Aufmachung die postmortalen Verletzungen zuzufügen. „Wir gehen davon aus, dass die Hauptmotivation für die Morde vor allem in den Taten nach der Tötung liegt. Aber die Einzelheiten werden die Befragungen nun ergeben“, sagte Kerdel der gespannten Presse. Kerdel war wegen des Nichtendenwollens der Mordserie, gerade in der zweiten Jahreshälfte 1816, massiv in die öffentliche Kritik geraten, sowohl der damalige Innenminister von der Tagel, als auch der Nachfolger Borkenkäfer sahen jedoch von einer Suspendierung ab und schenkten ihm weiter das Vertrauen. Ob dies eine gute Entscheidung war, kann man wohl nie sicher sagen, klar ist jedoch: Kerdel hat dafür gesorgt, dass der Serienmörder nun in Gewahrsam sitzt.

Die rund 250.000 Einwohner in Maarfurt fühlen sich nun sicherer. Der Wald, in dem die meisten Morde geschehen waren, wird zwar noch weiterhin seine unrühmliche Bekanntheit behalten, allerdings kann man wohl wieder ohne Angst vor einem Killer durch ihn spazieren. Heinrichmuths Bürgermeister Oliver Wattenfelder (WVD) zeigte sich am darauffolgenden Vormittag in einer Pressekonferenz sehr erleichtert und dankte den Einsatzkräften und Ermittlern. „Sie alle haben Heinrichsmuth und Maarfurt gestern sicherer gemacht und den Bürgerinnen und Bürgern wieder ein Gefühl des Zuhauseseins gegeben.“ Manch einer sei in der Zeit der Mordserie weggezogen, aus Angst vor dem Mörder oder aber aus Scham, aus jenem berühmt-berüchtigten Örtchen zu kommen. Für die Hinterbliebenen der Opfer könne man keine angemesse Wiedergutmachung schaffen, aber zumindest „ein bisschen Gerechtigkeit“, wie Wattenfelder es nannte. „Und es wird ihnen helfen, mit diesen furchtbaren Dingen abschließen zu können.“ Auf der Pressekonferenz wurde dann von Polizeiseite im größten Teil das wiederholt, was auch am Abend zuvor bekannt war. Man werde nun einige Untersuchungen durchführen, um einen genaueren Eindruck vom Geisteszustand des Verdächtigen zu erhalten. Danach werde man entscheiden, ob er zeitnah zu Aussagen bewegt werden könne, oder ob er erst in eine psychiatrische Einrichtung gebracht werden sollte. Innenminister Borkenkäfer (BdH) teilte via Brieftaube mit, er habe die Nachricht der MPK „mit großer Erleichterung und Zufriedenheit“ aufgenommen. Auch er dankte den Einsatzkräften und ließ verlauten, er wolle Heinrichsmuth zeitnah einen Besuch abstatten, um mit Hinterbliebenen und Einwohnern zu sprechen. Die Mönche des Klosters in Heinrichsmuth veranstalteten am Sonntag spontan einen Gottesdienst zu Ehren der Opfer mit anschließendem Beisammensein und Austausch. Das letzte Opfer des „Abts“ war ein Mönch des Klosters gewesen, der wie die anderen hinterrücks im Wald angegriffen worden war, um anschließend am Fuße des Klosters präsentiert zu werden. Zu der Veranstaltung kamen viele Einwohner aus der Gegend und auch der Bürgermeister war später zugegen. Der wahre Abt, nämlich der des Klosters, Bruder Benjamin, gab zu, auch persönlich erleichtert zu sein und er hoffe dass die „aufmerksamkeitsheischende Berichterstattung der Boulevardmedien“ nun ein Ende haben würde. Tatsächlich schrieb das Revolverblatt Carrera auf seiner Titelseite, dass man selbst bei den Recherchen über das Kloster wohl etwas über das Ziel hinausgeschossen sei. Bei denjenigen, die die Mönche im Verdacht hatten, macht sich nun allgemeine Einsicht breit.

Für die Hinterbliebenen der Opfer und auch für die Opfer selbst ist alles was nun folgt, nicht mit Wiedergutmachung gleichzusetzen. Es ist in der Tat nur der Versuch, zumindest für ein bisschen Gerechtigkeit zu sorgen und den Hinterbliebenen bei der Verarbeitung dieser schrecklichen Ereignisse zu helfen. Ganz so, wie es Bürgermeister Oliver Wattenfelder in der Pressekonferenz gesagt hatte. Und mal ganz davon abgesehen ist es gelungen, den Abt von Heinrichsmuth dingfest zu machen, noch bevor er erneut zuschlagen konnte. Sofern er vor Gericht gestellt wird, droht ihm die lebenslange Haftstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung aufgrund der besonderen Schwere der Schuld. Es ist die höchste Strafe, die das meadowhousische Recht kennt und er würde sein Leben nicht mehr in Freiheit kommen. Bis dahin wird es jedoch wohl noch etwas dauern und es wird spannend zu erfahren sein, wie jemand darauf kommt, solche Taten zu vollziehen und was ihn dabei angetrieben hat. Die Angehörigen der Opfer, die sich einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen haben, wollen ihn vor Gericht sehen. Er müsse erklären, was er getan hat und warum. Nur so könne man in Zukunft vielleicht präventive Maßnahmen ergreifen und verhindern, dass Menschen zu solchen Ungeheuern werden, wie es der Abt wurde. Die sonst häufig auftretenden Forderungen aus erzkonservativen Kreisen nach der Todesstrafe blieben diesmal überraschenderweise aus. Sogar die KFM ließ verlauten: „Jemanden lebenslang ins Gefängnis sperren klingt weitaus harmloser als ihn zu erschießen. Und doch ist es wohl die wesentlich schlimmere Strafe.“ Das ist wohl kaum zu bezweifeln.

 

Im Zeichen der Bürger – Landeshauptstadt Wiesenhausen feiert 10 Jahre Meadowhouse

Zehn Jahre Meadowhouse. Nicht mehr und nicht weniger wurde am Sonntag, dem 18. Oktober diesen Jahres gefeiert, insbesondere natürlich in der Landeshauptstadt Wiesenhausen, wo der Prozess der Unabhängigkeitsbestrebungen an diesem Tage zehn Jahre zuvor seinen Höhepunkt und wohl auch seinen Schlusspunkt erreichte. Das runde Jubiläum der Staatsgründung wurde mit allerlei Besonderheiten zelebriert, einige bereits bekannt aus den vergangenen Jahren, doch ließen sich die Veranstalter, der Meadowhousische Staat und die Stadt Wiesenhausen, auch in diesem Jahr zahlreiche neue Veranstaltungen, Festivitäten und Events einfallen, alles rund um die Unabhängigkeit und Staatsgründung am 18. Oktober 1810.

Begonnen wurde der Nationalfeiertag am Sonntag zunächst mit der Begrüßung der offiziell geladenen Gäste auf Schloss Wiesenhausen, wo in diesem Jahr der Festakt anlässlich der Unabhängigkeit stattfand und somit zum dritten Mal nach 1814 und 1817, während in den Jahren dazwischen stets Burg Daunenfels Ort des Geschehens gewesen war. Unter den zahlreichen aus- und inländischen Gästen fanden sich neben einer Delegation der Dromornissenschaft und zahlreichen titanischen Staatsoberhäuptern auch viele Kunst- und Kulturschaffende des Landes, darunter Regisseur Archibald Cronberg, Komponist und Kugelbahner Mirco Magiaro und AC Phoenix Wiesenhausen-Trainer Ingo Igel, der jedoch gegen Mittag aufgrund des Spiels seiner Mannschaft in Pilzland die Feierlichkeiten verlassen musste. Nach Eintreffen der Gäste folgte dann zunächst ein kurzer Vortrag von Carl von der Regième über die Unabhängigkeit und das Selbstverständnis der Meadowhouser in der heutigen Zeit. Nicht zuletzt die vor drei Wochen erfolgte Veröffentlichung seines Buches zum Sturz von Langzeitherrscher Enczegovija Zerljet sorgte dafür, dass die Anwesenden gebannt den Ausführungen der „Moorleiche“ folgten, welche mit Bildern und Soundeffekten einen sehr lebendigen Vortrag hielt.

Gegen ein Uhr mittags lud König Percival I. dann zum feierlichen Festbankett, das somit, entgegen der vorangegangenen Jahre, zur Mittagszeit stattfand, und bedankte sich bei zahlreich erschienenen Gästen für ihre Aufwartung. Nach etwa zwei Stunden war das Bankett vorbei und die Gäste mischten sich untereinander bei strahlendem Wetter auf dem Innenhof des Schlosses, um gegen halb vier dem nächsten Höhepunkt des Feiertags beizuwohnen: Der traditionellen Verleihung des König-Johannes-Ordens, der höchsten zivilen Auszeichnung der Staates Meadowhouse. In diesem Jahr ging der mit 200.000 Tropalen dotierte und von den Meadowhousischen Staatsgründern ins Leben gerufene Orden an den mittlerweile ehemaligen Vorsitzenden des Reichsgerichtshofs und neuen Vorsitzenden des LWGH in Palar, Richter Laurenz Grogge. In seiner Laudatio würdigte König Percival I. die Verdienste Grogges bei der Erarbeitung einer Meadowhousischen Verfassung und seinem langjährigen Dienst am Obersten Gerichtshof in Ahornsburg. Er habe einen wesentlichen Teil dazu beigetragen, dass Recht und Gesetz sich im jungen Staat Meadowhouse von Beginn an als unverzichtbare Säulen des Staates etabliert hätten, die jedem noch so großen Sturm getrotzt hätten. Grogge nahm die Auszeichnung sichtlich bewegt entgegen und erklärte, dass es für ihn eine große Ehre sei.

Doch nach der Verleihung des König-Johannes-Ordens stand dann natürlich der traditionelle Höhepunkt des Feiertags auf dem Programm: Das Heulen der Sirenen, die Durchsage von Heinrich Petersen, sich am Wiesenbacher Hügel zu versammeln und die anschließenden Reden der drei Staatsgründer Herme, Rems und von Daunenfels, die auch in diesem Jahr ihre Reden unfallfrei und unter großen Begeisterungsstürmen der anwesenden Wiesenhausener Bürgern zum Besten gaben. Nachdem der absolute Höhepunkt des Feiertags vorbei war, endete auch der offizielle Teil der Feierlichkeiten der Meadowhousischen Regierung und ihrer Ehrengäste. Schon zuvor hatte Kanzler Schwalbenschwanz angekündigt, dass der späte Nachmittag und Abend in diesem Jahr ganz im Zeichen der Bürger und der verschiedenen Aktivitäten in den Stadtteilen stehen sollte, bei denen sich die prominenten Meadowhouser dann auch gerne beteiligen konnten.

Und so kam es dann auch. Nachdem die meisten Bürger den Feiertag bis zur Versammlung am Felsenschiff in den Familien, mit Nachbarn und Freunden, beim Grillen oder im Restaurant verbracht hatten, kamen sie nun alle in den unterschiedlichen Teilen der Stadt zusammen und feierten ihren Staat. So kam es in Wiesen-Zentrum beispielsweise zu einem gewaltigen Straßenfest auf der Wiesenstraße, bei dem unter anderem die dort wohnenden drei Dromornisse, Reichskanzler Schwalbenschwanz und die zahlreichen Mitglieder der BEFIM ein spontanes Konzert auf der Straße abhielten, wobei inbesondere die „Wiesenhausener Folks“ ausgiebig gesungen wurden, ehe man sich dem vom Wirt des „Big Ben um die Ecke“, Thomas Rensing, aufgebauten Barbecue widmete, sowie dem dazugehörigen Glas „Wiesenhausener Pils“ oder „Wies-Whisky“. Bis spät in die Nacht feierten dort die Anwohner und da der Montag als Ersatz für den ohnehin freien Sonntag vom Meadowhousischen Staat zuvor als freier Tag ausgerufen worden war, bestand bei den Feierlichkeiten auch kein Zeitlimit.

In Ahornsburg auf dem Marktplatz hatte der von Marko Maszliskus und Wolfgang Mirenis betriebene Partyservice „MM“ eine Festtafel aufgebaut, die vom Eingang des Rathauses auf der einen Seite bis in die Goldbohnenplantagen am Ahornsburger Tunnel auf der anderen Seite des Platzes reichte. Im Laufe des Abends gesellten sich hier neben seiner Majestät König Percival I., Oberbürgermeister Stefan Cornelius, dem Lehrerkollegium der Zaubererakademie aus Revier Howgarts und Sicherheitsdromorniss Auge auch WRF-Chef Johannes-Karl Lange, BEFIM-Dirigent Oswald Octopus und Comedian Rudi Rabe zu den fast 600 feiernden Menschen, womit die aufgestellte Tafel bis auf den letzten Platz besetzt war. Auch hier wurden durch die zahlreich anwesenden Mitglieder des Hogwarts-Orchesters im Laufe des Abends immer wieder musikalische Einlagen geboten. Am späten Abend sorgten zudem die Düsterwälder Drachen mit einer spektakulären Feuershow für einen weiteren Höhepunkt des Tages. Eine weitere große Feier fand in Südwiesenhausen auf den Drachenklippen oberhalb des Weltpalasts statt, wo das Restaurant „Excelsior“ auf den Klippen ebenfalls ein großes Buffet aufgebaut hatte, das mit zunehmender Zeit immer besser besucht wurde. Im Laufe des Abends wurden so beispielsweise auch Weltkaiser Apfulkrax und zahlreiche Mitglieder seiner Dromornissenschaft gesehen, Wüstenbewohner Ezechiel Bloor und hunderte weitere Menschen, die zusammenkamen, um den Sonnenuntergang auf den Klippen bei kostenlos zur Verfügung gestelltem Essen zu genießen. Das letzte hier zu erwähnende große Ereignis, neben den vielen kleinen Feiern in fast jeder Straße der Hauptstadt, fand ab dem späten Nachmittag dann auf Burg Daunenfels statt. Dort feierten die Geister, allen voran der ehemalige König Johannes von Daunenfels und Verteidigungsdromorniss Carl von der Regième ein großes Fest auf dem Burghof, zu welchem im Vorhinein explizit alle Geister aus Wiesenhausen und ganz Meadowhouse eingeladen worden waren. Es erschienen am Ende fast 1000 Geister, Gespenster und ähnliche Wesen, die die Burg in eine schaurig-schöne Atmosphäre tauchten. Bei exklusiv bereitgestelltem Essen der Restaurants „Zur Geisterkette“ und „Zum Totenkopf“, konnten auch die untoten Bewohner der Hauptstadt bei Wespenauflauf, Nashornkadaver und Nilpferdkuchen den Feiertag in typischer Atmosphäre ausklingen lassen.

Den offiziellen Schlusspunkt setzte jedoch wie jedes Jahr das große Feuerwerk, organisiert von Hogwartslehrer Severus Snape und Ex-Sicherheitsdromorniss Marko Maszliskus, das auch in diesem Jahr nicht enttäuschte. In ganz Wiesenhausen konnte das spektakuläre Farbenspiel betrachtet werden, unter anderem wurden Raketen und Lichtspiele von Burg Daunenfels, der großen Ysentalbrücke, von Hogwarts, den Drachenklippen, dem Wiesenbacher Hügel und dem Mondscheinsee gezündet, die die Hauptstadt für die letzte Viertelstunde des 18. Oktobers in ein gleißendes Lichtermeer tauchten. Den Abschluss bildete dabei die Zündung von insgesamt 500 Raketen in den Meadowhousischen Nationalfarben. Damit war der zentral organisierte Teil der Feierlichkeiten vorbei, doch an den zahlreichen Plätzen in Wiesenhausen wurde teilweise noch bis vier Uhr am nächsten Morgen gefeiert, gesungen und gelacht.

Mit diesem Nationalfeiertag gibt es Meadowhouse nun also schon zehn Jahre. An die Präsenz des Staates auf der Landkarte ist jeder längst gewöhnt und bis heute ist die Geschichte des Staates eine von großen Erfolgen und nur wenigen Misserfolgen. Doch trotz des nun schon zehnten Nationalfeiertags hat sich nichts an der Begeisterung der Bürger für ihren Staat geändert und der am Sonntag in einem etwas anderen Rahmen stattgefundene Nationalfeiertag hat dies wieder einmal eindringlich gezeigt. Mögen noch viele runde Jubiläen und Feiern auf den Straßen Wiesenhausens folgen!

 

„1081 – Tage des Umbruchs“  – Carl von der Regième präsentiert Buch über den Enczegovija-Sturz

Die Ereignisse des Jahres 1081 gelten in der Wiesenhausener Historie als revolutionär und einmalig. Am 09. Februar 1081 stürzten die Wiesenhausener Bürger unter Beteiligung eines bisher unbekannten Attentäters den brutalen Gewaltherrscher Enczegovija Zerljet, der das Land Wiesenhausen fast zwanzig Jahre lang tyrannisierte und für Tausende Tote unter seiner Herrschaft sorgte. In der Wiesenhausener Geschichtsschreibung wird daher stets von der „Dunklen Zeit“ oder „Dunklen Ära“ gesprochen, wenn auf die Jahre 1061, dem Todesjahr des Wiesenhausener Stadtgründers Herzog Friedrich von Daunenfels, bis 1081 Bezug genommen wird. Im November 1812 rückte Enczegovija bisher zum letzten Mal in den Fokus der öffentlichen Berichterstattung, als im Burgarchiv von Burg Daunenfels vier bisher unbekannte Briefe des Diktators gefunden wurden, die allesamt im letzten Lebensjahr Enczegovijas verfasst wurden und seine Weltanschauung und Betrachtung der Menschheit schonungslos offenlegten. So war beispielsweise von einer „minderwertigen Sorte von Mensch“ die Rede, an einer anderen Stelle wurde die „Heilung von Menschen durch Arbeit“ propagiert.

Die Briefe, die an den Parteivorstand von Enczegovijas „Einheits- und Friedenspartei“ adressiert waren, und einen direkten Einblick in die Gedankenwelt des Langzeitherrschers warfen, ließen auch das Interesse an den genauen Vorkommnissen des Jahres 1081 wieder aufflammen. So wurde immer wieder die Frage gestellt, wer am Ende für die Ermordung des zu diesem Zeitpunkt 64-jährigen Zerljets verantwortlich war und wie die genauen Abläufe zuvor und kurz danach, als im März 1081 schließlich Johannes von Daunenfels, später Johannes I., zum neuen König von Wiesenhausen gewählt wurde, waren. Auf viele dieser Fragen gibt es nun neue Antworten, denn in einer vielbeachteten Buchvorstellung auf Schloss Wiesenhausen präsentierte heute der ehemalige Admiral der Marine von Meadowhouse, gegenwärtige Verteidigungsdromorniss und einzige noch aussagekräftige Augenzeuge der damaligen Geschehnisse, Carl von der Regième, allgemein auch als „Moorleiche“ bekannt, ein neues Buch, das über viele der offen gebliebenen Fragen zu den damaligen Vorkommnissen Hintergrundinformationen und Fakten liefert.

