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14 Jahre Meadowhouse – Volksfest trotz Nebel mit ausgelassener Stimmung

Lange Zeit war man am ehrwürdigen 18. Oktober jeden Jahres seit 1810 mit bestem Oktoberwetter gesegnet. Diesmal jedoch umhüllten dichte Nebelschwaden das Epizentrum der Feierlichkeiten in Wiesenhausen. Von der allgemeinen Ausgelassenheit der vergangenen Jahre ließ man sich jedoch auch mit eingeschränkter Sicht nicht abhalten, da es obendrein auch trocken blieb. 14 Jahre Meadowhouse – ein Überblick über das Geschehen in der Weltstadt.

Mehr im Fokus als sonst standen diesmal die militärischen Beiträge. Die Leibgarde König Ezechiels I. marschierte von Burg Daunenfels bereits früh morgens los und machte auf Schloß Wiesenhausen halt, um dort von Heinrich Petersen eine symbolische Karte mit der Route zum Felsenschiff überreicht zu bekommen. Vom Balkon des Schlosses wurden dann vierzehn Kanonenschüsse Richtung Burg Daunenfels abgefeuert, bevor der Marsch Richtung Wiesenbacher Hügel weiterging. Der Weg führte zunächst durch Ahornsburg, am Rathaus vorbei zum Weltpalast, wo die Dromornissenschaft samt Weltherrscher Apfulkrax dem Geschehen beiwohnte. An den Drachenklippen vorbei setzte sich der Trupp über die Drachenebene in die Oase fort. Auch hier wurde ein kleiner Stopp eingelegt und zu Ehren der gefallenen Opfer im Winterkrieg 1808/1809 ein großer Kranz am Hauptfriedhof abgelegt. Mit aufeinanderfolgend 18, 8, 18 und 9 Salutschüssen wurde den Gefallenen eine zusätzliche Ehre erwiesen. Dazu spielte die Kapelle das BEFIMer Folk „Im Winter 1809“. Am Dromornissenpark vorbei nahm die Parade ihren Weg zum Hügel des Windes und nahm von dort aus Kurs zum Felsenschiff. Dort angekommen heulten wie jedes Jahr die Sirenen in der Stadt und als die ersten Besucher eintrafen, ertönte die Nationalhymne von den Steinen der Unabhängigkeit. Die Gründerväter des Landes, Johannes von Daunenfels, Gerhard Herme und Hemes Rems hielten jeweils eine Rede, nachdem sie sich vergewissert hatten, dass sie trotz des Nebels gut sichtbar waren. Die Reden waren nicht wie in manchen Vorjahren die Unabhängigkeitsreden aus 1810, sondern beinhalteten diesmal einen Rückblick auf die vergangenen Jahre und den Versuch eines Ausblicks auf die Zukunft. Johannes von Daunenfels als Elder Statesman, Gerhard Herme als Abgeordneter im Saal der Gespenster und Hemes Rems als Außendromorniss a.D. ordneten die Situation auch aus persönlicher Sicht ein. Von Daunenfels sprach über die meadowhousische Identität in Zusammenhang mit der Notwendigkeit einer Verhinderung von Nationalismus, Herme sprach über den Spagat zwischen Freiheits- und Sicherheitsbedürfnis und Rems über die Herausforderung, international Verantwortung zu übernehmen ohne eine meadowhousische Nomenklatur heraufzubeschwören. Für die jeweils rund zehnminütigen Ansprachen gab es danach stehende Ovationen.

Die Militärparade führte daraufhin auf direktem Wege zurück zu Burg Daunenfels, wo bereits geladene Gäste aus In- und Ausland, sowie aus anderen Welten an den Feierlichkeiten teilnahmen. Von den anderen Welten waren der ehemalige Verstorbenenpräsident Winston Churchill und Geisterpräsident Sir Henry Ghoston, der sich aktuell auf großer Reise durch die Liebe Welt befindet, anwesend. Mitglieder der britischen Königsfamilie waren diesmal nicht dabei, jedoch war Thronfolger Prinz William zuletzt anlässlich der Montgolfière erschienen. Auch Weltherrscher Apfulkrax stattete der Burg später noch einen kurzen Besuch ab, ebenso der paradiesische Präsident Karl Ligones. Grünlands Kanzler Grünbaum ließ sich diesmal virtuell zuschalten und betonte nochmals die Fortschritte in der Zusammenarbeit. Für das Rahmenprogramm auf der Burg sorgten vor allem die Geisterbewohner mit einem Mittelaltermarkt, über den die Prominenz am Abend staunend schritt. Der anhaltende Nebel sorgte dabei für eine passende Kulisse.

In der Stadt gab es neben dem obligatorischen Marsch zum Felsenschiff auch viele kleinere und größere Straßenfeste. Unter Amelia Abendsegler als Bürgermeisterin wird nun zunehmend versucht, das Fest zu dezentralisieren und bis auf wenige große Festbühnen das Geschehen in den Stadtteilen zu fördern. Lohnenswert war diesmal vor allem das Fest in Wiesen-Zentrum mit späterer Vereinigung des Hogwarts-Festes. In Wiesen-Zentrum wurde eine Meile aus Ständen, historischen Fakten, Spielen und Begegnungsstätten errichtet, auf der sich Normalo und A-Prominenz auf einen lockeren Plausch und das eine oder andere Getränk austauschen konnten. Vor Ankunft der Höhlenbewohner, die am Abend noch Hausführungen anboten, war besonders die Familie Igel gefragt, die sich vor Phoenix-Fans kaum retten konnte. Dobby stellte mehrere riesige Töpfe voll Tee und Maronengerichten bereit, Friedhelm Fuchs und Gerlinde Fuchs-Gans zeigten den neugierigen Besuchern die MMS-Drehorte und Volker Siebeling hatte seinen Gartenteich in ein großes, beheiztes Schwimmbad inklusive Saunen verwandelt. Einer der großen Publikumsmagneten fand dann ebenfalls in Wiesen-Zentrum statt, oder besser gesagt auf dem großen Hogwarts-Balkon. Ab 20 Uhr spielte das Hogwarts-Orchester ein rund 90-minütiges Best-of seines Schaffens, was man aus Wiesen-Zentrum bestens verfolgen konnte. Mit dabei waren absolute Klassiker wie die Pizzicato-Polka, Funicula, das Western-Medley und natürlich die Hogwarts-Patrouille, zu der der ganze Stadtteil meadowhousische Fahnen schwenkte.

