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Schneckenrennen stellt sich am Vorbild Kugelbahnen neu auf

Lange war es still geworden um die früher überaus beliebte Sportart des Schneckenrennens, die nach einigen Dopingskandalen erheblich an Ansehen eingebüßt hatte. Nun stellt sich der Verband neu auf und will in die kommende Saison mit einem neuen Wettbewerbskonzept gehen, welches sich unter Anderem am meadowhousischen Vorbild Kugelbahnen orientiert.

Mittlerweile sind sie eher als schneckländische Fußballhelden, denn als Schneckenrennchampions im kollektiven Gedächtnis. Stars wie Lasse Gewinnen, Käpt’n Plansch oder Schnikéle Schneccoretto holten vor wenigen Wochen erst den sensationellen Titanienmeistertitel im eigenen Land. Doch lange waren sie vor allem als Schneckrenner bekannt, die die schneckländischen Stadien mit teilweise über 60 000 Fans füllten. Zahlreiche Doping- und Korruptionsskandale erschütterten schließlich in den Jahren 1808 bis 1811 den Schneckenrennsport und verwandelten den ehemaligen Breitensport in eine Nischenveranstaltung. Zuletzt betrugen die ausländischen Einschaltquoten gerade einmal ein Zehntel des Niveaus von 1807. Nun jedoch gibt es Licht am Ende des Tunnels. Der Schneckenrennverband hatte zuletzt in seinem Venutier in immer höherer Frequenz getagt und ein neues Wettbewerbskonzept erarbeitet. Es sieht vor, den Modus zu reformieren und dabei Sportarten wie Kugelbahnen oder Darts näherzukommen. So sagte Schneckenrennpräsident Carlos Schneckius: „Es ist für uns unabdingbar geworden, tiefgreifende Reformen anzustreben. Wir erhoffen uns ein höheres Interesse am Sport, härtere Wettkampfbedingungen, sowie einen Reputationsgewinn durch hohe Transparenz.“

Der neue Modus sieht ein Satzkonstrukt ähnlich beim Tennis oder Darts vor. So soll es wie beim Kugelbahnen Runden geben, die aus mehreren Läufen bestehen und zwischen denen es eine Pause gibt. Beim Kugelbahnen sind es 9 Runden mit jeweils drei Durchgängen, was eine Gesamtanzahl an 27 Läufen ergibt. Beim Schneckenrennen sollen nun 5 Runden mit jeweils 5 Läufen stattfinden. Anders als beim Kugelbahnen jedoch soll es für jede Runde bzw. Satz einen Sieger geben, der seinen Satzgewinn dann verbuchen kann. Gibt es einen Gleichstand in einem Satz von beispielsweise 2:2 gewonnenen Läufen, entscheidet die kumulierte Rennzeit über den Satzgewinn.

Darüber hinaus soll es eine höhere Durchlässigkeit für den früher so elitären und abgeschotteten Schneckenrennzirkel geben. Dazu werden immer am Tag des eigentlichen Rennens Qualifikationen ausgetragen. An diesen nehmen dann auch Läufer teil, die sich vorher in regionalen Ausscheidewettbewerben empfehlen konnten. Versagt ein gesetzter Teilnehmer in der Qualifikation, so kann er am darauffolgenden Wettkampftag nicht teilnehmen. Das soll eine höhere Durchlässigkeit sowie stärkeren Leistungsdruck hervorrufen. Zudem würden so auch jungen Schnecken die Möglichkeit einer Teilnahme am prestigeträchtigsten Sport Schnecklands ermöglicht. „Wir gewinnen somit in der Breite und fördern den Sport nachhaltig, in dem wir die Türen immer offen haben und nicht nur einmal in der Saisonvorbereitung“, so Schneckius. Eine weitere Neuerung ist die Transparenz bei Dopingproben. Die Proben werden von jedem Teilnehmer eine halbe Stunde vor dem Start genommen und zwar live in der TV-Übertragung. Dies geschieht mithilfe einer neuen Technik zur Dopingkontrolle aus der Roboterwelt. „Die Athleten müssen weder Urin- noch Blutproben abgeben, sondern werden ganz einfach gescannt“, erklärt Schneckius. Dazu müssen sie durch einen Scanner, der ähnlich denen an Flughäfen sei. „Findet der Scan eine unzulässige Substanz oder einen erhöhten Wert einer Substanz, schlägt er an.“ Das erhöht den sozialen Druck für die Schnecken, auf jegliche Art von Doping zu verzichten. Zudem erkenne der Scan auch, ob die Schnecke wettkampftauglich ist. „Liegt eine Erkrankung vor oder verdächtige Indikationen wie abnormale Nieren- oder Leberwerte, wird ebenfalls angeschlagen, allerdings klar unterscheidbar zum Vorliegen eines positiven Dopingbefundes“, erklärt der Schneckenrennpräsident. So werde man höchsten Ansprüchen an Transparenz, Glaubwürdigkeit, aber auch Sicherheit der Schnecken gerecht. Diese Ansprüche müsse man aufgrund der jüngeren Vergangenheit auch stellen, führte Schneckius unumwunden aus.

Nichts geändert hat sich allerdings bei der Anzahl der Teilnehmer eines jeweiligen Wettkampfs. Weiterhin werden sechs Athleten gegeneinander antreten, in welcher Zusammensetzung ergibt allerdings erst die vorherige Qualifikation. Es gibt jedoch für den ersten Renntag sechs gesetzte Schnecken, die sich im Laufe des vergangenen Jahres über die Tour de Schneck und weitere Ausscheidungsturniere einen festen Startplatz sichern konnten. Die Schnecken heißen:

  • Rubens Schneckichello                              Startnr. 1
  • Juan Schnecklo Schnecktoya                     Startnr. 2
  • Mark Schnebber                                        Startnr. 3
  • David Schneckhard                                    Startnr. 4
  • Felipe Schneckssa                                    Startnr. 5
  • Schleimi Schneckkönen                             Startnr. 6

Als Favorit gilt Rubens Schneckichello, der sich im Vorausscheid 1823 mit sieben Einzelsiegen und einem Jahresrekord von 35,41 Sekunden die Bestplatzierung sichern konnte. Ebenfalls stark eingeschätzt werden David Schneckhard und Schleimi Schnekkönen. Schnecktoya, Schnebber und Schneckssa werden eher Außenseiterchancen eingeräumt. Von den Herausforderern wird sich wohl erst im Laufe der Tour de Schneck ein ernst zu nehmender Kandidat herauskristallisieren.

Die Spielzeit solle nach wie vor über etwas mehr als ein halbes Jahr gehen. Dabei ist Start der Tour immer im September, das Ende soll im April bis Anfang Mai sein. Aus meadowhousischer Sicht ergibt sich damit ein sehr großes Potenzial für die sonntäglichen Sportfans, da die Kugelbahnsaison fast genau im anderen Halbjahr stattfindet. Somit würden die beiden Wettbewerbe nur für einige Wochen um die Gunst des Fernsehpublikums konkurrieren. Die Spielorte bleiben weiterhin rein schneckländisch. „Wir wissen um das Marktpotenzial insbesondere im klassischen Teil der Lieben Welt, wollen allerdings weiterhin lokal verwurzelt bleiben. Man würde Buddhyball ja auch nicht in Florenz austragen“, stellte Schneckius klar. Den ausländischen Fernsehanstalten habe man darüber hinaus ein überaus preiswertes Angebot für die Rechte zur Übertragung gemacht. So ist es laut Recherchen des Morgengespenstes in Zusammenarbeit mit der schneckländischen Postschnecke wohl möglich, über den Streamingdienst MeadowSport für bereits 10 Tropale im Monat die Tour de Schneck in vollem Umfang zu verfolgen, inklusive Vor- und Nachberichterstattung. Bisher war die Tour in Meadowhouse nicht mehr empfangbar, nachdem der Schneckenrennverband aufgrund der Sponsorenausfälle im Zuge der Dopingskandale die TV-Preise massiv angezogen hatte. Damit solle nun Schluss sein, was insbesondere auch durch die Hilfe des Sportdromorniss Dagobert Duck möglich geworden sei. „Der Sportdromorniss hat mit seinem Aufbauprogramm für lokale Sportphänomene ein wichtiges Instrument zur Stärkung des Breitensports geschaffen“, lobt der studierte Arzt Schneckius, der letztes Jahr noch als Gegenkandidat für Gesundheitsdromorniss Schäffke gescheitert war. Das Aufbauprogramm stellt bis 1827 weltweit rund 170 Milliarden Schillinge zur Förderung lokaler und identitätsstiftender Sportarten zur Verfügung, von der der Schneckenrennverband nun ca. 15 Milliarden Schillinge abrufen konnte. „Dadurch war es uns nun möglich, dem Publikum sowohl preiswerte Tickets, als auch preiswerte TV-Übertragungen anzubieten.“ Die Eintrittskarten sollen zwischen 12 und 40 Schillingen kosten. Die Austragungsorte sind weiterhin die bekannten Schneckenrennstadien. Das Tourfinale findet wie früher auch in der Schnecklicher Königsarena statt.

Für Nostalgiker lohnt sich besonders ein Blick auf die Trainergarde. Die Schneckenrennikone der 1790er-Jahre Schneckie Schneckloz trainiert seit 1822 Felipe Schneckssa. Und auch der frisch gekürte Fußballtitanienmeister Lasse Gewinnen ist vertreten, er trainiert seit ein paar Wochen erst Mark Schnebber, wie er ebenfalls eine Wasserschnecke. Die Neuerungen sollen dafür sorgen, dass der Schneckenrennverband wieder durch positive Schlagzeilen auf sich aufmerksam macht und auch das internationale Auge wieder mehr auf den Schneckenrennsport lenkt. Der Zeitpunkt dafür scheint günstig, ist das Land doch gerade erst durch sportlichen Erfolg und vor allem durch eine ansteckende Euphorie der Einwohner in aller Munde. Aber ein gewisser wirtschaftlicher Druck existiert inzwischen auch. Selbst in Schneckland waren sowohl die Stadienauslastung als auch die Einschaltquoten auf ein Allzeittief gefallen. Der Schneckenrennverband kämpft mit Zahlungsverpflichtungen aus den Skandalen, bis 1850 müssen noch insgesamt 22 Milliarden Schillinge berappt werden. Somit ist die Förderung aus dem Weltpalast wohl eher als Kickstart zu betrachten. Besonders, da von den 15 Milliarden wohl mindestens 8 Milliarden als Kredit gewährt wurden, inklusive Zinsen. Nicht nur die persönliche Zukunft von Carlos Schneckius, sondern vielleicht auch die gesamte Zukunft des Sports scheinen jetzt vom Gelingen der Reform abzuhängen.

 

Schneckland vollendet das Märchen im eigenen Land – Fantasio abermals unterlegen

Welch ein denkwürdiges Finale spielte sich am Freitagabend in der Königsarena zu Schnecklich doch ab. Dass überhaupt der Gastgeber Schneckland dieses Spiel erreicht hatte, war bereits der größte Erfolg für diese Nation seit der Halbfinalteilnahme bei der WM 1806. Fantasio als Dauerfinalteilnehmer überraschte jedoch niemanden wirklich, auch dass sie nun mittlerweile das fünfte Endspiel in Folge verloren, ließ ebenfalls niemanden in erstaunter Andacht zurück. Alles war am Freitagabend angerichtet für die Wiederauflage des Finals von 1800, dem bis dahin einzigen Titel Schnecklands.

Damals hatte Schneckland in Julsavien im Elfmeterschießen triumphiert, als man dort noch ohne Bedenken eine Sportveranstaltung durchführen konnte. Diesmal war allerdings alles anders. Im eigenen Land legte Schneckland schon im ganzen Turnier eine unmöglich zu vorhersehende Renaissance hin. Angefangen vom berauschenden 3:0 im Eröffnungsspiel gegen Rekordtitanienmeister Atlantis, über überzeugend offensive Spiele gegen Transanien, Whale und Kalavien bis hin ins Endspiel war Schneckland gegenüber den Turnieren seit 1806 kaum wiederzuerkennen. Die Mannschaft, die für die letzte TM nicht mal die Qualifikation geschafft hatte, wurde von einer überschwänglichen Euphorie des ganzen Landes getragen. Die war es wohl letztendlich auch, die Schneckland bis zum Titel trug. Fantasios Lauf kam erst nach der Auftaktniederlage gegen Whale zustande, die Siege im Viertel- und Halbfinale gegen Transanien und Grünland waren sehr souverän. Natürlich waren sie auch der Favorit im Finale, trotz stimmgewaltiger Heimfans. Und dieser Rolle wurden sie trotz der ganzen verlorenen Finals im Gepäck zunächst gerecht. Eine sehr aktive Anfangsphase belohnte Phoenix-Stürmer Juan Antonio Salamanca mit einem mustergültigen Kopfball nach einer Viertelstunde zum 0:1. Zwar waren nur etwa 8000 Fantasianer mitgereist, doch waren in diesem Moment nur sie im weiten Rund der Königsarena zu hören. Schneckland zeigte sich beeindruckt, war auf eine sichere Defensive bemüht und fand sich weiteren fantasischen Attacken ausgesetzt. Marconato blieb der Unglücksrabe des fantasischen Turniers, seine Volleyabnahme parierte Schneccoretto weltklasse. Bis zur ersten richtigen Chance für den Gastgeber dauerte es beinahe eine halbe Stunde, doch Gewinnens Schuss zog knapp am Tor vorbei. Fantasio dominierte Ball und Gegner und spielte den Fußball, den man in den Finals seit 1816 von ihnen immer vermisst hatte. Zielstrebig, selbstbewusst und immer auf ein zweites Tor gehend. Schneckland wehrte sich tapfer, jede gelungene Abwehraktion wurde frenetisch vom Publikum gefeiert, doch fehlten ihnen bis zur Pause die offensiven Mittel, Fantasio auch selbst zu gefährden.

Nach der Pause stellte Schneckland jedoch auf mehr Offensive um, presste nun höher und versuchte, Fantasio noch in deren eigener Hälfte, den Ball abzujagen. Damit hatte der Titanienmeister von 1812 nun seine Mühe, war offensiv nicht mehr so aktiv und war eher damit beschäftigt, sein eigenes Tor zu verteidigen. Trainer Alfredo de la Triche reagierte und stellte seine Mannschaft defensiver ein. Schnecklands beste Chancen resultierten jeweils aus Standardsituationen, aus dem Spiel heraus verteidigte Fantasio sehr konzentriert und wirkte bereit für den ersehnten Finalsieg. Doch wurden sie auch immer passiver und konnten aufgrund der Kaderzusammenstellung nur noch bedingt auf die schneckländischen Umstellungen reagieren, besonders nicht auf die Einwechslung von Routinier Käpt’n Plansch. Dieser war von Trainer Schnikaél Schnekkodas nach 79 Minuten für den ausgelaugten Lasse Gewinnen gebracht worden und brachte damit zusätzliche Unordnung in die in der Schlussphase nun nervöser wirkende Mannschaft aus Fantasio. Und dann kam der Moment, in dem die Königsarena zum ersten Mal dem Zusammenbruch nahe war. Eine weite Flanke vom unermüdlichen Schneckthaler legte Schneckenberger ab auf den eingelaufenen Plansch, der den Ball nach kurzer Mitnahme per Brust alleine vor Lamenosa zum 1:1 verwandelte (85.). Nach 70 Minuten Rückstand war die Erlösung beim Jubel überall greifbar, die ganze Bank rannte aufs Feld und erdrückte den Torschützen in einer Jubeltraube beinahe. Fantasio wirkte konsterniert, aber fast so, als ob sie es heimlich erwartet hätten. De la Triche trieb sein Team noch einmal an und fast hätte es doch noch für den Sieg gereicht, aber Salamanca traf aus Abseitsposition (90.+2), die das meadowhousische Schiedsrichtergespann um Hubert Ullmen richtig erkannte. So hieß es zum überhaupt erst zweiten Mal bei dieser TM: Verlängerung.

Das Momentum lag bei Schneckland, die Atmosphäre brodelte und das Gefühl, den Gegner jetzt am Schlafittchen zu haben, war allenthalben spürbar. Die Wechsel beider Teams hatten nun vor allem körperliche Gründe, die warme Schnecklicher Nacht tat ihr übriges für die ohnehin schon in die Jahre gekommenen Spieler auf beiden Seiten. Man merkte nun auch, dass keine der beiden Mannschaften zu sehr ins Risiko gehen wollte, zu groß war der Respekt vor dem womöglich entscheidenden Gegenschlag des jeweils anderen Teams. Lediglich kurz vor und nach der Pause gab es Gelegenheiten, Schneckdrées Weitschuss parierte Lamenosa stark (103.) und Schnäkkinen klärte Punteras Kopfball auf der Linie für den geschlagenen Schneccoretto (108.). Geprägt wurde die Verlängerung vor allem von Krämpfen und Verletzungsunterbrechungen, die Anstrengungen waren beiden Teams jetzt augenscheinlich anzusehen. Und dann pfiff Hubert Ullmen auch die Verlängerung beim Stand von 1:1 ab. Das TM-Finale – es musste im Elfmeterschießen, in der Lotterie, entschieden werden.

Spätestens jetzt traten die psychologischen Unterschiede beider Mannschaften zutage. Fantasios Spieler waren gehemmt, wirkten unsicher, de la Triche brauchte fast zwei Minuten länger, um seine Schützen zu bestimmen. Bei Schneckland – so erzählte Schnekkodas später – wollte beinahe jeder schießen. Der Push durch die Fans und all die Unterstützung im ganzen Land berauschte die Spieler geradezu. Und genauso schossen sie auch die Elfmeter, während Fantasio der selbsterfüllenden Prophezeiung wieder einmal erlag. Burg Daunenfels‘ Schneckdrée, Laufwunder pur trotz des Alters, donnerte den ersten Elfmeter mit einer Selbstverständlichkeit in den Winkel, die ein Zeichen an alle setzte: Niemand zweifelt jetzt. Und sie hatten das Faustpfand des Torhüters. Schnikéle Schneccoretto lenkte den Schuss von Salamanca glänzend um den Pfosten, Schnecklich tobte. Schneckkarl Schneckovo verlud Lamenosa und erhöhte auf 2:0, der Druck auf Fantasio wuchs jetzt mit jeder Sekunde. Und das wirkte, Schneccorettos Fußabwehr gegen de Marzo ließ fast das Dach wegfliegen. Beinahe hätte es Käpt’n Plansch dann zu genau gemacht, der Innenpfosten war jedoch im Bunde und besorgte das 3:0. Damit war das Spiel eigentlich entschieden. Pokryta verlängerte Fantasios Siechtum mit seinem verwandelten Elfmeter lediglich. Mit Schnekki Laudas überlegtem Schuss ins rechte Eck brachen alle schneckländischen Dämme. Nur mit Mühe konnten die Ordner einen Platzsturm verhindern, erst an den Werbebanden konnte die jubelnde Masse aufgehalten werden. Es war ein wahres Freudenmeer. Auf den Tribünen tanzte der Teufel, auf dem Rasen waren die Spieler einzeln nicht mehr zu erkennen, es waren ineinander verknotete, überglückliche Sieger. Schnikaél Schnekkodas blickte ungläubig drein und wurde minutenlang von Stab und Spielern geherzt. Schnecklands Kanzler Schneckor Schneckich konnte sein Glück auf der Tribüne kaum fassen und nahm entgeistert die Glückwünsche der Offiziellen entgegen. Um 0:07 stemmte Schneckkarl Schneckovo den 23 Kilo schweren Silberpokal in die Höhe. Das Konfetti regnete vom Schnecklicher Himmel herab und nachdem jeder das Objekt der Begierde mindestens einmal hochleben durfte ging der erste Gang zu den Fans, die hinter provisorisch aufgebauten Banden sehnsüchtig warteten und zusammen mit den Spielern feierten. Es waren unglaubliche Szenen. Das erste Mal seit 1802 konnte eine Nationalmannschaft wieder einen Titel im eigenen Land feiern. Auch auf den anderen Kontinenten hatte es dies seitdem nicht gegeben. Schneckland wiederholte damit den Triumph aus 1800 gegen denselben Gegner und auf dieselbe Weise. So war es symbolträchtig, dass ausgerechnet der letzte Schütze des damaligen Elfmeterschießens und ehemaliger Phoenix-Verteidiger Schneckilya Schnecktos den Pokal überreichte. Auch ihm standen die Tränen im Gesicht. Und so erging es den meisten auf schneckländischer Seite.

Auf der anderen Seite herrschte Resignation. Für viele Spieler war es wohl das letzte Turnier im fantasischen Nationaltrikot. Einige wie Gabór Pokryta, Armando Puntera und Fernando Forro haben bereits vor der TM angekündigt, im Anschluss aus der Nationalmannschaft zurückzutreten. Bei anderen wie Felipe Marconato, Tomas Coppe oder Roberto Villar scheint eine Teilnahme bei der WM 1826 indes fraglich. Es ist eine Verlierer-Generation, so nannten sie sich im Anschluss sogar teilweise selbst. „Wir müssen deutlich gestehen: Wir können es einfach nicht. Wir sind immer nur dann gut, wenn wir nicht um eine Trophäe spielen“, bekundete Puntera nachher zynisch. Auch allgemein herrschten weniger Frust und Traurigkeit als vielmehr Sarkasmus und Fatalismus. Alfredo de la Triche, für den es erst das erste Turnier als Trainer Fantasios war, will nach eigenen Aussagen weitermachen. Vermutlich wird sich um Spieler wie Pellegrino, Monier und Salamanca eine komplett neue Mannschaft gebildet werden. Aber die fantasische Fußballseele ist zu geschunden, um ihnen derzeit Hoffnung machen zu können. Viele Fans sagten später, sie wollten die nächsten Jahrzehnte überhaupt keine Finals mehr erreichen.

Schneckland dagegen befindet sich in einem nationalen Glückszustand. Auch hier wird es einen großen Umbruch geben, doch gehen die Spieler im Gegensatz zu Fantasio als Helden. Lasse Gewinnen, Mika Schnäkkinen, Schnekki Lauda, Käpt’n Plansch und auch Schnikéle Schneccoretto, letzterer mit gar 41 Jahren der älteste Spieler des Turniers, werden ihre Karriere beenden und verlassen die Nationalmannschaft auf dem absoluten Höhepunkt. Die meisten Spieler hatten bisher nur Enttäuschungen durchleben müssen, manchmal sogar Turniere vor dem Fernseher aus verfolgen müssen. Dieser Titel ist die größte Überraschung seit dem Sensationstitel von Charymoyebso aus dem Jahr 1804. Eine Mannschaft, die man aufgrund der Auslosung auch durchaus schon in der Gruppenphase ausscheiden sehen konnte, steigerte sich in einen wahren Glücksrausch hinein. Die Stimmung im ganzen Land war eine lange nicht mehr da gewesene Ausgelassenheit und Positivität. Auf den Straßen dominierten Autokorsos, Autobahnen mussten gesperrt werden, Parks waren mit feiernden Menschen geflutet und die Innenstädte verwandelten sich in ein einziges Volksfest. Am Samstag stieg dann die große Siegesparade auf dem Unabhängigkeitsplatz im Schnecklicher Viertel Purpurstadt. Zunächst bewegte sich der Mannschaftsbus im Schritttempo durch die Stadt, der Weg gesäumt von benebelten Fans. Am Platz angekommen gab es eine große Feier vor schätzungsweise 300 000 Menschen. Ohnehin wirkte es so, als wären alle der rund 5 Millionen Einwohner Teil der Siegesfeier. Gratulationen gab es aus allen Teilen der Welt, auch auf den anderen Kontinenten wurde der Triumph des TM-Gastgebers wahrgenommen und wohlwollend beschrieben. Die sprichwörtliche „einmalige Chance“ war auch im wörtlichen Sinne für die meisten Spieler eine solche und genau so wurde es zelebriert.

Neben der irren Geschichte des Titelträgers bleiben aber auch noch viele weitere Eindrücke der TM 1824. Allen voran das Viertelfinale mit zwei deutlichen Siegen der späteren Finalisten aber besonders die „Völkerschlacht von Schneckdies“ im ersten Aufeinandertreffen von Julsavien und Kalavien seit Ausbruch des Erkietenland-Krieges 1811/12 bleibt in denkwürdiger Erinnerung. Das dritte meadowhousiche Aus gegen Grünland bei einer TM, diesmal in der Verlängerung, war ebenfalls eines der erinnerungswürdigsten Spiele des Turniers. Es war ein torreiches Turnier, die meisten Mannschaften wollten in erster Linie Tore schießen statt welche zu verhindern. Die Atmosphäre in den Stadien war famos, lediglich drei Spiele waren nicht restlos ausverkauft. Ohnehin versprühten die Stadien einen ganz besonderen Flair. Vor allem die Spiele im alten, zerklüfteten Schneckziger Stadion waren schon optisch lohnenswert. Schneckland erwies sich nicht nur als würdiger Gewinner, sondern auch als hervorragender Gastgeber. Die Gastfreundlichkeit war über die Maßen zu spüren und das gemeinsame Feiern des Sports, was oft eine reine Utopie bleibt, gab es hier tatsächlich. Neben Schnecklands Triumph gab es jedoch wenige große positive Überraschungen, lediglich Transanien und Kalavien spielten etwas über den Erwartungen. Enttäuschungen waren neben Meadowhouse besonders Dagobinien und Atlantis, mit Einschränkungen auch Whale.

Jeder weitere Gastgeber wird sich an dieser TM messen lassen müssen. Schneckland hat Maßstäbe in Sachen Organisation, Atmosphäre und Gastfreundschaft gesetzt, selbst in der Nacht der Ausschreitungen in Schneckdies. Die Vergabe der TM 1828 läuft aktuell bereits und geht in die Finalrunde. Mögliche Gastgeber sind dann Westparadies, die Tschechoslowakei, Gallertland und – Meadowhouse.

 

Immer wieder Grünland – Meadowhouse scheitert zum wiederholten Male im TM-Viertelfinale

Es schien doch schon überwundern zu sein, das Grünland-Trauma. Das befreiende wie entfesselnde 4:1 im letzten WM-Halbfinale schien alle bösen Geister der Vorjahre beerdigt zu haben. Vom 3:6 nach Verlängerung 1812 nach 3:0-Führung über das bittere 1:2 in der WM-Qualifikation 1814 bis zum 1:2 im TM-Viertelfinale 1820. Immer wieder war der ungeliebte Nachbar und ehemaliges Vaterland die Endstation. Mit frischem Mut ging die meadowhousische Nationalmannschaft nach dem späten 1:0 gegen Julsavien in das diesmalige Viertelfinale. Und nach 120 Minuten stand erneut das Aus bei einer Titanienmeisterschaft. Auch beim fünften Anlauf konnte die FVM-Elf nicht das Halbfinale erreichen und bleibt bei diesem Turnier damit eher Beiwerk als Hauptakteur.

Das 3:2 durch Norbert Gryszius weckte alle vergessen geglaubte Erinnerungen an die bitteren Ausscheiden der vorangegangenen Turniere. Diesmal wog der Schmerz jedoch nicht so schwer, wie beispielsweise 1820, als man zurecht das Gefühl hatte, um den Sieg betrogen worden zu sein. In diesem Spiel holte die Mannschaft alles raus und hatte in einem ausgeglichenen Spiel am Ende auch das Pech auf ihrer Seite. Flugdraches mustergültiger Kopfball an die Latte nur vier Minuten vor Gryszius‘ Kopfball, der mit der Unterkante der Latte ins Tor gelenkt wurde, hätte genauso gut ein Tor sein können. Wieder einmal muss man jedoch feststellen, dass sich die Muster in diesem Turnier wiederholten. Erneut ging die meadowhousische Mannschaft früh in Rückstand, wie schon gegen Dagobinien und Mompracem. Wieder schafften sie es nicht, die absolut tödliche Torgefahr im letzten Drittel heraufzubeschwören und erneut verpassten sie es, in den entscheidenden Momenten die nötige Konzentration aufrecht zu erhalten. Kumuliert lag die Mannschaft von Dagobert Georgie im kompletten Turnier nur 16 Minuten in Führung. Dass diese Schreckensbilanz überhaupt für ein Viertelfinale reichte, darf ohne Weiteres als Wunder angesehen werden. Dabei hatte man wie schon gegen Mompracem den Rückstand gedreht. Die Hereinnahme des schnellen Robin Rabe erwies als guter Schachzug von Georgie, seine Flanke für Fasan nutzte dieser zum 1:1. Kreuzotters ansatzloser Spannschuss in die lange Ecke brachte die etwa 40.000 meadowhousischen Fans im weiten Rund des Schneckziger Stadions zum Kochen. Und Maischkes Ausgleich nach einem Stellungsfehler von Gabelweihe nur sechs Minuten danach war ein weiteres Symptom der meadowhousischen Antikonstanz. Auf fünfzehn bärenstarke Minuten folgten auf erstaunliche passive Momente. Das wankelmütige Spiel kostete der Mannschaft die erste Teilnahme an einem TM-Halbfinale. In der Verlängerung war aufgrund der Kraftreserven beider Teams klar, dass das erste Tor wohl siegbringend sein würde. Als Gryszius dann sieben Minuten vor dem Ende traf, war das Aus besiegelt. Wieder einmal jubelte Grünland, wieder einmal trauerte Meadowhouse. Das inzwischen entspannte Verhältnis sorgte im Nachklapp wenigstens nicht für eine neue Völkerschlacht.

Man muss ehrlich feststellen: Diese meadowhousische Mannschaft ist (noch) nicht gut genug. Zu schwer wiegen die zu Ende gegangenen Karrieren von Auge, Moody, Eisdrache und Co. Mirco Magiaro war kein Faktor mehr und wird es aufgrund seines Alters wohl auch nicht mehr. Neufeld darf als alleiniger Sechser durchaus angezweifelt werden und im Sturm fehlt es an einer klaren Hierarchie. Die ständig wechselnden offensiven Anfangsformationen verdeutlichen dieses Problem. Einzig die Viererkette scheint gefestigt, allerdings ist auch diese nicht frei von individuellen Fehlern, selbst die Phoenixer Innenverteidigung aus Maikäfer und Gabelweihe leistete sich ein ums andere Mal ungewohnte Wackler. Außer Tepes hat es bei diesem Turnier keinen Führungsspieler gegeben, zumindest keinen, der seine Rolle auch durch Leistung untermauern konnte. Der Umbruch nach 1822 läuft noch und ist längst nicht vollzogen.

Hinzu kam eine erstaunliche Ideenlosigkeit gegen defensiv stabile Gegner. Gegen Dagobinien gelang nur ein Gewaltschuss von Tepes, gegen Mompracem musste eine späte Standardsituation herhalten, gegen Julsavien ein noch späterer Geniestreich eben jenes Vlad Tepes. Grünland erwies sich als taktisch kluger und reifer Gegner, der einiges aus seinem Titel gelernt zu haben schien. Reife war sicherlich eine Qualität, an der es Meadowhouse dieses Jahr mangelte. Die gelungene Qualifikation täuschte aufgrund der Qualität der dortigen Gegner, von denen sich zurecht niemand für Schneckland qualifizierte. Einige Spieler werden wir wohl bei der nächsten WM nicht wiedersehen, es muss eine neue Achse gebildet werden. Dieser erste Versuch einer Achsenbildung scheiterte größtenteils. Einzig Vlad Tepes kann eine Führungsrolle auch in der Zukunft zuge- und anvertraut werden. Er erwies sich als absoluter Führungsspieler und riss zwischendurch eine ganze Nation durch seine Einstellung mit.

Auch Dagobert Georgie muss hinterfragt werden. Sicherlich wird der FVM ihn nicht entlassen, dies wäre auch ungerechtfertigt. Sein Verdienst mit dem Weltmeistertitel wird unvergessen bleiben und nicht nur damit hat er seine Fertigkeiten als Weltklasse-Trainer unter Beweis gestellt. Seine merkwürdig destruktive Herangehensweise gegen Dagobinien, die zügige Korrektur derer und die vielen Wechsel im Verlauf der TM deuten darauf hin, dass er sich selbst seiner Sache nicht sicher war. Offensichtlich konnte er selbst keine Achse ausmachen, er entschied sich notdürftig für Neufeld und Tepes, aber auch erst im Verlauf der Gruppenphase. Eine richtige Spielidee war ebenfalls nicht zu erkennen. Ja, viel über die Außen, aber ob man eine Umschalt- oder Ballbesitzmannschaft sein wollte, konnte keiner wirklich ausmachen. Die Spieler wohl auch nicht. So lassen sich auch die Schwankungen in den Leistungen erklären. An ihm liegt es letztendlich, ob er weitermachen will und den Umbruch betreuen will. Die Aussagen nach dem Spiel lassen aber darauf hindeuten, dass er es in Angriff nehmen will. Das wäre eine gute Nachricht, da Dagobert Georgie unbestritten ein außergewöhnlich fähiger Trainer ist, der trotz seiner Fehler hohes Ansehen in der Mannschaft genießt. Jedoch: Im Falle einer schwachen WM 1826 wäre trotz des Weltmeistertitels 1822 wohl Schluss. Das weiß er wohl auch selbst. Dass mit Gerhard Herme aktuell ein designierter Nachfolger bereits durch die Medien geistert, hilft der Sache nicht besonders. Diskretion und Fokus wären nun stattdessen geboten.

Fakt ist allerdings auch, dass Georgie bei der Auswahl der Spieler erheblich stärker eingeschränkt war, als noch vor zwei Jahren. Die meadowhousische Jugendarbeit außerhalb des AC Phoenix Wiesenhausen ist, vorsichtig ausgedrückt, verbesserungswürdig. Einzig Hans-Georg Ritter und Heiko Haselmaus geben Anlass zur Hoffnung, für sie kam das Turnier auch aufgrund der engen Spielverläufe aber noch zu früh. Es ist auch in den Vereinen nun an der Zeit, mehr auf den eigenen Nachwuchs zu setzen und weniger ausländische Spieler zu verpflichten. Aber auch der FVM muss die bisherigen Methoden der Jugendarbeit hinterfragen. Die meadowhousischen Jugendmannschaften hinken aktuell dem Weltgeschehen weit hinterher, die U17 konnte sich nicht mal mehr für die letzte WM qualifizieren. Noch wären die Weichen zu stellen, um eine aussichtslose Generation meadowhousischer Fußballer zu verhindern. Viel Zeit, bleibt jedoch nicht mehr.

Ach ja, Grünlands Bundeskanzler Grünbaum und König Ezechiel pflegten einen sehr freundschaftlichen Umgang miteinander und Grünbaum spendierte in der Lobby des Hotels anschließend alle Getränke für die grünländische aber auch die meadowhousische Delegation. Dennoch wäre es schön, es wäre nächstes Mal umgekehrt.

 

Vlad Tepes‘ Schuss ins Glück – Meadowhouse jubelt sich ins Viertelfinale

Vlad Tepes heißt der Held. Sein Tor versetzte das ganze Land in kollektive Ekstase. Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit sorgte sein Treffer gegen Julsavien doch noch für das Weiterkommen des Weltmeisters ins Viertelfinale von Schneckzig. Seit der vierten Minute hatte virtuell Dagobinien den zweiten Platz inne. Doch Tepes‘ Tor riss alles ein, was bis dahin angespannt und verkrampft wirkte. Es könnte die Initialzündung zu etwas Großem sein.

Vor dem Spiel spürte man noch die Nachwirkungen von Gabelweihes Siegtreffer gegen Mompracem nur zwei Tage zuvor. Allen war der Optimismus anzumerken, mit dem man ins Spiel gegen Julsavien, das mehr oder weniger schon als Gruppensieger feststand, gehen wollte. Kreuzotter und Neufeld scherzten mit Journalisten, Maikäfer hielt ein Pläuschchen mit anwesenden Fans und auch Dagobert Georgie zeigte sich sehr locker und entspannt. Die Aufstellung bildete systematisch das ab, was auch gegen Mompracem schon gebracht worden war. Allerdings spielte Smargov für Drachkopf, der sich im Abschlusstraining verletzt hatte, auf der Rechtsverteidigerposition und Flugdrache ersetzte Sturmstar Magiaro. Kaum hatte das Spiel im von der Abendsonne noch aufgeheiztem Schneckholm begonnen, war schon klar, dass ein Unentschieden wohl nicht reichen würde. Dagobinien spielte sich parallel in Schneckfurt gegen Mompracem in einen regelrechten Rausch und brachte das meadowhousische Team unter Zugzwang. Julsavien konnte recht entspannt antreten, alles außer eines Kantersiegs von Meadowhouse hätte das Weiterkommen bedeutet. So überließen sie dem Weltmeister oftmals den Ball. Und die FVM-Elf wusste zumindest zu Beginn mehr damit anzufangen, als noch gegen Mompracem. Smargov hatte direkt eine gute Einschussmöglichkeit (8.), Kreuzotters Traumpass konnte Miskovic so gerade vor Flugdrache klären (12.). Aber Julsavien zeigte sich vor allem durch Standards brandgefährlich, einen Alienov-Kopfball lenkte Igel mustergültig über die Latte (17.). Dagobinien führte indessen 2:0 und ließ die meadowhousische Bank zum ersten Mal auf das Torverhältnis schielen. Meadowhouse spielte gefällig, aber ohne rechte Durchschlagskraft im letzten Angriffsdrittel. Julsavien verteidigte kompakt und giftig, was das Kombinationsspiel ein ums andere Mal hemmte. Georgie, der unentwegt an der Seitenlinie aktiv war, präsentierte erste Sorgenfalten, als Gabelweihe beinahe ein Rückspiel auf Igel misslang, der jedoch blitzschnell agierte und vor Erkonbayev klärte (29.). Wenig später stand es gar 3:0 für Dagobinien und es war klar, dass ein Sieg mit einem Tor Unterschied eventuell nicht genug sein könnte. Das Zähneknirschen begann und auf den Fanmeilen machte sich eine spürbare Nervosität breit. Torlos ging es in die Halbzeit und ein richtiges Rezept, eine Lösung für das oft zu verkopfte meadowhousische Offensivspiel lag nicht gerade auf der Hand.

Ein erneutes Aus in der Gruppenphase? Wie schon 1816? Man mag es sich kaum ausmalen. In den Redaktionen wurden bereits die ersten Nachrufe auf eine gescheiterte Nachfolgegeneration und Abgesänge auf Dagobert Georgie verfasst. Ohne Wechsel startete die zweite Halbzeit zunächst mit guten Neuigkeiten aus Schneckfurt – nur noch 1:3. Jetzt zählte jedes Tor, egal wo. Kreuzotter jedoch konnte schon bald nicht mehr mithelfen, nach einem Sprint deutete er auf seine Wade, sein Einsatz im Viertelfinale scheint unklar. Lobenau ersetzte ihn und erwies sich als würdiger Ersatz, vor allem, da er mit seinem Gegenspieler Stepanov deutlich besser zurande kam, als Kreuzotter. Mit jeder Minute schnürte sich jedoch die Schlinge mehr und mehr um den meadowhousischen Hals, zumal Julsavien stets ein Tor aus dem Nichts zugetraut werden musste. Die Chancen wurden jetzt jedoch immer besser. Neufelds Distanzschuss parierte Miskovic stark (61.), Flugdraches Kopfball landete am Außenpfosten (66.) und Jatow traf – wenn auch deutlich – aus Abseitsposition (69.). Parallel erhöhte Dagobinien auf 4:1 und so wurde es endgültig ein Spiel auf Messers Schneide. Bei einem 5:1 hätte Meadowhouse mit zwei Toren Unterschied gewinnen müssen. Für den müde gelaufenen Neufeld kam Hallmann (74.), der sofort zur Schlussattacke blies, nachdem sein Abschluss nach einem zweiten Ball nur knapp vorbeistrich (77.). Und die Minuten rannen dahin. Auf den Fanmeilen in Wiesenhausen, Rubinburgh oder Santo Opalo, an den Stränden von Südstrand, überall stand den Fans nicht nur wegen der Temperaturen tagsüber der Schweiß auf der Stirn. Besonders Tepes, Lobenau und der jetzt für Stieglitz eingewechselte Magiaro (83.) taten sich als Leader hervor und pushten die erneut zu tausenden mitgereisten Fans im Stadion. Nach wie vor 4:1 in Schneckfurt, ein Tor könnte doch reichen. Und es schien doch alles gegen den Weltmeister zu laufen. Eine überragende Jatow-Flanke grätschte Laube am zweiten Pfosten mustergültig auf die lange Ecke und der Pfosten verhinderte die Eskalation in rot-schwarz-grün (86.). Auf den Fanmeilen vergruben sich die Hände in Haare, Gesichter oder Flaggen. Georgie sackte ungläubig ins Kellergeschoss seines Körpers. Und dann kam doch der Moment. Erneut über die rechte Seite, Smargov schickte Jatow, der ein letztes Mal einen Sprint zog und dann noch in der Lage war, den Ball überlegt in den Rücken der julsavischen Abwehr zu spielen. Der Ball landete auf Höhe des Elfmeterpunkts und Vlad Tepes, sowieso erneut Mann des Spiels, rauschte mit letzter Kraft heran. Mit der Innenseite vollendete er perfekt gegen die Laufrichtung von Miskovic halbhoch ins rechte Eck (88.). Was dann folgte, waren unfassbare Szenen, auf den Rängen und auf dem Rasen. Die meadowhousische Kurve direkt hinter dem Tor verwandelte sich in ein Meer aus Armen, Bier, Fahnen und Hüten. Tepes drehte, die Arme weit ausgebreitet, jubelnd Richtung Eckfahne ab und wurde in einer Traube aus Mitspielern, Stabmitgliedern und weiteren Offiziellen begraben. Und Georgie? Der blieb erstaunlich ruhig, riss triumphierend die linke Faust nach oben und nahm auf der jetzt komplett verwaisten Bank Platz. In Schneckfurt nach wie vor 4:1. Julsavien waren die Anstrengungen des Verteidigens anzumerken und bis zum Schlusspfiff um 22:49 Uhr passierte kaum noch etwas.

Und doch war der Jubel zunächst verhalten. Um ein Radio versammelte sich die Mannschaft, während sich die Julsavier bereits auf den Weg zu ihren Fans machten. Und dann hörten sie die frohe Kunde. Dagobinien schied trotz sechs Punkten aus, Meadowhouse war aufgrund eines Tores doch noch ins Viertelfinale eingezogen. Was für eine Nacht!

„Wir haben uns belohnt. Ja, es war wieder ein Kampf, aber es ist mir völlig egal“, strahlte der Torschütze über beide Ohren. Auch Kapitän Magiaro war die Art und Weise des Weiterkommens egal: „Dass wir nur vier Tore in drei Spielen geschossen haben, interessiert mich überhaupt nicht. Wir sind weiter und das zählt.“ Dagobert Georgie lobte seine Mannschaft für die Entschlossenheit und Beharrlichkeit: „Mit jedem Misserfolg, jeder misslungenen Aktion wurde unser Wille noch größer. Das ist die Zutat für eine große Mannschaft.“ Die Experten legten allerdings auch den Finger in die Wunde: „Alle Mannschaften, die bisher weitergekommen sind, haben sieben Tore geschossen. Wir vier“, mahnte Sperber Yeamber. „Das herauszubekommen, ist im Verlaufe eines Turniers eigentlich unmöglich, da muss man schon radikal werden“, kommentierte auch Antonio d’Alessandro als Gastexperte im WRF. Aber: Dieses 1:0 wird so schnell niemand vergessen. Die Szenen auf den Fanmeilen bringen aktuell ein Zusammengehörigkeitsgefühl in dieses Land, welches die Mannschaft tragen kann, obwohl es nicht mal ein Heimturnier ist. Meadowhouse spielt zwar nicht frei, aber ist im Viertelfinale. Wahrscheinlich gegen Grünland. Und da kann, wie wir wissen, alles passieren.

 

Gabelweihe rettet FVM-Elf – mehr aber auch (noch) nicht

Es musste gewonnen werden. Alles andere hätte die Chancen auf ein Weiterkommen für die meadowhousische Nationalmannschaft entweder ins Unerreichbare verringert oder gar völlig zerstört. Und es gelang. 2:1 kämpfte man sich am Ende gegen Gruppenaußenseiter Mompracem durch, nachdem man zum wiederholten Male einem Rückstand hinterherlaufen musste. Georg Gabelweihe tauchte das ganze Königreich in ein Bad der Erleichterung, das Weiterkommen hat die Mannschaft nun in der eigenen Hand. Aber beim nächsten Gegner und der derzeitigen Form unseres Teams kann einem angst und bange werden.

Mehr Mut – das hatten durchweg alle Experten und Fans gefordert. Im Zentrum der Kritik stand Trainer Dagobert Georgie, der mit seiner destruktiven Herangehensweise gegen ein defensiv eigentlich anfälliges Dagobinien – gegen Julsavien 0:4 – einiges zunichte gemacht hatte und die Mannschaft ihrer offensiven Kreativität beraubt hatte. Gegen Mompracem, die sich in letzter Sekunde so gerade für das Turnier qualifiziert hatten und die im Auftaktspiel gegen Julsavien recht chancenlos wirkten wäre alles andere als eine offensivere Aufstellung einem Witz gleichgekommen. Und tatsächlich: Georgie stellte offensiv auf, brachte das eingespielte 4-4-2 mit Raute im Mittelfeld auf den Rasen, mit Neufeld und Tepes als zentrale Akteure und Magiaro und Stieglitz als zwei echte Spitzen. Allein – es half zunächst nichts. Die diesjährige TM ist das Turnier der frühen Tore und das bekam auch Meadowhouse zu spüren. Tim Krilla sorgte nach sechs Minuten für entsetzte Gesichter im Stadion und zuhause auf den Fanmeilen. Das vorzeitige Aus – so früh wie noch nie nach zwei Spielen – war auf einmal bedrohlich nahe. Rätsel gab das Gegentor vor allem deshalb auf, weil mit Gabelweihe und Maikäfer zwei Innenverteidiger, die sich blind verstehen müssten, eine „Nimm-du-ihn-ich-hab-ihn-sicher“-Situation kreierten und Krilla den Ball quasi servierten, den dieser mit einem satten Abschluss unhaltbar für Igel links unten einschob. Der Matchplan einer Mannschaft schien damit aufgegangen. Mompracem erzielte ein frühes Tor und ließ die ideenlosen Meadowhouser durch robuste Zweikampfführung und teils extrem frühem Zeitspiels (gelbe Karte Clow nach 22 Minuten) auflaufen. Es war erschreckend zu sehen, wie hilflos die Mannschaft wirkte und wie verunsichert die Mannschaft vor allem in den 15 Minuten nach dem 0:1 über den Rasen stolperte. Hervorzuheben ist Vlad Tepes, der immer wieder antrieb, Balljungen anschrie, wenn diese den Ball nicht schnell genug zum Einwurf herausgaben und die Mannschaftskollegen durch aggressive Körpersprache in den Zweikämpfen immer mehr wachrüttelte. Und das übertrug sich auf Neufeld, der plötzlich aus 30 Metern einen Strahl der Marke „Schneckass Schneck“ abfeuerte und wohl eines der irrsten Tore der TM-Geschichte um Haaresbreite verfehlte, als der Ball von der Unterkante der Latte an den Innenpfosten und dann wegsprang (25.). Ein Gewaltschuss, den man auch als Verzweiflungstat interpretieren konnte – nach 25 Minuten – könnte am Ende die Geschichte der TM werden, sollte Meadowhouse doch noch eine Reise hinlegen. Ab diesem Zeitpunkt war wieder Selbstvertrauen im angeschlagenen Mannschaftskörper und die Chancen kamen nun endlich auf. Magiaros Kopfball kratzte Clow weltklasse aus dem Winkel (31.) und Jatows Flachschuss nach überragender Vorarbeit von Tepes sauste nur Zentimeter am Pfosten vorbei (35.). Und schließlich fiel der inzwischen auch verdiente Ausgleich gegen dann doch sehr passive Mompracemer. Kreuzotter zog ins Zentrum, spielte einen tollen Doppelpass mit Magiaro und legte mustergültig für Stieglitz vor, der rechts im Strafraum nicht lange fackelte und trocken zum 1:1 einnetzte (41.). Nur rund 350 Kilometer weiter südlich, bereits auf meadowhousischem Territorium, brach ein kollektiver Jubel der Erlösung aus. Doch war allen klar, dass dies allein längst nicht reichen würde. Es brauchte noch ein Tor.

Zunächst unverändert schickte Georgie die Mannen wieder aufs Feld, angesichts des aufkommenden und belohnten Selbstbewusstseins eine gute Idee. Doch zeigte sich schnell, dass diese Mannschaft, die der amtierende Weltmeister ist, sehr schnell ins Wanken gerät, wenn ein frecher Gegner auf dem Platz steht. Die Rückwärtsbewegung funktionierte selten so schlecht, die bei der Chance von Ahovana, die Maikäfer nur mit Mühe von der Linie kratzen konnte (53.). Erst langsam übernahm Meadowhouse nach wilden Anfangsminuten wieder die Spielkontrolle und biss sich erneut die Zähne aus. Es dauerte bis zu 65. Minute, als man von einer Art Torgefahr sprechen konnte, doch Magiaros Abschluss war zu zentral, obwohl aus guter Position. Georgie machte nun innerhalb von zehn Minuten Tabula rasa. Erst musste Neufeld gehen, der zwar Sicherheit reinbringen kann, aber noch längst nicht auf einem Niveau eines Eisdrache angekommen ist, für ihn kam Ritter, der einen vielversprechendes TM-Debüt hinlegte. Danach musste Magiaro weichen, bei dem man durchaus die Altersfrage stellen darf, Exkolber kam. Und schließlich auch noch Rabe als quirliger Ersatz für den fleißigen, aber oft statischen Jatow. Die Minuten rannen dahin und so langsam sah man auf den Tribünen die ersten panischen Blicke. Auch auf den Fanmeilen in der Heimat begann das Fingernägelkauen. Und dann segelte Laubes Freistoß von halblinks in den Strafraum. Gabelweihe wuchtete sich erstklassig hoch und verlängerte den Ball unhaltbar für Clow ins Netz (82.). Der Stadion, zu 75% mit meadowhousischen Fans gefüllt, explodierte förmlich und auf den Fanmeilen flogen die Bierbecher in die Luft. Gabelweihe drehte jubelnd ab und salutierte vor den Fans. Das kann ein Moment werden, der alles verändert, das war in diesem Moment zu spüren. Auch die Weise, in der man danach das 2:1 verteidigte mutete plötzlich wieder selbstverständlich an. Nach Abpfiff vergrub Georgie kurz die Hände ins Gesicht, die Steine, die ihm vom Herzen fielen, waren wohl noch in Diamantina zu hören.

„Wir haben uns teilweise schwer getan, das Tempo über 90 Minuten hochzuhalten“, gab Tepes nach dem Match zu. Einen Erklärungsansatz hatte er dafür jedoch nicht. Auch Georgie ließ verlauten: „Wir sind nicht im Rhythmus, wir spielen in manchen Phasen richtig dominant und gut und in manchen Phasen wirkt es so, als hätten wir noch nie Fußball gespielt.“ Die Art und Weise des Sieges macht nach wie vor Angst, die Limitiertheit der Mompracemer war trotz deren Führung deutlich zu spüren. Die Erleichterung war das dominierende Gefühl des Abends. „Wir haben heute die Pflichtaufgabe erledigt und das auch nur knapp. Wir müssen uns nochmal steigern, wenn wir weiterkommen wollen“, sagte Sperber Yeamber im WRF. Auch FVM-Präsident Elch gab zu, dass es gegen Julsavien nochmals mehr spielerischer Klasse bedürfe. Ohnehin kann einem die bevorstehende Partie die Sorgenfalten ins Gesicht treiben. Julsavien deklassierte Dagobinien nur Stunden später mit 4:0. Die gute Nachricht ist, dass Julsavien somit bereits sicher weiter ist. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Dagobinien Mompracem schlägt, was Meadowhouse zu einem Sieg gegen Julsavien nötigen würde. Angesichts der bisherigen Leistungen scheint das derzeit nur schwer vorstellbar. Aber das Tor von Gabelweihe kann ungeahnte Kräfte freisetzen.

 

Georgies Schiffbruch – Meadowhouse unterliegt Dagobinien zum TM-Auftakt

So hatte sich das ganze Land den Auftakt in die Titanienmeisterschaft nicht vorgestellt. Die meadowhousische Nationalmannschaft unterlag am gestrigen Abend der Mannschaft von Dagobinien mit 1:2. Damit ist der Druck auf die verbleibenden Spiele gegen Mompracem und Julsavien nun enorm hoch. Dabei wäre der misslungene Start wohl zu vermeiden gewesen.

So richtig wusste man vor dem Spiel nicht, wo man eigentlich steht. Als amtierender Weltmeister ist man automatisch einer der Titelfavoriten, die makellose Qualifikation spricht ebenfalls eine klare Sprache. Doch waren die Gegner mit Gallertland, Carisonien und Aloe Vera keine wirklichen Gradmesser und wie gut der Umbruch nach dem Aderlass im Anschluss an die WM abgewickelt wurde, konnte nicht wirklich geklärt werden. Nun ist es eigentlich immer noch nicht geklärt. Die Aufstellung, mit der Nationaltrainer Dagobert Georgie in die Partie gegen das starke Dagobinien ging, erweist sich im Nachhinein als Reinfall. Die defensive Herangehensweise mit zwei Sechsern (Neufeld, Hallmann) und ohne Zehner hemmte das kombinationssichere Offensivspiel und verlängerte die Abstände zwischen den Reihen. Doch ging man zunächst mit Schwung nach vorne. Magiaro rauschte nach einer scharfen Kreuzotter-Flanke nur um Haaresbreite am sicheren 1:0 vorbei (7.). Aber sofort offenbarten sich Schwächen in der Rückwärtsbewegung, direkt im Anschluss lenkte Igel einen Ezechiels-Kopfball stark über die Latte (8.). Nur wenige Minuten später glänzte er im Eins-gegen-Eins gegen dos Santos (11.). Danach beruhigte sich das Spiel immer mehr, Meadowhouse hatte zwar mehr Ballbesitz und optische Überlegenheit, tat sich jedoch schwer, bis in den Sechzehner durchzubrechen. Es war offensichtlich, dass das gewählte System zwar für einigermaßen defensive Stabilität sorgte, jedoch die Kreativität im Offensivspiel deutlich verringerte. Und dann traf Dosmanos für Dagobinien im Nachschuss aus einer eigentlich ungefährlichen Situation zum 0:1 (32.). Der schlimmste Fall war bereits jetzt eingetreten, Dagobinien konnte Meadowhouse dadurch kommen lassen. Bis zur Pause bot sich dann das erwartete Bild. Meadowhouse fehlte es an Ideen, Dagobinien wagte sich nur sporadisch nach vorne.

Georgie korrigierte. Er löste die Doppel-Sechs auf und nahm Hallmann raus. Tepes kam dafür als Zehner rein und bildete nun eine Raute im Mittelfeld. Fasan jedoch blieb nach wie vor auf der Position der hängenden Spitze, welche er beim AC Phoenix seit über einem Jahr nicht mehr gespielt hatte. Nach wie vor stimmten die Abläufe nicht und Dagobinien hatte leichtes Spiel in der Verteidigung. Tepes wirkte jedoch als Antreiber und kreatives Zentrum und hätte beinahe selbst auf 1:1 gestellt, Tomaia fälschte den Ball jedoch noch entscheidend ab (62.). Dagobinien blieb kompakt und setzte nach vorne immer wieder Akzente. Und sie zeigten sich extrem effizient. Ezechiels setzte einen Kopfball punktgenau in die lange Ecke zum 0:2 (69.). Wie das Spiel bis dahin verlaufen war, konnte man hier schon von der Entscheidung sprechen. Georgie reagierte prompt und brachte Stieglitz für Magiaro und zog Fasan mit auf die Neuner-Position. Damit war erst ab der 70. Minute die Aufstellung auf dem Feld, die man eigentlich von Beginn an erwartet hatte. Und tatsächlich kam man nun häufiger zu Torchancen. Zunächst setzte Maikäfer einen Kopfball auf die Latte (76.), kurz darauf wartete Fasan zu lange mit seinem Abschluss (79.). Die Drangphase wurde belohnt, Vlad Tepes donnerte den Ball mit jeder Menge Wut zum Anschlusstreffer ins Netz (80.). Dagobinien wankte jetzt und Kreuzotter hätte beinahe den Ausgleich besorgt, scheiterte aber am langen Bein von Timosei (84.). Georgie brachte schließlich noch Canitz als zweiten Zehner für Gabelweihe (86.) und warf damit endgültig alles nach vorne. Es reichte jedoch nur noch zu einem halbgefährlichen Abschluss von Stieglitz (89.). Danach war Schluss, ca. 20000 dagobinische Fans jubelten, 35000 Fans aus Meadowhouse waren vergeblich angereist.

Georgie nahm im Anschluss die Niederlage auf seine Kappe. „Die Idee war, über defensive Stabilität Ballbesitz zu kreieren und Dagobinien am schnellen Umschaltspiel zu verhindern. Dabei haben wir aber unterschätzt, wie wenig offensive Durchschlagskraft wir damit entwickeln können. Wir haben versucht es zu korrigieren, aber es war schon zu spät.“ Jedoch müsse man auch die Effizienz der Dagobinier hervorheben, die aus sechs Torschüssen zwei Tore machten, während Meadowhouse bei 11 Torschüssen nur eines erzielten. Die Experten waren sich in der Beurteilung einig. „Es muss sich gegen Mompracem sehr viel ändern. Die Herangehensweise, die Taktik, aber auch in Sachen Dynamik war das von allen heute viel zu wenig“, bemängelte WRF-Experte Sperber Yeamber. Auch Studiogast Mathias Molchkragel war wenig erquickt: „So kann man gegen eine schnelle Mannschaft wie Dagobinien nicht spielen. Du kannst nicht der Defensive die komplette Verantwortung darüber geben, wie das Spiel läuft. Die Entlastung hat gefehlt und die Experimente haben ein funktionierendes System kaputtgemacht.“ Die Kritik ist laut und heftig. Nun müssen die Verantwortlichen die entsprechenden Schlüsse daraus ziehen.

 

AC Phoenix auf dem Fußball-Olymp – Verein sichert sich erstmals das große Triple

Schon vor einem Jahr überschlugen sich die einschlägigen Gazetten und Kanäle förmlich, als nach einem spannenden Meisterschaftskampf, einem ebenso spannenden FVM-Pokalfinale und einem an Dramatik kaum zu überbietenden World League-Finale der AC Phoenix 1708 Wiesenhausen zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte das Triple perfekt machte. Schon ein Jahr zuvor hatte man mit dem Gewinn der World League 1822 den scheinbar unüberwindbaren Fluch schließlich doch überwinden können und den ersten internationalen Vereinstitel seit dem vormaligen Gewinn der World League 1793 (noch als Rot-Weiß Wiesenhausen) einheimsen können, doch dann kam das nicht für möglich gehaltene Triple in die Meadowhousische Hauptstadt und die Fußballwelt lag dem AC Phoenix zu Füßen. Doch schon kurz nach dem Triumph sagte einer der Hauptverantwortlichen für den Triumph noch auf dem Rasen des gewonnenen World League-Finals in Salenavo, Marijo Prevucena: „Wir sind hier, um das Vereinsmuseum voll zu machen“, als er danach gefragt wurde, was er von der Tatsache hielte, dass der AC Phoenix nun im Premier Cup der Ligameister antreten werde. Phoenix-Trainer Ingo Igel reagierte damals noch zurückhaltend: „Wir können nicht jedes Jahr das Triple gewinnen, dazu sind auch die Konkurrenten zu gut“, wobei er nach einer kurzen Pause hinzufügte: „Aber wir wollen es.“

Zeitsprung auf ein Jahr später: Der AC Phoenix will nicht nur, sondern er kann auch und liefert. Am Ende einer Saison, die selbst die letztjährige triumphale Saison mit dem „kleinen“ Triple in den Schatten stellt, sichert sich der Verein aus der Meadowhousischen Hauptstadt nun das „große“ Triple aus Meisterschaft, FVM-Pokal und Premier Cup der Ligameister. Doch nicht nur die Tatsache, dass man erneut drei Titel in einer Saison gewinnt, sondern auch die Art und Weise und die gegebenen Umstände, machen diesen Triumph zu dem absoluten Höhepunkt der Vereinsgeschichte. Zunächst in der Liga: Hatte sich die Konkurrenz vor der Saison noch Hoffnungen gemacht, den AC Phoenix wieder vor größere Probleme stellen zu können angesichts eines personellen Umbruchs, im Zuge dessen Vereinslegenden wie Prevucena, Praja, Rammis, Mimiczik, Hinterwimmer oder Fürchte-Knallus den Verein verließen, wurde diese Hoffnung schon am dem Saisonstart, der zum ersten Mal in der Ägide von Ingo Igel wirklich erfolgreich verlief, enttäuscht und sollte auch bis zum Saisonende nicht wieder geweckt werden. Bereits nach dem 34. Spieltag steht der AC Phoenix Wiesenhausen als Meadow-Meister fest. Zum ersten Mal entscheidet sich damit die Meisterschaft in der FLM seit ihrer Gründung 1810 nicht erst am letzten Spieltag. Möglich wird dies durch eine fast schon unheimlich anmutende Serie von bis dahin 34 Spielen ohne Niederlage und einer Konkurrenz, die nicht ansatzweise Schritt halten kann. Während in der Hinrunde Slevan San Laven noch vor und erst kurz vor der Winterpause hinter dem AC Phoenix liegt, enteilen die Mannen von Ingo Igel in der Rückrunde der kompletten Liga. Die Konkurrenz aus El Grande, Eichenstadt, Düsterwald und San Laven liegt am Saisonende zum Teil 24 Punkte hinter dem Meister. Der AC Phoenix besticht dabei insbesondere in der Mitte der Saison durch eine fast schon stoische Abgeklärtheit, die ihnen in allen Spielen und gegen jede Art von Gegner häufig den Sieg sichert. Dazu kommt eine Defensive, die so stark ist, wie wahrscheinlich noch nie in der Geschichte des Vereins und eine Offensive, in der jeder einzelne Spieler torgefährlich ist und entscheidende Treffer erzielt. Dabei ist es erstaunlich und ein großer Verdienst des Trainerstabs, dass sich Neuzugänge wie Sebastian Stieglitz, Krito Usnje, Callahan McLeighton, Carlos Drugi, William Shaftsbury, Wolfgang van Arem und Bertram Blau problemlos in die Mannschaft einfügen und den Eindruck machen, schon seit Jahren im Verein zu spielen. Am Ende sollten es 37 Spiele von 38 werden, die der Verein nicht verliert. Nur im Saisonfinale beim Angstgegner TSV Wiesen-Zentrum setzt es eine Niederlage, die einzige der gesamten Spielzeit.

Auch im Ligapokal läuft es für den AC Phoenix problemlos: Mit Ausnahme der Achtelfinalpartie gegen den DFC Düsterwald, in welcher der Club ins Elfmeterschießen muss, räumt er ansonsten alle Gegner routiniert aus dem Weg und sichert sich den Finaleinzug gegen den Überraschungsclub der Saison, den WFC Oase, in dessen Stadion man wenige Wochen zuvor durch ein 3:1 die Meisterschaft vorzeitig perfekt gemacht hatte. Das mit Spannung erwartete Endspiel im Skydome hält dann auch, was es verspricht. Zwar geht der AC Phoenix zweimal in Führung, doch der stark aufspielende Saison-11. der FLM, trainiert von Komikmé (1809 Premier Cup-Sieger mit Theoflorencio), schafft es, zweimal auszugleichen. So geht das Spiel in die Verlängerung, in welcher der AC Phoenix erneut in Führung geht, aber umgehend wieder ausgeglichen wird. Die vierte Führung kurz vor dem Ende des Spiels, erzielt durch Außenbahnspieler Kreuzotter, hält schließlich Stand und macht den insgesamt neunten Pokaltriumph des AC Phoenix perfekt. Doch schon kurz nach dem Spiel heißt es für die Mannschaft von Ingo Igel noch einmal, alle Konzentration zu sammeln für das wichtigste Ziel der Saison: Den Gewinn des Premier Cups der Ligameister eine Woche und einen Tag später.

Die Beziehung zwischen dem AC Phoenix und dem Turnier des Premier Cups konnte in der Vergangenheit wohl mit Recht als traumatisch bezeichnet werden. Vor der großen Reform von 1819 im internationalen Vereinsfußball waren die internationalen Spiele des AC Phoenix, insbesondere dann, wenn es wirklich um etwas ging, heftige Rückschläge. In Erinnerung bleiben etwa das „Jahrhundertelfmeterschießen“ zwischen Phoenix und dem SC Schloß Canterville im Premier Cup-Endspiel 1814 oder Niederlagen gegen Eintracht Lansweg, zum Teil nach Hinspielerfolgen, die im Rückspiel durch schlechte Leistungen entwertet wurden. Daher war es wenig verwunderlich, dass Phoenix-Trainer Ingo Igel vor dem diesjährigen Endspiel in Caracas gegen den schneckländischen Meister und Überraschungsfinalisten FC Rennschnecke Schneckzig, vor dem Gegner warnte. Im Kopf hatte er dabei wohl auch die beiden anderen internationalen Endspiele, die am Freitag und Samstag vor dem Finale des Premier Cups der Ligameister am Sonntag ausgetragen worden waren und in welchen sich zweimal die als mehr oder weniger starke Außenseiter einzuschätzenden Teams durchgesetzt hatten: Am Freitag hatte Koenigsligist SC Francesburgh, trainiert von Hemes F. Rems, sensationell die World League gewonnen, den frisch gebackenen WHAT-Meister Olympique Carason im Elfmeterschießen bezwungen und damit den ersten Titel der Vereinsgeschichte gewonnen. Carason muss als Konsequenz weiter auf seinen ersten internationalen Titel warten. Am Samstag ging dann auch der zweite Titel an einen Koenigsligisten, als sich der von Fernando Mino trainierte FCK Medailivogn im Finale des Premier Cups der Pokalsieger gegen den als leichten Favoriten gehandelten 1. SC Sichtburgh durchsetzte. Auch für Sichtburgh geht das Warten auf den ersten internationalen Titel seit 1800 damit weiter. Angesprochen auf die Ergebnisse und seine ausgesprochene Warnung, erwiderte Igel auf der Pressekonferenz: „Ich habe gestern noch mit Hemes gesprochen und ihm gratuliert. Wir kennen uns ja noch aus Spielerzeiten hier beim AC Phoenix. Ich bin fest entschlossen, dass er nicht der einzige Meadowhousische Trainer ist, der an diesem Wochenende einen Titel holt. Das ist jetzt unsere Chance und die werden wir nutzen.“

Und am Ende sollte der Ingo Igel Recht behalten. Der AC Phoenix zeigte am Finalabend in Caracas noch einmal das Gesicht, was ihm in der Liga die vorzeitige Meisterschaft beschert hatte. Es waren nicht einmal 60 Sekunden gespielt, als Offensivmann Drugi bereits das 1:0 erzielte und den Phoenix-Block zum Beben brachte. Nach dem 2:0 durch Cideste nach 28 Minuten hallten schon die ersten Siegesgesänge durch das weite Rund, die jedoch prompt einen Dämpfer erhielten, als Schneckzig durch Gewinnen fast aus dem Nichts den Anschlusstreffer erzielte (32.) und bis zur Pause immer besser wurde. Zwar drang von der Halbzeitansprache von Ingo Igel nichts nach außen, doch schien er die richtigen Worte gefunden zu haben: Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff des Spiels erzielte Salamanca in der 51. Minute das 3:1 und damit die Vorentscheidung. Eine knappe Viertelstunde später machte Cideste dann in der 65. Minute mit dem 4:1 endgültig den Deckel auf das Spiel. Der Rest war Wiesenhausener Glückseligkeit und als Schiedsrichter Martinez das Spiel schließlich beendete, brach sich der Jubel bei den Fans, der Mannschaft und auch beim Trainerstab Bahn. Neben der puren Freude über das Erreichte, war auch ein wenig Erleichterung darüber zu spüren, den Premier Cup-Fluch endlich gebrochen zu haben. Nach der Pokalübergabe an Kapitän Richard Dosmanos feierten die Mannschaft und wohl auch viele Fans bis spät in die Nacht hinein in Caracas. Am nächsten Tag ging dann der Flug zurück nach Wiesenhausen, wo tausende Fans den Weg der Mannschaft zur AC-Arena säumten, um das nun endlich wahr Gewordene zu feiern.

Die Saison 1823/24 des AC Phoenix Wiesenhausen kann mit Fug und Recht als historisch bezeichnet werden. Mit einer Mannschaft, die zu Saisonbeginn runderneuert wurde und die bereits vor einem Jahr alles gewonnen hatte, was er zu gewinnen gab, gelang Trainer Ingo Igel Außergewöhnliches. In 52 von 53 Pflichtspielen blieb man ungeschlagen, führte diese Serie auch international mit zum Teil unfassbaren Auftritten fort, bei denen man unter anderem WHAT-Meister Zypruesso Carason, Middenklasse-Meister Paramaribo und Koenigsmeister Eintracht Lansweg aus dem Turnier warf. Gegen Carason und Paramaribo gewann man gar beide Spiele. Die Zeiten, in denen mit dem AC Phoenix international nicht zu rechnen war, sind mit dem Gewinn des Premier Cups nun endgültig vorbei. In drei internationalen Wettbewerben hintereinander konnte der Club sich nun am Ende den Titel sichern (World League 1822 und 1823, Premier Cup 1824), was der absolute Zenit in der Geschichte des Vereins ist. Fraglich ist allenfalls der Blick in die Zukunft, doch Trainer Ingo Igel machte einige Tage nach den Feierlichkeiten rund um den Triple-Gewinn schon wieder klar: „Wir sind der AC Phoenix 1708 Wiesenhausen. Ja, wir haben eine erfolgreiche Zeit und freuen uns darüber, aber wir wollen auch den nächsten Titel und auch in der nächsten Saison das Optimum erreichen. Wir wissen, was wir können und was wir leisten müssen, um das zu schaffen.“ Angesichts eines Kaders, der diesmal wohl weitestgehend zusammenbleibt und einem scheinbar nicht nachlassenden Drang nach neuem Erfolg, muss sich dies für die Konkurrenz im Hinblick auf die künftige Spielzeit wie eine Drohung anhören. Es sind goldene Zeiten beim AC Phoenix Wiesenhausen, deren wahre Bedeutung sich wohl erst in einigen Jahren vollends erschließt. Für den Moment heißt es für alle, die es mit dem Verein halten: Die gute Zeit genießen und dann wieder angreifen, wenn es um den nächsten Titel geht.

 

Beliebter Wiesenhausener Wirt räumt bei Schlitten-WM in Gestrüppstadt ab

Als er die Bestzeit gefahren war, riss er die Arme in die Luft und sprang gefühlte drei Meter in die Höhe. Die 4500 Fans in Gestrüppstadt jubelten ihm frenetisch zu. Als er dann auch noch den Rekord für den weitesten Schanzenflug pulverisierte, kannte die Freude keine Grenzen mehr. Er rannte an die Pistenseite, wo Marko Maszliškuš mit weit aufgerissenen Augen auf ihn zurannte und ihn herzte. Thomas Rensing, bekannt und beliebt als Wirt aus dem „Big Ben um die Ecke“, der Kultkneipe in Wiesen-Zentrum, hatte soeben Geschichte geschrieben. Er gewann nicht nur den Silberschlitten für den Einzelsieg, sondern auch die Silberne Schanze für den weitesten Flug über die berühmte Schanze im unteren Drittel der Abfahrt. Das hatte bisher nur Mirco Magiaro 1814 geschafft. Außerdem stellte er einen neuen Rekord für den weitesten Flug auf. Er flog 4,52 Meter weit und damit vier Zentimeter weiter als Steffen Winter bei der legendären Ausgabe von 1810. Der Silberne Doppelschlitten ging an ein Duo aus Brückenreich. Der frühere AC Phoenix-Stürmer und heutige FVM-Präsident Edward Elch siegte mit seinem Nachbarn Waldemar Waldkauz durch einen Sieg in der Jury-Wertung. In der harten Disziplin der Zeit landeten sie auf dem dritten Platz.

„Wir hätten die WM wohl besser im Januar ausgetragen“, eröffnete Moderator Johannes-Karl Lange die inzwischen zehnte Wiesenhausener Schlitten-WM. Dieser Satz war den Wetterbedingungen geschuldet. Dem schnee- und eisreichen Januar folgte ein eher milder und regnerischer Februar, die schneebedeckten Tannen und Fichten im Hintergrund waren diesmal nicht zu sehen. Jedoch konnte man im Januar bereits genug Eisminen ernten, die aus dem Nachbarstadtteil Molchendorf unter die Piste positioniert wurden, um den Schnee dort zu konservieren. Der Plan ging auf und die Schneebedingungen waren bei Start am 9. Februar nicht optimal, aber gut genug. Dieses Jahr war neben Lange wieder Rudi Rabe zu sehen, der den erkrankten Oswald Octopus vertrat. Das schlagfertige Comedy-Sprachrohr beeindruckte nicht nur mit seinem bekannten Witz und Charme, sondern auch mit inhaltlich guten Analysen zum Geschehen auf der Piste. Neben einigen berühmten Persönlichkeiten ließ es sich auch die breite Bevölkerung wieder nicht nehmen, am Kultturnier teilzunehmen. Nach der Vorausscheidung im Dezember gab es nun noch 32 Einzelteilnehmer und 24 Doppelteilnehmer. Der erste Tag war direkt leider von einigen Verletzungen überschattet. Gleich im dritten Einzel zog sich die Molchendorferin Agnes Alpenmolch beim Aufprall nach der Schanze einen Außenbandriss zu, wenig später verlor ausgerechnet der vormalige Weitflugsieger Steffen Winter die Kontrolle über seinen Schlitten und krachte in eine Bande. Dabei zog er sich Prellungen an Brust und Armen zu. Der anwesende Gesundheitsdromorniss Dr. Thomas Schäffke schloss nicht aus, dass er für ein paar Tage ein Korsett tragen müsste. Diese Steilvorlage ließ sich Rudi Rabe nicht entgehen und kommentierte schnell: „Demnächst in ihrem Travestie-Theater um die Ecke: Der Entwicklungsdromorniss und Manager vom AC Phoenix!“ Wer schließlich den Schaden hatte, brauchte bei Rabe für den Spott nicht zu sorgen. So erging es auch dem VCS-Politiker Johann von Gauttersberg, dessen Ritt bei der Schanze spektakulär zu Ende ging, als er vom Schlitten fiel und mit dem Gesicht voran weiterrutschte. Ins Ziel gelangte er so jedoch nicht, allerdings jubelten ihm die Massen dennoch zu. Rudi Rabe, der in seinen Programmen bezüglich von Gauttersberg und dessen leicht verhärmten Gesichtszügen des Öfteren von „Gesichtsgulasch“ gesprochen hatte, korrigierte dies umgehend: „Nun muss ich korrekterweise von Gesichtsmortadella sprechen“. Ein besonderes Highlight war in diesem Jahr noch ein Spezialwettbewerb für die Teilnehmer am Ende des Tages. Eine Schneeballschlacht auf der Piste zwischen allen Teilnehmern des Tages wurde ausgetragen und derjenige, der die häufigsten Gesichter traf, gewann. Am letzten Tag fand unter den Tagessiegern noch eine Schneeballschlacht statt, um einen Gesamtsieger zu ermitteln. Dies wurde Gerlinde Fuchs-Gans, die am dritten Tag gleich sieben Gesichter traf und im Finale dann nochmal vier. Weltklasse.