„1081 – Tage des Umbruchs“ lautet der Titel des fast 800 Seiten langen Werkes, das von der Regième heute im Großen Saal von Schloss Wiesenhausen vorstellte. Die Öffentlichkeit war erst am Montagabend davon in Kenntnis gesetzt worden, dass die Vorstellung stattfinden würde, zuvor war nur vage von einer „Pressekonferenz“ die Rede gewesen. Von der Regième ergriff selbst das Wort und erläuterte sein Werk mit folgenden Worten: „Wie viele wahrscheinlich wissen, ist das Jahr 1081 wohl insgeheim das eigentliche Gründungsjahr von Wiesenhausen und vor allem aber der Beginn unseres Selbstverständnisses und unserer Mentalität. Wir vertrieben damals den Diktator aus unserer Stadt und installierten eigenmächtig, ohne Unterstützung von außen zu haben, eine Monarchie, die immerhin anschließend fast 500 Jahre Bestand haben sollte. Und angesichts der Tatsache, dass Wiesenhausen heute als Hauptstadt von Meadowhouse endgültig unabhängig ist und wir unsere Monarchie sogar wiederbelebt haben, ohne dass dies zu Schwierigkeiten führte, zeugt davon, wie groß die Bedeutung der damaligen Ereignisse für das weitere Schicksal unserer Stadt war. Aus diesem Grund präsentiere ich hier und heute meine Ansicht der Ereignisse, die ich bisher immer sehr zurückgehalten habe, da ich die exakten Ereignisse erst nach Studieren der vorliegenden Dokumente jener Zeit, insbesondere auch der 1812 gefundenen Briefe, in Verbindung mit meinen eigenen Erinnerungen wieder aktivieren konnte. Das Ergebnis sehen Sie nun heute hier. Warum ich gerade jetzt dieses Buch veröffentliche, hat zwei Gründe: Zum einen schreibe ich daran nun schon seit fünf Jahren und es war jetzt eben fertig, zum anderen, was wohl der etwas ernster zunehmende Grund ist, gab es in der jüngeren Vergangenheit unheimlich viele Spekulationen, auch um meine Involvierung in die Vorgänge, sodass ich hoffe, zumindest einen Teil zum Lückenschluss in der Wiesenhausener Historie beitragen zu können. Alle Vorkommnisse in dem Buch sind so tatsächlich geschehen und historisch verbrieft, auch wenn ich zur heutigen Zeit der einzige bin, der dies einwandfrei bestätigen kann.“

Angesichts der Ankündigung liefen bei den anwesenden Pressevertretern Kameras und Mikrofone heiß und die ersten Ausgaben des Buches wurden noch vor Ort und Stelle an interessierte Käufer vermittelt. Doch was steht nun genau in diesem Buch, das heute wohl ein Stück Wiesenhausener Historie geschrieben hat, und das im wahrsten Sinne des Wortes? Die beschriebene Handlung setzt ein rund um den Jahreswechsel 1080/81, kurz nachdem Enczegovija mit seiner Armee in der Schlacht von Westerdamm unterlegen war. Carl von der Regième, damals noch nicht als „Moorleiche“ zugegen, wurde aufgrund der verheerenden Niederlage am 08. Januar 1081 zum Oberbefehlshaber der Wasserstreitkräfte berufen, da Enczegovija alle zuvor verantwortlichen militärischen Führungspersonen aufgrund der Niederlage exekutieren ließ. Lediglich sein Minister für Heereswesen blieb im Amt und am Leben. So gelang von der Regième, zuvor Hafenmeister von Bad Neureich, der Aufstieg in den innersten Führungszirkel von Zerljets Machtkreis, der von allen Außenstehenden vollkommen abgeschirmt war. Dort erlebte von der Regième dann auch von Angesicht zu Angesicht die Äußerungen des Alleinherrschers und seine Befehle, so beispielsweise in einer im Buch beschriebenen Sitzung des Vorstands der „Einheits- und Friedenspartei“ am 17. Januar 1081: „…nach fast vierstündigen Beratungen folgerte Enczegovija, dass auf die Niederlage von Westerdamm zwangsläufig ein schneller militärischer Erfolg folgen müsse, da seine Machtposition auf der Paradiesischen Halbinsel ansonsten gefährdet sei. Angesichts der hohen Verluste in Westerdamm und der Hungersnot, durch die die Bevölkerung in jenem Winter zu leiden hatte, rieten ich und andere Militärs, die ebenfalls neu im innersten Führungskreis waren, stark von einer solchen Option ab. Enczegovija interessierte dies jedoch wenig und wollte das Mindestalter für die Einberufung in die Armee auf 14 Jahre hinuntersetzen und von sämtlichen Familien, von denen sich auch nur ein Mitglied dem Armeedienst verweigern sollte, Haus und Habe konfiszieren und das verweigernde Mitglied auf dem Burghof hinrichten lassen. Alle nicht Wehrtauglichen sollten unverzüglich mit der Produktion neuer Ausrüstungen und Munition beginnen, obwohl es den meisten Handwerkern, wenn sie nicht sowieso in einem der vielen Kriege gefallen waren, an dem Grundsätzlichsten fehlte, nicht nur an Kohle und Erz zur Waffenherstellung, sondern wichtiger, an der Möglichkeit, ihre Familien zu ernähren. Alle diese Argumente zählten für Enczegovija und große Teile seines Vorstands jedoch nicht, weil sie ja auch gemütlich auf der Burg mit genug Nahrung und Wärme saßen, sodass die Order am nächsten Morgen ohne unsere Zustimmung tatsächlich vom Parteiherold verkündet wurde. Es war der erste Moment, in dem ich an eine Möglichkeit dachte, dem Ganzen ein Ende zu bereiten.“

Besonders detailliert geht von der Regième im Folgenden dann auf die Ereignisse unmittelbar vor der Ermordung des Diktators ein. So erfolgte am 01. Februar 1081 ein Aufstand von Teilen der Bevölkerung, der in der Nacht zum 02. Februar von Truppen Enczegovijas unter direkter Leitung seines Ministers für Heereswesen, Melczek Hanitas, brutal niedergeschlagen wurde. Etwa 400 Menschen sollen allein in dieser Nacht den Exzessen der Armee zum Opfer gefallen sein. Von der Regième erlebte die Nacht folgendermaßen: „… gegen zehn Uhr abends änderte sich die Stimmung auf einmal. Den ganzen Tag waren Proteste am Hafen und die Straße hoch zur Burg gewesen, Protestrufe waren zu hören und Trommeln der Demonstration. Obwohl der Sekretär von Heeresminiser Hanitas an diesem Tage bereits zwei Mal bei mir gewesen war, lehnte ich jegliche Mobilmachung der Armee ab, zumal ich nur für die Marine zuständig war. Aber auch meine Kollegen zeigten sich ablehnend gegenüber einer militärischen Niederschlagung der Aufständischen. Doch um zehn Uhr abends ertönten auf einmal Schüsse, Kanonen und Gewehre. Das Rufen der Menschen wandelte sich in Schreie um und ich trat vor mein Haus in Sichtweite des Hafens und erblickte ein Massaker. Angeführt von Hanitas schossen die Soldaten wahllos in die Menge, auf unbewaffnete Zivilisten, auf Frauen und Kinder. Die Anführer der Proteste, der Adelige Graf Roman von Wiesenbach und der Schmied des Hafens, Ferdinand Fuchs, wurden von den Soldaten gefangen genommen und in die Burg verschleppt. Um 01 Uhr nachts war alles vorbei, gespenstische Stille senkte sich über den Marktplatz am Hafen. Niemand hatte mir oder den anderen Militärs Bescheid gegeben. Am nächsten Morgen erfuhren wir, dass Enczegovija selbst den Befehl zur Niederschlagung der Proteste erteilt hatte.“

Von der Regième schildert detailliert und eindringlich, vor allem aber einfühlsam die Schicksale der einzelnen Familien, von denen jede einen Verlust zu beklagen hatte. Den endgültigen Entschluss, etwas zu unternehmen, fassten von der Regième und die anderen Militärs jedoch nach den Ereignissen des 07. Februars. An diesem Nachmittag wurden die beiden gefangen genommenen Aufständischen, Graf Roman von Wiesenbach und Ferdinand Fuchs, auf dem Burghof in einer stundenlangen Hinrichtung erst qualvoll gefoltert und anschließend durch Erhängen exekutiert. Dies geschah alles, während die Familien der Delinquenten gefesselt auf dem Burghof saßen und die Hinrichtung ihrer Verwandten mit ansehen mussten. Enczegovija und seinen Funktionären gefiel die Vorstellung laut Aussage von von der Regième so gut, dass der Diktator vorschlug, solche Strafen für Aufständische künftig immer ausführen zu lassen, was auf breite Zustimmung beim Parteivorstand stieß: „…sie alle stimmten zu. Keiner von ihnen hatte Mitleid mit den Ehefrauen und den Kindern der beiden Verurteilten, die Minute für Minute mit ansehen mussten, wie ihre Familienmitglieder dem Tod immer näher kamen. Es war das schlimmste, was ich in meinem ganzen Leben gesehen habe. Selbst die hartgesottensten Zuschauer der Exekution konnten dieser Vorstellung nicht lange beiwohnen. Am Ende waren es nur noch Enczegovija und seine Leute, wir fünf Militärs und die armen Familienangehörigen. Nach sechs Stunden war der Todeskampf schließlich vorbei, von Wiesenbach und Fuchs wurden durch den Strang „erlöst“ und anschließend auch noch enthauptet. Ihre Köpfe wurden auf der Burgmauer aufgespießt. Es war furchtbar. Noch am selben Abend trafen wir fünf, der Kommandant des Heeres Berthold von Hirschbach, der Kommandant der Burgwache Graf Herrmann von Ahornsburg, der Oberaufseher des Waffenarsenals Graf Georg von Fichtenberg, der Hauptmann der Stadtwache Theobald von der Tagel und meine Person uns in einem Schankhaus am Hafen unter dem Eindruck der Erlebnisse des Tages. Wir waren uns alle einig, dass es so nicht weitergehen konnte. Zu viele Leben standen auf dem Spiel, letztlich auch unsere eigenen. Enczegovija hatte sich bereits enttäuscht über unser Verhalten während der Proteste geäußert, was in seinem Kontext so viel wie „letzte Warnung“ bedeutete. Es musste also schnell gehandelt werden.“

Von der Regième kommt in seinem Buch nun zum entscheidenden Moment: Dem Tod des Diktators in der Nacht vom 09. auf den 10. Februar und wer dafür verantwortlich war. Eines sei vorweggenommen: Genau klären, wer am Ende Enczegovija den entscheidenden Todesstoß versetzte, ließ sich weder damals noch heute. Grund dafür ist, dass alle fünf beteiligten Verschwörer eine Art der Ermordung planten, um auf jeden Fall sicher zu sein: „…Enczegovija war insbesondere nach den Protesten enorm vorsichtig geworden. Wir mussten auf der sicheren Seite sein, damit unser Plan funktionierte und wir nicht die nächsten am Galgen gewesen wären. Von Hirschbach vergiftete sein Abendessen an jenem Tag, als er unbeobachtet in der Küche war, der Graf von Ahornsburg versteckte eine Giftschlange im Bett Enczegovijas, der Graf von Fichtenberg installierte eine selbst auslösende Armbrust im Salon des Diktators, Hauptmann von der Tagel schließlich versteckte sich vor der Tür Enczegovijas für den Fall, dass er alle Attentate überleben sollte, und mir gelang es, den Wein, den er abends immer trank, zu vergiften. Wenn man realistisch sein wollte: Enczegovija konnte diesen Abend nicht überleben. Am Ende fand von der Tagel ihn tot neben seinem Stuhl am Esstisch liegen, die Giftschlange neben sich. Ob er nun allerdings am Gift der Schlange, des Essens oder des Weins starb, konnte damals nicht klar nachgewiesen werden, zumal sein Leichnam nach seinem Tod verbrannt wurde.“

Eine endgültige Antwort, wer für den Tod des Diktators verantwortlich war, wird es damit vermutlich nie geben, doch ist der Kreis der Personen schon wesentlich eingeschränkt. In den Stunden nach der Verkündung des Todes Enczegovijas herrschte dann heilloses Chaos auf Burg Daunenfels: „…die Vorstandsmitglieder der Partei wussten, dass sie nun dem Volk ausgeliefert waren und versuchten zu fliehen. Der Graf von Fichtenberg war von uns jedoch bereits in die Stadt geschickt worden, um die Nachricht zu verbreiten, sodass sich innerhalb kürzester Zeit eine große Menschenmasse sammelte, die gegen 11 Uhr abends schließlich die Burg stürmte. Der Vorstand überlebte die Erstürmung nicht, ebenso wenig wie die für das Massaker verantwortlichen Soldaten. Das Volk holte sich seine Stadt zurück und stellte auch keine Fragen über das Ableben des Diktators, dessen Leichnam unter großem Freudengeschrei zusammen mit denen der anderen Funktionäre auf dem Burghof verbrannt wurde. Uns überkam eine ungeheure Erleichterung.“

Von der Regième lässt sein Buch mit dem Kapitel über die Wahl Johannes‘ von Daunenfels enden, der ab dem 12. März 1081 der neue Wiesenhausener König wurde: „…er war wie dafür gemacht, 23 Jahre jung, mit der Aussicht lange zu herrschen, und zudem verwandt mit dem Stadtgründer. Besser ging es nicht und letztlich war es ja auch eine gute Entscheidung und der Beginn einer goldenen Ära. Ich fühlte mich geehrt, unter ihm dienen zu dürfen und schlug viele Schlachten für ihn gegen die Eindringlinge aus allen Himmelsrichtungen. Auch wenn ich das Ende seiner Regentschaft 1131 nicht mehr miterleben sollte, da ich 1108 in einer Schlacht auf dem Isenfeld fiel und zu dem wurde, was ich heute bin, muss ich sagen, dass mich die Ereignisse der damaligen Nacht nie wirklich losgelassen haben und ich ein bisschen stolz darauf bin, meinen Teil dazu beigetragen zu haben, Wiesenhausen zu der Stadt zu machen, die sie heute ist.“

Das heute vorgestellte Buch von Carl von der Regième wird die Wiesenhausener Geschichte neu beleben und sicherlich viele weitere Forschungen und Fragen mit sich bringen. Es ist ein wirklich herausragend und unglaublich spannend geschriebenes Werk, obwohl der Ausgang ja allgemein bekannt ist. Nicht wenige halten es daher auch für einen Kandidaten für den Paradiesischen Buchpreis oder sogar für den Liebe Welt-Preis. Doch alle diese Spekulationen werden von der Regième nicht viel bedeuten. Er hat heute sein Schweigen gebrochen und uns allen damit die Ereignisse und Vorkommnisse der Geburtsstunde der Wiesenhausener Monarchie und Mentalität beschert. Dies wird länger nachwirken als alle Preise dieser Welt.

 

Neue Spuren im Fall „Abt von Heinrichsmuth“ – neuartiges DNA-Verfahren soll Identität des Serienmörders klären

Es war ruhig geworden um die unheimliche Mordserie in der Gegend rund um das Dorf Heinrichsmuth bei Wiesenhausen-Maarfurt. Der „Abt“, wie die Presse und die Ermittler ihn nannten, ermordete zwischen August und Dezember 1816 sechs Menschen, im November 1817 einen weiteren und im März 1818 ebenfalls einen weiteren. Bis vergangene Woche erneut eine Leiche in den Wäldern von Heinrichsmuth gefunden wurde. Es ist das mittlerweile neunte Opfer des Killers und diesmal lässt die Identität des Opfers wahrlich aufhorchen. Es ist Bruder Michael, einer der Mönche des Klosters St. Henrizius bei Heinrichsmuth. Doch diesmal hinterließ der Täter offenbar Spuren am Tatort, die mithilfe neuartiger DNA-Verfahren möglicherweise erste Rückschlüsse auf die Identität des Mörders ziehen lassen.

Die immer größer werdenden Abstände zwischen den Taten ließ die Ermittler immer häufiger glauben, der Abt habe das Morden eingestellt, sei weitergezogen oder gar gestorben. Chefermittler Oliver Kerdel, seit dem ersten Tag an Leiter der Sonderermittlungsgruppe „Kutte“, bezweifelte dies immer wieder auch öffentlich. „Serienmörder werden entweder festgenommen oder sterben. Aber sie hören nicht einfach auf.“ Er sollte Recht behalten. Der Fund eines toten Mönches am Wegesrand im Wald vergangenen Mittwochmorgen durch eine Polizeistreife traf den Ort und die Ermittler wieder bis ins Mark. Der Horror schien schon einmal überwunden, doch als sich alle wieder in Sicherheit wähnten, schlug der Mörder wieder zu. Nun sind über zwei Jahre zwischen zwei Taten vergangen. Kerdel stellte dazu im Gespräch mit Journalisten fest: „Wir müssen erkennen, dass er immer noch unter uns weilt. Er kann sehr lange warten, doch sein Drang zu töten überfällt ihn irgendwann wieder.“ Mit neun Opfern zog der Abt damit nun auch in der wenig bewunderswerten Liste der schlimmsten Serienmörder Meadowhouse‘ mit dem Kampdorf-Killer gleich. Der jedoch „schaffte“ dies in 15 Monaten, während der Abt nun schon seit fast vier Jahren unentdeckt unter den Bewohnern Maarfurts wütet. Dass ihm diesmal sogar einer der besonders am Anfang der Ermittlungen immer wieder verdächtigten Mönche des Klosters zum Opfer fiel, überraschte die Ermittler sehr. „Das fällt aus der Reihe“, stellt auch Oliver Kerdel fest. „Wir waren im Laufe der Ermittlungen zumindest soweit gekommen, dass wir es geschafft haben, zwischen den scheinbar wahllos ausgewählten Opfern eine Verbindung herstellen zu können, aber diese Tat stellt einiges wieder auf den Prüfstand.“ Dass es aber derselbe Täter war, dessen sind sich die Ermittler sicher. „Wir haben wieder die altbekannten Merkmale am Körper des Opfers, auch solche, die wir bislang nicht an die Öffentlichkeit gegeben haben. Es kann nur die Person gewesen sein, die bereits acht Menschen auf dem Gewissen hatte.“

Doch es gibt diesmal Anlass zur Hoffnung. Am Tatort hinterließ der Abt Spuren, die durch eines der neuartigsten kriminaltechnischen Verfahren der Welt, nun genauer analysiert werden können. „Es ist ein sehr aufwändiges Verfahren, aber sehr zuverlässig. Durch die Spuren, die wir am Tatort sicherstellen konnten, können wir nun zwar nicht die eine bestimmte Person bestimmen, dafür sind leider zu wenige Nachweise am Tatort gewesen, aber wir können durch eine Art moduliertes PCR-Verfahren den Kandidatenkreis auf wenige Personen einengen.“ Dass der Täter ein Mann ist, dessen sind sich die Ermittler ohnehin schon seit langer Zeit sicher. Zudem geht man davon aus, dass er zwischen 25 und 50 Jahren alt ist, Rechtshänder ist und ein gestörtes Verhältnis zur Sexualität hat, denn: „Die durchaus merkwürdigen Drapierungen der Opfer und die Brandmarkungen, man muss es leider so nennen, die er den Opfern postmortal zufügt, sind eindeutige Zeichen. Wir gehen davon aus, dass er sie Gott opfern will und den Grund dafür will er der Welt mitteilen, indem er sie so darbietet. Als hätten sie gesündigt und er als Rächer Gottes bestraft sie nun dafür.“ Auch der Mönch war auf eine solche Art und Weise im Wald ausgelegt. Das Kloster St. Henrizius zeigte sich tief betroffen und schockiert. „Wir haben jemanden aus unserer Mitte verloren und einen lieben Bruder und Freund zudem. Wir ehren ihn mit Gedenkgottesdiensten und Erinnerungen jeden Tag. Es schmerzt zutiefst, dass unser Bruder durch so abscheuliche Weise von uns genommen wurde. Wir beten dafür, dass derjenige, der dies und all die anderen Untaten vollbracht hat, von der Justiz dieses Landes geschnappt wird und seine gerechte Strafe auf Lieben Erden bekommt. Auch wenn es mit dem Gebot der Nächstenliebe nicht in Einklang steht, hoffen wir sogar, dass er dereinst im Feuer der Hölle schmoren wird“, sagte der Abt des Klosters, Bruder Benjamin. Dass der Täter gar einer der Mönche sein könnte, wie von Beginn der Ermittlungen an vermutet und auch danach nie völlig ausgeschlossen, verneinte Bruder Benjamin nachdrücklich. „Als klar wurde, dass ein Serienmörder hier in Heinrichsmuth sein Unwesen treibt, und einige Opfer sogar vor unserem Kloster abgelegt worden waren, haben wir zu unserem eigenen Schutz eine Rundumüberwachung per Video auf unserem Grundstück installiert und es ist klar, dass zu den fraglichen Zeiten niemand unserer Brüder das Anwesen verlassen hat.“ Er bat ebenfalls nachdrücklich darum, sich und seine Glaubensbrüder mit Anschuldigungen dieser Art zu verschonen, gerade jetzt, wo ein Mönch dem Täter zum Opfer gefallen war.