Ohnehin war es ein sehr musikalischer Nationalfeiertag. Überall in der Stadt gab es kleinere Konzerte aus lokalen Bands, für die ein Auftritt an diesem Datum eine einmalige Chance darstellt, ihre Musik einem breiten Publikum vorzustellen. Für all jene, die dem Nebel ausweichen wollten, hatten die Wiesenhausener Kulturhäuser einiges anzubieten. Das Stadtarchiv zeigte eine große Ausstellung über Grenzgeschichten der Landesgrenze zu Grünland von 1810 bis heute. Besucher konnten hier entdecken, welche Familienschicksale die neue Grenze mit sich brachte, wie Berggipfel zum Sperrgebiet wurden und welche Naturwunder sich im unbesiedelten Grenzgebiet seitdem abspielen. Ohnehin wurde das Angebot im Inneren sehr gut angenommen. Die Schlangologie hatte in Kooperation mit der Schmetterlingfangakademie einen Zirkus errichtet, in dem sich alle möglichen Tierarten präsentieren konnten und neben Kunststücken auch einen Einblick in ihren Lebensalltag zum Besten gaben. Die Schlangen veranstalteten zudem noch einen sogenannten Spei-Wettbewerb, bei dem aus 20 Metern Entfernung versucht wurde, ein Konterfei von Terda Alesha mit Gift zu bespucken. Für weitere Unterhaltung sorgte ein langer Poetry-Slam-Tag in Eichenstadt und eine Comedy-Arena in Pilzland, bei dem Rudi Rabe junge aufstrebende Comedians aus Wiesenhausen präsentierte und auch selbst einige Einlagen zum Besten gab. Für Spielefreunde gab es eine große Wanderung durch Wiesenhausen in Anlehnung an das Wiesenhausen-Spiel. Mit dabei war ein Drache, der die Teilnehmer hin und wieder zurücksetzte, wenn diese eine Aufgabe nicht erfüllen oder eine Frage nicht beantworten konnten. Aber auch das Burg-Daunenfels-Spiel wurde nachgespielt, allerdings nicht auf der Burg selbst, sondern auf einer nachgebauten Attrappe in der Geisterstadt.

Neben dem großen Konzert des Hogwarts-Orchesters gab es aber noch einige andere große Feiermeilen. Vormittags fand ein Festumzug durch die Frankenthaler Skyline, in dem die Feiernden den Kleidungsstil des Jahres 1810 pflegten, was einen als Beobachter doch schockierte, was sich modisch in den letzten 14 Jahren verändert hat. Der Umzug endete im Bad Neureicher Hafen, wo die König Johannes seit Wochen auf ihre erste Kreuzfahrt seit drei Jahren wartete und mit großen Ehren ablegte. Ein weitere großer Zuschauermagnet war das Papierbootrennen auf der Rohan. Dort traten die verschiedenen Stadtteile gegeneinander an, Startpunkt war oberhalb des Buddhyballstadions, durch den unterirdischen Teil begleiteten Kameras das Geschehen, in Ahornsburg rauschten die Boote dann wieder ans Tageslicht und sammelten sich im Becken auf den Molchendorfer Anhöhen. Sieger war Team Laubenberg vor Bad Quellfels und Echo-Tal. Wer mochte, konnte im Anschluss in der Laubenberger Hütte noch beim Empfang von Bürgermeisterin Abendsegler dabei sein. In ihrer Ansprache bekannte sie sich deutlich für eine offene Stadt: „Wiesenhausen soll seine Bewohner stets an erste Stelle setzen. Wir wollen jedoch auch weiterhin die Attraktivität für Touristen hochhalten, wir haben eine große Anzahl an Durchreisenden. In Wiesenhausen zu sein, muss nach wie vor ein Erlebnis bleiben.“

Alles in allem stellt sich beim Feiern inzwischen eine gewisse Routine ein. Diese Routine jedoch nicht beliebig und langweilig werden zu lassen, wird zur großen Herausforderung für die kommenden Nationalfeiertage. An diesem jedenfalls zahlte sich auch das Angebot in Innenräumen aus, die wegen des Nebels stark frequentiert waren. Die verschiedenen Feierlichkeiten sorgten dafür, dass es nirgendwo zu Verkehrskomplikationen oder Überbelegungen kam, allerdings auch, dass manche Stadtteile eher unter sich blieben. Insgesamt leisteten vor allem die Sicherheitskräfte wieder eine sensationelle Arbeit, ruhig und koordiniert leiteten sie die Großveranstaltungen, ohne wirklich bemerkt zu werden. Der 14. Nationalfeiertag war damit trotz der schlechten Sicht ein großer Erfolg. Ach ja – und das Feuerwerk in der Nacht tauchte den Nebel in ein wunderbar glimmendes Licht.