Am zweiten und am fünften Tag gab es die berühmte Wiesenhausener Höllenfahrt. Mit zwei aneinander gebundenen Schlitten rasten die Waghalsigen den Abhang hinunter, angefeuert vom Publikum und bei – zumindest am zweiten Tag – dichtem Schneegestöber. Die Tatsache, dass er herabfallende Schnee sehr nass und schwer war, vergrößerte das Spektakel noch durch zusätzliche Glätte der Piste. Besonders kurios war der mehrfache Ausruf des Duos Michael und Maria Marder, die beide genüsslich am Currywurststand – natürlich betrieben vom Kiosk von Nationaltrainer Dagobert Georgie – ihren Einsatz verpassten und schließlich kurzerhand die Currywurst mit auf die Schlitten nahmen. Dies sorgte dann indirekt sogar für den Triumph von Edward Elch und Waldemar Waldkauz. Waldkauz, im hinteren Schlitten, versuchte während der Abfahrt ein Stück Wurst von der Piste zu greifen und geriet dabei aus dem Gleichgewicht. Kurz vor der Schanze und dem vorgelagerten Anstieg verlangsamte der FVM-Präsident und Waldkauz, noch deutlich schneller, flog nicht nur von seinem Schlitten, sondern auch über Elch hinweg. Dennoch konnte er an den Kufen von Elchs Schlitten beim Aufprall erneuten Halt finden, riss ihn dabei jedoch um. Elch fiel vom Schlitten und wurde nur noch vom Seil zwischen den Schlitten am Fuß mitgezogen. So kamen beide dann doch noch ins Ziel. Die Jury war begeistert und sprach dem Brückenreicher Duett vollkommen zurecht den Sieg zu. Die schnellste Abfahrt fand dagegen am fünften Tag statt. Die beiden Hogwarts-Lehrer und BEFIMisten Minerva McGonagall und Severus Snape kamen in rasanter Geschwindigkeit im Ziel an, jedoch gab es keinerlei Anwandlungen einer Höllenfahrt. Beide fuhren schnurgerade nach unten und schauten sich danach ungläubig an. „Wir hatten uns eigentlich auf viele blaue Flecken und ein paar krankheitsbedingte Abwesenheitstage gefreut. Das ist jetzt schon enttäuschend“, sagte Snape danach verwirrt.

Eine kleine komödiantische Einlage konnte sich Rudi Rabe im Laufe des Turniers dann aber doch nicht verkneifen. Am vierten Tag war er plötzlich nicht wie gewohnt am Moderatorenpult zu sehen und wenige Minuten später wurde auch klar, weshalb. Er tauchte unvermittelt als Kuhhirte verkleidet auf und trieb tatsächlich eine Meute Rindvieh über die Piste. Dabei krakeelte er durch ein Megafon nicht nur „holladihiti“, sondern auch einige Sprüche wie „lasst uns durch, die Ewaldine muss in die Wurst“ oder „die Marder haben Heiner gegessen und auf die Piste geworfen“. Johannes-Karl Lange kommentierte diese Einlage wie folgt: „Falls Ihnen bei unserer Übertragung bisher das intellektuelle Niveau gefehlt hat, dann sind Sie spätestens jetzt zu dumm geworden, um danach zu suchen.“

Natürlich schlug dann aber die große Stunde des Thomas Rensing. Zunächst hatte Victor Hugenay vorn gelegen, der bei dessen erster Teilnahme die Schlitten-WM gleich mit seiner Paradedisziplin Kugelbahnen verglich: „Es ist etwas halsbrecherischer als Kugelbahnen, aber man spürt den gleichen Kick und Adrenalinschub, wie wenn auf der Kugelbahn der Startschuss ertönt“, so der ehemalige Böse. Lange lag er auf dem ersten Platz, doch der Wirt vom „Big Ben um die Ecke“ pulverisierte diese Position komplett. In 11,47 Sekunden schoss er den Hang hinab und verfehlte damit den Allzeitrekord von Michael Mausschmidt aus 1816 (11,20 Sekunden) nur sehr knapp. Den Rekord für den weitesten Schanzenflug stellte er jedoch trotzdem auf. 4,52 Meter! Zunächst wurde auf der Leinwand die gefahrene Zeit durchgegeben, was im weiten Rund bereits großen Jubel auslöste und Rensing bereits ungläubig erstarren ließ. Als dann die geflogene Strecke eingeblendet wurde, brachen bei den Zuschauern und ihm dann alle Dämme. Jubelnd lagen sich er und Marko Maszliškuš in den Armen. Im Interview mit Johannes-Karl Lange gab er bereits voller Übermut die Ankündigung ab, bei einem Sieg werde er eine Woche lang Freigetränke im Big Ben ausschenken. Als dann der Triumph immer wahrscheinlicher wurde, sah man ihm auf der Tribüne die steigende Nervosität an. Bei Feststehen des Siegs freute er sich zwar sichtlich, allerdings waren ihm die Konsequenzen seiner Ankündigung nun klar geworden. Dagobert Duck schritt jedoch sofort ein und verkündete, er werde ihm die Getränkelieferung für diesen Zeitraum zu einem Sonderpreis überlassen. So konnte sich der AC-Phoenix-Präsident erneut als großer Mäzen präsentieren. Bei der Siegerehrung überreichte ausgerechnet Mirco Magiaro die Trophäen. Jener Magiaro, der bisher der einzige Teilnehmer gewesen war, der sowohl den Einzelsieg als auch die Silberne Schanze abräumen konnte.

So ging ein erneut im Stile eines Volksfests ausgerichtetes Turnier zu Ende. Mal wieder spielte das Wetter einige Streiche, die jedoch wie immer gekonnt umgangen wurden. Ob das Turnier bei der nächsten Ausgabe 1826 dann bereits im Januar stattfindet, ist durchaus möglich. Schirmherr Johannes von Daunenfels sprach bereits davon, man könnte es wunderbar mit der alljährlichen Eisernte in Molchendorf kombinieren. Es verspricht jedenfalls, spannend und attraktiv zu bleiben. Erneut konnte Wiesenhausen damit kultige Eigenwerbung betreiben. Nicht nur Einheimische genossen das bunte Treiben auf der Piste und den Rängen, sondern auch viele Ausländer waren teilweise von weit hergekommen, um sich das Spektakel einmal aus der Nähe anzuschauen. So kann man mit den Abschiedsworten von Rudi Rabe auch diesen Bericht abschließen: „Der Vorhang zu und alle Fragen offen.“

Schlitten-WM 1824:

Einzelsieger: Thomas Rensing (11,47 Sek.)
Sieger „Höllenfahrt“: Edward Elch und Waldemar Waldkauz (18,43 Sek.; 1,9)
Weitester Schanzenflug: Thomas Rensing (4,52m)

 

Richard Gonzalez beerbt Serienweltmeister Stitov und wird zum ersten Mal Darts-Weltmeister

Richard Gonzalez hat es geschafft. Zum ersten Mal in seiner Karriere hat er den Weltmeistertitel im Darts gewonnen. Im Finale in der Sichtburgher Glasburg schlug der Masalianer Magnus Björn Kamper aus Florenz mit 7:5. Damit ist er nicht nur der erste Masalianer auf dem Darts-Thron, sondern auch die neue Nummer 2 der Weltrangliste. Zudem beendete er höchstpersönlich die vierjährige Siegesserie von Vladimir Stitov.

Am Ende war es die Doppel-16, jenes Doppel, was Gonzalez im Laufe des Turniers immer wieder zuverlässig getroffen hatte. Mit einem 74er-Checkout zum siebten Satzgewinn holte er sich zum ersten Mal die begehrte Trophäe. Mit keinerlei Anzeichen von Nervosität brauchte er nur zwei Darts zum Check, den verbliebenen dritten Dart warf er lapidar auf den Boden und jubelte fast schon verschämt in Richtung seines Anhangs. Sein Gegner Kamper applaudierte fair und anerkennend dem neuen Champion des größten Darts-Turniers des Jahres. Gegen 22:40 stemmte Gonzalez die rund 20 Kilo schwere Trophäe vor den jubelnden Fans in der Glasburg in die Höhe. „Daran werde ich mich auf meinem Sterbebett noch dran erinnern“, sagte Gonzalez noch auf der Bühne im Interview. „Ich habe im Vorfeld härte als je zuvor trainiert, war extrem fokussiert und vieles komplett ausgeblendet.“ In Richtung seiner Freunde und Familie sagte er noch wohlwollend: „Es tut mir leid, wie ich in den letzten Wochen war, ich hatte kaum Kapazität für euch. Aber ich musste es tun.“ Der unterlegene Finalist Magnus Björn Kamper aus Florenz gab zu, Gonzalez sei der verdiente Sieger: „Ich habe den Start einfach komplett verschlafen. Ich bin sehr stolz auf mich, wie ich mehrmals zurückgekommen bin, beim 5:5 dachte ich, jetzt hab ich ihn. Aber er war stärker.“ Auch für Kamper wäre es der erste Weltmeistertitel gewesen. Gonzalez holte sich nach dem Gewinn der Darts-Division im letzten Jahr damit den zweiten großen Titel seiner Karriere.

Sieht man sich an, wen Gonzalez alles aus dem Turnier genommen hat, wird klar, dass der Titel mehr als nur hart erarbeitet war. Mit Velka Swayk warf er zunächst einen alljährlichen Darts-Divisions-Teilnehmer raus, danach gelang ihm der heilige Gral. Nicht in Form eines Neun-Darters, sondern eines Sieges über Vladimir Stitov. Der Serienweltmeister war seit fünf Jahren auf der großen Bühne unbesiegt. Seine letzte Niederlage bei einer WM ereilte ihn 1819, seitdem hatte er alle Weltmeisterschaften gewonnen. Dies beendete Gonzalez in einem nervenzerreißenden Krimi mit 5:4, obwohl Stitov ein 0:3 zwischenzeitlich in ein 4:3 drehen konnte. Dieses Husarenstück gab ihm das letzte Quäntchen Selbstvertrauen. Im Halbfinale gegen Eric Martolod, ebenfalls ein früherer Weltmeister, spielte er nahe der Perfektion und zog mit 6:1 in sein erstes Endspiel ein. Das gewonnene Finale setzt dem Ganzen nun die Krone auf. Gonzalez ist nun endgültig zu einem der besten Spieler der Welt geworden.

Im Finale sah alles zunächst nach einem Durchmarsch Gonzalez‘ aus. Sein Gegner wirkte bereits beim Walk-on sehr angespannt, obwohl er in den Spielen zuvor zahlenmäßig sogar besser als Gonzalez gewesen war. Der erste Satz ging beinahe ohne Gegenwahr an den Masalianer und auch der zweite Satz sah zunächst nach einer klaren Angelegenheit aus, als Kamper sich im zweiten Leg sofort wieder breaken ließ. Doch er kam zurück, gewann drei Legs in Folge und plötzlich stand es 1:1 nach Sätzen. Für Gonzalez mehr als unnötig, doch er ließ sich überhaupt nicht aus der Fassung bringen. Mit einem starken 119-er-Checkout auf Bull zog er auf 3:1 davon und Kamper wirkte, als hätte er Gonzalez nur punktuell etwas entgegenzusetzen. Doch er konnte sich auf seine Kampfesmentalität verlassen. Mit einem starken fünften Satz konnte er auf 3:2 verkürzen und darauffolgend sogar den Ausgleich erzielen. Gonzalez wirkte jetzt etwas kraftlos und gerade in entscheidenden Momenten nicht ganz auf der Höhe. So konnte er bei 51 Punkten Rest nicht einmal einen Dart auf Doppel bekommen, nachdem er zunächst die 7 und danach die 9 erwischte. Kamper dagegen scorte jetzt bedeutend besser und nahm vor allem die hohen Zwei-Dart-Finishes konsequent raus. Es schien, als würde das Finale eine nicht geahnte Wendung erfahren, doch Gonzalez schüttelte sich kurz und kam nach der Pause wieder so stark wie anfangs zurück. In den Sätzen sieben und acht gab er nur ein einziges Leg ab und stellte den Spielstand auf 5:3. Kamper spielte zwar ordentlich, wurde jetzt aber komplett outgescort vom nun wieder befreit aufspielenden Masalianer. Highlights in dieser Phase waren einmal sieben perfekte Darts von Gonzalez im siebten Satz und mit einem 158er-Checkout auch sein höchstes Finish im Spiel. Doch erneut war dies nur der Anschein einer Vorentscheidung. Denn Kamper schaffte es wieder, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Das Publikum war zudem auch mehrheitlich auf der Seite des Weltspiel-Champions von 1822, der durch seine lockere Art dem Finale auch eine leichte Note verlieh. Einen starken Moment bot der Florentiner im Entscheidungsleg des neunten Satzes. Gonzalez stellte sich auf 62 Punkte Rest, um auf 6:3 davon zu ziehen. Doch Kamper checkte nervenstark 110 Punkte auf Topps zum 5:4 und das Match war neu entfacht. Gonzalez konnte nur lakonisch grinsen und war zum Nachsitzen verdammt. Kamper spielte nun seine beste Phase des Spiels und setzte Gonzalez permanent unter Druck. Und dieser zeigte jetzt Nerven. Er verfehlte im zweiten Leg des zehnten Satzes fünf Darts auf der Doppel-12, um auf 1:1 in Legs zu stellen. Kamper war zur Stelle und breakte, bevor er das Break zum 5:5 in Sätzen bestätigen konnte. Nun war alles komplett offen. Umso bewundernswerter war, wie Gonzalez das nochmals abschütteln konnte. Kamper waren nun die Anstrengungen der Comebacks anzumerken und Gonzalez konnte den elften Satz relativ entspannt zum 6:5 holen. Dabei spielte er konsequent drei 15-Darter. Der zwölfte Satz wurde dann wieder spannend. Kamper konnte im Scoring nur ansatzweise mithalten, aber sein Finshing war jetzt unter Druck phänomenal. Im zweiten Leg setzte er dann mit dem 170er-Checkout nicht nur das höchste Finish des Spiels, sondern aufgrund des Zeitpunkts auch eine sehr große Duftmarke, die die Glasburg nochmal zum Kochen brachte. Auch im vierten Leg benötigte er ein Highfinish, diesmal musste die 118 herhalten. Gonzalez, der stets im Finishbereich lauerte, steckte jedoch auch diese Nackenschläge weg und warf eine 171 zum Übergang in den Finishbereich für 74 Punkte Rest. Kamper konnte sich zwar noch auf 132 Punkte Rest stellen, aber Gonzalez ließ ihm diesmal keine Gelegenheit für ein erneutes Highfinish. Triple-14, Doppel-16 und Spiel, Satz und Sieg. Und die Weltmeisterschaft 1824. Richard Gonzalez.

Mit einem Turnier-Average von 100,94 besteht kein Zweifel daran, dass der Titel verdient ist. Kamper jedoch war vom Average her über das Turnier deutlich besser und steht bei rund 103 Punkten. Allerdings spielte er im Finale mit 100,44 seinen zweitschlechtesten Schnitt, Gonzalez mit 102,71 seinen zweitbesten. Gonzalez hatte das Finale im Grunde genommen die ganze Zeit im Griff, er machte es sich häufig jedoch selbst schwer, weil ihm die Konstanz teilweise fehlte. Kampers Kampfgeist war sensationell, obwohl er mit der mental schwierigen Konstellation umgehen musste, dass er im Vergleich zu zuvor teils astronomisch guten Spielen ein wenig abgesackt war. Dennoch war der Sieg Gonzalez‘ ohne Frage absolut verdient.

So geht eine Weltmeisterschaft auf durchweg hohem Niveau mit einem neuen Sieger zu Ende. Erstmals seit 1819 ist Vladimir Stitov nicht Weltmeister geworden, das Feld ist in der Weltrangliste enger zusammengerückt. Es gab einige negative Überraschungen wie Andres Ersgo, Matt Goldman und Stevan Koltora, aber mit Gonzalez, John Lowercar und Eric Martolod auch einige positive. Der schlechteste Average lag bei 84,79 von Marc Bondheyster und damit so hoch wie seit drei Jahren nicht. Der beste kommt von Magnus Björn Kamper mit 108,62. Einen Neun-Darter gab es auch dieses Jahr nicht, weshalb bei der WM 1825 wohl ein Preisgeld von 100.000 Schillingen wartet. Am Abend des Finals wurden zudem noch die Teilnehmer der Darts-Division 1824 bekannt gegeben, die ab Februar starten wird. Neben den Top 4 der Welt (Stitov, Gonzalez, Paterson, Goldman) werden noch Kamper, Eric Martolod, Stevan Koltora, Mika Volcan, John Lowercar und Andres Ersgo teilnehmen. Für Lowercar ist es nach fünf Jahren das Comeback nach einer starken WM, Ersgo schied zwar bereits in der ersten Runde aus, spielte jedoch das Finale im Weltspiel vergangenen Sommer und fiel damit in die Verlosung. Nicht mehr teilnehmen werden damit Ramon Szibiszko und erstmals seit Jahren Velka Swayk.

Die Zahlen zum Finale:

Richard Gonzalez (9)            7:5          Magnus Björn Kamper (10)
MAS                                                     FLO
3:0, 2:3, 3:0, 3:2, 1:3, 2:3, 3:1, 3:0, 2:3, 0:3, 3:0, 3:2
Average          102,71                                    100,44
180                  19                                           11
140+               39                                           31
100+               62                                           55
Höchstes
Finish              158                                         170
100+-
Finishes          6                                             9
Checkout-
Quote              40,9%                                     52,8%

 

Als Aufsteiger: Michael Mausohr ist Kugelbahnmeister 1823 – Müller zurück in Gruppe 1

Mit dem Großen Preis von Wiesenhausen ging am vergangenen Sonntag die Kugelbahnsaison 1823 zu Ende und lieferte schließlich ein Novum in der immerhin 13-jährigen Geschichte des Kugelbahnsports in Meadowhouse. Zum ersten Mal wurde ein Aufsteiger direkt in seiner ersten Saison im Oberhaus Kugelbahnmeister in einer der wichtigsten Kugelbahnligen der Lieben Welt. Mit dem Meisterschaftskampf hatte der abschließende Wettkampftag jedoch wenig zu tun, sodass die Augen vieler Zuschauer am Sonntag eher auf den Tabellenkeller der Gruppe 1 gerichtet waren.

Bereits im Vorhinein schien die Sache festzustehen: Mit einem Vorsprung von 15 Punkten ging Spitzenreiter Michael Mausohr in den letzten Renntag auf der Kugelbahnanlage von Wiesenhausen-Frankenthal. Diesen Vorsprung hatte er sich zwei Wochen zuvor beim Großen Preis von Santo Opalo erarbeitet und beim anschließenden Gastspiel in Rubinburgh eine Woche vor dem Saisonfinale auch verteidigt. Allen Beobachtern war klar: Wollte der Zweitplatzierte und Kugelbahnmeister von 1819, Friedrich von Lingen, noch ein Wort mitreden im Kampf um die Meisterschaft, so würde er einen deutlichen Sieg in Wiesenhausen brauchen, um die sieben Bonuspunkte einzusammeln, und müsste gleichzeitig darauf hoffen, dass Mausohr nicht aufs Podest fahren würde. Angesichts der bestechenden Form von Mausohr waren diese Gedankenspiele wohl aber eher theoretischer Natur und nur die größten Optimisten im Lager von von Lingen glaubten noch an die Sensation. Im Keller gestaltete sich die Lage hingegen ein wenig spannender: Durch eine in den letzten Wochen zumindest mäßig ansteigende Form hatte Tabellenschlusslicht Boris Borkenkäfer, neben Mausohr der zweite Aufsteiger zu dieser Saison, seinen seit Monaten bestehenden Rückstand auf den Nichtabstiegsplatz, Tabellenplatz Nummer fünf, auf immerhin noch 11 Punkte verkürzen können. Auf jenem fünften Platz stand vor dem Saisonfinale ausgerechnet der dreimalige Kugelbahnmeister Mirco Magiaro, der nach einer schwachen Saison nun mit dem Worst-Case-Szenario bedroht wurde. Ebenfalls noch nicht ganz aus dem Schneider war der Viertplatzierte Jochen Wintermann, dessen Saison vielversprechend gestartet war, dann aber merklich nachließ, und dessen Vorsprung auf Borkenkäfer 15 Punkte betrug. Nicht wenige Experten vermuteten daher eine spannendere Schlussphase der Saison im Keller der Gruppe 1, als im Kampf um die Meisterschaft.

Nach Beginn des letzten Wettkampftages sahen sich jene Beobachter dann auch schnell bestätigt. Zwar konnten sowohl Mausohr als auch von Lingen relativ früh im Wettkampf zwei Rennen gewinnen, doch in besserer Form präsentierten sich ausgerechnet die beiden Letzten der Tabelle, Magiaro und Borkenkäfer. Nachdem Borkenkäfer einen Abstand von zwei Siegen zu Magiaro hergestellt hatte, konnte dieser nicht, wie in den Malen zuvor, direkt nachziehen, und zur Hälfte des Wettkampfs schien Borkenkäfer auf Siegkurs zu sein, allerdings noch in Schlagdistanz von Magiaro und Anton Regger, der ebenfalls einen guten Tag in Wiesenhausen erwischte und seine insgesamt starke Saison damit noch einmal bestätigte. In der zweiten Hälfte des Wettkampfs konzentrierten sich dann die meisten Beobachter auf das Fernduell zwischen Magiaro und Borkenkäfer, die sich gegenseitig hochschaukelten. Mausohr und von Lingen konnten zwar noch das ein oder andere Rennen gewinnen, sahen aber schnell, dass die Situation an der Tabellenspitze sich nicht mehr würde ändern können. Im letzten Abschnitt des Wettkampfs konnte dann auch der erneut schwach auftretende Wintermann noch zwei Rennen für sich entscheiden, was sich am Ende als durchaus wichtig herausstellen sollte. Nach allen 27 Rennen stand schließlich folgendes Podest fest: Boris Borkenkäfer konnte am Ende tatsächlich einmal mehr gewinnen als Mirco Magiaro, sodass er die Goldmedaille gewann und Magiaro mit Silber Vorlieb nehmen musste. Auf Rang drei landete der solide auftretende Anton Regger.

In der Endabrechnung zeichnete sich somit folgendes Bild: Michael Mausohr stand mit 190 Punkten als Kugelbahnmeister 1823 fest. Schon während des letzten Zieleinlaufs im 27. Rennen reckte er die Arme nach oben und lachte in die Kamera. Mausohrs Titel ist in vielerlei Hinsicht ein Novum: Es ist für ihn der erste Kugelbahntitel überhaupt und der erste Titel für einen Aufsteiger in der Geschichte des Kugelbahnverbandes Meadowhouse (KVM). Dessen Präsident Karl-Hermann Untermeier überreichte Mausohr kurze Zeit später dann auch den Meisterpokal, bevor sich der Sieger von seinen Fans feiern ließ. Vize-Meister wurde Friedrich von Lingen, der nach einer guten Saison nicht seinen zweiten Titel holen konnte, insbesondere, weil er im Schlussspurt der Saison in den entscheidenden Momenten nicht zur Stelle war. Dritter wurde Anton Regger, für den diese Platzierung das beste Karriereresultat ist und dessen Zugehörigkeit zur Gruppe 1 sich zu konsolidieren scheint. Im Keller hingegen wurde es in der Endabrechnung noch einmal spannend: Mirco Magiaro konnte sich durch den Gewinn der Silbermedaille noch auf Rang vier vorarbeiten und verdrängte damit Jochen Wintermann auf Rang fünf. Dessen erneut schwaches Abschneiden am Sonntag wäre im fast fatal zum Verhängnis geworden: Bedingt durch die große Anzahl an Bonuspunkten, die Boris Borkenkäfer durch seinen Sieg in Wiesenhausen erhielt, sind es am Ende gerade einmal 3,5 Punkte Abstand, die Wintermanns Klassenerhalt sicherten. Für Boris Borkenkäfer, der am Sonntag noch einmal beweisen konnte, dass er grundsätzlich mit dem Niveau der Gruppe 1 mithalten kann, geht es somit wieder zurück in die Gruppe 2, was aber weniger an seinen Leistungen der letzten Wochen liegt, sondern an den ersten zwei Dritteln der Saison, in denen er kaum mal einen Podestplatz erringen konnte. Am Ende wurde somit ein Aufsteiger Meister, während der andere Aufsteiger direkt wieder absteigen muss.

Aufgestiegen in die Gruppe 1 ist hingegen der zweimalige Kugelbahnmeister Karl-Friedrich Müller, dem damit ein Jahr nach seinem überraschenden Abstieg aus dem Oberhaus die direkte Rückkehr gelang. Beim abschließenden Preis von Nordsen am Sonntag dominierten jedoch auch hier andere Akteure das Geschehen, sodass Müller am Ende sogar nochmal etwas zittern musste. Gold ging an Heinrich Petersen, der damit als Aufsteiger souverän den Klassenerhalt feiern konnte und Silber an Müllers ärgsten Konkurrenten Wolfgang Mirenis, dessen Rückstand auf Müller vor dem letzten Wettkampftag 8,5 Punkte betrug. Da Bronze an Jakob Entricks ging und Müller somit das Podest verfehlte, schrumpfte der Vorsprung von ihm merklich zusammen, sodass er am Ende mit gerade einmal 4,5 Punkten vor Mirenis in der Endabrechnung landete und den Aufstieg perfekt machte. Nachdem seine Rückkehr in die Gruppe 1 feststand, stieg Müller jubelnd aus seinem Kugelbahngerät und drehte eine Ehrenrunde im weiten Rund der Nordsener Arena. Für Wolfgang Mirenis, selbst ehemals Mitglied der Gruppe 1, blieb nur der undankbare zweite Platz und somit ein weiteres Jahr im Unterhaus des Meadowhousischen Kugelbahnsports. Dritter in der Endabrechnung wurde Victor Hugenay vor Jakob Entricks und Heinrich Petersen. Dessen Sieg beim Saisonabschluss sorgte schließlich auch für einen geradezu gigantischen Abstand zum Tabellenletzten Ronald Riesenkalmar, der nach nur einem Jahr in Gruppe 2 zurück in die regionalen Gruppen abstieg und das mit 29,5 Punkten Rückstand auf Nichtabstiegplatz Nummer fünf. Für den Kugelbahnmeister von 1817 ist dies somit der nächste Rückschlag, nachdem einige ihm bereits ein Comeback im Oberhaus des Kugelbahns prognostiziert hatten. Gerade einmal acht Podestplatzierungen waren am Ende viel zu wenig, um Riesenkalmar realistische Chancen auf den Klassenerhalt zu bescheren.

Somit geht die Kugelbahnsaison 1823 mit einigen Überraschungen, Neuheiten und Comebacks zu Ende. Auch wenn die Spannung in vergangenen Jahren sicherlich schon einmal größer war, verzeichnete der KVM in diesem Jahr einen neuen Zuschauerrekord, was auch an teils ausgebauten Arenen auf dem Circuit lag. Nun begibt sich die Meadowhousische Kugelbahnelite jedoch erst einmal in die Winterpause, ehe die neue Saison Anfang April 1824 beginnen wird.

 

Das Triple des AC Phoenix: Ein einziger Superlativ

In Superlativen zu sprechen ist leider eine verkommene Sitte unserer Zeit. Alles ist stets „das Größte“, „das Beste“, oftmals auch mit dem Zusatz „aller Zeiten“ versehen. Gänzlich ohne solche Superlative auszukommen, wenn man aktuell über den AC Phoenix Wiesenhausen sprechen will, ist aber fast unmöglich. Der Verein ist mit dem Gewinn des Triples auf dem Zenit angekommen, denn egal, was die Zukunft noch bereithält: Mehr kann man in einer Saison nicht gewinnen. Ingo Igel und der AC Phoenix haben mit Liga, Pokal und World League dies nun geschafft.

Um diesen Erfolg richtig einordnen zu können, muss man erst einmal eine ganze Zeit in die Vergangenheit reisen, weit vor der Gründung unseres immer noch jungen Königreiches. Der Klub, der damals noch unter dem Namen FC Rot-Weiß Wiesenhausen auflief, jedoch 1708 als AC Phoenix gegründet worden war, war zwar in der Grünen Liga eine große Nummer, musste sich jedoch immer hinter El Grande, Grüningen, Santo Opalo einreihen und war chronisch chaotisch. 1793 jedoch gelang dann sensationell als Außenseiter der Triumph in der World League, der sich später eher als Fluch denn als Segen herausstellen sollte. Erst versank der FC RW im Mittelmaß, geriet in finanzielle Probleme und stieg 1804 sogar fast ab. Erst mit der Umstrukturierung der verkrusteten Vereinsstrukturen und der damit verbundenen Rückbenennung brachte die Wende. Verbunden ist diese Erfolgsgeschichte vor allem mit drei Männern. Präsident Dagobert Duck, sein Neffe Donald Duck auf der Trainerbank ab 1805 und Manager Steffen Winter. Spätestens, nein allerspätestens, jetzt müssen wir dieser Riege einen weiteren Namen hinzufügen. Ingo Igel. Als Spieler gewann er national alles, international blieb ihm der große Erfolg verwehrt. Als Jugendtrainer entdeckte und entwickelte er herausragende Talente, die heute gestandene Weltmeister sind, bevor er 1818 bereits als Vereinslegende auf die Trainerbank wechselte. Man muss nicht einmal das Jahr 1805 als Startpunkt betrachten, es lässt sich getrost das Gründungsjahr 1708 als Maßstab anwenden um festzustellen: Ingo Igel ist der erfolgreichste Phoenixer. Aller Zeiten.

Der AC Phoenix hatte an großen Trainerpersönlichkeiten stets eine wahre Reihe zu bieten. Über Gustav Resthard, Gerd Gieskreuter hin zu Donald Duck, Jacinto Pesos oder Willi Entenbach waren verschiedenste Typen dabei. Ingo Igel ähnelt in seiner Art besonders seinem früheren Übungsleiter Donald Duck. Dieser hält noch den Rekord für die längste Amtszeit auf der Trainerbank mit neun Jahren, dass Igel ihn eines Tages überholt, scheint keiner ausgeprägten Fantasie zu bedürfen. Zudem gelang Igel mit dem Gewinn der World League 1822 das, was Duck trotz seines märchenhaften Erfolges nie gelingen wollte. Ein internationaler Titel. Der erste wirklich geplante. Ein Jahr später steht zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte das Triple zubuche. Meisterschaft, Pokalsieg, World League. Seit Einführung des Premiere Cups 1807/08 gelang es dieses Kunststück noch Entenhausen (1811), Vinnycjae (1815) und Westerloe (1819). Letztgenanntes muss man ohnehin gesondert betrachten, da sie als Serienmeister ihre nationalen Wettbewerbe seit über zehn Jahren ungehindert dominieren. Seit der Reform 1819/20 ist der AC Phoenix Wiesenhausen nun der erste Verein, der im neuen Format dieses Glanzstück vollbracht hat. In immer ausgeglicheneren Wettbewerben ist dies deutlich höher einzuordnen, als mancher Kritiker („ist ja die World League, nicht der Premiere Cup der Ligameister“) einzuschätzen vermag. Gerade die World League ist mit ihrer Fülle an herausragenden Mannschaften vermutlich der am schwersten zu gewinnende Wettbewerb.

Dreimal Meister, zweimal Pokalsieger, zwei World-League-Titel. Unter der Ägide von Ingo Igel erfüllt der Verein wieder die Ziele, die durch die Erfolge von Donald Duck so in die Höhe geschossen sind. Aber nicht nur er ist besonders hervorzuheben. Manager Steffen Winter war noch im April 1822 stark in der Kritik. Viele wünschten sich frischen Wind in der Kaderplanung und in der sportlichen Führung. Einen Monat später sprang dann gegen Sichtburgh der lang ersehnte internationale Titel heraus und Winter saß wieder fester im Sattel. Ein Jahr später steht auch er auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Immer wieder schaffte er es, namhafte Abgänge zu kompensieren und Spielern, die mit Wechseln liebäugelten, den AC Phoenix weiter schmackhaft zu machen. Präsident Dagobert Duck sagte einmal: „Ich will, dass Steffen für immer bleibt. Wenn er mit seinen gefühlten 2 Meter 50 den Raum betritt, unterschreibt jeder Spieler.“ Und tatsächlich waren auch Transfers, die zunächst belächelt wurden, absolute Volltreffer. Bestes Beispiel ist Alejandro Cideste, auch Joao Elmijad konnte sich durchbeißen. Auf ihn wartet nun eine Menge Arbeit, einige altgediente Spieler wie Fürchte-Knallus beenden ihre Karriere, ob Dauerbrenner wie Prevucena nochmal verlängern, ist fraglich. Winter wird sich wieder etwas einfallen lassen, das Vertrauen in ihn ist höher denn je.

Igel und Winter haben einen Kader zusammengestellt, der mehr Hunger auf Erfolg hat, als alle zuvor dagewesenen Spieler. Selbst absolute Vollprofis wie Guido Ball, José Marquez oder Emil van Duck versprühten nie diese Bereitschaft und diese Verbissenheit wie der heutige Kader. Es giert nach Titeln und die titellose Saison 1820/21 hat ihr Übriges getan. Dass man kommende Saison statt in der World League nun im Premiere Cup der Ligameister aufläuft, weckt in vielen Spielern bereits den nächsten Ehrgeiz. „Wir sind hier, um das Vereinsmuseum voll zu machen“, sagte Ikone Marijo Prevucena noch auf dem Salenaver Spielfeld. „Nach Jahren, in denen wir uns nur als zweite Garde international gefühlt haben, fühlen wir uns aktuell stärker als alle anderen.“ Ein Satz, der viel erklärt. „Wir können nicht jedes Jahr das Triple gewinnen, dazu sind auch die Konkurrenten zu gut“, bremst Ingo Igel weitsichtig, fügt aber grinsend hinzu: „Aber wir wollen es.“ Die Brust des AC Phoenix ist inzwischen so breit, dass sie wohl kaum noch durch die Tür zum Vereinsgelände passen.

Darüber hinaus spielte man in der abgelaufenen Saison in entscheidenden Momenten eben auch wie ein Triple-Sieger. Das World-League-Halbfinale gegen Vinnycjae war dabei ein Spiegelbild der Ligasaison. Das Hinspiel noch ganz bitter 0:1 in der Nachspielzeit verloren, im Rückspiel dann aber alle Ventile aufgedreht und den Gegner mit 4:1 aus dem Stadion geschossen. Auch in der Liga gewann man entscheidende Spiele gegen Geisterfelsen und vor allem natürlich das berauschende wie demütigende 5:1 gegen El Grande. Mit einem Mü mehr Konsequenz in vermeintlich leichten Aufgaben wäre die Meisterschaft vorab entschieden gewesen. Etwas, was man sich bereits jetzt für kommende Saison vornimmt. „Wir wollen nicht wieder das Feld von hinten aufrollen müssen“, erklärt Ingo Igel. „Gelingt uns das, reden wir gar nicht über Ausrutscher gegen Wiesen-Zentrum. Wir wollen es 38 Spieltage durchziehen.“ Für die Konkurrenz verheißt es nichts Gutes, wenn der Dominator bereits wenige Tage nach einem Triple davon redet, was man alles besser machen will. Und genau das ist die Luxussituation beim AC Phoenix. Man hat alle Titel eingesammelt und hat doch noch einige offensichtliche Punkte, die es zu verbessern gilt. Die schwache Anfangsphase der Saison mit einem Sturm außer Form und teilweise überbeanspruchten Außenspielern ist dabei nur ein Puzzleteil.

„Aber wir wollen es.“ Dieser Satz steht generalisiert für den AC Phoenix unter Ingo Igel. Nicht alles ist ihnen gelungen und doch versuchen sie es immer weiter. Der Gewinn der World League 1822 war dann wohl der Dosenöffner. Seitdem tritt der Klub vor allem international anders auf und ist nun Teil der Elite. Triple gab es in der Vergangenheit wie gezeigt immer wieder. Doch dieses ist mindestens ebenso hoch einzuordnen wie das des FC Entenhausen 1811. Ingo Igel und der AC Phoenix Wiesenhausen sind dort angekommen, wo sie immer hinwollten. Auf den Fußballzenit. Es ist „die beste“ Saison. „Aller Zeiten“.

 

Wahnsinn im Koenigsliga-Abstiegskampf: SV Johannesburgh 06 rettet sich in letzter Minute

Auf hochdramatische Art und Weise hat der achtfache Koenigsmeister SV Johannesburgh 06 das Horrorszenario des Abstiegs in die zweite Liga verhindert. Durch ein kurioses Tor in der 90. Minute rettete sich der Chaos-Klub der Koenigsliga-Saison 1822/23 noch auf den 16. Platz, nachdem man vor Anpfiff noch auf dem 18. Platz die schlechteste Ausgangslage aller Abstiegskandidaten gehabt hatte. Anstelle des SVJ mussten der 1.SC Holzhausen und Okster I absteigen. In die World League zogen Molnancolvo und das von Hemes Rems trainierte Francesburgh ein, Entenhausen verpasste die Qualifikation aufgrund der weniger geschossenen Tore.

Es wäre wohl der größte Knall im Koenigsliga-Fußball seit der Sensationsmeisterschaft der KFE Selle-Royal 1817 gewesen. Der SV Johannesburgh 06, in den 1810er-Jahren mit einem Abonnement auf den Kampf um die Schale und drei Titeln (1815, 1816, 1818), stand bereits mit einem Bein in Liga 2. Platz 18, unglaubliche 14 Spiele ohne Sieg und dazu ein Auswärtsspiel beim starken Aufsteiger Steinbrück – viele hielten den Klassenerhalt für unerreichbar. Die Abgesänge waren bereits in den Schubladen der Gazetten, doch wanderten sie nach Abpfiff in den Papierkorb. Unter Feuerwehrmann Fritz Lünschermann schaffte man durch einen 3:2-Sieg in der 90. Minute doch noch den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz. Held des Tages war nicht Torschütze Cagatay, dessen verunglückte Flanke irgendwie den Ball in die lange Ecke fand, sondern auch Torwart Manuel Steiner, der wenige Minuten zuvor einen Foulelfmeter pariert hatte und so überhaupt seiner Mannschaft die Chance auf den Siegtreffer ermöglichte. Steiner, seit 1808 im Verein, wurde von seinen Mannschaftskameraden nach Schlusspfiff auf die Schultern gehoben und Richtung Gästeblock getragen. Auf der Tribüne im Lahrwech-Dieter-Stadion zu Steinbrück konnte Vereinsikone Johannes Brauser seine Tränen nicht zurückhalten, auch auf dem Rasen sackten einige Akteure auf den Boden und verharrten dort minutenlang im Schock der Erleichterung. „Ich musste an die Mitarbeiter denken, deren Job nun gesichert ist, wie sich deren Familien freuen. Das war in dem Moment zu viel für mich“, sagte Timo Kreuzinger später in den Katakomben. Der Abstieg wäre einem Fiasko gleichgekommen. Man stelle sich einmal vor, El Grande müsste in zwei Jahren plötzlich SLM South spielen. Die Tragweite des Klassenerhalts wurde durch die Dramatik der Ereignisse noch einmal verstärkt. Johannes Brauser stellte gar die These auf, dieser Klassenerhalt sei wichtiger für den Verein als der Gewinn des Premiere Cups 1818. So gerade konnte man nach einer absoluten Chaos-Saison mit drei Trainern noch die eigene Verzwergung abwenden, für die Zukunft muss der Klub sich allerdings völlig neu aufstellen. Dabei wird auch von Bedeutung sein, wie sehr gewisse Herren der Führungsetage an ihren Posten kleben.

Aus eigener Kraft hat Johannesburgh den Klassenverbleib gewiss nicht geschafft. Die Südostparadieser profitierten dabei von einer Niederlage der abstiegskampferprobten Holzhäuser und von einem Unentschieden Okster I‘. Für Okster I kommt dieser Abstieg einer Zäsur gleich. Seit 1809 spielte der Verein aus der lassverschen Hauptstadt in der Ersten Koenigsliga und war zugleich auch der einzige Verein aus dem Kaiserreich in der thovezschen Beletage. Nach 14 Jahren Erstligazugehörigkeit wird Okster I sich nun völlig neu orientieren müssen. Dabei war vor allem die desaströse Hinrunde mit nur zehn Punkten und sieben Niederlagen zum Saisonauftakt ausschlaggebend für den Sturz in die Zweitklassigkeit. Das 1:1 im eigenen Stadion gegen Varberg war letztlich zu wenig, ein Siegtreffer wäre gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt gewesen, doch wollte dieser nicht mehr fallen. Seit dem Weggang von Erfolgstrainer Jonas Holdt 1817 nach Lansweg – dessen Werdegang dort hinlänglich bekannt ist – ging es stetig bergab, der Abstieg war vielleicht nicht folgerichtig, aber kam doch nicht mehr gänzlich aus dem Nichts. Zwar wartet in der kommenden Saison das Stadtderby gegen Okster II, das dürfte jedoch nur ein schwacher Trost für die geschundene lassversche Fanseele sein. Der Abstieg des 1.SC Holzhausen nach drei Jahren tut nicht nur der drittgrößten paradiesischen Stadt (9 Millionen Einwohner) weh. Ein Verein mit recht geringen Mitteln, der oftmals die Schwergewichte der Liga ärgerte, wird einer ersten Liga immer fehlen. Das Abrutschen von Platz 16 auf 18 am letzten Spieltag war vor allem einer schwachen zweiten Halbzeit gegen Molnancolvo zuzuschreiben, in der man nach Führung noch 1:3 verlor und so von Johannesburgh eingefangen wurde. Man wird den Abstieg, so weh er auch tut, nicht als Beinbruch werten, dennoch wird spannend zu sehen sein, wie schnell man wieder ans Oberhaus anklopfen kann. Nach dem letzten Abstieg kam man nur schwer wieder auf die Beine und stand zwischenzeitlich gar am Rande der dritten Liga. Zweimal konnte man sich in der Vergangenheit kurz vor Schluss vor dem Abstieg retten, ein drittes Mal in Folge klappte dies jedoch nicht. Ein Umbruch wie in Okster wird Holzhausen aller Voraussicht nach jedoch nicht bevorstehen.

Jubeln durften neben Johannesburgh auch noch Hiaol und Wittenbach. Ein Abstieg Wittenbachs war aufgrund der Konstellation von vornherein recht unwahrscheinlich, Hiaol allerdings musste lange zittern und stand Mitte der zweiten Halbzeit auch virtuell auf einem Abstiegsplatz. Lange musste man gegen Valreuth einem Rückstand hinterherlaufen, der Rückstand Holzhausens beruhigte dann die Gemüter etwas. Mit dem Ausgleich in der Nachspielzeit war dann alles klar und Hiaol darf ein drittes Jahr in Folge Mitglied der Koenigsliga sein. Auch nicht selbstverständlich für einen Verein recht geringer Größe. Für Wittenbach ist der Klassenerhalt gar historisch. Noch nie konnte die Fahrstuhlmannschaft aus dem Lichtentaaler Vorort zwei Jahre in Folge Koenigsliga-Luft schnuppern.

Aus meadowhousischer Sicht bemerkenswert ist die World-League-Qualifikation des SC Francesburgh unter der Regie von Hemes Rems. Zwei Jahre nach der Rückkehr in die Koenigsliga spielt der Verein international und erlebt damit ein furioses Comeback. Der Vizemeister von 1810 schaffte durch ein starkes 3:0 gegen Wittenbach noch den Sprung auf den siebten Platz. Hemes Rems wird damals zum ersten Mal seit 1814 wieder auf internationaler Ebene trainieren, nachdem sein letztes Engagement in Polsingerschersch (1816-1819) nicht den gewünschten Erfolg gebracht hatte. Rems hatte den Verein nach dem Aufstieg 1821 übernommen und letzte Saison bereits souverän zum Klassenerhalt geführt. Das Erreichen der World League krönt nun sein Wirken bis hierhin. Größte Herausforderung wird es nun sein, das so wankelmütige Umfeld des Vereins einigermaßen zu beruhigen. Auch Molnancolvo hat durch den 3:1-Sieg in Holzhausen das internationale Geschäft erreicht. Lange Zeit sah es nicht gut aus, mit dem 2:1 drei Minuten vor dem Ende konnte man das klare Saisonziel kurz vor Schluss doch noch erreichen. Erneut nicht in der World League ist der FC Entenhausen. Der Ex-Klub von Hemes Rems, Gerhard Herme und Willi Entenbach verlor mit 2:3 in Medailivogn. Durch das 3:0 des SC Francesburgh rutschte man aufgrund der weniger geschossenen Tore noch auf den achten Platz. Entenhausen bezahlt damit den Preis für einen recht sicherheitsorientierten Fußball mit gerade einmal 43 Saisontoren. Francesburgh erzielte mit 70 Treffern fast doppelt so viel. Dabei bleibt ein in den letzten Jahren ohnehin unruhiger Klub weiterhin ein Sorgenkind.

Eintracht Lansweg, das bereits eine Woche zuvor die vierte Meisterschaft der Vereinsgeschichte klargemacht hat, ist verdientermaßen Koenigsmeister 1823 geworden. Im Fernduell mit Vorjahresmeister Medailivogn war stets Spannung geboten, gepaart mit einer äußerst hohen Qualität. Kurze Zeit schwächelte Lansweg und der FCK war sofort da. Ausschlaggebend für den Titel war wohl am Ende das direkte Duell vier Wochen zuvor, als Lansweg am Goldschloss die Tabellenführung zurückeroberte und nicht mehr hergab. In einer Woche treffen im Finale der World League damit Meadow-Meister und Koenigsmeister aufeinander, Lansweg kann das Double erreichen, Vizemeister Medailivogn kann mit Premiere Cup und Koenigspokal dies trotz verpasster Meisterschaft ebenfalls schaffen.

In Valreuth ist derweil eine kleine Ära zu Ende gegangen. Nach viereinhalb Jahren verlässt Trainer Paul Stólic den Verein, was kurz nach Abpfiff in Hiaol bekannt gegeben wurde und sich bereits in den Monaten vorher angedeutet hatte. Stólic hatte den Verein in schwieriger Situation im Januar 1819 übernommen und 1821 zur ersten Meisterschaft seit 13 Jahren geführt. In dieser Spielzeit merkte man jedoch, dass die Luft zwischen Mannschaft und Trainer raus war, man schleppte sich nur durch die Liga und landete am Ende auf einem sehr schwachen zwölften Platz. Stólic‘ letztes Engagement in den Top-Ligen dieser Welt war dies wahrscheinlich noch nicht.

 

AC Phoenix kehrt zurück auf den Meadowhousischen Fußballthron – FSV Höhle und Oase halten dramatisch die Klasse

Die FLM gilt seit ihrer Gründung parallel zur Meadowhousischen Staatsgründung 1810 seit jeher als wohl spannendste Liga der Welt. Bisher ging keine Saison zu Ende, in der insbesondere der Meisterschaftskampf bereits vor dem letzten Spieltag entschieden war. So war es auch in dieser Saison: Nach wochen- und monatelangen Kämpfen um die Tabellenspitze standen die beiden ärgsten Konkurrenten in dieser Frage vor dem letzten Spieltag punktgleich an der Spitze der Tabelle. Der AC Phoenix Wiesenhausen konnte dabei jedoch das klar bessere Torverhältnis für sich verbuchen und hatte so, im Gegensatz zum Erzrivalen El Grande FC, die Möglichkeit, mit einem Sieg aus eigener Kraft Meister zu werden. Das erste Mal seit drei Jahren, was für Phoenixer Verhältnisse ein inakzeptabel langer Zeitraum ohne diesen Titel darstellt. Voraussetzung für das Ende der Wartezeit war jedoch ein Auswärtssieg beim abstiegsbedrohten KFC Fichtenberg, wollte man nicht auf Schützenhilfe des ebenfalls abstiegsbedrohten WFC Oase hoffen, die Meisterschaftsrivalen El Grande empfingen. Neben dem Kampf um die Meisterschaft gab es zudem spannende, teils auch direkte, Duelle um die Qualifikation zur World League und im Abstiegskampf.

Der letzte Spieltag der Spielzeit begann ohne große Vorlaufzeit direkt dramatisch zu werden: Bereits in der ersten Viertelstunde erzielte El Grande in Person von Mario Julowicz (12.) das Tor, das den AC Phoenix im gut zehn Kilometer entfernten Fichtenberg gehörig unter Druck setzte. El Grande war zu diesem Zeitpunkt Meister, zwei Punkte vor dem Erzrivalen, und machte weiter Druck, das Spiel noch in der ersten Halbzeit zu entscheiden. Vom WFC Oase, der angesichts seiner Situation ebenfalls jeden Punkt brauchte, war indes erschreckend wenig zu sehen, die Führung von El Grande ging absolut in Ordnung. In Fichtenberg hingegen hatte der AC Phoenix gehörige Probleme mit der strikten Defensivordnung der Gastgeber und zudem Glück, als ein Tor von O’Hara wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben wurde (17.). Die beste Chance im ersten Durchgang konnte Cideste für sich verbuchen, der per Kopf die Latte traf, wenn auch aus schwieriger Position (40.). Pessimisten auf Seiten des AC Phoenix dürften sich insbesondere in der ersten Halbzeit an die letzten Spieltage der beiden vergangenen Spielzeiten erinnern, als man ebenfalls gegen Abstiegskandidaten nie über Unentschieden hinaus kam. Während das Remis für den KFC Fichtenberg den Klassenerhalt bedeutet hätte, verschärfte sich die Lage für den Wüstenfußballclub aus Oase im Laufe der ersten Halbzeit immer mehr: Im „Volcano Park“ von Ost-Molchendorf ging im direkten Duell zweier abstiegsbedrohter Mannschaften Titania Sanorma in der 35. Minute durch Hawthorne in Führung und auch der FSV Höhle Wiesenhausen ließ sich trotz zweimaligen Rückstands beim AC Santo Opalo nicht abschütteln und konnte durch Tore von Fuchsauer (26.), und Carapinho (43.) zweimal zurückkommen. Somit war die Lage zur Pause klar: El Grande hielt die knappe Führung in Oase, konnte aber nicht nachlegen, da teils beste Chancen durch de Klerk (24.), Radeljev (30.) oder Julowicz (37.) vergeben wurden, und war nach 45 Minuten erneut Meister, hätte also seinen Titel aus dem vergangenen Jahr verteidigen können. Der AC Phoenix wäre erneut leer ausgegangen und hätte mit der Vize-Meisterschaft Vorlieb nehmen müssen. Abgestiegen zu diesem Zeitpunkt: Der FSV Höhle Wiesenhausen, der WFC Oase und der TV Ost-Molchendorf.

In der zweiten Halbzeit zeigte sich dann jedoch mal wieder die gesamte Spannung der fast schon standesgemäße Wahnsinn, der zu letzten FLM-Spieltagen dazu gehört. Schon kurz nach Wiederanpfiff erzielte der FSV Höhle in Santo Opalo tatsächlich das 3:2 durch Eulenschrei (48.), würfelte damit im Abstiegskampf wieder alles durcheinander und ließ Titania Sanorma trotz deren Führung auf einen Abstiegsplatz rutschen. Im Meisterschaftskampf gab es die nächste entscheidende Situation in der 54. Minute: Andrew Carmichael traf sehenswert zum viel umjubelten Ausgleich für den WFC Oase gegen El Grande, denen nun auf die Füße fiel, dass sie in der ersten Halbzeit keine höhere Führung herausgespielt hatten. Oase war nun deutlich besser im Spiel, initiierte Angriffe nach vorne und brachte den amtierenden Meister zunehmend in die Bredouille. Den absoluten Wahnsinn erlebten dann die Zuschauer im Stadion des TV Ost-Molchendorf: Binnen elf Minuten drehten die Wiesenhausener den 0:1-Rückstand gegen Sanorma in ein 3:1 und ließen den „Volcano Park“ explodieren, auch wenn Sanorma kurz darauf den direkten Anschluss erzielte und die Führung von Ost-Molchendorf ihnen nicht zum Klassenerhalt reichte, da Höhle seinen knappen Vorsprung in Santo Opalo noch hielt. In Fichtenberg biss sich der AC Phoenix an der Defensive des KFC weiterhin die Zähne aus und die Anzahl derer, die an einen erneuten sieglosen Auftritt zum Saisonende glaubten, wurde in dieser Zeit sichtlich größer. Phoenix-Trainer Ingo Igel tigerte an der Seitenlinie umher und blieb nur immer wieder zwischenzeitlich stehen, um dann fassungslos abzudrehen, wenn der AC Phoenix die nächste Chance vergab. Dennoch wurde Phoenix in der zweiten Halbzeit merklich besser, auch weil Fichtenberg dem Gefühl nach nicht alles in das Spiel investierte und mit dem Punkt gut leben konnte. Es war schließlich die 71. Minute, als ein ganzer Verein wohl kollektiv aufatmete: Alejandro Cideste erzielte mit seinem 36. Saisontor die lang ersehnte und fast schon nicht mehr für möglich gehaltene Führung für den AC Phoenix. Während der Gästeblock an der Fichtenberger Schlucht explodierte, blieb Ingo Igel ganz ruhig und setzte sich merklich erleichtert auf seine Trainerbank. Phoenix war zu diesem Zeitpunkt Meister, unabhängig davon, was El Grande in Oase noch machen würde.

In der Schlussphase überschlugen sich dann die Ereignisse: Während Ost-Molchendorf zum Abschluss der Saison ein wahres Schützenfest feierte und Titania Sanorma am Ende mit 5:2 nach Hause schickte, blieb es im Kampf um die Meisterschaft nach wie vor spannend. Die knappe 1:0-Führung für Phoenix ließ nach wie vor viel Interpretationsspielraum. Umso wichtiger war dann das vorentscheidende 2:0 in der 88. Minute, ausgerechnet durch den in dieser Saison von Verletzungen lange ausgefallenen Kurz Kreuzotter. Der Weltmeister von 1822 war sichtlich bewegt nach seinem Tor und lief in die Fankurve, um sich feiern zu lassen. Mit der höheren Führung im Rücken kurz vor Schluss war dem AC Phoenix der Titel nun nicht mehr zu nehmen. Diese Tatsache zementierte sich dann in der zweiten Minute der Nachspielzeit in Oase: Der WFC, der El Grande in der zweiten Halbzeit einen starken Kampf geliefert und so für einen wahren Schlagabtausch gesorgt hatte, erzielte in Person von Ivan Salenkovich doch noch das 2:1. Der „Desert Point“ in der Wüste, der schon viele knappe Abstiegssaisons erlebt hatte, glich einem Tollhaus. Mit diesem Tor stand fest: Oase würde in der Liga bleiben und schreibt damit seine Geschichte der Unabsteigbarkeit weiter und El Grande würde seinen Titel nicht verteidigen können, zumal Richard Dosmanos für Phoenix in der 98. Minute sogar noch das 3:0 besorgen konnte. Das späteste Tor der FLM-Geschichte, das so aufgrund zahlreicher Verletzungsunterbrechungen und der Jubelpausen nach den Phoenix-Toren fallen konnte, beseitigte schließlich alle Zweifel und brachte den AC Phoenix damit nach drei Jahren zurück auf den Meadowhousischen Fußballthron. Auch im Abstiegskampf passierte nichts mehr: Oase und der FSV Höhle, der seinen knappen 3:2-Vorsprung bis zum Ende erbittert verteidigte, retteten sich in letzter Sekunde, und Titania Sanorma, Ost-Molchendorf, sowie der KFC Fichtenberg müssen zusammen mit dem FSV Klippenburg den Gang in Liga zwei antreten. Der Abstieg von Fichtenberg durch die Niederlage gegen Phoenix sorgte nach Abpfiff für eine eigenartige und leicht bedrohliche Stimmung im „Stadion an der Fichtenberger Schlucht“: Während der AC Phoenix mit seinen Fans feierte, versuchten KFC-Fans auf den Rasen zu gelangen und zündeten Pyrotechnik, wurden jedoch von Ordnern und Einsatzkräften daran gehindert. Die Fans und die Mannschaft des AC Phoenix verließen das Stadion dann auch zügig, um zur Übergabe des Meisterpokals in die heimische AC-Arena zu fahren, begleitet von einem Autokorso, der sich von Fichtenberg über die Große Brücke bis zur AC-Arena erstreckte.

Im Kampf um die World League gab es am Ende keine Verschiebungen mehr in der Tabelle: Der bereits vor dem Spieltag auf Rang 5 stehende VfB Ahornsburg konnte diesen Platz am Ende auch verteidigen, da er trotz frühen Rückstands noch mit 3:1 (1:1) in Düsterwald gewinnen konnte und damit im direkten Duell gegen einen Konkurrenten alles klar machte. Der 3:0 (1:0)-Heimsieg von Slevan San Laven gegen die TuS Burg Daunenfels reichte damit am Ende nicht mehr, um noch international spielen zu dürfen und Slevan steht damit die erste Saison ohne World League-Teilnahme seit vier Jahren bevor. Ebenfalls in der World League spielen werden der SC Geisterfelsen-Isenfeld (0:1 bei Revier Hogwarts) und der FC Eichenstadt 05 (2:0 gegen die FGS Saphirento 98). Jubeln durfte auch der TSV Wiesen-Zentrum: Nicht nur, dass der TSV sein letztes Spiel beim 1. FC Bad Quellfels mit 2:0 (1:0) gewinnen konnte und damit eine herausragende Rückrunde krönte, sondern stand nach Abpfiff auch fest, dass der Verein aus dem Herzen der Hauptstadt in der kommenden Saison international spielen wird. Durch den Meistertitel des AC Phoenix reicht dem TSV die Finalteilnahme im FVM-Pokal in zwei Wochen gegen Phoenix bereits aus, um nächste Saison im Premier Cup der Pokalsieger spielen zu dürfen, unabhängig, ob sie das Endspiel gewinnen oder nicht. Ob Topstürmer Sebastian Stieglitz dann noch mit von der Partie sein wird, ist fraglich. Der Stürmer des TSV, der auch heute wieder zwei Tore erzielte und damit insgesamt 40 Saisontore verbuchen kann, soll bei diversen Topclubs im Gespräch sein, unter anderem auch beim AC Phoenix. Liga-Präsident Edward Elch überreichte Stieglitz nach Abpfiff dann auch die Torjägerkanone für den treffsichersten Spieler der Liga. Stieglitz verpasste dabei den Rekord von Alejandro Cideste aus dem Jahr 1817 nur knapp: Damals hatte der Phoenix-Stürmer 42 mal in einer Saison getroffen.

Der letzte Spieltag war jedoch auch ein Tag des Abschieds für einige die FLM prägende Personen: Während beim FC Rubinburgh Feuerwehrmann Fritz Carraldo plangemäß seinen Hut nach vollendeter Mission nahm, abgeschlossen heute von einem 3:1 (1:1)-Sieg in Klippenburg, bei dem der aufbrausende Trainer in der Schlussphase noch mit dem Gegner aneinandergeriet, verabschiedete sich auch Helmut Brettholzer als Übungsleiter des WFC Oase, was ebenfalls schon vor dem Spieltag festgestanden hatte. Der Nachfolger des legendären Olav Jansen konnte Oase nie wirklich aus dem Tabellenkeller herausführen und macht nun Platz für einen Nachfolger, der den WFC endlich in der FLM konsolidieren soll. Ebenfalls angebahnt hatte sich der Abschied von Robert Molchovic als Trainer des FSV Höhle Wiesenhausen, der nach dem Last-Minute-Klassenerhalt sichtlich bewegt seinen Rücktritt erklärte. Bei den aktiven Spielern ist vor allem das Karriereende zweiter Weltmeister zu erwähnen: Igor Cavenza und Geisterus Fürchte-Knallus, die vergangenen Sommer mit der Meadowhousischen Nationalmannschaft den Titel in Mailodis holten, wurden von den Fans des AC Phoenix nach der Pokalübergabe in der AC-Arena frenetisch gefeiert und verabschiedet.

Somit geht die 13. Saison der FLM zu Ende und erneut hat die Liga bewiesen, das sie zurecht zu einem der spannendsten Oberhäuser im internationalen Vereinsfußball gehört. Ganz zu Ende ist die Saison für alle Mannschaften indes noch nicht. Zunächst steht am 27. Mai das Finale des FVM-Pokals in Skydome an. Aufeinander treffen werden dort, wie oben bereits erwähnt, der TSV Wiesen-Zentrum und der AC Phoenix Wiesenhausen. Anschließend stehen noch die internationalen Finals an, bei denen Meadowhouse in zwei Spielen vertreten ist: Am 02. Juni möchte der AC Phoenix in Salenavo gegen Eintracht Lansweg seinen Titel in der World League aus dem vergangenen Jahr verteidigen und am Tag darauf hat der VfB Ahornsburg im Finale des Premier Cups der Pokalsieger in Ostrof die Möglichkeit gegen den FK Halden, den ersten internationalen Titel der Vereinsgeschichte zu erringen. Danach steht dann die Sommerpause an, was nach dieser langen und erneut hochdramatischen Saison für viele Beteiligte eine willkommene Erholung sein dürfte.

 

FLM international weiter das Non-Plus-Ultra

Auch die Saison 1822/1823 kann man aus meadowhousischer Sicht bereits getrost unter dem Stichwort „Erfolgreich“ abheften. Egal, ob der AC Phoenix Wiesenhausen und der VfB Ahornsburg ihre Endspiele gewinnen – wieder stellt die FLM in zwei von drei Finals einen Teilnehmer. Phoenix in der World League als Titelverteidiger, Ahornsburg als Neuling im Premiere Cup der Pokalsieger.

Donald Duck, der als Experte beim PRF die Spiele unter der Woche co-kommentierte und als Phoenix-Koryphäe eigentlich der FLM wohlgesonnen sein sollte, stöhnte regelrecht auf. „Meadowhousische Teams im Finale – schreibt das auf, kommt nicht so oft vor“, sagte der frühere Weltfußballer mit mehr als nur einem Schuss Ironie. Seit der Reform 1819 mauserte sich die zuvor eher vom Pech verfolgte FLM zum absoluten Streber. Die World League gewannen in den drei Jahren bisher stets nur meadowhousische Mannschaften (El Grande und AC Phoenix), im Premiere Cup der Pokalsieger taucht nun bereits die dritte FLM-Mannschaft auf (Eichenstadt, Düsterwald, Ahornsburg). Keine andere Liga hat seit 1819 so viele Titelträger hevorgebracht wie die meadowhousische Beletage. FVM-Präsident Elch frohlockt: „Nach der Weltmeisterschaft letztes Jahr hat unsere Liga gezeigt, dass der Erfolg nachhaltig ist und nicht das Resultat kurzfristiger Maßnahmen ist.“ In der Tat hat die Weltmeisterliga gezeigt, dass sie mehr als nur einen konkurrenzfähigen Verein hervorgebracht hat. Mit dem in diesem Jahr zurückgekehrten Erfolg der Koenigsliga kommt diese Konstanz zudem zum richtigen Zeitpunkt.

Dass der AC Phoenix Wiesenhausen seit dem lang ersehnten ersten internationalen Titel dieses Jahrhunderts mit breiterer Brust als zuvor auftreten würde, war erwartbar. Dass sie einen 0:1-Rückstand aus dem Hinspiel und einem frühen Gegentor im Rückspiel gegen den souveränen mittelländischen Tabellenführer jedoch noch komplett freidrehen würden und am Ende 4:1 triumphieren, hatten viele in der Form nicht erwartet. Ingo Igel unternimmt damit den dritten Anlauf auf das Triple nach 1819 und 1822. Nicht weniger trauen ihm den ganz großen Wurf jetzt zu. Der Gegner jedoch wird bei einigen Fans noch Albträume auslösen. Eintracht Lansweg demütigte den AC Phoenix 1816 mit 3:0 am Goldschloss, 1817 löschten sie in der AC-Arena durch ein Last-Minute-Tor erneut das Licht. Nun kommt es zum ersten Duell seitdem. Im Finale am 2. Juni in Salenavo ist ein Favorit nur schwer auszumachen. Eintracht Lansweg ist Tabellenführer der Koenigsliga und könnte das Double gewinnen. Der AC Phoenix könnte in World-League-Titeln mit Erzrivale El Grande gleichziehen. Fast hätte es hier sogar für den nächsten meadowhousischen Finalisten gereicht, die FGS Saphirento war jedoch am Goldschloss beim 0:3 geradezu chancenlos. Ein meadowhousisches Finale in der World League wäre damit noch das i-Tüpfelchen, was es zu erreichen gilt.

Der VfB Ahornsburg spielt sein allererstes internationales Finale. Per Autokorso wurde am Dienstagabend im barocken Wiesenhausener Stadtteil gefeiert, nachdem das Weiterkommen im julsavischen Wetawice noch arg gefährdet war. Das knappe 1:0 aus dem Hinspiel wurde von leidenschaftlichen Gastgebern nach 70 Minuten gedreht und der VfB stand am Rande des Ausscheidens. Novatseks Tor vier Minuten vor dem Ende brachte das sehnlichst erhoffte Auswärtstor, was Wetawice ins Tal der Tränen und den Traditionsverein aus Meadowhouse ins Endspiel nach Ostrof stieß. Der Gegner ist ein wenig überraschend der FK Halden, der sich international bereits einen Ruf als Favoritenschreck erarbeitet hatte, dem nun auch Koenigsligist Kapstadt zum Opfer fiel. Ein auf dem Papier ausgeglichenes Duell, was allerdings klar von Ahornsburger Fans dominiert werden wird. Der Online-Kartenverkauf in Ostrof brach bereits Dienstagabend zusammen.

Im Rahmen der Fünf-Jahres-Wertung, die 1824 neu ausgewertet wird, bringt das der FLM erneut wertvolle Punkte. Die Schwäche der WHAT-Liga wird konsequent ausgenutzt, auch die Koenigsliga sah zuletzt oft alt aus gegen den Erfolg der meadowhousischen Mannschaften. Mindestens ein neuer internationaler Startplatz scheint bereits jetzt sicher, auch zwei neue Plätze sind kein Ding der Unmöglichkeit. Die Koenigsliga kam diese Saison stärker zurück, mit Eintracht Lansweg und dem FCK Medailivogn im Premiere Cup der Ligameister stellt die „außerirdische“ Liga immerhin zwei Finalisten. Auch Medailivogn besitzt noch Triple-Chancen, hat mit dem FC St. Gravenhage jedoch eine der titelreichsten Mannschaften der Welt als Gegner. Das Aus des FC Kapstadt im Halbfinale kommt der FLM dabei nicht ungelegen, so konnten weitere Punkte auf die Koenigsliga gutgemacht werden. Gut möglich also, dass Donald Duck im Juni erneut einen ironischen Spruch macht.

 

Vierter WM-Titel in Folge: Stitov auf den Spuren Viktor Washas

Manchmal fällt einem selbst als erfahrener Sportreporter nichts mehr ein. So erging es wohl Vielen an diesem Abend in Sichtburgh, als Vladimir Stitov zum vierten Mal in Folge die Darts-WM gewinnen konnte. 7:5 lautete das Endresultat gegen einen bestens aufgelegten Richard Paterson, der im Duell der Eins gegen die Zwei der Welt dem höhergesetzten Titelverteidiger während der gesamten Partie Paroli bieten konnte. Zum Ende jedoch zeigte Stitov mal wieder seine besten Darts und sicherte sich am Ende auch verdient den vierten Titel in Folge. Damit wandelt er auf den Spuren des großen Viktor Washa, dem 17-fachen Weltmeister, der zuletzt zwischen in den Neunzigern so viele Titel in Folge gewinnen konnte. Der Dominanz des Avasjanravers Stitov ist derzeit nichts entgegenzusetzen.

Das Finale hatte alles zu bieten, was man sich von einem derart großen Spiel erwartet. Beide Spieler zogen ihr A-Game auf und spielten deutlich über 100 im Schnitt. Stitov lag am Ende bei 106 Punkten pro Aufnahme, Paterson bei 103. Das Spiel war umkämpft und hatte Phasen, in denen jeweils einer der beiden Spieler dominieren konnte. Zu Beginn war das der amtierende Weltmeister, der die ersten beiden Sätze gewann und direkt klarmachte, dass er sich auch im vierten Finale in Folge nicht die Butter vom Brot nehmen lassen würde. Paterson war zwar auch gut im Spiel, verpasste jedoch oft einen guten Übergang in den Finish-Bereich. Stitov zeigte dort perfektes Timing und stellte sich oft auf ein Ein- oder Zwei-Dart-Finish, welche er ein ums andere Mal konsequent nutzte. Nach den ersten beiden Sätzen stand der Avasjanraver bei über 110 Punkten im Average. Den wichtigen dritten Satz konnte dann Paterson für sich entscheiden. Daraufhin kippte das Spiel komplett in die andere Richtung. Im vierten Satz verlor Stitov komplett den Faden und Paterson spielte jetzt stark auf. Mit 3:0 in den Legs sicherte sich der Mittelländer Satz Nummer Vier und glich zum 2:2 in den Sätzen aus. Er bewies dabei vor allem ein exzellentes Scoring und warf dabei gleich zweimal sechs perfekte Darts. Auch im Anschluss konnte Paterson seine starke Phase beibehalten und war jetzt derjenige Spieler, der die wichtigen Momente für sich entschied. Im fünften Satz sicherte er sich das Entscheidungsleg mit einem überragenden 124er-Finish auf der Doppel-11, während Stitov auf 32 Punkten Rest wartete – die 3:2-Führung für den Außenseiter. Stitovs Average war in dieser Phase unter die 100-Punkte-Marke gerutscht, der von Paterson näherte sich den 105. Beide Spieler verzückten nicht nur mit guten Zahlen, sondern auch mit schnellen Wurfrhythmen das Publikum in der Sichtburgher Glasburg, was das Spiel zusätzlich attraktiv machte. Auch nach der Pause blieb das Spiel auf Seiten Patersons. Stitov wirkte etwas angeknockt und scorte nun schlecht, was Paterson auch erlaubte, mehrere Darts auf Doppel auszulassen. Dennoch sicherte er sich relativ problemlos das 4:2 und zeigte nun auch immer mehr Selbstbewusstsein in seiner Körpersprache. Es schien, als ob Paterson tatsächlich Stitov im Finale versenken würde. Doch plötzlich fand Stitov sein Spiel wieder. Bei jetzt 97 Punkten im Schnitt drehte er wieder auf und spielte drei 12-Darter zum wichtigen 3:4-Anschluss. Sichtlich beeindruckt zeigte Paterson im nächsten Satz Nerven auf die Doppel und ließ drei Darts auf der Doppel-20 liegen, was Stitov mit einem sensationellen 155er-Checkout über die ungewöhnliche Route T19-T16-Bull bestrafte und zum 4:4 ausglich. Wer jetzt dachte, Stitov würde Paterson nun überrollen, der sah sich jedoch getäuscht. Der neunte Satz bot dann irre Momente und eine gehörige Prise Drama. Stitov spielte zunächst überragend und holte sich die ersten beiden Legs. Paterson jedoch, der das Momentum nun eigentlich gar nicht mehr auf seiner Seite zu haben schien, profitierte zunächst von einem akuten Rechenfehler Stitovs, der sich bei 122 Punkten überwarf, weil er dachte, auf 132 Rest zu stehen. Paterson breakte zum 1:2 in den Legs und spielte dann einen 10-Darter zum Legausgleich. Im Entscheidungsleg spielten sich dann endgültig weltklasse Szenen ab. Stitov warf sechs perfekte Darts und verlor doch das Leg, weil Paterson mit 164 Punkten das höchste Finish des Spiels warf. Die Fans waren außer sich, Paterson genoss den Moment sichtlich, Stitov nickte anerkennend und lag trotz sehr guten Darts plötzlich wieder mit 4:5 hinten. Doch sollte es der letzte Satz sein, den Paterson sich holen würde. Stitov konnte sein Niveau noch einmal nach oben schrauben und sicherte sich den zehnten Satz locker mit einem 125er-Satz-Average. 5:5, es ging hin und her, ein Sieger war unmöglich auszumachen. Patersons Niveau sackte dann jedoch etwas ab und Stitov konnte sich recht entspannt die erstmalige Führung seit dem 2:0 holen. Dies war am Ende wohl der entscheidende Satz, das Adrenalin und die Anstrengung, mit der unangefochtenen Nummer Eins der Welt über eine so lange Distanz mitzuhalten, schienen ihre Kräfte gekostet zu haben. Doch konnte Paterson im Anschluss noch einmal etwas aufdrehen und war auf Kurs erneuter Satzausgleich, doch diesmal rächte sich Stitov für den neunten Satz. Diesmal war er an der Reihe, den Satz zu drehen und verwandelte ein 0:2 noch in ein 3:2. Entscheidend hierbei wohl das Re-Break zum 1:2 mit einem 130er-Finish auf der Doppel-5, während Paterson bei 51 Punkten Rest eine gute Chance hatte, das 6:6 zu machen. Und dann versenkte Stitov auch noch den ersten Championship-Dart bei 72 Punkten Rest auf der Doppel-12. Den verbliebenen Dart in der Hand warf er auf den Boden, jubelte kurz und winkte dann ungläubig lachend ab. Paterson war sichtlich enttäuscht. Wieder hatte er ein WM-Finale verloren, wie schon 1820 gegen eben jenen Vladimir Stitov, der damals seinen allerersten Titel überhaupt einfuhr.

Vier Titel in Folge hat sonst nur Viktor Washa geschafft. Stitov scheint derzeit unbezwingbar zu sein, hat alle letzten 24 WM-Partien gewonnen und immer wieder enge Finals für sich entscheiden können. 7:6, 7:5, 7:4 und 7:5 lauten seine Finalergebnisse, verlieren scheint in seiner WM-Welt gar nicht mehr möglich zu sein. Und das, obwohl er seine ersten beiden Finals jeweils verlor. 1814 gegen Volcan, 1818 gegen van Feurveld. Van Feurveld, dem sechsfachen Weltmeister, ist er nun in seiner Titelsammlung schon gefährlich nahe gekommen. „Ich werde sicherlich morgen darüber nachdenken, was ich erreicht habe. Heute Abend genehmige ich mir ein Siegerbier und schlafe ein, im Wissen, dass ich immer noch Weltmeister bin. Seit vier Jahren“, sagte der Dauerchampion mit einem schelmischen Lächeln. Verlierer Paterson zeigte sich enttäuscht: „Ich habe ein richtig gutes Spiel gemacht, finde ich. 103 Punkte im Finale sind eigentlich ausreichend für den Sieg. Vladimir hat verdient gewonnen, er ist einfach besser als wir alle. Aber mir ist das egal heute Abend, ich wollte Weltmeister werden und hab es wieder nicht geschafft und das schmerzt mich sehr. Ich muss also nächstes Jahr noch härter arbeiten und noch besser werden.“ Paterson, der im Viertelfinale bereits kurz vor dem Aus stand und im Halbfinale gegen Stevan Koltora eine Machtdemonstration hinlegte, wird sicherlich wiederkommen. Für die ganze Konkurrenz heißt es nur, dass es weiterhin gilt, Stitov vom Thron zu stoßen. Doch dafür gibt es erst nächstes Jahr wieder die Gelegenheit.