Das Opfer selbst, Bruder Michael, war spätabends auf dem Rückweg von einem Hausbesuch im Dorf. Da es in den letzten zwei Jahren zu keinen Vorfällen mehr gekommen war, nutzte er den Weg durch den Wald und wurde dort wohl vom Mörder überrascht. Wie beim letzten Mord, dem am Malermeister Julian K. im März 1818, gab es auch diesmal keinerlei Zeugenaussagen. Bruder Michael wurde erdrosselt, auch diesmal fehlte jegliche Waffe am Tatort. Er wurde breitbeinig auf den Boden gelegt und ein Kreuz wurde ihm auf die Brust geritzt. Weitere Anzeichen, die der Öffentlichkeit auch weiterhin vorenthalten werden, weisen eindeutig auf den Abt als Mörder hin. Dass diesmal jedoch Spuren gefunden wurden, die erst seit Anlauf des neuen DNA-Verfahrens im Herbst 1818 brauchbar sind, ist jedoch ein wahrer Glücksfall. Zwar wird es noch einige Zeit dauern, bis man damit wirkliche Beweise zur Schuld eines bestimmten Täters nachweisen kann, jedoch sind sie ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg von Heinrichsmuth zurück zu Normalität und Sicherheit. Denn eines ist fakt: Den Wald dort wird so schnell niemand mehr betreten.

 

Mevàns gewinnt 28. Wiesenhausener Ysenregatta – Meadowhouse belegt 15. Platz

Die alljährliche Wiesenhausener Segelregatta auf dem Ysen ging in diesem Jahr in ihre 28. Auflage. Dabei unternahmen Segelteams aus 32 Nationen den Versuch, als schnellstes den weiten Weg vom Ysendelta bis zum Brisciusfels in Wiesenhausen zu gelangen. Am Ende triumphierte die Mannschaft aus Mevàns, die die rund 2500 Kilometer lange Strecke in nur sechs Tagen, vier Stunden und 26 Minuten schaffte. Das meadowhousische Segelteam erreichte am Ende den 15. Platz.

Für die Teilnehmer ist es oft ein Kampf auf Leben und Tod, wenn sie an den Start einer Regatta gehen. Seit dem verheerenden Unglück bei der Atcanik-Regatta 1797, als in einem plötzlich auftretenden Unwetter 41 Segler den Tod fanden, haben solche Wettbewerbe erheblich an Attraktivität eingebüßt. Dafür erfreuen sie sich immer häufiger auf Binnengewässern wie Flüssen oder Seen großer Beliebtheit. Davon profitiert seitdem auch die Wiesenhausener Ysenregatta. Eine Strecke, so lang wie die westparadiesische Bucht breit ist, müssen die Teams auf ihren Booten zurücklegen und treffen dabei auf ganz andere Hindernisse als auf offener See. Nicht mit tobenden Stürmen, tückischen Riffs oder riesigen Monsterwellen müssen sie sich auseinandersetzen, sondern mit Stromschnellen, gefährlichen Strudeln oder Wasserfällen. Bis auf den Ysenfall bei Wiesenhausen-Bruchhausen mussten sie diese Fälle auch alle in ihren Booten meistern. Eine große Herausforderung für alle Beteiligten, für die Interessierten und Zuschauer ist es dagegen oft pure Unterhaltung. Bei herrlichem Sonnenschein, perfekten Bedingungen und ruhigen Gewässern des Ysens war die diesjährige Regatta auch nicht das große Problem für die Segler und ihre Boote. Die 28. Wiesenhausener Ysenregatta war eher eine riesige Klassenfahrt.

Start der Regatta war der 13. April. Bereits da herrschte in ganz Meadowhouse wunderbares, fast sommerliches Wetter und der Startschuss im Ysendelta, rund 7 Kilometer vom eigentlichen Festland entfernt, konnte durch die Medienhubschrauber in bester Qualität übertragen werden. Dies war nicht immer so, 1813 musste die Regatta sogar verschoben werden, da der April noch frostige Tage damals bereithielt. Das mevànsische Boot konnte sich relativ früh absetzen und aufgrund der großen Verteilung der Startlinie kam es auch nicht so oft zu Kollisionen beim Einfahren in den Hauptstrom des Ysens. Das meadowhousische Team um Skipper Frank Lipton kam aufgrund von strukturellen Problemen ihres Bootes relativ schnell in einen Rückstand zur Führungsgruppe um Mevàns, Carisonien und Mittelland. Knapp dahinter fanden sich Aloe Vera, Rhûen und Staatenparadies, die jedoch später weiter abfallen sollten. Die Probleme am meadowhousischen Boot „Windrose“, bestanden zu großen Teilen an Verkeilungen der Seile für die Segel und Verluste von einigen, der sich am Rumpf befindlichen, Fender, die die Manövrierreaktion des Bootes kurzzeitig veränderten. Vom Ysendelta ging es schließlich weiter ins Festland hinein, wo sich die 32 Boote ihren Weg über den jetzt sehr breiten und ruhigen Fluss bahnten. An den Ufern versammelten sich Schaulustige, die entweder auf das meadowhousische Boot warteten, um das Team besonders anzufeuern, oder, wenn Boote nah an den Ufern vorbeifuhren, Proviant in Form von Würstchen, Frikadellen, Obst, Wasserflaschen oder Bierdosen zu den Seglern zu werfen. Manche Nationen nahmen gar nicht wirklich am Rennen um das begehrte Goldene Ruder teil, sondern sahen die Regatta eher als großen Ausflug und steuerten oft extra nah an den Ufern entlang, obwohl dort die geringsten Windverhältnisse herrschten, damit sie viel Proviant abbekamen. Da es flussaufwärts ging, versammelten sich die meisten Boote oft rechts und links der Flussmitte, da in der Mitte die höchste Fließgeschwindigkeit vorherrscht, der sie aus dem Weg gehen wollten, jedoch gleichzeitig auch die Vorteile eine auffrischenden Windes ausnutzen wollten. Mevàns perfektionierte diese Methode im Laufe der Regatta immer besser und hatte, als die Boote sich so langsam in Richtung Dreistromland aufmachten, bereits einen ordentlichen Vorsprung herausgefahren. So passierten sie bereits nach zweieinhalb Tagen den Landsitz der Familie von Hirschbach, die am Ufer die Sektkorken knallen ließen. Das Wetter war nach wie vor ausgesprochen gut, sommerlich warm, auch nachts, jedoch immer mit einer frischen Brise, die nahezu ausschließlich von Osten kam und so die Boote immer weiter Richtung Wiesenhausen trieb. So waren Wenden und Halsen während dieser Regatta nicht einmal zu sehen. An wunderschönen Landschaften vorbei bahnten sich die Teilnehmer immer weiter ihren Weg über den Ysen, Stromschnellen und Wasserfälle wurden in diesem Jahr oft mühelos gemeistert. Auch das meadowhousische Team kam nun besser voran, die „Windrose“ trieb zügig durch die Gewässer und holte so noch den einen oder anderen ein. So auch Rhûen, die sich anfangs noch nahe an der Spitzengruppe befunden hatten, aber immer mehr Probleme bekamen, ihr Tempo zu halten. Spitzenzeit des meadowhousischen Teams waren zwischenzeitlich 28,5 Knoten für rund zwei Minuten. Kreuzfahrtschiffe schaffen in der Regel rund 22 Knoten. Bestzeit in diesem Jahr waren 31,1 Knoten, aufgestellt von der Mannschaft aus Dilosophien, die am Ende Siebter wurden.

Am 19. April um 14:52 lief dann das Boot der mevànsischen Mannschaft am Brisciusfels in Wiesenhausen ein. Konfetti flog, Sektkorken knallten erneut, wie schon bei derer von Hirschbachs und Skipper Antoine Rampeut nahm das Goldene Ruder entgegen. Mevàns stellte dabei seinen eigenen Rekord bei der Ysenregatta ein, bei der bisher besten Teilnahme 1811 schafften sie die Strecke in sechs Tagen, elf Stunden und neun Minuten. Meadowhouse schaffte am Ende immerhin einen Platz in der oberen Hälfte des Tableaus, ihr Ziel war jedoch ein Platz in den Top 10 gewesen. So mussten sie sich in diesem Jahr mit dem 15.Platz begnügen, für die sie aber bei ihrer Ankunft von mehreren Tausend Besuchern gefeiert wurden. Nach acht Tagen, zwei Stunden und 44 Minuten hatten sie die Strecke hinter sich gebracht und erreichten ihr Ziel am vergangenen Dienstag. Mittlerweile haben alle Boote ihr Ziel erreicht, als letztes ins Ziel kam Gartenparadies, die aber ohnehin nur aus Abenteuerlust mitgemacht hatten. Wie auch in den Jahren zuvor kommt das eingespielte Geld, in diesem Jahr rund 4,5 Millionen Tropale, einem guten Zweck zugute. Die jetzt eingespielte Summe erhält die Titanische Krebsforschung zur Herstellung neuer Medikamente.

Bürgermeister Stefan Cornelius bedankte sich am Ende der Regatta am Freitagabend bei allen Veranstaltern, Freiwilligen und natürlich bei den Seglern, die jeweils auch eine Prämie mit nach Hause nehmen konnten. Die Stadt Wiesenhausen sponsorte diese und schüttete an die 32 Nationen insgesamt knapp 2 Millionen Tropale aus. Die Vorsitzende der Veranstaltungskommission für die Ysenregatta, Birte Blaumeise, sprach von einem „großartigen Event“ und hob vor allem die perfekten Bedingungen in diesem Jahr hervor. „Wir sind nun mal sehr vom Wetter abhängig, wenn es regnet, haben wir weniger Zuschauer und geringere Einschaltquoten. In diesem Jahr war jedoch alles perfekt, so etwas hat man nicht jedes Jahr. Wir sind sehr dankbar.“ Der Skipper des meadowhousischen Teams Frank Lipton gab sich am Ende recht zufrieden mit dem Erreichten: „Diese Platzierung ist nicht das, was wir uns erhofft hatten. Wir waren schon einmal deutlich besser, hatten anfangs jedoch unser Boot nicht richtig unter Kontrolle. Das hat uns schon sehr früh im Rennen eine bessere Platzierung gekostet, aber wir haben aus einem überaus schlechten Start noch das Maximum herausgeholt.“ So können am Ende alle Beteiligten sehr zufrieden sein. Die 28.Wiesenhausener Ysenregatta war tatsächlich in allen Belangen ein voller Erfolg.

Platzierungen der 28. Wiesenhausener Ysenregatta 1820: (Top 10)

1. Mevàns
2. Mittelland
3. Magabinien
4. Carisonien
5. Masalia
6. Florenz
7. Dilosophien
8. Delfino
9. Malkle
10. Staatenparadies
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15. Meadowhouse
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32. Gartenparadies

 

Internationale Gastronomiemesse: Ehrungen für Wiesenhausener Gastronomie

An diesem Wochenende fand in der djangoischen Hauptstadt Avanjas zum insgesamt 65. Mal die „Internationale Gastronomie- und Küchenmesse“ (IGKM) statt, auf der jährlich die neusten Trends und Innovationen im Bereich Kochen, Backen und Küchendesign vorgestellt werden. Doch der weit wichtigere Teil als die zahlreichen Aussteller, die sich auch diesmal wieder auf dem Messegelände eingefunden hatten, war wie jedes Jahr die Verleihung der drei Hauptpreise der Messe, sowie die Präsentation des „Internationalen Kulinarischen Gastronomieführers“, in dem die weltbesten Restaurants und Gastronomen in verschiedenen Kategorien aufgeführt werden, was eine große Ehre, Anerkennung und nicht zuletzt auch finanzielle Vorteile mit sich bringt.

Bei der Preisverleihung des „bronzenen“, „silbernen“ und „goldenen Löffels“, wie die Hauptpreise der Veranstaltergesellschaft der IGKM genannt werden, gelang es erstmals einem Meadowhousischen, genauer gesagt Wiesenhausener, Restaurant, einen der begehrten Preise mit nach Hause zu nehmen. Das Hotel-Restaurant „Zum Schopftintling“ erhielt den „Silbernen Löffel“, aufgrund von „erlesener Qualität und der Verbindung von innovativer Kochkunst mit traditionellen Gerichten“, wie es in der Laudatio, vorgetragen vom de litländischen Spitzenkoch Olivier Flaubant, hieß. Fassungslos nahmen die anwesenden Vertreter des Restaurants aus Wiesenhausen-Höhlenpark den Preis entgegen. Restaurantleiter Siegbert Schopftintling, der seinen Betrieb bereits in fünfter Generation führt, bedankte sich bei den anwesenden Jurymitgliedern für die Zustimmung und kündigte an, dass die Preise im Restaurant zur Feier des Tages für diesen Monat halbiert werden sollten. Neben „Zum Schopftintling“ wurde das Restaurant „Goldener Kranich“ aus Sacistano, Transanien, mit dem „Bronzenen Löffel“ ausgezeichnet, während der absolute Hauptpreis, der „Goldene Löffel“, an den schon zuvor als Favoriten gehandelten „Emsker Ratskeller“ aus Emedari ging. Alle Ausgezeichneten feierten bis spät in die Nacht ausgiebig die Ehrungen für ihre jeweiligen Betriebe.

Doch damit nicht genug. Nach der Verleihung der drei Preise wurde der mit Spannung erwartete „Internationale Kulinarische Gastronomieführer“, oder, nach seinem Begründer, dem avasjanravschen Spitzenkoch und Restaurantkritiker, Ferenc Malszew (1702-1789), kurz auch „Malszew-Führer“ genannt, vor den gut 600 anwesenden Gästen präsentiert. Der „Malszew-Führer“ vergibt dabei ein, zwei oder maximal drei Sterne an die weltweit bewerteten Restaurants. Die bisherigen Meadowhousischen Gastronomen, die aufgeführt wurden, waren das Restaurant „Zum güldenen Rad“ in Rubinburgh (zwei Sterne), das „Meeresblick“ aus Karburg (ein Stern) und auch das „Slevan-Grillhaus“ aus San Laven (ein Stern). Doch in der neu präsentierten Ausgabe kommen aus Meadowhousischer Sicht noch erfreulich viele weitere hinzu. Die drei bereits genannten Restaurants konnten ihre Stellung im Führer nicht nur behaupten, sondern im Falle des „Meeresblick“, das einen zweiten Stern bekam, sogar noch ausbauen. Doch gerade die Wiesenhausener Gastronomie, bisher auf internationaler Ebene, abgesehen vom „Excelsior“, das als Kette insgesamt zwei Sterne sein Eigen nennt, jedoch kein original Meadowhousisches Restaurant ist, sondern seinen Hauptsitz in Paradies hat und in Wiesenhausen auf den Drachenklippen lediglich eine Filiale, kaum vertreten, darf nun insgesamt sechs Betriebe verzeichnen, die es in die Liste des „Malszew-Führers“ geschafft haben.

Wenig überraschend nach der Auszeichnung mit dem „Silbernen Löffel“ ist zunächst einmal das Restaurant „Zum Schopftintling“ dabei, das allein durch die Auszeichnung schon mit den zwei Sternen bedacht wurde. Zudem wurde das königliche Restaurant „Zur Geisterkette“ auf Burg Daunenfels für „ausgefallene Kombinationen aus normalem und Geisteressen“ ausgezeichnet, ebenfalls mit zwei Sternen. Wiesenhausener und Meadowhousischer Spitzenreiter ist jedoch vollkommen überraschend der „Tümpelhof“ in Molchendorf, der für „traditionelle Küche mit innovativen Ideen und ausgezeichnetem Geschmack“ gar mit drei Sternen ausgezeichnet wurde, der höchsten Auszeichnung in diesem Kontext. Je einen Stern erhielten zudem der „Isenstern“ in Bad Neureich, für eine „breite Auswahl und exzellente Zubereitung an Fischspeisen“, das Restaurant „Am Kalten Wald“ in Kalter Wald für „innovative Ideen rund um das Kochen mit Wildfleisch“ und, die wohl größte Überraschung, der Gastronomiebetrieb „Big Ben“ in Wiesen-Zentrum für „ein hochklassiges Angebot an Whisky-Spezialitäten, gepaart mit passenden und delikat zubereiteten traditionellen Gerichten“.