Daneben war die WM sportlich eine überaus gute. Der Turnieraverage lag mit 97 Punkten so hoch wie noch niemals zuvor. Einzig ein 9-Darter wollte nicht fallen, obwohl Paterson, Koltora, Kamper und Volcan jeweils acht perfekte Darts ans Board zauberten. Am Ende des Abends verkündete der PDV noch die Teilnehmerliste der Darts-Division, die ab Februar starten wird und auch wieder in Wiesenhausen Halt machen wird. Hierbei gab es einige Änderungen. Neben den Top Vier der Weltrangliste (Stitov, Paterson, Martolod und Goldman) werden noch Stevan Koltora, Mika Volcan, Velka Swayk, Magnus Björn Kamper, Richard Gonzalez und Ramon Szibiszko teilnehmen. Für Szibiszko, der sich nach einer Viertelfinalteilnahme im Vorjahr nun sogar bis ins Halbfinale spielte, wird es das Debüt, ebenso wie für Kamper, den Sieger des Weltspiels im vergangenen Sommer. Gonzalez kehrt zurück in die Division, er profitiert von einem Viertelfinale bei der WM und dem Sieg im Weltpokal zusammen mit Hannes Pibca. Mit Wassily, Wera und Sworder verlassen drei bisherige Teilnehmer die Division.

Hier noch alle Statistiken zum WM-Finale und zur WM allgemein:

Vladimir Stitov (1)       7:5       Richard Paterson (2)
Averages:            106,81              103,51
100+-Aufnahmen: 57                    50
140+-Aufnahmen: 37                    31
180er:                  24                    24
Höchstes Finish:  155                  164
100+-Finishes:     7                      4
Checkouts:          47,6%              40,6%

Bester WM-Average: 108,62 Punkte von Stevan Koltora (Achtelfinale gegen Mensur Frankovic)
Höchstes Finish: 170 Punkte (von Stevan Koltora, Matt Goldman, Ramon Szibiszko, Vladimir Stitov)
Beste Checkout-Quote: 82,2% von John Culane (2. Runde gegen Magnus Björn Kamper)

 

Ein Abschied der Koryphäe wie aus dem Bilderbuch: Alastor Moody wird ein letztes Mal Kugelbahnmeister

Er ist das Idol einer ganzen Generation von Kugelbahnfans. Alastor „Mad-Eye“ Moody ist nicht nur Fußball-Weltmeister, sondern auch Kugelbahn-Weltmeister. 1810, ausgerechnet im Jahr der Staatsgründung, siegte er bei der Internationalen Kugelbahn-WM als krasser Außenseiter und machte den Sport, der bisher vor allem in Wiesenhausen stattfand, im ganzen Land populär. Nicht wenige sehen ihn als den Größten seiner Zeit, zumindest in Meadowhouse, an. Nun ist nach dem Ende der meadowhousischen Kugelbahnsaison diese großartige Karriere zu Ende gegangen. Und natürlich verabschiedet sich ein Champion wie ein solcher. Mit einer Trophäe.

Er ist einer der führenden Köpfe in der Wiesenhausener Lokalgeschichte. Als Wildhüter spielt er nach wie vor eine besondere Rolle bei der Naturbelassenheit der Weltstadt, aber auch als Unternehmer ist er mit seiner Sicherheitstechnikfirma erfolgreich. Sportlich neigte sich seine Karriere schon seit Längerem dem Ende entgegen. Mit der meadowhousischen Fußballnationalmannschaft hat er sich ein Denkmal im Sommer mit dem WM-Triumph gesetzt und seine Laufbahn auf dem unübertreffbaren Höhepunkt beendet. Als Vereinslegende des VfB Ahornsburg stehen noch Meisterschaft 1814 und Pokalsieg 1822 zu Buche. Ein echter Sieger, vor allem weil er bis zum Schluss eine absolute Führungsrolle in der Mannschaft übernommen hatte. Als Individualsportler war er nicht minder erfolgreich. Schon seine Teilnahmen bei den Kugelbahn-WMs 1808 und 1809 waren hervorzuheben, der Sieg 1810 als Underdog brachte ihm nicht nur viele Sympathien weltweit ein, sondern hievte ihn auch auf ein ganz neues Podest. Als Idol, als Koryphäe, als Aushängeschild des Sports und damit auch des Landes, welches so noch gar nicht existierte. Die letzten Jahre waren eher geprägt vom sportlichen Überlebenskampf in der Gruppe 1, letztes Jahr drohte gar der Abstieg. Diesmal jedoch sammelte er nochmal alle Kräfte und zog allen, darunter auch der starke Vorjahressieger Mirco Magiaro, davon. Kugelbahnmeister zum Ende seiner sportlichen Karriere. Er hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Alastor „Mad-Eye“ Moody ist ein ganz Großer. Mit ihm geht die Inspiration, die viele Menschen zum Erfolg antreibt, von der großen Bühne. Seine gewonnenen Trophäen kann ihm niemand nehmen.

Am Ende gelang ihm sein letztes Meisterstück auf recht souveräne Art und Weise. Schnell in dieser Spielzeit kristallisierte sich heraus, dass er in seinem letzten Jahr noch einmal alles herausreißen will. Lange dominierte er die Spitze nach Belieben, bis im Sommer Mirco Magiaro als amtierender Meister wieder aufrückte. Einige Wochen lieferten sich die beiden Granden einen heftigen Kampf um Platz 1, den Moody letztendlich für sich entscheiden konnte. Im Anschluss zog er weiter davon und Magiaro musste abreißen lassen. Die restlichen Verfolger konnten die Lücke nie wirklich schließen und so konnte Moody die Kugelbahnsaison 1822 am Ende deutlich gewinnen. Die blumentopfförmige Trophäe reckte er strahlend in die Höhe und man sah im an, wieviel in diesem Moment von ihm abfiel. „Ich wollte diesen Titel unbedingt. Ich war trotz der Erfolge im Fußball nicht satt. Ich bin Kugelbahnweltmeister geworden und wollte jetzt unbedingt noch einmal meadowhousischer Meister werden. Ich hab es geschafft, ich bin so glücklich“, sagte Moody ins WRF-Mikrofon. „Sie glauben nicht wie erleichtert ich bin. Auch wenn dieser Sport mir so viel gegeben hat, so kann ich langsam nicht mehr. Dieses Jahr war mit Abstand das sportlich anstrengendste Jahr für mich, ich muss bald erstmal den Akku aufladen“. Ein Meilenstein in der Sportgeschichte ist eine nationale Meisterschaft im Kugelbahnen sicher nicht. Doch für Alastor „Mad-Eye“ Moody ist es die Kirsche auf der Sahnetorte. Auch die Gratulationen seiner Konkurrenz waren ihm sicher. Mirco Magiaro bezeichnete ihn als „Quell an Sportsgeist und Leidenschaft“, Jochen Wintermann, Zweiter der Endabrechnung, gab offen zu, dass er „Erster hinter seinem Vorbild“ geworden sei. Moody wird in die Geschichte eingehen, nicht nur des Fußballs, sondern auch des Kugelbahnens. Für Wiesenhausen und Meadowhouse ist es gut, dass er als Wildhüter und Unternehmer unserem Land und dessen Öffentlichkeit noch halbwegs erhalten bleibt. Nicht vielen gelingt es, zum rechten Zeitpunkt abzutreten. Bei ihm konnte man in den letzten Jahren seine Zweifel haben, ib es ihm gelingt. Leistungen und Ergebnisse stimmten zu selten, doch in seinem letzten Jahr konnte er es nochmal allen zeigen. Auch wir von wiesenhausen.mh verneigen uns vor ihm und zollen ihm allergrößten Respekt und Anerkennung für all seine Erfolge und Leistungen.

Frust dagegen herrschte bei dem Kugelbahnmeister von 1820 und Vorjahreszweiten Karl-Friedrich Müller. Überraschend muss er den Gang in die Gruppe 2 antreten. Lange sah es so aus, als ob Jochen Wintermann diesen bitteren Schritt gehen muss, doch seine phänomenale Aufholjagd wurde am Ende sogar mit Platz 2 belohnt. Karl-Friedrich Müller scheiterte schlussendlich an seiner schlechten Goldmedaillenbilanz. Nur ein einziger Tagessieg in der gesamten Saison steht auf seiner Habenseite, neun Bronzemedaillen konnten ihn nicht mehr retten. „In diesem Sport geht es um Siege. Wenn man immer nur Dritter wird steigt man eben ab“, sagte der Betroffenen am letzten Tag in Wiesenhausen fast schon lakonisch. In der Gruppe 2 wird er sich mit Wolfgang Mirenis, Victor Hugenay und Jakob Entricks messen. Zudem kommen aus den regionalen Gruppen noch Heinrich Petersen und mit Sylvie Sprout auch die erste Frau im Elite-Kugelbahnen hinzu. Neu in der Gruppe 1 werden Boris Borkenkäfer, der den Durchmarsch von der regionalen Gruppe schaffte, und Michael Mausohr sein. Durch den Rücktritt von Alastor Moody waren ausnahmsweise zwei Plätze in der Gruppe 1 vakant.

 

Der magische Abend von Nordostoberlingen: Meadowhouse ist Weltmeister

Am Ende waren es nur noch Emotionen. Glück, Freudentränen und vollkommene Fassungslosigkeit, als das WM-Finale von Nordostoberlingen um 22:34 Uhr vom lassverschen Schiedsrichter Bastic abgepfiffen wurde. Es war vollbracht: Dagobert Georgie und seine Mannschaft krönen sich, gerade einmal zwölf Jahre nach der Gründung des Staates Meadowhouse, zum Fußballweltmeister und verewigen sich damit in den Geschichtsbüchern des Landes und der ganzen Welt. Die Chronik eines besonderen und unvergesslichen Abends.

Schon im Vorhinein merkte man die Besonderheit, die der Sonntag im ganzen Königreich auslöste: In allen Städten und Dörfern im ganzen Land wurden Straßen und Häuser geschmückt, Leinwände in Gärten und in Parks aufgestellt, der Vorrat an Bier und anderen Getränken bei den Supermärkten und Einzelhandelsgeschäften wurde arg strapaziert. Seit dem Finaleinzug der FVM-Auswahl am Dienstag und mit jeder Stunde, die der Sonntag näher rückte, dominierte ein einziges Thema jedes Gespräch: Werden sie es tatsächlich machen? Wird die Meadowhousische Nationalmannschaft nach dem Finaleinzug auch den letzten verbliebenen Gegner Fantasio bezwingen und sich unsterblich machen? Die Meinungen gingen auseinander, doch was alle einte war die Vorfreude auf einen ganz besonderen Abend in der Meadowhousischen Geschichte.

Eine Stunde vor Anpfiff schließlich wurde die Aufstellung bekannt gegeben, mit der der Coup gelingen sollte: Reichstrainer Georgie vertraute vor allem auf Stammkräfte und erfahrene Recken. Neben dem im Tor stets gesetzten Reh spielten in der Abwehr davor Cavenza, Maikäfer, Moody und Bäumer. Das Mittelfeld enthielt wieder die übliche Raute, bestehend aus Eisdrache auf der Sechs, Lobenau auf dem linken und van Doihmel auf dem rechten Flügel, sowie Auge auf der Zehn. Im Sturm waren erneut Magiaro und Exkolber von Beginn an dabei. Nun konnte es also losgehen. Bei angenehmen 25 Grad in Wiesenhausen versammelten sich nun alle wie gebannt vor den Bildschirmen, während das letzte Spiel der WM viele Kilometer weiter östlich um Punkt 20:00 Uhr schließlich angepfiffen wurde. Auf der Tribüne vor Ort mit dabei: König Percival I., Reichskanzler Sebastian Schwalbenschwanz, FVM-Präsident Edward Elch und zahlreiche weitere Politiker, etwa Fantasios Präsident Kaskos, Paradies‘ Staatschef Ligones oder Weltkaiser Apfulkrax, Ex-Fußballer, wie Piotr Rickowicki, Sebastian Podszewka oder José Marquez, und viele weitere Prominente.

Das Spiel selbst begann, bei geradezu elektrisierter Atmosphäre, zunächst ruhig. Beiden Mannschaften war anzumerken, dass sie sich vor Ort erst einmal an die Umstände gewöhnen mussten, ehe es zur ersten Chance des Spiels kam. Diese hatte Fantasio: Saviano spielte einen Ball hinaus auf die rechte Seite zu Pokryta, der sich gegen Cavenza durchsetzte und direkt den Weg in die Mitte suchte. Der Pass auf Forro geriet dann jedoch etwas zu lang, sodass Reh den Ball vor dem fantasianischen Offensivmann abfangen konnte (9.). Meadowhouse war somit gewarnt: Ein einfaches Spiel wird das hier heute nicht, Wachsamkeit war geboten. Doch auch die FVM-Auswahl setzte nun erstmals ein offensives Statement, als kurze Zeit später Eisdrache einen Ball per Grätsche von Puntera eroberte und dann den direkten Gegenangriff einleitete. Der von ihm angespielte Lobenau schüttelte Pellegrino ab und brachte dann eine gut getimte Flanke in den Strafraum, wo Magiaro beim Kopfball noch von Coppe behindert wurde, weshalb sein Abschluss am Ende leichte Beute für Fantasios Schlussmann Lamenosa war (12.). Wenig später sollte er es dann besser machen: Nach einem Einwurf tief in der eigenen Hälfte sah Moody Auge weitestgehend freistehend im Mittelkreis und schlug den Ball in dessen Richtung. Auge nahm direkt Tempo auf und hatte sofort einige Meter Vorsprung vor seinen Gegenspielern. Nachdem der erste gewollte Ball in die Spitze von Salernita noch abgeblockt wurde, kam der zweite Versuch schließlich bei Magiaro an. Der nahm das Spielgerät kurz an und vollendete dann eiskalt rechts unten ins Eck zur Führung für Meadowhouse (17.). Die Bank um Dagobert Georgie sprang ein erstes Mal auf und auch König Percival I. warf die Arme in die Luft, doch war allen Beteiligten klar, dass die frühe Führung zwar gut, aber wohl noch nicht ausreichend war. Dennoch gab der Vorsprung der FVM-Auswahl nun Selbstvertrauen und sie spielte weiter mutig nach vorn: Van Doihmel rutschte ein Ball aus knapp 15 Metern aus aussichtsreicher Position über den Schlappen, sodass die eigentlich geplante Flanke zu einem für Lamenosa unangenehmen Torschuss mutierte, den der fantasianische Schlussmann gerade noch so über den Querbalken lenken konnte (23.). Fantasio musste sich in den Minuten nach dem frühen Rückstand erst einmal sammeln, zeigte sich jedoch nach wie vor konzentriert und nicht nervös oder fahrig. Dass der knappe Vorsprung eine enge Angelegenheit werden könnte, wurde dann nach einer halben Stunde klar, als Fantasio erstmals wieder vor dem FVM-Tor auftauchte. De Marzo nahm auf der linken Seite Tempo auf und erarbeitete sich so gegen Bäumer genug Raum zum Flanken. In der Mitte schließlich nahm Palmilha den Ball kurz mit der Brust an und schoss ihn dann mit Vollspann aufs Gehäuse von Reh, der sich strecken musste, um den Ball noch um den Pfosten zu lenken (30.). Mit dieser Chance begann dann Fantasios stärkste Phase in der ersten Hälfte, wobei sie sich trotzdem häufig in Eins-gegen-Eins-Duellen verhedderten, sodass wirkliche Torschüsse kaum zustande kamen. Doch zeigte sich die Mannschaft von Pietro Calpinhado dann von ihrer effektiven Seite: Saviano setzte sich im Zweikampf durch gegen Eisdrache und hatte auf einmal Raum vor sich. Nach einem Ball auf die linke Seite zu de Marzo, spielte dieser direkt weiter zu Puntera, der wiederum mit einem Kontakt Forro in die Gasse zwischen Moody und Maikäfer schickte. Forro ließ sich die Chance nicht nehmen und überwand Reh per Heber zum Ausgleich für die Südtitanier (37.). Damit war alles wieder auf Anfang gestellt und die zwischenzeitlich schon euphorische Feierstimmung in den Meadowhousischen Blöcken und auch in der fernen Heimat wurde etwas getrübt. Nach einer weiteren Chance für Fantasio nach einem Freistoß von Puntera (42.), der von Maikäfer jedoch zur Ecke geklärt wurde, pfiff Referee Bastic schließlich zur Halbzeitpause. Meadowhouse hatte sich in den ersten 45 Minuten vor allem zu Beginn sehr gut präsentiert und war zudem in Führung gegangen, was Hoffnung auf die zweite Halbzeit machte, auch wenn Fantasio vor der Pause deutlich stärker geworden war.

Die zweite Hälfte begann ohne Wechsel und startete mit einem erneut aggressiv anlaufenden Fantasio, das nach dem Seitenwechsel scheinbar unbedingt ein frühes Führungstor erzwingen wollte. Bis auf einen abgefälschten Ball von Pokryta (51.), den Reh zur Seite abwehrte, entstand jedoch wenig Gefahr, auch weil Meadowhouse die Räume in der Defensive nun extrem dicht machte, was den kombinationsfreudigen Fantasianern das Leben schwer machte. Dennoch überstand Meadowhouse auf diese Weise die von Fantasio klar dominierten 15 Minuten nach der Pause schadlos. Nachdem eine Stunde gespielt war, gönnte sich Fantasio eine Auszeit vom ständigen Pressingspiel und Meadowhouse bekam wieder mehr Möglichkeiten, um sich nach vorne zu entfalten. Und dieser Raum wäre von Lobenau beinahe genutzt worden: Nach einem scharf auf die linke Seite gespielten Ball von Auge, erlief sich der Außenbahnspieler den Pass noch vor der Torauslinie und setzte dann zu einem Solo an, an dessen Ende er drei fantasianische Abwehrleute stehen ließ, dann jedoch an der starken Reaktion Lamenosa scheiterte, der die Hand hochriss und den Ball an den rechten Pfosten lenkte (64.). Dennoch war dies der Auftakt für die beste Meadowhousische Phase des Spiels. Nach einem wiederum von Lamenosa zur Ecke abgewehrten Versuch von Exkolber, geschah dann der nächste Höhepunkt dieses Finals: Die Ecke, getreten von Lobenau von der linken Seite, segelte quer durch den Strafraum hindurch und fand an der äußersten Ecke des 16-Meter-Raums van Doihmel, der den Ball kurz annahm und dann mit dem Außenrist sehenswert rechts im langen Eck unterbrachte, vorbei an allen im Strafraum positionierten Spielern (68.). Nun war der Jubel allenthalben schon deutlich ekstatischer und sowohl auf dem Feld, als auch auf den Rängen und in der fernen Heimat nahm das bisher kaum für möglich Gehaltene auf einmal zumindest Konturen an. Kurz nach dem Tor wechselte Georgie dann auch zum ersten Mal und brachte mit Fasan für Magiaro einen Stürmer für einen Stürmer, wohl auch, um Fantasio weiterhin hinten beschäftigt zu halten. Beinahe wäre sein Plan auch aufgegangen, doch Fasan verstolperte nach einem Zuspiel von Exkolber vor Lamenosa und so blieb es bei der knappen 2:1-Führung (74.). Die Uhr lief nun für Meadowhouse, doch nun kam der Faktor ins Spiel, den neben Dagobert Georgie selbst auch viele Experten im Vorlauf des Spiels immer wieder rezitiert hatten: Fantasios Erfahrung, insbesondere mit Rückschlägen in wichtigen Spielen. Und so kam es, dass die Südtitanier nach einem Ballgewinn von de Marzo auf der linken Seite überfallartig nach vorne stürmten und die FVM-Abwehr dabei aushebelten: De Marzos Ball in die Mitte zu Marconato wurde von diesem auf Palmilha abgelegt und der Routinier vollendete wie selbstverständlich links unten zum erneuten Ausgleich (78.). Erneut wurde die Stimmung allenthalben erst einmal getrübt, doch nur wenige Minuten später folgten weitere Anfeuerungsrufe im Hauptstadtstadion von Nordostoberlingen und auch in der Heimat hielt es mit jeder Minute weniger Zuschauer auf den Stühlen und Gartenbänken. Bemerkenswert war in der Schlussphase dann jedoch vor allem die Wechseltaktik von Reichstrainer Georgie: Obwohl eine Verlängerung mit jeder vergehenden Minute wahrscheinlicher wurde, wechselte er noch während der regulären Spielzeit zwei Mal und hatte sein Kontingent damit ausgeschöpft: Erst kam Kreuzotter für Lobenau (82.), dann noch Jatow für van Doihmel (86.). Dieser Schritt, die laufintensiven Außenbahnspieler kurz vor der Verlängerung zu tauschen, sollte sich später als Schlüssel zum Sieg entpuppen. Die reguläre Spielzeit wurde mit zunehmender Dauer zudem immer chancenärmer, da keine der beiden Mannschaften nun noch voll ins Risiko ging, um ein Last-Minute-Aus zu verhindern. So kam es nach vier Minuten Nachspielzeit, wie es kommen musste: Es gab Verlängerung und die Emotionen konnten sich zumindest kurz noch einmal etwas abkühlen.

Kurz darauf ging es dann in die halbstündige Zugabe des Endspiels und mit jeder nun vergehenden Minute wurde das Spiel und die Atmosphäre intensiver. Beginnend mit einer Aktion von Eisdrache, in der er die beinahe schon perfekte Führung von Fantasio gerade noch verhinderte: Gravisso hatte einen langen Ball in die Hälfte von Meadowhouse gespielt, wo sich Maikäfer verschätzte und unter dem Ball durchlief, wodurch Marconato auf einmal viel Platz auf der halbrechten Seite hatte und nur noch Reh vor sich. Ähnlich wie Forro beim 1:1 schoss er den Ball per Heber in Richtung Tor, wo wie aus dem Nichts Eisdrache auftauchte, der direkt nach Maikäfers Fehler zum eigenen Tor gesprintet war und Marconatos Schuss per Grätsche noch von der Linie kratzte (96.). Während Marconato ungläubig dem Ball hinterher schaute, ließ sich Eisdrache von seinen Mitspielern feiern und sorgte so für eine Art Initialzündung bei der FVM-Auswahl. Kurze Zeit später folgte dann nämlich auch die erste gute Möglichkeit für Meadowhouse, als Kreuzotter sich gegen Pellegrino behauptete und dann eine wunderbar getimte Flanke auf den Elfmeterpunkt brachte, wo Fasan unter Aufbringung seines gesamten Körpers einen Kopfball mit Torpedo-Geschwindigkeit auf das Tor von Lamenosa brachte. Doch der fantasianische Schlussmann bekam irgendwie noch die Finger an die Kugel und lenkte sie übers Tor (102.). Bei der anschließenden Ecke war es dann Moody, der nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbeiköpfte. Kurz darauf war die erste Hälfte der Verlängerung vorbei und Georgie schwor seine Mannschaft gestenreich noch einmal auf die letzte Viertelstunde des Finals ein.

In der zweiten Hälfte der Verlängerung dann der nächste Schock für Meadowhouse: Nach einem Zweikampf mit de Marzo blieb Bäumer auf Höhe der Mittellinie liegen und blutete am rechten Knie. Nachdem es für einige Minuten zunächst nicht gut aussah, stand der Rechtsverteidiger des VfB Ahornsburg jedoch noch einmal auf und spielte mit Verband am Knie weiter, unter dem Applaus der Zuschauer (108.). Sowieso gingen nun alle beteiligten Spieler an ihre Grenzen: Auge und Puntera mussten nach einem Zweikampf behandelt werden und trugen beide eine Platzwunde am Kopf davon (112.). Der Spielfluss kam dadurch nicht mehr wirklich zustande, sodass sich viele bereits auf eine Verlängerung einstellten, doch dann kam der eine Moment, der in solchen Spielen alles bedeutet und in denen die Zeit gefühlt still steht: Nach einem Abwurf von Reh auf Cavenza, setzte dieser einen kurzen Sprint an und überlief auf der linken Seite zwei Gegenspieler, ehe er den Ball in die Mitte zu Auge gab. Auge schaltete noch einmal schnell und brachte Jatow rechts ins Spiel, der nun ebenfalls Tempo aufnahm, dem die fantasianischen Gegenspieler nicht mehr gewachsen waren. Auf Höhe des Strafraums spielte Jatow den Ball dann eigentlich viel zu weit in den Sechszehner hinein, doch Fasan rettete den Ball noch vor der Auslinie und grätschte ihn in die Mitte, was für einen Überraschungsmoment in der fantasianischen Defensive sorgte: Kurz stimmte die Zuordnung nicht, Exkolber schaltete am schnellsten und schoss den Ball im Fallen an Lamenosa vorbei aus sechs Metern oben links in den Winkel (115.). Jetzt gab es kein Halten mehr: Dagobert Georgie sprang in seiner Trainerzone auf und ab, König Percival I. verlor beim Aufspringen von seinem Platz beinahe seine Krone und in der fernen Heimat brach ein Jubel aus, der sicherlich bis nach Paradies und Atlantis zu hören war. Dennoch war das Spiel noch nicht vorbei und Meadowhouse musste die letzten Minuten noch überstehen, doch Fantasio war der Glaube nun anscheinend selbst abhanden gekommen. Es wurden schließlich vier Minuten Nachspielzeit angezeigt, was angesichts der vielen Verletzungen auch in Ordnung ging. Und doch gab es noch die letzte Chance für die Südtitanier: In der zweiten Minute der Nachspielzeit entschied Referee Bastic noch einmal auf Freistoß etwa 25 Meter vor dem Tor. Routinier Puntera nahm sich der Verantwortung schließlich an und brachte den Ball aufs Tor von Reh, traf jedoch nur rechts das Außennetz. Es sollte die letzte Aktion im Spiel sein, zwei Minuten später pfiff Bastic ab und es war vollbracht.

Nun spielten sich unfassbare Szenen auf dem Rasen ab: FVM-Trainer Dagobert Georgie stand nach dem Abpfiff kurz wie in Schockstarre am Seitenrand, ehe er von Sportdirektorin Mathilda Mausohr fast über den Haufen gerannt wurde. Auf dem Feld lagen sich Torwart Reh und Abwehrchef Moody in den Armen, wobei letzterer kurz darauf unter Tränen auf den Boden von Nordostoberlingen sank. Bäumer, Eisdrache und Kapitän Auge die im Spiel mit Abstand am meisten einstecken mussten, schauten vollkommen erledigt und ehrfürchtig auf die jubelnden Massen auf den Rängen, ehe auch sie vom Rest der Mannschaft in Feierlaune gebracht wurden und Siegtorschütze Exkolber wurde von Ersatztorwart Nebel und Innenverteidiger Fürchte-Knallus auf die Schultern genommen und quer durchs Stadion getragen.

Viele Kilometer weiter westlich auf der paradiesischen Halbinsel war die Szenerie nicht viel anders. Insbesondere in Wiesenhausen stand die Welt Kopf: In der Höhle, wo die drei Dromornisse im Garten ein großes Public Viewing mit Grill und allem, was dazu gehört, organisiert hatten, zündete Dobby kurz nach Abpfiff ein Sortiment Feuerwerkskörper, das den Himmel über Wiesen-Zentrum erhellte und Entwicklungsdromorniss Winter öffnete eine 10 Liter-Flasche Champagner und ließ es sich nicht nehmen, die Anwesenden damit zu übergießen. Er sollte erst später mit Hilfe von Feuerwasser wieder gestoppt werden. Ein weiterer Hotspot war die Kneipe „Big Ben um die Ecke“, wo sich drinnen und draußen eine riesige Menschenmenge versammelt hatte und Wirt Thomas Rensing den Umsatz seines Lebens machte. Auch hier sorgte Ex-Sicherheitsdromorniss Marko Maszliskus mit Pyrotechnik für ein großes Hallo. Doch auch die offiziellen Gebäude in Wiesenhausen ließen es sich nicht nehmen, an den Feierlichkeiten teilzunehmen: Burg Daunenfels, Schloss Wiesenhausen, das Titanien-Center und Hogwarts wurden in den Nationalfarben angestrahlt und Burgdrache Dragomir zog ein gigantisches Banner mit der Aufschrift: „Weltmeister 1822 – Danke für Alles!!“ quer über den Wiesenhausener Nachthimmel. Auch in anderen Städten des Landes wurde nun ausgiebig zelebriert: In Rubinburgh sprangen hunderte in die Wasserstraßen und feierten, ebenso wie in den Küstenstädten entlang der Westparadiesischen Bucht.

Zurück in Nordostoberlingen reckte schließlich Kapitän Auge um 23:08 Uhr den goldenen Pokal des Weltmeisters in die Höhe und nun gingen die Feierlichkeiten auch in Mailodis erst richtig los. WRF-Reporter Karl-Josef Singmann war mittendrin und nahm Interviews auf, die wohl noch in Jahrzehnten Kult- und Legendenstatus haben werden. FVM-Trainer Dagobert Georgie etwa, der überhaupt nicht zu Wort kam, weil sich rund um ihn herum eine feiernde Spielertraube gebildet hatte, sodass er nur noch die Worte: „Ich will zu dem Spiel gar nichts sagen. Ich will jetzt nur noch feiern!“ herausbrachte und wieder verschwand. Oder das Abwehrtrio Moody, Bäumer und Cavenza, das vor dem Mikrofon spontan die „Wiesenhausener Volkshymne“ anstimmte und sich dabei als erstaunlich textsicher entpuppte. Oder Ersatztorwart Igel, der von Canitz und Tepes während des Interviews immer wieder gesagt bekam, dass er aufgrund seines jungen Alters doch sicherlich bald ins Bett müsste, bis sie ihn mit einer Bierdusche noch einmal zum Weltmeister „tauften“. Es sollte noch ein langer Abend werden in Nordostoberlingen und die Spieler feierten zusammen mit den vor Ort befindlichen Fans bis spät in die Nacht hinein.

Die Bedeutung dieses Titels ist auch in der jüngeren Wiesenhausener und Meadowhouser Geschichte gar nicht hoch genug einzuschätzen. Auch wenn es sich vermeintlich nur um einen sportlichen Titel handelt, ist Meadowhouse damit nicht nur auf dem Fußball-Olymp angekommen. Nach Jahren des Kampfes, sei es im Paradiesischen Unabhängigkeitskrieg Anfang der 1790er Jahre, im Winterkrieg 1808/09, in der Weltschlacht 1812 oder dem schwierigen Verhältnis zu Grünland bis vor wenigen Jahren, ist dieser Titel wie ein heilendes Elixier für die ganze Nation. Der erste WM-Titel seit 1758, der wieder auf die Paradiesische Halbinsel geht, hat damit für die Spieler, für die Bürger und für Meadowhouse als Staat eine unfassbar große Bedeutung, deren Umfang sich wohl erst in der Zukunft einigermaßen ermessen lassen wird. Für den Moment ist alles einfach nur Freude, Glück und Ungläubigkeit, was wohl so lange anhalten wird, bis die Mannschaft mit dem WM-Pokal am Dienstag erst auf dem Flughafen Wiesenhausen-Drachenebene und später dann auf Schloss Wiesenhausen erwartet wird, wo sich bis zu einer Million Menschen angekündigt haben. Ob in diesen Tagen überhaupt so etwas wie Normalität in Meadowhouse walten kann, ist sehr fraglich, doch es ist auch unerheblich, denn seit gestern sind wir alle Weltmeister und mit Normalität hat das ganz sicher nichts zu tun.

 

Finaleinzug im dritten Anlauf: Meadowhouse überrollt Grünland und steht im Endspiel

Aller guten Dinge sind drei, heißt es bekanntermaßen, und selten konnte dieser Spruch wohl so passend angewendet werden, wie im Fall des Auftritts der Meadowhousischen Nationalmannschaft am gestrigen Dienstagabend im Halbfinale der Weltmeisterschaft von Mailodis. Am Ende stand nach der dritten Halbfinalteilnahme in Folge bei der dritten WM-Teilnahme als eigener Staat überhaupt, der erste Sieg und damit auch der erste Einzug ins Endspiel einer WM-Endrunde. Dazu kam eine Leistung gegen den amtierenden Titanienmeister und Erzrivalen Grünland, die wohl auch kühnste Optimisten der Mannschaft von Dagobert Georgie nicht zugetraut hätten.

FVM-Trainer Georgie blieb sich auch im Halbfinale treu: Erneut tauschte er die Startelf auf diesmal zwei Positionen aus im Vergleich zum Spiel gegen Dagobinien im Viertelfinale. Vor Keeper Reh blieb die Defensive, bestehend aus Cavenza, Moody, Maikäfer und Bäumer gleich, ebenso Sechser Eisdrache. Davor agierten auf den Flügeln links Lobenau und rechts van Doihmel, Auge auf der Zehn statt Canitz und im Sturm wurde Fasan von Magiaro neben Exkolber ersetzt. Die Marschrichtung war klar: Endlich wollte man, nach immer wieder erfolgten Niederlagen gegen Grünland bei großen Turnieren, zuletzt vor gerade einmal zwei Jahren, als man im TM-Viertelfinale am späteren Turniersieger scheiterte, wollte man diesmal unbedingt den Fluch besiegen, den Nachbarn schlagen und erstmals in ein Turnierendspiel einziehen.

Das Spiel im altehrwürdigen Stadion von Westerloe begann, trotz der aufgeheizten Atmosphäre auf den Rängen, zunächst verhalten und mit einer typischen Abtastphase beider Teams. Eine erste Torannäherung von Grünland in Person von Rothner endete kontrolliert im Toraus (6.). Doch schon die nächste Möglichkeit im Spiel bedeutete das erste Tor: Van Doihmel setzte sich auf der rechten Seite gegen Grünberger durch und konnte ungestört ins Zentrum flanken. Dort klärte Gryszius den Ball zunächst per Kopf, jedoch genau in die Beine von Lobenau. Dieser legte quer vor den Strafraum auf Auge, der den Ball kurz annahm und dann unhaltbar für Grünlands Torwart Wiesenberger links unten im Tor versenkte (10.). Der Meadowhousische Anhang auf den Rängen geriet ein erstes Mal außer sich vor Freude, während Reichstrainer Georgie noch relativ ruhig blieb, zu viel Spielzeit lag noch vor den Akteuren. Grünland, welches sich in den vergangenen Wochen vergleichbar stark und kämpferisch präsentiert hatte, wie die FVM-Auswahl, brachte der frühe Rückstand jedoch nicht aus dem Konzept: Nur kurze Zeit nach dem 1:0 rauschte ein Distanzschuss von Viertelfinalheld Ruljaka einen halben Meter am rechten Torwinkel des Meadowhousischen Tores vorbei (14.). Das Spiel war nun endgültig aus der verhaltenen Phase vom Beginn herausgekommen und entwickelte sich zu einer ansehnlichen Partie, was auch daran lag, dass beide Mannschaften mit viel Zug nach vorne spielten. Dennoch konnte man das Gefühl bekommen, dass bei den FVM-Akteuren immer noch ein bisschen mehr Wille und Leidenschaft zu verspüren war, als bei den grünländischen Spielern. Die nächste Chance gab es dann auch wieder auf FVM-Seite, als Exkolber nach einem Einwurf auf Höhe des grünländischen Strafraums den Ball nicht richtig traf, diesen dadurch aber umso gefährlicher machte, sodass Wiesenberger ihn gerade noch so um den rechten Pfosten lenken konnte (23.). Grünland seinerseits agierte in der Offensive häufig hektisch und überstürzt, sodass es für die Meadowhousische Defensive oft ein Leichtes war, Passwege zuzustellen oder im Zweikampf die Bälle zu erobern. Auf Grundlage einer solchen Szene erhöhte die FVM-Auswahl kurze Zeit später dann auch auf 2:0. Ein Ballgewinn von Cavenza gegen Ruljaka war der Ausgangspunkt. Ersterer legte den Ball ins Zentrum zu Eisdrache, der dann mit einem weiten Ball van Doihmel auf der rechten Seite in Szene setzte. Van Doihmel ließ dann mit Grünberger und Haidmann gleich zwei Verteidiger stehen, legte kurz ab zu Magiaro und der schloss gekonnt gegen die Laufrichtung Wiesenberger aus etwa 15 Metern ab zum 2:0 rechts unten im Kasten des Meadowhousischen Nachbarstaats. Diesmal ging auch Dagobert Georgie beim Jubeln mehr aus sich heraus und schon nach einer knappen halben Stunde schien das große Ziel tatsächlich greifbar zu sein. Doch schien das zweite Gegentor nun der Weckruf gewesen zu sein, den der Titanienmeister gebraucht hatte: Nur drei Minuten nach dem 0:2 gelang ihnen der Anschlusstreffer. Nach einer Ecke von von Hausloh verlängerte Loof den Ball per Kopf an den rechten langen Pfosten, wo Innenverteidiger Haidmann mit nach vorne gekommen war und den Ball, ebenfalls per Kopf, ins FVM-Tor bugsierte. Plötzlich war alles wieder spannend. Der Anschlusstreffer war nun der Auftakt für die mit Abstand beste grünländische Phase im gesamten Spiel. Dreimal kamen sie bis zur Pause gefährlich vor das Tor von FVM-Schlussmann Reh: Erst scheiterte Erhardt mit einem Schuss aus knapp zwanzig Metern an einer glänzenden Reaktion Rehs, der den Ball per Übergreifen aus dem linken Winkel kratzte (35.), dann grätschte Moody den Ball vor dem einschussbereiten Rothner gerade noch so ins Toraus (39.) und bei der darauffolgenden Ecke köpfte Gryszius nur Zentimeter rechts am Tor vorbei (41.). Doch gelang es Meadowhouse, diese Phase zu überstehen und es blieb beim knappen 2:1-Vorsprung zur Pause.

Nach dem Seitenwechsel erlebten die Anwesenden eine Art Deja-Vu: Ähnlich wie gegen Dagobinien machte Meadowhouse auch diesmal mit der ersten Aktion in der zweiten Hälfte ein Tor und erneut war es Exkolber, der sich dafür verantwortlich zeichnete. Nach einem unkontrollierten Pressschlag im Mittelfeld gewann Auge das Kopfballduell gegen Hantil und verschaffte so Magiaro ein bisschen Freiraum. Dieser nutzte den sich ihm bietenden Raum, indem er einen perfekt getimten Heber in den Lauf von Exkolber spielte, der schon nach wenigen Metern einen gehörigen Vorsprung gegenüber seinen Gegenspielern hatte und dann im Duell gegen Wiesenberger die Nerven behielt und den Ball unten rechts zum 3:1 einschob (48.). Damit war der alte Abstand wiederhergestellt und der zu befürchtenden Offensive Grünlands zu Beginn der zweiten Halbzeit war direkt der Wind aus den Segeln genommen worden. So zeigte sich der Titanienmeister nun auch zunehmend beeindruckt vom FVM-Auftritt. Die nächste Chance bot sich für Magiaro, der schneller handelte als drei grünländische Defensivspieler und als erster an einem von Hantil unkontrolliert zurückgespielten Pass war. Schließlich wurde er jedoch noch so abgedrängt, dass Wiesenberger mit dem unplatzierten Abschluss wenig Probleme hatte (56.). Kurze Zeit später musste der grünländische Schlussmann dann jedoch sein gesamtes Können aufweisen: Nach einer Ecke von van Doihmel sprang Maikäfer am höchsten und köpfte den Ball an den linken Innenpfosten, von wo aus er zurück ins Spielfeld sprang. Den Rebound erreichte Exkolber, dessen Schuss der halb am Boden liegende Wiesenberger spektakulär mit dem Fuss abwehren konnte (63.). Grünland trat in der Offensive so gut wie gar nicht mehr in Erscheinung und wurde von der Wucht der Meadowhousischen Angriffe, die schon mit der Gewinnung des Balls in der Viererkette begann, zunehmend überfordert. Nur ein Abschluss vom mittlerweile eingewechselten Pierskämper fand überhaupt den Weg zu FVM-Schlussmann Reh in der zweiten Halbzeit (68.). Reichstrainer Georgie wechselte schließlich das erste Mal, brachte auf der linken Seite den Held aus dem Dagobinien-Spiel, Kreuzotter, für Lobenau (71.). Dieser fügte sich in die Maschinerie prompt auch gut ein und zwang Wiesenberger wenig später zur nächsten Flugeinlage (74.). Aufgrund des Spielverlaufs war es so wenig überraschend, als vier Minuten später dann das nächste Tor für Meadowhouse fiel und damit auch die endgültige Entscheidung in diesem WM-Halbfinale: Nach einer Ecke von Kreuzotter schloss Magiaro volley sehr sehenswert ab, wurde jedoch von Haidmann auf der Linie geblockt und der Ball aus dem Strafraum geklärt. Dort landete der Ball direkt vor den Füßen von Eisdrache, der das Spielgerät ohne Annahme direkt nahm und mit ungeheurer Geschwindigkeit genau oben rechts im Winkel platzierte (78.). Nun verwandelte sich die Meadowhousische Fankurve endgültig in ein Tollhaus und Eisdrache ließ sich gebührend feiern. Um weitere Zeit von der Uhr zu nehmen, wechselte Georgie schließlich noch zweimal: Für Torschütze Magiaro kam Wyvernus im Sturm und für Bäumer wurde Drachkopf gebracht (82.). Doch auch in der Schlussphase war von einer grünländischen Offensive kaum etwas zu sehen, sodass Meadowhouse das Spiel, nach einer weiteren Chance für Wyvernus (87.), schließlich unerwartet souverän über die Zeit brachte. Am Ende stand ein über weite Strecken dominanter 4:1-Sieg zu Buche, der den erstmaligen Einzug in ein WM-Endspiel bedeutete.

Reichstrainer Georgie strahlte nach dem Abpfiff zufrieden in die Kameras und war voll des Lobes für seine Mannschaft: „Das war heute unser bester Auftritt bei diesem Turnier. Das war ein Sieg, den sich die Spieler, die Fans und das ganze Land seit Jahren gewünscht haben und nun ist er Realität geworden. Ich weiß noch gar nicht, was ich dazu sagen soll. Wir stehen tatsächlich im Endspiel und haben die Möglichkeit hier den Titel zu holen. Wenn mir das jemand vor der WM gesagt hätte bei den Teilnehmern und Gegnern hätte ich ihn wahrscheinlich für verrückt erklärt. Der heutige Auftritt war ziemlich nah an dem dran, was ich mir als Spielidee für diese Mannschaft vorstelle und wenn wir so am Sonntag auftreten, dann müssen wir uns vor niemandem verstecken.“

Das nun von Meadowhouse zu bestreitende Finale der WM in Mailodis wird am kommenden Sonntag um 20:00 Uhr in der mailodischen Hauptstadt Nordostoberlingen ausgetragen. Mit wem es die Auswahl von Dagobert Georgie zu tun bekommen wird, wird am heutigen Abend in Honigblumenmarmor entschieden, wenn dort der zweimalige Weltmeister und amtierende Vize-Weltmeister Fantasio und der einfache Weltmeister Mittelland aufeinander treffen, in einer Wiederauflage des Halbfinals von vor vier Jahren. Grünland hingegen trifft einen Tag vorher am Samstag um 20:00 Uhr in Brönen im Spiel um Platz drei auf den Verlierer des heutigen Halbfinals und könnte immerhin noch die Bronzemedaille gewinnen. Doch liegt der Fokus aus meadowhousischer Sicht nun natürlich auf dem Endspiel am Sonntag, ganz gleich ob der Gegner Fantasio oder Mittelland heißen wird. Es wird ein ganz besonderes Spiel, nicht nur für die anwesenden Meadowhouser in Nordostoberlingen, sondern für alle 912 Millionen Meadowhouser, die das Spiel gebannt vor den Bildschirmen des Reiches verfolgen werden.

 

Last-Minute-Sieg nach Aufholjagd: Meadowhouse steht im Halbfinale

Nach dem dramatischen und knappen Achtelfinalspiel der FVM-Elf gegen Polynesien waren Experten und Zuschauer sehr gespannt auf den nächsten Auftritt der Meadowhousischen Nationalmannschaft am Freitag. Gegner um 16:00 Uhr im Finalstadion von Nordostoberlingen war der Titanienmeister von 1816, Dagobinien, die sich in ihrem Achtelfinale 1:0 gegen Whale durchgesetzt hatten. Allenthalben wurde ein ebenso knappes Spiel prognostiziert wie bereits eine Runde zuvor, doch nahm das Spiel am Ende einen gänzlich anderen Verlauf, als das gegen Polynesien vergangene Woche.

Reichstrainer Dagobert Georgie veränderte die Startaufstellung der FVM-Auswahl diesmal erneut. Statt des 4-1-4-1-Systems, mit dem man gegen Polynesien begonnen hatte, kehrte er wieder zum davor üblichen 4-4-2 mit Raute im Mittelfeld zurück. Im Tor stand erneut Reh, in der Abwehr davor Laube, Maikäfer, Moody und Bäumer, sowie Eisdrache auf der Sechs. Auf der rechten Seite begann van Doihmel, auf der linken Seite Lobenau und auf der Zehn Canitz. Die beiden Sturmspitzen wurden von Exkolber und Fasan besetzt.

Das Spiel begann zunächst verhalten. Beide Mannschaften nahmen sich in den ersten gut zehn Minuten Zeit, sich mit dem Spiel des Gegners vertraut zu machen, ohne größere Abschlussmöglichkeiten zu erzwingen. Umso bitterer war es aus Sicht der FVM-Auswahl, dass die erste richtige Tormöglichkeit im Spiel direkt zum 1:0 für Dagobinien führte. Dos Santos eroberte den Ball gegen Canitz und machte das Spiel dann schnell, indem er den Ball auf den rechten Flügelspieler Odere rauslegte. Dieser ließ Cavenza stehen und brachte den Ball in den Raum vor dem Strafraum. Dort nahm Dosmanos den Ball mit der Brust an und legte ihn in einer Bewegung auf den am Elfmeterpunkt lauernden Malzeme, der den Ball aus der Drehung direkt nahm und unhaltbar für Reh oben links im Tor unterbrachte. Jubelnd lief Malzeme, ebenfalls ein Titanienmeister von vor sechs Jahren in die Kurve der dagobinischen Fans und ließ sich feiern. Der früheste Rückstand für die FVM-Elf bei diesem Turnier hatte dann auch Auswirkungen auf das weitere Spiel: Unmittelbar nach dem 1:0 für die Südtitanier unterlief Eisdrache ein fast folgenschwerer Stockfehler, als ihm der Ball bei der Annahme zu weit wegsprang, Dosmanos dazwischen grätschte und dann den Ball in Richtung Ezechiels spielte. Der Pass war allerdings zu lang, sodass Reh vor dem dagobinischen Offensivmann am Ball war (17.). Auch in der Folge war Dagobinien spielbestimmend. Meadowhouse fand nur selten den Weg in Richtung des Tores von Dagobiniens Schlussmann Maracores, die beste Chance hatte Canitz mit einem Distanzschuss, der jedoch einen guten Meter links am Tor vorbei ging (23.). Dagobinien hingegen spielte mit großem Pressing, viel Laufaufwand und einer robusten Zweikampfführung, sodass sie die Meadowhouser häufig schon kurz hinter der Mittellinie stoppten und einen Gegenangriff einleiten konnten. Während ein solcher Angriff in der 28. Minute über Marcallo und Malzeme durch eine Fussabwehr von Reh noch vereitelt wurde, musste der FVM-Keeper zwei Minuten später erneut hinter sich greifen. Nach einem Einwurf auf Höhe der Mittellinie nahm Odere auf der rechten Seite Tempo auf und zog dann schnell in die Mitte. Statt des erwarteten langen Balls auf Malzeme vollzog er einen Seitenwechsel zu Marcallo, der weitestgehend ungedeckt war. Marcallo legte sich den Ball kurz zurecht und brachte dann eine Flanke mit starkem Zug weg vom Tor in Strafraum, wo sich Ezechiels gegen Maikäfer im Kopfballduell durch setzte und das Spielgerät gegen die Laufrichtung von Reh rechts unten im Tor versenkte (30.). Das 0:2 aus Meadowhousischer Sicht ließ auch FVM-Trainer Georgie kurz konsterniert an der Seitenlinie stehen, ehe er sich umgehend mit seinen Co-Trainern über das weitere Vorgehen beriet. Nach der Erhöhung der Führung nahm Dagobinien erstmals in der Partie das Tempo ein wenig heraus und ließ Meadowhouse mehr Ballbesitz und auch mehr Raum. Sobald die FVM-Auswahl jedoch gefährlich in die Nähe des dagobinischen Tores kam, war meist Endstation. So wurde ein Schussversuch von Exkolber von Timosei geblockt (35.) und ein Dribbling von Fasan, bei dem er Ernestis zwar stehen lassen konnte, wurde im nächsten Moment von Louisao unterbunden (39.). Kurz vor der Pause wäre es beinahe noch schlimmer gekommen aus Meadowhousischer Sicht: Bei einem Eckball von Odere köpfte Tomaia den Ball nur Zentimeter über das Tor von Reh, doch so blieb es letztlich beim 0:2 aus FVM-Sicht zur Pause.

Die zweite Halbzeit begann dann mit einem Doppelwechsel aufseiten von Meadowhouse. Für den glücklosen Fasan kam Magiaro und für den immer wieder hart angegangenen Canitz wurde Auge aufs Spielfeld gebracht. Die Einwechslungen sollten sich prompt bezahlt machen. Kurz nach Wiederbeginn eroberte Auge einen zu lang gespielten Ball von Marcallo gegen Ezechiels und schaltete blitzschnell um: Ein präziser Ball auf Lobenau nahm gleich drei dagobinische Verteidiger aus dem Spiel. Lobenau brachte dann eine Flanke in die Mitte, wo sich Magiaro gegen Ernestis durch setzte und Maracores zur ersten richtigen Parade des Spiels zwang. Der abgewehrte Ball landete jedoch direkt vor den Füßen von Exkolber, der sich ihn auf den starken linken Fuß legte und dann kompromisslos am gerade im Aufstehen befindlichen Maracores vorbei ins Tor schoss (47.). Damit war Meadowhouse zurück im Spiel und es war noch genug Zeit, um den potentiellen Ausgleich zu erzielen. In der Folge hatte die FVM-Auswahl deutlich mehr von der Partie als noch im ersten Durchgang und kam so auch immer wieder zu Möglichkeiten gegen die nun nicht mehr ganz so sattelfeste dagobinische Defensive. Erst scheiterte Magiaro erneut an Maracores (54.), dann war es van Doihmel, der einen Ball von Bäumer erlief und am rechten Außennetz des dagobinischen Tores scheiterte (59.). Dagobinien seinerseits kam ab der 60. Minute wieder besser ins Spiel und kreierte Torchancen, die jedoch bei weitem nicht mehr mit dem Tempo und der Präzision der ersten Halbzeit vorgetragen wurden. Malzeme konnte eine eigentlich zu hohe Flanke von Marcallo nur noch ungefähr aufs Tor von Reh bringen (64.) und Dosmanos schloss kurz darauf freistehend zentral auf Keeper Reh ab (68.). Dennoch lief die Uhr nun langsam deutlich für Dagobinien: So sehr sich Meadowhouse bemühte, so unglücklich liefen einige Offensivaktionen ab. Magiaro etwa berührte den Ball in der 73. Minute beim vermeintlichen Ausgleich mit der Hand, sodass das Tor nicht zählte und einen Konter kurz darauf, bei dem Lobenau im Abseits stand, obwohl die Wiederholung eher gleiche Höhe nahelegte, wurde aus aussichtsreicher Position abgepfiffen (76.). Georgie wechselte schließlich zum letzten Mal: Für den sehr viel mit Laufarbeit beschäftigten Lobenau brachte er Kreuzotter (80.). Nach einer Halbchance für Dagobinien, als sich die jeweils eingewechselten Blackis und Edelhoff beinahe bis zum Tor von Reh durchkombiniert hatten, dann jedoch rustikal von Moody gestoppt wurden (84.), folgte der Moment, auf den die Spieler und Anhänger der FVM-Elf gewartet hatten. Nach einem Foul von dos Santos an van Doihmel in halbrechter Position gab es einen Freistoß mit einer Entfernung von etwa 30 Metern zum Tor von Maracores. FVM-Kapitän Auge schnappte sich sofort den Ball und bedeutete allen Mitspielern, sich in Richtung Strafraum zu bewegen, nur Moody blieb als Absicherung zurück. Auge legte sich den Ball zurecht und schoss ihn dann unhaltbar für Maracores genau oben links in den Winkel, ohne dass ein Mitspieler beteiligt gewesen wäre (88.). Die Meadowhousische Bank lief vor Freude aufs Spielfeld und begrub den Kapitän an der Eckfahne unter sich und auch auf den Rängen herrschte pure Ekstase. Kurze Zeit später und nach einer dreiminütigen Nachspielzeit stand dann fest: Auch das zweite KO-Spiel von Meadowhouse bei dieser WM ging die Verlängerung.

Die Verlängerung begann dann wiederum erst einmal verhalten. Wissend um den Fakt, dass jedes Gegentor nun das Aus bedeuten konnte, verhielten sich die Mannschaften vorsichtig. Dennoch war ersichtlich, dass die FVM-Elf durch den späten Ausgleich mit einer ganz anderen Körpersprache auftrat, als Dagobinien. Jede Klärungsaktion wurde zelebriert und eine Parade von Reh gegen Blackis (97.), als letzterer, auch selbst überrascht, den Ball nur mit wenig Druck aufs Tor bringen konnte, ebenfalls lautstark gefeiert. Kurz darauf gab es dann die bis dahin beste Chance in der Verlängerung, doch Kreuzotter konnte an einen langen Ball von Auge nur noch die Fußspitze bringen, sodass dieser knapp am langen linken Pfosten vorbei ging (102.). So endete die erste Hälfte der Verlängerung torlos. Die zweite Hälfte begann dann mit der ersten ernst zu nehmenden Offensivaktion von Dagobinien in der Verlängerung, doch Edelhoff verzog ein Zuspiel von Dosmanos knapp rechts am Tor von Reh vorbei (108.). Je länger das Spiel dauerte, umso wahrscheinlicher erschien nun das Elfmeterschießen, zumal beide Mannschaften in der Defensive die Bälle nun lieber kontrolliert ins Aus schossen, anstatt einen Gegenangriff einzuleiten, wodurch viel Zeit verloren ging. Nach einer weiteren Chance für Blackis, der jedoch beim Abschluss nach einem Zuspiel von Postava in Rücklage geriet und den Ball über das FVM-Gehäuse schoss (115.), kam der entscheidende Moment des Abends. Ausgehend von einem Abwurf von Reh, behauptete Eisdrache den Ball gegen zwei Gegenspieler und brachte ihn hinaus auf die rechte Seite zu van Doihmel. Dieser verschaffte sich mit einem Doppelpass mit Auge Freiraum und hatte dann viel Platz vor sich, den er fast bis zur Grundlinie nutzte. Dort spielte er einen scharfen Ball in Richtung Elfmeterpunkt, wo jedoch Magiaro und Exkolber beide unter dem Ball hindurchsprangen, sodass dieser auf der linken Seite bei Kreuzotter landete. Der AC Phoenix-Linksaußen nahm den Ball direkt und traf ihn perfekt: Mit einer unfassbaren Wucht und unhaltbar für Maracores schlug das Spielgerät in der rechten langen Ecke ein zum späten 3:2 für Meadowhouse (119.). Erneut brachen Jubelszenen auf der Bank und auf den Rängen aus, die sich noch mehr steigerten, als Schiedsrichter Pohlmann das Spiel wenig später abpfiff. Meadowhouse hatte Dagobinien nach einem 0:2-Rückstand tatsächlich noch geschlagen und steht nun bei seiner dritten WM-Teilnahme zum dritten Mal im Halbfinale.

FVM-Trainer Georgie zeigte sich nach dem Spiel erfreut, aber auch sichtlich mitgenommen: „Das war heute ein wahnsinnig schwieriges Spiel, schwieriger als alle Partien, die wir bisher hatten. Zur Halbzeit sah es überhaupt nicht gut aus, aber ich habe immer daran geglaubt, dass wir aus jeder Situation noch herauskommen. Der frühe Anschlusstreffer hat uns dann immens geholfen und was danach passiert ist, mit diesen zwei jeweils späten Toren, ist einfach unfassbar. Die Mannschaft hat gekämpft bis zum Umfallen und wurde am Ende belohnt. Wir sind weiter im Turnier und freuen uns jetzt, nach einer nötigen Pause, auf das Halbfinale.“

In diesem von Georgie angesprochenen Halbfinale kommt es zum Duell mit dem Meadowhousischen Dauerrivalen Grünland. Der Titanienmeister setzte sich am Freitagabend ebenfalls nach Rückstand in letzter Minute gegen Meváns mit 2:1 nach Verlängerung durch. Für die FVM-Auswahl, die in ihrer Geschichte noch nie gegen Grünland bei einem Turnier gewinnen konnte, ist dies nun die Möglichkeit, Revanche für die vielen Niederlagen zu nehmen, auch wenn die titanischen Nachbarn sicherlich nicht zu unterschätzen sind. Dennoch waren die Vorzeichen selten so gut, dass Meadowhouse bei seiner dritten Halbfinalteilnahme endlich zum ersten Mal in ein Endspiel einer Weltmeisterschaft einziehen kann. Das Spiel beginnt am Dienstag um 20:00 Uhr im altehrwürdigen Stadion von Westerloe und wird bis dahin wohl Gesprächsthema Nummer eins auf der paradiesischen Halbinsel sein.

 

Drama in Marmorpilz: Meadowhouse schlägt Polynesien im Elfmeterschießen

Am Samstagnachmittag begann bei der WM in Mailodis bereits die KO-Runde und damit die zweite Hälfte des insgesamt vier Wochen dauernden Turniers. Gleich im ersten Spiel der Runde der letzten 16 musste auch die Meadowhousische Nationalmannschaft wieder aufs Feld und kämpfte um den Einzug ins Viertelfinale. Der Gegner in Marmorpilz um 16:00 Uhr hieß Polynesien und wurde im Vorhinein als absolut ebenbürtiger Gegner der FVM-Auswahl klassifiziert. Im knapp 46.000 Zuschauer fassenden Stadion, an das Meadowhouse gute Erinnerungen gehabt haben dürfte, da man hier im zweiten Gruppenspiel schon Blumenparadies bezwang und einen wichtigen Schritt in Richtung Achtelfinale gemacht hatte, war die Atmosphäre vor dem Spiel ausgelassen, polynesische und meadowhousische Fans feierten am warmen Samstagnachmittag zunächst einmal sich selbst, bevor das Spiel schließlich losging.

Reichstrainer Georgie baute die Mannschaft im Vergleich zum Remis gegen Gastgeber Mailodis am vergangenen Dienstag erneut auf einigen Positionen um. Während Reh weiterhin im Tor blieb, gab es in der Viererkette zwei Änderungen: Neben den gesetzten Moody und Bäumer rückten Laube (links) und Maikäfer (innen) zurück in die Defensive für Cavenza und Fürchte-Knallus. Auf der Sechs spielte erneut Eisdrache und davor wurde zum altbewährten System mit der Raute im Mittelfeld zurückgekehrt, mit Auge als Zehner, Kreuzotter und Jatow auf den Außen, sowie Fasan und Magiaro im Sturm. Gerade der Tausch der beiden Außenspieler Lobenau und van Doihmel sorgte im Vorhinein für Erstaunen, sollte sich hinterher jedoch als richtige Maßnahme herausstellen.

Bei fast 30 Grad pfiff Schiedsrichter Draszool das Spiel schließlich an. Während der ersten knapp zehn Minuten passierte noch wenig, ehe es in der neunten Minute die erste Torannäherung seitens der FVM-Auswahl gab: Kreuzotter steckte einen Ball vorbei an Egyeb und spielte so Fasan vollkommen frei. Dessen Hereingabe in Richtung Magiaro wurde jedoch noch entscheidend abgefälscht, sodass Magiaro den Ball erst langwierig unter Kontrolle bringen musste und am Ende nur einen harmlosen Schuss auf Torwart Masyani abgab. Auf der anderen Seite dauerte es bis zur 16. Minute, ehe Polynesien zum ersten Mal die Kombinationsmaschinerie anwarf: Suola eroberte den Ball gegen Jatow, legte ihn links raus auf Cagatay, der Bäumer einfach stehen ließ, dann jedoch die Flanke zu ungenau ins Zentrum brachte, wo sich Esterna und Haret gegenseitig behinderten, sodass Moody den Ball schließlich herausklären konnte. Kurz darauf war es erneut Suola, der einen Ball genau in die Schnittstelle der FVM-Abwehr spielte, doch legte sich Haret den Ball ein bisschen zu weit vor und Reh grätschte ihn ins Seitenaus (19.). Meadowhouse war von den polynesischen Chancen und auch der temporeichen Herangehensweise der Thovezer jedoch weitestgehend unbeeindruckt und nutzte seinerseits die sich immer wieder ergebenen Räume: Jatow dribbelte sich stark gegen zwei Gegenspieler durch, spielte den Ball dann hoch zu Magiaro, der per Kopf auf Fasan ablegte, dessen Schuss nur Zentimeter links am polynesischen Tor vorbeirauschte (25.). Wenig später war es ein Freistoß von Auge, den Masyani in höchster Not von der Linie kratzte, nachdem mit Arslan ein eigener Mitspieler den Ball in eine andere Richtung abgefälscht hatte (29.). Nach einer guten halben Stunde war immer noch nicht ersichtlich, wer die Spielkontrolle übernehmen würde, da beide Mannschaften bei Ballgewinnen sofort den Weg nach vorne suchten, auch wenn dies immer wieder in Ungenauigkeiten mündete. Ausnahme war auf polynesischer Seite eine schnell vorgetragene Passstafette unter Beteiligung von Suola, Usnje und Esterna, wobei letzterer den Ball nicht richtig traf, womit er eine leichte Beute für FVM-Keeper Reh wurde (38.). Bis zur Pause beruhigte sich das Geschehen dann etwas und es ging mit einem torlosen Remis in die Halbzeit.

Kurz nach Wiederbeginn hätte dann eine Fahrlässigkeit von Egyeb beinahe das 1:0 für Meadowhouse bedeutet: Bei einem eigentlich harmlosen, weil zu langen, Ball von Eisdrache in Richtung Fasan wollte der polynesische Defensivmann den Ball ins Toraus rollen lassen, bemerkte jedoch Kreuzotter in seinem Rücken scheinbar nicht. Der Außenspieler des AC Phoenix rettete den Ball noch vor dem Aus und brachte ihn in Richtung Strafraum, wo die unsortierte Abwehr Polynesiens davon überrascht wurde, genauso jedoch wie der angespielte Magiaro, der den Ball zwar aufs Tor brachte, jedoch zu zentral auf Torwart Masyani (53.). Kurze Zeit später folgte dann aus meadowhousischer Sicht jedoch der Schockmoment des Spiels: Nach einer erneuten Balleroberung Polynesiens durch Arslan, der den Ball schnell auf Usnje rechts weiterspielte, der wiederum in der Mitte Suola sah, dessen Heber die meadowhousische Innenverteidigung aushebelte, war Haret zur Stelle und schob frei vor Reh und nicht im Abseits stehend, ein zur Führung für Polynesien (60.). Der polynesische Anhang, inklusive Trainer Baylinbeko sprangen auf und jubelten frenetisch, während auf der meadowhousischen Bank nach einer kurzen Phase des Schocks hektische Betriebsamkeit einsetzte, um die ersten Wechsel vorzubereiten. Dennoch war es nun erst einmal Polynesien, die im Spiel Oberwasser hatten: Esterna scheiterte kurz nach der Führung zunächst an Reh und dann am linken Pfosten (62.) und wenig später verhinderte die Fußspitze von Maikäfer, dass der Schuss von Usnje nicht im Tor, sondern am Außennetz landete (67.). FVM-Trainer Georgie reagierte nun auf die zunehmende Verunsicherung des Teams und brachte mit Lobenau und van Doihmel zwei neue Flügelspieler, für die Kreuzotter und Jatow den Platz verließen (69.). Van Doihmel führte sich auch gebührend ein, als er in seiner ersten Aktion mit einer durchaus riskanten Grätsche Suola den Ball abjagte, als dieser gerade dabei war, den nächsten Angriff einzuleiten (70.). Generell wurde das Spiel seitens der FVM-Auswahl nun körperbetonter: Gleich zwei Mal konnte durch robustes Einsteigen von Eisdrache ein Angriff von Polynesien unterbunden werden (72., 74.), wobei sich das Düsterwälder Urgestein beim zweiten Mal die gelbe Karte einhandelte. Dennoch schien die härtere Gangart den gewünschten Effekt zu bewirken: Die polynesischen Angriffsbemühungen waren nicht mehr ganz so stringent und klar, wie noch vor dem Doppelwechsel. Es sollte auch nur noch wenige Minuten dauern, ehe sich dieser Fakt auch auf der Anzeigetafel niederschlagen sollte: Nach einem weiten Schlag von Cagatay in die Hälfte von Meadowhouse machte Moody das Spiel schnell und legte den Ball links heraus auf Lobenau, der an der Seitenauslinie Tempo aufnahm und dabei zwei Spieler überspielte. Dann stoppte er ruckartig ab und legte den Ball zurück auf Auge, der eine mit viel Effet gespielte Flanke aus dem Halbfeld in den Strafraum brachte. Dort war Fasan noch mit einer Fußspitze dran, wodurch gleich zwei Polynesier am Ball vorbeisprangen und Magiaro am langen Pfosten kurz über der Grasnarbe per Flugkopfball die Kugel über die Linie bugsierte (77.). Nun war es der FVM-Anhang, der frenetisch jubelte, als Magiaro nach seinem ersten WM-Tor bei diesem Turnier ausgelassen in die Kurve lief. In der Folge war es Meadowhouse, das die besseren Chancen in der Schlussphase für sich verbuchen konnte: Zunächst rettete Masyani in höchster Not gegen Fasan (81.), bevor der in der 83. Minute für Fasan eingewechselte Exkolber mit seinem ersten Ballkontakt das rechte Lattenkreuz traf (86.). Dennoch kam es nach zwei Minuten Nachspielzeit schließlich zu dem, was mit fortwährender Spieldauer immer wahrscheinlicher geworden war: Das Spiel ging in die Verlängerung.

Die 30-minütige Zugabe verlief insgesamt ziemlich chancenarm. Zwar hatte Meadowhouse aufgrund mehr Ballbesitzes ein optisches Übergewicht, konnte dies jedoch nicht in erfolgreiche Torchancen ummünzen. Polynesien seinerseits musste den hohen Temperaturen Tribut zollen, die der Spielweise der Thovezer mit hohen Tempovorstößen und schnellen Kombinationen nicht gerade entgegen kamen. So verzeichnete man in der Verlängerung nur eine Torchance pro Seite. Einerseits für Polynesien nach einer Ecke von Usnje, als ein von Maikäfer herausgeköpfter Ball beim inzwischen eingewechselten Kuzkun landete, der jedoch gut zwei Meter am FVM-Tor vorbeischoss (99.) und andererseits schon in der zweiten Hälfte der Verlängerung auf meadowhousischer Seite durch Lobenau, der nach einem Steilpass von Exkolber jedoch zu weit nach außen abgedrängt wurde und dadurch nur einen Schuss ans Außennetz des Tores von Polynesiens Keeper Masyani zustande brachte (114.). So kam es schon im ersten Achtelfinale der WM zur vollen Distanz: Das Elfmeterschießen stand bevor.

Die FVM-Auswahl durfte beginnen und der bereits im Spiel erfolgreiche Magiaro verwandelte problemlos links oben zum 1:0. Genauso auch im Gegenzug Polynesiens Routinier Esterna, der Reh in die falsche Ecke springen ließ und rechts unten einschob. Dann war Exkolber an der Reihe und sorgte für die ersten Sorgenfalten auf den Gesichtern der Meadowhouser: Den eigentlich nicht schlecht geschossenen Elfmeter parierte Polynesiens Keeper Masyani in Weltklasse-Manier, womit es beim 1:1 blieb. Doch auch bei Polynesien zeigte nun jemand Nerven: Kuzkun, der ja erst in der Verlängerung für Haret gekommen war, scheiterte am rechten Pfosten. Somit war alles wieder in der Reihe. Als nächstes trat FVM-Kapitän Auge an und verwandelte trocken rechts oben zum 2:1. Danach war Meadowhouse auf einmal die Mannschaft mit dem Vorteil: Ausgerechnet Spielmacher Suola versagten die Nerven vom Punkt und Reh parierte den halbhoch geschossenen Elfmeter fast problemlos. Van Doihmel erhöhte prompt auf 3:1, doch Usnje sorgte immerhin dafür, dass Polynesien weiterhin im Spiel blieb. Nun war es an Lobenau, den womöglich letzten Elfmeter zum Sieg zu verwandeln, doch erneut hieß der Sieger Masyani, der den Schuss von Lobenau um den linken Pfosten lenkte. Maximaler Druck lastete nun auf Cagatay, dessen Elfmeter verwandelt werden musste, doch der Außenbahnspieler ließ sich nichts anmerken und schloss überlegt oben rechts ab zum 3:3 nach je fünf Elfmetern, womit auch das Elfmeterschießen in die Verlängerung ging. Eisdrache verwandelt nun für Meadowhouse, Emiliano zog für Polynesien wieder nach. Dann traf Bäumer links oben zum 5:4, obwohl Masyani die Fingerspitzen am Ball hatte und der entscheidende Moment des Nachmittags nahte. Polynesiens Sechser Arslan legte sich den Ball zurecht und schoss ihn dann über das Tor von FVM-Keeper Reh. Das Spiel war aus, Meadowhouse gewann und steht im Viertelfinale, 6:5 heißt es am Ende in einem hochdramatischen wie spannenden Spiel gegen Polynesien.

FVM-Trainer Georgie zeigte sich im Interview nach dem Spiel sehr erleichtert: „Das muss ich nun nicht in jeder Runde haben, weil das irgendwann ungesund wird, aber wenn es einen solch positiven Ausgang nimmt, ist mir das auch egal. Ich glaube, dass wir heute die ganze Bandbreite unseres Könnens aufbieten mussten, um Polynesien zu bezwingen. Von defensiver Konzentration bis offensiver Schlagkräftigkeit, von physischer Stärke bis Geschwindigkeit und Nervenstärke war alles dabei und insofern bin ich stolz auf die Mannschaft, wie sie heute agiert hat. Natürlich war das kein souveräner Auftritt, aber wer erwartet, dass bei diesem Turnier ab der KO-Runde irgendwelche leichten Gegner zu erwarten sind, der hat noch nie selbst eine WM gespielt. Jetzt sind wir erstmal froh, werden uns aber schnell auf unseren nächsten Gegner fokussieren und sind hochmotiviert, so weiterzumachen.“

Der nächste Gegner von Meadowhouse wird am Sonntag um 16:00 Uhr in Attention ermittelt und wird entweder Dagobinien oder Whale heißen. Insofern darf man sich auch dort wohl wieder auf ein hochklassiges Spiel freuen. Am Abend schied in Honigblumenmarmor zudem Gastgeber Mailodis aus. Gegen den Gruppensieger der Gruppe B, Meváns, verloren die Nordsprudelinier nach 90 Minuten mit 1:3 und sind damit im Turnier nicht länger vertreten. Für Meváns geht es hingegen im Viertelfinale weiter, ihr Gegner dort wird morgen Abend im Spiel zwischen Grünland und Florenz ermittelt.

 

Mit Remis zum Gruppensieg: Meadowhouse steht im Achtelfinale

Am Ende kam dann doch alles so, wie allgemein erwartet worden war: Meadowhouse steht, nach zuvor bereits zwei siegreichen Auftritten, im Achtelfinale der WM in Mailodis und fährt zudem den Gruppensieg in der schwierigen Gruppe A ein. Abschließend stand am Dienstagnachmittag das dritte und letzte Gruppenspiel gegen Gastgeber Mailodis in Clematis an. Es folgte zwar nicht der dritte Sieg im dritten Spiel, doch durch das 2:2 in einem umkämpften Spiel war die Elf von Trainer Dagobert Georgie am Ende nicht mehr von Platz eins zu verdrängen. Doch auch Mailodis durfte nach Abpfiff jubeln.

Hinsichtlich der Aufstellung vollzog Reichstrainer Georgie erneut einige Änderungen: Während gegen Blumenparadies noch physisch starke und durchsetzungsfähige Spieler gebraucht wurden, setzte er diesmal vor allem auf den Faktor Erfahrung. Hintergrund war wohl vor allem, dass er die Kulisse und die lautstarke Unterstützung der Mailodis-Fans nicht auf eine Mannschaft treffen lassen wollte, die größtenteils aus WM-Neulingen besteht. So begann im Tor Reh, die Abwehr bestand, von links nach rechts, aus Cavenza, Moody, Fürchte-Knallus und Bäumer, davor auf der Sechs Eisdrache. Im Mittelfeld wurde die Raute der letzten Spiele aufgelöst zugunsten eines insgesamt 4-1-4-1-Systems, bei dem Auge und Canitz die beiden zentralen Positionen einnahmen, während Lobenau auf die linke Seite zurückkehrte und van Doihmel auf dem rechten Flügel blieb. Einzige Sturmspitze war Magiaro, womit insgesamt sechs Änderungen im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Blumenparadies vorgenommen wurden.

Die Ausgangslage in der Gruppe war hingegen vor dem Spiel klar: Bei einem Sieg von Meadowhouse müsste Mailodis darauf hoffen, dass Blumenparadies im Parallelspiel in Sauerwald gegen Mompracem gewinnt, allerdings auch nicht zu hoch, da die Atcanier sonst wegen des besseren Torverhältnisses noch an Mailodis vorbeigezogen wären. Bei einem Sieg von Mailodis wäre der Gastgeber sicher im Achtelfinale, doch müsste dann Meadowhouse auf das Parallelspiel achten, wobei der Puffer hinsichtlich des Torverhältnisses im Vergleich zu Mompracem relativ groß war. Bei einem Remis wäre Meadowhouse sicher Gruppensieger und Mailodis müsste auf eine Niederlage von Mompracem gegen Blumenparadies hoffen. Somit war gewährleistet, dass bei den Zuschauern stets das Radio oder das Handy während des Spiels mitliefen, um immer über den aktuellen Stand der Dinge informiert zu sein.

Um 16:00 Uhr schließlich pfiff Schiedsrichter Jaklov das Spiel vor gut 40.000 überwiegend mailodischen Fans an, die ihre Mannschaft sofort lautstark nach vorne peitschten. Bereits nach drei Minuten wurde der erste Abschluss verzeichnet: Nebelphantom setzte Bartoltz in Szene, der jedoch überhastet abschloss und den Ball nicht richtig traf. Kurz darauf war es Bartoltz‘ Sturmkollege Adrianovic, der Reh erstmals zu einer Parade zwang, auch wenn dieser den Drop-Kick des Düsterwälder Stürmers problemlos zur Seite ablenken konnte (11.). Was jedoch auffällig war, waren auch die Unkonzentriertheiten in der mailodischen Defensive. Nachdem van Doihmel einen solchen Fehler von van Arem noch nicht nutzen konnte und den Ball in die Arme von Torwart Achterberg schoss (14.), machte es Lobenau mit der nächsten Offensivaktion besser. Nach einem Doppelpass mit Auge setzte sich der Flügelspieler schön gegen van Tegeren durch, legte sich den Ball auf den stärkeren rechten Fuss und vollendete mit einem sehenswerten Schlenzer in die rechte lange Ecke, unhaltbar für Mailodis-Schlussmann Achterberg (16.). Während die FVM-Bank aufsprang, diente die Meadowhousische Führung als Stimmungskiller auf den Rängen, zumal Mompracem im Parallelspiel die frühe Führung von Blumenparadies kurz darauf ausglich. Mit der Führung im Rücken konnte Meadowhouse sich in seiner stärksten Phase in der ersten Halbzeit, etwa bis zur 30. Minute, weitere Chancen erarbeiten, doch zunächst scheiterte Canitz an Achterberg (23.), wenig später parierte der mailodische Keeper einen direkten Freistoß von Auge per Übergreifen zur Ecke (28.). Nach einer halben Stunde fand Mailodis dann wieder Zugang zum Spiel und traute sich, auch unter dem Support der nun wieder lauter gewordenen Zuschauer, wieder mehr in Richtung des Tors von FVM-Keeper Reh. So vergab van de Berl fast freistehend vor Reh, indem er ebenfalls den Ball nach einem Zuspiel von Nebelphantom nicht richtig erwischte (33.) und de Klerks Distanzschuss lenkte Reh um den rechten Pfosten zur Ecke (36.). Diese brachte dann jedoch den von Mailodis ersehnten Ausgleich und führte zum ersten Gegentor von Meadowhouse bei dieser WM. Zunächst wurde der Eckball, getreten von Furchtsamer Geist, von Fürchte-Knallus aus dem Strafraum geköpft, wo ihn van de Berl jedoch vom bereits gestarteten Magiaro zurückerobern konnte. Van de Berl spielte einen Heber zentral in den Strafraum, wo die Zuordnung in der FVM-Defensive nicht passte, sodass Bartoltz plötzlich frei vor Reh auftauchte und den Ball links an ihm vorbei ins Tor schob (36.). Das Stadion stand erstmals Kopf und jubelte wenig später sogar noch mehr, als die Kunde von der erneuten Führung Blumenparadies‘ gegen Mompracem bekannt wurde. Die Dynamik übertrug sich auch auf den Platz und Meadowhouse musste sich vor der Pause einer Angriffswelle nach der nächsten erwehren, die auf das Tor von Reh zurollten, wobei Adrianovic dabei die beste Chance vergab, indem er den Ball über das Tor schoss (44.). Kurz darauf war dann Pause, was den Meadowhousern sicherlich nicht ungelegen kam.