Die betreffenden Gastronomen zeigten sich überwältigt von Ehrungen. „Zur Geisterkette“-Betreiber Richard Koch sagte gegenüber dem „Morgengespenst“: „Es ist für mich eine absolute Ehre. Zum ersten Mal werden wir in diesem Restaurantführer erwähnt. Das wichtigste ist für mich aber, dass zum ersten Mal auch Geisteressen von der Jury, zumindest zum Teil ausgezeichnet wurde. Das ist ja etwas, wovor sie bisher immer etwas zurückgeschreckt sind. Wir haben aber denke ich mal gezeigt, dass die Verbindung dieser beiden Kulturen durchaus möglich und für Geister und Nicht-Geister bekömmlich ist.“ Auch „Big Ben“-Betreiber Thomas Rensing zeigte sich euphorisch: „Das ist eine unfassbare Auszeichnung. Es sind schon viele Leute hier gewesen, die gesagt haben, dass unser Whisky-Angebot eines der vielfältigsten sei, das sie jemals gesehen hätten. Ich finde, es ist nicht nur eine Auszeichnung für unser Lokal und unsere Küche, sondern auch für den Wiesenhausener Whisky als solchen, der aus meiner Sicht in der Welt noch nicht so bekannt ist, wie er es eigentlich verdient. Und ich denke, dass wir uns heute Abend einige davon genehmigen werden.“ Auch Kulturminister Herbert Uhling (BdH) äußerte sich gegenüber dem WRF erfreut über die Flut an Auszeichnungen: „Es war ja schon beinahe unheimlich, dass gerade die weltbekannte Wiesenhausener Küche was das angeht bisher außen vor war. Ich glaube, dass die Jury auf jeden Fall richtig gehandelt hat und den betreffenden Gastronomen richte ich meinen herzlichsten Glückwunsch aus.“

Die Auszeichnungen im „Malszew-Führer“ bleiben definitiv drei Jahre bestehen. Dann wird erneut bewertet, ob die betreffenden Betriebe auf- oder abgewertet, oder gar aus dem Restaurantführer gestrichen werden. Somit wird gerade Wiesenhausen also für die nächsten drei Jahre mehrere international empfohlene und damit zur absoluten Weltspitze gehörende Restaurants und Gastronomen haben, die dies zwar wohl auch schon vorher waren, nun jedoch auch endlich die gebührende Anerkennung erfahren.

 

Neun Jahre Staat – Meadowhouse feiert ein Wochenende lang die Unabhängigkeit

Der 18. Oktober 1810. Das Datum, an dem Meadowhouse endgültig unabhängig wurde und damit der bis dato jüngste Staat auf der Lieben Welt entstand. Dieses Datum wird auch im neunten Jahr nach der Unabhängigkeit von Grünland natürlich ausgiebig gefeiert, und in diesem Jahr sogar besonders lang. Denn durch den Umstand, dass der 18. Oktober diesen Jahres auf einen Freitag fiel, konnte man landesweit das gesamte Wochenende über verschiedene Events und Feierlichkeiten rund um das Unabhängigkeitsdatum besuchen.

Zentrum der Feierlichkeiten war natürlich Wiesenhausen. Dort, wo vor neun Jahren auf dem Felsenschiff am Wiesenbacher Hügel durch die drei Gründungsväter Herme, Rems und von Daunenfels, die Unabhängigkeit des damals noch kleinen Staates Meadowhouse mit Wiesenhausen als seiner Hauptstadt proklamiert wurde, begannen die Festivitäten im traditionellen Sinne. Das Heulen der Sirenen, verbunden mit der historischen Durchsage Heinrich Petersens, die Reden der drei Gründungsväter auf dem Felsenschiff vor einer jubelnden Menschenmenge und anschließend das BEFIM und HO-Konzert direkt auf dem Wiesenbacher Hügel, sorgten für die richtige Nationalfeiertagsstimmung, die im Laufe des Abends endgültig entfacht wurde.

Während die Bürger sich also bei zahlreichen kulturellen Veranstaltungen begeistern konnten, ging der offizielle Staatsakt im Rahmen des Feiertags auf Burg Daunenfels weiter. Nach zwei Theaterstücken, die in Anwesenheit der allgemeinen Prominenz zum Besten gegeben wurden, ging der Abend allmählich zum Festdinner über. Neben König Percival und seinem Kabinett, dem Wiesenhausener Stadtrat um Bürgermeister Stefan Cornelius, den drei Dromornissen und Ex-König Johannes von Daunenfels, die nach ihren Reden auf dem Felsenschiff im offenen Wagen bei bestem Wetter von Wiesenbach aus nach Burg Daunenfels fuhren, waren auch zahlreiche offizielle Festgäste geladen. Darunter unter anderem eine Delegation des Erde-Partnerlandes Großbritannien, angeführt von Prinz Charles nebst Gattin Camilla, die Präsidenten von Paradies, Westparadies und Atlantis, Ligones, Westerholz und Bremersen, Weltkaiser Apfulkrax mit dem Großteil seiner Dromornissenschaft und zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft, Kultur und Sport, beispielsweise K./A.-Chef Manfred Goldkamp, Allroundgenie Mirco Magiaro, Komiker Rudi Rabe oder AC Phoenix-Trainer Ingo Igel.

Der Überraschungsgast schlechthin jedoch kam mit einer halben Stunde Verspätung mit dem DOP-Zug aus Grüningen: Grünlands Präsident Gunter Grünbaum, eingeladen auf Wunsch von König Percival I. erschien zur Begeisterung der Anwesenden Gäste kurz vor Beginn des offiziellen Dinners auf der Burg. Grünbaums Erscheinen bei den Feierlichkeiten hat durchaus eine historische Dimension: Er ist der erste grünländische Präsident der Geschichte, der dem Staat, der sich vor neun Jahren per Separation souverän machte und 1812 durch das Ostbekenntnis einen weiteren großen Teil des ehemaligen Grünlands erhielt, seine Aufwartung machte. In seiner Rede, die er aufgrund seiner Verspätung nur noch an der Essenstafel halten konnte, sprach er sich für eine Annäherung und Versöhnung der beiden Länder aus, die in den vergangenen Jahren nur die nötigsten diplomatischen Beziehungen zueinander eingingen. Glaubt man Insiderkreisen, so wurde die Einladung Grünbaums unter anderem von Weltkaiser Apfulkrax und den Gründungsvätern von Meadowhouse mit initiiert, um die Beziehungen endlich zu normalisieren. Am Rande der Feierlichkeiten vereinbarten beide Seiten auf jeden Fall mehrere Treffen auf Arbeitsebene, um verschiedene Projekte zu realisieren. Zudem versprach König Percival I. einen Gegenbesuch in Grüningen noch in diesem Jahr. Angetrieben von diesen guten Entwicklungen entwickelte sich der Abend auf der Burg zu einem rauschenden Fest, das weit nach Mitternacht mit einem Festball und dem Blick auf das von Hogwartslehrer Severus Snape und Ex-Sicherheitsdromorniss Marko Maszliskus koordinierte obligatorische Feuerwerk über dem Ysental beendet wurde.

Am Samstag, als der Großteil der Bevölkerung noch langsam in den Tag startete, ging das offizielle Programm auf Burg Daunenfels schon weiter. Zunächst überreichte König Percival I. insgesamt achtzig verschiedenen Personen, die aus anderen Staaten nach Meadowhouse übersiedelten persönlich die Meadowhousische Staatsbürgerschaft, ehe es dann zum Höhepunkt des Vormittags kam: Der Verleihung des König-Johannes-Ordens. Der Orden, der seit 1811 vergeben wird und besondere Verdienste um den Staat Meadowhouse würdigt, wurde 1810 kurz nach der Staatsgründung von den Gründungsvätern ins Leben gerufen und aus deren Privatvermögen finanziert, wobei ein Anteil auch von der Meadowhousischen Staatskasse vollbracht wird. Preisträger des mit 200.000 Tropalen dotierten Ordens war in diesem Jahr der als „Moorleiche“ bekannte Admiral der Wassertruppen Carl von der Regième, der für seinen Einsatz im Bereich der Marine, aber auch für seine Rolle im Zuge des Sturzes des Diktators Enczegevija Zerljets gewürdigt wurde. Von der Regième zeigte sich sichtlich bewegt von der Auszeichnung, deren Träger stets kurz vor Weihnachten des vorhergehenden Jahres verkündet wird. Die „Moorleiche“ reiht sich damit in die Reihe prominenter Meadowhousischer Persönlichkeiten ein, die die Auszeichnung bereits erhalten haben, namentlich, sortiert von 1811 bis 1818, Heinrich Petersen, Oswald Octopus, Archibald Cronberg, Dobby, Mirco Magiaro, Friedrich von der Tagel, Rudi Rabe und Horst Götz, die ebenfalls bei der Verleihung anwesend waren.

Anschließend ging es für den König und einige seiner Begleiter zu einer kurzen Visite in die Alte Kathedrale in Brückenreich, wo sie sich die Kunstausstellung im Rahmen des Nationalfeiertags anschauten und einige Worte mit den Künstlern selbst wechselten. Dabei wurde auch ein eigens von Mirco Magiaro gestaltetes Gemälde des Felsenschiffs mit der jubelnden Menge darunter und den drei Gründungsvätern darauf an die Erde-Delegation überreicht, die dieses Werk überrascht, aber begeistert entgegennahm. Nach dem Besuch der Kathedrale ging es für die meisten Gäste des Königs zurück in die jeweiligen Heimatländer, die Meadowhousische Prominenz jedoch wohnte beinahe geschlossen dem am späten Nachmittag stattfindenden Länderspiel der Meadowhousischen Nationalmannschaft gegen Cayenne bei, das zwar leider verloren ging, den Feierlichkeiten aber allenfalls einen kleinen Dämpfer verpasste. Am Abend stand nämlich das lang erwartete große Konzert der BEFIM und des Hogwartsorchesters auf Burg Daunenfels an, bei dem König Percival I. unter anderem beim „Königswalzer“ zusammen mit Gattin Cynthia das Tanzbein schwang. Nach dem überwältigenden Konzert, das beinahe vier Stunden dauerte und vor allem Lieder rund um Wiesenhausen und die Meadowhousische Unabhängigkeit beinhaltete, wobei besonders die „Wiesenhausener Folks“ den Burghof zum Erzittern brachten, schloss der Abend abermals mit einem Feuerwerk auf der Burg.

Am Sonntag schließlich verlagerten sich die Feierlichkeiten von Wiesenhausen aus in die anderen Regionen des Königreiches. In Santo Opalo beispielsweise fand eine große Segelregatta zum Nationalfeiertag statt, die bei hohen Wellen vor Kap Sanorma den Sportlern alles abverlangte. In San Laven gab es zu Ehren des Jubiläums eine große Hafenparade, bei der Schiffe aus allen Zeiten und allen Regionen Meadowhouse‘ zu bestaunen waren. Besonderer Höhepunkt war dabei mit Sicherheit das 500 Jahre alte Segelschiff „Ysenstern“, welches das offizielle Schiff von Wiesenhausens ehemaligem König Otto III. war. In Rubinburgh fand ein Stadtfest mit einem großen Festumzug statt, der ebenfalls auf Schiffen durch die Wasserstadt abgehalten wurde und in Tierhagen veranstaltete der preußische Sportverband ein Fest, auf dem sich die Besucher in verschiedenen historischen und typisch Meadowhousischen Sportarten, beispielsweise Mattenfechten, Nachtball, Buddhyball oder Steinwurf messen konnten. Am Abend wurde der Tag mit neun donnernden Kanonenschüssen auf dem Kap Sanorma vor einem strahlenden Sonnenuntergang beendet.

In Wiesenhausen endete das Wochenende am Sonntagabend mit dem großen Abschlusskonzert der BEFIM und des Hogwartsorchesters in der Molchendorfer Isengoldhalle. Ein letztes Mal wurden die Stücke des diesjährigen Erfolgsalbums „Da simma wieder!“ vor Meadowhousischem Publikum gespielt, wobei einige Stücke auf Wunsch des Publikums mehrfach wiederholt wurden. Der Rekord lag dabei bei „An einem Tag im Herbst“, was ganze fünf Mal in voller Länge von den beiden Orchestern zum Besten gegeben wurde. Während des Konzerts kündigte Co-Kommentator und Dirigent Oswald Octopus zudem an, das der nächste Auftritt der beiden Orchester kurz vor Weihnachten zum traditionellen Weihnachtssingen, ebenfalls in der Isengoldhalle, geplant sei und dass man momentan an den Planungen für eine Titanien-Tour arbeite. Kurz nach Mitternacht endete dann mit dem Konzertende auch das feierintensive Wochenende und nicht wenige werden am Montag wohl etwas übermüdet oder mit dem ein oder anderen Kater wieder zur Arbeit erschienen sein.

 

25 Jahre nach Ende der Unabhängigkeitskriege: Gedenkveranstaltungen in Wiesenhausen geplant

Am 28. Juli diesen Jahres jährt sich zum fünfundzwanzigsten Mal das Ende der Paradiesischen Unabhängigkeitskriege, oder, wie er von paradiesischer Seite genannt wird, das Ende des Großen Paradiesischen Krieges. Zweieinhalb Jahrzehnte ist es also dann schon her, dass mit Jens Stadelhoff ein zunehmend wahnsinniger Diktator ganz Thovez, Titanien und Atcanien ins Chaos stürzte, immer mit der Vision eines weltumspannenden Riesenstaates Paradies. Anlässlich des Jubiläums des verheerendsten Krieges in der Geschichte der Lieben Welt, der über fünf Jahre dauerte, dem Schätzungen zufolge insgesamt 27,34 Millionen Menschen zum Opfer fielen und dessen ökonomischer Schaden auf mehr als 500 Billiarden Schillinge taxiert wird, finden in den betroffenen Gebieten zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt, so auch in Wiesenhausen.

Eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe, unter anderem aus Zeitzeugen bestehend, veröffentlicht anlässlich des Jahrestages eine Ausstellung mit den wichtigsten Ereignissen, die während des Großen Krieges geschahen. Zu dieser Gruppe gehören unter anderem der ehemalige Wiesenhausener Bürgermeister Friedrich von der Tagel, der den Krieg als Abgeordneter im grünländischen Parlament in Grüningen hautnah miterlebte, Verteidigungsdromorniss Großus Kriegerus, der bis zur Machtergreifung Stadelhoffs ebenfalls Abgeordneter im paradiesischen Parlament war, der ehemalige Präsident des Weltbundes, Diego Alménes, und der Leiter des Wiesenhausener Stadtarchivs, Albus Dumbledore. Bei der Ausstellung, die am 28. Juli auf Schloss Wiesenhausen veröffentlicht werden soll, deren Inhalte auf den Internetseiten des Wiesenhausener Stadtarchivs jedoch schon ab sofort verfügbar sind, soll der gesamte Kriegsverlauf betrachtet werden, inklusive der Vorgeschichte, wie Stadelhoff in Paradies an die Macht kam, wie der Kriegsverlauf ablief und was sich ab 1793 änderte, als die Staatengemeinschaft (SG) in den Krieg eintrat, um der Expansion Paradies‘ Einhalt zu gebieten. Auch soll der Fokus auf die Nachgeschichte gelegt werden, welche Entwicklungen nach dem Kriegsende 1794 das Weltbild der Lieben Welt bis heute geprägt haben und was aus den Kriegsverbrechern rund um Stadelhoff, der bei Kriegsende ja bereits nicht mehr lebte, insgesamt wurde.

Doch nicht nur die Ausstellung auf Schloss Wiesenhausen wird an den historischen Tag vor 25 Jahren erinnern, auch zahlreiche Gedenkveranstaltungen werden am 28. Juli im Wiesenhausener Stadtgebiet abgehalten, so beispielsweise auf dem Isenfeld, wo seinerzeit die paradiesische Armee von Wiesenhausener Militärkräften mit Mithilfe der Drachen und Geister vernichtend geschlagen wurde, sodass Wiesenhausen bis Kriegsende nicht unter paradiesische Besetzung fiel, übrigens als einzige Stadt auf dem gesamten heutigen meadowhousischen Staatsgebiet. Auch soll am Abend des 28. Juli eine Zeremonie in der Alten Kathedrale von Wiesenhausen abgehalten werden, in der an die zahlreichen Opfer des Krieges erinnert werden soll, ehe es anschließend zum erfreulicheren Teil des Abends übergeht, in welchem ein Abschlussfest auf Schloss Wiesenhausen, bei dem dann auch die bereits erwähnte Ausstellung eröffnet wird, stattfinden soll und ganz zum Ende des Tages ein Feuerwerk. Auf jeden Fall wird es ein würdiger Gedenktag für eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte der Lieben Welt sein.

Die Präsentation der Ausstellung von Schloss Wiesenhausen ist unter folgendem Link erreichbar: Der Große Paradiesische Krieg – Die Paradiesischen Unabhängigkeitskriege 1789-1794.

 

Wiesenhausens neues Wahrzeichen wird nächstes Jahr eröffnet – Titanien-Center höchstes Gebäude des Kontinents

Die Frankenthaler Skyline wird im kommenden Jahr Zuwachs bekommen. Das seit dem Selbstmordattentat 1807 geplante „Titanien-Center“ soll nicht nur den Trotz Wiesenhausens gegenüber dem Terror aus der Bösen Welt repräsentieren, sondern auch die Rolle Wiesenhausens als Handelsmetropole. Das „Titanien-Center“ soll Dreh- und Angelpunkt der Wirtschaft des Kontinents werden und dabei vor allem auch Produkte aus Wiesenhausen und Meadowhouse in Umlauf bringen. Es besteht aus sechs Gebäuden, wobei zwei Türme das Zentrum des Komplexes bilden. Diese Zwillingstürme sollen mit über 400 Metern das höchste Gebäude Titaniens werden.

Als Böse Attentäter im November 1807 fünf Autobomben inmitten des morgendlichen Betriebs in der Frankenthaler Wirtschaftsstraße zündeten und dabei 84 Menschen ermordeten, plante Architekt Christoph Botao, der heute Verkehrsdromorniss ist, ein Zeichen im Kampf gegen den Bösen Terror. Statt sich unterkriegen zu lassen, wollte man noch mächtiger dastehen, als Bastion der Lieben Welt gegen das Böse. Und dazu wurde ein gigantisches Handelszentrum geplant, was im kommenden Jahr eröffnet werden soll. Sechs Bürogebäude, zwei davon alles überragende Türme mit mehr als 100 Etagen, mit Platz für mehrere 100 Firmen. Ähnlich einigen Handelszentren auf anderen Welten, auf der Erde wurde ein solches Handelszentrum mal Ziel eines Terroranschlags, in der Baumhauswelt in Schlaben und in der Roboterwelt in Magnet City stehen ebenfalls solche Zwillingstürme. Besonders hohe Ähnlichkeit weisen die Türme des Titanien-Centers mit denen aus der Baumhauswelt und der Erde auf. Sie sind nahezu identisch in der Bauweise und in der Form, jedoch unterscheiden sie sich durch die Antennen auf beiden Gebäuden und der etwas helleren Farbe im Vergleich zu den Türmen der Baumhauswelt und denen, die auf der Erde standen. Gerade von letzterer Welt begrüßt man den Bau, da man das neue Titanien-Center wohl auch als kleine Hommage an das ehemalige Welthandelszentrum der Erde ansieht. Botao betont jedoch, dass es so definitiv nicht ist: „Seitdem ich Verkehrsdromorniss bin, hatte ich nichts mehr mit den Arbeiten zu tun, allerdings betone ich, dass es kein Nachbau von irgendeinem Bau dieses Sonnensystems ist. Es ist das Titanien-Center, nichts anderes.“ Bereits zum jetzigen Zeitpunkt sind alle Büroräume der sechs Gebäude vermietet, dort finden sich Zentralen von Banken, Versicherungen, international vernetzten Firmen, jedoch auch in Wiesenhausen ansässige lokale Firmen, die sich nun international stärker ausbreiten wollen. So wird zum Beispiel DD dort eine Filiale eröffnen, die MaronGroup will ihren Hauptsitz dorthin verlegen, wie Konzernchef Dobby ankündigte, zudem sollen Lockhart-Reisen, Regger Holz, Sensemann Bestattungen oder die Möller Goldbohnen AG dort Büros einrichten. Auch die beiden Firmen von Friedhelm Fuchs, die Maisfelder und die Gerstenfelder GmbH & Co. KGaA, könnten dort neue Geschäftsräume bekommen. Aber nicht nur das.