Die zweite Halbzeit startete ohne Wechsel, doch mit einem genauso offensivfreudigen Mailodis, wie bereits vor der Pause. So dauerte es nur ganze neun Minuten, ehe die Nord-Sprudellinier in Führung gingen: De Klerk schüttelte auf seiner Seite Bäumer ab und brachte den Ball ins Zentrum. Dort gewann Bartoltz das Kopfballduell gegen Fürchte-Knallus und legte ab auf Adrianovic, der schließlich gegen die Laufrichtung von Reh zur 2:1-Führung für die Gastgeber vollendete. Nachdem Blumenparadies im Parallelspiel ebenfalls kurz nach der Pause noch einmal getroffen hatte und wenig später auf 4:1 erhöhte, beruhigte sich die Lage zumindest vorübergehend. Die FVM-Auswahl musste den ersten Rückstand des Turniers erst einmal kurz verarbeiten, ehe sie nach einer guten Stunde wieder zu ihrem Spiel zurückfand. Erstes Signal war ein Treffer an den Außenpfosten von Canitz, der sich gegen zwei Gegenspieler durchgesetzt hatte, dann den Ball jedoch nur noch im Fallen an Achterberg vorbeispitzeln konnte (64.). Kurz darauf scheiterte zudem van Doihmel erneut am mailodischen Schlussmann, der den Winkel auf van Doihmels Seite klug verkürzte, sodass dessen Abschluss am Ende am Außennetz landete (67.). Trotz dieser Bemühungen sah sich Georgie schließlich zu einer Reaktion veranlasst: Für den insgesamt blassen, weil gut gedeckten, Magiaro, brachte er Wyvernus und für den am Dienstag glücklosen Canitz wurde Tepes eingewechselt, sodass das System vorerst bestehen blieb (69.). Diese Wechsel sollten sich umgehend bezahlt machen: Kaum auf dem Feld, eroberte Tepes sich den Ball gegen den mittlerweile ebenfalls eingewechselten Saftgeist und schickte rechts van Doihmel auf die Reise. Dieser setzte sich durch und brachte den Ball fast von der Grundlinie noch in den Strafraum, wo Wyvernus sich im Kopfballduell gegen zwei Gegenspieler behauptete und unhaltbar für Achterberg rechts oben im Tor einköpfte (70.). Damit war Meadowhouse wieder sicher Gruppensieger, hätte Mailodis jedoch noch ernsthaft in Bedrängnis bringen können, falls sie einen weiteren Treffer erzielt hätten: Da Blumenparadies mit 4:1 gegen Mompracem führte, wären sie bei einer Niederlage der Gastgeber noch an diesen vorbeigezogen. Wissend um diesen Umstand nahm Mailodis-Trainer van Leezhuijd gleich zwei defensive Wechsel vor und rührte den sprichwörtlichen Beton an (76.). So kam es zu einer relativ unspektakulären Schlussphase, in der Meadowhouse meist den Ball hatte, jedoch nicht mehr entscheidend zum Tor von Achterberg durchdringen konnte. Ausnahme war ein abgefälschter Schuss von Auge, der den mailodischen Schlussmann durch die krumme Flugbahn fast auf dem falschen Fuss erwischt hätte (86.). Kurz vor Schluss wechselte auch Georgie noch einmal: Für den müde gelaufenen van Doihmel wurde Jatow auf der rechten Seite gebracht, was jedoch ohne Auswirkungen aufs Spiel blieb (89.). So pfiff Jaklov das Spiel nach zwei Minuten Nachspielzeit ab und versetzte damit beide Mannschaften in kollektiven Jubel. Da zwar Mompracem im Parallelspiel in der Nachspielzeit noch das 2:4 gemacht, aber trotzdem verloren hatte, stand damit fest, dass sowohl Meadowhouse als auch Mailodis die Runde der letzten 16 erreicht hatten.

FVM-Trainer Georgie sagte nach dem Spiel: „Das war heute das erwartet schwierige Spiel. Wir haben nicht nur gegen die Mannschaft auf dem Platz gespielt, sondern auch gegen das ganze Stadion. Dafür bin ich mit der Leistung zufrieden. Wir haben uns nicht versteckt und hätten das Spiel mit ein bisschen Glück sogar gewinnen können. Auch heute muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen, dass sie sich nicht von der Atmosphäre hat beeinflussen lassen und sich gut an die Anweisungen gehalten hat. Letztlich ist die Taktik ja aufgegangen: Wir sind jetzt Gruppensieger und nach wie vor ungeschlagen bei diesem Turnier. Jetzt geht es zur Regeneration erstmal zurück ins Hotel in Port Byron, ehe wir uns auf das Achtelfinale freuen.“

Am Dienstagabend schließlich stand dann auch fest, wer der Achtelfinalgegner der FVM-Auswahl sein würde: Polynesien. Die Thovezer setzten sich deutlich mit 3:0 gegen Gallertland durch, die die WM nach enttäuschenden Auftritten bereits nach der Gruppenphase verlassen müssen. Parallel dazu besiegte Meváns WM-Neuling Skandavien ebenfalls deutlich mit 4:0 und sicherte sich damit den Gruppensieg in der Gruppe B. Somit kommt es also am Samstag um 16:00 Uhr im Marmorpilz einerseits zur Begegnung von Meadowhouse gegen Polynesien, ehe am Abend dann in Honigblumenmarmor die Partie von Meváns gegen Gastgeber Mailodis ansteht.

Insgesamt kann unter die Gruppenphase aus meadowhousischer Sicht damit ein positiver Schlussstrich gezogen werden. Sieben Punkte aus den drei Spielen in einer nicht einfachen Gruppe, darunter dem Gastgeber, sprechen eine klar positive Sprache. Vor allem die Defensive zeigt sich bisher deutlich verbessert im Vergleich zur Vergangenheit und vorne reicht auch mal ein Tor, um ein Spiel zu gewinnen. Somit darf man hoffnungsvoll auf das Spiel am Samstag blicken, auch wenn jeder der nun anstehenden Gegner schwerer sein dürfte, als alle vorangegangenen. Polynesien wird dabei der nächste Härtetest werden. Hoffen wir, dass die Nationalmannschaft auch weiterhin so konzentriert und akribisch agiert, dann kann bei diesem Turnier noch einiges möglich sein.

 

Exkolber mit dem entscheidenden Treffer: Meadowhouse ringt Blumenparadies nieder

Kaum hatte man sich über den Auftaktsieg der Meadowhousischen Nationalmannschaft gegen Mompracem am Samstag gefreut, schon stand am heutigen Nachmittag das nächste Gruppenspiel der Gruppe A für die Auswahl von Dagobert Georgie an. Um 14:00 Uhr hieß der zweite Gruppengegner in Marmorpilz Blumenparadies. Die Vorzeichen waren vor dem Spiel klar: Meadowhouse konnte sich selbst mit einem Sieg gegen die Atcanier noch nicht vorzeitig für das Achtelfinale qualifizieren, da Gastgeber Mailodis gestern Abend gegen Mompracem eine 0:1-Niederlage einstecken musste. Für Blumenparadies, die das Eröffnungsspiel gegen Mailodis mit 2:3 verloren hatten, ging es hingegen schon um alles. Somit war Spannung also allenthalben geboten.

Gegen die traditionell sehr physisch stark auftretenden Atcanier vollzog Nationaltrainer Georgie auch einige Wechsel in der Anfangsformation. Vor Reh im Tor spielte zwar die selbe Abwehr, bestehend aus Laube, Maikäfer, Moody und Bäumer und auch die Sechserposition besetzte erneut Eisdrache, doch wurde im Mittelfeld und in der Offensive gewechselt. Für die Edeltechniker Auge und Lobenau, die physisch nicht zu den stärksten Spielern der FVM-Auswahl gehören, spielten Kreuzotter und Knuckermann von Beginn an auf der linken Außenbahn und auf der Zehn. Rechts spielte wie gegen Mompracem van Doihmel und im Sturm wurde neben Exkolber Magiaro statt Fasan von Anfang an gebracht, sodass das Team bei gleicher Taktik auf drei Positionen verändert wurde.

Die Ahnungen seitens Dagobert Georgie und der Experten auf Meadowhousischer Seite bestätigten sich dann auch mit Anpfiff des Spiels: Blumenparadies verlor keine Zeit und machte sich direkt auf den Weg in die Offensive und in die Hälfte der FVM-Auswahl. Schon nach wenigen Minuten musste auch Reh das erste Mal eingreifen, doch der Schuss von Parizov aus gut 18 Metern stellte kein Problem für den Schlussmann dar (6.). Kurz darauf wurde es dann erstmals richtig brenzlig, als Laube Kyewski entwischen ließ, dieser flankte und in der Mitte Gitzen den Ball per Grätsche nur Zentimeter am linken Pfosten vorbeischob. Reh wäre machtlos gewesen (11.). Meadowhouse zeigte sich in den ersten knapp 20 Minuten von dem engagierten Beginn von Blumenparadies durchaus beeindruckt, verfiel aber nicht in Panik. Sobald der Ball gewonnen wurde, war man um Kontrolle bemüht und versuchte nicht, auf möglichst schnellstem Wege nach vorne zu kommen. Nach einer weiteren guten Chance für Blumenparadies, bei der Parizov nach einer Ecke jedoch über das Tor von Reh köpfte (19.) konnte auch Meadowhouse erste Impulse in der Offensive setzen. Die erste gute Chance gab es in der 26. Minute, als Knuckermann mit einem Heber zwei Defensivleute aushebelte und Exkolber, nur noch bedrängt von Tosberg, auf Schlussmann Sidrauski zulief, von diesem dann jedoch abgedrängt wurde, sodass der Ball rechts das Außennetz touchierte. Damit war jedoch ein Wendepunkt in der Partie markiert und Meadowhouse verstand es nun besser als noch zu Beginn, die Räume zwischen den Linien bei Blumenparadies auszumachen. Das resultierte wenig später in der besten Chance für die FVM-Elf bis dahin, als Kreuzotter Tosberg auf der linken Seite verlud, den Ball an den Strafraum flankte, wo Magiaro nach einer kurzen Ballannahme direkt abschloss und Sidrauski zu einer ersten richtigen Flugeinlage zwang (33.). Bei der darauffolgenden Ecke rettete dann Cochrane für den schon geschlagenen blumenparadiesischen Schlussmann auf der Linie gegen einen Kopfball von Bäumer. Kurz vor der Pause beruhigte sich das Spiel dann etwas und nach einem Versuch von Gitzen aus der Distanz, der sein Ziel jedoch deutlich verfehlte (43.), ging es zur Halbzeit in die Kabine.

Der zweite Durchgang begann nun deutlich verhaltener als der erste, was insbesondere an Blumenparadies lag, die nicht mehr aggressiv auf jeden Ball der Meadowhouser gingen, sondern sich die Kräfte schienen einteilen zu wollen. So verbuchte man die erste Chance in der zweiten Halbzeit auch für die FVM-Auswahl, als eine missglückte Flanke von van Doihmel Sidrauski durch die Hände rutschte und Samosz den Ball gerade noch so vor dem heranstürmenden Magiaro ins Seitenaus schießen konnte (54.). Was jedoch mit zunehmender Spieldauer ebenfalls zu beobachten war, war die aufseiten von Blumenparadies zunehmende und zuvor bereits erwartete physische Komponente. Innerhalb von zehn Minuten musste Schiedsrichter Robajero aus Django gleich vier Mal gelb an Spieler der Atcanier verteilen, da diese mit zunehmender Spieldauer bei Tacklings auch mal zu spät kamen, etwa in der 59. Minute gegen Eisdrache, in der 62. gegen Knuckermann und in der 65. Minute gegen Moody, die jedoch allesamt weitermachen konnten. Die nun sehr zerfahrene Partie sollte aber kurz darauf auf ihren Höhepunkt aus Meadowhousischer Sicht zusteuern: In der 69. Minute, nach einem neuerlichen Foul im Mittelfeld, führte Eisdrache einen Freistoß schnell aus und schickte van Doihmel die rechte Außenbahn in Richtung Grundlinie der blumenparadiesischen Hälfte. Van Doihmel, der erneut von Samosz bearbeitet wurde, setzte sich gegen diesen durch und brachte den Ball hoch an Strafraum, wo Magiaro per Kopf zu Exkolber ablegte, der den Ball wiederum am rechten Pfosten über die Torlinie spitzelte und Meadowhouse mit seinem ersten WM-Tor in Führung brachte (69.). Nach großem Jubel auf der Bank der FVM-Auswahl und bei den erneut zahlreich vertretenen Fans in Marmorpilz bereitete Trainer Georgie dann jedoch schon den ersten Doppelwechsel vor, der eine klare Sprache sprach: Für Magiaro kam mit Schleiereule ein zweiter Sechser, womit das System auf ein 4-2-3-1 mit Exkolber als einzigem Stürmer umgestellt wurde, und für den gegen Kyewski immer wieder im Nachteil befindlichen Laube kam Cavenza auf der Linksverteidigerposition (74.). Nach einer kurzen Schockphase antwortete Blumenparadies dann mit wütenden Angriffen in Richtung des Meadowhousischen Tores. Gitzen scheiterte nach guter Vorarbeit von Parizov an Reh, der sich im Duell gegen den Mann des 1. SC Sichtburgh breit machte und den Ball per Knieabwehr am Pfosten vorbeilenkte (77.) und der eingewechselte Hachavi hatte nach einer Flanke von Tosberg den Ausgleich auf dem Fuß, doch Maikäfer grätschte den Ball für den in die andere Ecke unterwegs seienden Reh noch gerade so von der Linie (82.). Den letzten Wechsel vollzog Georgie dann in der 85. Minute, als er für Knuckermann mit Tepes einen positionsgetreuen Austausch vornahm, um für die dringend nötige Entlastung zu sorgen. Dies gelang im Anschluss auch verhältnismäßig gut, da Blumenparadies einigermaßen vom Tor weg gehalten werden konnte, wenn man von einem harmlosen Distanzschuss von Gitzen absah (88.). In der vierminütigen Nachspielzeit hätte ein Konter beinahe sogar das 2:0 bedeutet, doch der Ball von Kreuzotter zu Tepes wurde in dessen Rücken gespielt, sodass sich Blumenparadies rechtzeitig wieder formiert hatte (90.+2.). Dies war jedoch nur noch Makulatur, denn kurz darauf pfiff Schiedsrichter Robajero ab und der zweite Sieg für Meadowhouse im zweiten Spiel dieser WM war perfekt.

Nach dem Spiel äußerte sich Reichstrainer Georgie gegenüber dem WRF sichtlich erleichtert ob des knappen Sieges: „Das war heute sicherlich nicht unsere beste Leistung und auch ein etwas schwächerer Auftritt als gegen Mompracem meiner Meinung nach, aber am Ende haben wir das knappe Ergebnis erfolgreich über die Zeit gebracht und sind zudem weiterhin ohne Gegentor, auch wenn es heute ein ums andere Mal wirklich knapp war. Blumenparadies hat es uns wie erwartet schwer gemacht und alles in die Partie reingeworfen, was sie hatten, inklusive einiger Fouls, die ein bisschen sehr nah an der Grenze waren. Aber deshalb macht es mich umso froher, dass wir das Spiel trotzdem gewonnen haben und die im Voraus überlegte Taktik, auch mehr auf Physis unsererseits zu setzen und dementsprechend Wechsel vorzunehmen, auch aufgegangen ist. Großes Kompliment an die Mannschaft, dass sie die Vorgaben auch unter dem heute zeitweise enormen Druck gut umgesetzt hat. Jetzt haben wir sechs Punkte, sind aber noch nicht durch. Das nächste Spiel wird noch einmal eine besondere Herausforderung und sicherlich wieder ganz anders als die beiden nun hinter uns liegenden Partien.“ Bezug nahm Georgie dabei auf das kommende dritte und abschließende Gruppenspiel der FVM-Auswahl am kommenden Montag um 16:00 Uhr in Clematis gegen Gastgeber Mailodis. Der Gewinner der Partie steht sicher im Achtelfinale und wird wohl auch Gruppensieger, während der potentielle Verlierer bangen muss, was im Parallelspiel zwischen Blumenparadies und Mompracem geschieht. Für erstere ist das Erreichen des Achtelfinals nach der heute zweiten Niederlage indes höchst unwahrscheinlich geworden, da man gegen Mompracem hoch gewinnen müsste und zugleich darauf hoffen müsste, dass es im Spiel von Meadowhouse gegen Mailodis ebenfalls einen klaren Sieger gäbe.

In den übrigen Spielen des heutigen Tages, die allesamt Spiele der Gruppe B waren, holte Gallertland am Nachmittag in Trüffelcity seine ersten drei WM-Punkte bei diesem Turnier durch einen knappen 2:1-Erfolg gegen WM-Neuling Skandavien, der immerhin sein erstes WM-Tor in der Geschichte des Landes erzielte. Dekke brachte die Robasier schon nach acht Minuten in Führung und schrieb damit Geschichte. Im Abendspiel zwischen den beiden Fußballnationen Meváns und Polyesien setzten sich am Ende die Südthovezer mit 3:2 durch. In einem rasanten und hochqualitativen Spiel, unter anderem bestückt mit einem Hackentor von Eamé und einem sehenswerten Seitfallzieher von Esterna, schenkten sich beide Mannschaften nichts und boten vor ausverkauftem Haus in Westerloe allerbeste Unterhaltung.

 

Erfolgreicher WM-Auftakt – FVM-Auswahl besiegt starkes Mompracem mit 2:0

Es war der erhoffte Auftakt nach Maß für die Meadowhousische Nationalmannschaft bei ihrem ersten Auftritt bei der Weltmeisterschaft in Mailodis: Am Samstag besiegte die Mannschaft von Dagobert Georgie die Auswahl Mompracems mit 2:0. Damit sind nicht nur die ersten drei Punkte in der unbequemen Gruppe A eingesammelt, sondern ist auch ein positives Zeichen für das Turnier gesetzt worden.

Für das Spiel in Brönen vertraute Reichstrainer Georgie auf ein 4-4-2-System mit Raute im Mittelfeld. Neben Stammkeeper Reh im Tor setzte sich die Abwehr aus Laube, Maikäfer, Moody und Bäumer zusammen, davor wurde Eisdrache als Sechser positioniert. Auf dem linken Flügel begann Lobenau, rechts van Doihmel und die Spiellenkerposition auf der Zehn fiel im Auftaktspiel Auge zu, der sich die Bälle jedoch auch immer wieder im zentralen Mittelfeld holen sollte. Vorne begannen mit Fasan und Exkolber, für letzteren war es die WM-Premiere, zwei Vollblutstürmer, wobei Fasan noch ein wenig defensiver als Exkolber eingesetzt werden sollte.

Das Spiel begann nach einer knapp zehnminütigen Abtastphase mit einer ersten Chance für Meadowhouse, als Exkolber per Kopf eine Flanke von van Doihmel aufs Tor von Mompracem-Schlussmann Clow verlängerte, die letzterer mit einer Hand über das Tor wischte (12.). Die darauffolgende Ecke wurde ebenfalls gefährlich, doch Innenverteidiger Maikäfer kam zu sehr in Rücklage und köpfte über das Tor. Nach zwanzig Minuten tauchte auch Mompracem erstmals vor dem Tor von Reh auf: Prentice verlud Bäumer, flankte und fand in der Mitte Krilla, der den Ball aber nicht richtig traf und gut zwei Meter am FVM-Tor vorbei schoss (23.). Dennoch blieb die Auswahl von Dagobert Georgie ansonsten defensiv sehr aufmerksam und erstickte viele Angriffsbemühungen von Mompracem bereits im Keim. Insbesondere Sechser Eisdrache fiel durch eine konsequente Manndeckung von Mompracem-Spielmacher Alovana auf, sodass dieser nach vorne kaum Entfaltungsmöglichkeiten bekam. Nach einem Distanzschuss von Lobenau (32.) fiel wenig später dann jedoch auch das erste WM-Tor für Meadowhouse im laufenden Turnier. Ausgangspunkt war Auge, der einen gut getimten Ball auf die rechte Seite zu van Doihmel spielte. Dieser setzte sich gegen Hastil durch und brachte den Ball an die Strafraumgrenze, wo Exkolber ihn durchließ und so den von der Mompracemer Defensive aus den Augen verlorenen Fasan in Szene setzte. Der Phoenix-Stürmer nahm den Bal kurz mit links an und vollendete dann unter dem Jubel der gut 8000 anwesenden Meadowhousischen Fans mit rechts in den linken Winkel des Tores von Clow (39.). Kurz vor der Pause kam Mompracem nach einem Steckpass von Hastil dann doch noch einmal vor das Tor von Reh, doch Moody grätschte den Versuch von Hastil, quer auf Krilla zu legen, ins Toraus (44.). Danach ging es in die Halbzeit.

Der zweite Durchgang startete ebenso wie der erste etwas verhalten, ehe Mompracem seine beste Phase im Spiel hatte. In der 55. Minute köpfte Alovana nach einer Ecke nur Zentimeter neben das Tor von Reh, sieben Minuten später musste letzterer in höchster Not gegen Prentice parieren (62.). Reichstrainer Georgie sah sich schließlich zu einer Reaktion gezwungen, da es zu diesem Zeitpunkt nur eine Frage der Zeit schien, ehe Mompracem zum Ausgleich kommen würde. Um neue Impulse für die Offensive zu bringen, verließ Torschütze Fasan den Platz und wurde durch Magiaro ersetzt, zudem wurde der nach einem Zweikampf angeschlagene Auge durch Saphirento-Kapitän Canitz ausgetauscht (67.). Der Wechsel machte sich unmittelbar darauf bemerkbar, als Magiaro nach einer schönen Passkombination mit Exkolber im Zweikampf an Clow scheiterte, der den Ball zur Ecke lenkte (72.). Daraus sollte dann jedoch der zweite Treffer für Meadowhouse resultieren: Canitz brachte die Ecke vom Tor weg im Richtung Elfmeterpunkt hinein, wo Abwehrchef Moody am höchsten stieg und den Ball unhaltbar für Clow hinten rechts im Tor versenkte. Der Jubel beim Spieler des VfB Ahornsburg war besonders groß, wird er doch seine Karriere nach der WM beenden. Mit dem 2:0 war die Widerstandskraft Mompracems fast gebrochen, lediglich in der 79. Minute versuchte Krilla es nach einem Sololauf noch einmal, scheiterte jedoch abermals an Reh. Der letzte Wechsel wurde von Georgie in der 86. Minute vorgenommen: Für den müde gelaufenen Eisdrache durfte Schleiereule seine ersten WM-Minuten sammeln. Nach einer letzten Halbchance, bei der Canitz von Hastil geblockt wurde (89.) war das Spiel inklusive drei Minuten Nachspielzeit dann vorbei und Meadowhouse durfte die ersten drei Punkte der WM bejubeln. FVM-Trainer Georgie sagte nach dem Spiel: „Ich muss der Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Sie hat taktisch und vor allem von der Einstellung her alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Zwar gab es sicherlich Phasen, in denen Mompracem besser war als, doch gibt es bei diesem Turnier ohnehin nur wenige Mannschaften, bei denen man als Meadowhousische Nationalmannschaft den Anspruch haben sollte, sie 90 Minuten lang zu dominieren. Und Mompracem ist sicherlich nicht eine davon. Ich hoffe, dass wir daraus nun einen weiteren positiven Schub erhalten und dann im nächsten Spiel gegen Blumenparadies auf dieser Leistung aufbauen werden.“

Meadowhouse führt nach dem ersten Spieltag der Gruppe A eben jene Gruppe auch an, da Gastgeber Mailodis am Tag zuvor im Eröffnungsspiel gegen Blumenparadies mit 3:2 gewann und das Stadion von Nordostoberlingen in ein Tollhaus verwandelte. Den entscheidenden Treffer erzielte die Legende Saftgeist neun Minuten vor Schluss. Zuvor hatte Staatspräsident Werner Kolb die WM offiziell eröffnet und eine kurze Eröffnungsshow fand statt. Für Meadowhouse geht es nun am Donnerstag um 14:00 Uhr in Marmorpilz weiter gegen den zweiten Gruppengegner Blumenparadies, der nach der Auftaktniederlage gegen Mailodis bereits unter Zugzwang steht.

 

FVM-Auswahl auf dem Weg nach Mailodis – Vorfreude auf Weltmeisterschaft steigt

Nun war er also gekommen, der große Tag: Am Sonntagmorgen gegen 10:30 Uhr bestieg die FVM-Auswahl von Reichstrainer Dagobert Georgie samt Betreuungsteam und einer Traube von Journalisten das vom FVM bereitgestellte Flugzeug, welches die Mannschaft nach Nordsprudelinien bringen würde, genauer gesagt nach Port Byron an der mailodischen Südküste, wo das Hotel und die sportlichen Anlagen für die Dauer des Turniers gemietet wurden, auf das die gesamte Fußballwelt seit mindestens einem Jahr hin fiebert. Die Weltmeisterschaft 1822 in Mailodis ist erst das dritte Turnier dieser Art, an dem Meadowhouse überhaupt teilnimmt, doch sind die Erwartungen bereits jetzt einigermaßen hoch. Grund dafür sind insbesondere die guten Ergebnisse der letzten beiden WM-Auftritte in Mittelland 1814 und in Gartenparadies 1818, als man jeweils Dritter wurde und unvergessliche Auftritte hinlegte. Doch wie realistisch ist ein vergleichbarer Turnierverlauf beim Wettbewerb in Mailodis diesmal? Was ist von der Georgie-Auswahl angesichts einer mittelmäßigen Titanienmeisterschaft 1820, aber einer weitestgehend problemlosen WM-Qualifikation zu erwarten? Solche und ähnliche Fragen beantworteten FVM-Trainer Dagobert Georgie und FVM-Direktorin Mathilde Mausohr am Samstagabend bei der Pressekonferenz, die die Vorbereitungen auf das Turnier in Mailodis abschloss.

Auf die Frage, wie realistisch ein erneuter dritter Platz oder sogar ein besseres Ergebnis in diesem Jahr seien, reagierte Georgie erst einmal gelassen: „Unser Ziel ist zunächst einmal die nicht einfache Gruppe, in die wir gelost wurden, zu überstehen und ins Achtelfinale einzuziehen. Das ist das Minimalziel. Darüber hinaus kommt es natürlich darauf an, auf welche Mannschaften man trifft und in welcher Form diese sich dann präsentieren, doch glaube ich, dass wir eine gute Vorbereitung hatten, eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt haben und uns vor niemandem zu verstecken brauchen.“ Angesprochen auf die teils große Diskrepanz zwischen den Ergebnissen bei den Titanienmeisterschaften im Vergleich zu Weltmeisterschaften entgegnete wiederum Sportdirektorin Mausohr: „Unser Land existiert gerade einmal seit zwölf Jahren. Angesichts dieses Faktes ist es schon bemerkenswert, was unsere Nationalmannschaft bereits alles erreicht hat. Sicherlich ist die Ausbeute bei dem TMs bisher nicht so gut, wie bei den WMs, doch sollten uns solche Vergleiche und Gedankenspiele beim anstehenden Turnier nicht beschäftigen. Es geht nun einzig und allein darum, dieses Turnier so erfolgreich wie möglich zu gestalten und mit der Mannschaft, die wir entsenden, ist das meiner Ansicht nach auch möglich.“ Im Anschluss an die Fragen der Journalisten, die auch die Zusammensetzung des Kaders betrafen und die bevorstehenden Gruppenspiele, zog sich das Team um Georgie dann wieder ins Hotel am Flughafen Drachebene zurück, von welchem aus am nächsten Morgen die Maschine nach Port Byron starten würde.

Doch mit welcher Mannschaft tritt Meadowhouse nun in Mailodis an? Nach Bekanntgabe der Nominierungen der insgesamt 25 erlaubten Spieler, die ein Nationaltrainer für die WM mitnehmen kann, lautete das Urteil der Experten fast einstimmig: Eine Mischung aus Erfahrung und Jugend, die, je nach Bedarf in einem Spiel zusammengestellt werden kann.

Im Tor vertraut Georgie dem langjährigen Stammtorwart Rainer Reh, für den das Turnier in Mailodis das letzte seiner Nationalmannschaftslaufbahn sein könnte. Ersatztorhüter sind Phoenix-Keeper Isaak Igel, der zum ersten Mal bei einer WM dabei ist, und Geisterfelsen-Torwart Boris Nebel, der schon 1818 in Gartenparadies dabei war. Die Abwehr besteht vor allem aus erfahrenen Spielern, die bereits ein oder mehrere Turniere im Dress der Nationalmannschaft absolviert haben: Auf der Linksverteidigerposition entschied sich Georgie für Eichenstadt-Verteidiger Herbert Laube, sowie für Phoenix-Spieler Igor Cavenza, der seine Karriere in der Nationalmannschaft nach dem Turnier wohl beenden wird. Gleiches gilt für Innenverteidiger Alastor Moody, der nach der WM sogar seine Karriere beenden wird. Neben Moody wurde zudem ein weiteres Trio des AC Phoenix nominiert: Georg Gabelweihe, Maximilian Maikäfer und Geisterus Fürchte-Knallus. Für Gabelweihe und Maikäfer ist es die erste WM, zu der sie berufen wurden. Auf der Position des Rechtsverteidigers gibt zudem Hans-Jürgen Bäumer seine Abschiedsvorstellung, da auch er seine Karriere nach der WM beenden wird. Außerdem wurde erwartungsgemäß Ben Drachkopf vom DFC Düsterwald berufen.

Das Mittelfeld ist breit besetzt, allerdings mit einer Betonung der Offensive. So wurden nur zwei nominelle Sechser berufen: Steffen Schleiereule und Karlo Eisdrache, womit ebenfalls ein WM-Debütant und ein sehr erfahrener Spieler eine Position bekleiden könnten. Im Zentralen Mittelfeld wurde erwartungsgemäß Auge vom FVM-Pokalsieger VfB Ahornsburg nominiert und für die Position des Zehners mit Vlad Tepes (SC Geisterfelsen-Isenfeld), Mario Knuckermann (DFC Düsterwald) und Niko Canitz (FGS Saphirento 98) geballte Erfahrung und zudem sehr unterschiedliche Spielertypen. Auf der linken Seite vertraut Georgie mit Heinz Lobenau einem weiteren Legionär, sowie Kurt Kreuzotter vom AC Phoenix. Auf der rechten Seite wurden mit Oliver van Doihmel und Egbert Jatow wiederum zwei FLM-Spieler berufen. Alle spielten bereits bei der TM 1820 zusammen, doch für Kreuzotter und Jatow ist es die erste WM-Teilnahme in der Karriere.

Im Sturm wiederum setzt Georgie auf vier altgediente Spieler, wobei einer von ihnen tatsächlich zum ersten Mal bei einer WM vertreten sein wird. Neben Friedrich Fasan, Zachi Wyvernus und Mirco Magiaro wird nämlich auch Konrad Exkolber erstmals mit von der Partie sein, da er vor vier Jahren vom damaligen FVM-Trainer Horst Götz noch aus dem finalen Aufgebot gestrichen wurde. Auch hier setzt Georgie also auf eine altersmäßige Mischung in der Offensive, wo Wyvernus und Magiaro als erfahrene Spieler den deutlich jüngeren Fasan und Exkolber gegenüberstehen. So soll, je nach Bedarf auf bestimmte Situationen reagiert und auch Überraschungsmomente gegenüber Gegnern geschaffen werden.

Mit diesem Aufgebot wird es dann am 11.06. um 14:00 Uhr ins erste Spiel der Gruppe A gehen, in welchem die FVM-Auswahl in Brönen auf Mompracem treffen wird. Anschließend steht am 16.06. das Spiel gegen Blumenparadies in Marmorpilz auf dem Programm, ehe es zum Abschluss der Gruppe A dann am 21.06. in Clematis gegen Gastgeber Mailodis geht. Angesprochen auf die Gruppe sagte FVM-Trainer Georgie: „Keiner der dort vertretenen Gegner ist einfach. Die WM-Qualifikation ist ein brutales Turnier an sich und jeder, der da durchkommt, hat es mehr als verdient, unter den 32 Mannschaften einer WM zu sein. Soll ich die Gegner einzeln durchgehen, fallen mir bei allen dreien Spieler ein, die schon individuell viel Qualität mitbringen. Bei Mompracem etwa Francois Hastil, Pep Alovana oder Tim Krilla, bei Blumenparadies Arnold Kyewski, Lothar Gitzen oder Stevjan Parizov und bei Mailodis Boris Nebelphantom, Rüdiger van de Berl, Walter de Klerk und nicht zuletzt Gaetan Adrianovic. Zudem werden sie als Heimmannschaft natürlich auch den absoluten Support der Zuschauer haben. Dennoch müssen wir uns wie gesagt nicht verstecken und wir gehen in diese drei ersten Spiele auch mit dem Anspruch hinein, am Ende möglichst die Gruppe zu gewinnen.“

Experten zufolge ist es bei dem diesjährigen Turnier unklar wie selten, wer denn am Ende den WM-Pokal in die Höhe recken darf. Fußballurgestein Willi Entenbach sagte am Sonntagmorgen im WRF: „Ich habe bei den letzten Turnieren immer zwei bis drei Favoriten ausmachen können, doch diesmal sind es stattdessen ungefähr zehn Mannschaften, denen man den Titelgewinn durchaus zutrauen dürfte. Das liegt auch daran, dass sich viele altgediente und zu Legenden gewordene Spieler mit dem Turnier in Mailodis verabschieden und sicherlich noch einmal alles geben werden, um möglichst weit zu kommen, auf der anderen Seite aber auch daran, dass viele bisher nicht als Favoriten einzustufende Länder fußballerisch enorm aufgeholt haben und ebenfalls über herausragende Spieler verfügen. Am Ende wird aber sicherlich neben individueller Klasse vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit ausschlaggebend sein, was bei zu vielen Individualisten schwierig zu erreichen sein kann.“ Auch andere Fußballexperten wie Ex-Selle-Royal und Ex-Entenhausen-Trainer Gerhard S. Herme oder Phoenix-Torwart-Legende Geovanni Akafalas äußerten sich hinsichtlich des spannenden Teilnehmerfelds ähnlich. Akafalas ließ sich dann jedoch doch noch zu einigen detaillierteren Ausführungen hinreißen: „Meadowhouse hat mit Magiaro, Exkolber und Fasan allein in der Offensive Spieler von Weltklasseniveau. Deshalb sehe ich Meadowhouse durchaus auch als einen der Titelaspiranten. Daneben sicherlich, wie fast immer Meváns, Dagobinien, Fantasio, Paradies, Lassver, Atlantis, Mittelland und De Litland. Aber auch die zweite Reihe mit Teams wie Grünland, Polynesien, Rhûen, Emedari, Gartenparadies und Florenz kann auch mal bis ins Halbfinale kommen, ohne dass es gleich eine Riesensensation wäre.“

So steigt also die Vorfreude auf die Weltmeisterschaft in Mailodis von Tag zu Tag, ehe dann am kommenden Freitag um 17:00 Uhr Meadowhousischer Zeit das Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Mailodis und Blumenparadies in der mailodischen Hauptstadt Nordostoberlingen angepfiffen wird. Man kann nur hoffen, dass die WM ein ähnlich gutes und spannendes Niveau liefert wie das Turnier in Gartenparadies vor vier Jahren, welches von vielen als die „vielleicht beste WM aller Zeiten“ bezeichnet wurde. Die Messlatte liegt also hoch, doch im fußballbegeisterten Mailodis darf man sich sicherlich auch auf volle und emotionale Stadien freuen und auf hochklassigen Fußball. Der Weg ist nun bereitet, mögen die Spiele beginnen. Hoffentlich mit einem erneut positiven Ausgang aus meadowhousischer Sicht.

 

Wiesenhausen im Ausnahmezustand: Gigantische Feier nach World-League-Triumph des AC Phoenix

Es herrschen oft riesige Feiern nach Fußballereignissen in Wiesenhausen. Letztes Jahr holte sich der FC Eichenstadt 05 sensationell die Meisterschaft und verwandelte vor allem die Stadtteile nördlich des Ysens in eine gigantische Partymeile. In diesem Jahr herrschten in allen Stadtteilen der Welthauptstadt Feierlichkeiten. Der AC Phoenix Wiesenhausen, gemessen an den Mitgliederzahlen der viertgrößte Verein der Welt, hat die World League gewonnen. Es ist der erste internationale Titel seit 29 Jahren und so wurde dieser Triumph auch zelebriert.

Vieles war im Vorfeld in die Hose gegangen. Aus dem möglichen Triple hätten am Ende auch drei zweite Plätze werden können. Zunächst musste man Erzrivale El Grande in der FLM die Meisterschaft überlassen, dann verlor man eine Woche später das Pokalfinale im Skydome gegen den VfB Ahornsburg ziemlich überraschend und stand vor einem Scherbenhaufen. Mit größtmöglichem Druck fuhr man am vergangenen Wochenende dann nach Paramaribo, ins Stadion des Vereins mit den meisten internationalen Titeln weltweit. Es stieg das Finale der World League gegen den 1.SC Sichtburgh, ebenfalls national überaus erfolgreich, aber international gerne auch mal frühzeitig raus. Eine weitere Niederlage wäre fatal gewesen für den AC Phoenix, dem der jahrelang so vertraute „Killerinstinkt“ abhanden gekommen zu sein schien. Ein Sieg dagegen hätte nicht nur den Verein, sondern auch die ganze Region in den emotionalen Himmel katapultiert, denn nach nichts sehnt man sich in Wiesenhausen so sehr, wie einem internationalen Titel. Am Freitagabend stand also ein „Himmel oder Hölle“-Spiel bevor. Es wurde der Himmel.

Dass ausgerechnet Marijo Prevucena das Siegtor zum 3:2 in der 93. Minute machte, passte nur noch ins Bild. Der 33-Jährige, der vor einer gefühlten Ewigkeit aus Sichtburgh geholt wurde, konnte sein Glück selbst kaum fassen, als er den Ball nach der Kopfballverlängerung von Fasan über die Linie drückte. Über 40.000 Fans in Paramaribo, die meisten davon hinter dem Kasten, in den Prevucena einnetzte, lagen sich in den Armen, die Spieler, der Trainerstab, alle rannten Richtung der Fans. Präsident Dagobert Duck auf der Tribüne verlor seinen Zwicker beim Jubeln, wäre er kein Geist, er wäre wohl aus der Loge gefallen. Trainer Ingo Igel ist damit das gelungen, was selbst Vereinsikone Donald Duck nicht geglückt ist. Für Manager Steffen Winter ist es die Krönung seiner nun schon seit 1805 währenden Amtszeit, in der auch nicht immer alles glatt lief. Aus einer scheinbar vermurksten Saison mit verpasster Meisterschaft und verlorenem Pokalfinale wurde mit dem Gewinn der World League doch noch eine Saison für die Geschichtsbücher. Kapitän Mimiczik reckte den heiß ersehnten Pokal im Konfettiregen in den Nachthimmel von Paramaribo und war am Samstag auch der erste, der ihn den Fans auf dem Balkon von Schloß Wiesenhausen präsentierte. Die Feier mit rund 350.000 Phoenix-Fans war eine der größten, die die Stadt je gesehen hat.

Rund 100.000 Fans enterten bereits die Tage zuvor die größte estländische Stadt. Zusammen mit etwa genauso vielen Sichtburghern machten sie die Stadt für zwei Tage unbewohnbar. Befürchtete Ausschreitungen blieben aus, wenngleich man im Stadion wegen der Pyrotechnik beider Seiten Angst haben musste, das Geschehen auf dem Spielfeld zu verpassen. Am Freitagabend wurden die Straßen und die Kneipen komplett in purpur-weiß getaucht, die Mannschaft feierte bis früh morgens und mischte sich dabei unter die Fans. Gegen Samstagmittag nahm man den Flieger zurück zum Flughafen Drachenebene, bereits in den Terminals warteten die Fans auf die Mannschaft, die über eine Stunde brauchte, um an die bereitgestellten Autos für den Autokorso Richtung Schloß zu gelangen. Für die Strecke, die man im Normalfall in 20 Minuten schafft, brauchte die Mannschaft jetzt rund anderthalb Stunden, die Fans brachten den Korso immer wieder zum Stoppen. Die Spieler genossen den strahlenden Sonnenschein und der frisch gebackene Vereinsheld Marijo Prevucena war froh, wieder Original Wiesenhausener Bier zu bekommen, denn: „Das Bier in Paramaribo kannste leider nicht trinken, das schmeckt wie flüssiger Kopfschmerz“. Nur einer von vielen erinnerungswürdigen Momenten dieser Feier. Als die Autos dann vorm Schloß ankamen, empfing sie Bürgermeister Stefan Cornelius schon an der Eingangstreppe. Gemeinsam mit Trainer Igel und Kapitän Mimiczik geleitete er die Mannschaft samt Trainerstab in Richtung Balkon, doch diesen betrat zunächst nur der Bürgermeister selbst. Die ersten befürchteten jetzt eine gähnend lange Rede, die wirklich niemand hätte gebrauchen können, doch er rief kurz und knapp den World-League-Sieger AC Phoenix Wiesenhausen aus und holte die Protagonisten auf den Balkon. Er selbst verschwand wieder ins Nichts und überließ den Helden der Nacht von Paramaribo die Bühne, so wie es sein sollte. Feuerwerk wurde gezündet, das Vereinslied gemeinsam gesungen und die Spieler hielten Reden, in denen sie besonders den Fans für ihre phänomenale Unterstützung dankten, auch in den Momenten, als Titel verpasst wurden. Prevucena wurde ausgiebig abgefeiert, auch von den Mannschaftskameraden. Trainer Ingo Igel sagte ebenfalls ein paar Sätze, überließ allerdings ebenfalls der Mannschaft den Vortritt beim Jubeln.

„Wir brauchen noch einige Wochen, um zu realisieren, was wir geschafft haben“, kommentierte Manager Steffen Winter den historischen Moment des 114 Jahre alten Vereins. „Wenn man hier im offenen Wagen durch die Menschenmassen rollt und alle einen umarmen und herzen – es gibt nichts Schöneres“. Auch der Trainer, der sein gesamtes Fußballerleben beim AC Phoenix verbracht hat, war tief bewegt: „Das hier hat nochmal ganz andere Dimensionen als eine Meisterschaft. So einen Titel gewinnt man in diesem Verein nur ein Mal pro Generation“, sagte Igel am WRF-Mikro. Und er lobte die Spieler über den grünen Klee: „Wenn ich eines Tages mal alt und grau bin, werde ich meinen Enkelkindern erzählen, dass ich damals diese Mannschaft trainieren durfte.“ Am Sonntag dann durfte sich das Team dann noch ins Goldene Buch der Stadt eintragen. Diesmal hielt Bürgermeister Cornelius auch dann eine kurze Ansprache, in der er den Titel als „einen der größten Momente der Wiesenhausener Sportgeschichte“. Zu diesem Zeitpunkt war nämlich bereits klar, dass „nur“ ein internationaler Titel nach Wiesenhausen gehen würde.

Denn der DFC Düsterwald scheiterte im Finale des Premiere Cups der Pokalsieger am FC St. Gravenhage. Die zweite große Feier auf Schloß Wiesenhausen war geplatzt. Trotzdem versammelten sich auch am Sonntagnachmittag Tausende Fans am Flughafen, um den Spielern Trost zu spenden. Eine Feier am Schloß gab es dann zwar nicht, dafür versammelte man sich auf dem Marktplatz am Düsterwaldtunnel, wo es einen Schulterschluss zwischen Mannschaft und Fans gab und sich der Trainer verabschiedete. Uwe Drachkamp, 14 Jahre lang Trainer des DFC, machte im Finale in Hauptstadt sein letztes Spiel. Es war sein größtes, der Abgang danach fiel ihm durch die Niederlage umso schwerer. Unter Tränen richtete er seine Abschiedsworte an die Fans: „Ich habe euch alles zu verdanken. An keine Zeit in meinem Leben werde ich mich so sehnsüchtig zurückerinnern wie an diese hier mit euch. Wir sehen uns im Stadion.“ Auch bei den Fans flossen Tränen. Das verlorene Finale ist weiß Gott keine Schande für den Verein. Schon die Teilnahme am Endspiel war nach dem Pokalsieg der größte Moment des Vereins. Gegen den haushoch favorisierten FC St. Gravenhage kam die Mannschaft aus dem feuerfesten Stadtwald Wiesenhausens gleich zweimal zum Ausgleich, erst ein Elfmeter acht Minuten vor Schluss brachte den Pangäanern den vierten internationalen Titel der Vereinsgeschichte. Minutenlang wurden die geknickten Profis von den zahlreich mitgereisten Fans in der Kurve gefeiert, auch am Tag danach herrschte eine Mischung aus Enttäuschung und Stolz bei den Verantwortlichen. „Wir haben einen Fight abgeliefert, der sensationell war“, sprach Urgestein Carlo Eisdrache zu den Fans im Düsterwald. „Wir waren einer der besten Mannschaften der Welt nur um ein Mü unterlegen. Dieser Klub kann stolz auf sich sein.“ Die etwa 25.000 Fans reagierten mit tosendem Applaus.

Der dritte internationale Titelträger 1822 ist der FBV Valreuth. Der Koenigsmeister des Vorjahres holte sich im Finale in Aloval gegen den SV Carlsfeld den Sieg im Premiere Cup der Ligameister. Trainer Paul Stólic schaffte damit den zweiten großen Titel in zwei Jahren. Für den FBV ist es darüber hinaus sogar der erste internationale Titel in der Vereinsgeschichte. Die Party fiel in ähnlichen Dimensionen aus wie in Wiesenhausen, hier gab es sogar einen gemeinsamen Fanmarsch mit der Mannschaft vom Flughafen zum relativ nah gelegenen Stadion, wo zusammen gefeiert wurde. Dem SV Carlsfeld bleibt der große Triumph verwehrt, die Entwicklung zeigt jedoch stetig nach oben, weswegen durchaus mit weiteren Finalteilnahmen zu rechnen sein wird. Dieses Jahr jedoch ging der Pott an Valreuth, die Koenigsliga erhält damit erstmals seit vier Jahren wieder einen internationalen Pokal.

 

Ekstase an der Beerenstraße: El Grande besiegt den Fluch und wird Meister

Ein Video zeigte El Grandes Bürgermeister Oliver Gerstenberg in einer Fankneipe jubelnd mit Schal und Bier in der Hand, umringt von zahlreichen glückseligen Fans. Das jedoch zeigte nur einen sehr kleinen Ausschnitt des Ausmaßes, was die Feierlichkeiten in der Herzogenstadt El Grande anging. Selten hat eine Meisterschaft ein solches Feuerwerk an Emotionen freigesetzt wie diese. Vergaben sie unter der Woche noch den Matchball im feindlichen Terrain des AC Phoenix Wiesenhausen, so blieben sie in einer Achterbahnfahrt gegen Slevan San Laven nervlich stabil und machten mit einem 3:2 alles klar. Rivale Phoenix konnte sie nicht mehr einholen.

Nicht wenige hatten dem El Grande FC das nächste Tal der Tränen prognostiziert, zu oft hatten ihnen in den vergangenen Jahren in entscheidenden Situationen die Nerven gefehlt. Erneut waren sie in der besten Ausgangsposition, Platz 1 vor dem letzten Spieltag ist an der Beerenstraße seit Jahren nichts Ungewöhnliches. Jedoch ebenfalls nicht ungewöhnlich war es, gegen schlagbare Gegner noch alles aus der Hand zu geben. Zweimal schlug Rivale AC Phoenix noch als Meister auf (1819, 1820), letztes Jahr stellte sich der FC Eichenstadt als lachender Dritter heraus. Nun jedoch blieben die Mannen von Rudolphus von Canterville cool und machten mit einem 3:2-Erfolg gegen San Laven alles klar. Dabei konnten sie am Ende für FLM-Verhältnisse noch recht entspannt sein, denn sogar ein 2:2 hätte ihnen gereicht, da der AC Phoenix nicht über ein 1:1 bei Schlusslicht Pilzland hinauskam.

Als Fjodor Fedrechenko in der Nachspielzeit das 3:2 erzielte, kannte der Jubel kein Halten mehr. Rudolphus von Canterville wurde von Präsident Christoph Lindemann unter sich begraben, die gesamte Bank rannte aufs Feld, auf den Tribünen fand sich jeder weit von dem Ort entfernt wieder, wo er oder sie ursprünglich gewesen war. Die verbleibenden zwei Minuten der Nachspielzeit versammelten sich die Fans bereits hinter den Banden, um beim Schlusspfiff wie ein riesiger rot-schwarz-weißer Tsunami auf den Rasen zu schwappen. Von Canterville wirkte im wahrsten Sinne des Wortes „entgeistert“, brauchte einige Zeit, um zu realisieren, dass es im vierten Anlauf tatsächlich doch noch geklappt hat mit der ersten meadowhousischen Meisterschaft. Titel in Grünland hamsterte man in schieren Massen, seit dem Ostbekenntnis 1812 spielte man zunächst eher im tristen Mittelfeld der FLM. Ganz viel mit den zwei World-League-Titeln und der jetzigen Meisterschaft hat mit dem Trainer zu tun. Als Rudolphus von Canterville im Oktober 1816 kam, lag die Mannschaft am Boden, steckte sogar im erweiterten Kreis des Abstiegskampfes. Er brauchte ein wenig Zeit, die man ihm wohl auch aufgrund seiner Vita zugestand und er nutzte sie. Platz 9 in der Folgesaison und ab 1818 war man plötzlich fester Bestandteil im Meisterschaftskampf. In der World League marschierte man zweimal ungeschlagen durch und holte die ersten Titel, der wichtigste von allen allerdings blieb den El Grandern dreimal auf besonders dramatische Art und Weise verwehrt. Das hat abgehärtet. Wohl auch deshalb hielten die Nerven diesmal stand und verhalfen dem nach Mitgliederzahlen zweitgrößten meadowhousischen Verein zum Triumph. Die Szenen nach Abpfiff spiegelten die Erlösung des gesamten Vereins nach den Jahren der Enttäuschungen ab. Der Rasen wurde sofort von den Anhängern zerpflückt, die Tornetze zerschnitten, selbst Werbebanden wurden kurzerhand abgebaut und mit nach Hause genommen. Eine Übergabe des FLM-Pokals konnte nur auf der Tribüne stattfinden, das Spielfeld war vollkommen überfüllt. Zu Verletzungen kam es zum Glück nicht.

Besonders hervorzuheben waren die Reaktionen der Spieler. Führungsspieler wie Nachwuchskräfte waren komplett aufgelöst, Spieler, die seit Jahren im Verein sind wie solche, die erst seit letztem Sommer an der Beerenstraße spielen, lagen sich in den Armen oder in denen der Fans. Vor allem Ivan Milosic schüttelte es komplett durch, noch während des Schlusspfiffs sackte er tränenüberströmt auf dem Rasen zusammen. Der Verteidiger, seit 1813 im Verein, ist ein wahrer Publikumsliebling und jemand, der in jeder Sekunde alles für den Verein gibt. Für ihn ist im besonderen Maße ein Traum in Erfüllung gegangen, selbiges gilt für Carl Fesulo. Der sonst eher schweigsame Offensivmann, zuletzt eher Reservist, wurde zum Interview gebeten, welches wohl als kürzestes Gespräch in die Geschichte eingehen wird. Auf die Frage, was es ihm bedeute, brüllte er nur ein langgezogenes „JA!“ ins Mikro und wurde dann von den Fans regelrecht zurück in die Massen gesogen. Trainer Rudolphus von Canterville wurde live vorm MFS-Mikro von Sportdirektor Eric Stämmler regelrecht abgeknutscht, es waren Wahnsinnsszenen die sich abspielten. Die Nacht wurde zum Tag, abends traf man die Spieler noch im Markgarten an, der größten Parkanlage Meadowhouse‘, wo man sich bei tropischen Nachttemperaturen wahlweise in den durch die Anlage fließenden Weidenbach warf oder sich von den zu tausenden anwesenden Fans hochleben ließ. Es sind Szenen, die sich ins kollektive Gedächtnis einer ganzen Fan-Generation brannten und wohl auch noch in 30 Jahren aus den Archiven gekramt werden. Interessant ist bei all den Emotionen, dass man in den letzten drei Jahren mit 95, 101 und 86 Punkten jeweils Zweiter wurde, mit 82 Punkten in dieser Saison aber Erster.

Für Verfolger AC Phoenix Wiesenhausen ist es die zweite Saison in Folge ohne Meisterschaft. Selbst ein Sieg beim abgestiegenen FairPlay Pilzland hätte letztendlich nicht gereicht, das 1:1 ließ jedoch dann nicht mal den Druck im Fernduell auf El Grande wachsen. Eine zu schlampige Chancenverwertung und ein zu Unrecht aberkanntes Tor nach der Pause waren zuviel des Guten beziehungsweise Schlechten. Trainer Ingo Igel haderte nach dem Spiel deutlich, ließ jedoch auch den Hunger auf den möglichen World-League-Titel durchblicken. Das mögliche Triple ist damit nicht mehr möglich. Das Double aus Pokalsieg und World-League-Sieg winkt jedoch nach wie vor. Zu viele Unentschieden in der Hinrunde ließen den Rückstand auf El Grande auf eine zu hohe Punktzahl anwachsen, eine famose Rückrunde machte den Titelkampf dann wieder spannend. Jedoch: Phoenix stand in dieser Saison an nicht einem einzigen Spieltag an der Tabellenspitze, die Meisterschaft wäre am Ende eine sehr glückliche gewesen. Pilzland erwies sich erneut als Partycrasher, letzte Saison kam El Grande nicht über ein 1:1 hinaus. Manager Steffen Winter mahnte, man müsse gute Leistungen auch zu Ende bringen, die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor machte den Klub in dieser Saison zu einem Triple-Anwärter, doch im entscheidenden Moment ging diese Effizienz ab. Nun bleiben zwei Finals, eines im Skydome gegen den VfB Ahornsburg, eines in Paramaribo gegen den 1.SC Sichtburgh. Es hängt alles davon ab, ob die Saison noch als erfolgreich bewertet wird, oder nicht.

Im Abstiegskampf konnte sich die TuS Burg Daunenfels im direkten Duell gegen den VfS Mövental 05 den Klassenerhalt sichern. Mövental hatte als eigentlich schon abgeschlagener Klub durch zuletzt gute Ergebnisse noch Spannung in den Abstiegskampf gebracht. Die TuS, mit großen Ambitionen in die Saison gegangen, denen sie nie gerecht werden konnten, fuhr teils indiskutable Ergebnisse mit noch indiskutableren Auftritten ein, unter anderem gab es ein 1:8 gegen den AC Phoenix im eigenen Stadion. So fanden sie sich am letzten Spieltag in einer Situation wieder, mit der sie Wochen vorher nicht mehr gerechnet hatten, was einige Experten sogar zu der Annahme brachten, Mövental könnte mit einem Sieg auf dem Burghof Süd noch an der TuS vorbeiziehen. Und tatsächlich war der VfS nur wenige Minuten vom großen Comeback entfernt, erst in der 88. Minute konnte Burg Daunenfels noch ausgleichen, der Punkt reichte am Ende. Mövental hatte nach 74 Minuten die Führung erzielt und war zu dem Zeitpunkt virtuell gerettet. Besonders bitter für die Gäste war ein von Netz sensationell gehaltener Elfmeter kurz vor der Pause, der den VfS bereits da in Führung hätte bringen können. Mövental verabschiedete sich damit nach einem Jahr direkt wieder aus der FLM, der Verein befindet sich nach der abrupt zu Ende gegangenen Ära von Achim Sarstedt noch in der Findungsphase. Die TuS muss sich dringend neu aufstellen in der kommenden Saison.

Bleibt noch Respekt zu zollen an Uwe Drachkamp. Er wurde mit einer großen Choreographie und gebührenden Feierlichkeiten als Trainer des DFC Düsterwald verabschiedet. Ein Spiel steht jedoch noch aus, im Finale des Premiere Cups der Pokalsieger gegen St. Gravenhage kann man Historisches erreichen und die Karriere von Drachkamp kann ein spektakuläres Ende finden. Der dienstälteste FLM-Trainer (seit 1807 auf der Trainerbank) konnte zuletzt nicht mehr das Maximum aus seiner Mannschaft herausholen, zwei enttäuschende Saisons in der Liga konnten durch den Pokalsieg letztes Jahr und dem Premiere-Cup-Finale in dieser Saison noch aufgehübscht werden. Dennoch schien der Zenit seiner Ära schon seit Längerem überschritten zu sein, weshalb man sich einvernehmlich auf eine Auflösung des Vertrags einigte. Er jedoch hat Herausragendes geleistet beim Drachenklub, der mehrfach Chancen auf die Meisterschaft hatte, obwohl man zu Grünliga-Zeiten eher eine Fahrstuhlmannschaft war. Ob man ihn bei einem anderen Verein noch auf der Trainerbank sehen wird, bleibt offen, wahrscheinlich ist jedoch zunächst eine Pause und später eine Tätigkeit beim DFC in anderer Funktion.

 

Zwei meadowhousische Teams in internationalen Finals – FLM winkt riesiger Schritt in Fünf-Jahres-Wertung

Der AC Phoenix Wiesenhausen und der DFC Düsterwald haben die Finals in World League und Premiere Cup der Pokalsieger erreicht. Dabei mussten beide Teams in ihren Halbfinal-Rückspielen in die Overtime, für den AC Phoenix hieß es am Ende im Carasoner Kolosseum sogar Elfmeterschießen. Für beide Klubs stehen nun historische Spiele an. Dem DFC Düsterwald winkt der erste internationale Titel überhaupt, für den AC Phoenix könnte es der erste Titel unter dem neuen Vereinsnamen werden. Für die Fünf-Jahres-Wertung sind bereits die feststehenden Finalteilnehmen für die FLM ein Segen. Bei der nächsten Ausschreibung 1825 stehen der Liga wohl neue internationale Plätze zu.

Der AC Phoenix Wiesenhausen lechzt seit der Donald-Duck-Ära nach einem internationalen Titel. Als Duck 1805 den Verein übernahm und unter dem damals noch recht frischen Namen AC Phoenix Wiesenhausen aus der Bedeutungslosigkeit hervorholte, wagte noch niemand davon zu träumen, eines Tages wieder zu internationalen Elite zu gehören. Allerdings ging die Entwicklung stetig nach oben. Mehrere Halbfinals im Premiere Cup, 1814 dann das bitter wie dramatisch verlorene Finale gegen Canterville im Elfmeterschießen. Nun steht das Finale in der World League an, welches man ausgerechnet im Elfmeterschießen erreichte. Nach dem 2:2 im Hinspiel in der heimischen Arena gegen Olympique Carason standen die Vorzeichen aber erneut ungünstig. Carason im heimischen Kolosseum vor rund 100.000 Zuschauern gilt als absolute Heimmacht, der AC Phoenix lief zuletzt körperlich auf der letzten Rille. Es bedurfte einer erneuten Energieleistung und diese lieferte das Team von Ingo Igel auch. Vor allem nach dem frühen 1:0 der Gastgeber durch Monier schien alles auf das unvermeidliche Aus hinzudeuten. Die in der Folgezeit sehr kompakten Carasoner ließen den Ball gut laufen und wollten den AC Phoenix so müde spielen. Doch mit zunehmender Spieldauer gelang es dem spielerisch gut aufgelegten ACP mehr und mehr, den Abwehrriegel Olympiques zu durchbrechen. Kurz vor der Pause bestraften sie dann immer passiver werdende Gastgeber. Marijo Prevucena nahm eine weite Flanke von Schleiereule volley und vollstreckte herrlich zum Ausgleich. Dieser Geniestreich gab Phoenix nun das letzte Quentchen Selbstbewusstsein, um nach dem Wechsel die Spielkontrolle nun gänzlich an sich zu reißen. Mikael Locks nutzte dann eine weitere Unachtsamkeit in der OC-Defensive zur Führung. In diesem Moment war Phoenix virtuell im Finale und konnte den Gegner nun wieder kommen lassen. Die versuchten nun ihrerseits, wieder mehr Zugriff auf das Spiel zu bekommen, was Phoenix allerdings durch sehr geschicktes Verteidigen, ohne dabei zu reaktiv zu werden, verhinderte. In der Schlussphase jedoch setzte man alles nur noch auf die Verteidigung, was bestraft wurde. Azancuenga verwertete eine überragende Vorarbeit von Portofino zum 2:2, was die Verlängerung bedeutete.

Keine der beiden Teams, die nun fleißig durchwechselten, ging in den zusätzlichen 30 Minuten Spielzeit jetzt noch ein erhöhtes Risiko ein. Wenn es Torchancen gab, waren es zumeist Halbchancen, die vor allem der AC Phoenix hatte, richtig gefährlich wurde es jedoch nicht. So ging es ins erste Elfmeterschießen der diesjährigen World League-Saison. Nicht selten waren bei Elfmeterschießen zuvor ebenfalls meadowhousische Mannschaften beteiligt, oft mit Erfolg. Nun waren die Nerven der Phoenix-Spieler gefordert und der Sohn des Trainers, Torwart Isaak rückte in den Fokus. Und er sollte am Ende zum Held werden. Zunächst schien es ein durchaus fehleranfälliges Ausschießen zu werden, nachdem beide Teams ihren zweiten Elfmeter jeweils über das Tor schossen. Danach behielten jedoch alles Schützen im regulären Elfmeterschießen die Nerven und trafen teils sehr souverän und abgeklärt. Auch Mikael Locks, der als fünfter Schütze beim Stand von 4:3 unter dem Druck stand, treffen zu müssen, blieb eiskalt. Als dann Igel gegen Juarez zum ersten Mal parierte, hatte Petrovic die Möglichkeit, seine Mannschaft ins Finale zu schießen, scheiterte jedoch am Pfosten. Doch Igel konnte auch den darauffolgenden Elfmeter halten und Routinier Mimiczik, seit 1813 im Verein, traf hoch in die Mitte zum Weiterkommen. Rund 16.000 mitgereiste Fans im Kolosseum mussten von den Sicherheitskräften zurückgehalten werden, auf das Feld zu stürmen, mit Pyrotechnik machten sie die spät gewordene Nacht zum Tag. Die Spieler feierten noch lange mit den Fans, während Trainer Ingo Igel und Manager Steffen Winter die Siegerinterviews gaben. Endlich wieder ein Finale! Dort trifft man nun im nicht allzu weit entfernten Paramaribo auf den 1.SC Sichtburgh. Auch eine Mannschaft, die nach einem Titel lechzt.

Auch der DFC Düsterwald steht in einem Finale. Der letztjährige Pokalsieger setzte sich in der Verlängerung gegen den FK Varanileva durch. Damit ist das Desaster der WHAT-Liga gegenüber der FLM perfekt. Theoflorencio, Olympique Carason und Varanileva schieden gegen den AC Phoenix respektive Düsterwald aus. Dabei gingen auch hier beide Spiele mit 2:2 nach 90 Minuten aus. Düsterwald hatte im Rückspiel in Atlantis bereits mit 2:0 geführt, Zachi Wyvernus steuerte mit zwei Kopfballtoren bei. Varanileva jedoch gab nicht auf und kam in der zweiten Halbzeit noch auf 2:2 zurück. Kurz vor dem Ende der 90 Minuten hatte der DFC noch Pech, als das diamantinische Schiedsrichtergespann ein korrektes Tor von Olafsson fälschlicherweise wegen Abseits aberkannte. So ging es auch in Varanileva in die Verlängerung, hier jedoch gelang dem meadowhousischen Team die Entscheidung vor dem Elfmeterschießen. Nach einer recht ereignisarmen ersten Hälfte sorgten die mutigen Düsterwälder durch zwei Tore in der 110. und 116. Minute für den 4:2-Sieg nach 120 Minuten. Adrianovic, der ein sensationelles Jahr in einer sonst recht verkorksten Saison spielt, und der eingewechselte Flugdrache trafen für die triumphierenden Drachen. Für Trainer Drachkamp bedeutet das das zweite Highlight in in der Liga recht unterdurchschnittlichen Spielzeiten. Letzte Saison holte man zum ersten Mal den FVM-Pokal, dieses Jahr winkt gar der Triumph im Premiere Cup. Gegner wird der SV Carlsfeld sein, eine zwar durchaus gute Mannschaft, die jedoch als schlagbar gilt. Womöglich könnte dies auch das letzte Spiel von Uwe Drachkamp sein, der seinen auslaufenden Vertrag bisher nicht verlängert hat.

Für die FLM bedeutet dies einen wahren Segen auf die Fünf-Jahres-Wertung bezogen. Durch die Finalteilnahme des FBV Valreuth im Premiere Cup der Ligameister bleibt die Koenigsliga zwar noch vor der FLM in der Live-Wertung, die WHAT-Liga hat man allerdings bereits hinter sich gelassen. 1825 könnten damit einer, wenn nicht gar zwei neue internationale Plätze winken. El Grande gewann in den letzten beiden Jahren die World League, auch diesmal kann mit dem AC Phoenix eine meadowhousische Mannschaft diesen Titel holen. Im Premiere Cup der Pokalsieger steht nach Eichenstadt 1820 nun wieder eine meadowhousische Mannschaft im Finale, lediglich im Premiere Cup der Ligameister ist die FLM bisher unter ferner liefen. Da dort allerdings mit Inter Salenavo und dem FC Paramaribo Mannschaften aus ganz anderen Ligen triumphierten, sieht es für die FLM im Gesamtbild dennoch gut aus. Mal sehen, ob die FLM weiter vorne weg marschiert oder ob die anderen Ligen mit dieser Entwicklung Schritt halten können.

 

Schlitten-WM in Gestrüppstadt bringt viel Spaß und einen neuen Rekord

Vor zwei Jahren tobte ein Sturm bei der Wiesenhausener Schlitten-WM und das Kult-Turnier musste für mehrere Tage unterbrochen werden. Diesmal blieb der Himmel zwar erneut verhangen, aber die Bedingungen ließen eine ununterbrochene Form der WM zu. Natürlich waren die Zuschauerränge wie alle zwei Jahre voll und es herrschte Volksfeststimmung. Diesmal fiel sogar ein neuer Rekord. Nationalheld und Verteidigungsdromorniss Carl von der Regième brach den Rekord im Einzel von Michael Mausschmidt aus dem Jahre 1816 um knapp zwei Zehntel. Bei der Höllenfahrt gab es einige Unfälle, allerdings ohne wirkliche Verletzungen. In dieser Kategorie siegten mit dem Nebelphantom und dem Saftgeist zwei Gespenster und mit dem Nebelphantom auch ein weiterer Dromorniss. Die „Schanzenflug“-Kategorie gewann Gilderoy Lockhart, der 4,23 Meter weit flog.

Die Wettervorhersage verhieß zunächst nichts Gutes für die Zeit vom 1. bis 6. Februar. Der meadowhousische Wetterdienst meldete Sturm für den 5. und massive Schneefälle am 6. So war unklar, in welcher Form die Schlitten-WM stattfinden würde, manche rechneten wieder bereits mit einer Unterbrechung des Wettbewerbs wie vor zwei Jahren. Allerdings verschob sich die Schlechtwetterfront und brach erst heute über die meadowhousische Hauptstadt herein, in Form eines Schneesturms. Das Turnier startete zunächst am 1. Februar mit einer launigen Anmoderation von Johannes-Karl Lange und Oswald Octopus, die über die Turniere der vergangenen Jahre berichteten und dabei über die große Videoleinwand die bisherigen Sieger zeigten. Dazu luden sie sich neben ehemaligen Siegern auch prominente Wiesenhausener Persönlichkeiten ein, auch König Percival I., Kanzler Schwalbenschwanz und Bürgermeister Cornelius waren dabei. Am ersten Tag gab es bereits zwei kleine Unfälle bei der Höllenfahrt. Marius Meier-Löffler und Richard Tümmler überschlugen sich mit ihren Ebenholz-Schlitten und rutschten allerdings noch über die Ziellinie, sodass ihre Leistung immerhin noch mit in die Wertung kam. Die Führung im Einzel hielt zunächst wieder Dobby, der bei der letzten WM diese Wertung für sich entschieden hatte. Am dritten Tag aber schlug die Stunde der „Moorleiche“. Carl von der Regième legte sich in einer merkwürdig verrenkten Art und Weise auf seinen Schlitten, wie es wohl nur eine verdrehte Moorleiche hinbekommt. Ein Bein unter den Hölzern der Sitzfläche, Oberkörper vorn übergebeugt und die Arme eng an den Körper gelegt, „um windschnittig zu sein“, wie er später erklärte. So düste er mit einer sensationellen Geschwindigkeit den Hang hinunter, ohne jemals ansatzweise das Gleichgewicht zu verlieren und als er unten sah, dass er soeben den Rekord gebrochen hatte, zerbrach er vor Freude seinen Schlitten. Der Jubel von den Rängen für einen, der ohnehin schon Publikumsliebling ist, kannte keine Grenzen mehr, „Moorleiche! Moorleiche!“-Rufe hallten durch die Tribüne. „Die Trümmer des Schlittens kommen jetzt in eine Vitrine auf Burg Daunenfels“, scherzte der Verteidigungsdromorniss nach seinem Triumph. Wirklich gefährden konnte ihn in den Folgetagen auch niemand mehr, Dobby landete am Ende auf Platz 2 und er könnte sich somit – bei weiteren Teilnahmen – zu einem Favoriten in einem sonst unvorhersehbaren Turnier entwickeln.

Besonders kurios wurde es am dritten Tag. Mehrere Anwärter auf den „Silbernen Doppelschlitten“ kristallisierten sich heraus. Erich und Erhard Erpel gerieten während ihres Weges nach unten in eine Art Trudelflug, die beiden „Titelverteidiger“ Richard und Ferdinand Mantöpsrochen schafften es erneut, sehr zeitig ins Ziel zu kommen und gleichzeitig für gute Unterhaltung zu sorgen, indem sie versuchten, rückwärts nach unten zu gelangen, sich aber zwischendurch drehten und kurzzeitig waagerecht hinab rutschten. Am vierten Tag allerdings gab es den Auftritt der späteren Gewinner. Das Nebelphantom und der Saftgeist traten an und verwendeten dabei den legendären Schlitten von Johannes von Daunenfels, den er sich seinerzeit mit Whisky eingerieben hatte. Diesmal benutzte der Saftgeist statt Whiskey Orangensaft, womit er seinem Namen alle Ehre erwies. Dieser präparierte Schlitten brachte Glück, die Jury bewertete den Unterhaltungswert der Fahrt mit 1,6 von 2 Punkten und die Zeit stimmte mit 16,94 Sekunden auch. Am schnellsten waren zwar Dieter Deichberg und Florence Switje mit 16,35 Sekunden, kamen jedoch nur auf einen Unterhaltungsscore von 0,9. So erzielten die beiden Geister das beste Gesamtergebnis und fielen sich vor Freude in ihre durchsichtigen Arme, wobei sie aufpassen mussten, nicht durch den jeweils anderen durchzugreifen. Während ihrer Fahrt drehten sie sich mehrfach um die eigene Achse, um beim Flug über die Schanze kopfüber zu landen und mit umgedrehten Schlitten im Ziel anzukommen. Den besten Score auf der „Unterhaltungsskala“ erreichten allerdings mit Volker Siebeling und Emilia Ente andere. Sie kamen auf 1,8, was vor allem dadurch begründet war, dass Ente schon beim Start vom Schlitten rutschte und von Siebeling am Fuß festgehalten werden musste. Dabei gelang es ihr, genug Schnee aufzusammeln und einen Schneeball zu formen, den sie Richtung Moderatorenpult warf und dort Johannes-Karl Lange unvorbereitet im Gesicht traf. Oswald Octopus neben ihm konnte sich vor Lachen nicht mehr halten und spuckte dabei sein Krabbenbier aus. Am Ende kamen sie jedoch fast von der Strecke ab und rutschten ins Gestrüpp, dadurch verloren sie wichtige Sekunden und kamen mit 19,22 Sekunden im Ziel an. Emilia Ente kam zum Unglück ohne Verletzung davon.

In der Kategorie „Weitester Schanzenflug“ gewann beinahe erwartbar Gilderoy Lockhart. Der Fußballer, Saxophonist, Lehrer und Busfahrer ist seit jeher für Geschwindigkeit bekannt, trat bisher jedoch nicht bei der Schlitten-WM an. Laut Aussage nach seiner Fahrt hatte er jedoch die falsche Schlittenwahl getroffen. „Leider ist mir aufgefallen, dass die Metallschienen unten etwas stumpf und ungeschliffen sind, das hätte ich beachten müssen und hat mich Geschwindigkeit gekostet. Aber immerhin hat er gute Flugeigenschaften dadurch!“ Tatsächlich hatte er das. Mit 4,23 Metern Flugweite stellte er auch im Vergleich zu seinen Vorgängern ein respektables Ergebnis auf. Beim Aufprall allerdings wäre er beinahe vom Schlitten gefallen, konnte sich jedoch rechtzeitig stabilisieren. „Zum Glück habe ich vorher Bullenreiten gemacht, um mich genau auf so etwas vorzubereiten“, strahlte Lockhart nach seiner Siegeszeremonie. Die allerdings musste er sich erzittern, am vorletzten und letzten Tag kamen ihm mit Bert Bratapfel (4,21m) und Sonja Sonnenblume (4,20m) zwei Konkurrenten gefährlich nahe. Zum Schluss durfte jedoch Lockhart jubeln. Und das tat er ausgiebig. BEFIM-Präsident und Bildungsdromorniss Albus Dumbledore überreichte ihm direkt eine von Weltherrscher Apfulkrax, der ebenfalls zeitweilig unter den Besuchern war, handsignierte Flasche Hogwarts-Champagner, direkt aus der schuleigenen Kellerei, die Ende letzten Jahres eröffnet wurde. Diese köpfte er auf dem Siegespodest und nahm nach der ersten Schaumwelle direkt einen ordentlichen Schluck. Dies war wohl etwas zu viel des Guten, das anschließende Interview führte er unter den nicht zu verbergenden Auswirkungen eines Schluckaufs.