Das Titanien-Center soll zudem verschiedene kulturelle Einrichtungen bekommen. So soll im TC 4, einem rund 75 Meter hohem Nebengebäude der Zwillingstürme, ein großes Konzerthaus eröffnet werden, in dem neben Konzerten auch Opern oder Musicals aufgeführt werden können. So könnte aus Frankenthal nicht nur ein wirtschaftlicher, sondern ein gesamtgesellschaftlicher Mikrokosmos entstehen. Angeblich will sich auch die BEFIM im Titanien-Center Tonstudios einrichten. Eventuell könnte dort sogar mal ein BEFIM-Konzert stattfinden. Außerdem wollen diverse Fernseh- und Radiosender dort einziehen. Im TC 5 soll ein großes Kino eine ganze Etage ausfüllen, im Keller dann eine Eislaufbahn gebaut werden. Die Zwillingstürme – TC 1 und TC 2 – bilden in ihren Erdgeschossen große Lobbys und mit Bars und Aufenthaltsräumen, in den Etagen darüber befinden sich Hotels. Die Türme stehen in Ost-West-Ausrichtung, der westliche der beiden, das TC 1, besitzt in seiner obersten Etage ein Restaurant, von dem man durch das komplette Ysental schauen kann und auch die Hügel des Wiesnerlandes überblicken kann. Sein Name – „Fenster Wiesenhausens“ – passt wohl wie die Faust aufs Auge. Fertig gestellt ist bisher nur das TC 6, das kleinste der sechs Gebäude, der Rest befindet sich zumindest von außen nicht mehr im Bau, es werden bis in den Frühsommer 1819 nur noch Innenarbeiten getätigt. Dann soll der jetzt bekannt gegebene Eröffnungstermin, der 27. Mai 1819, auch gehalten werden. Geplant ist zur Einweihung übrigens ein BEFIM-Konzert.

 

Wiesenhausen und Meadowhouse feiern Nationalfeiertag – auch König Percival I. spricht vom Felsenschiff

Es war ein Wetter wie es die kitschigsten Drehbücher nicht vorhersehen konnten. 21 Grad, sonnig, dünne Wolken über Wiesenhausen, genau wie damals vor acht Jahren an diesem denkwürdigen Tag, an dem das Königreich Meadowhouse geboren wurde. Die Zeremonie war wie jedes Jahr danach dieselbe. Es heulten die Sirenen, die Menschen strömten Richtung Felsenschiff, am Donnerstag waren es um 150.000, Hemes Rems, Gerhard Herme und auch Johannes von Daunenfels waren anwesend und hielten ihre berühmten und mittlerweile geschichtsträchtigen Reden. Nach „Wir sind Staat“ knallten die Feuerwerkskörper und die BEFIM gab auf dem Felsenschiff eine Auswahl ihrer bekanntesten Stücke zum Besten. Abgeschlossen wurde das kleine Konzert mit der Nationalhymne. Aber auch Neu-König Percival I. hatte einen Auftritt auf dem Felsenschiff. Er wurde vom Publikum sehr warmherzig empfangen und blickte in seiner Rede auf seine Rolle während der meadowhousischen Unabhängigkeit zurück und schaute anschließend in die Zukunft. „Ich war damals erst seit ein paar Monaten offiziell Lieber Weltbürger. Mich hat Wiesenhausen auch schon zu meinen Zeiten als Böser in seinen Bann gezogen, was ich natürlich lange Zeit mir selbst nicht eingestehen wollte. Als dann Gerhard Herme, Hemes Rems und Johannes hier oben standen und ich die Bilder im TV gesehen habe, wusste ich, dass ich genau hierhin gehöre.“ Mit Blick in die Zukunft sagte er: „Ich werde als König dafür sorgen, dass niemand je diesen Tag hier in seiner Bedeutung vergessen wird. Ich möchte, dass auch in 100 Jahren noch jeder genauso feiert wie heute und in den vergangenen acht Jahren. Dieses Königreich soll in seiner ganzen Blüte noch viele viele Jahre erstrahlen.“ Dafür war ihm der tosende Applaus der versammelten Massen sicher.

Nach den Feierlichkeiten am Felsenschiff ging es wie auch schon in den vergangenen Jahren weiter an die verschiedensten Orte in Wiesenhausen. Auf Schloß Wiesenhausen traf sich die Prominenz, am Ysen lief die große Party mit Live-Musik von BEFIM, Sichtburgher Palastorchester, Polsingerscherscher Hauptstadtorchester und vielen verschiedenen Wiesenhausener Bands, die teilweise auch Stücke auf Alt-Wiesenhausisch zum Besten gaben. Auf Burg Daunenfels lud König Percival zum großen Festbankett ein und scherzte dabei auch mit Ex-König Johannes, was nach dem doch sehr hart geführten Wahlkampf durchaus erstaunlich ist. Seine erste Amtshandlung als neuer König sei, Burg Daunenfels rot anzustreichen, sagte Percival augenzwinkernd aufgrund seiner politischen Prämisse. Aber es wurde ja nicht nur in der Hauptstadt groß gefeiert.

Zwar finden die wesentlich größeren Partys außerhalb des Ballungsraums Wiesenhausen eher im Frühjahr statt, wenn in Städten wie Rubinburgh, Santo Opalo, Saphirento, El Grande etc. das Ostbekenntnis von 1812 gefeiert wird, aber auch der Tag der Unabhängigkeit Wiesenhausens wurde im Rest des Königreiches groß gefeiert. Traditionsgemäß rückt dabei die Wasserstadt in Rubinburgh in den Mittelpunkt. Dort, wo der Meger die Stadt in Besitz nimmt, gab es am Donnerstag eine große Schiffsparade, u.a. war auch das größte meadowhousische Passagierschiff, die „König Johannes I.“ mit dabei, die nach dem Machtwechsel auf Burg Daunenfels nun auch ein Stück Geschichte geworden ist. Viele Partys fanden statt, Lokalprominenz war vor Ort, u.a. gab sich aber auch Starregisseur Archibald Cronberg die Ehre, der zunächst auf der „König Johannes I.“ war, bevor er zur Party ins Rubinburgher Rathaus ging. Die ganze Stadt erstrahlte in den Farben rot-schwarz-grün und blieb bis spät in die Nacht ein Zentrum der Feierlichkeiten außerhalb Wiesenhausens. Aber auch auf Burg Eulenstein, in Santo Opalo oder in Chaconne fanden große Feiern statt.

Natürlich war auch wieder hoher Besuch aus dem Palaces Monda und den anderen Welten anwesend. Aus dem Partnerland in der Erde Großbritannien waren Vertreter des Königshauses und Premierministerin Theresa May auf Burg Daunenfels anwesend, Queen Elizabeth II. war jedoch nicht anwesend, da es für die mittlerweile 92-jährige zu große Strapazen bedeutet hätte. Jedoch waren ihr Enkelsohn Prinz William nebst Gattin Herzogin Kate mit beim Festbankett auf Burg Daunenfels dabei. Weltkaiser Apfulkrax war ebenso vertreten, wie die komplette Dromornissenschaft. Die Geschäfte im Palaces Monda ruhten am Donnerstag. Auch auf Schloß Wiesenhausen, wo vor allem die Wiesenhausener Prominenz versammelt war – zumindest die, die nicht im Palaces Monda arbeitet – wie zum Beispiel Friedrich von der Tagel, Edward Elch, Bürgermeister Cornelius, Vertreter aus Sport und Film, so wie von der Zaubererschule Hogwarts. Dort wo die großen Partys gefeiert wurden, wie zum Beispiel am Ysen, dauerten die Feiern bis sehr spät in die Nacht an, da ja auch der Freitag frei war und damit das lange Wochenende eingeläutet wurde. Ein schöner Nebeneffekt des jedes Jahr aufs Neue schönsten Tag des Landes.

 

Wiesenhausen wählt mehrheitlich WVD – doch BdH rüttelt an der Vorherrschaft der Volksdemokraten

Spannend war nicht nur die Reichstagswahl an sich, sondern auch die Frage, wie die einzelnen Parteien in Wiesenhausen abschneiden würden. Gespannt war man da vor allem auf das Ergebnis der WVD, die ja in ihrer eigentlichen Hochburg vor einem Jahr bei der Kommunal- und Bürgermeisterwahl mit dem Verlust der absoluten Mehrheit eine empfindliche Niederlage erlitten hatten. Am Ende stimmte eine deutliche Mehrheit zwar für die WVD, wirklich zufrieden kann die Partei mit den erreichten 38,6 % jedoch nicht sein. Bei der Reichstagswahl 1814 hatten trotz großer reichsweiter Stimmenverluste in Wiesenhausen noch über 40 % den Volksdemokraten ihre Stimme gegeben. Vor allem der BdH konnte in der Hauptstadt stark zulegen.

Wie stark die WVD in Wiesenhausen ist, ist von Bezirk zu Bezirk relativ unterschiedlich. Im absoluten Zentrum der Stadt liefert sie sich meist ein enges Rennen mit dem BdH, der ja im Stadtteil Wiesen-Zentrum seine Wurzeln hat, in den äußeren Stadtteilen der Kernstadt Wiesenhausen liegt die WVD jedoch oft mit großen Abstand vor den anderen Parteien. Geht man gar in die ländlichen Außenbezirke der Hauptstadt sieht man in den dortigen Stadträten häufig nur kleine Fraktionen anderer Parteien, während die WVD den meisten Platz dort einnimmt. Dort genießt die reichsweit eher schrumpfende Partei auch heute noch die höchste Gunst der Wähler. Aus den Außenbezirken Wiesenhausens waren im Winterkrieg 1808/1809 gegen die Bösen die meisten Soldaten rekrutiert worden. Dort konnte die WVD auch bei dieser Wahl sehr gute Ergebnisse einfahren, musste zwar Verluste gegenüber 1814 hinnehmen, jedoch nur marginalen Ausmaßes. In vielen Außenbezirken schaffte der dortige Kandidat die absolute Mehrheit gegenüber den anderen Parteien. Geht man jedoch weiter ins Stadtzentrum sieht man ein anderes Bild. In immer mehr Stadtteilen der Kernstadt votierte ein Großteil der Wähler nicht mehr für die WVD. Viele Stimmen holten hier BdH und FED, in den Stadtteilen Brückenreich, Waldhausen, Pilzland, Südwiesenhausen, Wiesendorf und Oase landete die WVD sogar noch hinter der FED und bildete nur die drittstärkste Fraktion. Das kann und darf nicht der Anspruch der Volksdemokraten sein, die nach wie vor als Väter der Staatsgründung gelten und das zurecht. Richtet man sein Auge nur auf die Kernstadt Wiesenhausen kommt die WVD auf 33,6 %, knapp vor dem BdH mit 32,2 %. In manchen Außenbezirken holte die WVD dagegen wieder fast zwei Drittel der Stimmen. Doch der BdH kommt der Vorherrschaft der WVD in Wiesenhausen wie schon bei der letztjährigen Kommunalwahl gefährlich nahe. Bürgermeister Stefan Cornelius zeigte sich jedoch zufrieden über die in seiner Stadt erreichten 38,6 %: „Bei der letzten Kommunalwahl hatten wir ein ähnliches Ergebnis, dass wir jetzt wieder da landen, zeigt jedoch dass es richtig war, unsere Politik hier in Wiesenhausen zu ändern. Wir wollen nun fortfahren mit einer bürgernahen, offenen Politik in unserer Hauptstadt.“ Der BdH kam am Ende auf 23,6 %.

Die FED schnitt in Wiesenhausen etwas schwächer ab als im Königreich komplett gesehen. 13,5 % erhielten die Freien Evangelen, die höchsten Werte erhielten sie entlang der Grenzen der Kernstadt, sprich Kiefernwalde, Goldauen und Streinau. Dort bildeten sie jeweils hinter dem BdH die zweitstärkste Kraft, je weiter man jedoch den Außengrenzen der kompletten Stadt kam, desto schlechter wurden die Resultate, allerdings galt das für alle Parteien außer die WVD. MSP und MCM erhielten teils katastrophale Ergebnisse, kamen in manchen Stadtteilen nicht einmal über 3 %, in vielen nicht über 5 %. Die MP dagegen schnitt vergleichsweise gut ab, lag bei deutlich mehr Stadtteilen mit über 3 % als noch vor vier Jahren und damit auch wesentlich besser als bei der Kommunalwahl. Die VCS hat ebenfalls sehr gute Ergebnisse einfahren können, wie auch auf Reichsebene, sie bekam vor allem im Stadtzentrum, sowie in den das Stadtzentrum umschließenden Stadtteilen Johannesborn, Maarfurt und Sonnenfeld zweistellige Resultate. Jedoch verlor sie immer mehr an die WVD, je weiter man die Kernstadt Richtung Außengrenzen verlässt. Hier die Gesamtergebnisse der Parteien der kompletten Metropolregion Wiesenhausen im Überblick:

BdH: 23,6 %
WVD: 38,6 %
MCM: 4,4 %
FED: 13,5 %
VCS: 9,5 %
MSP: 3,7 %
MP: 3,5 %
Sonstige: 3,2 %

 

Der Abt schlägt wieder zu! – Horror in Heinrichsmuth geht von Neuem los

Es schien ruhig geworden zu sein um den unheimlichen Killer, der von August bis Dezember 1816 sechs Menschen und im November letzten Jahres das siebte Opfer ermordete, scheint nun zum bereits achten (!) Mal zugeschlagen zu haben. Der „Abt“, wie die Presse und mittlerweile auch die Ermittler ihn nennen, da er laut mehrerer Zeugen sich in einer Abtkluft durch den Wald bei Heinrichsmuth nahe Wiesenhausen-Maarfurt treibt und offenbar willkürlich unschuldige Menschen tötet, holte sich am vergangenen Samstag den 28-jährigen Malermeister Julian K. Davon jedenfalls geht die Polizei aus. Dabei offenbarten die Ermittler auch mögliche Fortschritte bei den Ermittlungen und ein unverwechselbares Kennzeichen des Mörders.

Julian K.’s Leiche wird am Sonntagmorgen am Wegesrand im Wald bei Heinrichsmuth gefunden, in dem schon einige der bis dato sieben Opfer gefunden worden waren. Ein vorbeikommendes Auto bemerkt früh morgens den leblosen Körper des 28-jährigen Malermeisters aus Heinrichsmuth und die Insassen alarmieren sofort die Polizei. Die erkennt sofort: Es handelt sich um einen Mord, ausgeführt vom Abt. Dessen Blutrausch im Herbst 1816 kostete bereits sechs Menschen das Leben, dann schien er plötzlich aufgehört zu haben, bevor er vor sechs Monaten erneut zuschlug. Nun hat er bereits mindestens acht Personen ermordet. Zeugenaussagen gibt es diesmal jedoch keine, Polizeisprecher Christian Sörensen gab jedoch preis, wie man die Tat trotzdem dem Abt zuordnen könne: „Neben der unverwechselbaren Drapierung der Körper gibt es auch noch ein weiteres, nennen wir es Markenzeichen, des Mörders. Er ritzt den Opfern postmortal mit einer scharfen Klinge ein Kreuz auf die Brust, ungefähr dort wo das Herz liegt.“ Diese Information hatte man bisher geheimgehalten, nun gehen die Ermittler scheinbar mit mehr Details an die Öffentlichkeit. Verzweiflung macht sich breit, Chefermittler Oliver Kerdel, dessen Posten nun vakant sein dürfte, trat über die Presse bereits mit dem Täter mehr oder weniger in Kontakt: „Es wäre interessant zu erfahren, wer dieser Mensch ist, der so etwas tut. Ich würde gerne mit ihm sprechen, was er dabei denkt und fühlt, warum er es tut und wie er sich danach fühlt. Das wäre sicher ein sehr interessantes Gespräch.“ Die Polizei gab jedoch auch bekannt, dass es anscheinend doch eine Verbindung zwischen den Opfern gibt: „Wir sind inzwischen weitergekommen, was die Auswahl der Opfer anbelangt. Wir arbeiten rund um die Uhr und sich uns sicher, nun zu wissen, warum der Abt diese Menschen ausgewählt hat“, so Kerdel. Genaueres behielten die Ermittler allerdings aus „ermittlungstaktischen Gründen“ für sich.

Dabei ist jedoch noch völlig offen, wie der Abt es schafft, trotz mehrerer Zeugenaussagen teilweise unbemerkt die Leichen in aller Seelenruhe im Wald und an anderen Orten zu entkleiden, in anrüchige Posen zu legen und ihnen postmortale Verletzungen wie etwa das eingeritzte Kreuz zuzufügen. Beim siebten Opfer Alexander F. trennte er sogar noch die Hände ab. Manche der Opfer wurden gar in unmittelbarer Nähe des Fundorts ermordet, wie die Spuren bewiesen. Das bedeutet, dass der Abt es schafft, trotz der in Heinrichsmuth und Umgebung vorherrschenden Panik, seine Opfer aus den Autos zu locken, um sie dann zu erdrosseln. Die Tatwaffe könnte laut Polizei das Seil an seiner Kutte sein. Chefermittler Oliver Kerdel dazu: „Wir müssen in Erwägung ziehen, dass der Täter sich erst nach der Ermordung die Verkleidung anlegt und vorher in anderer Aufmachung auftritt.“ Er betonte nochmals, auf keinen Fall nachts bei einer Fahrt durch den Wald anzuhalten, wenn jemand am Wegesrand steht und winkt. „Wir rechnen damit, dass er eventuell sogar eine Polizistenuniform besitzt. Deshalb möchten wir der Bevölkerung noch einmal sagen: Wenn im Wald nachts nur ein einziger Polizist Sie bittet, anzuhalten, tun Sie das niemals, wenn etwas sein sollte, sind immer mindestens drei von uns da.“ Das sorgt für zusätzliche Angst in der Bevölkerung. Heinrichtsmuths Bürgermeister Wattenfelder sagte, sein Dorf werde wohl in den nächsten 100 Jahren nur über diese abscheuliche Mordserie definiert werden.

Chefermittler Kerdel ließ am Ende der Pressekonferenz am Montagabend noch einen kleinen Blick in die Psyche des Killers zu: „Wir nehmen an, dass es dem Killer bei seinen Taten gar nicht um den Mord selbst geht, sondern um das Ritual danach. Er entweiht seine Opfer regelrecht, fühlt sich offenbar gottgleich, was die Aufmachung als Abt erklären würde, und zeigt der Welt seine Opfer in herabwürdigen Szenerien. Er muss eine starke Abneigung für seine Opfer gehabt haben.“ Mit jetzt acht Opfern liegt der Abt in der zugegeben schwer morbiden Liste der meadowhousischen Serienmörder nur noch knapp hinter dem sogenannten „Kampdorf-Killer“, der innerhalb von 15 Monaten im Keslenburger Stadtteil Kampdorf wahllos neun Menschen erschoss. Mögen wir hoffen, dass auch der Abt bald gefasst wird, am besten noch bevor, er diesen „Rekord“ bricht.

 

Eiserntner ziehen positive Bilanz – Kälteperiode sorgte für finalen Ernteschub

Die Eisminensaison 1817/1818 kann wohl als beendet angesehen werden. Seit diesem Wochenende ist nicht nur meteorologisch Frühlingsanfang, die Temperaturen steigen auch erstmals seit Wochen wieder deutlich über den Gefrierpunkt und sollen auch vorerst so bleiben. Der Meadowhousische Eisernte-Verband MEV ist mit der Bilanz des Winters 1817/1818 zufrieden, zeigte sich aber auch erleichtert aufgrund der Kälteperiode im Februar. „Diese Kältewelle hat uns wirklich gerettet in diesem Jahr. Davor muss man ja eindeutig konstatieren, dass es kaum Möglichkeiten für die Bildung von Eisadern gab, gerade durch den vielen Regen im Januar“, sagte MEV-Vorsitzender Gerd Rogers. Der Februar jedoch war kalt und trocken, beste Bedingungen also für die Bildung der Eisadern im Haupternteort an den Molchendorfer Anhöhen in Wiesenhausen. Dadurch, dass die Temperaturen über fast drei Wochen konstant unter null Grad blieben, konnten über diesen Zeitraum hinweg die professionellen und Hobby-Eiserntner in Wiesenhausen-Molchendorf tätig sein, was diese Saison sogar noch ein wenig besser stehen lässt als die letzte. Damals war Ende Januar eine Kälteperiode eingetreten, die allerdings nicht ganz so lange andauerte wie diese im abgelaufenen Monat.

Die größte Eisader erreichte eine Länge von 50,8 Zentimetern, letztes Jahr lag die größte bei wenig weit entfernten 48,3 Zentimetern. Das liegt zwar alles weit entfernt vom Rekord im Januar 1810 (96 Zentimeter), ist aber nach den verregneten und milden Wintern von 1811-1816 mittlerweile eine Freude wert. War es vor der Saison 1816/1817 noch zum Ultimatum gekommen und der Verbleib der Eisernte in Molchendorf akut gefährdet, ist man nach den Kältewellen im Jauar 1817 und dem Februar 1818 nun wieder etwas sicherer im Sattel. Heike Winsch, die die Eisminenflächen an den Anhöhen leitet, zeigte sich ebenfalls zufrieden mit den Resultaten in diesem Winter. Ganze 67 % der geernteten Eisminen konnten auch an die begehrten Abnehmer verkauft werden, die damit Bauwerke oder Kunstwerke herstellen, oder die Eisminen wissenschaftlich untersuchen, in der bisher schlechtesten verlaufenen Eisminensaison 1813/1814 waren es nur 17 %. Es scheint so, als ob sich die Molchendorfer Anhöhen als Eisminenstandort nach dem Horrorjahr 1815/1816, als die Saison komplett abgesagt wurde, sich wieder stabilisieren. „Wir konnten durch die Kälteperiode sehr viele Touristen gewinnen, die aufgrund der Wetterprognosen zu uns gestoßen sind. Es war prima, dass die Kälteperiode so lange andauerte, so konnten sich sehr viele Eisadern entwickeln oder zusammenschließen, sodass die Ernte sehr viel Spaß machte“, so Winsch. Allerdings gab auch sie zu, dass ohne diese Kälteperiode das Jahr wohl ins Wasser gefallen wäre: „Der Januar war schon sehr enttäuschend. Wir hatten ja permanent über null Grad, auch nachts konnten sich kaum Eisadern bilden und wenn, dann wurden sie am nächsten Tag vom Regen wieder zerstört. Der Februar dagegen war genau nach unserem Geschmack.“

Der Ertrag stieg im Vergleich zum Vorjahr um 34 % an, das bedeutet einen Anstieg um satte 62 % im Vergleich zur Saison 1814/1815. Damit liegen die Molchendorfer Anhöhen wieder ungefähr im Durchschnitt von vor 1810, den die letzten Jahre so dermaßen nach unten gezogen hatten. Dass überhaupt an den Molchendorfer Anhöhen so viel Eis entsteht liegt an der Lage. „In Wiesenhausen herrschen ja schon teilweise sehr große Temperaturunterschiede, dennoch gibt es mehr als ein paar Orte in Meadowhouse die kälter sind als die Molchendorfer Anhöhen. Aber die Lage lässt es zu, dass im Winter sehr wenig Sonne dorthin kommt und es sich tagsüber kaum aufwärmen kann. Durch die schattige Lage sinken die Temperaturen nachts dann auf noch einmal fünf, sechs Grad weniger als an den umliegenden Stellen“, erklärt Heike Winsch. Die bisher kälteste Nacht dieses Jahres am 28. Februar ließ die Werte am Boden der Eisminen auf -27 Grad fallen, während die Lufttemperatur im nur 1 km entfernten Stadtkern von Molchendorf „nur“ auf -15 Grad fiel. „Dass dann am Tage die Sonne die Eisfelder nicht erwärmen kann und die Lufttemperatur ebenfalls nicht über den Gefrierpunkt gestiegen ist, hat beste Voraussetzungen für die Bildung der Eisadern geschaffen.“ Damit dürfte auch die nächste Saison garantiert sein. Fällt diese ebenso ordentlich aus wie diese, ist das Damoklesschwert der Standortverlagerung wohl erstmal für ein paar Jahre vom Tisch. Die traditionsreichen Eisfelder in Molchendorf haben wohl doch noch eine Zukunft.

 

Meadowhouse feiert siebenjähriges Bestehen – Zahlreiche Feierlichkeiten in Wiesenhausen

Sieben Jahre ist es nun schon her, dass der damalige Bürgermeister von Wiesenhausen, Gerhard S. Herme, der Stadtratsvorsitzende Hemes F. Rems und der damals ehemalige Herrscher von Burg Daunenfels, König Johannes I., die Unabhängigkeit des Staates Meadowhouse von Grünland auf dem Wiesenhausener Felsenschiff proklamierten. Anlässlich des siebten Jahrestages dieses historischen Moments, sind erneut viele unterschiedliche Feierlichkeiten, vor allem in Wiesenhausen geplant.

Beginnen werden die Feierlichkeiten am Morgen mit einer Schiffsparade der Wiesenhausener Marine, begleitet von zahlreichen extra vom Staat zur Verfügung gestellten Schiffe, auf denen verschiedene Meadowhousische Institutionen und Verbände sich präsentieren können. So werden beispielsweise Schiffe mit Motiven von „Wiesenhausener Pils“, „Regger Holz“, dem Fußballverband FVM und von der Zaubererakademie Hogwarts erwartet. In der Folge wird dann eine spektakuläre Flugshow über dem Ysental stattfinden, mit Heißluftballons, Zeppelinen und Flugstaffeln der Meadowhousischen Luftwaffe.

Am frühen Nachmittag dann werden auf Burg Daunenfels Staatsgäste aus aller Welt und aus anderen Welten erwartet, eine Delegation aus dem Erde-Partnerland Großbritannien inklusive. Nach einem gemeinsamen Teetrinken Meadowhousischer Art auf der Burg werden dann traditionell gegen zehn nach fünf nachmittags die Sirenen der Stadt aufheulen und die Bürger damit zum Felsenschiff nach Südwiesenhausen rufen. Dort werden dann, ebenfalls in der Tradition der letzten Jahre, die drei Reden der „Gründungsväter“ Meadowhouse‘ von König Johannes I., Gerhard S. Herme und Hemes F. Rems erneut vorgetragen.

Ab sechs Uhr abends dann beginnt das eigentliche Fest. Auf Burg Daunenfels wird es ein großes Staatsbankett geben, auf dem die BEFIM und die Tiergruppe erstmals in ihrer Geschichte zusammen musizieren werden. Aber auch hier wird es eine Premiere geben: Erstmals wird der renommierte König-Johannes-Orden am Nationalfeiertag verliehen. Der 1811 von den Drei Dromornissen ins Leben gerufene Orden ist die höchste zivile Auszeichnung des Staates Meadowhouse und soll von nun an immer am Nationalfeiertag verliehen werden. Preisträger ist in diesem Jahr der ehemalige Wiesenhausener Bürgermeister Edward Elch, der den Preis für seine jahrelangen, insbesondere wirtschaftlichen, Verdienste um die Stadt Wiesenhausen und für seine erhebliche Rolle bei der Loslösung von Grünland erhält. Zeitgleich finden aber auch im Skydome mit dem extra aus Sichtburgh eingeflogenen Palastorchester, in der Ysengoldhalle mit Komiker Rudi Rabe und einem großen Jahrmarkt auf dem Ahornsburger Marktplatz weitere hochkarätige Festakte statt, die es in dieser Form noch nie gab.

Gegen Abend dann werden die Frankenthaler Skyline und andere zentrale Bauwerke in Wiesenhausen, wie die Alte Kathedrale oder auch das Felsenschiff, in den Meadowhousischen Nationalfarben angestrahlt. Den Abschluss bildet dann vor dieser Kulisse das ebenfalls traditionelle Feuerwerk, für das sich dieses Jahr erneut Hogwarts-Professor und BEFIM-Mitglied Severus Snape verantwortlich zeigt. Somit geht dann ein ereignisreicher Tag zu Ende.

Doch nicht nur in Wiesenhausen, sondern auch in anderen Städten Meadowhouse‘ und im gesamten Land wird gefeiert, so werden auch größere Feierlichkeiten in den Herzogenhauptstädten Karburg, Saphirento, Rubinburgh, Santo Opalo, El Grande und San Laven stattfinden, die ebenfalls den gesamten Tag dauern werden. Somit wird deutlich, dass der Meadowhousische Staat immer mehr zusammenwächst, und dass auch die nach dem Ostbekenntnis 1812 hinzugekommenen Gebiete diesen Tag so feiern, als wären sie schon immer dabei gewesen.

Insgesamt darf sich Meadowhouse also mal wieder auf einen rauschenden 18. Oktober freuen, da weder Kosten noch Mühen gescheut wurden, um einen unvergesslichen Tag daraus zu machen und daran zu erinnern, welche große symbolische Bedeutung dieser Tag für alle Meadowhouser hat.

 

Archibald Cronberg plant Verfilmung der Weltschlacht – Gespräche in Wiesenhausen

Seit dem furiosen Ende des MMS-Saga 1815 war es ruhiger geworden um Archibald Cronberg. Nun startet er offenbar aber mal wieder einen Großangriff auf das internationale Filmgeschäft: Cronberg möchte die Weltschlacht vom September 1812 verfilmen. Was sich zunächst nach einem Actionfilm anhört, wird wohl aber eher ein Film, der die Politik und somit auch die Entstehung der Weltschlacht und deren Folgen in den Vordergrund stellt. Cronberg bestätigte dies gegenüber dem „Morgengespenst“: „Wenn die Zuschauer das Wort „Kriegsverfilmung“ hören, denken sie direkt an große Schlachten und harte, blutige Szenen. Mein neuer Film wird aber solche Szenen eher weniger enthalten, vielmehr geht es um die Abläufe in jenen Tagen des Jahres 1812, in denen alleine schon so viel Spannung liegt, dass ausgedehnte Schlachtszenen nicht dazu passen würden. Nur einmal wird letztendlich tatsächlich etwas mehr Kriegshandlung gezeigt, nämlich am Ende, wo die Liebe Armee in Dlawreuas die Klondykschen Schergen besiegt. Ansonsten wird sich nur auf kleinere Ausschnitte beschränkt.“

Laut Cronberg soll der Film am Anfang mit der Unterzeichnung der Friedensverträge für den Frieden im zuvor tobenden Bürgerkrieg im Osten Klondyks starten. Danach gäbe es immer wieder Zeitsprünge bis zum 31. August 1812, an dem die Kriegserklärungskonferenz im Palaces Monda stattfand. Alleine die Konferenz und die hinter den Kulissen ablaufenden Schlagabtäusche sollen die Anspannung hautnah miterlebbar machen, die auf den Schultern der anwesenden Staatsoberhäupter liegt. Besonders in den Fokus gerät mit der Zeit auch der damalige Weltherrscher Helobos, der zu Beginn noch von einer „langen Periode des Friedens“ erzählt, am Ende aber hilflos mitansehen muss, wie die Situation eskaliert. Die verschiedenen Ausschnitte aus dem Kriegsgeschehen sollen von den Schlachten um Canterville, Silmesparadies, Enaji und am Ende auch Dlawreuas handeln, ebenfalls dabei ist eine kurze Sequenz über die im Südtitanischen Ozean stattfindende Seeschlacht zwischen Meadowhouse und Klondyk. Aber nach dem Ende der Schlacht ist der Film noch nicht vorbei, es folgen die Verhaftungen der Hauptverantwortlichen und schließlich deren Verurteilungen, besonders rückt dabei natürlich der fanatische Ex-Präsident von Klondyk, Anton Regler, in den Fokus, der im gesamten Filmverlauf einen diabolischen Gegenspieler zu Helobos und dessen Anhängern darstellt.

Um jedoch diese großen und komplexen Handlungen verstehen zu können, besuchte der leitende Regisseur des Films, Studioboss Archibald Cronberg, in dieser Woche zahlreiche Wiesenhausener Politiker und Prominente, um sie nach ihren Ansichten und Erlebnissen des Jahres 1812 zu fragen. So sprach er beispielsweise mit Vertretern der Dromornissenschaft, insbesondere mit Liebe Armee-Chef und Solidaritätsdromorniss Dobby, sowie Verteidigungsdromorniss Großus Kriegerus. Aber auch König Johannes I. und Richter Laurenz Grogge bekamen vom Team von Cronberg Besuch und schilderten ihm ihre Meinung. Diese Interviews, die Cronberg übrigens nach der Veröffentlichung des Filmes in einem Buch präsentieren will, sind jedoch nur der Anfang einer längeren Interviewtour quer durch alle Länder und auch Welten. So sind auch Geisterpräsident Sir Henry Ghoston und Baumhauspräsident Sonnanus Exaquantus auf der Liste des Regisseurs vermerkt, ebenso wie einfache zivile Menschen, die unter den Folgen der Weltschlacht in Julsavien oder Klondyk zu leiden hatten.

Wie der Film, der entweder Ende des Jahres oder Anfang des nächsten Jahres in die Kinos kommen soll, heißen wird, ist noch nicht klar. Nur einige Details zur Besetzung wurden bereits veröffentlicht; besonderes Highlight dabei ist, dass Meadowhouse‘ Filmstar Nummer eins, Frank Busch, wohl die Rolle von Klondyks Präsident Regler übernehmen wird. Busch spielte in der MMS-Reihe unter Cronberg bereits das legendäre Phantom als Chef der Mafiaorganisation und räumte damit zahlreiche Preise ab. Zudem bestätigt wurde Achim Fezenau als Helobos und Piotr Wladeczky als Julsaviens Premierminister Vladimir Gustov.

Somit dürfen sich die Fans von Archibald Cronberg und auch die Fans von Frank Busch auf eine erneute und vermutlich ähnlich erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Ausnahmetalente freuen. Oder wie König Johannes I. es ausdrückte: „Niemand, wirklich niemand könnte die Weltschlacht jemals annähernd so detailbesessen und recherchiert verfilmen wollen, wie es Archibald Cronberg machen will.“

 

Molchendorfer Eisernte auf Rekordjagd – Bisher beste Bilanz seit Winter 1809/10

Es wurde auch wirklich Zeit. Quasi auf den allerletzten Drücker scheint sich Molchendorf doch noch als Traditionsstandort der Meadowhousischen Eisernte zu halten, und dass obwohl vor dem Winter viele mit dem Aus des traditionsreichen Erntens auf den Molchendorfer Anhöhen gerechnet hatten.

Der Managerin der Molchendorfer Eisminenflächen, Heike Winsch, war die Erleichterung merklich anzusehen, als sie am Mittwochnachmittag verkünden konnte: „Bisher scheint uns das Wetter gnädig und wir können sagen, dass dies der beste Winter seit dem Rekordjahr 1809/1810 wird, zumindest zahlenmäßig. Was die Größe der gefundenen Minen angeht, ist noch Luft nach oben.“ Doch die Tatsache, dass überhaupt wieder Eisminen in Molchendorf gesucht und auch gefunden werden in diesem Winter, scheint in Anbetracht der letzten Jahre geradezu eine Sensation zu sein.

Zum Hintergrund: Seit dem Rekordwinter von 1809/10, in dem die größte Eismine in Molchendorf gefunden wurde, die jemals auf der Paradiesischen Halbinsel entdeckt wurde (96 cm), waren die Ernteerträge eher mau. 1811 war die größte Eismine gerade einmal 24 cm lang, 1812 immerhin noch 31 cm und 1813 akzeptable 36 cm, doch in den Folgejahren konnte man über Längen bis 20 cm wirklich froh sein und 1815 musste die Saison sogar gänzlich abgesagt werden. Der Grund: Zu wenig Frost und somit kein Eis, womit auch keine Touristen oder Hobby-Eisernter, ganz zu schweigen von den professionellen Eiserntern, den Weg nach Molchendorf fanden. Im Oktober 1816 dann das Ultimatum an die Molchendorfer Verantwortlichen: Der Vorsitzende des Meadowhousischen Eisernte-Verbands (MEV), Gerd Rogers, machte klar, wie ernst die Lage für den Traditionsstandort ist: „Sollte diesen Winter die Ernte nicht um mindestens 10% besser ausfallen als letztes Jahr, werden wir Molchendorf als Hauptstandort der Eisernte vorerst canceln.“ Nach diesen Worten schaute man mit bangen Blicken auf die Monate Dezember, Januar und Februar, die Hauptmonate in der winterlichen Eiserntesaison. Bei einem erneuten Reinfall drohte der Verband mit der Verlegung des Meadowhousischen Hauptstandortes aus Molchendorf ins Weiße Gebirge, wo schon im Oktober Schneefall und Frost Einzug hielten. Eine Entscheidung, die jedoch viele nicht für sinnvoll hielten, so zum Beispiel auch Heike Winsch: „Im Weißen Gebirge ist das Temperaturgefälle so groß, dass dort kaum konkret vorausgesagt werden kann, ob man Eis ernten kann. Bei -20 Grad kann man das nicht und bei 4 Grad genauso wenig.“ Dennoch blieb der Verband bei seinem verhängten Ultimatum.