Die Stimmung war wie auch in den letzten Jahren fröhlich und ausgelassen. Im „nach Nationalfeiertag und BEFIM-Konzerten in der Isengoldhalle drittgrößten Volksfest Wiesenhausens“, wie Lange es anmoderierte, feierten die rund 4500 Fans an jedem Tag bis in die Abendstunden. Die Jahreszeit tat dem Spektakel wieder einmal keinen Abriss, Glühwein, Butterbier und Whisky Wies sorgten für heitere Zuschauer und abends auch für die eine oder andere Alkoholleiche. Der Alkoholkonsum hält sich allerdings seit Jahren etwas in Grenzen, was dem Turnier auch merklich gut tut, da früher gegen Ende der Tage oft eine gewisse Müdigkeit beim Publikum zu spüren war. Diesmal jedoch nicht, bis das Flutlicht ausging, war der Jubel lautstark und die Sprechchöre für die „Helden Gestrüppstadts“ waren deutlich zu vernehmen. Eine große Besonderheit ereignete sich dann am finalen Tag kurz vor der Siegeszeremonie. Johannes-Karl Lange musste einen Wetteinsatz einlösen. Er hatte mit Oswald Octopus im Vorfeld gewettet, ob ein Rekord gebrochen wird, Octopus tippte „Ja“, Lange „Nein“. Damit musste er im wahrsten Sinne des Wortes „in den sauren Apfel beißen“ und eine Portion Geisteressen aus dem Hotelrestaurant „Zum Totenkopf“ zu sich nehmen. Bei drei Esslöffeln Grillensuppe, zwei Scheiben Eulenfeder-Schnitzel und einem Happen Eidechsenpudding stand neben ihm ein Eimer für den Notfall parat, den er so gerade nicht benötigte. Danach spülte er sich allerdings den Mund aus und schüttete sich mehrere Phönixtabletten hinterher. „Seht her, ich habe tapfer alles aufgegessen“, rief er Richtung Fans, die vor Begeisterung johlten. Octopus kündigte an, er werde übernächstes Jahr gegen einen neuen Rekord wetten und seinen Wetteinsatz dafür noch verkünden. Hätte er verloren, wäre ein Wettschwimmen gegen Ronald Riesenkalmar fällig gewesen, der mit zwei Armen mehr ausgestattete Herausforderer wäre ihm wohl davongeeilt. Der Unterhaltungswert des tapferen wie angewiderten Lange beim Vertilgen des Geisteressens war jedoch um einiges höher.

Bei der Zeremonie spielte die BEFIM ihr Stück „Schlittenfahrt durch Wiesenhausen“, Dobby übergab Carl von der Regième den begehrten Silbernen Schlitten, nicht ohne anzumerken, das er wieder fast gewonnen hätte, die Mantöpsrochen-Brüder verliehen den Silbernen Doppelschlitten an die beiden Geister und Thea von Wiesenklee übergab die Silberne Schanze an Gilderoy Lockhart. Am Ende gab es noch ein großes Feuerwerk, was extra von Hogwarts-Professor und BEFIMist Rudolphus Flitwick organisiert worden war. Die Schlitten-WM in Gestrüppstadt hat mal wieder begeistert. Und wird es 1824 wieder tun. Zwei Stunden nach dem offiziellen Ende der WM brach dann übrigens der Sturm los.

1822:
Einzelsieger: Carl von der Regième (11,02 Sek.)
Sieger „Höllenfahrt“: Nebelphantom und Saftgeist (16,94 Sek.; 1,6)
Weitester „Schanzenflug“: Gilderoy Lockhart (4,23m)

 

Vladimir Stitov macht den WM-Hattrick perfekt – 7:4 im Finale gegen Mika Volcan

Zum dritten Mal in Folge ist Vladimir Stitov der Darts-Weltmeister. Im Finale schlug der 51-jährige Avasjanraver den Drachonier Mika Volcan mit 7:4. Stitov zementiert damit seine Position als Nummer 1 der Weltrangliste, für Volcan war es eine trotz der Finalniederlage erfolgreiche Weltmeisterschaft, er wird auch in diesem Jahr wieder in der Lieben Welt Darts Division dabei sein.

Stitov war als Favorit in diese Finalpartie gegangen, wenngleich er im Viertel- und Halbfinale zwei Krimis überstehen musste, als Velka Swayk und Goran Wassily alles von ihm abverlangten. Volcan war der Finaleinzug im Vorfeld nicht unbedingt zugetraut worden, auch er überstand zwei enge Matches gegen John Lowercar und Mensur Frankovic, nahm im Halbfinale den in der Weltrangliste vor ihm positionierten Srdjan Wera dann aber relativ deutlich mit 6:3 raus. Im Finale war es dann zunächst eine deutliche Angelegenheit zugunsten Stitovs, doch Volcan kam zu seinen Möglichkeiten, nutzte jedoch nicht alle davon. So konnte sich Stitov für die Finalniederlage von 1814 revanchieren, als Volcan gegen ihn seinen bisher einzigen WM-Titel holen konnte.

Die 3500 tobenden Fans in der Sichtburgher Glasburg empfingen beide Spieler freundlich, mit einer leichten Tendenz zum Support des Außenseiters. Dies war Mika Volcan, der nach einer überaus erfolgreichen Zeit zwischen 1813 und 1816 auf der Suche nach seiner Topform ist und diese im Verlauf der WM immer mehr zurückzubekommen schien. Allerdings wusste Stitov, dass er Geschichte würde schreiben können – der einzige, dem drei Titel in Folge gelangen, ist die Legende Viktor Washa. Und von Beginn an fand der Titelverteidiger gut in die Begegnung. Den ersten Satz holte er sich gleich ohne Legverlust. Volcan war auf die Dominanz und das High-Scoring seines Gegners jedoch vorbereitet und ließ sich davon nicht beeindrucken. Den zweiten Satz schnappte er sich dann seinerseits souverän und gestaltete das Spiel zunächst offen. Die Fans waren begeistert und verwöhnten beide Spieler mit Gesängen und Sprechchören. Beide standen zu diesem Zeitpunkt bei einem Average von über 100 Punkten und soliden Doppelquoten. Der Weltmeister checkte dann das erste High-Finish in der Partie, als er 124 Punkte über das Bulls-Eye löschte. So ging er erneut in den Sätzen in Führung. Volcan konnte in dieser Phase nicht mehr Schritt halten, Stitov schraubte sein Scoring noch einmal nach oben und so wurde der Drachonier immer wieder gezwungen, High-Finishes zu checken. Gelang ihm das nicht, war Stitov zur Stelle. Im vierten Satz gelangen ihm so zwei Breaks und er holte sich Volcans Anwurfsatz zum 3:1. Im Gegensatz zum Vorjahresfinale, als Stitov seinen Landsmann Koltora nie abschütteln konnte, gelang ihm das jetzt und er erarbeitete sich einen komfortablen Vorsprung. Im fünften Satz reichte es dem 51-Jährigen, seine Anwurflegs durchzubringen, nun führte er sogar mit 4:1. Die Sichtburgher Glasburg war nun nicht mehr so lautstark wie zu Beginn, zu deutlich war nun die Führung des Titelverteidigers. Doch Volcan hatte sich von seiner schwachen Phase mit niedrigen Scores erholt und spielte nun wieder befreiter auf. Den sechsten Satz schnappte er sich souverän und verkürzte auf 4:2, Stitov schien sich jetzt etwas zurückzunehmen. Entscheidend wurde es dann im siebten Satz. Ein 4:3 hätte ein offenes Match bedeutet, ein 5:2 dagegen hätte Stitovs Titelhattrick bereits in greifbare Nähe gerückt. Volcan kam sehr gut rein, gewann zwei Legs und war nur ein Leg davon entfernt, bis auf 3:4 heranzurücken und Stitov wieder unter Druck zu setzen. Doch sein Gegner zeigte, warum er aktuell unangefochten auf Platz 1 der Weltrangliste steht. Im Decider des siebten Satzes spielte der Avasjanraver einen sensationellen Elf-Darter, nachdem er sich durch drei 140er-Aufnahmen auf 81 Rest gespielt hatte und diese mit zwei Darts ausmachte – 5:2 in Sets, Stitov war wieder davongeeilt.

Aber dennoch war das Spiel noch nicht entschieden, denn Volcan bewies eine enorme mentale Stärke und spielte sein Spiel weiter. Stitov gönnte sich zunächst wieder eine kleine Auszeit und der Weltmeister von 1814 verkürzte auf 5:3. Im neunten Satz allerdings schien es kurzzeitig so, als ob Stitovs Plan, immer dann gut zu spielen, wenn er Anwurf hat, nicht aufzugehen. Zwar gewann er die Legs eins und drei, Volcan die Legs zwei und vier, doch im Decider konnte Stitov plötzlich nicht das zeigen, was ihn bisher so ausgemacht hatte. Im Gegenteil, nun war es sein Gegner, der auftrumpfte und mit einem überragenden 126er-Finish auf der Doppel-6 das Break schaffte und den Satz gewann. Nun war es plötzlich nur noch ein Satz Vorsprung, den Stitov hatte, und das Spiel schien auf der Kippe zu stehen. Dem amtierenden Doppelweltmeister versagten jetzt auch kurzzeitig die Nerven, er bekam in den folgenden zwei Legs im zehnten Satz sein Spiel nicht mehr zusammen, wohingegen Volcan sein Spiel jetzt nochmal verbessern konnte und sich auch auf die Doppelfelder nervenstark zeigte. Er breakte und führte 2:0 in den Legs und war nah am Satzausgleich. Doch dann ging ihm das Timing abhanden. Immer, wenn es darum ging, sich tief in den Finish-Bereich vorzuspielen, gelang ihm kein Triple-Treffer und Stitov fand seine Lockerheit wieder. Zunächst schaffte er das Re-Break, um danach sein Anwurfleg durchzubringen. Im Decider konnte Volcan 130 Punkte nicht ausmachen, Stitov ließ sich nicht zweimal bitten und konnte sich auf sein Lieblings-Doppel, die Doppel-16, verlassen. Aus einem sicher geglaubten 5:5 war so ein 6:4 für Stitov geworden und nun fehlte im nur noch ein Satz, um erneut, zum dritten Mal in Folge, Weltmeister zu werden. Und jetzt marschierte der „Taipan“ ins Ziel. Im ersten Leg ging er ohne Druck bei 167 Punkten Rest auf das Bulls-Eye und traf mitten in den roten Knopf. Dies war jetzt das letzte Statement, was es gebraucht hatte, um klarzustellen, dass er sich erneut den Titel sichern würde. Danach startete er mit einer 180 in das Anwurfleg Volcans und konnte den jetzt ausgelaugten Drachonier breaken. Im letzten Leg des Matches verwandelte er dann in ganz starker Manier 84 Punkte Rest in zwei Darts und krönte sich auf der Doppel-12 zum Dreifach-Weltmeister.

„Ich konnte Mika heute durch einerseits mein Scoring und andererseits mein Timing bezwingen. Er hat mir gegen Mitte des Matches schwer zugesetzt, aber am Ende habe ich noch einmal durchgezogen“, sagte der Titelträger danach im Interview. Angesprochen auf seine Serie in der Glasburg von nun 18 Siegen am Stück, sagte er: „Das ist ziemlich gut oder? Bin mal gespannt, wie viele noch dazukommen“, und lachte. Mika Volcan war voller Respekt, aber auch selbstbewusst angesichts eines guten Turniers: „Natürlich bin ich heute nicht zufrieden. Ich habe nur in Phasen mein Spiel durchgezogen und hatte zu viele Schwankungen drin. Gegen Vladimir zu verlieren, passiert momentan aber im Grunde jeden. Heute hätte jeder gegen ihn verloren.“ Im Anschluss an die Siegeszeremonie verkündete PDV-Chef Ulrich Sopas die Teilnehmer der Lieben Welt Darts Division. Neben Vladimir Stitov und Mika Volcan sind Stevan Koltora, Richard Paterson, Eric Martolod, Goran Wassily, Velka Swayk, Srdjan Wera, Matt Goldman und Peter Sworder dabei. Peter Sworder gibt sein Debüt in der Division, die zweite WM-Viertelfinalteilnahme gab den Anlass, für ihn musste Richard Gonzalez nach nur einem Jahr wieder weichen. Martolod und Goldman waren nach ihren frühen Ausscheiden bei der WM Wackelkandidaten, profitierten allerdings davon, dass sich kein absoluter Außenseiter in den Vordergrund spielen konnte. Für das nächste Jahr brauchen sie allerdings wieder bessere Ergebnisse. Perspektivisch können sich Adrian Lovchek, John Culane und Mensur Frankovic Hoffnungen auf eine Teilnahme machen.

Insgesamt bot die WM ein sehr hohes Niveau. Ein Turnieraverage von 94,6 Punkten spricht eine sehr gute Sprache und auch die Leistungsdichte war extrem hoch. So wurden die Spiele nach recht deutlichen Spielverläufen zu Beginn des Turniers immer enger, es gab rekordverdächtig viele Two-Clear-Leg-Situationen und auch ein Sudden-Death-Leg zwischen Volcan und Lowercar im Achtelfinale. Einen Neun-Darter gab es jedoch auch in diesem Jahr nicht, den letzten warf Stevan Koltora 1816. Damit steigt das Preisgeld im nächsten Jahr auf über 150.000 Schillinge, so viel wie nie zuvor. Zweimal gelangen acht perfekte Darts, Stitov hatte diese im Halbfinale gegen Wassily und Mensur Frankovic bei seinem Sieg im Achtelfinale über Mitfavorit Koltora. Dennoch bot die WM viele Highlights und einige 100+-Averages, es war also in jedem Fall eine würdige WM auf extrem hohen Niveau. Hier noch einige Zahlen zum Finale und zur WM:

Vladimir Stitov   7:4   Mika Volcan
Averages: 102,66   :   98,97
100+ Aufnahmen: 53   :   47
140+ Aufnahmen: 32   :   25
180er: 20   :   11
Höchstes Finish: 167   :   126
100+ Finishes: 5   :   3
Checkout-Quote: 45,61 %   :   38,95 %

Bester WM-Average: 107,94 von John Culane im Spiel gegen Richard Paterson
Höchstes Finish: 170 Punkte von Vladimir Stitov, Peter Sworder, Mika Volcan und Goran Wassily
Beste Checkout-Quote: 71,26 % von Vladimir Stitov gegen Frederik Flughorn

 

Das traurige Ende einer Erfolgsgeschichte – eine Analyse zur Entlassung Gerhard Hermes in Selle-Royal

Gerhard Herme ist nicht mehr länger Trainer der KFE Selle-Royal. Nach fünfeinhalb Jahren endet eine Zeit, die wohl als eine der erfolgreichsten in die Vereinsgeschichte des gartenparadiesischen Klubs eingehen wird. Doch am Ende war die Entlassung nach einem rekordhaften Absturz nur noch unvermeidlich und für Herme wohl beinahe schon eine Erlösung. Was ist also schiefgelaufen, nachdem man vor ein paar Monaten noch mit wehenden Fahnen in die World League eingezogen war?

Als Sportdirektor Erik Thomisen, Präsident Franz Loewe und Gerhard Herme selbst am Montagmorgen die Bühne auf der Pressekonferenz betraten, konnte man schon Verwunderung in den Gesichtern der auf die Entlassung eingestellten Journalisten erkennen. Am Sonntag wurde zur PK eingeladen und jeder konnte sich eigentlich sehr schnell denken, was dies bedeuten würde. Als dann jedoch auch der eigentlich zum Abschuss freigegebene Coach selbst auftauchte, irritierte das zunächst die versammelte Presselandschaft, allerdings änderte sich an der Mitteilung nichts. Präsident Loewe begrüßte die Journalisten und verkündete dann auch höchstselbst die Trennung vom Trainer. Danach legte Sportchef Thomisen die Gründe dar, die offenkundig auf der Hand lagen. Ein kollektiver Einbruch der sportlichen Leistungen in allen Mannschaftsteilen brachte den Verein in ein trauriges Kapitel der Rekordbücher der Koenigsliga. Die KFE Selle-Royal als Schießbude der Liga zu bezeichnen, kann getrost als freundlicher Euphemismus durchgehen. Unglaubliche 43 Gegentore in 12 Spielen, sprich beinahe vier (!) Gegentore im Schnitt, sind unerreichter Rekord. Und den bisherigen Rekord aus 1784, als der FC Manando nach 12 Spielen 38 Tore kassiert hatte, hat die KFE gar um Längen pulverisiert. Nicht nur die reine Anzahl an Gegentoren, sondern auch die Art und Weise, wie sie gefangen wurden, war beängstigend zu beobachten. Eine völlig konfuse Dreier-, Vierer- respektive Fünferkette – man erkennt, dass wirklich alles versucht wurde, die Gegentorflut zu stoppen – die immer wieder Fehler beging, wie man sie sonst nur in der F-Jugend beobachten kann. Man muss den Verteidigern allmählich die Koenigsligatauglichkeit absprechen und dies geht auf die Kappe von Gerhard Herme. Er hatte eine Macht, die sonst nur wenige Trainer haben. Im System mit einem Cheftrainer und einem Hauptverantwortlichen für das Sportliche, hat normalerweise Letzterer das Sagen über Transfers, natürlich immer in Abstimmung mit dem Trainer. Den Bereich Transfers managte dagegen Herme selbst und Thomisen durfte mit abstimmen. So holte man mit Oliver Michaels, Fabian Swerig und Benedikt Neus drei Innenverteidiger, bei denen man nachfragen muss, was sie denn eigentlich beruflich machen. Hinzu kommt, dass die eigentlich recht zuverlässigen Außenverteidiger Richter und von Katzenfurt seit Beginn der Saison nicht im Ansatz an ihre Form aus der Vorsaison herankommen. Immer wieder war Selle-Royal über die Außenbahnen so leicht auszuspielen, wie es manche Koenigsliga-Teams in der ersten Pokalrunde gegen Amateurmannschaften nicht haben. Apropos Pokal: Bei allen Erfolgen von Gerhard Herme bleibt der fade Beigeschmack, dass man auch in diesem Jahr wieder in der ersten Runde des Koenigspokals ausgeschieden ist. In ingesamt sechs Pokalspielzeiten absolvierte man von 18 möglichen Pokalspielen ganze acht. Dreimal schied man in der ersten Runde aus, zwei mal in der zweiten, nur 1816/17 konnte man das Achtelfinale erreichen, schied damals auch das einzige Mal nicht gegen eine unterklassige Mannschaft aus. Als Herme in dieser Saison die KFE zur wohl sensationellsten Meisterschaft in der Koenigsliga der letzten 25 Jahre führte, qualifizierte man sich automatisch auch für den damals noch eingleisigen Premiere Cup. Dort schied man sang- und klanglos mit null Punkten in der Gruppenphase aus. K.o.-Wettbewerbe waren nie Hermes Königsdisziplin in Selle-Royal, wenngleich sich in dieser Saison die Mannschaft für das Achtelfinale der World League qualifizierte. Dort spielte man, als wäre man wie ausgewechselt. Die Abwehr stand meist relativ stabil und vorne sorgten Veracruz und Parizov für die Tore gegen Brick und Honigblumenmarmor. Man konnte es sich nur mit dem Abstand aus dem Ligaalltag erklären, der hin und wieder ein wenig Hoffnung aufblitzen ließ. 1:1 in Valreuth, gefolgt vom bisher einzigen Saisonsieg, einem wilden 5:3 gegen Molnancolvo. Man dachte, die Mannschaft findet langsam in die Spur, dann kam das Spiel bei Aufsteiger Hiaol. Das sorgte schließlich für den Bruch zwischen Mannschaft und Fans. 3500 Anhänger traten den weiten Weg an die Südküste Paradies‘ an und verließen geschlossen nach 45 Minuten das Stadion. 0:5 hatte es zu diesem Zeitpunkt geheißen, als die Mannschaft nach 90 Minuten und einem 1:6-Endstand in die Kabinen schlurften, bekam das kein Gästefan mehr mit. Vermutlich war nach diesem Spiel klar, dass Gerhard Herme den Umschwung nicht mehr schaffen würde und dennoch gewann die Mannschaft unter der Woche mit 3:1 gegen Honigblumenmarmor und zog ins Achtelfinale der World League ein. Zum Schicksalsspiel wurde dann das Heimspiel gegen Holstein-Sauerwalder am vergangenen Samstag. Und wieder bot die Mannschaft eine defensiv indiskutable Vorstellung, das 1:4 war am Ende noch ein gnädiges Ergebnis. Es stehen bislang sechs Spiele zu Buche, in denen die KFE mindestens vier Gegentore bekommen hat. Es sind apokalyptische Zahlen, die sich nur noch mit neuem Personal in den Griff bekommen lassen.

Gerhard Herme übernahm auf der Pressekonferenz für das Scheitern der Mannschaft die volle Verantwortung. Auf ein Nachtreten verzichtete er allerdings, wohl auch um seinem Nachfolger das Leben nicht allzu schwer zu machen. „Der Verein hat reagiert und nach den letzten Auftritten blieb wohl auch keine andere Wahl mehr. Ich wünsche mir, dass der frische Wind jetzt das Blatt wendet und den Verein wieder auf die richtige Spur bringt.“ Später gab er zu, dass ihm zum Schluss auch die Ideen ausgegangen waren. „Wir haben defensiv alles auf den Kopf gestellt, personell gewechselt, taktisch gewechselt. Dann schien es kurz, als wären wir auf dem richtigen Weg und dann kamen die Spiele gegen Hiaol und Holstein. Samstagabend wusste ich ehrlicherweise auch keine Lösung mehr.“ Keine guten Startvoraussetzungen für den neuen Trainer. Angesprochen auf die naheliegende Frage, ob er im Sommer hätte gehen müssen, antwortete er klar: „Natürlich lässt sich das jetzt einfach sagen, allerdings weiß man es nachher immer besser. Ich werde in eine tiefe Analyse meiner Fehler einsteigen, aber ich denke ich mache niemandem etwas vor, wenn ich sage: ‚Ja, es war wohl ein Fehler, ich hätte im Sommer gehen sollen‘.“ Zu groß war aber wohl der Reiz der World League, die sich Herme nicht entgehen lassen wollte. Trotz der Entlassung jetzt hat Herme in Selle-Royal so viel erreicht, wie niemand zuvor. Aus der grauen Maus, die zu gut für die zweite, häufig aber auch zu schlecht für die erste Liga war, ist ein Prestigeverein geworden, der die gartenparadiesische Flagge in der Koenigsliga mit Stolz hoch hält und zur Top-Adresse für junge Spieler aus aller Welt geworden ist. An die Meisterschaft wird man sich in hundert Jahren noch erinnern und auch der Einzug in die World League wurde fast gefeiert wie ein weiterer Titelgewinn. Die Party endete jäh und der Kater dauert nun schon fast drei Monate. Es war wohl am Ende zu viel Folklore und zu wenig Realismus. Das sollte man auch bei der Auswahl von Hermes Nachfolger berücksichtigen. Manchmal muss man einen Schritt nach hinten machen, um wieder zwei nach vorne tätigen zu können.

 

Mirco Magiaro krönt sich zum meadowhousischen Kugelbahnmeister

Was für ein Ausrufezeichen des ehemaligen Kultudromornisses! Mirco Magiaro, Multitalent aus Fußballstar, Musiker, Politiker und Kugelbahner hat sich nun auch in letztgenannter Kategorie ein Denkmal gesetzt. Am letzten Tag der Kugelbahnsaison gewann er den Großen Preis von Wiesenhausen und setzte sich damit entscheidend von seinen Verfolgern Karl-Friedrich Müller und Friedrich von Lingen ab und gewann zum ersten Mal in seiner Karriere die meadowhousische Kugelbahngruppe 1. Blieb ihm bisher als Fußballer ein großer Titel verwehrt, hat er sich diesen nun als Einzelsportler im Kugelbahnen verdient. Dabei war er lange eher ein Mitläufer in der Saison, bis er als Kulturdromorniss zurücktreten musste.

Vielleicht war das Album, welches Magiaro mit dem Sichtburgher Palastorchester veröffentlichte, der Wendepunkt im meadowhousischen Kugelbahnen. So skurril dies auch klingen mag, aber ohne dieses Album wäre Magiaro vielleicht nicht Meister geworden. Seitdem er als Kulturdromorniss mehr oder weniger von Weltherrscher Apfulkrax zum Rücktritt gezwungen wurde, entflammte bei ihm eine Motivation, die die seiner Kontrahenten um ein Vielfaches überstieg. „Ja in der Tat hat mich das befeuert. Ich würde nicht sagen, dass ich es allen zeigen wollte, aber es schwang schon ein gekränktes Ehrgefühl mit“, gab der stolze Sieger bei der Übergabe der – zugegebenermaßen sehr klobigen – Trophäe zu. Jedoch habe es auch mit einer verstärkten Konzentration auf das Kugelbahnen zu tun gehabt, da er durch den Verlust seines Dromornissposten sich auf den Sport und die Musik habe konzentrieren können. In Summe ist Magiaro nicht nur der verdiente, sondern auch ein logischer Sieger im sonst so unvorhersehbaren Kugelbahngeschäft. Lange war er dabei, stand immer etwas im Schatten von Publikumsliebling Alastor „Mad-Eye“ Moody, doch jeder traute ihm den großen Wurf zu. Nun hat er ihn nach rund zehn Jahren in der meadowhousischen Kugelbahnelite getan und kann endlich auf eine abgerundete Sportkarriere zurückblicken. Zeit für einen Rücktritt sieht Magiaro aber noch lange nicht. „Ich fange jetzt erst an. Ich bin jetzt auf den Geschmack gekommen, was Titel angeht, also macht euch auf was gefasst!“ Für seine Konkurrenz sind das sorgenbereitende Aussagen.

Friedrich von Lingen und Vorjahressieger Karl-Friedrich Müller gingen am Ende leer aus. Lange galten beide als aussichtsreichste Kandidaten auf die Kugelbahnmeisterschaft, auch Jochen Wintermann mischte zwischendurch gut mit. Ohnehin war es eine sehr ausgeglichene Saison in der Gruppe 1. Müller und Magiaro holten jeweils sechs Goldmedaillen, von Lingen war mit fünf dabei. So setzte sich mit Magiaro der konsistenteste von allen durch, er holte 130 Rennen und damit mehr als seine Verfolger. Sein beharrliches Streben nach oben war von Erfolg gekrönt, auch wenn er nicht der dominanteste Meister der Geschichte wurde. Unten dagegen kam es zum Zweikampf von Altmeister und Weltmeister Alastor Moody und Aufsteiger Victor Hugenay, den am Ende Moody für sich entschied. So bleibt er noch einmal in der Gruppe 1, während Hugenay, der letztes Jahr durch die Gruppe 2 marschierte, wieder ins Unterhaus muss. Moody geht aller Voraussicht nach damit in seine letzte Spielzeit als Kugelbahner, er will sich sukzessive aus dem Sport zurückziehen. Welche Rolle er da einnehmen kann, ist offen. Jochen Wintermann sortierte sich im Mittelfeld ein, er gilt aufgrund seiner Fähigkeiten jedoch sicherlich in der nächsten Saison als Titelkandidat. Aus der Gruppe 2 stieg mit Anton Regger nun bereits zum zweiten Mal in Folge ein Mann auf, der im Jahr zuvor noch Amateurkugelbahner war. Die Gruppe 2 wurde damit erneut ihrem Ruf als „Durchlauferhitzer“ gerecht, am Beispiel Hugenay zeigte sich jedoch der Qualitätsunterschied zwischen Ober- und Unterhaus. Volker Siebeling landete bereits zum zweiten Mal in Folge auf dem ungeliebten zweiten Platz, ob er nächstes Jahr noch einmal angreifen kann, bleibt abzuwarten. Aufgrund des Rücktritts von Friedhelm Fuchs vor der Saison stiegen zwei Amateure auf, Fritz Frettchen war jedoch der Herausforderung nicht gewachsen und stieg sang- und klanglos wieder ab. Wie es dem Aufsteiger aus den regionalen Gruppen, der noch ermittelt werden muss, nächstes Jahr geht, dürfte dahingehend spannend zu beobachten sein.

Ansonsten war die Kugelbahnsaison 1821 die zuschauerstärkste der letzten neun Jahre. Nur 1811, im Jahr nach Moodys legendären WM-Titel, waren die Bahnen höher frequentiert. Am letzten Tag in Wiesenhausen besuchten rund 60.000 Fans die Kugelbahn am Brisciusfels. Auch in der Gruppe 2 lagen die Zuschauerzahlen über dem Schnitt der letzten Jahre, was aufgrund des weniger prominenten Teilnehmerfeldes durchaus überraschte. Für die letzte Saison von „Mad-Eye“ Moody – wenn sie es denn wird – stehen uns wahrscheinlich ähnliche Zahlen ins Haus. Auch wenn es eine Blase ist, in der sich das Kugelbahnen bewegt – der Sport bleibt lohnenswert.

 

Miwaner Paterson gewinnt Darts Weltspiel auf Schloß Wiesenhausen

Richard Paterson hat das Darts Weltspiel auf Schloß Wiesenhausen gewonnen! Der Miwaner sicherte sich damit seinen ersten großen Major-Titel in seiner Karriere. Für den 35-Jährigen ist es die bisherige Krönung seiner Laufbahn, die zuletzt immer steiler bergauf zeigte. Er besiegte im Finale vor rund 2000 Zuschauern den wiedererstarkten Mittelländer Adrian Lovchek deutlich mit 18:10. Für Aufsehen sorgte beim Turnier unter anderem der meadowhousische Vertreter Frederik Flughorn, der ins Halbfinale stürmte und dort erst an Lovchek gescheitert war.

Richard Paterson stand zweimal in Folge im Halbfinale der WM, erreichte in diesem Jahr das Finale der Division und hat nun, endlich aus seiner Sicht, seine großartigen Leistungen gekrönt. Im zweitwichtigsten Turnier des Darts-Zirkus und dem nach der WM am höchsten dotierten des Jahres triumphierte der Miwaner am Ende sehr souverän. 18:10 musste sich Kontrahent Lovchek geschlagen geben, der zum ersten Mal seit langer Zeit mal wieder ein großes Finale erreichte und sich somit zurückmeldet auf der großen Bühne. Dabei war das Match zunächst sehr ausgeglichen. Lovchek entschied die erste Session mit 3:2 für sich, in einem Spiel, das hin- und herschwappte. Zwei Legs gewann Paterson, dann glich Lovchek aus und andersherum. Highlights setzte jedoch vor allem der Miwaner, der mit sechs perfekten Darts Lovchek breaken konnte und anschließend eine 132 über Bull, Bull, Doppel-16 finishte. Das Publikum hatte er damit auf seine Seite gezogen, es feierte ihn mit lautstarken Sprechchören. Nach der zweiten Session stand es 5:5, alles deutete auf einen packenden Fight bis zum Schluss hin. Fehler erlaubten sich beide Spieler vor allem hin und wieder in ihren Anwurflegs, sodass sich bis dahin niemand absetzen konnte. Lovchek kam teilweise vom Scoring nicht hinterher, Paterson erlaubte sich gelegentlich Patzer auf die Doppelfelder, besonders seine gerne anvisierte Doppel-18 funktionierte noch nicht konstant. Lovchek wusste dies in der Mitte des Spiels immer besser ausnutzen und gewann an Selbstvertrauen. Ein starkes 152er-Checkout, als Paterson auf 40 Punkten Rest stand, brachte ihn erneut in Führung und so stand es nach der vierten Session 10:8 für Lovchek, der sich auf Kurs Titelgewinn sah. Doch was dann passierte, überraschte selbst ausgewiesene Darts-Kenner. Lovchek konnte kein Leg mehr für sich entscheiden und Paterson zog auf und davon.

Zehn Legs in Folge sicherte sich Paterson damit und triumphierte. Dabei war es zunächst Lovchek, der ihn zurück in die Partie holte. Er verpasste drei Darts zum 11:8 auf „Topps“ und Paterson breakte ihn durch das Auschecken seiner 71 Punkte Rest. Von da an dominierte der Miwaner zusehends die Begegnung. Sein Scoring, das zu diesem Zeitpunkt etwas in seiner Konstanz gelitten hatte, gewann nun wieder an Qualität und erdrückte Lovchek jetzt. Zudem fand Paterson endlich die Sicherheit auf die Doppel, was ihn nun extrem schwer zu spielen machte. Lovchek ließ nun aber auch nach und wenn er denn mal eine Chance zum Checken hatte, warf er oft weit daneben. Allerdings ließ ihm Paterson auch nur noch insgesamt fünf Versuche auf Doppel. In den zehn letzten Legs des Spiels erreichte er einen Average von 115 Punkten pro Aufnahme, Lovchek kam in dieser Phase nur auf rund 95 Punkte. Diese 20 Zähler Unterschied waren es schließlich, die Paterson seinen ersten Major-Titel einbrachten. Bei 82 Punkten Rest im 28. Leg ließ er sich nicht lange bitten und verwandelte seinen ersten Matchdart auf „Topps“ zum 18:10. Paterson, der sonst kein Mann der großen Emotionen ist, jubelte dennoch ausgelassen über seinen Erfolg und gab später im Siegerinterview zu, vorher überhaupt kein gutes Gefühl gehabt zu haben. „Beim Einwerfen dachte ich nur: Oh Gott, das gibt heute ’ne Packung! Dann kam ich ganz gut rein und ironischerweise hat Adrian Lovchek mich ins Spiel geholt, als er die 152 geräumt hat. Da bin ich irgendwie aufgewacht und habe den Turbo gezündet.“ Lovchek gab zu, dass Paterson verdient gewonnen habe, war aber dennoch zufrieden über sein Abschneiden: „Ich habe heute auch kein schlechtes Spiel gemacht, ich konnte nur in den entscheidenden Momenten nicht mithalten. Ich habe aber ein sehr gutes Turnier gespielt, was mir Selbstvertrauen gibt und sehr wichtig für mich war.“ Paterson gewinnt durch den Erfolg 150.000 Schillinge, Lovchek immerhin 70.000. Paterson ist damit nun die Nummer 3 der Welt.

Doch war dieses Spiel nicht das einzige interessante im diesjährigen Weltspiel. Vor allem aus meadowhousischer Sicht war es ein herausragend gutes Turnier, denn der einzige heimische Vertreter zog mit wehenden Fahnen ins Halbfinale ein. Frederik Flughorn, bisher die Nummer 26 der Welt, machte dadurch einen riesigen Satz in der Weltrangliste und ist nur noch 30.000 Schillinge von den Top 16 entfernt und auf Position 18 gelistet. Dabei warf der 30-jährige Wiesenhausener einige große Namen aus dem Turnier. In der ersten Runde besiegte er den starken Nachwuchsspieler John van Flammhaus, danach warf er mit Richard Gonzalez einen Top-10-Spieler raus, im Viertelfinale beendete er den Höhenflug des überraschenden Andres Ersgo. Erst im Halbfinale war dann gegen Lovchek Schluss, dem er allerdings beim 17:13 auch einen packenden Fight lieferte. Nach dem Spiel adelte ihn schließlich der Gewinner noch, indem er prophezeite, Flughorn werde in den nächsten fünf Jahren mindestens zwei große Titel gewinnen. Doch auch sonst war es ein Turnier der Überraschungen. Die beiden besten Spieler der Welt, Stevan Koltora und Vladimir Stitov schieden beide bereits im Viertelfinale beziehungsweise Achtelfinale aus, darüber hinaus schaffte der Florentiner Magnus Björn Kamper mit dem Halbfinaleinzug den größten Erfolg seiner Karriere. Im Viertelfinale besiegte er mit Eric Martolod einen Weltmeister, war dann jedoch gegen Paterson chancenlos. Das nächste große Turnier findet dann mit der Weltmeisterschaft erst wieder im Winter statt. Das Weltspiel hat definitiv gezeigt, dass neben Stitov und Koltora auch noch mit anderen Spielern zu rechnen ist. Hier noch die Statistiken zum Finale und die Rekorde zum Turnier:

Darts Weltspiel 1821 – Finale

Adrian Lovchek – Richard Paterson                10:18
Averages: 98,27 : 102,84
100+ Aufnahmen: 48 : 64
140+ Aufnahmen: 21 : 27
180er: 3 : 9
Doppel-Quoten: 32,21 % : 40,05 %
100+ Finishes: 2 : 4
Höchste Checkouts: 152 : 132

Darts Weltspiel 1821 – Rekorde

Höchster Average: Stevan Koltora (107,50 gegen Mensur Frankovic)
Höchstes Checkout: 170 Punkte von Adrian Lovchek, Magnus Björn Kamper und Frederik Flughorn
Beste Doppelquote: 80,8 % von David Geshny gegen Christopher de Feuerfrij

 

Hemes F. Rems übernimmt Traineramt beim SC Francesburgh

Einer der ganz großen Trainer dieser Welt ist zurück auf der Fußballbühne. Nach anderthalbjähriger Abstinenz hat Hemes F. Rems einen neuen Verein gefunden. Der Außendromorniss wird zum 1. Juli neuer Trainer beim Koenigsliga-Aufsteiger SC Francesburgh. Er übernimmt das Amt von Aufstiegstrainer Erik Gilbert, der als Co-Trainer zu Olympic Werabino wechselt.

Eine Überraschung war diese Meldung nach den Spekulationen der letzten Tage nicht mehr. Seit Ende vorvergangener Woche waren Gerüchte aufgekommen, wonach der altersresistente 78-Jährige kurz vor der Unterschrift beim ambitionierten SC Francesburgh stehe. Am Samstagabend sickerte dann die Meldung durch, dass jener Schriftzug erfolgt sei, am Sonntagmorgen folgte die offizielle Bestätigung. Und heute, am Montag, wurde Rems dann auf einer Pressekonferenz vorgestellt. Man sah ihm an, wie groß die Freude ist, wieder ein Traineramt zu übernehmen. Er sprühte förmlich vor Tatendrang und machte auch klar, wofür seine Mannschaft in der kommenden Saison stehen solle. Konstruktiv, offensiv, agierend. „Dieser Klub gehört einfach in die Koenigsliga. Mit diesem Umfeld, diesem Stadion, diesen Fans und der ganzen Stadt darf der SC Francesburgh sich nicht verschwenden“, kommentierte Rems. „Ich habe mich schon weitgehend über die Spieler informiert und kann es kaum erwarten, sie alle persönlich kennen zu lernen.“ Auf die Frage nach der Zielsetzung für den ehemals größenwahnsinnigen Verein antwortete der gebürtige Polsingerscherscher ganz sachlich: „Wie gesagt gehört der SC Francesburgh in die Koenigsliga. Das genau ist unser Ziel. Der Klassenerhalt und danach sukzessive in der Liga ankommen und uns etablieren. Wir dürfen die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen.“ Damit spielte er auf den dramatischen Absturz des ruhmreichen Vereins an, der vor rund zehn Jahren bis in den Amateurbereich abstieg und sich mühsam wieder hocharbeitete. Ein Pfund dabei war die gute Jugendarbeit, die man in Francesburgh mit den letzten verbliebenen finanziellen Reserven unterstützte. Aktuell sieht sich der Verein wieder monetär gesundet, wenngleich man in der Budgettabelle im unteren Mittelfeld rangiert, auch hinter Rems‘ Ex-Verein VfL Polsingerschersch. Daher machte der neue Coach auch direkt klar, dass es keine große Transferoffensive in der Sommerpause geben werde. „Der Klub hat es geschafft, sich in den letzten Jahren neu zu erfinden und ist heute eine ärmere, aber bessere Versin von früher. Das hat man den Spielern zu verdanken, die den Aufstieg souverän klar gemacht haben, was nach Platz 5 in der Vorsaison nicht selbstverständlich war. Und ich habe keinerlei Zweifel, dass sie absolut erstligatauglich sind, daher werden wir im Großen und Ganzen mit der Aufstiegsmannschaft in die neue Saison gehen und die Truppe nur punktuell verstärken.“

Rems übernimmt damit einen Verein, der eine bewegte Geschichte hinter sich hat. Bis zum Paradiesischen Unabhängigkeitskrieg spielte der Klub in der sogenannten „Länderliga Ost“, zusammen mit den schneckländischen, transanischen und westparadiesischen Klubs. In dieser Zeit sammelte man von 1749 an sieben Meisterschaften und drei Pokalsiege. Das Duell der Megastädte gegen den AC Schneckdies versammelte seinerzeit Millionen von Fans vor den (schwarz-weißen) Bildschirmen. Nach dem Zusammenbruch des paradiesischen Reiches startete der SCF in der Zweiten Koenigsliga und stieg nach Startschwierigkeiten im Jahre 1799 erstmals in die Beletage des thovezschen Fußballs auf. Jedoch konnte man sich gegen die etablierten Mannschaften nicht wirklich behaupten und fand sich 1802 wieder in der Zweiten Liga wieder. Zu der Zeit begann die große Zeit der Investoren im Koenigsliga-Fußball, auch der SV Steinbrück schmiss sich einem Konglomerat aus Geldgebern an den Hals und bezahlte dafür mit Identitätsverlust und Absturz in die sportliche Bedeutungslosigkeit. Bei Francesburgh sah dies zunächst anders aus. Es entstand für Milliarden von Schillingen die gigantomanische „FrancesburghArena“, mit 100.100 Plätzen das weltweit größte Stadion, in dem hauptsächlich Fußball gespielt wurde. Und nachdem man als Aufsteiger bis kurz vor Saisonende gar auf Meisterschaftskurs war, schien sich das Investment ausgezahlt zu haben. Doch dann nahte der Absturz und der aufgehäufte Schuldenberg zwang den Verein schließlich in die Knie und zur Insolvenz.

Nun hat sich der Klub regeniert, spielte kurzzeitig im alten, rund 40.000 Zuschauer fassenden Stadion und kehrte erst vor zwei Jahren in die große Arena zurück, allerdings ohne den Oberrang zu öffnen. So fanden gut 55.000 Zuschauer dort Platz, das Stadion war jedoch gerade in der vergangenen Saison häufig ausverkauft. So ist es mindestens sehr wahrscheinlich, dass sich Hemes Rems im ersten Heimspiel der Saison 1821/1822 vor über 100.000 Fans gegenüber sieht und darauf fiebert er bereits jetzt hin: „Das ist für mich auch neu. Als Torwart beim AC Phoenix Wiesenhausen waren mal im Skydome bei einem Grüne-Liga-Duell gegen El Grande inoffiziell rund 105.000 Zuschauer da. Das jetzt alle zwei Wochen zu haben, wäre irre.“ Selbst wenn nicht, dürften die Gegner des SC Francesburgh sich einer brodelnden Kulisse gegenüber sehen, die Fans gelten als besonders emotional und sind dafür bekannt, selbst bei einem 0:3-Rückstand kurz vor Schlusspfiff ihre Mannschaft noch nach vorne zu peitschen. Für Hemes Rems steht auf jeden Fall fest, dass die Fallhöhe nun geringer ist, als in Polsingerschersch, die bereits damals unter immensem Druck standen, sich fürs internationale Geschäft zu qualifizieren. In Francesburgh hat man die eigenen Ansprüche trotz großer Möglichkeiten im Umfeld extrem herunter geschraubt und jede Art von Klassenerhalt wäre ein großer Erfolg. So gesehen ist das Engagement für Hemes Rems fast schon ein logischer Schritt.

 

Irres Finish in der Koenigsliga – Valreuth verliert und ist dennoch Meister!

War das Finale in der FLM letztes Wochenende bereits historisch, da sich der Drittplatzierte Eichenstadt am letzten Spieltag noch zum Meister kürte, so setzte der 38. Spieltag der Koenigsliga-Saison 1820/1821 noch einen oben drauf in Sachen Spannung und Drama. Am Ende jubelte der FBV Valreuth, der erstmals seit 1808 wieder Koenigsmeister wurde und das, obwohl sie ihr Spiel bei der KFE Selle-Royal verloren. Da aber die Konkurrenten Lansweg und Johannesburgh jeweils gegen Kellerkinder den Kürzeren zogen (2:3, 3:5) durfte das Team von Paul Stólic zum Schluss doch noch die verloren geglaubte Meisterschale in den Himmel von Gartenparadies recken. Abgestiegen sind der bereits sicher geglaubte SC Ouagadougou, der damit zum dritten Mal in Folge einen Abstieg durchleben muss, und der SV Bamako, der durch einen Sieg beim Vierten Duckenburgh noch am Wunder kratzte, es jedoch aufgrund der anderen Ergebnisse nicht schaffte.

An der Tabellenspitze trennten vor dem Anpfiff lediglich drei Tore den Ersten Valreuth und den Titelverteidiger Lansweg. Zwei Punkte dahinter lauerte Johannesburgh mit einer ähnlichen Ausgangslage wie Eichenstadt in der FLM am Samstag zuvor. Valreuth musste in Selle-Royal antreten, die mit einem Punktgewinn die World-League-Teilnahme sichern konnten. Titelverteidiger Lansweg hatte beim bereits längst abgestiegenen Schlusslicht Wittenbach die vermeintlich leichteste Aufgabe, Johannesburgh trat beim SC Yamoussokro an, für den es im Kampf um den Klassenerhalt noch um Leben oder Tod ging. In diesem Spiel fielen sage und schreibe acht Tore. Zweimal konnte der Favorit einen Rückstand noch vor der Pause aufholen und profitierte dann sogar noch von einem Platzverweis gegen SC-Sechser Schleef. Alles sprach in der Halbzeit für den SVJ, der auch die Überzahl zunächst zur erstmaligen Führung nutzen konnte. Als dann die Ergebnisse von Valreuth und Lansweg sogar mitspielten, war Johannesburgh für einige Minuten wie Eichenstadt von Platz 3 auf 1 gesprungen. Dies hielt jedoch nur kurz an, da Yamoussokro das Unglaubliche gelang und in Unterzahl das Spiel drehen konnte. Pascal Schmidt per Doppelpack und ein traumhafter Freistoß von Andre Fenutosa ließen das Wunder aus Sicht der Gastgeber doch noch wahr werden und sorgten für den Klassenerhalt des Traditionsvereins aus der Zentralwüste und nach Abpfiff für so lange nicht mehr da gewesene Jubelszenen im weiten Rund des Stadions.

Eintracht Lansweg wurden durchaus gute Chancen eingeräumt, Konkurrent Valreuth am letzten Spieltag noch von der Tabellenspitze zu stoßen. Grund dafür waren die jeweiligen Gegner. Wittenbach, lange abgestiegen, erwartete den Titelverteidiger, Selle-Royal, Chance auf die World League, den FBV Valreuth. Doch das Schlusslicht aus Wittenbach erwies sich als Partycrasher. Die Eintracht dominierte zwar fast nach Belieben das Spiel, leistete sich jedoch leichtfertig vergebene Torchancen und individuelle Fehler in der Defensive. Mertens traf zunächst zur hochverdienten Führung, doch noch vor dem Halbzeitpfiff führte eine Unkonzentriertheit in der Abwehr zum Wittenbacher Ausgleich. Damit war zur Pause Valreuth Meister. Nach dem Seitenwechsel tat sich Lansweg lange schwer, bis Oldie Bürger mit dem 2:1 rund 12 Minuten vor dem Ende für Klarheit sorgte. Rivale Valreuth lag in Selle-Royal zurück und konnte so selbst nicht mehr eingreifen. Doch das Nervenflattern bei der Eintracht ging jetzt erst los. Erneut bedingte ein Patzer in der Defensive den zweiten Ausgleich des Schlusslichts aus Wittenbach fünf Minuten vor dem Ende. Dies jedoch hätte noch gereicht für Lansweg, allerdings spielte Wittenbach plötzlich richtig guten Fußball und rochen förmlich den Angstschweiß bei den Gästen. In der Schlussminute brachen sie ihnen dann das Herz. Florian Celanij drückte den Ball zum 3:2-Siegtreffer für den Absteiger über die Linie und brachte das Franz-Wernheim-Stadion damit zum Kochen und den Gästeblock zum Schweigen. Nach dem Schlusspfiff herrschte Fassungslosigkeit bei den Lanswegern, die einen sicher geglaubten Titel in den Schlussminuten noch aus der Hand gaben.

In Selle-Royal dagegen durften am Ende beide Fanlager jubeln. Selle-Royal besiegte Valreuth mit 2:0, weil sie im Gegensatz zum Meisterschaftsaspiranten ihre Chancen konsequenter nutzten. Veracruz nach einer Stunde und O’Bride in der Nachspielzeit trafen für die Mannschaft von Gerhard Herme, der ein weiteres Jahr als Trainer an eine Teilnahme an der World League geknüpft hatte. Valreuth dagegen brachte eine Reihe von guten Gelegenheiten nicht im Tor unter, war am Ende aber dennoch Meister. Erst in der Nachspielzeit wurde ihnen dies klar, als die Nachricht vom späten 3:2 der Wittenbacher gegen Lansweg die Runde machte. Spieler wie Schneckass Schneck oder Paulo Ventura lagen sich bereits in den Armen, obwohl das Spiel noch lief. Paul Stólic fragte jeden anwesenden Medienvertreter, ob die Nachricht tatsächlich wahr sei, was diese bejahen konnten. Mitten hinein in den kollektiven Jubel konterte der Gastgeber dann den FBV final aus und machte das 2:0, nach dem gar nicht mehr angepfiffen wurde. Zunächst versammelten sich die Spieler an der Seitenlinie, wo sie den Schlusspfiff in Wittenbach live miterlebten um dann, wie vom wilden Affen gebissen, auf den Platz zurück zu stürmen in Richtung Gästeblock. Nach einigen Augenblicken gab man dann dem Drängen beider Fanlager nach, den Platz zu stürmen und es kam zur wohl friedlichsten Meisterfeier aller Zeiten. Valreuther und Selle-Royaler Anhänger feierten gemeinsam ihren jeweiligen Erfolg. Gerhard Herme und Paul Stólic gaben zusammen ein Sieger-Interview und die gesamte Stadt wurde zur einzigen Partymeile. Für Valreuth ist es die erste Meisterschaft seit 13 Jahren, für Selle-Royal nach der Meisterschaft 1817 der zweite Riesenerfolg in der Ära Gerhard Herme.

Im Abstiegskampf jubelte neben den famosen Yamoussokroanern noch der 1.SC Holzhausen. Die Mannschaft mit dem kleinsten Etat der Liga stand vor Anpfiff auf Abstiegsplatz 17, gewann aber gegen Okster I durch eine fantastische Vorstellung mit 3:1. Bereits nach drei Minuten sorgte der ehemalige Oaser van Beege für die Führung, die Kahlert noch vor der Pause gegen völlig desorientierte Oksteraner ausbauen konnte. Die Gäste, die durch die Niederlage die Chance auf eine Teilnahme an der World League verspielten, kamen nach der Pause stärker zurück und verkürzten auf 1:2. In der Schlussphase jedoch setzte der eingewechselte Otto mit dem 3:1 den Deckel auf den Klassenerhalt für Holzhausen. Auch dort kam es nach dem Ende zum Platzsturm. Nach dem überraschenden Aufstieg in der Vorsaison gelingt der Mannschaft von Vereinsikone Dirk Weißert nun bereits der zweite Coup in Folge.

Stattdessen abgestiegen ist der SC Ouagadougou. Der einstige Dauergast in der Koenigsliga hat sich endgültig zu einer Fahrstuhlmannschaft entwickelt und muss nun zum bereits dritten Mal in Folge direkt wieder ins Unterhaus. Verantwortlich dafür waren zwei herbe Klatschen an den letzten beiden Spieltagen. Vorige Woche verpasste man durch ein 0:4 gegen Medailivogn den vorzeitigen Klassenerhalt und wurde am Samstag dann vom bereits geretteten VfL Polsingerschersch mit sage und schreibe 1:6 abgeschlachtet und rutschte noch von Platz 15 auf Platz 18. Dieser dritte Abstieg in Folge trifft den Klub besonders hart, da man diesmal mit 40 Punkten ein ordentliches Polster zu haben glaubte und man dadurch auch recht unerwartet den Gang in die zweite Liga antreten muss. Ob der dritte direkte Wiederaufstieg in Folge gelingt ist fraglich. Personalentscheidungen müssen getroffen werden, ein neues Mannschaftsgerüst muss aufgebaut werden und die Struktur im Klub muss sich dringend wandeln. Somit stehen dem stolzen Traditionsverein und Erzrivalen des SC Yamoussokro extrem schwierige Zeiten bevor.

Ebenfalls abgestiegen ist der SV Bamako, der trotz großen Kampfes am Ende mit leeren Händen dasteht. Trainer Eusebius Motorente, bei dem die Frage erlaubt sein muss, ob der Verein ihn schon eher hätte verpflichten müssen, brachte seine Mannschaft zu zwei Siegen an den letzten beiden Spieltagen, was tatsächlich nicht ausreichte. 2:0 gewann man beim 1.FC Duckenburgh, der bis vor einer Woche noch Chancen auf die Meisterschaft hatte, und schien zwischenzeitlich sogar auf Kurs Ligaverbleib aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber Ouagadougou. Dies jedoch hatte nur solange Bestand, bis Yamoussokro das 4:3 gegen Johannesburgh machte und sich so wieder auf die Nichtabstiegsplätze schob. Am Ende war es Bamakos Negativserie vom 30. bis 35. Spieltag, als sie alle Spiele teilweise deutlich verloren, die den Abstieg besiegelte. Auch Bamakos Abstieg ist ähnlich wie Ouagadougous einzuordnen: Unnötig.

Der 38. Spieltag der Koenigsliga-Saison 1820/1821 ist auf jeden Fall in die Geschichte gegangen als einer der, wenn nicht sogar DER, dramatischste letzte Spieltag der jüngeren Vergangenheit. Satte 42 Tore fielen an diesem Samstagnachmittag und zum ersten Mal seit 1785 gelang es einer Mannschaft trotz einer Niederlage die Meisterschaft am letzten Spieltag zu gewinnen. Man kann nur jedem gratulieren, der es geschafft hat, bei diesem unvergesslichen Fußballereignis dabei gewesen zu sein.

 

FLM mit dramatischem Finale: Eichenstadt sensationell Meister – Molchendorf steigt ab

Aus den vergangenen Jahren war man ja bereits viel gewohnt aus der Belle Etage des Meadowhousischen Fußballs: Meisterschaftsentscheidungen am letzten Spieltag, zahlreiche Teams im Kampf um die internationalen Plätze und natürlich auch im Abstiegskampf. Nie in den letzten neun Jahren, in denen es die FLM in ihrer derzeitigen Form gibt, war der Meister schon vor dem letzten Spieltag entschieden, und auch in dieser Saison stand die Frage, wer am Ende den Meisterpokal in die Höhe recken würde, vor den letzten 90 Minuten der Saison noch unbeantwortet, da sich insgesamt drei Mannschaften noch um den Titel stritten. Dazu kämpften vier Teams noch um den Einzug ins internationale Geschäft und ganze sieben Mannschaften steckten noch im Kampf gegen den Abstieg oder konnten noch das rettende Ufer erreichen. Am Ende war es FLM-Spieltag, der wohl selbst den ruhigsten Gemütern vor den Radios und Fernsehgeräten noch lange als emotionale Achterbahnfahrt in Erinnerung bleiben wird, mit überraschenden Wendungen und einem ebenso zum Teil überraschenden Ausgang.

Im Kampf um die Meisterschaft waren die Rollen klar verteilt: Der El Grande FC, bereits vergangenes Jahr auf Position eins in den letzten Spieltag gegangen und damals durch ein 0:1 gegen den GSC Geisterstadt kurz vor Saisonende noch von Erzrivale AC Phoenix Wiesenhausen verdrängt, stand erneut auf Platz eins der Tabelle bei Anpfiff des 38. Spieltags. Gegner war FairPlay Pilzland, deren Trainer Heinrich Schuppenschlacker ausgerechnet bei El Grande von 1813 bis 1814 in einer eher erfolglosen Amtszeit tätig war. Der EFC brauchte lediglich einen Sieg gegen die noch abstiegsbedrohten Pilzländer, um den ersten Titel seit Zugehörigkeit zur FLM perfekt zu machen. Auf einen Ausrutscher wie vergangenes Jahr hoffte hingegen der punktgleiche Erzrivale AC Phoenix Wiesenhausen, der auswärts bei den noch akuter abstiegsbedrohten Ahornsburgern gastierte und das Spiel wohl gewinnen musste, wenn der fünfte Meistertitel in Folge am Ende des Spieltags wieder an den Hauptstadtclub gehen sollte. Lediglich Außenseiterchancen wurde dem einen Punkt hinter EFC und ACPhW liegenden Drittplatzierten eingeräumt, dem FC Eichenstadt 05, der ein Auswärtsspiel beim WFC Oase bestreiten und auf Ausrutscher beider vor ihnen liegenden Vereine hoffen musste, damit es auch hier mit der ersten Meisterschaft klappen könnte.

Der Meisterschaftskampf wurde zunächst von Eichenstadt eröffnet, die in der 15. Minute als erste Mannschaft vorlegten: Andres Work erzielte das 1:0 für die Nordwiesenhausener, was jedoch zunächst als Druckmaßnahme für die beiden Rivalen an der Tabellenspitze gewertet wurde, nicht als möglicherweise ausschlaggebend für die Meisterschaft. Dennoch: Von der 15. Minute an bis zur 45. Minute kurz vor der Pause war der FC Eichenstadt 05 tatsächlich Meister. Dann jedoch gab es ein Tor in Ahornsburg: AC Phoenix-Topscorer Alejandro Cideste erzielte die 1:0-Führung für die Gäste und machte seinen Club in diesem Moment zum Titelträger und -verteidiger. In El Grande hingegen blieb es nach 45 Minuten beim torlosen Remis gegen starke Pilzländer, was zum dortigen Zeitpunkt nur zu Platz drei gereicht hätte: Ungute Erinnerungen an die Vorsaison und das Spiel gegen Geisterstadt wurden sicherlich nicht nur in den unterschiedlichen Radio- und TV-Kanälen diskutiert. Die zweite Halbzeit jedoch begann dann mit einem Paukenschlag: Keine vier Minuten waren gespielt und der El Grande FC ging tatsächlich in Führung. Stürmer Louis Valdin brachte den EFC gegen Pilzland in Führung und ließ die Anhänger des El Grande FC von der ersten Meisterschaft in der FLM überhaupt mehr als träumen. Zu diesem Zeitpunkt war die alte Reihenfolge an der Tabellenspitze wieder hergestellt: El Grande auf eins, der AC Phoenix auf zwei und Eichenstadt auf drei. So verkamen die beiden Tore, die Eichenstadt in der zweiten Halbzeit noch erzielte (Whateley, 56. und McMerrey, 70.) eher zu Randnotizen und auch das 2:0 für den AC Phoenix in Ahornsburg durch Salamanca in der 78. Minute wurde zwar hingenommen, änderte jedoch nichts an der Ausgangslage: El Grande war Meister. Allerdings nur bis zur 83. Minute. Wie aus dem Nichts tauchte Pilzland auf einmal vor dem Tor von EFC-Keeper Wladoszczik auf und am Ende war es Hubert Hallimasch, der den Ball irgendwie über die Linie drückte. Schlagartig wurde es still im Stadion an der Beerenstraße, denn der Meistertitel war in diesem Moment weg, abgegeben ausgerechnet an den Erzrivalen aus der Hauptstadt. Schon wieder. Doch nun wurde der Spieltag endgültig zu einem der verrücktesten Saisonfinals der Geschichte. In der 85. Minute sprach Schiedsrichter Oliver Martinelli dem VfB Ahornsburg einen Foulelfmeter zu, nachdem ACPhW-Innenverteidiger Maikäfer VfB-Stürmer Borkenkäfer zu Fall brachte, was jedoch längst nicht allen Beteiligten gefiel. WRF-Reporter Stefan Hempel sprach von einer „Kann- aber nicht Muss-Entscheidung“, doch änderte alles Lamentieren der Phoenix-Spieler nichts: Srdjan Felsöresz in seinem wohl letzten Spiel für Ahornsburg machte das 1:2. Dennoch war Wiesenhausen weiterhin Meister, da El Grande kein weiteres Tor mehr schien erzielen zu können. Doch dann passierte das Unfassbare: Sämtliche Spiele befanden sich bereits in der Nachspielzeit, als es doch noch geschah und VfB-Innenverteidiger Alastor Moody den Ball nach einer Flanke aus dem Halbfeld per Kopf an Phoenix-Schlussmann Igel vorbei ins Tor bugsierte. Und auf einmal waren weder El Grande noch Wiesenhausen Meister, sondern der Club, dem im Vorhinein die wenigsten Chancen ausgerechnet worden waren: Der FC Eichenstadt 05. Im Gegensatz zu El Grande und Phoenix, denen kein weiteres Tor mehr gelang, gewannen sie ihr Spiel in Oase mit 3:0 und durften sich über die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte freuen. In der Folge spielten sich Szenen der Glückseligkeit auf dem Rasen des „Desert Point“ ab, die in der Übergabe des Meisterpokals durch FVM-Präsident Edward Elch gipfelten. Für Eichenstadt und seinen Trainer Manuel Falckenstein ist es der größte Triumph der Clubgeschichte und die endgültige Rückkehr in die Spitze des Meadowhousischen Fußballs. Für El Grande und Phoenix, die auf Rang zwei und drei landeten, blieb nur mehr oder weniger große Enttäuschung. Während ACPhW-Trainer Ingo Igel nach dem Spiel vor allem Ahornsburg und deren starke Schlussoffensive lobte, der seine Mannschaft scheinbar aufgrund nachlassender Kräfte nichts mehr entgegensetzen konnte und den Fokus nun auf das anstehende Pokalfinale gegen Düsterwald am kommenden Samstag richtete, herrschte beim El Grande FC ein fast schon zu abgeklärte Stimmung im Moment der nächsten großen Enttäuschung. EFC-Trainer Rudolphus von Canterville ließ Fragen nach seiner Zukunft offen und auch die Mannschaft wird in dieser Zusammensetzung in  der kommenden Spielzeit nach der dritten im letzten Moment verpassten Meisterschaft nicht erneut auflaufen. Doch auch hier will man sich bis nach dem World League-Finale gegen den FC Knucker gedulden, ehe man personelle Entscheidungen treffen und verkünden möchte.

Im Kampf um das internationale Geschäft, für welches Slevan San Laven bereits seit einigen Wochen qualifiziert war, weshalb das 3:2 gegen die ebenfalls sicher im Mittelfeld stehenden Gäste aus dem Revier Hogwarts zu einer sommerlichen Party mutierte, stritten sich im Vorfeld des letzten Spieltags noch vier Mannschaften. Auf Platz fünf stand der DFC Düsterwald, der bei den bereits abgestiegenen Gestrüppstädtern gastierte, dahinter auf dem sechsten und letzten Qualifikationsplatz für die World League, der TSV Wiesen-Zentrum, der dank einer überragenden Aufholjagd erneut die Chance auf internationalen Fußball hatte und beim abstiegsbedrohten FSV Höhle Wiesenhausen antreten musste. Ebenfalls Hoffnungen auf internationalen Fußball machten sich die FGS Saphirento 98, die die abstiegsbedrohten Santo Opaler empfing und der SC Geisterfelsen-Isenfeld, der im Geisterduell auf dem heimischen Isenfeld auf die TuS Burg Daunenfels traf, die bereits sicher im Mittelfeld stand. Am Ende wurde dieser Kampf sicherlich noch der unspektakulärste, da alle Mannschaften ihre Plätze von vor dem Spieltag auf nach den letzten 90 Minuten behielten. Der DFC Düsterwald gewann in Gestrüppstadt mit 3:1, qualifizierte sich mindestens schon einmal für die World League und musste nur nach dem vorübergehenden Anschlusstreffer kurz zittern, da sowohl der TSV Wiesen-Zentrum (4:3 gegen Höhle) und die FGS Saphirento 98 (3:0 gegen Santo Opalo) ihre Spiele gewannen. Beim TSV Wiesen-Zentrum wurde es in der Schlussphase trotz einer zwischenzeitlichen 4:1-Führung noch einmal spannend, noch Höhle konnte den Ausgleich am Ende nicht mehr erzielen, sodass das Team von Albert Mooney sensationell zum dritten Mal in Folge international spielen wird. Der SC Geisterfelsen-Isenfeld, der nach der Hinrunde sogar noch gute Chancen auf die Meisterschaft hatte, aber eine abstiegsreife Rückrunde darauf folgen ließ, verlor sogar dieses letzte Spiel noch und unterlag den Geisterrivalen von der Burg mit 1:2. Damit standen Düsterwald und Wiesen-Zentrum als Teilnehmer an der World League fest.

Deutlich spannender war die Situation hingegen im Tabellenkeller. Insgesamt sieben Mannschaften konnten theoretisch oder praktisch noch absteigen, oder sich in eine weitere Saison in der FLM retten. Die besten Karten hatte dabei FairPlay Pilzland, die vor dem Spieltag auf Rang 13 rangierten und den Klassenerhalt aufgrund der vielen hinter ihnen stehenden Vereine beinahe schon sicher hatten. Punktgleich auf den Rängen 14 bis 16 lagen dann, zwei Punkte hinter FairPlay, der AC Santo Opalo, der FSV Höhle Wiesenhausen und der SC Molchendorf, die insgesamt eine Meisterschaft, eine Vize-Meisterschaft und drei Teilnahmen am alten Premier Cup in ihren Vereinsannalen stehen haben. Auf den Abstiegsplätzen standen vor Anpfiff der VfB Ahornsburg auf Rang 17 mit einem Punkt Rückstand aufs rettende Ufer und einen weiteren Punkt dahinter punktgleich der GSC Geisterstadt und der 1. FC Bad Quellfels, die auch noch gegeneinander spielten.

Die erste Mannschaft, die im Abstiegskampf vorlegte, war der SC Molchendorf, die früh in der 7. Minute durch Molchic im Heimspiel gegen den FC Rubinburgh in Führung gingen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich an den Absteigern jedoch noch nichts geänderte. Das jedoch geschah wenige Minuten später, als der TSV Wiesen-Zentrum beim FSV Höhle Wiesenhausen durch Blackbird (9.) in Führung ging und auch Geisterstadt im Duell in Bad Quellfels in der 13. Minute durch Hochmoor die Führung erzielte und sich zwischenzeitlich rettete. Auf einmal war Höhle abgestiegen. Zugleich wurde die Lage für den AC Santo Opalo immer bedrohlicher, da sie in Saphirento hoffnungslos unterlegen waren und durch Tore von Forro (21.) und Canitz (31.) schnell relativ deutlich hinten lagen und Geisterstadt durch von Geisterhaus (29.) zwischendurch sogar noch erhöhte. Kurz vor der Pause änderte sich die Lage aber erneut: Höhle kassierte durch einen Handelfmeter von TSV-Kapitän Steinkauz das 0:2 (36.), ließ aber beinahe im Gegenzug den Anschlusstreffer durch Olm (38.) folgen. Zugleich erzielte auch Bad Quellfels per Handelfmeter von Fitzroy (41.) den Anschluss gegen Geisterstadt und der SC Molchendorf gab die 1:0-Führung binnen sechs Minuten aus der Hand und lag nach Toren von von Hausloh (37.) und Silvic (43.) auf einmal hinten. Außerdem kassierte der VfB Ahornsburg das 0:1 gegen den AC Phoenix und konnte sich kaum Hoffnungen auf Rettung machen. Kurz darauf war dann Halbzeitpause: Zu diesem Zeitpunkt waren Geisterstadt, Pilzland, Santo Opalo und Höhle gerettet, Molchendorf, Ahornsburg und Bad Quellfels hätten Gestrüppstadt in Liga zwei begleitet.

Doch in der zweiten Halbzeit nahmen die Spiele erneut unerwartete Wendungen. Schon kurz nach Wiederbeginn kassierte Pilzland das 0:1 gegen El Grande (49.), musste sich aber wegen der Rückstände anderer Teams trotzdem wenig Sorgen machen. Fast zeitgleich fiel jedoch auch der Ausgleich zum 2:2 in Bad Quellfels durch FCQ-Stürmer Souliange (50.), was zum Resultat hatte, dass beide Teams den Gang in die zweite Liga hätten antreten müssen und Molchendorf war trotz fortwährendem Rückstand gegen Rubinburgh gerettet. Nach einer Stunde etwa dann die nächsten wichtigen Tore: Sowohl Santo Opalo als auch Höhle würden ihre Spiele nicht gewinnen können. Der ACS kassierte das vorentscheidende 0:3 in Saphirento und Höhle fiel zu Beginn der zweiten Halbzeit gegen den TSV förmlich auseinander und musste innerhalb von sieben Minuten das 1:3 (Stieglitz, 60.) und das 1:4 (Ratte, 67.) hinnehmen. Doch zeitgleich ging Geisterstadt durch Sense in Bad Quellfels erneut in Führung (66.) und Molchsee erzielte den 2:2-Ausgleich für Molchendorf gegen Rubinburgh. Zwanzig Minuten vor Spielende waren Höhle, Ahornsburg und Bad Quellfels zusammen mit Gestrüppstadt abgestiegen. Doch dann kam die Schlussphase, die alles nochmals durcheinanderwirbelte. Den Anfang machte das scheinbar vorentscheidende 0:2 von Ahornsburg gegen Phoenix, womit sich der VfB scheinbar endgültig in die zweite Liga verabschieden musste. Kurz darauf erzielte Hallimasch für Pilzland den Ausgleich in El Grande (83.), wodurch FPP endgültig gerettet war. Höhle kam gegen den TSV tatsächlich noch einmal ran (Fuchsauer, 81./89.) und Ahornsburg erzielte per Foulelfmeter das 1:2 gegen Phoenix (85.). Endgültig verrückt wurde es jedoch, als Bad Quellfels gegen Geisterstadt erneut ausglich (Romanieri, 86.), womit Höhle sich erneut und trotz Rückstand gerettet hätte und auch Santo Opalo und Molchendorf in der Liga geblieben wären. Letztere kassieren in der 90. Minute noch das 2:3 durch Eichelhäher gegen Rubinburgh, doch schien es bedeutungslos, da Ahornsburg als 17. nach wie vor gegen Phoenix zurücklag und Bad Quellfels und Geisterstadt durch das Remis gegeneinander beide abgestiegen waren. Und doch gab es noch eine letzte, verrückte Wendung: Ahornsburg kam in der 90.+2. Minute nach 0:2-Rückstand doch noch zurück, zog an den hintenliegenden Molchendorfern, an Höhle und an Santo Opalo vorbei und rettete sich in buchstäblich letzter Sekunde noch aufs rettende Ufer. Dann war Schluss. Der SC Molchendorf, Vize-Meister von 1813 und zweimaliger Premier Cup-Teilnehmer, steigt ab. Für die Mannen von Gerd Gieskreuter, der den Absturz in die Zweitklassigkeit nicht verhindern konnte, ist es der erste Abstieg der Vereinsgeschichte. Ebenfalls die FLM verlassen werden der GSC Geisterstadt und der 1. FC Bad Quellfels, die durch das Unentschieden gegeneinander beide keine Chance mehr auf den Klassenerhalt hatten. Zudem steigt Gestrüppstadt als Tabellenletzter ab. Gerettet haben sich hingegen FairPlay Pilzland recht souverän und die Schwergewichte aus Ahornsburg, die am Ende sogar 14. werden, Santo Opalo und Höhle Wiesenhausen mit viel Zittern. Während die Saison bei Ahornsburg wohl als Ausrutscher gewertet werden kann, der jedoch auch zahlreiche personelle Neuerungen mit sich bringen wird, standen Santo Opalo und Höhle nun zum wiederholten Male im Abstiegskampf und haben es dieses Mal nur aufgrund der Niederlagen der Konkurrenz geschafft, in der Liga zu bleiben. Für die eigentlich hochtrabenden Ansprüche der beiden Teams viel zu wenig, womit ungemütliche Wochen in den Vereinen folgen dürften. Auch hier sind personelle Neuerungen wahrscheinlich.

Es war insgesamt ein hochdramatischer und hochspannender letzter Spieltag in der FLM, der vielen Anwesenden wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird und vielleicht sogar legendärer war als der letzte Spieltag der Saison 1812/13. Am Ende steht mit dem FC Eichenstadt 05 ein Traditionsverein aus Wiesenhausen zum ersten Mal sensationell als Meister fest und ein anderer Traditionsclub mit dem SC Molchendorf, muss die FLM verlassen. Dieser letzte Spieltag hatte alles zu bieten: Dramatik, Freud und Leid, Spannung und viele Emotionen. Nicht umsonst sprechen manche Experten bei der FLM mittlerweile schon von der spannendsten Fußballliga der Welt. Unrecht haben sie dabei sicher nicht, wie auch dieses Saisonfinale wieder bewiesen hat.

 

El Grande hält meadowhousische Flagge in der World League hoch

Der El Grande FC ist die letzte verbliebene meadowhousische Mannschaft im internationalen Vereinsfußball. Der Titelverteidiger der World League setzte sich in selbigem Wettbewerb im Viertelfinale mit zwei 2:1-Siegen gegen den Cachiacz FC durch und spielen dadurch Ende April im Halbfinale. Die beiden anderen Teams aus der FLM, der FC Rubinburgh und der TSV Wiesen-Zentrum, scheiterten jeweils im Viertelfinale. Für Rubinburgh war der NFC Nordostoberlingen eine Nummer zu groß, dem TSV Wiesen-Zentrum wurde die erste Heimniederlage im internationalen Wettbewerb direkt zum Verhängnis. Gegner war Olympique Carason.

Der NFC Nordostoberlingen kann getrost als „FLM-Schreck“ bezeichnet werden. Nach dem DFC Düsterwald im Achtelfinale nahmen sie mit dem FC Rubinburgh nun schon die zweite meadowhousische Mannschaft aus der World League. Im Internet kursierten bereits Memes von einem Sensenmann mit NFC-Logo, der von Tür zu Tür geht und bei den meadowhousischen Vereinen eine Blutspur hinterlässt. Das Duell war im Prinzip bereits nach dem Hinspiel entschieden. 3:0 besiegten die Mailodisaner die völlig überforderten Rubinburgher, die aktuell eine ihrer schlechtesten FLM-Saisons überhaupt spielen. Ob Trainer Sebastian Bussard in der kommenden Saison noch auf der Bank sitzt, ist mehr als fragwürdig. Angeblich soll sich bereits der FC Entenhausen mit ihm in Verbindung gesetzt haben. Im Rückspiel erkämpften sich die Wasserstädter immerhin ein 2:2 und verabschiedeten sich so zumindest würdig aus dem Wettbewerb.

Für den TSV Wiesen-Zentrum war im Premiere Cup der Pokalsieger ebenfalls im Viertelfinale Endstation, wie bereits letztes Jahr in der World League. Erneut war es eine Mannschaft aus der WHAT-Liga, die zum Stolperstein wurde. Nach Olympic Werabino 1820 war es diesmal Olympique Carason, den momentanen Tabellendritten der WHAT-Liga. Und die sonst makellose Weste bei Heimspielen endete. Erstmals gewann der TSV ein internationales Heimspiel nicht und flog prompt aus dem Turnier. Das Hinspiel in Carason hatte Walter Wildschwein durch den Anschlusstreffer zum 1:2 noch gerettet und für das Rückspiel im Sportpark an der Höhle Spannung erzeugt. Doch auch diesmal gelang Carason die Führung, diese hielt bis zur Pause. Nach Wiederanpfiff jedoch startete der TSV wie die Feuerwehr und schaffte auch die Belohnung durch Felix Blackbirds Ausgleich. Nun bebte das kleine, enge Stadion im Herzen der meadowhousischen Hauptstadt und die Mannschaft von Albert Mooney drückte nun auf die Führung. Blackbird und Wildschwein hatten Chancen, den Stand auf Verlängerung zu stellen, doch das Matchglück fehlte an diesem Abend. Stattdessen waren es erneut die Gäste, die den Ball im Netz unterbrachten. Antonio Gravisso verlängerte eine Flanke ins lange Eck zum vorentscheidenden 1:2. Der TSV steckte zwar nicht auf, es wollte jedoch nichts mehr gelingen, auch weil der Glaube nun fehlte. So endete die Reise des kleinen Klubs im Premiere Cup der Pokalsieger an diesem Abend, jedoch nicht ohne einen gewaltigen, trostspendenden Applaus von den über 18.000 Fans.

Die einzige, verbliebene meadowhousische Mannschaft im internationalen Vereinsfußball ist derweil der erste und bisher einzige meadowhousische Titelträger auf internationalem Tableau. Der El Grande FC setzte sich wie schon im Hinspiel zuhause, auch auswärts mit 2:1 beim Cachiacz FC durch und zog dadurch ins World-League-Halbfinale ein. Gegen die körperbetonten und unangenehmen Kalavier tat sich El Grande in beiden Spielen schwer und war im Rückspiel zwischenzeitlich auch aufgrund der Auswärtstorregelung ausgeschieden. Früh im Spiel erzielte der CFC das 1:0 durch Aleksandr Poltronin und war zu diesem Zeitpunkt weiter. El Grande, bei denen die Auswirkungen der saftigen 0:4-Heimpleite gegen den AC Phoenix nach wie vor zu spüren sind, zeigte sich jedoch mental gefestigt und kam direkt nach Wiederanpfiff zum Ausgleich durch Valdin, der aufgrund einer Leistungssteigerung nach etwa 20 Minuten auch verdient war. Cachiacz jedoch legte weiterhin eine hohe Schlagzahl vor und so entwickelte sich ein sehr attraktiver Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Am Ende war es dann im Stile eines Champions, wie der EFC den Einzug ins Halbfinale klarmachte. Ein Standard von Meriano landete über Umwege bei Hamann, der den Ball aus nächste Nähe irgendwie ins Tor bugsierte -1:2 in der 78. Minute, das Spiel war entschieden. El Grande feierte ausgelassen das nicht selbstverständliche Weiterkommen und will diesen Schwung nun auch mit in die FLM nehmen. Die Halbfinals müssen derweil noch ausgelost werden, eventuell wartet ja der NFC Nordostoberlingen.

Darüber hinaus hat der FC Knucker den 1.FC Theoflorencio bezwungen und Okster I den FF Honigblumenmarmor. Im Premiere Cup der Pokalsieger hat sich der FC Entenhausen bis auf die Knochen blamiert und sich gegen den Tabellen-14. der Grünen Liga aus dem Turnier verabschiedet. Gegen Eintracht Grüntalen hatten sie nach einem 1:0-Hinspielerfolg das Rückspiel 0:2 verloren und erleben somit ihre schwerste Krise seit der Jahrhundertwende. Ansonsten zogen noch der ZSKA Grogov und der 1.SC Que Fatra ins Halbfinale ein. Im Premiere Cup der Ligameister, in dem sich der AC Phoenix ja bereits vor Weihnachten verabschiedet hatte, zogen der FC Ostrof, der FC Westerloe, der FC Paramaribo und der FC St. Gravenhage ins Halbfinale ein. St. Gravenhage nahm durch ein 2:1 zuhause und ein 1:1 auswärts den Titelverteiger Inter Salenavo raus. Der FC Ostrof schaffte derweil mit dem Halbfinale den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Sie setzten sich gegen Phoenix-Bezwinger 1.SC Sichtburgh durch ein 2:2 im Heimspiel und einen völlig unerwarteten 3:1-Auswärtssieg durch. Auch der 1.SC Sichtburgh kann nach dem Erreichen des Premiere-Cup-Finals vor acht Jahren keinen Boden mehr gutmachen, was das internationale Geschäft angeht. Paramaribo überlebte nach einem 3:1 auswärts gegen den FC Aloval im heimischen Rückspiel einige kritische Situationen, verlor am Ende aber nur 1:2 und zog dadurch gerade so in die nächste Runde ein. Derweil hatte der FC Westerloe mit Sensationsmannschaft FC Delfinspitze keinerlei Probleme und gewann 4:1 und 3:1.

 

FC Entenhausen trennt sich von Vereinslegende Dussel Duck

Der Verschleiß der Vereinslegenden auf dem Trainerstuhl des FC Entenhausen geht weiter. Nachdem das Experiment mit Donald Duck vor einigen Jahren bereits krass gescheitert war, muss mit Dussel Duck nun eine weitere ehemalige Spielerlegende den Posten als Cheftrainer räumen. Dabei wurde ausgerechnet sein Ex-Trainer Gerhard Herme zum Stolperstein. Nach der 1:2-Niederlage des FC Entenhausen bei der KFE Selle-Royal droht das Verpassen der World League.

Was mag durch Dussels Zipfelmütze gegangen sein, als der Schlusspfiff im Inselstadion in Gartenparadies ertönte. Gerade eben war das dritte der letzten vier Spiele verloren gegangen, der Vorsprung auf die nicht-internationalen Plätze war auf drei Punkte geschmolzen, der Rückstand auf den sicher in die World League führenden 6. Platz wuchs später am Abend auf drei Punkte an. Und nebenbei hatte man bei einem direkten Konkurrenten verloren. Auch die KFE Selle-Royal rechnet sich noch Chancen auf die World League aus, im Falle eines Erreichens würde Meistertrainer Gerhard Herme bleiben. Und die zuletzt sehr wankelmütige Königliche Fußballeinheit gewann in einem ausgeglichenen Spiel auch aufgrund vorhandenen Matchglücks 2:1 (1:0). Der FC Entenhausen gewann zwar vor drei Wochen das extrem wichtige Nordsternderby gegen Tabellenführer 1.FC Duckenburgh, verlor jedoch gegen Wittenbach und Selle-Royal und spielte nur 2:2 in Yamoussokro, außer Selle-Royal beides Abstiegskandidaten. Für Dussel, der seit etwas mehr als drei Jahren im Amt war, war es das letzte gewonnene Derby. Der Negativlauf war am Ende zu viel des Guten, auch für die ihm ansonsten wohlgesonnene Vereinsspitze um Präsident Klaas Klever. Das drohende Verpassen der World League käme einem Fiasko gleich, ist der FC Entenhausen doch einst ein Serienmeister gewesen (viermal in Folge, von 1810 bis 1813). Auch finanziell klafft eine Lücke im Verein, die unbedingt durch die Teilnahme am internationalen Geschäft geschlossen werden muss. Eine verfehlte Transferpolitik in den letzten Jahren kommt hinzu, viele hochgelobte Namen zündeten in Entenhausen nicht, so wie Ivica Grabov, Nedim Hasanovic oder Carsten Lütten, obwohl viel Geld ausgegeben wurde. Seit dem Ende der zweiten Ära Rems und Herme im Jahr 1814 rennt man unbeholfen den eigenen Ansprüchen hinterher und kam seitdem nur einmal nur annähernd in die Nähe eines Titelkandidaten, ironischerweise 1817, als Selle-Royal Sensationsmeister wurde. Nun könnte die Zeit, in der man ehemalige Spieler in den Trainerstuhl hievte, der Vergangenheit angehören, denn scheinbar ist dieses Rezept gescheitert.

Nun ist der Trainerjob beim FC Entenhausen wahrlich kein Schleudersitz. Seit 1808 saßen mit Willi Entenbach, Gerhard Herme zusammen mit Hemes Rems, Paul Stólic und Donald Duck innerhalb von zehn Jahren vier Trainerkonstellationen auf der Bank im Duckener Stadion und später im St. Duck-Park. Mit Dussel Duck sind es fünf innerhalb der letzten 13 Jahre. Es gibt Vereine, die weitaus mehr Verschleiß haben in dieser Hinsicht. Jedoch ist der FC Entenhausen ein Verein, in dem Legenden geboren und geformt wurden, so auch Dussel. Dass mit Donald Duck und ihm jetzt bereits zwei dieser Vereinslegenden als Trainer scheiterten, gibt zu bedenken. Beide wurden wohl mit zu hohen Erwartungen überschüttet, denen sie am Ende nicht gerecht werden konnten. Auch das ständige Messen mit den beiden großen Trainerlegenden Herme und Rems ist wohl untrennbar mit der Arbeit als Chefcoach beim FCE verbunden. Paul Stólic meinte wenig später nach seiner Entlassung scherzhaft, er sei zwar dick, jedoch habe der Schatten der beiden ehemaligen Trainer seinen eigenen immer noch verdeckt. Es wird Zeit für den FC Entenhausen, sich endgültig neu zu erfinden und zu emanzipieren. Der Rausschmiss Dussels ist dabei ein harter, jedoch konsequenter und richtiger Schritt. Allerdings nur dann, wenn der neue Trainer nicht wieder jemand „mit Stallgeruch“ ist. Für den stolzen Verein aus Nordparadies gilt es nun, sich von ehemaligen Großen zu trennen und stattdessen neue zu formen. Dazu gehört auch Risiko. Und damit auch Gefahr.

 

Stitov verteidigt gegen Landsmann Koltora seinen WM-Titel

Vladimir Stitov bleibt der König der Sichtburgher Glasburg. Im Finale der Carl McGard Darts Weltmeisterschaft in der mittelländischen Hauptstadt gewann der 49-jährige Avasjanraver gegen Herausforderer und Landsmann Stevan Koltora mit 7:5 in einem nervenaufreibenden Match. Damit verteidigt er seinen Titel aus dem vorigen Jahr und strich 500.000 Pfund Preisgeld ein. Koltora war dieses Kunststück als letzter Spieler geglückt.

Am Ende winkte er nur noch ab und konnte es nicht glauben. Vladimir Stitov, einer der wohl schrillsten Vögel im Dartszirkus, unterstrich, warum er nicht nur ein großartiger Entertainer ist, sondern auch ein begnadeter Dartsspieler, der sich nun Doppel-Weltmeister nennen darf. Erstmals seit fünf Jahren konnte damit der amtierende Weltmeister seinen Titel verteidigen. Im Traumfinale, das sich so viele Fans im Vorhinein gewünscht hatten, traf er am Neujahrstag in der Sichtburgher Glasburg auf seinen Kumpel und Landsmann Stevan Koltora (50). Die beiden Avasjanraver lieferten sich eine echte Nervenschlacht, in der Koltora sage und schreibe fünf Mal einen Ein-Satz-Rückstand ausgleichen konnte, am Ende jedoch Stitov den längerem Atem bewies. Koltora verlor damit zum insgesamt dritten Mal ein WM-Finale nach 1811 und 1819 (gegen Lovchek und Martolod). Stitov steigt damit in den erlesenen Kreis derjenigen auf, die ihren Titel verteidigen konnten. Dies gelang neben Koltora nur noch Viktor Washa und Adrian Lovchek.

Vor rund 3500 Fans in der Glasburg fanden beide Spieler nur schleppend in die Begegnung. Stitov hatte das Ausbullen gewonnen und hatte damit Anwurf in den ungeraden Sätzen. Jedoch merkte man ihm und Koltora trotz ihrer Erfahrung die Nervosität an. Erst im Mai hatten sie das Finale der Darts-Division gespielt, Stitov hatte sich damals gegen den favorisierten 50-Jährigen durchgesetzt. Diesmal ging es allerdings um weit mehr, weswegen die Averages im ersten Satz, den sich Stitov mit 3:2 sichern konnte, auch nur bei ungefähr Mitte 90 lagen. Im zweiten Satz zündete dann erstmalig der Herausforderer das Triebwerk an und holte sich mit der 127 auch das erste High-Finish in der Begegnung. Den zweiten Satz gewann Koltora zu Null und glich damit zum 1:1 aus. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich eine Achterbahnfahrt, in der mal Koltora, mal Stitov die Oberhand behielten. Was jedoch auffiel war, wie stark der Weltmeister unter enormem Druck agierte. Koltora lag bereits mit zwei Legs in Führung, doch Stitov drehte den Satz komplett und war so erneut in Front gegangen. Koltora entfachte immer wieder durch sein gutes Scoring Druck auf ihn, doch Stitov blieb cool und checkte in dieser Phase hervorragend. Jedoch war Koltora in seinen Anwurfsets selten einzufangen und machte vor allem bei eigenen Darts den stabileren und dominanteren Eindruck. Erneut glich der Mann aus Palar aus und eine Vorhersage für den Sieger war nahezu unmöglich. Im fünften Satz gelangen Koltora sechs perfekte Darts zum Break und 2:0 in den Legs, doch erneut grüßte Stitov und schnappte seinem Kumpel den Satz noch vor der Nase weg und verwandelte bei 79 Punkten Rest den letzten Dart ins Bulls-Eye und behielt die Führung. Koltora zeigte sich jetzt zum ersten Mal genervt, dass er sich einen Legvorsprung noch aus der Hand nehmen ließ. Nichtsdestotrotz blieb er in seinem Anwurfsatz wieder stark und markierte das 3:3. Für die Fans war es erneut ein wahnsinnig attraktives Finale, was nun auch immer mehr von genialen Momenten lebte. Beide standen in dieser Phase bei einem Average von um die 100 Punkte und einer Checkoutquote von 41% bei Koltora und starken 55% bei Stitov. Immer wieder ging es jetzt in den Decider und Stitov wusste einfach, wie er da zu spielen hatte. Mit einem 12-Darter gelang ihm die 4:3-Satzführung und so langsam erwartete man, dass Stitov jetzt mal zwei Sätze in Folge gewinnt und sich so mal absetzen würde, doch dazu kam es nicht. Erneut im Decider behielt diesmal Koltora die Nerven und checkte unter großem Druck die 74 Punkte zum 4:4. Der sonst so coole Avasjanraver zeigte in diesem Moment zum ersten Mal richtig, unter welchem Druck er stand und ballte mehrfach die Faust in Richtung seiner Anhängerschaft. Nun wogte das Match endgültig hin und her. Stitov checkte 151 Punkte zum 5:4 in den Sätzen und so langsam bog das Spiel in die alles entscheidende Phase ein. Jedes Triple wurde nun überlebenswichtig, jedes Finish war Gold wert. Koltora war immer in der Situation, antworten zu müssen, konnte das Match nie von vorne spielen und war gezwungen, zu reagieren. Das machte er jetzt aber noch gut. Zunächst warf er seine sechzehnte 180 um im Anschluss 124 Punkte zu checken. 5:5 in den Sätzen, so eng wie es erwartet worden war, wurde es am Ende auch. Nun würde sich zeigen, welche Nerven eher standhielten. Stitov fiel jetzt immer mehr durch gutes Timing auf. Während Koltora oft stark in die Legs startete, stellte sich Stitov mit hohen Aufnahmen meist einfache Finishes, die er dann auch abräumte. Mit 3:1 Legs gewann der Weltmeister Satz Nummer elf zum 6:5 und war nun nur noch einen Satz von der Titelverteidigung entfernt. Und unter dem Druck, diesen Satz nun unbedingt gewinnen zu müssen, versagten dem Herausforderer die Nerven. Zunächst holte er sich zwar das erste Leg, im dritten Leg allerdings verpasste er dreimal die Doppel-18, Stitov breakte ihn und konnte damit bei eigenem Anwurf erneut Weltmeister werden. Koltoras neunzehnte 180 war dann die letzte. Er stellte sich damit zwar auf 78 Punkte Rest, doch Stitov nahm die 85 Punkte auf der Doppel-9 raus und krönte sich erneut zum Titelträger. Koltoras sechster Satzausgleich blieb ihm verwehrt. Stitov, der letztes Jahr noch in Tränen ausgebrochen war, blieb diesmal überraschend gefasst und winkte grinsend ab. Koltora gratulierte ihm fair und zeigte sich als guter Verlierer. Erneut war sein Landsmann am Ende sein Stolperstein.

„Ich bin überglücklich. Ich habe teilweise überragende Darts gespielt und teilweise echt schlechte. Es war ein eigenartiges Match, doch unter Druck funktioniere ich einfach“, kommentierte Stitov seinen erneuten Titelgewinn. Koltora zeigte sich im Interview selbstkritisch: „Alle sagen mir andauernd, ich sei aktuell der beste Spieler der Welt. Das bin ich aber nur, wenn ich Titel gewinne und das habe ich im abgelaufenen Jahr zu wenig getan. Ich muss mir angewöhnen, meine Chancen besser zu nutzen.“ Heute habe er allerdings auch gegen einen „verdammt guten Vladimir“ verloren. Vielleicht war es nicht das hochklassigste Finale aller Zeiten, wohl aber ein extrem enges und spannendes. Später gab der PDV noch die Teilnehmer der nächsten Darts-Division bekannt. Neben den beiden Finalisten Stitov und Koltora werden noch Matt Goldman, Richard Paterson, Srdjan Wera, Eric Martolod, Velka Swayk, Richard Gonzalez, Goran Wassily und Mika Volcan dabei sein. Damit fallen Adrian Lovchek und John Lowercar raus, Volcan erhält trotz seines verkorksten Jahres 1820 noch eine Chance. Für Goran Wassily wird es das Debüt, Gonzalez kehrt nach einem fantastischen Jahr mit Halbfinalteilnahmen bei der WM und beim Weltspiel wieder zurück in das Einladungsturnier. Hier noch alle Zahlen zum WM-Finale:

Vladimir Stitov – Stevan Koltora           7:5
Averages: 99,74 : 98,83
100+: 58 : 59
140+: 38 : 46
180: 17 : 19
Checkouts: 45,87 % : 40,11 %
100+-Finishes: 7 : 4
Höchstes Finish: 151 : 138

 

Meister Phoenix erneut vor Weihnachten ausgeschieden – drei meadowhousische Teams bleiben übrig

Es war wie eine Art selbsterfüllende Prophezeiung, die da am Mittwochabend in Sichtburgh wahr wurde. Wo aktuell neben Fußball und großen politischen Entscheidungen auch die Darts-WM stattfindet, schied der Meadow-Meister AC Phoenix Wiesenhausen wie bereits vor einem Jahr im Achtelfinale des Premiere Cups der Ligameister aus und fügte seinem Buch um die frühen Enttäuschungen auf internationaler Ebene ein weiteres Kapitel hinzu. Es werden Forderungen nach strukturellen und personellen Veränderungen laut, vor allem, da Erzfeind El Grande international auch weiterhin alles wegräumt, was ihnen in die Quere kommt. Zusammen mit dem FC Rubinburgh und dem glorreichen TSV Wiesen-Zentrum bildet der Tabellenführer das verbliebene Trio aus Meadowhouse im internationalen Vereinsfußball 1820/1821.

Dass der 1.SC Sichtburgh am Ende der Stolperstein für den AC Phoenix wurde, ist erstmal keine Blamage, im Gegenteil. Immerhin schied man gegen einen vormaligen Premiere-Cup-Finalisten aus. 1813 hatte der 1.SCS im Finale gestanden und auf brutale Weise gegen St. Gravenhage verloren. Dass es jedoch wieder einmal das Achtelfinale war, wie bereits letztes Jahr und 1818, als jeweils gegen einen Koenigsligisten Schluss war, ist die eigentliche Blamage. Einzig die Saison 1818/1819 bietet noch Anlass zum Träumen, dort verpasste man die Finalteilnahme um Haaresbreite. Ausgerechnet das Prunkstück des AC Phoenix, die Offensive, lahmte dieses Mal sehr. Der Erstrundengegner Seelöwen Windbucht ließ in den beiden Spielen nur jeweils ein Gegentor zu, Sichtburgh gar nur eins. Dass die internationalen Gegner scheinbar das Offensivkonzept des AC Phoenix entschlüsselt haben, sollte zugleich eine Warnung sein und ein Ansporn für die meadowhousischen Teams, es Windbucht und Sichtburgh gleichzutun. Denn dass der meadowhousische Meister wiederholt im Achtelfinale ausscheidet, kann und darf nicht der Anspruch der FLM sein. Das weiß auch der ACP selbst. Deren Trainer Ingo Igel sprach nach dem 0:1 in Sichtburgh am Mittwochabend von der härtesten Probe für seine Frustrationstoleranz seitdem er Trainer ist. „Wir waren nicht in der Lage, gegen einen tiefstehenden Gegner unsere Kombinationen aufzuziehen.“ Der Markenkern seiner Mannschaft wurde somit ad absurdum geführt. Sichtburgh reichte eine starke zweite Halbzeit in der AC-Arena, als die Phoenixer aus einem Tiefschlaf nach der Pause erst ganz kurz vor Schluss wieder aufwachten, und ein frühes Tor im eigenen Stadion. Viel besser sein als der meadowhousische Meister mussten sie nicht. „Die abgezocktere Mannschaft steht im Viertelfinale“, sagte Manager Steffen Winter nach dem Match. Doch dabei sollten die Mannen um Prevucena, Praja, Fasan und Fürchte-Knallus doch eigentlich erfahren genug sein, um solche Probleme lösen zu können. Es werden Forderungen nach grundlegenden Veränderungen laut, wenngleich niemand genau weiß, was genau verändert werden soll. „Stark genug sind wir, wir werden nur mit dem Druck nicht fertig, den wir uns selbst auferlegen“, lautete die Analyse von Sturmtank Dubia Praja. Es scheint also an der Psyche zu liegen. Manch einer sieht das anders und fordert eine Umstrukturierung in der Vereinsspitze. Dagobert Duck und Steffen Winter seien schon zu lange im Amt, es müsse ein frischer Wind her. Dass man mit eben jener Führungsspitze vier Meisterschaften in Folge holte, wird dabei gerne vergessen, zumal die Ergebnisse in der FLM auch in dieser Saison weitestgehend stimmen. Phoenix muss eine andere Mentalität auf internationalem Parkett an den Tag legen. Punkt. Und psychologische Hilfe leisten. Nur darin scheint die simple Lösung zu liegen.

Erzfeind El Grande FC dagegen marschiert und marschiert. Okeanos Salenavo erwies sich in der World League als nichts weiter als eine lästige Fliege, die es mal eben abzuschütteln bedarf. Das tat der EFC bereits im Hinspiel eindrucksvoll und fegte die Klondyker mit 3:0 von der Beerenstraße. Damit war bereits für das Rückspiel alles klar und El Grande konnte es sich leisten, mit einer besseren B-Elf in der Hauptstadt des Riesenstaates anzutreten. Man spielte auch mit dem zweiten Anzug eine überaus solide Leistung un ließ Okeanos kaum mal an einem Comeback schnuppern. Ganz früh machte man durch Valdin mit dem 0:1 das Stadion ruhig, Okeanos hätte nun fünf Tore schießen müssen. Ein bisschen Glück hatte man danach aber schon, die Gastgeber verpassten eine Reihe von guten Torchancen und kamen erst kurz vor der Pause zum Ausgleich durch Lefevre. Mit einem beruhigenden 1:1 ging es in die Kabinen, El Grande machte nicht den Eindruck, als ob es noch ins Wanken geraten könnte. Nachdem man die anrennenden Salenaver hatte abblitzen lassen, machte man durch Radeljev gegen Mitte des zweiten Durchgangs alles endgültig klar. Durch das zweite Auswärtstor war der Deckel drauf und Okeanos hatte den Glauben nun doch verloren. Ganz souverän und im Stile eines echten Titelverteidigers zog der EFC also ins Viertelfinale ein und braucht sich vor niemandem zu erschrecken. El Grande ist der ganz klare Topfavorit auf den Gewinn der World League.

Der FC Rubinburgh hat ebenfalls ein Ausrufezeichen gesetzt. Das Team von Sebastian Bussard besiegte den FCK Medailivogn im heimischen Precious Stone mit 2:0 nach einem echten Kampf und steht im Viertelfinale. Damit hat man das gesteckte Ziel erreicht und kann entspannt der Auslosung entgegensehen. Lange war es ein Duell auf Augenhöhe, wie bereits schon das Hinspiel an der Waterkant, das 2:2 geendet war. Medailivogn spielte kontrolliert offensiv, Rubinburgh tat es ihnen gleich und so entwickelte sich ein durchaus rasantes Spiel mit Chancen hüben wie drüben. Rubinburgh wirkte jedoch immer einen Tick näher dran als der FCK, konnte jedoch das erlösende 1:0 nicht erzielen. Erst im zweiten Abschnitt gelang es dann durch von Hausloh, der mit einem sehenswerten Distanzschuss den Bann brach. Das Precious Stone explodierte, von Hausloh sprang an den Zaun zu den Fans. Nur eine Viertelstunde später besorgte Branco Silvic dann die Vorentscheidung per Kopf. Medailivogn probierte noch einmal alles, um zumindest die Verlängerung zu erzwingen und bekam sogar einen – wenn auch zweifelhaften – Elfmeter zugesprochen. Diesen schoss Scherr dann aber so schwach, dass FCR-Keeper Podesev den Ball sogar festhalten konnte. Nichts schien den Gästen vergönnt, Rubinburgh spielte aber auch zu stark, als dass es nochmal gefährlich werden konnte. So steht der traditionsreiche Verein aus Nordmeadowhouse im Viertelfinale der World League. Wahrlich beachtenswert.

Düsterwald jedoch ist kein Punkt mehr auf der internationalen Landkarte in dieser Saison. Gegen den NFC Nordostoberlingen war Schluss. Das Hinspiel im Gloomy Wood war „nur“ 1:1 ausgegangen und so musste man mindestens zwei Tore schießen, um doch noch das Weiterkommen zu sichern. Zwei Tore fielen auch, jedoch auf der falschen Seite. Nordostoberlingen erwies sich als die klar bessere Mannschaft und traf in Person durch Dmitri Dolgavic doppelt vor der Pause. Düsterwald schaffte es viel zu selten, für Entlastung und eigene Torgefahr zu sorgen. Der NFC agierte druckvoll und ließ den Düsterwäldern in Zweikämpfen wenig Räume. Trainer Drachkamp sprach nach dem Spiel von einem „Lehrstück in Sachen Dominanz und Effizienz“ und betonte, man habe die Grenzen aufgezeigt bekommen. Der DFC Düsterwald scheint international also noch nicht das Niveau erreicht zu haben, um sich auch gegen Mannschaften vom Kaliber Nordostoberlingen zuverlässig durchzubeißen. Der NFC, der nach internationalen Erfolgen lechzt, steht damit wie im Jahr zuvor im Viertelfinale der World League. Damals hieß es dann Aus gegen den El Grande FC. Ein Los, das nun wieder droht. Für den DFC Düsterwald sollte dies eine Warnung sein, nicht zu schnell einen überhöhten Glauben an die eigenen Fähigkeiten zu bekommen.

Der TSV Wiesen-Zentrum dagegen hat einmal mehr seine Heimstärke auf internationalem Boden demonstriert. Mit dem souveränen 3:0 gegen Nefoq Brasslia aus Molquarze gewannen sie ihr sechstes internationales Heimspiel bei sechs Partien. Damit stehen sie nach dem Erreichen des World-League-Viertelfinals im letzten Jahr, nun im Viertelfinale des Premiere Cups der Pokalsieger. Das ärgerliche 1:1 aus dem Hinspiel wurde damit schnell vergessen gemacht. Ein Doppelpack von Makohai und ein Treffer des seit Wochen starken Meise besorgten letztlich den ungefährdeten Erfolg im Sportpark an der Höhle, der trotz des namenlosen Gegners wieder einmal ausverkauft war. Nach einer Anfangsphase, in der Brasslia erstaunlich offensiv spielte, jedoch keine wirklich brenzligen Szenen hatte, war es der TSV, der Fortuna auf seine Seite zog. Makohai veredelte eine grandiose Vorarbeit von Robin Rabe sehenswert mit der Hacke am ersten Pfosten zum 1:0. Wenig später schlug Hase einen weiten Ball in den Sechzehner, wo Meise den Ball kurz annahm und dann perfekt in die Ecke platzierte. Mit einem sehr souveränen 2:0 ging es in die Halbzeit, jedoch wohlwissend, dass Brasslia ein 2:2 fürs Weiterkommen genügen würde. Dementsprechend spielte man weiter offensiv und Brasslias fußballerische Beschränktheit wurde nun mehr und mehr deutlich. Bereits früher hätte Makohai einen Doppelpack schnüren können, schließlich machte er zehn Minuten vor Schluss die endgültige Entscheidung mit dem Hinterkopf. So zog der TSV am Ende ungefährdet ins Viertelfinale ein und könnte dort auf einen Kracher treffen. Entenhausen, Que Fatra oder Olympique Carason sind noch im Wettbewerb. Den Wiesen-Zentrern könnte es an und für sich allerdings egal sein, wer da kommen mag. Zuhause sind sie eindeutig eine Macht.

 

Einzig San Laven scheidet aus – fünf meadowhousische Teams im Achtelfinale

Man könnte sagen, die Reform des internationalen Vereinsfußballs hat sich gelohnt. Fünf von sechs meadowhousischen Mannschaften haben in Premiere Cup und World League das Achtelfinale erreicht. Einzig Slevan San Laven schied gegen den FCK Medailivogn aus.

Meister AC Phoenix Wiesenhausen bekleckerte sich im Premiere Cup der Ligameister nicht mit Ruhm. Bereits im Hinspiel hatte es gegen den antarktischen Meister Seelöwen Windbucht nur ein 1:0 gegeben, das für das Rückspiel im klirrend kalten Süden noch einiges an Interpretationsspielraum offen ließ. Trainer Ingo Igel stellte daher auch seine beste Elf auf, doch selbst die schrammte nur knapp an einer der peinlichsten Blamagen des AC Phoenix vorbei. Ruud Tusk erzielte nach knapp 20 Minuten die Führung für die Seelöwen und egalisierte damit das Hinspielergebnis. Vor 10 000 warm eingepackten Zuschauern und auf Kunstrasen wirkte der ACP nicht sattelfest und überrumpelt vom wackeren und zweikampfstarken Auftreten der Gastgeber. Dennoch gelang ihnen nach dem Rückstand ein gewisses Kombinationsspiel, was ihnen im Laufe der ersten Halbzeit ein Übergewicht brachte, doch die kompakt stehenden Seelöwen ließen hinten wenig zu. Erst kurz vor der Pause spielte sich der AC eine Reihe an guten Chancen heraus, vergab diese jedoch wie schon im Hinspiel teilweise leichtfertig. Nach dem Wiederanpfiff machte dann ausgerechnet der junge Schleiereule mit seinem ersten internationalen Tor überhaupt das wichtige Auswärtstor zum 1:1 (49.). Er setzte den Ball aus rund 20 Metern gezielt ins Eck. Nun brauchte Windbucht zwei weitere Tore und der AC Phoenix kontrollierte zudem das Geschehen. Jedoch lief vorne wenig zusammen, das starke Offensivspiel blitzte nur sehr selten auf. Am Ende blieb es beim mageren 1:1. Phoenix ist damit weiter, aber auch nicht mehr. Präsident Dagobert Duck versuchte im Anschluss die Sinne zu schärfen: „Wir spielen einen schönen Mist in letzter Zeit“, sagte der sonst eher zurückhaltende Boss.

Das beinahe allseits beliebte Wiesen-Zentrum hatte das Hinspiel im Premiere Cup der Pokalsieger gegen den 1.FC Naarwest dagegen wesentlich erfolgreicher gestaltet. 2:0 hatte der TSV gewonnen, man konnte selbstbewusst die weite Reise nach Naarwest antreten. Doch dort stellte sich schnell heraus, dass der TSV international noch zu den Lernenden gehört. Die schwache Auswärtsbilanz in internationalen Aufeinandertreffen nahm erneut Gestalt an und der TSV verlor am Ende mit 1:2. Das reichte dennoch einigermaßen souverän zum Weiterkommen, offenbarte jedoch auch die Position, in der sich der etatmäßig kleinste Verein der drei Top-Ligen aus FLM, Koenigsliga und WHAT-Liga befindet. Theodor Boglim stellte früh auf 1:0 für Naarwest und brachte das kleine Stadion damit zum Kochen. Mathias Makohai beruhigte allerdings alle angespannten TSV-Nerven mit seinem schnellen Ausgleich, hervorragend per Chip-Ball vorbereitet von Nationalspieler Robin Rabe. Naarwest war um die erneute Führung bemüht und Wiesen-Zentrum musste einige brenzlige Situationen überstehen. Mit einem schmeichelhaften 1:1 ging es in die Pause und die Gastgeber brauchten drei Tore. Auch nach Wiederanpfiff dominierten sie zunächst, allerdings gelang es den Gästen, die Partie mehr und mehr unter Kontrolle zu bekommen. Demnach fiel das 2:1 – erneut durch Boglim – eher etwas überraschend. Zudem fiel es auch etwas zu spät, denn viel Zeit blieb den tapferen Naarwestern nicht mehr. Und jetzt verhielt sich der TSV dann doch sehr reif und ließ in der Schlussphase kaum mehr etwas anbrennen und überzeugte durch lange Ballbesitzphasen, die den Gegner am Ende kapitulieren ließen.

In der World League erreichten El Grande, Düsterwald und Rubinburgh jeweils das Achtelfinale durch teils herausragende Leistungen, teils jedoch auch mit einer gehörigen Portion Dusel. Der El Grande FC gilt wohl auch in dieser Saison als heißester Kandidat auf einen meadowhousischen Titel. Der World-League-Sieger der letzten Saison hatte beim 2:2-Hinspielremis in Valreuth bereits eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel an der heimischen Beerenstraße kreiert, das Rückspiel dominierte der EFC dann aber nach Belieben und schickte den FBV satt mit 3:0 nach Hause. Ein so deutliches Ergebnis hatten selbst kühnste Optimisten nicht erwartet. Dabei bestach die Mannschaft von Rudolphus von Canterville vor allem durch eine brettstarke Offensive und eine kaum zu durchdringende Defensive. Valreuth gab nur sechs Torschüsse im gesamten Spiel ab, El Grande kam auf 25. Drei davon fanden ihr Ziel, das erste erzielte Anton Meriano mit einem perfekten Schlenzer in die Ecke nach 17 Minuten. Die 80 000 an der Beerenstraße sorgten für Gänsehautatmosphäre. El Grande spielte Valreuth in dieser Phase beinahe an die Wand, Vercusz und Valdin hatte weitere Großchancen. Nach einer Ecke stieg McTwait dann am höchsten und nickte zum überfälligen 2:0 ein (36.). Kurz vor der Pause hätte Valreuth dann einen Elfmeter bekommen müssen, doch Schiedsrichter Guzmans Pfeife blieb nach Fesulos Rempler gegen Grabov stumm (43.). Nach Wiederanpfiff versuchte der FBV dann mit aller Macht, zurück ins Spiel zu kommen und erarbeitete sich auch einige Chancen, allerdings ohne wirklich zwingend zu werden. El Grande gewann mehr und mehr die Kontrolle zurück und als Walter de Klerk eine gute Viertelstunde vor Schluss das 3:0 markierte, ertrank die Beerenstraße in kollektiven Jubelstürmen. El Grande setzte damit ein großes Zeichen an die Konkurrenz. Der Titelverteidiger ist bereit.

Der DFC Düsterwald zeigte eine weniger spektakuläre, dafür aber sehr erwachsene Leistung gegen die „Wundertüte“ FK Ventspils. Bereits das schwierige und sehr körperbetonte Hinspiel hatte der DFC mit 2:0 in Ventspils gewonnen und war damit bereits mit anderthalb Beinen im Achtelfinale. Auch das Rückspiel im heimischen Gloomy Wood entschieden die Drachen mit 2:0 für sich und ließen damit keinen Zweifel an ihrer Rolle als Kandidat im erweiterten Kreis. Eisdrache verwandelte einen Freistoß nach einer Viertelstunde wundervoll direkt zum 1:0. Zuvor hatten sich beide Mannschaften abgetastet. Ventspils spielte zwar erneut körperbetont, jedoch weniger wuchtig als noch im Hinspiel, was sicherlich auch an der Kulisse lag. Düsterwald dominierte das Spiel und erspielte sich gute Gelegenheiten, Ventspils mangelte es an offensiven Ideen. In einem trotzdem eher mäßigen Spiel ging es mit 1:0 in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel war Ventspils engagierter und kam nun auch zu ersten Torchancen. Die Abwehr von Düsterwald stand jedoch weitestgehend sicher und wartete auf Konter. Mit zunehmender Spieldauer drängten sie dann jedoch auf die endgültige Entscheidung. Wyvernus und Flugdrache vergaben zunächst jeweils eine hundertprozentige Chance, Knuckermann musste dann jedoch nach einem feinen Querpass von Fedrechenko nur noch einschieben (69.). Das Spiel war somit entschieden, Düsterwald ließ Ventspils keine Luft mehr zum Atmen und erreichte ohne weiteren Kraftakt das Achtelfinale.

Mit einem Schrecken und einer gehörigen Portion Glück erreichte dann der FC Rubinburgh ebenfalls das Achtelfinale. Nach dem Heimspiel gegen den FC Rio de Schneckeiro, das der FCR souverän mit 3:0 gewonnen hatte, war die Messe eigentlich gelesen. So dachten jedenfalls die meisten Beobachter, auch wenn davon auszugehen war, dass Rio nicht zweimal so blutleer auftreten würde. Scheinbar dachten auch die Spieler des FC Rubinburgh schon an die nächste Runde und so kassierte man eine 2:0-Niederlage in Schneckland und schrammte nur knapp an einem unerwarteten Ausscheiden vorbei. Dabei lief zunächst alles nach Plan. Rubinburgh kam gut in die Partie, versäumte es jedoch, ein Tor zu erzielen, um alle Hoffnungen der Gastgeber bereits im Keim zu ersticken. Silvic vergab dabei zwei gute Möglichkeiten recht fahrlässig, auch Shaftsbury hätte das 0:1 machen können. So kam es, wie es kommen musste. Rubinburgh nutzte die Chancen nicht und holte damit den Gegner trotz guten Beginns ins Spiel. Rio schöpfte nach einigen gut vorgetragenen Angriffen Hoffnung und kam kurz vor der Pause durch Dessmann zum 1:0. Zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt waren die Schneckländer in Führung gegangen und transferierten die positive Energie in die zweite Halbzeit. Nun sah sich Rubinburgh einem echten Sturmlauf gegenüber. Die Gastgeber hatten das Spiel komplett an sich gerissen und erspielten sich immer mehr Torgelegenheiten. Schnecksteiner und Bergmann vergaben bereits vor der 60. Minute dicke Chancen, Schneckhaus schob dann zum viel umjubelten 2:0 ein, nachdem Dessmann an der Latte gescheitert war (65.). Es blieb noch genug Zeit für die Gastgeber, mindestens eine Verlängerung herbeizuführen und Rubinburgh wankte gewaltig. Trainer Bussard versuchte, durch Systemumstellungen seine Mannschaft wieder sattelfest zu bekommen, doch wirklichen Zugriff aufs Spiel bekam seine Truppe nicht mehr. Rio ritt jetzt die Welle und erspielte sich nun, getragen von einer phänomenalen Atmosphäre im Delta-Park, weitere Gelegenheiten. Kurz vor dem Ende hatte Dessmann dann die ultimative Chance, das 3:0 zu machen, er traf jedoch völlig freistehend nur den Pfosten (88.). Ein gewaltiger Brocken fiel den Rubinburghern vom Herzen, als die vierminütige Nachspielzeit abgelaufen war und das Erreichen des Achtelfinales feststand. Wenn auch mit mehr Glück, als Verstand.

Slevan San Laven dagegen verabschiedete sich aus der World League, allerdings mit erhobenem Haupt. 1:0 besiegten sie im Rückspiel den FCK Medailivogn und waren dabei sogar knapp am Weiterkommen. Ein weiteres Tor hätte ihnen nach der 1:3-Hinspielniederlage zu einer kleinen Sensation gereicht, doch gelang ihnen, wie auch dem FC Rio de Schneckeiro, dieses eine weitere Tor nicht. Damit gewannen sie auch ihr zweites internationales Heimspiel zu Null und sie schieden mit drei Siegen aus vier Spielen aus. Das ist das Bittere an dieser Reform des internationalen Vereinsfußballs. San Laven zeigte diesmal eine weitaus bessere Leistung als noch im Hinspiel und hatte mehr Ballbesitz und auch mehr Chancen als Medailivogn, die ihre erste Pflichtspielniederlage unter ihrem neuen Trainer Fernando Mino kassierten. Andrew Carmichael nutzte dann als erstes eine dieser Gelegenheiten zum 1:0 nach einer Freistoßflanke von der linken Seite. Der Lomera-Dome war ziemlich aus dem Häuschen und Medailivogn zeigte sich für einen kurzen Moment beeindruckt. Slevan hätte gut und gerne schnell das 2:0 nachlegen können, sie verpassten es allerdings in Person von Julowicz und Hemetov. Medailivogn fing sich dann wieder und war vor der Pause nah dran am Ausgleich, jedoch verpassten auch sie eine Reihe von Torchancen. Nach dem Wiederanpfiff war es zunächst Medailivogn, das auf ein Tor drängte, Slevans Abwehr hielt dem kleinen Powerplay der Gäste jedoch stand. Es war insgesamt ein ausgeglichenes Spiel, in dem keine der beiden Mannschaften sich ein klares Übergewicht erspielen konnte, wenngleich die Statistiken für Slevan sprachen. San Laven warf dann in der Schlussphase alles nach vorne und drängte Medailivogn in die Defensive, oft spielten sie es jedoch zu kompliziert und es war ihnen anzumerken, dass ihnen nicht wirklich eine Lösung einfallen wollte. Dennoch hätte die Brechstange fast noch den erhofften Treffer gebracht, doch eine überragende Parade von FCK-Torwart Großkurth verhinderte, dass Erhardt zum Helden wurde (86.). Am Ende waren die Gesichter bei Slevan San Laven lang, Medailivogn durfte sich glücklich schätzen, weitergekommen zu sein. Dennoch bleibt vor allem die Tatsache, dass Slevan drei von vier internationalen Spielen gewonnen hat. Vergessen dürfte man sie in der World League so schnell nicht.

Ansonsten hielten die drei Wettbewerbe einige Überraschungen parat. Der SC Schloß Canterville schied gegen den mittelländischen Debütanten MSC Dregensbruck aus der World League aus, Trainer Jacinto Pesos, wohlbekannt aus Phoenixer Zeiten, gerät dort immer mehr unter Druck. Okster I gelang es gegen den FC Walland, ein 0:2 aus dem Hinspiel kurz vor Spielende zu egalisieren und in der Verlängerung den Gegner wahrlich abzuschießen. 5:0 hieß es nach 120 Minuten für Okster I, die damit nun endgültig einen Status als Geheimfavorit auf den Sieg in der World League innehaben dürften. Im Premiere Cup der Ligameister brachte es der SC Schnecklich fertig, sich gegen den FC Delfinspitze zu blamieren. Bereits das Hinspiel zuhause war mit 0:1 verloren gegangen, in Delfinspitze setzte es dann eine 1:2-Niederlage. Für den schneckländischen Vereinsfußball ist das ein weiterer Rückschritt, nachdem auch der FC Rennschnecke Schneckzig aus dem Premiere Cup der Pokalsieger mit zwei Niederlagen gegen Capenroth ausgeschieden war. Zudem warf der langparadiesische Meister SV Maigrand den avasjanravschen Meister aus Palar raus. Die Achtelfinalpartien werden am Sonntag ausgelost. Nationale Duelle wird es jedoch erst ab dem Viertelfinale geben, sodass keine meadowhousischen Duelle in der World League möglich sind.

 

Nach holprigem Start in die WM-Qualifikation: FVM stärkt Georgie den Rücken

Das hatten sich alle Beteiligten sicherlich anders vorgestellt. Noch bei der Auslosung der Gegner in der WM-Qualifikation im Juni herrschte angesichts vermeintlich einfacher Gegner eine Aufbruchsstimmung und fast schon Euphorie bei den Verantwortlichen des FVM und der Meadowhousischen Nationalmannschaft. Schneckland, Cayenne, Liganien und Westsummadien hießen die damals in Edirne ausgelosten Staaten, auf die die FVM-Elf treffen würde, um die Teilnahme an der WM 1822 in Mailodis perfekt zu machen. FVM-Präsident Elch sagte damals zur Presse: „Kurz gesagt bin ich einigermaßen erleichtert, es hätte uns deutlich schlimmer treffen können. Zwar wird das ein oder andere unangenehme Spiel dabei sein, doch sehe ich kaum einen Grund, warum wir am Ende nicht in Mailodis dabei sein sollten.“ Ähnlich äußerten sich damals auch Sportdirektorin Mausohr und FVM-Trainer Dagobert Georgie. Doch vier Monate und zwei Spiele in der WM-Qualifikation später ist vom Optimismus des Sommers nicht mehr viel übrig geblieben. Im Gegenteil: Sportdirektorin Mausohr musste auf Anfragen von Reportern bei der Pressekonferenz zum Spiel vom vergangenen Mittwoch gegen Cayenne (1:1) sogar Georgie öffentlich verteidigen und auch Präsident Edward Elch sah sich am darauffolgenden Sonntag dazu genötigt, ein klares Statement für Georgie als FVM-Trainer abzugeben. Doch wie konnte es soweit kommen?

Verschiedene Gründe sind sicherlich ausschlaggebend, wenn sich auf die Spurensuche der aktuellen Verfassung der FVM-Elf gemacht wird und warum gegen die beiden durchaus schlagbaren Gegner Liganien (1:2) und Cayenne, gegen die man zu Hause in einem müden Spiel ein 1:1 holte, die gewohnte Spielfreude der Nationalmannschaft nicht mehr zu erkennen war. Zunächst einmal ist sicherlich der Zeitpunkt entscheidend. In den nationalen Ligen, und in der Meadowhousischen Nationalmannschaft spielen längst nicht nur mehr Spieler aus der FLM, befinden sich alle Vereine zurzeit noch auf der Suche nach ihrer Rolle in der begonnen Saison, also in einer eminent wichtigen Phase. Dass dabei die Nationalmannschaft, gerade wenn es gegen Staaten wie Liganien geht, nicht die Priorität des einen oder anderen Spielers ist, kann nachvollzogen werden. Dennoch sollte den Spielern klar sein, dass in der fünf Mitglieder umfassenden Gruppe nur der Erstplatzierte sicher weiterkommt und daher jedes einzelne Ergebnis schon von Beginn an ein großes Gewicht hat.

Außerdem befindet sich die FVM-Elf zurzeit in einem Umbruch. Für ältere Spieler, wie Moody, Eisdrache, Knuckermann, Wyvernus oder Bäumer wird das Turnier in Mailodis wohl das letzte ihrer langen Karrieren sein, für andere hingegen, wie die jungen Adler, Flugdrache, Rabe oder Jatow ist die Nationalmannschaft noch eine relativ neue Erfahrung, auch wenn einige von ihnen im Sommer bei der TM bereits kurz Turniereindrücke sammeln durften. Und dieser Trend dürfte sich fortsetzen: Georgie setzt in seiner Spielphilosophie klar auch auf jüngere Spieler, die er im turnierfreien Jahr 1821 möglichst an die Nationalmannschaft heranführen will, um so im WM-Jahr 1822 eine gut eingespielte Mannschaft zu haben. Dass dieser Prozess bei personellen Umbrüchen und auch einigen Experimenten zulasten der Ergebnisse gehen kann, war von vornherein nie auszuschließen und scheint sich nun auch zu bewahrheiten. Dies konnte auch am Mittwoch in der Rohan Water Lane gesehen werden, wo die Nationalmannschaft Cayenne empfing: Viele Laufwege waren noch nicht abgestimmt, die Abwehr wirkte ein wenig unsortiert und auch offensiv konnte die FVM-Elf trotz erfahrener Recken wie Magiaro und Wyvernus nicht so viele Chancen kreieren, wie gewohnt. Das Tor von Mario Knuckermann in der 74. Minute war dann zwar schön herausgespielt und resultierte aus einer perfekt getimten Flanke von Kreuzotter von der linken Angriffsseite, doch währte die Freude gerade einmal 80 Sekunden, ehe Cayenne durch Rodrigo Fernando zurückschlug (76.). In dieser Situation zeigte sich vor allem die mangelnde Reife der Mannschaft, so urteilten Experten nach dem Spiel. Die Spieler seien mit dem Kopf noch ganz beim Jubeln und Zelebrieren des Tores gewesen und hätten so durch Unkonzentriertheit den direkten Gegentreffer hinnehmen müssen. Am Ende war das Remis jedoch auch gerecht, da ein chancenarmes Spiel zu etwa gleichen Teilen an die beiden Mannschaften ging und diese sich in der Schlussphase mit dem Punkt begnügten.

Dennoch muss auch der Trainer trotz des Umbruchs und dem noch frühen Zeitpunkt in der Qualifikation in die Pflicht genommen werden. So gerne er auch experimentiert und neuen Spielern eine Chance gibt, sollte er nicht vergessen, dass Fußball letztlich nur ein Ergebnissport ist und ein Verpassen der WM in Mailodis der größte Tiefpunkt der Meadowhousischen Fußballgeschichte wäre. Eine Erfolgsgeschichte ist das Modell Georgie und FVM-Elf seit seinem Amtsantritt vor etwas über einem Jahr in der schweren Nachfolge von Horst Götz bisher noch nicht wirklich. Von insgesamt zwölf Spielen unter der Ägide von Georgie gewann die Nationalmannschaft gerade einmal vier und spielte in einem Spiel remis. Die Niederlagen, zum Teil Pleiten, in denen die FVM-Elf kaum eine Chance hatte, wie beim 0:3 gegen Diamantina in der vergangenen TM-Qualifikation, beim 1:3 gegen Whale bei der TM und nicht zuletzt auch beim erneuten Aus gegen den späteren Titanienmeister Grünland im Viertelfinale der TM im Juni. Von den eingefahrenen Siegen bleiben als ungefährdete Erfolge vor allem das 5:0 gegen Diamatina zum Auftakt der vergangenen TM-Qualifikation in Erinnerung, sowie das eindrucksvolle 4:0 gegen Georgies Ex-Team aus Charymoyebso. Allerdings folgten auf die zum Teil sehr guten Leistung schnell auch wieder ernüchternde Resultate, so auch zum Auftakt der WM-Qualifikation im September, als man sich in Liganien 1:2 geschlagen geben musste.

Was auffällig ist: Seit Georgies Amtsantritt scheint insbesondere die vormals so starke Offensive in einigen Spielen geradezu Ladehemmungen zu haben. Die Defensive steht zwar überwiegend sicher, ist jedoch immer für ein Gegentor gut, sodass die Mannschaft fundamental auf eine ideenreiche und vielfältige Offensive angewiesen ist. Doch dies fehlt zurzeit: Die Auftritte, so auch der am vergangenen Mittwoch, zeigen wenig Inspiration, viel Unsicherheit und noch fehlende Abstimmung. Dennoch, so die klare Botschaft vom FVM, ist an der Personalie Georgie momentan nicht zu rütteln, was angesichts der noch frühen Phase der WM-Qualifikation auch die richtige Entscheidung zu sein scheint. Noch kann er das Ruder herumreißen und die Mannschaft auf die Erfolgsspur zurückführen, wie er es in der TM-Qualifikation mit zwei überzeugenden Siegen gegen Nordverizienien und in Cayenne gezeigt hat, nachdem die Nationalmannschaft mit dem Rücken zur Wand stand. So prekär wie im Januar diesen Jahres ist die Lage bei Weitem noch nicht, weshalb das Vertrauen seitens des Verbands absolut gerechtfertigt ist. Nun kommt es jedoch sehr stark auf die beiden anstehenden Spieltage im Januar an, nach denen dann bereits die Hälfte der WM-Qualifikation vorbei ist, sollte Meadowhouse nicht aussetzen müssen aufgrund der Fünfergruppe, in der sie sich befinden. Gegen die restlichen Gegner Schneckland (2x), Westsummadien (2x), Liganien (zuhause) und Cayenne (auswärts) müssen vermutlich mindestens vier Siege her, damit man Platz eins und damit die definitive Qualifikation schafft. Dass dies weiterhin möglich ist, steht außer Frage, doch muss die Mannschaft deutlich über ihr derzeitiges Niveau hinausgehen. Wenn dies gelingt, steht einer Teilnahme in Mailodis nicht im Wege, wenn es nicht gelingt, dürfte das dann ziemlich kurze Kapitel der Zusammenarbeit von Dagobert Georgie und dem FVM schneller vorbei sein als gedacht. Momentan sind sich noch alle Verantwortlichen bezüglich der Fähigkeiten Georgies, die er nachweislich unter anderem in Charymoyebso unter Beweis gestellt hat, einig, doch müssen positive Ergebnisse, damit dies auch so bleibt.

 

Weitgehend erfolgreicher Auftakt für FLM-Teams in den internationalen Wettbewerben

Mit den Hinspielen der 1. Runde der beiden Premiere Cups ist die internationale Fußballsaison nun endgültig eingeläutet. Nachdem die 1. Runde der World League bereits über die Bühne gegangen war, griffen in dieser Woche nun auch die Meister und Pokalsieger der jeweiligen Ligen ein. Für die meadowhousischen Vertreter aus der FLM liefen die Spiele weitestgehend sehr erfolgreich ab, wenn auch mit ein paar Einschränkungen.

Bereits in der 1. Runde der World League hatten es alle vier meadowhousischen Teams geschafft, die 2. Runde zu erreichen. Der DFC Düsterwald zeigte zweimal eine sehr souveräne Performance gegen den mittelländischen Debütanten SF Szitóral, Slevan San Laven überstand seine ersten internationalen Spiele der Vereinsgeschichte gegen den FK Sitamed aus Klondyk, der El Grande FC hatte mit dem FC Lusies-Makis aus Bengalen ebenfalls wenig Mühe, so auch der FC Rubinburgh gegen den SSK Wumos. So fanden sich alle vier Mannschaften bereits in dieser Woche wieder auf der internationalen Bühne wieder, um die 2. Runde der prestigeträchtigen World League zu spielen. Vizemeister El Grande gilt auch in dieser Saison als heißer Titelkandidat, nachdem man im Juni ja bereits die Silberware in die Höhe stemmen durfte, nach jenem unvergessen dramatischen Elfmeterschießen gegen Olympic Werabino. El Grandes Gegner war zugleich ein Mitfavorit auf den Titel. Der Koenigsliga-Vizemeister FBV Valreuth wartete an der heimischen Gaevle zum Duell der beiden Vizemeister. Aktuell stehen sowohl El Grande, als auch Valreuth gut da in ihren jeweiligen Ligen und so war dieses Aufeinandertreffen auch gleich eine kleine Standortbestimmung. El Grande startete sehr druckvoll in die Begegnung und sorgte beim FBV für große Lücken im Defensivverbund. Gleich die erste nutzte Louis Valdin zum 0:1 nach sechs Minuten. Heimersberg hatte sich gut gegen Ventura im Laufduell durchgesetzt und setzte eine Flanke punktgenau in den Strafraum, wo Valdin per Direktabnahme vollzog. Das wichtige Auswärtstor hatte der EFC damit bereits sehr früh in der Partie erzielt. In der Folge gelang es El Grande, Valreuth weit vom eigenen Tor entfernt zu halten und vorne für Gefahr zu sorgen. Walter de Klerk machte dann nach 21 Minuten bereits das 0:2. Er brauchte nach einem Pfosten-Freistoß von Meriano nur noch abzustauben, Torwart Jung lag bereits am Boden. Erst danach fing sich der angeknockte Gastgeber etwas, wohl auch, weil El Grande jetzt etwas passiver wurde. Mit dem Pausenpfiff gelang dem FBV dann der Anschlusstreffer durch Franz Spitzauer, den die El Grander Abwehr im Zentrum komplett übersehen hatte – Spitzauer brauchte nur noch locker einzuschieben (45.). Der so oft zitierte „psychologisch wichtiger Zeitpunkt“ für Valreuth. Mit neuer Hoffnung gingen die Hausherren die zweite Halbzeit an und El Grande konnte den Druck aus den ersten knapp 30 Minuten nicht mehr entfalten. Dennoch stand man defensiv lange stabil, erst Manfred Petz gelang es dann, den Ausgleich zum 2:2 zu erzielen. Valreuth drückte nun sogar auf den Führungstreffer, jedoch wackelte die südmeadowhousische Defensive kaum noch. So blieb es am Ende trotz 2:0-Führung El Grandes beim 2:2, was jedoch auch eine sehr ordentliche Ausgangsposition für das Rückspiel bedeutet. So würde bereits ein 0:0 oder 1:1 zum Weiterkommen reichen und der Titelverteidiger wäre weiterhin im Rennen.

Der DFC Düsterwald hatte mit dem FK Ventspils eine schwer einzuordnende Mannschaft in der Auslosung erwischt. Die De Litländer waren in der ersten Runde gegen Titelfavorit SF Vinnycjae sensationell weitergekommen, hatten aber ansonsten bisher international nie besonders viel zustande gebracht. Zunächst musste der DFC auswärts antreten. In einem hitzigen Duell mit vier gelben Karten auf jeder Seite – Rekord in dieser Saison – siegte der DFC am Ende mit 2:0. Das Spiel war dabei lange Zeit ausgeglichen mit optischen Vorteilen für den DFC. Chancen waren in der ersten Halbzeit noch Mangelware, allerdings hatte Fedrechenko nach einer halben Stunde ein reguläres Tor erzielt, was zu Unrecht wegen vermeintlichem Abseits aberkannt wurde. So ging es torlos in die Kabinen, wobei auch Ventspils eine sehr couragierte Leistung darbot und unterstrich, warum man Wochen zuvor noch den dreimaligen Premiere-Cup-Sieger ausgeschaltet hatte. Nach Wiederanpfiff spielte Düsterwald offensiv schneller und konsequenter und war nach knapp einer Stunde erfolgreich. Fedrechenko nahm aus 20 Metern Maß und setzte den Ball genau in die rechte untere Ecke, Ventspils‘ Keeper Montrak war ohne Abwehrchance. Die Führung war verdient, doch nun erwachte der FKV und versuchte seinerseits den Ausgleich zu erzielen. Pendarovski versuchte es mit einem Schlenzer (67.), Felipes Kopfball landete auf der Latte (73.) und Cicculinis abgefälschter Versuch strich nur Millimeter am Pfosten vorbei (77.). Jedoch war es auch kein echtes Powerplay, was die Gastgeber aufzogen. Die sich ergebenden Räume nutzte Düsterwald nun für Konter. Und einer dieser Konter sorgte schließlich für die Entscheidung. Wyvernus erkämpfte sich den Ball an der Mittellinie und schaltete blitzschnell um und schickte den vorbeigeeilten Knuckermann auf die Reise. Dieser umkurvte Montrak zum 0:2 (84.). Damit war eine ausgezeichnete Ausgangsposition für das Rückspiel in zwei Wochen geschaffen und das bei einem harten Gegner. Jedoch sollte man sich in Erinnerung rufen, dass Ventspils auch das Heimspiel gegen Vinnycjae verloren hatte und am Ende dennoch weitergekommen war.

Der FC Rubinburgh ist international noch recht unbeschrieben und will das in dieser Spielzeit unbedingt verändern. Und bisher ist man auf einem guten Wege dorthin. Am Mittwochabend besiegte die Elf von Sebastian Bussard den FC Rio de Schneckeiro aus Schneckland im eigenen Stadion mit 3:0 und kann damit quasi für die nächste Runde planen. Silvic und Eichelhäher besorgten die Treffer in einer sehr einseitigen Partie, in der Rubinburgh nicht mal an die Schmerzgrenze gehen musste. Die Gäste boten ersatzgeschwächt einer sehr schwache Leistung und standen mehr oder weniger die gesamte Partie in der eigenen Hälfte. Für Rubinburgh kam es darauf an, die Defensive der Schneckländer schnell zu überwinden und dies gelang. Silvic traf nach 23 Minuten zum 1:0, nachdem sich Rios Abwehrspieler Schneckenwesser einen Fauxpas leistete. Ein missglückter Rückpass zum Torwart landete bei Silvic, der vor dem Tor cool blieb und das 1:0 markierte. Mit der Führung im Rücken dominierte Rubinburgh nun und hätte zur Pause noch höher führen können, jedoch scheiterten sie oft am letzten Pass oder an zu ungenauen Abschlüssen. Nach dem Wiederanpfiff stellte Eduard Eichelhäher dann jedoch sehr schnell auf Vorentscheidung, als er nach einer perfekten Kombination der Rubinburgher Offensive per Kopf völlig freistehend einnetzte (51.). Wer glaubte, dass Rio de Schneckeiro nun etwas offensiver spielen würde und versuchen würde, das wichtige Auswärtstor zu erzielen, sah sich eines Besseren belehrt. Sie standen weiter unglaublich tief und machten nicht den Anschein, dass sie hier ein Tor schießen wollten. Rubinburgh nahm jedoch auch einen Gang raus und spielte etwas kontrollierter. Erst kurz vor dem Ende, nachdem die Heimmannschaft wieder etwas druckvoller geworen war, fiel dann das 3:0. Erneut war es Eichelhäher, der diesmal ein absolutes Traumtor mit dem Außenrist ins lange Eck fabrizierte (88.). Mit dem 3:0 im Rücken kann man nun entspannt ins Rückspiel gehen, auch wenn Rio de Schneckeiro vermutlich nicht zweimal so schwach auftreten wird.

Slevan San Laven dagegen fing sich die erste Niederlage auf internationalem Niveau ein. Gegen den FCK Medailivogn, den Vorjahresdritten aus der Koenigsliga, setzte aus auswärts ein 1:3. Zwischenzeitlich lag man bereits mit 0:3 zurück, doch der später Anschlusstreffer lässt für das Rückspiel im heimischen Lomera Dome noch eine Hintertür für das Weiterkommen offen. Die Pleite war gegen ein starkes Medailivogn verdient, die Gastgeber spielten nach einem Trainerwechsel sehr befreit auf. Am vergangenen Sonntag hatte der FCK seinen Trainer Halvar Felixsson freigestellt, nachdem man in der Liga bis auf Platz 18 durchgereicht worden war und nicht mal eine 2:0-Pausenführung über die Zeit retten konnte – am Ende verlor man noch 2:3 gegen Selle-Royal. Nachfolger wurde Fernando Mino, der mit der Nationalmannschaft Fantasios zuletzt zweimal Vize-Titanienmeister geworden war und sich nun auf Vereinsebene versucht. Sein Debüt feierte er gleich gegen Slevan San Laven, die in der FLM bekanntermaßen auch nicht allzu rosig da stehen. Recht früh war der Trainereffekt zu erkennen, Medailivogn spielte mit viel Selbstvertrauen nach vorne und war direkt erfolgreich. Pedro Gonzales markierte in der 11. Minute das 1:0 für die Hausherren. Vorausgegangen war ein schnell vorgetragener Angriff über die rechte Seite, wo Gonzales zu viel Freiraum hatte und wuchtig ins linke Eck abschloss. San Laven kam nicht an die noch gute Leistung aus der ersten Runde heran und sah sich sehr hohem Pressing Medailivogns gegenüber. Die Gastgeber hatten mehr Chancen, mehr Ballbesitz und bessere Zweikampfquoten. Dennoch kam San Laven durch Julowicz beinahe zum Ausgleich, jedoch parierte Towart Großkurth stark (28.). Kurz vor der Pause belohnte sich jedoch Medailivogn für den Aufwand und kam durch Hansel zum 2:0 (44.). Nach dem Wechsel präsentierten sich die Südstränder etwas verbessert, kamen jedoch nicht wirklich zu Torgelegenheiten. Im Gegenteil, Johannes Scherr verwandelte einen Freistoß aus 22 Metern wundervoll zum 3:0 für den FCK. Die zweite Runde der World League drohte für San Laven bereits nach dem Hinspiel vorbei zu sein, doch die zunehmende Passivität Medailivogns nutzte Hermetov nach einer schönen Vorarbeit von Andrew Carmichael zum 3:1-Anschluss. So würde im Rückspiel im bereits jetzt ausverkauften Lomera Dome ein 2:0 reichen, um doch noch die nächste Runde zu erreichen und für eine dicke Überraschung zu sorgen.

Im Premiere Cup der Pokalsieger geht dieses Jahr der TSV Wiesen-Zentrum an den Start. Nach dem ersten Titel der Vereinsgeschichte und der sensationell guten Saison in der World League greift man nun zum allerersten Mal im Premiere Cup an. Und dort geht man tatsächlich als einer der Mitfavoriten ins Rennen. Dieser Rolle wurde man im Hinspiel gegen den 1.FC Naarwest auch gerecht. 2:0 setzte man sich ohne große Probleme durch und kann damit voller Selbstbewusstsein und Vorfreude ins Rückspiel gehen. Walter Wildschwein besorgte bereits in der 5. Minute das 1:0. Zuvor hatte bereits Blackbird eine gute Chance liegengelassen. Wildschwein scheiterte am Fünfmeterraum zunächst an Torwart Bellings, drückte den Nachschuss jedoch über die Linie. Der Sportpark an der Höhle bebte und es herrschte an einem kühlen Oktoberabend bereits Volksfeststimmung. Der TSV dominierte das Spiel und hätte bereits früher nachlegen können, doch so dauerte es bis zur 29. Minute bis Simon Steinkauz das zweite Tor des Abends markierte. Einen tollen Pass von Meise in den Strafraum legte der offensive Spielmacher locker an Bellings zum 2:0 in die lange Ecke vorbei. Bis zur Pause verflachte die Partie dann ein wenig, ohne dass der TSV in Bedrängnis geriet. Nach Wiederanpfiff kamen die Gäste etwas besser ins Spiel und prüften Torwart Reh erstmals. In dieser Phase hätten sich die Gastgeber über den Anschlusstreffer nicht beschweren dürfen, Trainer Albert Mooney sortierte die Seinen jedoch wieder etwas besser und so bekam Wiesen-Zentrum wieder etwas mehr Zugriff auf das Spiel. Allerdings verpassten sie diesmal, die eigene Überlegenheit in Tore umzumünzen, sodass es am Ende beim verdienten 2:0 blieb. Dennoch ist Achtsamkeit für das Rückspiel geboten, damit nicht noch ein böses Erwachen droht.

Der AC Phoenix Wiesenhausen tritt fast schon wie gewohnt im Premiere Cup der Ligameister an. Erneut mit der Prämisse auf das ersehnte Ziel Titel, mindestens jedoch Halbfinale. Das Hinspiel gegen die Seelöwen Windbucht machte jedoch wenig Hoffnung auf das Erreichen des ersten internationalen Titels als AC Phoenix Wiesenhausen. Ein mageres 1:0 stand am Ende gegen den krassen Außenseiter auf der Habenseite, das Tor des Abends erzielte Praja bereits nach 46 Sekunden. So steht dem Meister im Rückspiel bei eisigen Temperaturen noch ein unangenehmes Aufeinandertreffen bevor. Dabei hatte alles so vielversprechend angefangen. Fasan setzte Praja großartig per Hacke in Szene und dieser vollstreckte mit 110 Stundenkilometern unter die Latte zum frühesten Tor in dieser Premiere-Cup-Saison. Auch danach war Phoenix gegen tiefstehende Seelöwen sehr dominant und kam auch zu guten Gelegenheiten, jedoch wirkte die Offensive um Fasan und Praja, die anstelle von Cideste und Salamanca beginnen durften, bei ihren Abschlüssen oft zu unkonzentriert. Die Gäste spielten derweil das, was sie konnten, sprich sehr defensiv und überaus körperlich. So gelang es ihnen nach der starken Phoenixer Anfangsphase, die Passstaffetten von Adler und Co. mehr und mehr zu unterbinden, was einen geordneten Spielfluss nur selten möglich machte. Nach dem Seitenwechsel hatten sie sogar ihrerseits ein paar Offensivaktionen, jedoch war ihnen dort die Nervosität vor der ungewohnten Kulisse von über 75 000 anzumerken. Der ACP spielte nun wieder etwas zielstrebiger nach vorne, war jedoch nach wie vor bei den Abschlüssen oft nicht konsequent genug. Der eingewechselte Salamanca verstolperte sogar das sichere 2:0 freistehend vor der Linie (71.). Die Seelöwen schienen mit dem Resultat zufrieden und kamen nicht mehr wirklich nach vorne. So muss der AC Phoenix auch im Rückspiel seine beste Elf aufbieten, um sich nicht zu blamieren. Der Trost ist sicherlich, dass ein mühsames Remis zum Weiterkommen reichen würde, was bei den Bedingungen in Windbucht sicherlich kein unwahrscheinliches Ergebnis ist.

 

Grünland gelingt der Coup – unser Nachbarland ist Titanienmeister!

Aus Paradies kommen einfach die besten Trainer. Horst Götz bei uns und bei Nachbar Grünland Ingo Franz. Vor acht Jahren stand er mit Atlantis im Finale der TM, verlor dort aber nach Verlängerung gegen Fantasio. Gegen jenes Fantasio, das im diesjährigen TM-Finale erneut wartete. Diesmal stand er an der Seite von Grünland und diesmal gelang ihm der Sieg. Es ist ein historischer. Grünland gewinnt zum allerersten Mal einen großen Titel, mit dem im Vorfeld niemand gerechnet hatte. Westlich von Meadowhouse tat in dieser Nacht niemand ein Auge zu. Die Art und Weise war dabei in einem hochdramatischen Finale besonders außergewöhnlich.

2:1 hieß es am Ende. Das Siegtor fiel für Grünland eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit. Und das, obwohl sie fast 77 Minuten in Unterzahl agieren mussten, und das auch noch gegen ein klar favorisiertes Fantasio. Der Vize-Weltmeister und Vize-Titanienmeister wollte das „Vize“ endlich ausradieren und im dritten Finale nacheinander endlich wieder einen Titel einfahren. Grünland, das in seiner allerersten Titanienmeisterschaft 1796 nach dem Ende der Unabhängigkeitskriege bereits ins Finale eingezogen war, dort aber gegen Atlantis verlor, war nach einem glücklichen Sieg über unsere Mannschaft und einem sensationellen Auftritt gegen Titelverteidiger Dagobinien relativ überraschend ins Endspiel gekommen und nicht wenige trauten ihnen dort jetzt sogar den ganz großen Coup zu. Fantasio hatte sich im Halbfinale gegen zähe Westparadieser schwer getan, sich aber letztendlich durchgesetzt. Doch dies hatte Kraft gekostet. Offensichtlich wirkte dies noch nach, sodass die ersten Minuten im selbstverständlich proppevollen Stadion von Mesalo an den Außenseiter aus Grünland gingen. Bundestrainer Ingo Franz hatte sein Team überraschend offensiv eingestellt und ließ Fantasio früh attackieren. Die zeigten sich beeindruckt und verloren in der Anfangsphase viele Bälle. Grünland schaltete schnell um und spielte vor allem sehr direkt und schnörkellos nach vorne. Ruljaka hatte eine erste Abschlusschance, Fantasios Torwart Lamenosa konnte den Ball jedoch problemlos parieren (4.). Nur wenige Minuten später fiel dann jedoch eines der frühesten Tore in einem TM-Finale. Palen Hantil, Held des Halbfinals gegen Dagobinien, hob den Ball gefühlvoll über die Innenverteidigung Fantasios, wo der ins Zentrum gerückte Oldie Pierre Ruljaka einlief, dabei nicht im Abseits stand und frei vor Lamenosa den Ball ebenso gefühlvoll über ihn hinüber ins Tor hob zum 1:0 (7.). Die Jubelszenen waren bereits jetzt unglaublich, wenige konnten glauben, dass Grünland tatsächlich soeben in Führung gegangen war. Bundestrainer Ingo Franz reckte die Fäuste in den Nachthimmel von Mompracem, sein Plan war voll aufgegangen. Ein frühes Tor machen, um dann Fantasio zu locken und das brandgefährliche Konterspiel auspacken zu können. Fantasio, das in den ersten Minuten überhaupt nicht stattgefunden hatte, wachte nun auf. Spielmacher Timo Saviano setzte rechts Ignaz Palmilha in Szene, der direkt ins Zentrum gab, wo Sturmkollege Marconato knapp am Ball vorbeirutschte (10.). Eine grobe Unachtsamkeit in Grünlands Abwehr sorgte dann für einen entscheidenden Moment im Spiel. Puntera spielte einen herausragenden Pass in die Schnittstelle, wo Marconato links am Strafraum Kurs auf das Tor von Georg Wiesenberger nahm und dann von Peter Stratmann von den Beinen geholt wurde. Schiedsrichter el Grocco aus Magabienien, der auch bereits das World-League-Finale zwischen El Grande und Werabino geleitet hatte, schickte Stratmann wegen Notbremse mit Rot vom Platz, gab jedoch keinen Elfmeter. Eine strittige Entscheidung, jedoch gaben die Fernsehbilder keinen genauen Aufschluss darüber, ob Stratmann Marconato vor oder auf der Strafraumlinie erwischt hatte. Das Foul an sich war unstrittig und so musste Grünland die Führung nun mindestens 77 Minuten gegen einen Mann mehr verteidigen. Den anschließenden Freistoß zirkelte Puntera ans Außennetz. Fantasio übernahm nun klar das Heft des Handelns und zeigte sich vor allem bei Standards brandgefährlich. Nach einer Ecke von Saviano kam Pokryta angeflogen, sein Kopfball parierte Wiesenberger jedoch herausragend (19.). Kurze Zeit später kam Palmilha nach einem Freistoß von Puntera an den Ball, bekam ihn jedoch nicht genug unter Kontrolle und wurde abgeblockt (23.). Grünland beschränkte sich mehr und mehr auf die Defensive und kam jetzt nur noch selten überhaupt aus der eigenen Hälfte. Wenn, dann waren die Gegenstöße jedoch gefährlich. Becker schickte von Hausloh auf die Reise, der Pellegrino verlud und auf Rothner ablegte. Der bis dahin blass gebliebene Stürmer jagte den Ball nur hauchdünn über das Tor (28.). Jedoch erkannte Ingo Franz, dass sein Team dem Druck Fantasios mit einem Mann weniger nicht lange standhalten würde und wechselte nach einer halben Stunde. Ausgerechnet Palen Hantil nahm er vom Feld, der zwar tieftraurig war, jedoch auch Verständnis für diese Maßnahme zeigte. Für ihn kam mit Haidmann ein echter Innenverteidiger, sodass die Viererkette nun wieder vollständig war. Fantasio hatte jetzt fast 70 % Ballbesitz und versuchte, noch vor der Pause den Ausgleich zu erzielen. Puntera war ein echter Aktivposten, er setzte Marconato in Szene, der jedoch am herauseilenden Wiesenberger scheiterte (35.) und versuchte es auch mehrmals selbst, doch Grünland warf sich mit Mann und Maus dazwischen und verteidigte die Führung bis zur Pause aufopferungsvoll. So ging es trotz 32-minütiger Überzahl Fantasios mit 1:0 für Grünland in die Pause. Allein das war bereits eine kleine Sensation.