Doch diese Woche sind die Sorgen (zumindest für diesen Winter) wohl vom Tisch. Laut der bisherigen Bilanz des Winters 1816/17 konnte sich der Ernteertrag um stolze 28% steigern, sodass ein Aus im nächsten Jahr nicht infrage kommen dürfte. Grund für die deutlich bessere Ausbeute im andauernden Winter sind die teilweise eisige Kälte nachts, die in Molchendorf schon die -20°C Marke tangierte, und die etwas geringeren Minusgrade tagsüber, was insgesamt perfekt zur Minenbildung beitrug. Auch die Hotels rund um die Molchendorfer Eisfelder bekamen die verbesserten Bedingungen zu spüren: In den Winterferien besuchten 30% mehr Touristen den Wiesenhausener Stadtteil als noch in den Vorjahren.

Wie es indes wettermäßig weitergeht ist noch nicht klar. WRF-Wettermoderator Gunnar Hemmohl dazu: „Wir rechnen bis Ende des Monats mit leichtem Anstieg der Temperaturen, sodass die Flächen tagsüber ziemlich weich und dünnere Flächen wohl auch verschwinden werden. Anfang Februar aber rechnen wir mit einem erneuten Kälteeinbruch, wie es in den letzten Jahren ebenfalls der Fall war, sodass gerade dann auch große Eisminenexemplare geerntet werden könnten. Mit dem Ende der Saison rechne ich allerspätestens Anfang März.“ So bleiben Molchendorf also noch etwa sechs Wochen, um die eigene Bilanz weiter aufzupolieren, bevor man wieder bis Dezember warten muss. Die bisherige Rekordeismine dieses Winters ist bisher übrigens 48 cm lang und wurde am 12. Januar von einem Touristen aus Magabienien gefunden. Ob diese Länge für den Titel reicht, entscheidet sich aber erst nach dem Ablauf der jetzigen Saison.

Weihnachtssingen läutet Jubiläumsjahr der Isengoldhalle ein

Schon längst Tradition geworden, hat es dieses Jahr aber trotzdem einen besonderen Charakter: Das alljährliche Weihnachtssingen in der Isengoldhalle. Am Sonntag, den 18. Dezember lädt die BEFIM mit zahlreichen Gesangsstars als Gästen wieder zum „Sing Along“ in die altehrwürdige Halle ein. Die Karten für das begehrte Jahresabschlussevent des Orchesters werden ab dem 01. Dezember verkauft; BEFIM-Präsident Dumbledore rechnet wieder mit einem ausverkauften Haus.

Doch neben dem gemeinsamen Singen von Weihnachtsliedern ist der Jahresabschluss des Jahres 1816 zugleich auch der Auftakt für eine Reihe von Veranstaltungen im neuen Jahr 1817, in dem die Isengoldhalle ihr 100-jähriges Jubiläum feiert. Hallenchef Dagobert Georgie, der die Termine für dieses besondere Jahr bereits seit fast zwei Jahren im Vorraus plante, sagte gegenüber dem „Morgengespenst“: „Die Leute können sich im Jahr 1817 auf viele und sehr schöne Veranstaltungen freuen. Wir haben weder Kosten noch Mühen gescheut, die besten Entertainer, Sänger, Theatergruppen oder Bands für dieses Jahr nach Wiesenhausen zu locken. Es wird ein würdiges Jubiläum.“ Eröffnet werden soll das neue Veranstaltungsjahr in der Halle in Molchendorf jedoch traditionell mit dem BEFIMer Neujahrskonzert, das nun bereits zum 54. Mal stattfindet. Insgesamt tritt die BEFIM im kommenden Jahr ganze zwölf Mal in der Halle auf, immer wieder allerdings auch mit Gästen und als Teil eines größeren Programms.

Die Isengoldhalle, vom paradiesischen Kaiser Briscius I. gewünscht und nach dessen Vorstellungen gebaut, war zum damaligen Zeitpunkt der größte Veranstaltungsort im paradiesischen Kaiserreich und der zweitgrößte der Lieben Welt hinter dem Kolosseum in Carason. Begonnen wurde mit dem Bau im Jahr 1712, sodass die Halle schließlich am 01. Juni 1717 eingeweiht werden konnte. Das erste Konzert spielte damals das „Kaiserliche Wiesenhausener Reichsorchester“ unter der Leitung von Jacob Mirenis, einem Urgroßonkel des heutigen Wiesenhausener Künstlers und Cateringunternehmers Wolfgang Mirenis aus Ahornsburg. Der Kaiser, der damals samt Familie höchstpersönlich zur Eröffnung anreiste, soll sich hochzufrieden und sehr beeindruckt von der Baukunst gezeigt haben, die man auch heute noch zweifellos erkennen kann. Die zahlreichen Säulen und die verzierten Decken und Wände zeugen noch heute vom fast vergessenen Glanz des paradiesischen Kaiserreiches.

Lange konnte sich Kaiser Briscius aber an dem Novum seines Reiches nicht erfreuen. Zwei Monate nach der Eröffnung brachen Aufstände in Drachonien los, die den Anfang von Ende des Kaiserreichs und seiner besetzten Gebiete bedeuteten. Die „Revolution gegen die Monarchie“ erfasste schließlich auch Wiesenhausen und Kaiser Briscius dankte am 28. April 1718, nicht mal ein Jahr nach Eröffnung der Halle ab. In den fast zwei Jahren der politischen Unruhen und der bürgerkriegsähnlichen Zustände blieb die Halle weitestgehend ungenutzt, wurde aber auch nicht zerstört.

Doch im Gegensatz zu den Vorgängen in anderen Städten blieben die Bauwerke des Kaiserreichs in Wiesenhausen auch nach dem Ende des Bürgerkriegs weitestgehend bestehen. Dies war nicht zuletzt der Verdienst des 1720 neu gewählten ersten Bürgermeisters der Kommune Wiesenhausen, Theodor Albrecht. Er setzte durch, dass Isengoldhalle, Schloss Wiesenhausen und die Alte Kathedrale am Brückenreicher Hügel bestehen blieben und neu genutzt wurden. Durch diese Entscheidung blieb Wiesenhausens markantes Stadtbild zugleich bestehen.

Nach hundert Jahren und insgesamt wohl etwa 40.000 Konzerten, Aufführungen und Events ist nun also der Zeitpunkt gekommen, das historische Gebäude in Molchendorf gebührend zu feiern. Zum exakten Festtag am 01. Juni werden auch zahlreiche prominente Gäste aus Politik und Medien zu einem Festakt erwartet. Dieser wird dann als eine weitere historische Veranstaltung in die turbulente Geschichte der Isengoldhalle eingehen.

 

„Der schwarze Abt“ schlägt wieder zu – Innenminister von der Tagel beruft Krisensitzung ein

Er hat es wieder getan: „Der schwarze Abt“, so wie der Hauptverdächtige in der grauenhaften Mordserie am Rande des Bezirkes Wiesenhausen in der Kleinstadt Heinrichsmuth genannt wird, hat wieder zugeschlagen. Gerade einmal zweieinhalb Wochen nach der letzten Tat, der Ermordung der Anwaltsgehilfin Lina F., wurde eine neue Leiche aus dem Waldstück geborgen, in dem man Mitte August auch schon die ermordete Studentin Annabel H. gefunden hatte. Auch diesmal gibt es jedoch eine Zeugin, die den Täter im fraglichen Zeitraum gesehen haben will.

Das neue Opfer, von Beruf Innenarchitekt, ist 64 Jahre alt und stammt aus dem vier Kilometer entfernten Wasserfurth. Dort wurde es bereits seit vergangenem Donnerstag vermisst, als es von einer beruflichen Fahrt nach Lewensburg, etwa zehn Kilometer nördlich von Heinrichsmuth, nicht zurückkehrte. Die Polizei, die vom ortsansässigen Förster gerufen wurde, der das Auto des Architekten auf einem Parkplatz hatte stehen sehen und die Abschleppung veranlassen wollte, konnte nur wenige hundert Meter vom Auto entfernt, erneut unterhalb des Klosters, wo auch schon die anderen drei Leichen gefunden wurden, den leblosen Körper des 64-Jährigen Darius G. sicherstellen. Ersten pathologischen Befunden nach wurde auch er mit einem Seil oder einer dickeren Schnur erwürgt, das Tatwerkzeug wurde jedoch auch diesmal nicht gefunden.

Mittlerweile konnte die Polizei den Tathergang einigermaßen konstruieren. So muss Darius G. bereits auf dem Rückweg gewesen sein, als er vom „Schwarzen Abt“, wie auch immer, zum Anhalten auf dem Parkplatz und zum Aussteigen bewegt worden sein muss. Im Auto gab es keine Kampfspuren, aber auch auf dem schlammigen Parkplatz sind lediglich die Fußspuren von Darius G. zu sehen, wie sie in den Wald führen, wo die Polizei ihn finden konnte. Allein dieser Umstand ist ein großes Rätsel für die Ermittler. So muss der Täter den 64-Jährigen gezwungen haben, aber auch hier weiß niemand, wie, in den Wald zu gehen und ihn dort erwürgt haben. Anschließend entkleidete er das Opfer und drappierte es ähnlich explizit wie die drei vorherigen. Die Zeugin, die sich nach dem Fund des Mannes meldete, will am besagten Donnerstagabend der letzten Woche ein dunkles Auto gesehen haben, dass in der Nähe des Dorfes aus dem Wald kam und dann mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit auf der Landstraße in Richtung Lewensburg verschwand. Da das Licht im Inneren des Wagens brannte, konnte sie eine vermummte Gestalt ausmachen, die wohl eine Kutte trug. Zur besagten Zeit, etwa gegen 19:30 Uhr, dürfte der Täter bereits auf dem Rückweg gewesen sein, eine ähnliche Zeugenaussage hatte es bereits nach der Ermordung des zweiten Opfers Ende August gegeben.

Insgesamt gehen damit schon vier Morde auf das Konto des „Schwarzen Abts“: Am 16. August wurde die Studentin Annabel H. tot nach einer Dorffeier nur weniger hundert Meter von zu Hause aufgefunden, nachdem sie gut zwei Wochen lang als vermisst gegolten hatte. Am 27. August schließlich wurde die Leiche des Immobilienkaufmanns Anderas L. gefunden, der von Bekannten zurückkam und im Waldstück überfallen und getötet wurde. Nachdem die Sicherheitsmaßnahmen erhöht wurden und die Polizei so präsent wie selten in der Kleinstadt patroullierte, wurde es zunächst ruhiger und alle dachten, der Spuk wäre vorbei, doch dann wurde am 29. Oktober, zwei Monate nach dem zweiten Mord, die Leiche der Lina F., Anwaltsgehilfin in der örtlichen Kanzlei, gefunden und das Grauen war zurück. Der vierte Mord jetzt, am 14. November, verschärft die Situation nochmals erheblich.

Aufgrund der mangelnden Beweis- und Spurenlage tappt die Polizei weitestgehend im Dunkeln und konnte nicht einmal eine vage Vermutung abgeben. Als Reaktion berief Innenminister von der Tagel heute den Innenausschuss zusammen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Auch der MD soll in die Ermittlungen eingebunden werden, da die Sicherheit des Landes erheblich gefährdet ist. Gegenüber dem „Morgengespenst“ sagte von der Tagel: „Ich mache niemandem Vorwürfe, da die Taten leider exakt und genial geplant sind, sodass bei keiner der Opfer irgendeine Spur zu finden war, dennoch müssen wir den Täter so schnell wie möglich fassen, um weitere Tote zu verhindern.“

Beschlossen wurde im Ausschuss heute unter anderem eine Ausgangssperre für die Kleinstadt ab 20:00 Uhr, die Aufstockung der Einsatzkräfte von 80 auf 140, die Anordnung einer systematischen Befragung der Einwohner und einer Durchsuchung des besagten Waldstückes und eine Sonderkommission mit dem Namen „Abt“, die unter anderem mit Profilern und Psychologen besetzt ist, die sich in das verstörende Vorgehensmuster des Täters hineindenken sollen. Von der Tagel will unterdessen am Freitag der Stadt Heinrichsmuth einen Besuch abstatten und sich über die aktuellsten Ergebnisse vor Ort informieren.

Falls der Täter also lediglich Aufmerksamkeit wollte, so hat er sie nun definitiv im ganzen Land. Erst einmal gab es eine solche blutige Mordserie in Meadowhousischen Geschichte: Im Herbst 1812 versetzte ein Serienmörder den Keslenburger Ortsteil Kampdorf in Angst und Schrecken, damals wurde der Täter jedoch nicht gefasst, was den Behörden schwer angelastet wurde. Ob der Täter in dieser neuen Mordserie gefasst wird, steht aber ebenso noch vollkommen offen. Sicher ist nur: Die Dromornisse werden hier nicht ermitteln; 1812 machte Archibald Cronberg zu der Mordserie in Keslenburg noch einen MMS-Teil. Das wird er jetzt, nach Einstellung der Serie, nicht mehr machen können, doch die Ausgangslage und das Vorgehen des Täters hätten sich weder Archibald Cronberg noch das Phantom persönlich besser ausdenken können.

Ablaufplan für den Nationalfeiertag steht fest – Zahlreiche Premieren inklusive

Heute verkündete Heinrich Petersen, Sprecher seiner Majestät Johannes I. und Chef-Organisator des Feiertages, das geplante Programm für die Feiern zum sechsten Jahrestag der Meadowhousischen Unabhängigkeit von Grünland am 18. Oktober in Wiesenhausen. Unter großem medialen Interesse trat Petersen heute am späten Vormittag vor die Presse und erklärte zunächst, wie sehr er sich freue, erneut für die Feierlichkeiten verantwortlich zu sein und dass er und sein Team ein abwechslungsreiches und hochkarätiges Programm zusammengestellt hätten.

Eröffnet wird der Tag mit einer historischen Ausstellung auf Schloss Wiesenhausen, die den Verlauf der Meadowhousischen Unabhängigkeit und deren Folgen bis heute darstellt. Anwesende Redner werden unter anderem der Historiker Werner Hasenbach, der Komponist Mirco Magiaro und der Wiesenhausener Alt-Bürgermeister Edward Elch sein. Kurz vor der Mittagsstunde folgt das nächste Highlight, indem 60 Heißluftballons von der großen Ysentalbrücke oder dem Ysenfeld aufsteigen und eine spektakuläre Show liefern werden.

Am frühen Nachmittag dann werden auf Burg Daunenfels Staatsgäste aus aller Welt und aus anderen Welten erwartet, eine Delegation aus dem Erde-Partnerland Großbritannien inklusive. Nach einem gemeinsamen Teetrinken Meadowhousischer Art auf der Burg werden dann traditionell gegen zehn nach fünf nachmittags die Sirenen der Stadt aufheulen und die Bürger damit zum Felsenschiff nach Südwiesenhausen rufen. Dort werden dann, ebenfalls in der Tradition der letzten Jahre, die drei Reden der „Gründungsväter“ Meadowhouse‘ von König Johannes I., Gerhard S. Herme und Hemes F. Rems erneut vorgetragen.

Ab sechs Uhr abends dann beginnt das eigentliche Fest. Auf Burg Daunenfels wird es ein großes Staatsbankett geben, auf dem die BEFIM und die Tiergruppe erstmals in ihrer Geschichte zusammen musizieren werden. Zeitgleich finden aber auch im Skydome mit dem extra aus Sichtburgh eingeflogenen Palastorchester, in der Ysengoldhalle mit Komiker Rudi Rabe und einem großen Jahrmarkt auf dem Ahornsburger Marktplatz weitere hochkarätige Festakte statt, die es in dieser Form noch nie gab.

Gegen Abend dann werden die Frankenthaler Skyline und andere zentrale Bauwerke in Wiesenhausen, wie die Alte Kathedrale oder auch das Felsenschiff, in den Meadowhousischen Nationalfarben angestrahlt. Den Abschluss bildet dann vor dieser Kulisse das ebenfalls traditionelle Feuerwerk, für das sich dieses Jahr erneut Hogwarts-Professor und BEFIM-Mitglied Severus Snape verantwortlich zeigt. Somit geht dann ein ereignisreicher Tag zu Ende.

Doch nicht nur in Wiesenhausen, sondern auch in anderen Städten Meadowhouse‘ und im gesamten Land wird gefeiert, so werden auch größere Feierlichkeiten in den Herzogenhauptstädten Karburg, Saphirento, Rubinburgh, Santo Opalo, El Grande und San Laven stattfinden, die ebenfalls den gesamten Tag dauern werden. Es ist zum ersten Mal der Fall, dass der Nationalfeiertag dermaßen umfangreich begangen wird.

Insgesamt darf sich Meadowhouse also mal wieder auf einen rauschenden 18. Oktober freuen, da weder Kosten noch Mühen gescheut wurden, um einen unvergesslichen Tag daraus zu machen und daran zu erinnern, welche große symbolische Bedeutung dieser Tag für alle Meadowhouser hat.

Verleihung des König-Johannes-Ordens 1816 an Friedrich von der Tagel

Heute wurde, wie jedes Jahr kurz vor Weihnachten, der Träger des König-Johannes-Ordens für das Jahr 1816 verkündet. Am Nachmittag ließ König Johannes‘ Berater Heinrich Petersen verlauten, dass die höchste zivile Auszeichnung des Landes Meadowhouse nächstes Jahr an den ehemaligen Bürgermeister der Stadt Wiesenhausen, sowie ehemaligen Abgeordneten im grünländischen Bundestag und weiterhin als Diplomat agierenden Friedrich von der Tagel gehen wird. Von der Tagel ist der sechste Preisträger, dem diese Ehre zuteil wird, der Orden wird seit 1811 vergeben.

Eingerichtet wurde er von den drei „Gründungsvätern“ des Staates Meadowhouse, König Johannes I., Gerhard S. Herme und Hemes F. Rems. Die mit 200.000 Tropalen dotierte Auszeichnung wird größtenteils aus dem Privatvermögen der Dromornisse finanziert, einen kleineren Teil steuert die Meadowhousische Staatskasse bei. Geehrt werden Personen, die sich um den Namen des Staates Meadowhouse verdient gemacht, seinen Ruf in der Welt verbreitet, das Ansehen geehrt, sowie die Gesellschaft des Staates verändert oder bereichert haben. Schon kurz nach der Gründung des Landes im Jahr 1810 wurde dieser Orden beschlossen, damals noch von Hemes F. Rems in seiner Funktion als Stadtrat und von Gerhard S. Herme als Bürgermeister. Die Preisträger kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen des Staates und haben meist sehr verschiedene Dinge zur Bereicherung der Gesellschaft in eben jenem beigetragen.

In der Begründung von Burg Daunenfels hieß es, dass Friedrich von der Tagel „über Jahre hinweg einen großartigen Ruf als Botschafter und Diplomat des Staates Meadowhouse erlangt und gehalten habe“, der dafür gesorgt habe, dass „der neue Staat nicht nur respektiert und anerkannt wurde, sondern auch als wichtiger Partner alter und etablierter Staaten erkannt wurde.“ Nicht zuletzt sei auch von der Tagel maßgeblich an der Unabhängigkeit von 1810 beteiligt gewesen, da er den damaligen Präsidenten Gisbert Grünwald mit ruhigen, überzeugenden Argumenten aufzeigte, wie die Unabhängigkeit des damaligen Stadtstaates Meadowhouse vonstatten gehen sollte. Auch habe er 1812 frühzeitig vor Grünwald gewarnt, womit einem Überraschungsangriff der Grünländer auf Meadowhouse frühzeitig vorgebeugt werden konnte.