In der Halbzeit stellte Fantasio das System um, statt 4-4-2 mit Raute wurde daraus nun ein 3-5-2, mit zwei defensiven Mittelfeldspielern. Veggione war gekommen und bildete neben Saviano nun den defensiveren Part, während Saviano mehr nach vorne rückte, um noch mehr Druck zu entfalten. Das zahlte sich mal richtig aus. Nur fünf Minuten nach Wiederbeginn stellte Fantasio die Welt wieder auf die Füße und erzielte das 1:1. Und ausgerechnet der eingewechselte Alessandro Veggione war der Torschütze, sein erstes Tor im Turnier machte er also im Finale. Pokryta hatte den Ball von rechts flach ins Zentrum gegeben, wo Puntera aus der zweiten Reihe abziehen wollte, jedoch mit Veggione den eigenen Mann traf. Der jedoch drehte sich geistesgegenwärtig um die eigene Achse und platzierte das Leder genau in die linke Ecke zum Ausgleich (50.). Ein Zufallstreffer, aber ein ungemein wichtiger für Fantasio. Nun blieben ihnen 40 Minuten Zeit, um noch in der regulären Spielzeit die Entscheidung herbeizuführen. Grünland jedoch zeigte kein Interesse daran, dass eine Führung Fantasios nur eine Frage der Zeit zu werden drohte und rückte wieder einige Meter nach vorne um seinerseits aktiver am Spielgeschehen teilzunehmen. Und tatsächlich gestaltete sich das Spiel nun ausgeglichener. Fantasio hatte zwar weiterhin deutlich mehr vom Spiel, jedoch fand Grünland immer wieder Wege, sie von ihrem Tor fernzuhalten und gleichzeitig Chancen zu kreieren. So tankte sich Raimund von Hausloh auf der linken Seite durch, enteilte dem überforderten Pellegrino und brachte den Ball punktgenau ins Zentum zu Rothner, dessen Kopfball Lamenosa noch so gerade um den Pfosten lenken konnte (61.). Auf der anderen Seite erspielten sich die technisch starken Fantasier ebenfalls Möglichkeiten, was das Finale trotz Unterzahl einer Mannschaft zu einem sehr attraktiven Finale werden ließ. Der umtriebige Marconato hatte zwei nicht ungefährliche Abschlüsse (57., 63.), der starke Veggione probierte es aus der Distanz und zwang Wiesenberger zu einer Flugeinlage (65.) und Palmilhas Kopfball nach einer Ecke rettete der am zweiten Pfosten stehende Becker auf der Linie. Wiesenberger war bereits geschlagen (68.). Wenig später spielten Ruljaka und Baums einen geschickten Doppelpass, an dessen Ende Ruljaka aus fast unmöglichem Winkel aufs Tor schoss und der überraschte Lamenosa, der dem Ball nur nachschauen konnte, dieser zischte jedoch knapp über die Latte (71.). Fantasio wechselte dann zum zweiten Mal und brachte mit Villar für Palmilha einen frischen Stürmer, Palmilha ist mit seinen 35 Jahren nun auch nicht mehr der jüngste Spieler und wirkte neben dem 24-jährigen Marconato oft nur wie ein Statist. Grünland hatte bereits zwei Mal gewechselt und wartete mit einem dritten Wechsel, denn so langsam schien eine Verlängerung immer näher zu rücken. In der Schlussviertelstunde erhöhte Fantasio noch einmal die Schlagzahl. Saviano, jetzt nicht mehr so aktiv wie in Halbzeit eins, brachte den Ball per Flanke nach innen, wo Villar für Pokryta weiterleitete, dessen Direktabnahme verfehlte das Tor jedoch um einen halben Meter (76.). Puntera setzte Remicolasso auf links in Szene, der den Ball mit rechts aufs kurze Ecke zog, Wiesenberger war jedoch wachsam und parierte (79.). Dann jedoch nahm das Drama seinen Lauf. Grünland hatte längst noch nicht komplett auf Defensive gestellt und wollte es vorne noch einmal wissen. Gryszius schlug den Ball weit nach vorne, wo von Hausloh den Ball gegen Pellegrino erneut behaupten konnte und Richtung Strafraum zog. Dort setzte er im Rückraum Rothner in Szene, der direkt aufs Tor abzog. Lamenosa konnte nur nach vorne abprallen lassen, wo Ruljaka wartete. Dieser wollte den Ball an Lamenosa vorbeilegen und wurde dabei vom Keeper von den Beinen geholt. Schiedsrichter Roberto el Grocco zeigte sofort und völlig zu Recht auf den Punkt. Elfmeter für Grünland, wenige Minuten vor dem Spielende. Lamenosa verletzte sich dabei jedoch so schwer an der Hand, dass er nicht mehr weiterspielen konnte. Fantasio musste also dafür den dritten Wechsel vornehmen und brachte mit Elfredo da Gasci den Ersatzmann. Dieser sah sich unmittelbar dem anstehenden Strafstoß gegenüber, den Frank Becker übernahm. Es lief die 84. Minute, bei einem Tor für Grünland wäre das Spiel quasi so gut wie entschieden. Becker lief vier Schritte an und visierte die rechte untere Ecke an. Doch da Gasci hatte das gerochen und parierte mit seiner ersten Ballberührung tatsächlich den Elfmeter. Fantasios Fans waren außer sich, Grünland versank kollektiv in einer Art Schockstarre. Die Riesenchance auf den Titanienmeister-Titel und Becker vergab sie, ausgerechnet Mister Zuverlässig. Nun wollte Grünland nur noch irgendwie in die Verlängerung und bloß nicht noch den K.o. in der regulären Spielzeit fangen. Denn immerhin duften sie ja noch einmal wechseln. Doch Fantasio drängte jetzt trotz ihrer mittlerweile 75-minütigen Überzahl nicht mehr zu hundert Prozent auf das 2:1, sondern spielte kontrolliert offensiv. Saviano wagte noch einen Abschluss aus der zweiten Reihe, den Wiesenberger jedoch sicher fangen konnte (87.). Doch es geschah tatsächlich noch das Unglaubliche. Ruljaka wagte auf rechts noch einmal einen Vorstoß, den Linksverteidiger Buenezola nur zur Ecke klären konnte. Es liefen längst nicht alle bei Grünland nach vorne. Im Strafraum tummelten sich neun Fantasier und ganze vier Grünländer. Und als die Ecke von Becker in den Sechzehner segelte, sprang einer dieser Vier am höchsten. Stefan Rothner schraubte sich gegen Veggione in die Höhe und nickte den Ball druckvoll und unhaltbar für da Gasci in die Maschen. 2:1 in der 89. Minute und das, obwohl Grünland seit der 13. Minute nur noch zu Zehnt gespielt hatte. Alle, die an diesem Abend in Grün gekleidet waren, drehten jetzt total durch. Von Ingo Franz an der Seitenlinie, über die Spieler auf dem Rasen, bis hin zu Bundeskanzler Gunter Grünbaum auf der Tribüne, der dem grünländischen Verbandspräsident Eduard Grünhammer in die Arme fiel, als gäbe es kein Morgen. Nun hieß es dann doch noch: Alle hinten rein und den Mannschaftsbus vor dem Tor parken. Fünf Minuten Nachspielzeit blieben Fantasio jetzt, um sich doch noch in die Verlängerung zu retten und die dritte Finalniederlage in Folge zu verhindern. Doch egal, was sie jetzt unternahmen. Grünland warf sich jetzt in alles, der Adrenalinspiegel ließ jetzt jeden Krampf und jeden Schmerz wie Nichts erscheinen. Der überragende Torwart Wiesenberger strahlte auch jetzt noch eine Ruhe aus, er fing so gut wie jede Flanke ab, als sei es das Normalste der Welt. Nach 95 Minuten und 23 Sekunden pfiff Schiedsrichter el Grocco die Partie ab und Grünland war zum allerersten Mal in seiner 26-jährigen Geschichte Titanienmeister geworden. Die Spieler fielen sich in die Arme, die Glücksgefühle ließen die völlig erschöpften Becker, Rothner und Co. jetzt noch einmal zur Höchstleistung auflaufen. Bundestrainer Ingo Franz lächelte jetzt nur noch, er wusste, dass er sich gerade in die Fußballannalen eingetragen hatte und sich in seiner Wahlheimat geradezu unsterblich gemacht hatte. Um 22:53 reckte Kapitän Frank Becker trotz seines Fehlschusses in der 84. Minute die Silberware in den Nachthimmel von Mesalo. Gerade er schien unendlich erleichtert zu sein, dass sein Versagen vom Punkt nur noch eine Randnotiz in einem historischen Finale geworden war. Rothner sei Dank.

In Grünland selbst brachen alle Dämme. Dieser Sieg hat etwas sehr Politisches. Nach dem Verlust einer gewissen Stellung im Ausland durch ein indiskutables Verhalten während der Bösen Angriffe 1808/1809 auf Wiesenhausen und Umgebung und der daraus folgenden Spaltung des Landes in West und Ost 1810 bzw. 1812 schien Grünland in eine Abwärtsspirale zu geraten. Nationalismus formten mit Gisbert Grünwald einen der schlimmsten Verbrecher der Geschichte, bis hin zum Anzetteln einer Weltschlacht im September 1812. Als diese nach rund einem Monat bereits verloren war, war die Demütigung eines Landes perfekt. Anerkennung futsch, Respekt futsch, Grünländer wurden im Ausland beschimpft und jede Handlung einer grünländischen Regierung wurde im Ausland mit Argusaugen beobachtet. Acht Jahre später sind sie zurück auf der Weltbühne. Und zwar in einer Art und Weise, die ihnen jeder gönnt und niemand argwöhnisch beäugt. Siegtorschütze Stefan Rothner fasste die Gefühlswelten passend zusammen: „Wir wollten unseren Lieben in der Heimat wieder das Gefühl geben, dass sie stolz sein dürfen, Grünländer zu sein. Es ist nichts, wofür man sich schämen muss, denn für Gräueltaten einzelner Personen kann niemand was. Wir wollten ihnen das Gefühl geben, dass sie stolz auf ihre Nationalität und auf ihre Heimat sein dürfen, ohne sich schlecht zu fühlen. Und ich glaube, dieses Gefühl haben gerade nicht nur wir selbst, sondern Millionen von Menschen in der Heimat.“ Man ist wieder wer. Ein Gefühl, das nicht zu unterschätzen ist und das eine ganze Bevölkerung an einem Abend wieder erlangte. Fußball ist in Grünland, wie auch bei uns in Meadowhouse, mehr als ein Sport. Es ist keine Nebensache, sondern eine Hauptsache. Bundeskanzler Grünbaum eilte nach der Siegerehrung in die Kabine, um den Spielern und dem Trainerstab zu danken. Er soll wörtlich gesagt haben: „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was für ein Geschenk ihr ganz Grünland damit gemacht habt.“ Auch als Meadowhouser möchte man Grünland diesen Titel gönnen. Ihr sympathisches Auftreten stand im krassen Gegensatz zu den Auftritten 1812, 1814 und auch noch 1816, als sie mit aggressiver Rhetorik unsere Fußballnation in Grund und Boden redeten und teilweise auch die Legitimität aberkannten, da wir ihre Spieler „geklaut“ hätten. Davon war in diesem Jahr nichts zu sehen, auch politisch nähert man sich an und so kann auch dieser Titel einen großen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander leisten. Und seien wir mal ehrlich: Wer uns schlägt, hat auch einen Titel verdient, oder?

Für den Verlierer ging dieser Abend in eine Reihung schwarzer Finaltage ein. Es ist mittlerweile nicht nur ein kleines, sondern schon ein ganz schön großes Finaltrauma, was Fantasio in den letzten Jahren erlebt. 1816 verloren sie das TM-Finale gegen Dagobinien und das im eigenen Land, 1818 verloren sie ein bereits gewonnen geglaubtes WM-Endspiel gegen Atlantis und in diesem Jahr verloren sie trotz 82-minütiger Überzahl, wenn man die Nachspielzeit miteinberechnet, gegen Außenseiter Grünland. Es wird einen Umbruch geben, das ist klar. Viele altgediente Spieler, die noch 1812 den Titel holten, sich jetzt aber über drei verlorene Finals in Folge „freuen“ dürfen, werden die Nationalmannschaft verlassen. Darunter befinden sich viele große Namen wie die drei „P’s“, Pokryta, Puntera und Palmilha. Auch die Zukunft des mittlerweile 31-jährigen Timo Saviano scheint unklar und das Karriereende von Carlo Remicolasso wird schon seit Jahren prognostiziert. Und außer Felipe Marconato, der zu den besten Stürmern der Koenigsliga zählt, scheint aktuell nicht viel nachzukommen. Die Defensive hat bereits seit Jahren große Personalprobleme, nun scheint es auch vorne qualitativ eng zu werden. Es scheint so, als seien die großen Jahre von Fantasio vorbei. Trainer Fernando Mino, der 1812 noch als Stürmer Fantasio zum Titel schoss, und der mit seinen 41 Jahren nun bereits drei verlorene Endspiele im Lebenslauf stehen hat, wird wohl ebenfalls nicht weitermachen, beziehungsweise weitermachen dürfen. Der Verband soll ihm vor dem Turnier gesagt haben, man werde den auslaufenden Vertrag nur bei einem Titelgewinn verlängern, da man sich dann neu aufstellen wolle. Ähnliche Töne hörte man aus den Fachzeitschriften Fantasios noch am selben Abend, eine solche Serie an Vizetiteln müsse aus den Köpfen raus und so etwas ginge nur mit neuem Personal. Möglich ist, dass man die Nationalmannschaft radikal runderneuert und dann in den kommenden Jahren erst einmal wieder kleinere Brötchen backt. Ob mit oder ohne Mino wird man sehen müssen. Und wenn nicht, wird er mit Sicherheit eine interessante Möglichkeit für den Vereinsfußball.

So triumphiert also unser Nachbarland Grünland bei der TM 1820. Wer darauf gewettet hatte, darf sich jetzt wohl über saftige Quoten freuen. Und da sagen wir auch als der große Rivale aus dem Osten: Herzlichen Glückwunsch! Ihr habt es euch verdient. Es war wirklich schwer, nach dem unglaublichen Halbfinale gegen Dagobinien im Finale nicht für Grünland zu sein. Durch diese tollen Auftritte, bei denen jeder einzelne Spieler wie zehn Löwen gekämpft hat, hat sich Grünland in die Herzen der Fußballfans gespielt. Und auch ein bisschen in die der meadowhousischen. Und wenn wir Grünland jetzt schlagen, können wir mit Stolz sagen, dass wir den Titanienmeister geschlagen haben. Auch wenn das ein bisschen wie Science-Fiction anmutet.

 

Grünland-Trauma setzt sich fort – TM endet für Meadowhouse erneut im Viertelfinale

Hilflos. So fühlt man sich auch noch den Tag danach. Nach dem erneuten Aus gegen Grünland bei einer Titanienmeisterschaft. Diesmal war es kein 3:6 nach Verlängerung, sondern ein 1:2 nach der regulären Spielzeit. An dem der Schiedsrichter seinen Anteil dran hatte. Kurt Kreuzotter und Nationaltrainer Dagobert Georgie erhielten Feldverweise, es war in jeder Hinsicht ein schwarzer Abend für ganz Meadowhouse. Zu den befürchteten Ausschreitungen kam es glücklicherweise nicht, lokale Aufeinandertreffen rivalisierender Hooligan-Gruppen wurden relativ zügig wieder aufgelöst. Am Stadion selbst kam es dann doch noch zu einem Vorfall, als aus einer Gruppierung meadowhousischer „Fans“ ein Feuerwerkskörper in Richtung einer anrückenden Brigade an grünländischen Fans flog. Dies führte zu noch umfangreicheren Kontrollen am Einlass, als ohnehin schon, weswegen die meadowhousischen Fans erst gut zehn Minuten nach Anpfiff ins Stadion strömten. Dort erlebten sie dann live das erneute Aus einer meadowhousischen Nationalmannschaft gegen eine grünländische in einem TM-Viertelfinale.

Die Bilanz gegen Grünland lautet damit jetzt: 1 Sieg, 1 Unentschieden, 4 Niederlagen. Bei Turnieren: 0 Siege, 0 Unentschieden, 2 Niederlagen. Die einzigen Punktgewinne resultierten aus der WM-Qualifikation für 1818 (2:1 im Skydome, 2:2 in Sao Grüno). Ansonsten gab es nichts zu holen für Meadowhouse. Und gestern sollte doch alles anders werden, endlich wollte man den Rivalen besiegen und aus dem Turnier kegeln und gleichzeitig erstmals in ein TM-Halbfinale einziehen. Und sich ganz nebenbei noch für die Schmach von 1812 rächen, das damalige TM-Viertelfinale ging nach einer 3:0-Pausenführung noch mit 3:3 in die Verlängerung und dort mit 3:6 verloren. Unvergessen dieses absolute Desaster einer meadowhousischen Mannschaft und als die „Schmach von Volero“ in die Geschichte eingegangen. Dagobert Georgie stand damals als Nationalcoach von Charymoyebso an der Seitenlinie, die er damals sensationell ins Halbfinale führte und sogar noch Dritter wurde, im letzten Spiel um Platz 3 der TM-Geschichte, bevor dies später abgeschafft wurde. Übrigens mit 5:4 nach Elfmeterschießen gegen Grünland. Man möchte also gemeint haben, er wüsste, wie man Grünland schlägt. Die Aufstellung gestern mutete sehr interessant an, Georgie hatte sich Grünland offenbar sehr genau angeschaut. Die Viererkette war dieselbe wie zuvor gegen Charymoyebso beim 4:0, mit vier sehr erfahrenen Spielern, Bäumer, Moody, Fürchte-Knallus und Cavenza. Auf der Sechs stellte er jedoch Fledermaus, statt Auge, auf, Auge zog er dafür auf eine Halbposition zwischen der Zehn und der Acht. Bei eigenem Ballbesitz rückte Auge vor, bei gegnerischem zurück, sodass ein enges Mittelfeld vor der Abwehr entstand. Rechts im Mittelfeld startete Jatow, links Charymoyebso-Held Kreuzotter, vorne waren Magiaro und Fasan zu finden, dies blieb also alles unverändert. Einzig Adler musste also nach Startelfeinsatz gegen Charymoyebso wieder zurück auf die Bank.

Im Spiel dann waren die ersten Minuten die klassische Abtastphase. Meadowhouse, die zuvor in ihren Spielen zu Beginn gleich ein Feuerwerk abgebrannt hatten, war diesmal zögerlich und abwartend, aber auch Grünland traute sich nicht gleich nach vorne und horchte die meadowhousische Elf zunächst in Ruhe ab. Dies änderte sich jedoch, als die meadowhousischen Fans nach gut zehn Minuten zu tausenden ins Stadion strömten und mit einem lauten „Hurra, Hurra, Meadowhouse ist da!“ die bisherige Grünland-Show der Fangesänge um ein Vielfaches übertönten. Das wirkte wie eine Initialzündung für das Team von Dagobert Georgie. Und als erstes war es Auge, der ein Zeichen setzte. Der Mann des VfB Ahornsburg zog von halbrechts einfach mal ab und zwang Torwart Wiesenberger zu einer ersten Flugeinlage (12.). Die anpeitschenden Fans gaben ihr Übriges und jetzt entstand die erwartete Schlacht. Denn jetzt erwachte auch der Nachbar aus Grünland und spielte nun aktiver nach vorne. Rothner hatte eine erste Abschlusschance, jedoch war Reh auf dem Posten (16.). Wenig später hatte Grünland dann die größte Chance des Spiels bis dahin. Raimund von Hausloh brachte den Ball von links in die Mitte, wo Rothner per Grätsche an den Ball kam, aus kürzester Distanz jedoch am starken Reh scheiterte (19.). Es war nun ein Spiel auf Augenhöhe, begleitet von frenetischen Fans auf beiden Seiten, die jedoch zum Glück friedlich blieben. Meadowhouse hatte insgesamt mehr Ballbesitz, eine leicht bessere Zweikampfquote und ein optisches Übergewicht. Gemessen an den Chancen war es bis zur Pause ausgeglichen, die bessere Passquote hatte jedoch der Gegner. Die Entscheidung „Dagos“, Auge auf die Halbposition im zentralen Mittelfeld zu stellen, zahlte sich bis dahin voll aus, denn der Spielmacher war wirklich überall. Fledermaus spielte die Rolle des „Staubsaugers“ vor der Abwehr gut, die Außen Jatow und Kreuzotter machten die weiten Wege für die Angriffszüge. Kreuzotter war jedoch der hohe Adrenalinspiegel anzumerken, ihm versprang mehrmals der Ball bei der Annahme. Jedoch hatte er nach einer knappen halben Stunde die Führung auf dem Fuß, als Fledermaus gut durchsteckte, Haidmann warf jedoch noch die Beine dazwischen und fälschte den Ball, der klaren Kurs auf die lange Ecke genommen hatte, noch entscheidend ab (29.). Nach der anschließenden Ecke stieg Magiaro hoch, sein Kopfball touchierte noch leicht die Oberkante der Latte (30.). Auf der anderen Seite scheiterte Becker mit einem gefährlichen Flachschuss am Außenpfosten (34.). Kurz vor der Pause rückte in einer bis dahin fairen und ausgeglichenen Partie zum ersten Mal der Schiedsrichter in den Fokus. Arnold Burgall aus Umgor, eigentlich als umsichtiger Unparteiischer bekannt, entschied erst fälschlicherweise bei einem Foulspiel von Hantil an Fledermaus auf Freistoß für Grünland und zog damit den Unmut der meadowhousischen Spieler auf sich, kurz darauf zeigte er Grünlands Baums für ein harmloses Trikotziehen gegen Cavenza Gelb, was wie eine Konzessionsentscheidung anmutete (44.). In den Sekunden vor der Pause, drohte ein eigentlich angemessen faires Spiel doch noch in die Härte abzugleiten, was der Pausenpfiff dann jedoch unterband.

Ohne Wechsel ging es in die zweite Halbzeit. Dort übernahm Meadowhouse wieder relativ schnell die Spielkontrolle, Grünland stand jetzt jedoch hinten kompakter und ließ wenig zu. Auge wurde jetzt situationsbedingt gedoppelt und kam damit nicht mehr so zur Entfaltung, wie noch in der ersten Halbzeit. Dennoch setzte er den bis dahin unauffälligen Fasan in Szene, der den Ball jedoch nicht richtig unter Kontrolle bekam und so überhastet drüber zielte (54.). Wenig später schrieb der Abend dann das erste Kapitel Drama. Nach einem Luftzweikampf mit Fürchte-Knallus sank Rothner zusammen, dabei hatte sich Fürchte-Knallus weder aufgestützt, noch hatte er den Ellbogen oder ähnliches zur Hilfe genommen. Den unberechtigten Freistoß zog Becker dann aus rund 30 Metern relativ überraschend direkt aufs Tor und überraschte damit auch Torwart Reh, der den Ball verdutzt an die Latte klatschen sah. Genauso überrascht war auch Raimund von Hausloh, der den Ball direkt vor die Füße bekam, aber dennoch über die Linie drücken konnte (58.). Der Blick ging zunächst raus zu Assistent Bruno Badriaal, denn von Hausloh hatte in abseitsverdächtiger Position gestanden. Diese stellte sich in der Zeitlupe jedoch als gleiche Höhe heraus, der Treffer an sich zählte richtigerweise. Auch wenn die Entstehung des Freistoßes ein Witz war. Angedeutet hatte sich das Tor ebenfalls nicht wirklich, Grünland stand defensiv zwar jetzt stabil, wirkte nach vorne jedoch relativ uninspiriert zu diesem Zeitpunkt. Schon jetzt war ganz Meadowhouse außer sich, die Spieler schimpften beim Gang zum Mittelkreis unentwegt auf Schiri Burgall ein, auch Georgie hatte mehrere Zwiegespräche mit dem Vierten Offiziellen Bastian Ulor. Das Tischtuch war ab diesem Zeitpunkt zerschnitten, ab jetzt spielte man gegen zwölf Mann. Dennoch behielten die Spieler die Köpfe auch gegenüber den grünländischen Fans oben. Magiaro kam nach einer Flanke von Kreuzotter zum Kopfball, der Ball strich jedoch knapp rechts vorbei (62.). Grünland kam jedoch jetzt auch etwas besser wieder nach vorne, Rothner und Hantil hatten Abschlüsse, die Reh entweder parierte, oder über das Tor flogen (65.). Georgie wechselte dann zum ersten Mal und brachte Oliver van Doihmel für Edgar Jatow, um eine frische Kraft auf der kraftraubenden Außenbahn zu bekommen (68.). Fünf Minuten später wurde der Abend dann schließlich endgültig zur Farce. Ruljaka hob den Ball über die aufgerückte Viererkette hinüber, die auf Abseits spielte, und Rothner lief plötzlich alleine auf Rainer Reh zu, umkurvte ihn und schob ein. Selbst er blickte verblüfft zum Linien- und zum Schiedsrichter, die jedoch beide den Treffer anerkannten. Mit Verzögerung flippten dann alle Grünländer aus und begruben den Torschützen unter sich (73.). Bei Meadowhouse brannten nun alle Sicherungen durch, vor allem als die Stadionregie sogar noch die Wiederholung des Tores auf der Videoleinwand einblendete, wo man klar sehen konnte, dass Rothner mindestens anderthalb Meter im Abseits stand. Nicht ein Körperteil war noch auf gleicher Höhe, eine klarere Abseitsstellung konnte es nicht geben. Der völlig aufgewühlte Kreuzotter schickte dann wohl im Nahkampf eine Beleidigung unter der Gürtellinie an Burgall und Badriaal, worauf Burgall seelenruhig die rote Karte zückte. Wutentbrannt stapfte er vom Feld, den Tränen nah. Auge, Bäumer, Fürchte-Knallus und Reh (!) sahen während der Rudelbildung um den Unparteiischen noch Gelb. Auf der Bank war nicht weniger los. Trainer Georgie warf Trinkflaschen und Kappen durch die Gegend und diskutierte ohne Unterbrechung mit dem Vierten Offiziellen. Auch nach Wiederanpfiff hatten sich die Gemüter noch nicht beruhigt und nach rund anderthalb Minuten unterbrach Schiedsrichter Burgall das Spiel und eilte zur Seitenauslinie, um Dagobert Georgie auf die Tribüne zu schicken. Die grünländischen Fans johlten, Georgie warf achtlos sein Jackett zur Seite, winkte ab und ging auf die Haupttribüne. Nun leitete Co-Trainer Michael Molchberg das Spiel von der Seitenlinie und brachte kurz darauf mit Exkolber für Fürchte-Knallus und Adler für Fledermaus dann die totale Offensive (78.). Es brauchte seine Zeit, um wieder Fuß zu fassen und der Glaube an ein Wunder in Unterzahl fehlte jetzt auch. Grünland wirkte unbeeindruckt von all dem Trubel und hätte in dieser Phase beinahe noch das 3:0 nachgelegt, doch Reh lenkte den Schlenzer von Ruljaka noch über den Querbalken (82.). Anschließend zogen sie sich zurück, um den Vorsprung über die Zeit zu retten. Meadowhouse warf jetzt alles nach vorne, um irgendwie noch das Wunder zu schaffen. Reh stand an der Mittellinie, die Dreierabwehrkette tief in der gegnerischen Hälfte. Cavenza versuchte es mit einem Gewaltschuss, traf jedoch das Netz von der falschen Seite (85.). Magiaro drehte sich im Strafraum um die eigene Achse, brachte aber nicht mehr genug Druck in den Abschluss (86.). Und Konrad Exkolber schaffte dann im Gewühl nach einer Auge-Ecke den Anschlusstreffer durch die Beine von Torwart Wiesenberger (88.). Das versprach Spannung bis zum Schluss. Erneut gab es dann jedoch Ärger mit Burgall, der nur vier Minuten Nachspielzeit anzeigen ließ, obwohl die Unterbrechungen durchaus für sechs, sieben Minuten gereicht hätten. Dennoch versuchte Meadowhouse mit dem Mute der Verzweiflung jetzt alles. Georgie sprang mehrmals aus seinem Sitz auf der Tribüne auf, jedoch war immer noch ein grünländisches Bein dazwischen. Bei Standards eilte jetzt auch Rainer Reh nach vorne, doch all der Aufwand brachte nichts mehr. Ende, Aus, Meadowhouse fährt nach Hause, Grünland darf gegen Dagobinien im Halbfinale antreten. Und der Albtraum hatte ein neues Kapitel geschrieben, diesmal nicht über die eigene Unfähigkeit, wie die, ein 3:0 nicht über die Zeit zu retten, sondern über pure Ungerechtigkeiten. Denn eine solche war dieses Spiel und diese Niederlage.

„Es tut mir unendlich leid“, sagte ein paralysierter Dagobert Georgie nach dem Spiel. „Wir wollten heute endlich ins Halbfinale und dieses Spiel von vor acht Jahren vergessen machen. Jetzt müssen wir zwei Spiele vergessen machen.“ Auf den Schiedsrichter angesprochen sagte er nur lapidar: „Lächerlich. Mehr fällt mir dazu auch nicht ein.“ Auf die Tribüne sei er verwiesen worden, weil er zu stark lamentiert hatte: „Im Nachhinein war der Verweis sicherlich irgendwo gerechtfertigt. Aber dass er dann nicht vorher einmal zu mir kommt und mich ermahnt, sondern mich ohne Vorwarnung direkt auf die Tribüne schickt, zeigt, dass der Mann für mich in Sachen Fingerspitzengefühl noch einiges an Nachholbedarf hat.“ Die Spieler, die nach dem Schlusspfiff wahlweise auf den Rasen sanken und die Gesichter in die Hände vergruben oder das Gespräch mit Burgall und Badriaal suchten, die nach Meinung vieler für die Niederlage verantwortlich waren, waren nicht weniger deprimiert: „Mir fehlen heute die Worte“, sagte Mirco Magiaro. „Wir machen ein gutes Spiel und geraten durch so einen Schiss hier ins Hintertreffen. Ohne den Schiedsrichter hätte Grünland hier heute kein Tor geschossen. Ich bin tieftraurig heute und das wird lange dauern, bis ich das verdaut habe.“ Und er ließ tief blicken: „Sollte ich jemals an Karriereende gedacht haben, so habe ich heute Abend diesen Gedanken verworfen.“ FVM-Präsident Elch war tief bestürzt über die Art und Weise des Aus‘, richtete den Blick aber schon wieder nach vorne: „Viel zu analysieren gibt es da nicht. Gegen Südland und Whale hatten wir Grund, uns tiefergehende Gedanken zu machen, aber das heute Abend passiert einfach im Fußball. Und dagegen kannst du dich nicht wehren.“ FVM-Sportdirektorin Mathilda Mausohr gab Dagobert Georgie Rückendeckung: „Sicher war das nicht richtig, sich so aufzuregen, dass man auf die Tribüne verwiesen wird, aber es war doch absolut verständlich und nachvollziehbar. Heute Abend lief einfach alles gegen uns.“ Dennoch soll es eine Aufarbeitung der TM geben, aus der dann entsprechende Schlüsse gezogen werden: „Wir werden natürlich die Planung, den Ablauf des Trainingslagers und alles drumherum sehr genau beleuchten und analysieren. Wir hatten Schwierigkeiten in der Gruppenphase und in der Qualifikation. Wir müssen aufarbeiten, warum das so war und wir werden daraus lernen.“ Aus Grünland kamen nach dem Spiel versöhnliche Töne und Verständnis für Meadowhouser Frust. „Klar war das 2:0 eine absolute Fehlentscheidung, ich kann den Ärger der meadowhousischen Mannschaft und deren Fans gut verstehen“, sagte Grünlands Bundestrainer Ingo Franz. „Zu sagen, wir haben Mitleid, wäre vermessen. Wir stehen im Halbfinale und haben DAS „Derby“ der Nationalmannschaften für uns entschieden. Aber klar ist die Art und Weise, so zu verlieren, für Meadowhouse sehr bitter, gar keine Frage.“

Die kommenden Wochen will man beim FVM nutzen, um eine klare Analyse der TM aufzustellen. War es richtig, so viele unerfahrene Spieler mitzunehmen? War es richtig, so wenig Zeit für das Trainingslager einzuplanen? War es richtig, in den einzelnen Spielen mit dem jeweiligen System zu spielen? All das sind Fragen, die man klären muss. Auch, ob das Aus gegen Grünland trotz der Schiedsrichterentscheidungen vermeidbar war. Denn sicher ist, dass der Schiedsrichter nicht alleine verantwortlich war für das Ausscheiden. Zeit zum Durchatmen bleibt jetzt jedenfalls. Und ruhiges Atmen kann hilfreich sein in solchen Momenten. Doch seien wir positiv und denken nach vorne. Solche schlimmen Niederlagen formen ein Team und eine Nation noch mehr zu einer Einheit. Und für immer werden wir auch nicht gegen Grünland verlieren. Und in zwei Jahren ist WM. Und da greifen wir wieder an. Komme auch Grünland als Qualifikationsgegner.

 

Viertelfinale gegen Grünland! Meadowhouse mit Leistungsexplosion gegen Charymoyebso

4:0! Viertelfinale! Gegen Grünland! So eine Euphorie war noch vor wenigen Tagen undenkbar. Doch mit dem gestrigen Sieg der meadowhousischen Nationalmannschaft gegen Charymoyebso in mehr als beeindruckender Manier steht der Viertelfinaleinzug fest. Dort heißt der Gegner Grünland. Und mit dem 4:0 im Rücken hat die Elf jetzt auch das nötige Selbstvertrauen getankt.

„Ich bin sehr glücklich, vor allem über unseren Auftritt heute“, sagte Nationaltrainer Dagobert Georgie nach dem Spiel in Relmino. „Wir haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Und diesmal haben wir auch endlich mal unsere volle Offensivpower ausgespielt.“ In der Tat war die Leistung in allen Mannschaftsteilen sehr zufriedenstellend, von der Abwehr, die diesmal auf zwei Positionen verändert wurde, über das Mittelfeld, bis in den Sturm. In der Defensive startete für den angeschlagenen Fluch (Bänderdehnung) Cavenza von Beginn an und Moody rückte für Maikäfer in die Innenverteidigung. „Wir wollten unsere Erfahrung, die wir im Kader haben, in diesem Spiel einsetzen. Daher habe ich mit Mad-Eye einen erfahrenen Verteidiger gebracht, der schon oft in solchen Situationen war“, erklärte Georgie seine Entscheidung. Ansonsten lief die Elf unverändert auf. Auge als Spielmacher auf der Sechserposition, Kreuzotter und Jatow auf den Außenbahnen, Adler als offensiver Mittelfeldspieler und Magiaro und Fasan im Sturm.

Wie schon gegen Whale und Südland startete die meadowhousische Mannschaft auch dieses Mal sehr stark. Vor rund 32000 Zuschauern, davon gut die Hälfte aus Meadowhouse, was angesichts der geographischen Nähe zu Charymoyebso doch recht erstaunlich war, übernahm die Georgie-Elf sofort das Zepter und versuchte, den Gegner, wie schon Südland zuvor, in die eigene Hälfte zu drängen. Daraus resultierte das bisher früheste Tor dieser Titanienmeisterschaft. Nach etwas mehr als vier Zeigerumdrehungen fiel das 1:0, besser konnte man das Fernduell mit Südland nicht beginnen. Und erneut ging es über die Außenbahnen, wie bereits bei den beiden Toren von Mirco Magiaro zuvor. Jatow flankte den Ball von der rechten Seite weit in den Strafraum, wo Youngster Kurt Kreuzotter den Ball mit seinem linken Fuß perfekt volley nahm. Flach zischte der Ball mit gemessenen 109 km/h ins Netz, wo Charymoyebsos Torwart Lopes nicht die geringste Chance hatte. Für Kurt Kreuzotter war ein Traum in Erfüllung gegangen. In seinem dritten Pflichtländerspiel von Beginn an erzielte der Mann vom AC Phoenix Wiesenhausen sein allererstes Tor. Und das in so einem wichtigen Spiel. Charymoyebso war bemüht, im Anschluss darauf, eine schnelle Antwort zu finden. Und entsprechende Leute haben sie dafür. Paulo Ventura vom FBV Valreuth versuchte es aus 18 Metern per Schlenzer, doch Reh war vorbereitet und konnte den Ball sicher fangen (9.). Und Inter Salenavos Premiere-Cup-Sieger Antonio de Revo zog links im Sechzehner aus spitzem Winkel ab, der Ball ging jedoch rund einen Meter vorbei (11.). Meadowhouse hatte weiterhin die Spielkontrolle, Charymoyebso erwies sich allerdings als der deutlich begabtere Gegner als noch Südland es war. Wenig später gab es gute Nachrichten aus San Michel. Walos hatte Whale gegen Südland in Führung gebracht und nun war Meadowhouse ganze drei Punkte vor Südland in der Tabelle der Gruppe D. Das beflügelte die Elf von Dagobert Georgie. Auge zog vom Strafraum ab und nur Lopes‘ Fingerspitzen lenkten den Ball noch so gerade an den rechten Außenpfosten (17.). Wenige Augeblicke später sprang Braga der Ball an die Hand, Schiedsrichter Trotzkov ließ jedoch weiterspielen, sehr zum Unmut aller Meadowhouser (18.). Meadowhouse drängte jetzt auf das frühe 2:0, jedoch ohne zu ungestüm nach vorne zu rennen. Der Ball lief gut, die Laufwege stimmten und die Angriffe waren wie aus einem Guss. Adler schickte Kreuzotter links steil, der nun vor Selbstvertrauen strotzende Phoenixer ließ Hernescu aussteigen und legte für Magiaro ab, dessen Schuss von Reiczmann noch über die Latte abgefälscht wurde (21.). Zwei Minuten später gab es dann Elfmeter für Meadowhouse. Cavenza hatte den Ball weit in den Strafraum gegeben, wo Reiczmann gegen Fasan im Luftduell den Ellbogen einsetzte. Fasan ging zu Boden und Trotzkov entschied völlig korrekt auf Strafstoß. Kapitän Auge übernahm Verantwortung und ließ Lopes keine Chance, indem er den Ball hoch unter die Latte ins Netz donnerte (24.). Auge machte die „Säge“ beim Jubeln und deutete mit weit aufgerissenen Augen auf die jubelnden Fans. Der Kapitän schritt auch an diesem Abend voran und war nun auch erstmals als Torschütze auffällig. Die Mannschaft ließ sich danach zwar etwas fallen, jedoch ohne zu passiv zu werden, was gegen die starken Charymoyebser auch fahrlässig gewesen wäre. In den Strafraum der meadowhousischen Mannschaft kam Charymoyebso zudem nur selten. Die beiden Haudegen Fürchte-Knallus und Moody zeigten, wie viel Erfahrung in ihnen steckt und waren vor allem durch sicheres Zweikampf- und Passverhalten und glänzendes Stellungsspiel auffallend. Einzig Sturmtank de Revo tauchte gefährlich von Rainer Reh auf, doch dieser zeigte sich wie gewohnt sicher und war im Eins-Gegen-Eins schneller am Ball (35.). Einige Minuten darauf gab es dann die nächste positive Meldung aus San Michel. Eichenstadts Work hatte auf 2:0 für Whale erhöht, dies war auch der Pausenstand. Meadowhouse hatte noch die Chance auf das 3:0, doch Magiaro, der nach einem genialen Pass von Fürchte-Knallus auf und davon war, wurde fälschlicherweise wegen Abseitsposition zurückgepfiffen. So ging es mit einem komfortablen 2:0 in die Kabinen und auch der Pausenstand in San Michel gab Anlass zur Beruhigung.

Nach Wiederanpfiff war der Mannschaft jetzt endgültig die abgefallene Last von den Schultern anzumerken. Die Kombinationen liefen flüssig, Magiaro setzte zum Seitfallzieher an und scheiterte nur an einer Glanztat von Lopes (50.). Wenig später spielte Fasan einen kongenialen Doppelpass mit dem wendigen Kreuzotter, der auf links auf und davon war, in den Sechzehner zog, Hernescu wie eine lästige Fliege abschüttelte und den Ball über den herausstürzenden Lopes leicht und lässig drüberlupfte – 3:0 nach 54 Minuten! Jetzt war Meadowhouse der Viertelfinaleinzug kaum noch zu nehmen. Und nun wurde es eine Gala-Vorstellung der Elf von Dagobert Georgie. Adler setzte einen direkten Freistoß ans Lattenkreuz (58.), Jatows Flachschuss strich nur knapp links vorbei (60.) und Magiaros Kopfball lenkte Lopes über den Querbalken (63.). Charymoyebso konnte in dieser Phase froh sein, nicht mit 0:4 oder 0:5 zurückzuliegen, fing sich danach aber wieder etwas. Auch weil Dagobert Georgie nun in der Lage war, die Kräfte zu schonen. Nach 70 Minuten rotierte Adler raus und Vlad Tepes kam zu seinem Pflichtländerspieldebüt. Reh verlebte jetzt einen ruhigen Abend in seinem Tor, da die Angriffe der Insulaner von der starken Viererkette weitestgehend komplett abgefangen wurden. Vorne legte Meadowhouse dann sogar noch einen oben drauf. Ausgerechnet Debütant Tepes bereitete das 4:0 durch Fasan vor, mit einem cleveren Außenristpass in den Strafraum, wo Fasan sich stark gegen Braga behauptete und den Ball durch die Beine von Alvaro Lopes zum 4:0 ins Tor bugsierte (73.). Nun war also auch Friedrich Fasan erfolgreich. Ein Tag derjenigen, den man Tore über alles gönnt. Neun Minuten später bekam Fasan dann seinen verdienten Feierabend, für ihn kam Exkolber ins Spiel (82.). Und der Applaus und die Sprechchöre brandeten erst recht auf, als kurz vor dem Schlusspfiff Kurt Kreuzotter den Platz veließ (88.). Die Fans feierten den Linksaußen, der sich mit seinem Doppelpack in die Geschichtsbücher eingetragen hat. Für ihn kam Heinz Lobenau. In der Schlussminute fiel in San Michel sogar noch das 3:0 für Whale. Deutlicher hätte dieser Abend kaum ausfallen können. Meadowhouse hatte sich in einen Rausch gespielt und Whale hatte seine Hausaufgaben gegen Südland ebenfalls deutlich erledigt. Meadowhouse steht im Viertelfinale und trifft ausgerechnet auf Grünland. Erinnerungen an 1812 wurden unmittelbar wach.

„Ein fantastischer Abend für Fußball-Meadowhouse“, so nannte es FVM-Präsident Elch am WRF-Mikrofon. „Die Mannschaft hat unter der Leitung von Dagobert Georgie einen großartigen Abend geboten, sie hat dem Druck standgehalten und gezeigt, was sie kann.“ Auch Dagobert Georgie zeigte sich sehr zufrieden, mahnte jedoch auch: „Wir stehen jetzt im Viertelfinale. Das war das Mindestziel. Wir müssen jetzt den Schwung mitnehmen, den ab jetzt ist jede schwache Leistung unser Aus.“ Mit Blick auf den Gegner steigt bei allen Beteiligten die Vorfreude. „Wir haben bekanntermaßen ja noch eine Rechnung offen. Wir wollen unbedingt ins Halbfinale und Grünland nach Hause schicken“, sagte Mirco Magiaro nach dem Spiel. Die Sorge vor Ausschreitungen ist jedoch auch da. „Wir hoffen, dass alles ruhig bleibt. In Mesalo haben 60.000 Zuschauer Platz, wir müssen einfach gucken, dass es da nicht zu Gewalttaten kommt. Das Verhältnis zwischen uns und Grünland hat sich ja ein bisschen entspannt, dennoch darf man nicht glauben, dass es deswegen automatisch friedlich bleibt“, sagte FVM-Sportdirektorin Mathilda Mausohr. Einzelne Hooligan-Gruppen aus beiden Ländern riefen bereits am Abend zu Gewaltausschreitungen auf, die Polizei in Mesalo erhöht das Aufgebot. Zudem sollen die Anfahrtswege zum Stadion für grünländische und meadowhousische Fans getrennt werden. Auf dem Platz erwartet man jedoch ein Feuerwerk. „Grünland hat eine sehr gute Gruppenphase gespielt, sie sind im Turnier angekommen. Aber das sind wir jetzt auch, heute Abend war das ein klares Statement von uns. Ich denke wir können uns auf ein großartiges Spiel freuen“, sagte Kapitän und Torschütze zum 2:0, Auge. Kurt Kreuzotter, der Mann des Abends, strahlte nach dem Spiel bis über beide Ohren. „Kann man nicht beschreiben. Ich habe hunderte Nachrichten von Familie und Freunden aus der Heimat bekommen, die kann ich gar nicht alle lesen. Dass ausgerechnet in diesem Spiel sowas passiert, hätte ich nie für möglich gehalten. Aber sobald ich vor dem Tor war, war es für mich einfach überhaupt keine Frage, dass ich den Ball reinmache. Und es hat geklappt.“ Es hat geklappt, in der Tat. Nach zwei schwächeren Auftritten gab es nun einen glanzvollen Auftritt mit der Belohnung Viertelfinale gegen Grünland. Machen wir 1812 vergessen und revanchieren wir uns!

 

Glanzloser Sieg gegen Südland lässt Tür fürs Viertelfinale offen

Im so wichtigen zweiten Gruppenspiel bei der Titanienmeisterschaft hat die meadowhousische Mannschaft am Samstagabend einen glanzlosen 1:0-Sieg über Außenseiter Südland gefeiert. Das Tor des Abends erzielte Mirco Magiaro bereits nach acht Minuten. Damit ist die Tür für das Viertelfinale am kommenden Mittwoch zwar weiter offen für das meadowhousische Team, jedoch sind sie durch den unerwartet knappen Sieg noch auf Schützenhilfe von Whale am letzten Spieltag angewiesen.

Nationalcoach Dagobert Georgie würfelte die Startformation vom verkorksten Auftaktspiel gegen Whale vergangenen Dienstag auf drei Positionen durch. Für den glücklosen Konrad Exkolber rückte Friedrich Fasan neben Magiaro in die Sturmspitze, Fledermaus musste für Adler weichen, der auf die Zehnerposition rückte und Edgar Jatow kam für den gegen Whale unauffälligen Oliver van Doihmel. Gegen die kampfstarken und mutigen Südländer erwartete man ein sehr körperbetontes, laufintensives Spiel mit wenig Lücken zum Kombinieren. Südland, die zum Auftakt überraschend Charymoyebso bezwungen hatten, warteten mit einer Dreier- respektive Fünferkette bei meadowhousischem Ballbesitz und einer „Nichts-zu-verlieren-Mentalität“. Und der Druck lag aufseiten des meadowhousischen Teams. Eine Niederlage hätte das Aus bedeutet.

Der Start verlief jedoch optimal. Schon nach acht Minuten hatte die Georgie-Elf das südländische Bollwerk zum ersten Mal überwunden. Mit Tempo ging das Spiel über die rechte Seite, wo Bäumer und Jatow einen schönen Doppelpass spielten und Jatow Südlands Linksverteidiger Colgaro alt aussehen ließ. Mit Schnitt brachte er die Flanke ins Zentrum, wo am ersten Pfosten Fasan geschickt mit dem Hinterkopf auf den durchgelaufenen Magiaro verlängerte, der ebenfalls per Kopf aus sechs Metern keine Probleme hatte, den Ball ins südländische Tor zu köpfen. 1:0 früh in der Partie, ein Start nach Maß. Und darüber hinaus noch genug Zeit, das Torverhältnis aufzubessern, sodass man es am letzten Spieltag in der eigenen Hand hatte. Die Anfangsphase war Meadowhouse drückend überlegen, Südland kam kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Nur wenige Augenblicke nach dem 1:0 hatte der überall zu findende Magiaro die Chance auf den Doppelpack, scheiterte mit seinem Abschluss aber an einer starken Parade von Südlands Keeper Holgi (10.). Georgie trieb seine Mannschaft weiter nach vorne, denn auch er sah, dass Südland den Auftakt in diese Partie komplett verschlafen hatte. Nach einem Freistoß von Auge von der linken Grundlinie trat Kreuzotter aus aussichtsreicher Position über den Ball (13.) und wenig später klang der Jubel über das vermeintliche 2:0 von Fasan relativ schnell wieder ab, da die Fahne oben war. Beim Steckpass von Adler hatte Fasan tatsächlich mit dem rechten Fuß im Abseits gestanden, der Treffer zählte also zurecht nicht (16.). Dann jedoch ließ sich Meadowhouse etwas fallen, presste nicht mehr so früh in der gegnerischen Hälfte und ließen es auch bei den Gegenstößen nun etwas ruhiger angehen. Südland konnte sich ein wenig aus der Umklammerung befreien und traute sich nun auch ab und an mal tief in die meadowhousische Spielhälfte. Eine messerscharfe Flanke von Butcir lenkte Reh nur mit Mühe über die Latte (27.) und einen abgefälschten Distanzschuss von Helemia klärte der Legionär von Olympic Werabino im Nachfassen (31.). Meadowhouse zeigte jetzt nicht mehr den Willen und die Entschlossenheit der ersten knapp 20 Minuten und kam in dieser Phase nur noch zu Halbchancen durch Fasan (32.) und durch Adler (37.), die jedoch nicht unbedingt den Atem stocken ließen. Südland festigte sich zudem in der Defensivarbeit und schaltete schneller um als noch in der Anfangsphase, sodass Jatow und Kreuzotter auf ihren Außenbahnen bis zur Pause abgemeldet blieben. Kurz vor dem Wechsel flammte dann jedoch noch einmal Gefahr auf, als es Magiaro auf eigene Faust mit vier Gegenspielern aufnahm, sich in weltklasse Manier durchtankte und den Ball links im Strafraum dann nur knapp am langen Pfosten vorbei setzte (43.). Mit einem zufriedenstellenden Zwischenstand und einer noch nicht ganz zufriedenstellenden Leistung ging es in die Pause.

Georgie verzichtete wie auch schon gegen Whale auf Halbzeitwechsel und schickte das Team unverändert aufs Feld. Ähnlich wie im ersten Durchgang drückte Meadowhouse jetzt wieder aufs Gaspedal und versuchte, früh im zweiten Abschnitt für klare Verhältnisse zu sorgen. Doch diesmal verteidigte das leidenschaftliche Südland, das bereits im ersten Durchgang drei gelbe Karten erhalten hatte – Meadowhouse nicht eine – jetzt besser und zwang die meadowhousische Mannschaft oft dazu, durch die Mitte zu spielen, oder es mit hohen Bällen zu versuchen, die im Zentrum von den beiden hochgewachsenen Innenverteidigern dos Carlos und Mingao leicht weggeköpft werden konnten. Durch die Mitte war es oft zu eng für vernünftige Kombinationen, sodass die ersten beiden Chancen durch Distanzschüsse entstanden. Kapitän Auge zwang den wachsamen Holgi zu einer Flugeinlage (51.) und Adlers Schlenzer Richtung Winkel strich knapp über das angepeilte Ziel (53.). Meadowhouse war jetzt jedoch wieder klar Herr im Haus und ließ Südland nicht zu Kontern kommen, da Auge und die aufgerückten Innenverteidiger Maikäfer und Fürchte-Knallus die Bälle oft clever wieder abfingen und sich durch ein gutes Zweikampfverhalten auszeichnen konnten. Einmal tat sich auch vorne die Lücke auf, doch Fluchs Querpass auf Fasan war einen Tick zu weit nach hinten gespielt und Fasan bekam den Fuß nicht mehr ausreichend an den Ball (57.). Meadowhouse zeigte sich oft zu uninspiriert gegen die jetzt wie erwartet sehr kompakte Defensive des Außenseiters, mit dem sie auch schon Charymoyebso vor große Probleme gestellt hatten. Zudem wusste Südland natürlich auch, dass ein 0:1 aus ihrer Sicht immer noch reichen würde, um vor Meadowhouse aufgrund des Torverhältnisses in der Tabelle zu stehen und dass sie es so gegen Whale aus eigener Kraft schaffen können, ins Viertelfinale einzuziehen, statt unserer meadowhousischen Elf. So spielte Südland weiter abwartend und Georgie nahm mit Cavenza für Fluch den ersten, allerdings verletzungsbedingten Wechsel vor (67.). Fluch war zuvor ohne Fremdeinwirkung im Rasen umgeknickt und humpelte vom Platz. Erste Diagnose Bänderdehnung, er fällt für das Spiel gegen Charymoyebso zu 99 Prozent aus. Cavenza sorgte noch einmal für frischen Schwung auf der linken Seite, er nahm auch eine offensivere Rolle ein als noch Heinrich Fluch zuvor. Kurz darauf war er jedoch defensiv gefragt, als Helemia enteilt war, Cavenza ihn jedoch trotz seines fortgeschrittenen Alters noch einholte und routiniert zur Ecke klären konnte. Meadowhouse war der Wille anzumerken, das Ergebnis noch in die Höhe zu schrauben, jedoch fehlte es ihnen vorne ein ums andere Mal am entscheidenden Pass, auch Spielmacher Auge wurde seiner Rolle in der Phase nicht gerecht. Oft brachten Standards wirkliche Torgefahr. Fürchte-Knallus setzte einen Kopfball nach einer Ecke zu hoch an (74.). Mittlerweile hatten die Südländer sieben gelbe Karten gesammelt, Meadowhouse‘ einzige Verwarnung war eine zu laute Beschwerde von Kurt Kreuzotter an Schiedsrichter Mulnas aus Umgor gerichtet. In der Schlussphase brachte Georgie für den mittlerweile müde gelaufenen Magiaro Sebastian Stieglitz ins Spiel (80.) um etwas mehr Quirligkeit in die Offensive zu bringen. Stieglitz blieb dafür nicht viel Zeit und auch Südland muckte noch einmal auf, jedoch stand an diesem Abend die meadowhousische Abwehr sehr sicher und auch Reh war trotz langer Beschäftigungslosigkeit gegen einen angesetzten Heber von Gobien wachsam (85.). Das absolute Risiko ging Meadowhouse am Ende auch nicht mehr, da ein Konter genügt hätte, um eine schier aussichtslose Position vor dem kommenden Mittwoch zu kreieren. So wechselte Georgie kurz vor dem Ende ein drittes Mal und brachte Lobenau für Kreuzotter auf der linken Seite (89.). Wenig später stand der Endstand fest. Meadowhouse 1, Südland 0. Ein Resultat, das schwer einzuordnen ist.

Meadowhouse ist dadurch zwar immerhin von Platz 4 auf 3 in der Tabelle gesprungen, verweilt aber dennoch auf einem Platz, der nicht zur Teilnahme am Viertelfinale reichen würde. So müssen Mittwoch zwei Sachen zustande kommen. Meadowhouse muss gegen Charymoyebso gewinnen und Südland darf parallel Whale nicht besiegen oder Meadowhouse spielt unentschieden und Südland verliert. Bei einem Sieg Südlands müsste Meadowhouse mit zwei Toren Unterschied mehr gewinnen als die Mannschaft des Eilands im südtitanischen Ozean. Einer solchen Situation wollte man unbedingt aus dem Wege gehen, nun hat man sie heraufbeschworen.

„Man kann heute sagen, dass wir besser gespielt haben als gegen Whale, aber immer noch nicht so, wie wir uns das vorstellen“, gab Dagobert Georgie unumwunden zu. „Wir haben uns nach dem Whale-Spiel zusammengesetzt und unsere Fehler klar angesprochen und die Sinne geschärft. Der Sieg ist natürlich positiv, jedoch wollten wir natürlich höher als 1:0 gewinnen, um das Weiterkommen in der eigenen Hand zu haben.“ Kapitän Auge war enttäuscht, zeigte sich jedoch auch kämpferisch: „Wir sind ein gutes Team, das haben wir schon mehrfach bei den WMs gezeigt. Klar war heute der Druck hoch und wir müssen eben auch mal Spiele 1:0 gewinnen und hinten 90 Minuten sicher stehen. Das haben wir getan, jetzt gegen Charymoyebso nochmal so ne Defensivleistung und vorne ein bisschen mehr arbeiten, dann erreichen wir die nächste Runde.“ FVM-Präsident Elch nahm kein Blatt vor den Mund, indem er sagte: „Wir haben heute den GAU vorerst abgewendet. Jedoch müssen wir noch einen Schritt gehen, denn in dieser Gruppe auszuscheiden, wäre schon sehr enttäuschend.“ Gleichzeitig betonte er jedoch auch den Druck, der auf der Mannschaft laste: „Seit den beiden Weltmeisterschaften sind die Erwartungen im In- und Ausland hochgeschossen. Wir haben eine junge Nationalmannschaft und die Strukturen sind noch längst nicht so ausgereift wie in anderen Fußballverbänden. Das muss ich auch ganz klar hervorheben.“ Ein GAU wäre ein Aus in einer Gruppe mit Südland und Charymoyebso sicherlich. Eine Trainerfrage könnte dann auch relativ schnell in den Fokus rücken. Doch geht es gut, träfe Meadowhouse aller Wahrscheinlichkeit nach auf Grünland. Und mit denen haben wir ja noch eine Viertelfinal-Rechnung offen. Es gibt also etwas Großes, für dass es sich zu kämpfen lohnt!

 

TM-Auftakt geht in die Hose – Meadowhouse unterliegt Whale verdient

So hatte man sich den Auftakt in die Titanienmeisterschaft sicherlich nicht vorgestellt. Gegen den wohl härtesten Gruppenkonkurrenten Whale unterlag die meadowhousische Nationalmannschaft am Dienstagabend mit 1:3. Dabei spielte die Elf von Reichstrainer Dagobert Georgie nur eine Halbzeit lang gut mit. Jetzt müssen die verbleibenden Spiele gegen Südland und Charymoyebso gewonnen werden, damit man das Viertelfinale erreicht.

Gleich vier Debütanten standen in der Startelf in San Michel. Heinrich Fluch, Theodor Fledermaus, Kurt Kreuzotter und Konrad Exkolber feierten ihr Pflichtspieldebüt in einem Länderspiel von der ersten Sekunde an. Rainer Reh erhielt im Tor erwartungsgemäß den Vorzug vor Isaak Igel und Timo Rothenberg, die Viererkette bestand neben Linksverteidiger Fluch aus drei erfahrenen Mannen. Bäumer, Fürchte-Knallus und Maikäfer, der in seinen jungen Jahren bereits zu einer echten Größe herangereift ist, bildeten die Abwehrreihe. Überraschend bot Georgie dann eine Doppelsechs auf, wo Auge als der taktgebende offensive Part und Fledermaus als defensiver Abräumer vor der Abwehr agierten. Rechts im Mittelfeld startete Oliver van Doihmel, links Kurt Kreuzotter in seinem ersten Pflichtländerspiel von Beginn an. Im Sturm standen Mirco Magiaro und Konrad Exkolber, der Torschützenkönig der Koenigsliga und der drittbeste Torschütze der WHAT-Liga. Magiaro ließ sich immer wieder fallen und spielte teilweise als Zehner, während Exkolber als klassischer Neuner agierte. Damit wollte man einerseits die starke whalsche Offensive und deren breit gefächertes Mittelfeld entschärfen, und andererseits die Oberhand über die whalsche Defensive gewinnen. Beides gelang nur in wenigen Phasen des Spiels.

Der Beginn des Spiels war zunächst gezeichnet vom sogenannten „Zeichen setzen“. Wenige Sekunden nach dem Anpfiff rammte van de Berl Kreuzotter an der Seitenauslinie, worauf die meadowhousische Bank wutentbrannt aufsprang und sich erst langsam wieder beruhigte. Schiedsrichter Putka aus Magabienien zückte nach knapp zwei Minuten schon Gelb für van de Berl, es war damit die schnellste gelbe Karte des bisherigen Turniers. Doch auch die meadowhousische Elf kam mit körperlicher Wucht ins Spiel. Nach zehn Minuten waren die Whaler empört, dass Auge für ein durchaus gelbwürdiges Foul an Compass nicht den gelben Karton sah. Dennoch beruhigte sich das Geschehen mit der Mehrzahl an guten Spielzügen. Whale hatte die erste Chance des Spiels nach rund acht Minuten, doch Anyags Schuss konnte Reh souverän wegfausten. Doch auch unser Team kam gut in die Partie und hatte nur wenige Minuten später seine erste Gelegenheit. Eine gut getimte Flanke von Kreuzotter köpfte Exkolber jedoch mit zu wenig Druck aufs Tor und Whales Keeper Buckelberg hatte wenig Probleme (12.). Nur fünf Minuten später sollte es dann jedoch rappeln. Meadowhouse ging durch Mirco Magiaro in Führung und sorgte bei den rund 20 000 meadowhousischen Fans in San Michel für Jubelstürme. Dabei steckte van Doihmel glänzend auf den aufgerückten Bäumer durch, der den Ball von der Grundlinie aus flach in den Rückraum spielte, wo Magiaro den Ball kompromisslos gegen die Laufrichtung von Buckelberg ins rechte untere Eck platzierte (18.). Ein Auftakt nach Maß. Soweit jedenfalls.

Denn mit dem meadowhousischen Führungstreffer, der schon die Ersten zum Träumen einer makellosen Gruppenphase anregte, kam Whale stärker ins Spiel. Compass zog einen direkten Freistoß nur knapp über das Tor von Rainer Reh (23.) und Eichenstadts Work trat im Sechzehner völlig freistehend über den Ball. Maikäfer hatte ihn vorher aus den Augen verloren (27.). Georgie beobachtete jetzt mit zunehmender Sorge das Spielgeschehen, bei dem Meadowhouse jetzt nur noch selten gefährlich nach vorne kam. Dennoch ließen sich vor allem die Außenverteidiger immer wieder nach vorne fallen, was Whale oft viel Platz auf den Außenbahnen gab. Und so fiel dann schließlich auch der Ausgleich. Ein ähnlicher Spielzug, den Meadowhouse vorher beim Führungstreffer ausspielte. Walos spielte den Ball diagonal auf die linke Außenbahn, wo sich der zuvor starke Vorbereiter Bäumer von van de Berl abschütteln ließ. Van de Berl brachte den Ball ins Zentrum, wo Kankra aus nächster Nähe aufs Tor köpfte, Reh jedoch parierte mit einem Reflex überragend. Den Nachschuss versenkte dann allerdings Spielmacher Compass im verwaisten linken Eck zum 1:1-Ausgleich (35.). Whale ließ sich nach der Belohnung ihres Aufwands wieder etwas fallen, was dann Meadowhouse wieder besser ins Spiel brachte. Einen brachialen Gewaltschuss von Auge musste Buckelberg in höchster Not über die Latte lenken, die anschließende Ecke köpfte der aufgerückte Maikäfer knapp vorbei (39.). Die Georgie-Elf drückte nun auf die erneute Führung, erstaunlich, da das Spiel nach dem 1:0 nur noch in die andere Richtung gelaufen war. Doch auch Torschütze Magiaro konnte den Spielstand vor der Pause nicht mehr korrigieren, sein Abschluss von der Strafraumgrenze lenkte der starke Buckelberg links um den Torpfosten (44.). So ging es mit 1:1 in die Kabine, in einem Spiel, was mehrmals hin und her wogte und insgesamt ausgeglichen war.

Ohne Wechsel auf beiden Seiten ging es dann in die zweite Halbzeit. Dort übernahm Whale relativ zügig die Kontrolle. Mehr Ballbesitz, sicheres Passspiel und zielgerichtetes Offensivspiel standen jetzt bei Whale auf der Tagesordnung. Und Chancen auch. Nur vier Minuten nach der Pause hatte Kankra die Führung auf dem Fuß, doch er traf im Duell mit Rainer Reh den Ball nicht voll und Reh bekam die Fußspitze noch dran (49.). Doch wenig später musste er dann ein zweites Mal hinter sich greifen, Whale drehte das Spiel. Sören Anyag spielte einen klugen Doppelpass mit Walhausner und drang links in den Strafraum ein, wo er dann den Ball mit dem schwächeren rechten Fuß stark in die lange Ecke schlenzte (53.). Georgie versuchte, das Team von außen wachzurütteln, wechselte wenig später dann jedoch zum ersten Mal und brachte Jatow für den nach dem 1:0 abgemeldeten van Doihmel (59.). Doch wirklich besser wurde es auch nicht. Whale dominierte das Spiel und den Ball und brachte sich in dieser Phase nur selbst in Gefahr. Walos spielte den Ball direkt in die Füße von Auge, der schnell auf Exkolber durchsteckte, der jedoch wurde im letzten Moment von Blau noch abgeblockt (63.). Auf der Gegenseite rettete Fürchte-Knallus in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Work (66.). Drei Minuten später schlug dann die Stunde von Whales Nationaltrainer Theo. Er wechselte vor einem Freistoß Kankra aus und brachte Wahlke ins Spiel. Dieser sorgte dann beim anschließenden Freistoß mit seinem ersten Ballkontakt für das 3:1 (69.). Die Flanke von Compass hatte der altgediente Mann vom NFC Nordostoberlingen ohne jegliche Bedrängnis eingeköpft. Anschließend wechselte Georgie das zweite Mal und brachte Aaron Adler für Theodor Fledermaus (72.). Damit löste er die Doppelsechs auf und schob Magiaro nun endgültig auf die Neunerposition. Wenn jetzt noch was gehen sollte, dann musste man nun sein Heil in der Offensive suchen. Whale ließ sich jetzt auch fallen und gab der meadowhousischen Mannschaft wieder etwas mehr Luft und Freiraum. Doch wirklich zur Entfaltung kam die Elf jetzt nicht mehr. Lediglich der Tausendsassa Magiaro kam hin und wieder zu Abschlüssen, wurde aber oft auch gut gedeckt oder im entscheidenden Moment geblockt. So wechselte Georgie dann ein letztes Mal und brachte mit FLM-Torschützenkönig Sebastian Stieglitz für Konrad Exkolber den nächsten Debütanten (84.). Und eine große Chance hatte der Mann des TSV Wiesen-Zentrum. Eine flache Hereingabe von Jatow wurde von Blau unglücklich zur Bogenlampe abgefälscht, Buckelberg kam gegen Stieglitz zu spät und der Kopfball Stieglitz‘ landete an der Querlatte (88.). Doch letzten Endes blieb es nach einer mehr als enttäuschenden zweiten Hälfte beim verdienten 1:3 aus meadowhousischer Sicht. Der Auftakt ging in die Hose.

„Das war gerade in der zweiten Halbzeit absolut schwach, das muss man so klar sagen. Wir hatten überhaupt keinen Zugriff, sind gar nicht in die Zweikämpfe gekommen und haben uns unter Wert geschlagen“, gab Dagobert Georgie zu. „Wir müssen uns klar steigern, wenn wir weiterkommen wollen. In den kommenden Spielen gegen Charymoyebso und Südland müssen wir eine Schippe drauflegen.“ Auch Kapitän Auge war enttäuscht: „Im ersten Durchgang haben wir noch ganz passabel gespielt, hatten unsere guten Phasen und Chancen, obwohl wir auch da schon unsere Probleme hatten. In der zweiten Halbzeit war es dann gar nichts mehr von uns.“ Und er schob hinterher: „Wir treten uns jetzt gegenseitig in den Arsch und dann zeigen wir in vier Tagen, was wir draufhaben.“ Dass der Gruppensieg jetzt vermutlich in unerreichbare Ferne gerückt ist, stört Auge wenig: „Wir wollen weiterkommen. Punkt, Aus. Also restliche Spiele gewinnen und dann können wir weiterreden.“ Rainer Reh sah keinen Anlass zur Panik: „Wir haben gegen den stärksten Gruppengegner verloren und haben noch zwei Spiele, bei denen wir klar die bessere Mannschaft sind. So müssen wir auch auftreten und mit breiter Brust das Ruder rumreißen.“ Sicherlich war der Auftakt am Dienstagabend ein Griff ins Klo. Jedoch besteht tatsächlich noch kein Anlass zur Panik. Zwei Siege gegen die machbaren Gegner Südland und Charymoyebso und dann ist das Minimalziel Viertelfinale doch noch geschafft. Aber eine deutliche Leistungssteigerung wird es schon geben müssen. Sonst droht doch noch ein Fiasko.

 

El Grande feiert Happy End in Palar, Eichenstadt unterliegt im Elfmeterschießen, Salenavo lässt Vinnycjae keine Chance

Was war das doch für ein herrliches Wochenende! Fußball über Fußball, drei Endspiele in den internationalen Wettbewerben am Freitag, Samstag und am Sonntag. Und zwei der drei mit meadowhousischer Beteiligung, wobei in einem Spiel der meadowhousische Landesvertreter triumphierte. Am Freitag jubelte der El Grande FC im Finale der World League gegen die favorisierten Whaler aus Werabino im Elfmeterschießen mit 5:4 und brachte damit den ersten internationalen Vereinstitel überhaupt nach Meadowhouse. Der Jubel kannte nach der zuvor verpassten Meisterschaft und dem verlorenen FVM-Pokalfinale keine Grenzen mehr. In Palar machten die Fans die Nacht zum Tag. Tags darauf ging es für den FC Eichenstadt 05 im Finale des Premiere Cups der Pokalsieger um einen Sieg für die Geschichtsbücher. Dieser blieb ihnen jedoch verwehrt. Im Gegensatz zum Spiel in Palar setzte sich im Elfmeterschießen diesmal nicht das meadowhousische Team durch. Der 1.FC Schneestadt aus Mittelland gewann mit 5:4 im Nervenkrieg gegen den FCE 05. Am Sonntagabend dann gewann im Finale des Premiere Cups der Ligameister Inter Salenavo mehr als deutlich mit 4:0 gegen chancenloser Vinnycjaeaner und sicherten sich damit den ersten internationalen Titel seit dem Gewinn der World League 1793.

Krasser Außenseiter wäre vielleicht eine Übertreibung gewesen, aber dass Olympic Werabino der Favorit in diesem Finale sein würde, war allen klar. Zu groß war die Dominanz Olympics in der WHAT-Liga, in der sie die Rivalen Theoflorencio, Canterville und Ranjos meilenweit hinter sich ließen. Auch international war Werabino bisher von keinem zu bezwingen gewesen, Entenhausen, Wiesen-Zentrum, Sichtburgh, sie alle versuchten ihr Glück und scheiterten am Ende an der Übermacht Werabinos. Nun kam als Finalgegner auch noch ausgerechnet El Grande, die in den letzten Wochen alles verspielt hatten, was es zu verspielen gab, von der vor dem letzten Spieltag sicher geglaubten Meisterschaft bis zum nicht weniger fest eingeplanten Pokalsieg, der gegen Wiesen-Zentrum mit einer Niederlage im Elfmeterschießen endete. Ausgerechnet die sollten jetzt Werabino bezwingen? Was sich vor dem Spiel als äußerst unwahrscheinliches Szenario anhörte, trat am Ende tatsächlich ein. Weil El Grande alle vorhandenen Restkräfte und die Restmoral mobilisierte, um mit dem Mute der Verzweiflung am Ende doch noch die Nase vorne zu haben. Dass dabei auch eine gehörige Portion Glück eine Rolle spielte, war allen Beteiligten nach dem Spiel zwar bewusst, dennoch herzlich egal. In den 90 regulären Spielminuten gestaltete sich die erwartete Einbahnstraße in Richtung El Grander Tor als ausgeglichenes Spiel, wenn auch mit spielerischem Übergewicht der Whaler. Chancen blieben in einem Spiel, in dem sich beide Defensivreihen heraustaten, zunächst Mangelware. Die erste echte Tormöglichkeit hatte Werabinos Kapitän Compass, doch Wladoszczik parierte den abgefälschten Schuss stark (22.). Anschließend erspielte sich Olympic ein Übergewicht, doch El Grande verstand es, Abschlüsse im Strafraum quasi nicht zuzulassen. Dazu verlegte man sich auf schnelles Kontern, womit der Favorit nicht unbedingt gerechnet hatte und dort ein ums andere Mal verwundbar wirkte. So schickte nach einer halben Stunde Meriano Stürmer Valdin auf die Reise, der erst im Laufduell mit Blau beim Abschluss behindert werden konnte und so etwas zu hoch zielte (31.). So hatte Werabino zur Pause zwar mehr Ballbesitz, kam jedoch nicht in gefährliche Abschlusssituationen, El Grande verlegte sich auf Konter, war dabei jedoch auch nur einmal wirklich zwingend gefährlich. So ging ein recht höhepunktarmes Spiel mit 0:0 in die Kabine. Nach dem Wechsel spielte El Grande zunächst aktiver mit, kam auch zu einigen Gelegenheiten, bei denen die Abwehrschwäche Werabinos offenbart wurde. Fesulo prüfte Reh (55.), Meriano traf per Freistoß nur den Außenpfosten (59.) und Valdin scheiterte mit einem Kopfball an Olympic-Verteidiger Walbrecht (62.). Nach der Drangperiode El Grandes zu Beginn des zweiten Durchgangs war es ein Aufreger im eigenen Sechzehner, der das Spiel wieder in die andere Richtung kippen ließ. Walos war nach einem grenzwertigen Ellbogeneinsatz von Milosic zu Fall gekommen, Schiedsrichter de Groot aus Drachonien ließ jedoch weiterlaufen (65.). Dadurch witterte Werabino Morgenluft und übernahm erneut die Kontrolle. Diesmal hatte El Grande mehr Glück, dass es weiterhin 0:0 hieß, denn neben Walos per Flugkopfball (68.), Compass per Direktabnahme (71.) und Walmeyer mit einem zu Recht aberkannten Abseitstor (77.) hätte Harmann den Ball kurz vor Schluss nach einer Flanke von Walhausner fast ins eigene Tor bugsiert (88.). So ging es – von niemandem erwartet – torlos in der Verlängerung.

Dort waren dann beiden Mannschaften die Strapazen der abgelaufenen Saison anzumerken. Es trauten sich beide nicht, den entscheidenden Schritt nach vorne zu wagen. Lediglich Walos (99.) und Vercusz (109.) konnten hüben wie drüben einmal für Gefahr sorgen. Ansonsten bestimmten viele Verletzungsunterbrechungen, Wechsel und Ballverluste die letzten 30 Minuten extra. So ging es ins Elfmeterschießen. Und bereits das war angesichts der Geschehnisse in den Wochen zuvor, ein großer Verdienst des El Grande FC. Doch mit einem Elfmeterschießen hatte man ja bereits im FVM-Pokalfinale schlechte Erfahrungen gemacht. Und auch gegen Werabino sah es zunächst nicht gut aus. Direkt den ersten von Fesulo parierte die meadowhousische Nr. 1 Rainer Reh gekonnt. Werabino zeigte sich zu Anfang treffsicher und dann parierte Reh auch noch gegen Vercusz. Walmann verwandelte anschließend zum 3:1 und die Geschichte schien bereits erzählt. Danach hatten Walmeyer und Reeka beide die Möglichkeit, ihr Team zum lang ersehnten Titel zu schießen. Doch zuerst traf Walmeyer den Pfosten, danach verwandelte McTwait und Wladoszczik hielt gegen Martin Reeka. Zwei Schützen hatten die Nerven einen Streich gespielt und die totgeglaubten El Grander lebten noch. Es ging die in die Verlängerung des Elfmeterschießens. Als Milosic verschoss, hatte Kapitän Compass erneut die Chance, Werabino zum Titel zu schießen. Doch auch dem dritten möglichen Werabinoer an diesem Abend versagte das Nervenkostüm. Ausgerechnet der Leader scheiterte am überragenden Wladoszczik. Nachdem der in der Verlängerung eingewechselte Clarence Froschsee souverän verwandelt hatte, schlug dann endgültig die Stunde des Torhüters. Bertram Blau scheiterte an Wladoszczik, der zunächst gar nicht wusste, wie ihm geschah, als seine Mitspieler und die Bank auf ihn zurannten. „Ich wusste nicht, dass wir damit gewonnen hatten“, gab der verdutzte Held des Abends später am Mikrofon zu. Es war wie eine Explosion der Gefühle. Die rund 25000 mitgereisten Fans im Palarer Hafenstadion zündeten Feuerwerkskörper und Raketen und erhellten den avasjanravschen Nachthimmel. Es war als habe man mit dem Fußballgott doch noch seinen Frieden geschlossen. Dem Fußballgott, der einen diese Saison bisher so hatte leiden lassen. Aus drei möglichen Titeln war somit also doch noch immerhin einer geworden. Das Glück, was El Grande die ganze Zeit gefehlt hatte, war ihnen diesmal hold gewesen. Der erste internationale Titel, den eine meadowhousische Mannschaft holt, ist also die World League. Und die Mannschaft heißt El Grande FC. Nicht AC Phoenix Wiesenhausen. Für jeden EFC-Fan vielleicht noch eine kleine Genugtuung. Und Rudolphus von Canterville holte seinen ersten internationalen Titel mit einer anderen Mannschaft als dem SC Schloß Canterville. Er hat den Verein nun endgültig wieder nach oben geführt.