Von der Tagel selbst äußerte sich bisher noch nicht zu der Ehre, da er momentan auf dem Familiensitz am Rimer weilt, wo er mit seiner Familie, unter anderem seinem Sohn, Innenminister Reinhardt von der Tagel die Festtage verbringen will. Der 96-Jährige war zudem erst vor vier Tagen von einer Verhandlung aus Atlantis zurückgekehrt, wo er der Regierung in der Schuldenkrise beratend zur Seite steht.

König-Johannes-Orden – Die bisherigen Preisträger:

1811: Heinrich Petersen („für eine exzellente Organisation im Zuge der Umstrukturierung des neuen Staatsgebietes mit all seinen bürokratischen und organisatorischen Hindernissen“)

1812: Oswald Octopus („für nationenverbindende Auftritte im Bereich der Musik, ein exzellentes künstlerisches Schaffen und eine damit verbundene Attraktivitätssteigerung des gesamten Staates“)

1813: Archibald Cronberg („für außergewöhnliche Leistungen im Bereich der Filmkultur, die Meadowhouse international bekannt gemacht haben und Verbindungen zwischen Staaten geschaffen haben“)

1814: Dobby („für die Verdienste während der Weltschlacht, dem Krieg gegen die „Shaka“, im Rahmen der Atcanien-Krise und als Symbol eines außergewöhnlichen Meadowhousischen Militärs“)

1815: Mirco Magiaro („für die maßgebliche Entwicklung und Verbreitung der Meadowhousischen Kultur und des Sports in allen Belangen“)

1816: Friedrich von der Tagel („für jahrelange diplomatische Tätigkeiten im Namen des Staates Meadowhouse, sowie für die Rolle bei der Gründung des Landes“)

 

Vorbereitungen auf Nationalfeiertag sind im vollen Gange

Am Sonntag jährt sich die Unabhängigkeit des Staates Meadowhouse von Grünland zum fünften Mal. Am 18.10.1810 erklärten der Bürgermeister der Stadt Wiesenhausen, der jetzige König des Staates Meadowhouse und der Stadtratsvorsitzende zunächst die Stadt und einen zehn Kilometer breiten Gürtel darum herum für unabhängig von Grünland, bevor sich im Frühjahr 1812 ganz Ostgrünland zu Meadowhouse bekannte. Natürlich wird dieses historische Datum in Wiesenhausen gebührend gefeiert.

Wie jedes Jahr sind im Vorhinein nicht alle geplanten Aktionen und Veranstaltungen bekannt. Was aber bereits öffentlich gemacht wurde, ist, dass es eine große Parade geben werde, die von Burg Daunenfels aus über die große Brücke über das Ysen-Tal führen, dann nach Südwiesenhausen und am Felsenschiff vorbei führen soll, wo die drei Verantwortlichen für die Unabhängigkeit, Gerhard S. Herme, Hemes F. Rems und König Johannes I. traditionell ihre vor fünf Jahren gehaltenen Reden zititeren und wo die Parade etwa eine halbe Stunde verharrt, bis sie auf dem Rückweg im Park von Schloss Wiesenhausen zum stehen kommen soll. Dort wird dann ein Konzertprogramm vieler bekannter Bands und Orchestren auf dem Plan stehen. Die BEFIM ist sicher dabei, doch auch über Namen wie Tiergruppe und Sichtburgher Palastorchester hört man seit einigen Wochen hartnäckige Gerüchte. Zudem soll ein Auftritt von Rudi Rabe geplant sein.

Am Abend schließlich wird ein festliches Bankett im Saal der Gespenster auf Burg Daunenfels geplant. Anwesende Gäste werden unter anderem der Weltkaiser und seine Dromornisse, die Heeresleitung der Lieben Armee, zahlreiche Staats- und Regierungschefs, das Meadowhousische Kabinett, der Wiesenhausener Stadtrat und unter Umständen auch interuniverselle Diplomaten und Würdenträger sein. So wurde auch über eine Delegation aus dem Königshaus Windsor aus Meadowhouse‘ Erde-Partnerland Großbritannien gesprochen und Gerüchte, dass Minister anderer Welten kommen würden gab es auch.

Nach dem Bankett wird es dann ein, wie Cheforganisator Heinrich Petersen es ausdrückte, „gigantisches Feuerwerk“ im Ysen-Tal und auf dem Marktplatz geben. Zudem werden zahlreiche Schiffe im Bad Neureicher Hafen erleuchtet und auch die Eisenbahngesellschaft Fichtenberg soll etwas geplant haben. Auf jeden Fall ist die Vorfreude bei Bürgern und Staatsdienern merklich spürbar. Denn sie alle wissen, dass die Unabhängigkeit des Staates Meadowhouse‘, ganz gleich mit wie vielen Unannehmlichkeiten diese verbunden war, etwas ist, was in der langen Historie von Wiesenhausen immer den größten Höhepunkt darstellen wird.

 

Die Hitze hat Meadowhouse auch weiterhin fest im Griff – Temperaturrekorde gefallen

Seit Donnerstag ist Meadowhouse fest im Griff der ersten richtigen Sommerhitze dieses Jahres. Besonders im Süden und im Landesinneren stiegen und steigen die Temperaturen teilweise auf rekordverdächtige Level an. Noch bis Mittwoch soll die Hitze anhalten, bevor sie sich wohl krachend mit Gewittern und Sturm verabschieden wird.

Dieses Wochenende soll laut Meteorologen des Taaler Wetterinstituts in Westparadies (TWW) das heisseste Wochenende des Jahres werden. In ganz Titanien liegen die Temperaturen bei immer mindestens 30 Grad und mehr, selbst in Magabienien und im nördlichen Atlantis wurden bis zu 32 Grad im Schatten gemessen. Schon etwas wärmer hat es die Paradiesische Halbinsel, auf der auch Meadowhouse liegt, gemeinsam mit dem Rest von Atlantis, 39,8 Grad wurden um ein Uhr mittags in Wiesenhausen-Ahornsburg gemessen, hier bisher Spitzenwert, knapp gefolgt von 39,6 Grad in Wiesenhausen-Frankenthal. Doch auch in Ranjos, Schneckdies und Transacity waren ähnliche Temperaturen zu messen. Noch schlimmer ist es nur noch südlich des Äquators. In Südtitanien, besonders auf Fantasio, Charymoyebso, Masalia und Feltnoland stiegen die Temperaturen auf über 40 Grad im Schatten. Spitzenreiter in Titanien insgesamt ist Tvaci auf Masalia, wo 44,8 Grad im Schatten um halb zwei mittags gemessen wurden. Zahlreiche Touristen hielten sich bei diesen Temperaturen entweder im Schwimmbad oder in klimatisierten Räumlichkeiten auf. Für die oben genannten vier Länder, genauso wie für die Tschechoslowakei, Mompracem, Carisonien und die Silas-Inseln wurde höchste Waldbrandgefahr ausgerufen. Auch hier gab es bereits die ersten Brände, besonders Fantasio rund um die Hauptstadt Liraspas ist gefährdet, aber auch Verizienien und Alkantro mussten schon gegen Flammen vorgehen.

Doch trotz der guten Vorkehrungen gab es mehrere Todesopfer durch die Hitze. In Carisonien stürzte ein Mann aus Schneckland von einer Klippe, nachdem er einen Schwindelanfall erlitten hatte. Vor der Küste Ranjos‘ verunglückten vier Urlauber aus Klondyk mit einem Sportboot, das in die Hafenmole fuhr und in Flammen aufging. In San Laven kollabierte eine Rentnerin aus Karburg am Strand aufgrund vo Dehydrierung und in Olago ging ein Kaufhaus in Flammen auf, nachdem die Sonne über eine zerbrochene Flasche das Dach in Brand gesetzt hatte, hier gab es zwanzig Verletzte.

In Meadowhouse selbst war Chaconne Spitzenreiter auf der Skala, mit 41,5 Grad im Schatten, gemessen am frühen Nachmittag, knapp gefolgt von San Laven und Campinas mit jeweils 41,3 Grad. Doch auch in den mittleren Gebieten, in den Drachenhügeln und im Dreistromland fielen Höchstwerte, in El Grande waren es um ein Uhr mittags 40,9 Grad, in Kullburg 41,0 Grad und in Mövental 40,7 Grad, alles neu aufgestellte Rekorde. Am erträglichsten war es noch an der Küste und im Norden, wo mit 38,7 Grad in Santo Opalo, 37,4 Grad in Saphirento, 37,8 Grad in Karburg und 36,9 Grad in Tierhagen jedoch ebenfalls nicht wirklich an Abkühlung zu denken war.

Die einzigen, die sich über die anhaltende Hitze freuen, sind die Betreiber von Freibädern. Nach einem durchwachsenen letzten Jahr konnten beispielsweise die Freibäder Geysir in Wiesenhausen-Molchendorf einen dermaßenen Besucherandrang verzeichnen, dass zeitweise kaum noch Platz auf Parkplätzen, geschweige denn im Wasser, war.

Bis Mittwoch soll sich die Hitze noch halten, dann gibt es wohl schwerste Gewitter und Unwetter, die die Temperaturen auf bis zu fünfzehn Grad kühler machen sollen. Für Mittwochabend sind bereits zahlreiche Unwetterwarnungen angegeben worden. Schiffe, die zu diesem Zeitpunkt in der Westparadiesischen Bucht unterwegs sind, oder auf dem Südtitanischen Ozean, werden gebeten, für die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag einen Hafen aufzusuchen, da extremer Wellengang prognostiziert wird. Vorerst aber scheint es so, dass die Hitze Meadowhouse weiterhin fest im Griff hält und alle Leute bis auf weiteres händeringend nach Abkühlungen jeder Art suchen müssen.

 

König Johannes I. besucht kommende Woche Erde-Partnerland Großbritannien

In der nächsten Woche wird König Johannes I. zusammen mit Staatspräsident Basilisk das Meadowhousische Partnerland Großbritannien besuchen. Der Besuch ist die Erwiderung des Kommes der britischen Königin Elizabeth II. und des Premierminister David Cameron zum Meadowhousischen Unabhängigkeitstag 1814. Für König Johannes I. ist es bereits der zweite Besuch im Erde-Partnerland nach einem Treffen im Jahr 1812.

Der König wird am Montag per Raumschiff in die englische Hauptstadt London reisen und sich dort am Abend mit Mitgliedern der Königsfamilie bei einem Abendessen im Buckingham Palace treffen. Am Dienstag wird er den frisch wiedergewählten Premier Cameron treffen und sich mit ihm über politische, wirtschaftliche und soziale Themen und Verbindungen der Länder unterhalten. Am Nachmittag wird er London verlassen und sich gen Norden aufmachen, um in der walisischen Hauptstadt Cardiff mit Mitgliedern der dortigen Lokalregierung zu sprechen. König Johannes geht es dabei besonders um die Bemühungen der Waliser sich im Falle eines Referendums Großbritanniens, sich von der EU (Europäische Union), einer innererdlichen Wirtschafts- und Handelszone, loszusagen, sich von Großbritannien abzuspalten. Am Mittwoch geht es dann weiter in Richtung Norden nach Schottland, wo der König in der dortigen Hauptstadt Edinburgh ebenfalls mit Mitgliedern des Regionalparlaments sprechen wird. Zwar war das Referendum dort vor etwa einem halben Jahr knapp gescheitert, im Falle des schon angesprochenen EU-Austritts würde wohl aber auch hier ein erneutes Referendum stattfinden. Am Donnerstagvormittag schließlich geht es nach einem kurzen Besuch am Loch Ness vom Weltraumflughafen Glasgow zurück nach Wiesenhausen.

 

Wiesenhausener Karneval sorgt für Ausnahmezustand auf den Straßen

Der alljährliche Wiesenhausener Karneval hat auch dieses Jahr wieder für einen weitest gehenden Stillstand des öffentlichen Lebens gesorgt. Besonders während des Großen Festumzugs am Rosenmontag standen alle öffentlichen Verkehrsmittel still. Der Zug begann wie jedes Jahr auf der Wiesenstraße an der Höhle, wo der vorher bereits der traditionelle „Höhlenkarneval“ gefeiert wurde, und erstreckte sich über die B1 und die Querstraße bis zum Marktplatz an der Großen Straße in Ahornsburg. Insgesamt zählten die Veranstalter etwa 350.000 Besucher des Spektakels.

Dominierende Themen auf den Motivwagen waren besonders die Debatte über die Einführung des Parlamentsrates, die Weltwahl im November diesen Jahres, der anhaltende Konflikt im Erkietenland und das Ende der Krimi-Kult-Serie MMS. Der Vorsitzende des größten Karnevalsvereins Wiesenhausens, Kurt Jäger, sprach von einem „überwältigenden Andrang an den Zuschauertribünen und am Wegesrand“. Karnevalsprinz des Jahres 1815 war Hermann Kolst aus Klippenburg, der auf einem Motivwagen zur Kandidatur des kalavischen Präsidenten Eremenkic mitfuhr. Die gesamte Veranstaltung begann am Morgen gegen elf und dauerte bis zum Abend. Wie jedes Jahr wurde der Karneval mit einem Feuerwerk der Zaubererakademie beendet.

 

Karl-Otto Sterner ist tot – Der Taxi- und Chauffeurunternehmer wurde 84 Jahre alt

Er war der erste Taxiunternehmer in Wiesenhausen, als er 1760 seine erste Filiale in Ahornsburg eröffnete, die auch heute noch Zentrale des Chauffeurverleihs und Taxiunternehmens Sterner ist. In den letzten 55 Jahren überstand sein Betrieb zwei Wirtschaftskrisen, den Großen Paradiesischen Krieg und übernahm zehn kleinere Unternehmen. Er selbst wurde Multimillionär, erfand den Flugmodus für Autos, wurde Hauptchaffeurverleiher der Dromornisse und des Palaces Monda und spielte auch in Filmen mit – nun ist Karl-Otto Sterner im Alter von 84 Jahren in seinem Haus am Marktplatz verstorben.

Sterner, am 24. Juni 1730 geboren in Chaconne, siedelte mit seinen Eltern 1740 erst nach Keslenburg und 1746 schließlich nach Wiesenhausen über. Dort absolvierte er Schulabschluss und Ausbildung und blieb dort sein ganzes Leben. Nachdem er Wehrdienst für Grünland geleistet hatte und eine Stelle in einem mittelständischen Taxiunternehmen in Hamsterdamm ergattert hatte, dort 1759 wegen „unverschämten Verhalten und Anmaßung“ aber wieder entlassen wurde, gründete er 1760 sein eigenes Taxiunternehmen in Ahornsburg. Zu Anfang bestand sein ganzer Stolz noch aus einem einzigen Auto, ehe nach bereits zwei Jahren schon zehn Mitarbeiter gefunden worden waren. Sterner sagte über diese Zeit einmal: „Nach den schlechten Erfahrungen in Hamsterdamm und meinem Rauswurf hatte ich nur diese eine Chance, die ich zum Glück auch genutzt habe. Wer weiß, was sonst aus mir geworden wäre?“

Mit Sicherheit nicht die Person, die hinter einer der erfolgreichsten Wiesenhausener Firmengeschichten steht. Ab 1772 konzentrierte er sich nur auf die Verwaltung, er beschäftigte zu diesem Zeitpunkt bereits 30 Angestellte, die gut zu tun hatten – jeder wollte mit den Sterner-Taxis fahren. Während der Wirtschaftskrise 1774 kam Sterner der Zufall zur Hilfe. Er hatte wenige Wochen vor dem Einbruch der Kurse an einem fliegenden Auto gebastelt und einen Prototyp zum Test gegeben. Dieser kam mit Erfolg zurück und die Stunde des Autos mit Flugmodus hatte geschlagen. Ab diesem Zeitpunkt wurden alle teureren Autos des Betriebs mit einem derartigen Flugmodus ausgestattet, der sich bis heute gehalten hat. Konsequenz: Während im Mai 1774 alle Kurse fielen, stieg der von Sterner konsequent an und machte den Inhaber innerhalb eines halben Jahres zum Multimillionär.

Karl-Otto Sterner leitete den Betrieb selbst bis 1794 und gab die Leitung dann an seinen Sohn ab. Dennoch blieb er weiter aktiv und verwandelte den Betrieb neben dem Taxiunternehmen auch in einen Chauffeurverleih. Die Krönung erfolgte jedoch 1811, als Sterner zum offiziellen Chauffeur- und Taxiunternehmen des Palaces Monda wurde. „Seine glücklichste Stunde“ sei diese gewesen, so der damals 81-Jährige.

Den jüngeren Generationen wird er wohl vor allem durch seine Audioauftritte in den MMS-Krimis in Erinnerung bleiben, wo er stets anstatt „Chauffeurverleih“ „Chaffeurverkauf“ nannte, und damit immer für viele Lacher sorgte. Zuletzt lebte er aber nach einem Schlaganfall zurückgezogen in seinem Haus in Ahornsburg, wo er in der Nacht zu Montag verstarb.

 

MMS-Dreharbeiten haben begonnen – Erste Szenen in Wiesenhausen gedreht

Im Frühjahr soll der finale Dreiteiler von „Mördern macht Spaß“ fertig gedreht sein und in die Kinos kommen. Für den letzten Dreiteiler dürfte man noch einmal voll auf seine Kosten kommen, da die CronbergStudios Saphirento verkündet hatten, dass sie versuchen würden, den bisher auf Platz eins der beliebtesten MMS-Teile liegenden „MMS 23 – Das Geheimnis der Cremissimo“ zu verdrängen. Ob das gelingen wird, bleibt abzuwarten, jedoch konnte man heute an verschiedenen Orten in Wiesenhausen Dreharbeiten für den letzten Dreiteiler erkennen.

So wurde beispielsweise in der Nähe des Ysen-Falls gedreht oder auch in Wiesen-Zentrum, am Wohnsitz der Hauptdarsteller und Hauptcharaktere, den Drei Dromornissen. Besonders viel konnte man allerdings nicht erkennen, da, wie immer, höchste Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. Mit dabei waren allerdings auch wieder Marko Maszliskus, Dobby, Frank Busch (Phantom) und Scott Lethan (Lord Ghostery). Anscheinend wurden aber nur Szenen in der Höhle gedreht, da man von außen nicht viel erkennen konnte.

Auf Anfragen des „Meadowhousischen Film-Journals“ reagierte Regisseur Cronberg nur verhalten: „Lassen Sie sich überraschen. Warum sollte ich schon alles vorher verraten. Nur lassen Sie sich eines gesagt sein: Der letzte Dreiteiler wird, so hoffe ich, alles übertreffen, was man bisher von MMS kennt. Es soll der letzte Teil werden und unser absolutes Meisterwerk.“ Also keine Aussagen, die man nicht schon vor Wochen von ihm hörte. So muss man weiter warten, bis der Film in die Kinos kommt und die Drei Dromornisse zum letzten Mal auf die Jagd nach dem Phantom, Stratton und Karl von Lingen gehen.

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