Das Finale am Tag darauf hatte für die meadowhousische Mannschaft leider kein happy end. Der FC Eichenstadt 05 unterlag in seinem allerersten internationalen Finale überhaupt dem 1.FC Schneestadt im Elfmeterschießen im Premiere Cup der Pokalsieger. Dabei musste der FCE lange Zeit einem Rückstand hinterherlaufen und in der Verlängerung sogar mit einem Mann weniger spielen. Zu Beginn des Spiels in Avanjas tasteten sich beide Teams zunächst ab, ehe das Spiel mit einem Knalleffekt begann. Schneestadts Trikoel hatte den Ball im Aufbauspiel an McMerrey verloren, der sah, dass Torwart Bestco zu weit vor seinem Tor stand und von der Mittellinie einfach mal abzog. Der Ball landete auf dem Tordach (17.). Es wäre mit Sicherheit des Tor des Jahres geworden. Danach gestaltete sich ein ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Bestco parierte einen guten Kopfball von Work (20.), auf der anderen Seite verpasste Silverstone aus aussichtsreicher Position die Führung für Schneestadt (26.). Nur wenige Minuten später sollte er es dann besser machen. Regev brachte eine Ecke ins Zentrum, wo Bérima mit dem Hinterkopf an den zweiten Pfosten auf Silverstone verlängerte, der aus kurzer Distanz den Ball nur noch über die Linie drücken musste (34.). Eichenstadt war vom Rückstand jedoch nur kurz geschockt, fast mit dem Pausenpfiff hatte Jatow den Ausgleich auf dem Fuß, traf den Ball jedoch nicht richtig (45.). Nach Wiederanpfiff hatte zunächst Schneestadt das Heft des Handelns in der Hand. Beeck, Regev und erneut der starke Silverstone erspielten sich Gelegenheiten, das 2:0 zu erzielen, zielten jedoch entweder zu ungenau oder scheiterten an Eichenstadts Torhüter Vogt. Rund 20 Minuten vor dem Ende übernahm dann Eichenstadt wieder die Kontrolle über das Spiel und drängte bis in die Schlussphase Schneestadt immer weiter in deren eigene Hälfte. Rund zehn Minuten vor dem Ende gab es dann kaum noch Entlastung für die Mittelländer, doch trotz zahlreicher guter Chancen für Eichenstadt wie zum Beispiel durch Work (75., 81.) oder Hallmann (83.) wollte der erhoffte Ausgleich einfach nicht fallen. Bis ein Joker stach. Emil Fuchsauer, nur etwa acht Minuten zuvor für den unauffälligen Karliakov gekommen, machte fünf Minuten vor dem regulären Ende den Ausgleich. Jatow brachte eine flache Hereingabe von rechts, wo zunächst McMerrey vorbeirutschte, am zweiten Pfosten grätschte Fuchsauer den Ball jedoch zum umjubelten Ausgleich ins Tor. Doch lange währte der Jubel nicht. Nur drei Minuten später flog der bereits vorverwarnte McMerrey vom Feld. Zu Unrecht, denn McMerrey hatte bei seiner Grätsche gegen Trikoel zuerst den Ball und dann erst seinen Gegner getroffen. Die Eichenstädter waren außer sich vor Wut, doch Schiedsrichter Thompson aus Miwan blieb bei seiner Entscheidung. Weng später war dann die reguläre Spielzeit vorüber und auch diese Finale hatte nach 90 Minuten keinen Sieger gefunden. Auch nicht nach 120 Minuten.

Die Extrazeit des Finals des Premiere Cups der Pokalsieger bot jedoch weitaus mehr, als die des World-League-Finals. Schneestadt drückte in Überzahl jetzt auf den Siegtreffer, doch Eichenstadt warf sich mit aller Macht dagegen. Unter Aufgebot der letzten Kräfte gelang es dem FCE dann tatsächlich das Elfmeterschießen zu erreichen, trotz der zahlreichen guten Chancen für den FCS. Der sehr agile Beeck hatte gleich dreimal das 2:1 auf dem Fuß, scheiterte jedoch zweimal am überragenden Vogt oder an sich selbst. Auch Silverstone und der eingewechselte Walgrov hatten Gelegenheiten, doch Eichenstadt warf sich mit Mann und Maus dazwischen. So war auf Eichenstädter Seite jeder erleichtert, als es ins Elferschießen ging, bei Schneestadt ärgerte man sich über die verpassten Gelegenheiten. Am Ende sollten von zehn Schützen neun verwandeln. Und James Carter-Brendge trat als erstes an und vergab. Sein Schuss ging rechts am Tor vorbei. Anschließend gab sich keiner mehr die Blöße. Schneestadt verwandelte alle seine fünf Elfmeter, Eichenstadt traf immerhin noch vier Mal, doch als Volkan Tummen den entscheidenden Elfmeter für Schneestadt versenkte, war die Niederlage dann doch noch eingetreten. Mit Zähnen und Klauen hatte man sich gegen das schier unvermeidliche gewehrt, am Ende jubelte trotzdem der 1.FC Schneestadt. Eine extrem bittere Pleite für Eichenstadt, jedoch eine, an der man wachsen wird. Im Elfmeterschießen war der Druck schließlich zu stark für die Spieler des FCE. Somit blieb der meadowhousische Doppelschlag auf internationaler Ebene aus. Für den 1.FC Schneestadt war es wie für El Grande der erste internationale Titel.

Am Sonntagabend dann stand noch das Finale des Premiere Cups der Ligameister an. Der einzige meadowhousische Vertreter AC Phoenix Wiesenhausen war dort im Achtelfinale gegen Kapstadt ausgeschieden, somit war es ein Finale ohne meadowhousische Beteiligung. Es standen sich Inter Salenavo und der SF Vinnycjae gegenüber. Es wurde ein ganz anderes Finale als die beiden zuvor. Inter brach seinen Finalfluch von zuletzt drei Finalniederlagen in Folge und fegte über den Premiere-Cup-Rekordsieger SF Vinnycjae mit sage und schreibe 4:0 hinweg. Einen solch hohen Erfolg hatte es im Premiere Cup bisher erst zweimal gegeben. 1817 besiegte St. Gravenhage Johannesburgh mit 4:0 und vier Jahre zuvor hieß es gegen Sichtburgh gar 5:0. Und in den ersten Minuten brach ein wahrer Hurrikan über den SFV hinweg. Nach zweieinhalb Minuten hatte Drugi Inter durch einen platzierten Weitschuss bereits in Führung gebracht, quasi direkt nach Wiederanstoß rollte der nächste Inter-Express über die Mittelländer. Fünf Minuten waren auf der Uhr, als Antonio de Revo per Kopfball auf 2:0 stellte. So früh hatte nie eine Mannschaft in einem internationalen Finale 2:0 geführt. Und der nächste Rekord wartete schon. Elf Minuten waren gerade einmal gespielt, als de Revo gegen völlig überforderte Vinnycjaeaner auf 3:0 erhöhte und dabei die Abwehr des SF lächerlich machte, als er drei Mann im Vorbeigehen liegen ließ. Vinnycjae zeigte sich völlig neben der Spur und Inter spielte seine ganze Klasse aus, die während des Turniers immer mal wieder aufblitzte. Diesmal blitzte sie im genau richtigen Moment auf. Das Spiel war damit im Grunde bereits entschieden. Inter verwaltete den Vorsprung bis zur Pause und konnte nach Belieben das Tempo anziehen und wieder zurückfahren. Vinnycjae war zunächst um Beruhigung des Geschehens bemüht, um sich dann langsam auch nach vorne zu wagen, jedoch war auch Salenavos Verteidigung auf der Höhe und bereinigte eine brenzlige Situationen souverän. Auch im zweiten Abschnitt änderte sich am Bild des Geschehens wenig. Inter dominierte das Spiel, indem sie Vinnycjae das Feld überließen und in den wichtigen Momenten immer einen Schritt schneller als ihre Gegner waren. So bissen sich Guido Ball und Co. die Zähne an der vor Selbstvertrauten strotzenden Salenaver Mannschaft aus, die wiederum ließen das entschiedene Spiel in der Schlussphase ausplätschern. Doch einen hatten sie noch „in petto“. Eine Minute vor dem Ende startete Paul Semelle einen Alleingang durchs Mittelfeld, wurde von den teils demoralisierten Mittelländern nicht wirklich attackiert und zog dann trocken aus knapp über 20 Metern ab und traf herrlich in den Winkel. Es war passend zum gesamtem Spiel. Inter gelang nahezu alles, Vinnycjae gar nichts. So jubelte Inter Salenavo mit Coach Danal Bzol über den ersten internationalen Titel seit dem Gewinn der World League im Jahre 1793 und über das Ende ihres Finalfluchs. Vinnycjae dagegen scheint langsam einen zu kreieren. Bis 1817 hatten sie jedes ihrer Finals gewonnen, 1818 folgte dann gegen Johannesburgh die erste Niederlage, nun bereits die zweite in Folge. Erstaunlich: Seit Weltstar Guido Ball da ist, haben sie international keinen Titel mehr gewonnen. Nächstes Jahr gibt es jedoch definitv einen neuen Anlauf.

Aus meadowhousischer Sicht hat sich die Reform der internationalen Vereinswettbewerbe vollends gelohnt. Nicht nur aufgrund der berauschenden Leistungen des TSV Wiesen-Zentrum, der auch im kommenden Jahr international spielen wird, dann im Premiere Cup der Pokalsieger. El Grande gewann die World League auf nahezu sensationelle Art und Weise, der FC Eichenstadt bot Schneestadt glänzend Paroli und verpasste den zweiten meadowhousischen Titel nur um Haaresbreite. Einzig im Premiere Cup der Ligameister besteht bei der Leistung des AC Phoenix im abgelaufenen Jahr noch Nachholbedarf, aber wer wüsste dies besser, als der ACP selbst? Und auch für alle Fußballfans hat sich die Reform gelohnt, denn: Drei solche Spiele aufeinanderfolgend am Wochenende – was kann es schöneres geben?

 

Georgie gibt 23-Mann-Kader für Titanienmeisterschaft bekannt – viele Wechsel im Vergleich zur Qualifikation

Mit Spannung war die Bekanntgabe des Kaders der meadowhousischen Nationalmannschaft für die anstehende TM in Masalia und Mompracem erwartet worden. Einige Wechsel waren aufgrund von langwierigen Verletzungen bereits klar, doch hatte man mit einer solch hohen Fluktuation nicht gerechnet. Nationaltrainer Dagobert Georgie sortierte gleich zwölf (!) Spieler aus der Qualifikation aus und nominierte zehn neue hinzu.

„Wir haben sehr viele und sehr lange Gespräche geführt und sind zu dem Schluss gekommen, nach den Entwicklungen in der FLM und vor den anstehenden Herausforderungen einige Wechsel vorzunehmen“, kommentierte Georgie seine Entscheidungen. Dann ließ er aufhorchen mit den Namen, die er von der Liste gestrichen hatte. Einige waren erwartet worden, wie zum Beispiel Robin Rabe, der ein halbes Jahr verletzt war, oder wie Maximilian Lurch, der in der abgelaufenen Qualifikation nur auf insgesamt 18 Minuten Einsatzzeit kam. Zudem musste der Kader noch abgespeckt werden, da bei der TM nur 23 Spieler nominiert werden dürfen und der bisherige Kader 25 Mann stark war. Dann las Georgie, der zusammen mit FVM-Präsident und designiertem Obersten Verfassungsrichter Edward Elch, FVM-Sportdirektorin Mathilda Mausohr und Co-Trainer Michael Molchberg auf der Pressekonferenz zugegen war, die Liste derer vor, die nicht mit nach Masalia und Mompracem fahren. Aus der Abwehr wurden Herbert Fisch, Maximilian Lurch, Heinrich Fichte und Herbert Laube gestrichen. Lurch und Fisch waren als Streichkandidaten bereits gehandelt worden, Fichte und Laube jedoch nicht zwingend. Georgie begründete dies wie folgt: „Wir müssen uns auch immer genau anschauen, was in der FLM über die Saison hinaus passiert. Dementsprechend müssen wir für ein in Kürze anstehendes Turnier die Leute mitnehmen, die ein gutes Jahr hinter sich haben. Dies war bei Heinrich Fichte und Herbert Laube diese Saison leider nicht der Fall. Aber auch für die beiden werden wieder bessere Jahre kommen und ich bin überzeugt, sie bald wieder im Trikot der Nationalmannschaft zu sehen.“ Aus dem bisherigen Kader der Abwehr bleiben Hans-Jürgen Bäumer, Alastor Moody, Geisterus Fürchte-Knallus und Maximilian Maikäfer. Neu nominierte Georgie dafür Ben Drachkopf, Theo Harmann, Igor Cavenza und Heinrich Fluch. Damit wurde die vakante Linksverteidigerposition komplett neu besetzt. Für Igor Cavenza und Ben Drachkopf ist es im Herbst ihrer Karriere die Rückkehr in die Nationalmannschaft, für Harmann und Fluch wird es das Debüt im Meadowhouse-Trikot. Im Mittelfeld strich Georgie Carlo Eisdrache, Robin Rabe, Lorenz Luchs, Nico Canitz und Simon Steinkauz. „Teilweise mussten wir auch auf die Leistungen der jeweiligen Teams in der abgelaufenen FLM-Saison schauen. Unsere Wahl war wirklich sehr schmerzhaft, da diese Spieler auch in der Qualifikation gute Leistungen erbracht haben. Deswegen mussten wir echt knallhart sein, was nicht einfach war“, gab Georgie unumwunden zu. Stattdessen wurden Theodor Fledermaus, Edgar Jatow, Kurt Kreuzotter und Vlad Tepes neu nominiert. Für alle Spieler wird es ihr Debüt in der Nationalmannschaft, zumindest was Pflichtspiele betrifft. „Wir wollten hier eine gute Mischung aus Erfahrung und jugendlicher Frische mit hineinbringen“, sagte Mathilda Mausohr zur Wahl. Weiter mit dabei sind Auge, Oliver van Doihmel, Heinz Lobenau und Aaron Adler. Im Sturm strich der Nationaltrainer Friedrich Flugdrache, Eduard Eichelhäher und Felix Blackbird, neu dabei sind Konrad Exkolber und Sebastian Stieglitz. „Für diese beiden Spieler haben wir uns sehr bewusst entschieden. Konrad Exkolber ist Torschützenkönig der Koenigsliga geworden und Sebastian Stieglitz hat unglaubliche 43 Tore für Wiesen-Zentrum erzielt. Dafür mussten dann eben Friedrich, Eduard und Felix weichen. Auch das fiel uns nicht leicht, weil sie alle über eine großartige Qualität verfügen, aber wir mussten uns die Zahlen der abgelaufenen Saison auch und vor allem auf dieser Position anschauen“, erklärte Co-Trainer Molchberg. Weiter dabei sind Mirco Magiaro und Friedrich Fasan. Einzig auf der Torhüterposition gab es keinerlei Wechsel, dort werden auch weiterhin Rainer Reh, Isaak Igel und Timo Rothenberg die Bälle parieren.

Damit werden gleich acht Spieler zum ersten Mal im Kader der meadowhousischen Nationalmannschaft bei Pflichtspielen dabei sein und einige davon werden mit Sicherheit auch ihr Debüt feiern. Georgie geht damit ein hohes Risiko ein, auch weil er gewiss einigen Spielern, wahrlich verdienten noch dazu, vor den Kopf stoßen musste. Es ist eine durchgewürfelte Mannschaft, von denen viele Spieler noch nie zusammen gespielt haben und es bleiben noch rund vier Wochen Vorbereitungszeit, von denen manche Spieler noch in Finals gefordert sein werden. Es wird also spannend zu sehen sein, ob es Georgie schafft, in so kurzer Zeit Spielsituationen einzustudieren und Abläufe durch zu exerzieren, bis sie zum ersten Spiel am 23. Juni gegen Whale zum ersten Mal gefordert sein werden. „Mich überrascht die hohe Fluktuation des Kaders. Wir haben uns doch einigermaßen sicher für die TM qualifiziert, deswegen verstehe ich das Risiko nicht, dass Georgie mit diesen Nominierungen eingeht“, kritisierte beispielsweise WRF-Experte Oswald Octopus die Aufsehen erregende PK des FVM. Aber es gibt auch positive Reaktionen. AC-Phoenix-Trainer Ingo Igel freute sich zum einen über die Nominierung von Eigengewächs Kurt Kreuzotter: „Es ist toll zu sehen, dass ein weiterer Spieler aus unserer Jugend den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft hat, jemand, den ich auch selbst noch in der Jugend trainiert habe und das macht mich zugegebenermaßen schon etwas stolz.“ Gleichzeitig freute er sich aber auch über die vielen Debütanten, wie Fledermaus, Jatow, Stieglitz oder Fluch. Darin sieht der 45-jährige Igel auch eine Chance: „Gerade solche Spieler strotzen nur so vor Ehrgeiz und positiver Energie. Das kann beflügelnd auf eine komplette Mannschaft sein.“

Es werden also viele mit Argusaugen die Leistung der meadowhousischen Nationalmannschaft beobachten. Georgie hat mit diesen Entscheidungen auch nicht unbedingt für weniger Druck, vor allem auf seine eigene Person, gesorgt. Ob die Mannschaft dem Druck Stand hält, wird man sehen müssen. Aber Qualität ist auf jeden Fall vorhanden. Gerade im Sturm hat man wohl mit einen der besten aller Teams bei der TM. Wir dürfen uns also, wenn man den Zahlen glaubt, auf viele Tore freuen. Und auf viele Fans vor Ort. Laut Titanischem Fußballverband gingen bereits 150 000 Karten nach Meadowhouse. Es wird also laut auf den Inseln.

 

El Grande im Tal der Tränen – AC Phoenix macht das vierte Meisterstück in Folge perfekt

Es war ein Drama, was sich am vergangenen Samstag an der Beerenstraße im El Grander Stadtteil Westkreuz abspielte. 90 Minuten lang rannte der El Grande FC auf das verriegelte Tor des GSC Geisterstadt an, um dieses eine benötigte Tor zum so herbei ersehnten Meistertitel zu erzielen. Und als selbst Torwart Wladoszczik schon in der Hälfte des GSC stand, setzten die Gäste den Konter, der alle Hoffnungen der rund 80.000 Fans im weiten Rund endgültig beendete. Hochmoor umkurvte den herausgeeilten Wladoszczik und musste den Ball nur noch ins verwaiste Tor schieben. 0:1, eine Heimniederlage zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. 800 Kilometer weiter nordwestlich jubelte der Erzrivale im Stadion des Stadtrivalen – wie passend tragisch. Trainer Rudolphus von Canterville gestand nach dem Spiel ein, dass dies vielleicht seine bitterste Niederlage sei, die er je erlebt habe, trotz über 20 Jahren auf der Trainerbank des SC Schloß Canterville. Nur drei Tage nach dem Meilenstein in der World League, mit dem Erreichen des Endspiels, landete der 95 Jahre alte Klub bretthart im Tal der Tränen.

Zur Dramaturgie des letzten Spieltags. Vor dem Fernduell mit dem so verhassten AC Phoenix Wiesenhausen waren noch Giftpfeile aus beiden Lagern geflogen. El Grandes Meriano wollte den Erzfeind „von ihrem verfluchten Thron stoßen“, Rian Rammis bemerkte „die zittern doch schon vor Angst“. Letzterer sollte am Ende Recht behalten. El Grande wirkte zu Beginn gegen defensiv eingestellte Geisterstädter durchaus entschlossen und aggressiv, doch mit zunehmender Spieldauer und abnehmenden Erfolg beim Erspielen von Torchancen stellte sich mehr und mehr Verwirrung ein, wie man jetzt diesen Abwehrriegel doch noch knackt. Geisterstadt schöpfte mehr und mehr Mut und in der zweiten Halbzeit konnte man die Nervosität der El Grander förmlich riechen. Bereits Ende der ersten Halbzeit war Torwart Wladoszczik beinahe ein folgenschwerer Patzer unterlaufen, als er einen Rückpass von Milosic fast ins eigene Tor durchgelassen hätte. Dennoch sprang kurz vor dem Halbzeitpfiff beinahe doch noch der Führungstreffer für den Tabellenführer heraus, als Vercusz eine de-Klerk-Flanke an die Unterkante der Latte köpfte und die Beerenstraße damit fast zur Explosion gebracht hätte. Währenddessen drückte Phoenix beim Stadtrivalen FSV Höhle immer mehr auf den Führungstreffer, nachdem Adler die FSV-Führung durch Caruso relativ zügig wieder ausgeglichen hatte. Die Bedrohung des AC Phoenix spannte ihre Flügel nun auch Richtung Südosten und über die Beerenstraße aus. Nach dem Wechsel bissen sich die El Grander weiter ihre gewetzten Zähne am GSC aus, der jetzt jedoch auch mal sein Glück in der Offensive suchte und dabei mehr als einmal offenbarte, wie angespannt das Nervenkostüm des EFC war. Trotz Egopush am Mittwoch durch den Einzug ins World-League-Finale wirkten die Hausherren nun immer wackeliger und nervöser. Dennoch schafften sie es, auch nach den Wechseln von McTwait für Fesulo und Heimersberg für Froschsee, die Geister an ihren eigenen Strafraum zu schnüren. Wirklich gefährlich wurde es jetzt aber immer öfter nur noch durch Standardsituationen, Milosic köpfte eine Meriano-Ecke direkt auf Katapult. Als dann eine gute Viertelstunde vor dem Ende dann auch noch die Kunde des Phoenixer 2:1 bei Höhle die Runde machte, warf der EFC endgültig alles nach vorne. Jespersen kam für Harmann und hatte direkt eine Abschlusschance, scheiterte jedoch am Außennetz. Als im Light Stadium Fasan mit dem 3:1 dann noch alle El Grander Hoffnungen auf einen FSV-Ausgleich zunichte machte, wussten alle Beteiligten, dass absolut nichts als ein Schuss ins Glück jetzt noch El Grande zum Meister machen würde. Die Minuten ronnen dahin, die Uhr tickte unaufhörlich Richtung Abpfiff und die ACP-Fans, die zahlreich im Light Stadium vor Ort waren, witterten bereits den vierten Meistertitel in Folge. In der 90. Minute fuhr Geisterstadt dann den todbringenden Konter direkt ins Herz des EFC. Nun flossen endgültig die Tränen, bei Fans, klein und groß, männlich wie weiblich, und auch die Spieler sackten in sich zusammen, wie Marionetten, denen man die Fäden durchgeschnitten hatte. In der Nachspielzeit glaubte niemand mehr an ein Wunder, der Rest waren Feierlichkeiten des alten und neuen Meisters und ein Meer aus Tränen an der Beerenstraße. Es gab bereits viele packende Meisterschaftsfinals in der FLM, aber dieses war wohl für den Verlierer eines der bittersten. Besonders die Tatsache, dass man vor dem Spieltag Tabellenführer war und 90 Minuten lang ununterbrochen anrannte und dieses eine verflixte Tor einfach nicht fallen wollte, machte es besonders schmerzhaft für alle El Grander. „Wir sind heute alle am Boden“, sagte von Canterville nach dem Spiel, umringt von trauernden Fans im Innenraum der Beerenstraße. „Dies ist einer der bittersten Tage unserer jungen FLM-Geschichte. Aber wir haben noch zwei Finals und wir haben jetzt zwei Wochen Zeit, um uns auf das erste davon vorzubereiten. Wir werden jetzt ein paar Tage brauchen, um wieder auf die Beine zu kommen, aber dann geben wir wieder Vollgas auf dem Platz.“

Nordwestlich von El Grande war dagegen riesige Freude angesagt. Dass man sich über den vierten Titel in Folge doch gar nicht mehr richtig freuen könnte, stellten die Phoenixer allenthalben ad absurdum. Ausgerechnet beim FSV Höhle Wiesenhausen, dem großen Stadtrivalen, feierte man den insgesamt siebten Meistertitel in der FLM (in der zehnten Saison) und machte den Nachmittag zum Ausnahmezustand. Besonders groß war die Freude, dem Erzfeind aus El Grande den Meistertitel am letzten Spieltag doch noch zu entreißen, vergangene Saison musste man ihn am letzten Spieltag „nur“ verteidigen und hatte dabei nicht wirklich Probleme. „Wir sind super glücklich. Letzte Woche schienen wir es noch vergeigt zu haben mit dieser dämlichen Niederlage gegen Oase, jetzt haben wir den Spieß nochmal umgedreht“, sagte ein freudenstrahlender Trainer Ingo Igel, der es wieder einmal geschafft hat, seine Mannschaft im richtigen Moment exakt richtig einzustellen und den vermeintlich titelgesättigten Spielern wie Praja, de Mendosa oder Rammis wieder Antrieb zu verleihen. Er ist damit nach Donald Duck erst der zweite Trainer in Phoenix‘ FLM-Historie, der seinen Meistertitel verteidigen konnte. Ein pitschnasser Aaron Adler stellte fest: „Wir haben diese Saison unglaublich gespielt, hatten mit El Grande einen irre starken Gegner, der uns zur Höchstleistung getrieben hat, aber die waren jetzt wohl zu nervös und wir waren abgezockt, haben uns vom Rückstand nicht vom Weg abbringen lassen und sind jetzt wieder Meister, das ist Wahnsinn.“ Manager Steffen Winter schob hinterher: „Das sind nun einmal wir. Man denkt, wir sind tot, bringen uns um unseren eigenen Lohn und sowohl jetzt als auch vor zwei Jahren haben wir eine Mannschaft noch von Platz 1 verdrängt und dann auch noch El Grande.“ Viele sprachen hinterher von einem „äußerst süßen Titel“, weil: „El Grande hat vor und während der Saison immer gesagt, sie fangen uns noch ab. Dann hatten sie aber im entscheidenden Moment Angst und das wussten wir. Deshalb war uns ganz genau bewusst, dass unsere Chance heute kommen würde und wir haben sie beim Schopf gepackt“, sagte Alttorwarte Geovanni Akafalas, der 1813 einst sein Team höchstpersönlich zur Meisterschaft geschossen hatte, als er mit nach vorne geeilt war. An diesem Tag beendete er seine Karriere, genau wie Peter-Julius Monkepp. Was ein stilvoller Abgang. Dabei war das Spiel sehr zäh und ging zunächst gar nicht gut los aus ACP-Sicht. José Caruso brachte den FSV nach einer Viertelstunde in Führung und alles sah zu dem Zeitpunkt nach einem ruhigen Nachmittag für El Grande aus. Doch Adler stellte schnell auf 1:1 und so schickte man ein Damoklesschwert nach El Grande. Besonders als man im zweiten Durchgang mehr und mehr auf die Führung drückte, Fasan einwechselte und dann durch Praja in Führung ging und in der 73. Minute erstmals an diesem Nachmittag die Tabellenführung übernahm. Der eingewechselte Fasan beseitigte mit dem 3:1-Siegtreffer dann alle Restzweifel am Phoenixer Auswärtssieg. Als dann Geisterstadts Treffer auf der Anzeigetafel im Light Stadium aufblinkte, waren gut 16.500 Fans völlig außer Rand und Band. Das war die Entscheidung. Der AC Phoenix Wiesenhausen hat damit einen neuen Rekord aufgestellt. Es ist das erste Mal, dass eine Mannschaft vier Titel am Stück gewinnt in der FLM. Selbst in der Grünen Liga hat es das seit den 80er Jahren nicht mehr gegeben. Es ist die oft zitierte Siegermentalität des AC Phoenix, die sie am Ende wieder auf den Thron hievte. Und die am Ende auch Urgestein Geovanni Akafalas zum Ausdruck brachte auf die Frage, ob der ACP nun nach dem frühen Ausscheiden im Premiere Cup der Ligameister und im FVM-Pokal seine Saison gerettet habe: „Absoluter Unsinn, der AC Phoenix hat nicht die Saison gerettet, sondern der AC Phoenix hat mit dieser Mannschaft mal wieder Geschichte geschrieben. Das wird uns so schnell keiner nachmachen.“ Richtig, mindestens vier Jahre auf jeden Fall nicht.

Im Abstiegskampf ging es nicht wesentlich ruhiger zu. Die Unabsteigbaren haben ihren Ruf nun wohl endgültig in Stein gemeißelt. Der WFC Oase, seit Gründung der FLM immer unten drin, aber nie am Ende unter dem Strich, war zur Rückrunde gnadenlos abgeschlagen und schien nun doch den Weg in die Zweitklassigkeit anzutreten. Doch ihre furiose Aufholjagd ab Mitte der Rückrunde machte sich am Ende bezahlt. Weil sie auch ihr letztes Spiel gewannen. Trotz zweimaligem Rückstand in Ahornsburg gewannen die Wüstenfüchse noch mit 3:2 und machten damit den Klassenerhalt perfekt. Sie blieben damit die letzten acht Saisonspiele allesamt ungeschlagen und gewannen ihre letzten vier Spiele gar alle. Darunter waren Siege gegen Ahornsburg, Phoenix und Rubinburgh und ein 7:0 gegen Hogwarts. Ebenfalls Jubel herrschte beim Meister von 1816, dem AC Santo Opalo, der noch nie zuvor so nah an der Zweitklassigkeit gestanden hat. Doch ihre wahrhaftige Galavorstellung gegen den Finalisten des Premiere Cups der Pokalsieger FC Eichenstadt 05 beim 4:2-Heimsieg brachte sie am Ende doch noch auf einen Nichtabstiegsplatz und rettete sie so vor dem Abstieg. Nach dem Spiel feierte der Stadtpark, als hätten sie einen Titel gewonnen. Für die kommenden Jahre ist Konsolidierung angesagt, damit man nicht in jedem Jahr so ein Herzschlagfinale erlebt. Abgestiegen hingegen sind Westerdamm, die eine 2:3-Niederlage beim World-League-Teilnehmer Slevan San Laven hinnehmen mussten und der KFC Fichtenberg, der zwar lange gegen Geisterfelsen-Isenfeld in Führung lag, jedoch am Ende nur 1:1 spielte. Aufgrund der Ergebnisse von Santo Opalo und Oase hätte aber selbst ein Sieg am Ende nicht für ein Happy End gereicht. Für die World League qualifizierte sich am Ende wider Erwarten noch Slevan San Laven, die ihre famose Saison damit veredelten. Auch dort herrschte Ausnahmezustand, da der Sieg gegen Westerdamm erst in der Nachspielzeit gelang und damit konnten sie Konkurrent Geisterfelsen-Isenfeld noch von Platz 5 verdrängen, da diese nicht über ein Remis bei Absteiger Fichtenberg hinaus kamen. So feierten am Ende die Südstränder ihren bisher größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte.

Zum Schluss noch ein kurzer Schwenk in die Koenigsliga. Dort sind am vorletzten Spieltag bereits alle wichtigen Entscheidungen gefallen. Und dort hat einer der größten Traditionsvereine aus Paradies die Rückkehr auf den Fußballolymp gefeiert. Eintracht Lansweg ist erstmals seit 1797 wieder Koenigsmeister. Ihnen reichte ein spätes 1:1 beim starken Aufsteiger Wittenbach, Konkurrent FBV Valreuth spielte parallel nur 2:2 gegen Varberg. Damit beendet nach dem FC Kapstadt letzte Saison die nächste Mannschaft eine lange Durststrecke in Sachen Meistertitel. Das goldene Tor erzielte Anton Hillecke in der 86. Minute und brachte damit die zahlreich mitgereisten Lansweger Fans zum Beben. Trainer Jonas Holdt kam bei der Ankunft des Flugzeugs nur in Unterhose aus der Maschine heraus, vielleicht kein Bild für die Götter, aber eines für die Geschichtsbücher. Am Flughafen in Lansweg feierten bereits mehrere tausend Fans, die Innenstadt verwandelte sich in der Nacht zur Partymeile. Trauer herrscht dagegen beim 1.FC Holstein-Sauerwalder. Nach fünf Jahren Erstklassigkeit ist der 1.FCH wieder in die zweite Liga abgestiegen. Nach einer Horror-Rückrunde sorgte final nun eine 1:2-Heimniederlage gegen das von Gerhard Herme trainierte Selle-Royal für den Absturz. Sie folgen damit dem FC Vao, dem FSV Antananarivo und dem 1.FSV Hiaol ins Unterhaus. Einzig noch offen ist die Frage, wer als Siebter an der World League teilnehmen wird. Bereits qualifiziert sind Valreuth, Entenhausen, Medailivogn (einer dieser beiden wird jedoch im Premiere Cup der Pokalsieger antreten), Okster I und der FC Kapstadt. Entschieden wird sich der Kampf um den siebten Platz nächstes Wochenende, wenn sich Duckenburgh und Johannesburgh im Fernduell gegenüberstehen.

 

Die Ankunft des Meadowhousischen Fußballs auf der Weltbühne – EFC und FCE im Finale

Es sind Feiertage in der Welt des Meadowhousischen Fußballs, die momentan stattfinden. Nicht nur wegen des am Samstag steigenden letzten Spieltages der FLM, der, wie bereits üblich, allerhand Spannung und Dramatik bieten wird, sondern wegen der Leistungen der Meadowhousischen Mannschaften auf dem internationalen Parkett. Endlich, wird manch einer sagen, denn lange hat es wirklich gedauert, ehe der FVM auf der ganz großen Bühne des internationalen Fußballs angekommen ist. Doch seit dieser Woche ist er es definitiv und unwiderruflich.

Begonnen hatte alles am Dienstagabend, als der FC Eichenstadt 05 den Einzug ins Finale des Premier Cups der Pokalsieger perfekt machte. Nach dem verlorenen Hinspiel im heimischen Hexenkessel gegen die gerade international stark aufspielenden Atlanter von Zypruesso Carason rechneten viele mit einem engen Spiel und Vorteilen für die Gastgeber aus Nordtitanien. Doch schon in der ersten Halbzeit ließ der FCE keine Zweifel daran aufkommen, wer den Einzug ins Finale am 06. Juni in Avanjas mehr wollte. Schon nach fünf Minuten verwandelte Karliakov eine gute Hereingabe von Whately von der linken Seite zum 1:0 für die Auswärtsmannschaft, die den Rückstand aus dem Hinspiel damit schon wettgemacht hatte. Es war der Auftakt zu einer Halbzeit, in der vor allem Eichenstadt spielte, Carason, von dem frühen Rückstand scheinbar aus dem Konzept gebracht, schaffte es in den ersten 45 Minuten nicht einmal vor das Tor von FCE-Keeper Vogt, der damit einen so vorher nicht erwartbaren ruhigen Abend erleben konnte. So erspielte sich Eichenstadt Chance um Chance und verwandelte eine davon in der 24. Minute in Person von Work zum 2:0. Ein schöner Steilpass von Zehner McMerrey, Work lief der Innenverteidigung davon und umkurvte schließlich noch Zypruesso-Keeper Gahlward. Der Gästeblock, immerhin gut 10.000 mitgereiste Fans aus Eichenstadt, explodierte. Und die Stimmung wurde noch besser. Sieben Minuten vor Ende der ersten Hälfte erhöhte erneut Andres Work sogar auf 3:0. Ein Doppelpass mit Jatow, die Abwehr aus Atlantis spielte auf Abseits, rückte jedoch zu spät heraus, und Work konnte sich, alleine vor Gahlward, die Ecke aussuchen. Bereits zur Halbzeit war das Spiel so gut wie entschieden.

Zu Beginn der zweiten Hälfte war ein Aufbäumen von Carason jedoch zu erkennen. Drei Chancen, in Person von Javas (54./59.) und Prentice (66.), zwangen FCE-Keeper Vogt zu Flugeinlagen, sodass dieser in der zweiten Hälfte also deutlich mehr Beschäftigung hatte, als noch in der ersten Halbzeit. Dennoch merkte man den Carasonern an, dass sie, vor allem mit zunehmender Spieldauer, immer weniger an ein nun erforderliches Wunder glaubten. Dabei half auch der Ehrentreffer in der 82. Minute nicht, den Botak nach einem Foul von Hallmann an Timosei unten rechts verwandelte. Vier Tore hätte Zypruesso zu diesem Zeitpunkt noch gebraucht, zu viele an diesem Abend. So stand etwa zehn Minuten später das fest, worauf Fans und Verantwortliche bei Eichenstadt in den letzten Jahren immer gehofft hatten, aber kaum glauben konnten: Der FC Eichenstadt 05 steht erstmals seit 1771 in einem internationalen Finale, damals war es das Finale der World League gewesen, das der FCE gegen den FC St. Viken verlor. Der jetzige Gegner kommt aus Mittelland und heißt 1. FC Schneestadt. Der Tabellensechste der Atkánska Liga setzte sich nach einem 3:0-Erfolg im Hinspiel auch bei Eendracht Algro mit 2:1 durch und steht damit als Endspielgegner von Eichenstadt fest. Für den FCE ist es die Chance, erstmals einen internationalen Titel zu gewinnen. Die Vorbereitungen sollen direkt nach dem letzten Spieltag der FLM am Samstag gewinnen, alles soll auf den 06. Juni ausgerichtet werden, vor allem, weil jetzt schon feststeht, dass man nächste Saison nicht international vertreten sein wird. Dennoch feierten Spieler und Trainerteam am Dienstagabend ausgelassen diesen historischen Moment für den Verein aus Wiesenhausen.

Dass es ein historischer Moment war, nicht nur für Eichenstadt, sondern für den Meadowhousischen Fußball insgesamt, dafür sorgte dann jedoch einen Tag später der El Grande FC in der World League. Das von Trainer Rudolphus von Canterville betreute Team, das Tabellenführer der FLM ist und zudem im FVM-Pokalfinale steht, setzte sich am Mittwochabend in Whale beim einmaligen Premier Cup-Sieger 1. FC Theoflorencio durch. Nach dem 2:1-Sieg im Stadion an der Beerenstraße reichte den erneut stark aufspielenden Südmeadowhousern ein 3:3-Remis zum Erreichen des Endspiels. Dabei stand der Einzug ins Endspiel am 05. Juni in Palar faktisch bereits zur Halbzeit fest. Meriano (9.) hatte den EFC mit einem sehenswert direkt verwandelten Freistoß in Führung gebracht, die Kankra (20.) für Theoflorencio recht schnell ausglich. Nach dem 2:1 durch Topstürmer Valdin nach Vorarbeit von de Klerk in der 36. Minute stand der EFC zur Pause jedoch mit mehr als einem Bein bereits im Endspiel, drei Tore hätten die Whaler zu diesem Zeitpunkt erzielen müssen.

Nach Wiederbeginn glich Theoflorencio jedoch tatsächlich schnell aus, und nach den erstaunlichen Ergebnissen der anderen internationalen Spiele dieser Woche wäre wohl auch kaum jemand verwundert gewesen, wenn der FCT nach dem 2:2 durch Candrego (56.) es tatsächlich auch noch geschafft hätte. Doch El Grande hielt dagegen. Nach einer guten Möglichkeit für Salamanca (61.), die um ein Haar die Führung für den FCT bedeutet hätte, machte Ivica Milosic alle Whaleschen Hoffnungen zunichte (67.). Nach einem schön vorgetragenen Konter und einem genauen Zuspiel vom eingewechselten McTwait brauchte er nur noch den Fuß in den Ball halten und überwand damit FCT-Keeper Ragnola zum vorentscheidenden 3:2. Zwar kamen die tapfer kämpfenden Whaler in der 76. Minute durch Salamanca noch einmal zurück, doch mehr wurde es in der verbliebenen Zeit dann nicht mehr. Kurz nach 22:30 Uhr Ortszeit stand auch in Theoflorencio fest: Es wird einen Meadowhousischen Vertreter im Finale der World League geben. Auch hier lagen sich die Vereinsmitglieder jubelnd in den Armen, ist es doch das ganz große Comeback des EFC auf der internationalen Fußballbühne und der dritte Finaleinzug ins Finale der World League nach 1777 und 1791, die damals gegen Vinnycjae und Yamoussokro jeweils verloren gingen. Dieses Mal soll es anders werden, Gegner ist Olympic Werabino, die am Vortag den 1. SC Sichtburgh trotz 2:3-Heimniederlage vergangene Woche noch mit 3:1 bezwangen und ins Endspiel in Palar einzogen. Gegen die personell und individuell stark besetzten Whaler wird es für den EFC mit Sicherheit ein schwieriges Spiel, aber wie sie bereits zeigten, muss mittlerweile jede Mannschaft vor dem Team von Cantervilles Respekt haben.

Im Premier Cup der Ligameister treffen währenddessen Inter Salenavo und der SF Vinnycjae aufeinander. Salenavo hatte am Dienstagabend ein Ausrufezeichen gesetzt, als sie bei Titelanwärter St. Gravenhage deutlich mit 3:0 gewannen und den Pangäanern damit die höchste Heimniederlage auf internationalem Parkett der Vereinsgeschichte zufügten. Der SFV hingegen gewann in Paramaribo nach Hinspielpleite noch mit 3:1 und sicherte sich zum erneuten Mal und zum ersten Mal seit 1818 (Niederlage gegen Johannesburgh) wieder einen Platz im Endspiel, das am 07. Juni in Carason stattfinden wird.

Bei alledem ist jedoch herauszustellen, was für eine Leistung die FLM-Mitglieder in dieser Saison international abgerufen haben. Nur die Atkánska Liga stellt mit Schneestadt und Vinnycjae zwei Teams in den drei Pokalfinalen neben der FLM. Dazu kommen ein Mitglied der WHAT-Liga und eines aus Klondyk. Nicht vertreten ist dabei, wie bereits im vergangenen Jahr, die Koenigsliga, die an ihrer internationalen Performance dringend arbeiten sollte, will sie in vier Jahren nicht potentielle Qualifikationsplätze einbüßen. Von dieser Gefahr ist die FLM nach dieser Saison erst einmal ein Stück entfernt. Ganz im Gegenteil: Sie ist endlich auf der internationalen Fußballbühne angekommen.

 

Perfekte Unterhaltung bei Besuch der Darts-Division in Wiesenhausen inklusive 9-Darter! – Kommt das „Weltspiel“ zurück?

Einmal pro Jahr steigt der Puls aller Dartsliebhaber aus Meadowhouse. An einem der insgesamt 16 Spieltage der Darts-Division macht der Zirkus halt in Wiesenhausen. Im großen Ballsaal auf Schloß Wiesenhausen wurde letztes Jahr zum ersten Mal ein großes Dartsevent in Meadowhouse ausgetragen. Das hat den Veranstaltern so gut gefallen, dass seitdem jedes Jahr ein Spieltag dort ausgetragen wird, so auch in diesem Jahr. Mit dabei alle Granden des Dartssports, inklusive Weltmeister Vladimir Stitov. Die rund 4500 Anwesenden bekamen beste Unterhaltung geboten, tolle Averages, hohe Finishes und sogar den bislang einzigen 9-Darter dieser Divisionssaison.

Schon lange vor Beginn der fünf Paarungen des Abends herrschte ausgelassene Feierstimmung auf Schloß Wiesenhausen. Bei tollem Wetter tagsüber hatte es 4500 begeisterte Fans am Abend nach Ahornsburg verschlagen, um dort bei Pfeilen, Bier und toller Atmosphäre den Tag ausklingen zu lassen. Bereits im ersten Spiel, als der Miwaner Matt Goldman auf den Mittelländer Velka Swayk traf, bekamen die Fans hohe Standards geboten. Nachdem Swayk zunächst auf 6:3 davon gezogen war und damit das Remis schon sicher hatte, drehte Goldman nochmals auf und schaffte noch den 6:6-Ausgleich und damit das Unentschieden. Beide Spieler überzeugten mit einem Average von jeweils knapp über 100 Punkten. Swayks höchstes Finish war eine 123 über Bulls-Eye, Goldman gelang sogar ein 160er-Checkout zum 5:6-Break. Für beide war der Punkt allerdings zu wenig, da beide noch um den Einzug ins Halbfinale kämpfen. Im zweiten Spiel des Abends zeigte der Avasjanraver Stevan Koltora, warum er momentan unangefochten auf Platz 1 der Tabelle steht. Der 50-Jährige Palarer, der bis dato ein überragendes Jahr 1820 spielt, ließ Doppelweltmeister Adrian Lovchek (1811, 1812) überhaupt keine Chance und siegt 7:1. Lovchek drohte zwischenzeitlich gar ein „White Wash“, konnte jedoch zum 1:4 verkürzen und damit die größte Schmach des Darts abwenden. Koltora spielte dabei einen 106er-Average und checkte nacheinander 112, 120 und 152 Punkte. Die 89 zum Match sah daneben nach eine der leichtesten Übungen aus. Lovchek kam nur auf 96 Punkte im Schnitt. Für ihn sollte es später am Abend noch schlimmer kommen. Koltora bleibt damit mit elf Siegen aus 13 Begegnungen ohne wirklichen Verfolger an der Spitze. Er ist damit längst fürs Halbfinale qualifiziert und könnte damit sogar seinen Titel aus dem letzten Jahr verteidigen. Dies gelang bisher nur der Legende Viktor Washa, der 1817 seinen Rücktritt erklärt hatte.

Der „heilige Gral“ des Dartssports ist ohne Zweifel der 9-Darter. Den letzten im TV warf im vergangenen Jahr der spätere Weltmeister Vladimir Stitov beim „Mittelland Masters“. Seit 1816 gab es in der Dartsdivision kein perfektes Spiel mehr und ausgerechnet am Donnerstag auf Schloß Wiesenhausen endete diese Durststrecke. Erneut war Vladimir Stitov beteiligt, diesmal jedoch nur als Gratulant im Duell der Weltmeister gegen Eric Martolod. Martolod siegt 7:4 und schob sich damit auf Platz 4 der Tabelle vor, Stitov bleibt Dritter. Das Spiel war zunächst sehr ausgeglichen, bis zum 3:3 brachte jeder sein Anwurfleg durch. Nach dem 4:3 für Martolod durch ein starkes 91er-Finish war jedoch der Wendepunkt im Spiel gekommen. Im Leg darauf gelang Martolod das perfekte Spiel und brachte damit den großen Ballsaal fast zum Einstürzen. Dabei wählte er die „konventionelle“ Route über zwei 180er und das abschließende 141er-Finish über T20, T19, D12. Der letzte Dart steckte dabei fast in der Doppel-5, Martolod ließ sich jedoch verdientermaßen von den Fans mit Sprechchören feiern. Auch das Leg darauf konnte er für sich entscheiden, Stitov kam noch einmal auf 6:4 heran, Martolod machte das Spiel dann jedoch zu. Am Ende stand ein Average von 101 Punkten, Stitov schaffte gut 98 Punkte. Nach dem 9-Darter Martolods stand jedoch sowieso das gesamte Schloß Kopf. Anschließend kam der Weltranglistenerste auf die Bühne, der es schafft, beinahe alle Turniere zu gewinnen, außer die WM, die er bisher nur 1814 gewinnen konnte. Der Drachonier Mika Volcan spielte gegen John Lowercar, der jeden Zähler braucht, um noch eine Chance auf das Halbfinale zu haben. Für Volcan ging es als Tabellenzweiter vor allem darum, noch Anschluss an seinen Dauerrivalen Koltora zu halten und ganz nebenbei sich vorzeitig fürs Halbfinale zu qualifizieren. Doch Volcan traf auf einen glänzend aufgelegten Lowercar. Der Miwaner schaffte beim 6:6-Unentschieden der beiden am Ende eine 73%-Doppelquote, die höchste des Turniers bislang. Volcan war vom Scoring her klar überlegen, doch Lowercar nutzte jeden kleinen Fehler Volcans sofort aus. Lowercar lag am Ende sogar mit 6:4 vorne, Volcan legte dann jedoch nochmal einen Schlussspurt hin und spielte zwei 12-Darter zum Unentschieden. Beiden brachte das Ergebnis nicht wirklich viel. Volcan spielte einen 100er-Average, Lowercar einen 97er. Ein High Finish schaffte hier keiner der beiden. Es blieb das „niedrigste Niveau“ an diesem Abend.  Für Volcan reichte es am Ende knapp nicht für eine vorzeitige Qualifikation für die letzten Vier.

Denn zum Abschluss des Abends trafen noch zwei Spieler aufeinander, die bereits vorher einmal gespielt hatten. Um die Division nicht noch bis in den Juni hineingehen zu lassen, haben die Veranstalter vor Jahren bereits entschieden, dass jeder Spieler an einem Spieltag zweimal ran muss. An diesem Abend waren es Adrian Lovchek, der bereits von Koltora durchgeschüttelt worden war und Matt Goldman, dessen 6:6 gegen Swayk achtbar gewesen war. Und Lovchek kassierte tatsächlich die zweite 1:7-Niederlage am selben Abend. Goldman überzeugte wie bereits zuvor gegen Swayk, spielte sich sogar noch einmal hoch auf am Ende 103 Punkte im Schnitt, checkte 136 und legte zum 6:1-Zwischenstand sogar mit der 170 das höchstmögliche Finish im Darts hin. Der Ballsaal explodierte noch einmal. Für Lovchek war es ein durch und durch gebrauchter Abend, er landete nur bei 93 Punkten pro Aufnahme und verfehlte zum möglichen 2:5-Anschluss gar sieben Darts auf Doppel. Er muss sich schnellstmöglich wieder fangen, um noch eine Chance auf das Halbfinale zu haben. Noch sind drei Spieltage bis dahin zu spielen und bis auf Stevan Koltora ist noch niemand für das Halbfinale sicher qualifiziert, aber auch niemand ist ohne Chance mehr. Es bleibt also noch genug Spannung bis zum Ende. Für das meadowhousische Darts war es ein mehr als gelungener Abend. Nicht nur der tolle Austragungsort auf Schloß Wiesenhausen und die glänzende Atmosphäre sorgten für eine Pfeile-Party sondern auch die großartigen Leistungen der Spieler und natürlich der 9-Darter von Eric Martolod machten den Abend gänzlich rund. Für Aufhorchen sorgte später am Abend noch die Aussage von PDV-Chef Res Aersmil, der ankündigte, eines der ältesten Turniere des Darts wiederzubeleben. Das „Darts Weltspiel“ existierte von 1786 bis 1799 und fand alljährlich in Vaasa statt, als die Stadthalle dort jedoch abbrannte, wurde aus Kostengründen das komplette Turnier gestrichen. Immer wieder gab es Anstrengungen, das beliebte Turnier wiederzubeleben, sie scheiterten jedoch immer wieder an vollen Terminkalendern und wenig spendablen Sponsoren. Nun werden die Pläne jedoch konkreter. Das Turnier soll, nicht wie früher im Oktober stattfinden, sondern im Juli und als möglicher Austragungsort wurde doch tatsächlich Schloß Wiesenhausen von Aersmil genannt. Noch ist nichts sicher, aber ernsthafte Gespräche mit Stadt, regionalen Partnern und Sponsoren, sowie auch TV-Partnern laufen bereits. Es wäre das erste Dartsturnier, was Meadowhouse exklusiv für sich hätte und das erste große Turnier – früher galt es nach der WM als zweitwichtigstes Turnier im Darts überhaupt – was außerhalb Mittellands stattfinden würde. Es wäre ein weiterer Meilenstein für den meadowhousischen Dartssport.

 

Meadowhouse erwischt bei TM-Auslosung leichte Gruppengegner

Am Mittwochnachmittag loste der Gemeinsame Titanische Fußballverband (GTF) die Gruppen für die Titanienmeisterschaft im Juni und Juli in Masalia und Mompracem aus. Meadowhouse konnte sich diesmal glücklich schätzen. Sonst gab es häufig „Hammergegner“ bei Auslosungen, so zum Beispiel bei der letzten WM mit Paradies und Avasjanrav, diesmal jedoch umging man solche Gegner weitestgehend. In der Gruppe D trifft die Mannschaft von Nationalcoach Dagobert Georgie auf Südland, Charymoyebso und Whale. Die Konkurrenz erwischte es teilweise härter.

„Wir sind zufrieden mit der Auslosung. Jedoch wissen wir auch, dass wir bisher in der TM nicht so viel auf die Beine bekommen haben“, sagte Dagobert Georgie nach der Zeremonie in Masalias Hauptstadt Tvaci. Zudem betonte er: „Jeder der glaubt, dadurch hätten wir das Viertelfinalticket im Vorbeigehen gelöst, dem rate ich, zuhause zu bleiben.“ Die meadowhousische Elf wird in der Gruppenphase zunächst ausschließlich in Mompracem spielen, dementsprechend dort auch das Lager aufbauen. Ab dem Viertelfinale ist offen, ob die Spiele in Masalia oder Mompracem stattfinden. Die Bilanz gegen die jeweiligen Gruppengegner ist durchweg positiv. Gegen Whale stehen bei einer Niederlage und zwei Unentschieden vier Siege zu Buche. Südland schlug man aus drei Spielen gleich dreimal deutlich (3:0, 5:1, 4:0), gegen Charymoyebso spielte man bisher nur zweimal und spielte dabei einmal Unentschieden (2:2) und gewann einmal (1:0). Das erklärte Ziel Halbfinale soll nach der Auslosung auch nicht korrigiert werden. Kommt man weiter, könnten im Viertelfinale Kalavien oder ausgerechnet Grünland warten. Mit beiden hat man noch eine Rechnung offen. Gegen Kalavien verlor man vor vier Jahren in der Gruppenphase 0:2, gegen Grünland schied man ja bekanntermaßen mit 3:6 n.V. im Viertelfinale 1812 aus, nachdem man nach 20 Minuten bereits 3:0 führte. „Ans Viertelfinale denken wir aktuell gar nicht. Wir denken jetzt an unser erstes Spiel gegen Whale“, machte Sportdirektorin Mausohr klar. Das Aufgebot für die WM wird wohl in ein paar Wochen bekanntgegeben werden. 23 Spieler dürfen für das Turnier nominiert werden. Ob sich Änderungen ergeben werden zum Kader für die abgelaufene TM-Qualifikation und gegebenfalls welche, soll dann in einer Pressekonferenz mit Dagobert Georgie und Mathilda Mausohr verkündet werden.

Die Konkurrenz hat teilweise schwierigere Aufgaben erwischt. Dadurch, dass Weltmeister Atlantis überraschend in der Qualifikation scheiterte, rückte Meadowhouse noch in Lostopf 1 vor, weshalb die einigermaßen machbare Gruppenkonstellation unter anderem zustande kam. Grünland trift derweil auf Westparadies, auf die sie auch in de Qualifikation trafen und zudem noch auf Aloe Vera und Kalavien, die wohl als leichter Gruppenfavorit in die Spiele gehen dürften. Titelverteidiger Dagobinien hat dagegen wohl die schwerste Gruppe erwischt. Zusammen mit Julsavien und Transanien, die beide durchaus mit ihren Fähigkeiten angeben können, trifft der zweifache Titanienmeister auf Gastgeber Mompracem. Die dürfen sich im eigenen Land auf äußerst attraktive Gegner freuen, ob sie eine reelle Chance haben, ist aber mehr als fraglich. Der andere der zwei Gastgeber, Masalia, hat auch äußerst gut bestückte Teams mit in der Gruppe. Unter anderem Fantasio, einen der heißen Anwärter auf den Titel, den sie ja vor vier Jahren im eigenen Land im Finale vergeigten, weil Nachbar Dagobinien ihnen die Grenzen aufzeigte, aber auch Meadowhouse-Quali-Gegner Cayenne und Gallertland, die immer noch auf ihren großen Auftritt bei WM oder TM warten. Cayenne beeindruckte, auch zum Leidwesen von Meadowhouse, in der Qualifikation mit sehr soliden Leistungen, auch Gallertland konnte auf sich aufmerksam machen, schlug unter anderem Dagobinien nach 0:2-Rückstand noch mit 3:2.

Über die Konkurrenz macht man sich beim FVM jedoch erstmal keine Sorgen. FVM-Präsident Elch betonte, man werde die Gruppenphase mit „höchster Anspannung“ angehen. Aber: „Es hätte uns wesentlich härter erwischen können, aber gerade deswegen wollen wir voller Vorfreude und Konzentration antreten.“ Die Anspannung und der Ehrgeiz, endlich bei der TM die Leistungen der vorangegangenen WM zu bestätigen, ist den Beteiligten deutlich anzumerken. Auch die Spieler wollen in diesem Jahr Großes erreichen, jedoch auch immer die nötige Lockerheit wahren. „Es bringt nichts, jetzt schon im Vorfeld irgendwelche Sprüche rauszuhauen und sich selbst unter Druck zu setzen. Außerdem haben wir Spieler momentan mit unseren Vereinen immer noch einiges vor der Brust und daher den Kopf aktuell noch nicht auf TM gestellt“, sagte Nationalmannschaftskapitän Auge. Am 23. Juni hat die Nationalmannschaft ihr erstes Spiel gegen Whale, danach folgen Südland und Charymoyebso. „Vielleicht ist es gut, den vermeintlich schwersten Gruppengegner gleich zu Beginn zu haben. Egal wie es ausgeht, man geht danach mit einr ganz anderen Anspannung gegen die anderen beiden Teams“, sagt Dagobert Georgie gegenüber unserer Website. Noch ist ja ohnehin noch einiges an Zeit bis zum zweitgrößten Nationen-Fußballturnier. Bis dahin wird noch vieles passieren, es werden Meister, Pokalsieger, World-League- und Premiere-Cup-Sieger gekürt. Am Ende kommt es – wie immer – auf’m Platz an. Und auch ohne viele Phrasen wird Meadowhouse dieses Mal hoffentlich eine große Rolle bei diesem Turnier spielen. Wir wünschen es uns!

 

Eichenstadt und El Grande lassen Konkurrenz keine Chance – TSV verabschiedet sich würdig

In den internationalen Wettbewerben, die diese Woche anstanden, haben zwei von drei noch vertretenen meadowhousischen Teams das jeweilige Halbfinale erreicht. Bereits am Dienstag machte der FC Eichenstadt 05 im Premiere Cup der Pokalsieger sein Kunststück perfekt, der FCE schaltete den Koenigspokalsieger 1.FC Duckenburgh aus. El Grande gelang gleiches gegen den NFC Nordostoberlingen am Mittwoch in der World League. Am Dienstag hatte sich der TSV Wiesen-Zentrum gegen das übermächtige Olympic Werabino aus der World League verabschiedet, allerdings nicht ohne seine beeindruckende Heimserie zu wahren.

Gegen den WHAT-Vizemeister hatte auch niemand erwartet, dass das kleine Wiesen-Zentrum, dessen Teilnahme am Viertelfinale in der World League schon alleine geschichtsträchtig ist, wirklich eine reelle Chance aufs Halbfinale hätte. Zu groß ist die spielerische Klasse Werabinos, die in der WHAT-Liga in dieser Saison alles in Grund und Boden spielen und de facto bereits als Meister feststehen. Im Hinspiel war das 2:0 der Whaler so auch eine Art Achtungserfolg des personell seit Monaten angeschlagenen TSV Wiesen-Zentrum. Nicht wenige hatten eine Packung befürchtet, wie sie letzte Saison der AC Phoenix in der Gruppenphase des Premiere Cups hinnehmen musste (0:4) – an dieser Stelle sei erwähnt, dass der ACP mit selbigem Ergebnis Werabino im Viertelfinale demontierte. Im Rückspiel war nach dem frühen 0:1 durch Walos am Sportpark an der Höhle auch die Messe weitestgehend gelesen. Doch der TSV raffte sich noch einmal auf und konnte in der Schlussphase das Ergebnis durch Tore von Steinkauz und Stieglitz noch auf 2:1 drehen. Damit wahrte der Verein aus dem Herzen Wiesenhausens auch seine beinahe gruselig beeindruckende Heimserie. In der World League konnte man ausnahmslos jedes Heimspiel gewinnen, dreimal mit 2:1, einmal mit 1:0, dieses Resultat bedeutete auch das Weiterkommen gegen Johannesburgh 06. Somit hat sich Wiesen-Zentrum mehr als würdig aus der World League verabschiedet und diese Saison in die Vereinsgeschichte eingetragen. Ebenso wie die letzte, die sie durch ihre Auftritte auf internationaler Ebene damit mehr als veredelt haben.

Ein paar Stunden früher hatte sich ein paar tausend Kilometer weiter westlich der FC Eichenstadt 05 bereits einen Meilenstein der eigenen Historie gesichert. Nach dem 2:1-Hinspielsieg im „brennenden“ Hexenkessel gegen den 1.FC Duckenburgh, der leicht favorisiert in die Begegnungen hineingegangen war, folgte in der Billianz-Arena im Norden von Paradies ein beachtenswerter 2:0-Auswärtssieg zum Einzug ins Halbfinale des Premiere Cups der Pokalsieger. Dabei profitierten die Eichenstädter zwar von einem Eigentor zum 0:1, in der zweiten Halbzeit besorgte jedoch Andres Work schon nach 56 Minuten die Entscheidung. Rund 11000 mitgereiste Fans machten die Arena zu einem Tollhaus in grün-braun. Der FCE trat dabei äußerst souverän auf und schenkte Duckenburgh, die auch in der Koenigsliga aktuell kriseln, keinerlei Hoffnung auf ein Wunder. Eine grandiose Defensivleistung und eine konzentrierte und mannschaftlich herausragende Offensivleistung machten den Abend zu einem besonderen. Noch nie stand eine Mannschaft des FC Eichenstadt 05 in einem Halbfinale eines internationalen Vereinswettbewerbes. Damit beendete man auch einen Fluch. Schon elf Mal hatte Eichenstadt international ein Viertelfinale erreicht, 1820 sollte das erste Jahr werden, in dem man danach noch im Wettbewerb vertreten war. Nun könnten Gegner wie Schneestadt, Algro oder Zypruesso Carason warten. Es scheint durchaus möglich zu sein, dass man Eichenstadt in diesem Jahr ganz Großes zutrauen kann. Da man im FVM-Pokal ebenfalls im Halbfinale steht, erarbeitet man sich nicht nur langsam den Status der „Turniermannschaft“, sondern könnte den Premiere Cup der Pokalsieger für kommende Saison gar nochmal erreichen.

Der meadowhousische Vizemeister brachte mit exakt den gleichen Ergebnissen den Halbfinaleinzug im Premiere Cup der Ligameister zustande. Gegen den NFC Nordostoberlingen sorgten im Hinspiel Vercusz und van Pleen beim 2:1-Sieg an der Beerenstraße für die ordentliche Ausgangsposition für das Rückspiel am Mittwochabend in Mailodis. Hier stellte El Grande die Weichen schon sehr früh auf Halbfinale. De Klerk und Meriano trafen gegen einigermaßen überforderte Nordostoberlinger, die in der ersten Halbzeit nicht einen Torschuss zustande brachten. Mit ein wenig Glück hätte die Pausenführung für El Grande noch höher ausfallen können. Im zweiten Durchgang schaltete El Grande etwas zurück ohne das Ergebnis jedoch wirklich zu gefährden. Somit warten auf den EFC im Halbfinale Mannschaften wie Werabino, Theoflorencio und Sichtburgh. Ein illustre Runde. Für El Grande ist es ebenfalls die Rückkehr auf die große internationale Bühne. So gesehen hat sich die Reform des internationalen Fußballs für den meadowhousischen Fußball schon einmal gelohnt.

Eine absolute Sensation brachte dagegen im Premiere Cup der Ligameister, in dem der AC Phoenix Wiesenhausen ja bereits gegen Kapstadt ausgeschieden ist, der FC Rennschnecke Schneckzig gegen Inter Salenavo zustande. Salenavo hatte das Hinspiel bereits mit 4:0 gewonnen, doch im Rückspiel drehte Schneckzig richtig auf und schaffte ein sensationelles 4:0 nach 90 Minuten. So ging es tatsächlich in die Verlängerung. Dort schaffte Inter dann aber das so wichtige Auswärtstor zum 4:1 und kam zitternd und schlotternd doch noch ins Halbfinale. Schneckzig gebührt nach diesem Comeback jedoch alle Ehre des Fußballs. Im Halbfinale stehen dort nun mit Inter Salenavo, Paramaribo, Vinnycjae und St. Gravenhage vier absolute Weltklassemannschaften. Wer die Klasse dann auch abrufen kann, wird man noch sehen.

 

2:1 in Cayenne! Meadowhouse nimmt an Titanienmeisterschaft in Masalia und Mompracem teil

Die Erleichterung war deutlich spürbar. Auch wenn nicht viel darauf hingedeutet hatte, dass Meadowhouse am Ende doch die Teilnahme an der TM im Juni und Juli in Masalia und Mompracem noch verwehrt bleiben würde, war allen Beteiligten jedoch anzumerken, dass die Qualifikation einige Kraft gekostet hatte. Der finale 2:1-Sieg gegen Gruppensieger Cayenne jedoch beruhigte alle nervösen Gemüter relativ zeitlich.

Für Cayenne war es die erste Niederlage in der Qualifikationsrunde überhaupt. Das Team von Dagobert Georgie machte es aber noch viel cleverer als im Hinspiel (0:2) und gewann am Ende verdient auf der Insel. Reh rotierte wieder ins Tor, vor zwei Wochen beim 3:1 über Nordverizienien war er noch angeschlagen auf der Bank, dafür nahm Isaak Igel wieder Platz. Die Abwehr war sozusagen „all Ahornsburg“ mit Bäumer, Laube und Moody, einzig der Phoenixer Maikäfer stach heraus. Auf der Sechserposition fand sich diesmal überraschend Carlo Eisdrache wieder – Kapitän Auge hatte sich beim Aufwärmen leicht verletzt – rechts startete Oliver van Doihmel, links Heinz Lobenau, auf der Zehn fand sich Aaron Adler wieder. Im Sturm setzte Georgie im Gegensatz zu vor zwei Wochen wieder auf Mirco Magiaro, neben Eduard Eichelhäher. Das sollte sich später auszahlen. Von Beginn an spielte das meadowhousische Team offensiv, auf Unentschieden spielen wollten sie grundsätzlich nicht, das hatte Georgie im Vorfeld bereits angekündigt. Die Einstellung der Elf stimmte von der ersten Minute an, auch die Körpersprache. Eisdrache und Moody gingen vorneweg und checkten direkt mal den einen oder anderen Cayenner weg. Die Heimelf, für die es um nichts mehr ging, spielte sehr zurückhaltend und abwartend, ähnlich wie im Hinspiel, wo sie durch diese Taktik Meadowhouse zweimal überrumpelt hatten. Diesmal jedoch war das Team von Dagobert Georgie besser vorbereitet und münzte die Überlegenheit auch gleich in Chancen um. Magiaro (6.) und Adler (8.) hatten erste brauchbare Abschlüsse. Schnell sprang dabei auch Zählbares heraus. Adler packte einen überragenden Steilpass aus, der genau getimt auf der rechten Seite bei van Doihmel landete. Der Kapstädter hatte nun freie Bahn und donnerte das Leder kompromisslos zum 1:0 ins Netz (10.). Genau das, was man brauchte auf meadowhousischer Seite, war eingetreten. Ein früher Führungstreffer. So beruhigte man einerseits die eigenen Nerven und zwang andererseits Cayenne dazu, aktiver am Spiel teilzunehmen und eventuell Lücken zu offenbaren. In dieser zehnten Minute hatten sie die Cayenner Abwehr jedoch nach allen Regeln der Kunst hergespielt. Und die meadowhousische Mannschaft machte weiter, ließ jetzt nicht locker und presste weiter bereits sehr früh, teilweise am gegnerischen Strafraum und erarbeitete sich so eine drückende Überlegenheit in der Anfangsphase. Eichelhäher prüfte Cayennes Torwart Momba gleich zweimal (14., 16.), Adlers Schuss zischte nur knapp über die Latte (21.). Cayenne hätte jedoch um ein Haar aus dem Nichts den Ausgleich erzielt, natürlich durch einen Konter. Mboto schickte Mikil auf die Reise, der von Maikäfer noch leicht nach außen abgedrängt wurde und dann aus spitzem Winkel nur knapp am Tor von Reh vorbeischoss (22.). Die Antwort auf diese Aktion hätte jedoch nicht besser ausfallen können. Mirco Magiaro bekam den Ball links am Strafraum, legte ihn sich einmal auf den starken rechten Fuß und zog dann einfach ab und traf genau rechts oben in den Winkel. Torwart Momba schaute nur hinterher, mehr hätte er in dieser Situation auch nicht machen können (26.). Ein Geniestreich von Magiaro, der vor zwei Wochen noch überraschend auf der Bank hatte Platz nehmen müssen. Der Zwischenstand sorgte für erleichterte und fröhliche Gesichter auf meadowhousischer Seite. Da im Fernduell mit Diamantina sogar überraschend Nordverizienien führte, gab es nun auch wirklich gar keinen Anlass zur Sorge mehr. Die Elf von Georgie zog sich anschließend etwas zurück und presste nur noch punktuell, Cayenne kam noch vor der Pause zu Chancen durch Mboto und Cotta, den beiden Torschützen aus dem Hinspiel (33., 41.), die jedoch nicht wirklich problematisch für Rainer Reh waren. So ging es mit einem mehr als zufriedenstellenden Halbzeitstand zum Pausentee.

Nach Wiederanpfiff und ohne Wechsel auf Seiten von Meadowhouse ging es weiter. Georgie hatte seiner Mannschaft wohl auf den Weg gegeben, möglichst früh für endgültige Klarheit zu sorgen. Doch Eichelhähers Kopfball parierte Momba (51.) und Eisdraches Kracher an den Pfosten hört man wohl noch heute im weiten Rund schallen (57.). Doch diesmal fehlte die letzte Kaltschnäuzigkeit vor dem Cayenner Tor und so blieb der dritte Treffer zunächst aus. Stattdessen kam Cayenne langsam mit mehr Offensive und nun musste auch die meadowhousische Abwehr mal ihr Können unter Beweis stellen. Bis auf einen Schnitzer von Maikäfer, dem Giorgios fast den Anschlusstreffer ermöglichte (65.) stand die Viererkette sehr sattelfest. So musste dann schon der eigene Mann her, um wieder für Spannung zu sorgen. Eine Hereingabe vom sehr agilen Mboto lenkte Haudegen Moody unglücklich ins eigene Tor (71.). Das Stadion kam nun nochmal auf, Meadowhouse war jedoch nicht wirklich in Gefahr, trotz der 2:1-Führung, die Diamantina mittlerweile gegen Nordverizienien herausgespielt hatte. Reh musste anschließend eine Flugeinlage gegen Cotta zeigen (75.) und Moody klärte etwas später gut gegen Mikil (78.). Nun wechselte Georgie auch zum ersten Mal und brachte Canitz für Eichelhäher und damit etwas mehr Dichte im Mittelfeld. Damit nahm man Cayenne auch den Wind aus den Segeln. Stattdessen hatte sogar Eisdrache die Möglichkeit zum 3:1, sein Vollsprint über 60 Meter war dann aber jedoch zu viel für ihn nach 85 Minuten, der Schuss war am Ende zu harmlos. Zum Schluss kam noch Luchs für Lobenau, der diesmal relativ unsichtbar geblieben war. So war es am Ende geschafft. Bei Abpfiff lagen sich alle in den Armen. Zu spannend hatte man es gemacht, nach den Niederlagen gegen Cayenne im Hinspiel und in Diamantina. Doch der starke Schlussspurt offenbarte den Charakter der Mannschaft und nun auch endgültig die Trainerfähigkeiten von Dagobert Georgie.

Eine Riesensensation gab es dagegen noch am letzten Qualifikationsspieltag. Weltmeister Atlantis wird nicht an der Endrunde teilnehmen! Nur sieben Punkte nach sechs Spieltagen reichten in der Gruppe zwar für Platz 2, jedoch stellten sie damit den schlechtesten Gruppenzweiten und können nicht am Turnier teilnehmen. Dasselbe Schicksal ereilte Umgor, die ebenfalls Zweiter in ihrer Gruppe wurden, allerdings der zweitschlechteste Gruppenzweite. Da Gastgeber Masalia und Mompracem bereits vorqualifiziert sind, nehmen Umgor und Atlantis nicht an der TM 1820 teil. Hier alle feststehenden Teilnehmer:

Masalia, Mompracem, Grünland, Westparadies, Whale, Südland, Fantasio, Kalavien, Cayenne, Meadowhouse, Dagobinien, Gallertland, Julsavien, Charymoyebso, Transanien, Aloe Vera

Wann die Gruppen ausgelost werden, ist bisher noch nicht bekannt. Spätestens Ende April sollen die Gruppen jedoch feststehen. In welchem Lostopf sich Meadowhouse dabei befindet, ist ebenfalls noch unklar. Da es vier Töpfe á vier Mannschaften geben wird, und Masalia und Mompracem ziemlich sicher die Köpfe der Gruppen A und B werden, dürfte es eventuell sogar Topf 1 werden. Möglich ist jedoch auch, dass nach den erzielten Punkten in der Qualifikation verteilt wird, dann würde es wohl eher Topf 2 werden. Eines ist jedoch sicher: Egal mit welcher Gruppe – diesmal wollen wir nicht wie vor vier Jahren in der Gruppenphase ausscheiden. Und vielleicht wird es ja auch mehr als vor acht Jahren, damals kam ausgerechnet gegen Grünland das Aus im Viertelfinale mit 3:6 n.V.

 

3:1 gegen Nordverizienien – Meadowhouse so gut wie sicher für TM qualifiziert

Die Steine, die allen Beteiligten von ihren schweren Herzen fielen, waren wohl noch am Kap Sanorma zu hören. Unter so viel Druck stand wohl noch nie eine meadowhousische Nationalmannschaft, die Qualifikation zur Titanienmeisterschaft in diesem Jahr in Masalia und Mompracem hing vor dem Heimspiel gegen Nordverizienien am seidenen Faden. Nach dem wichtigen 3:1-Sieg und der parallelen Niederlage Diamantinas in Cayenne stand fest: Selbst eine knappe Niederlage am letzten Spieltag dürfte wohl reichen.

Der Hexenkessel in Eichenstadt gilt seit jeher als schwieriges Pflaster für Auswärtsmannschaften. Demnach war es verständlich, dass der FVM für das letzte Heimspiel der TM-Qualifikation diese Sportstätte als Austragungsort wählte. Und diese Entscheidung hat sich definitv ausgezahlt. Die 57.983 Zuschauer im bis auf den Gästeblock ausverkauften Hexenkessel verwandelten das weite Rund schon beim Einlaufen der Mannschaften in einen atmosphärischen Glutofen. Bei der Nationalhymne flogen einem förmlich die Ohren weg und auch den Spielern war anzumerken, worum es ging. Trainer Dagobert Georgie schickte eine doch relativ junge Mannschaft aufs Feld, Stammtorwart Reh nahm leicht angeschlagen auf der Bank Platz, auch Moody, Eisdrache und selbst Mirco Magiaro fanden sich zunächst als Auswechselspieler wieder. Im Tor stand der junge Isaak Igel, der jedoch seit einiger Zeit beim AC Phoenix Wiesenhausen unter Beweis gestellt hat, zu was er fähig ist. Mit Bäumer und Fürchte-Knallus brachte Georgie dann aber doch etwas Erfahrung in die zuletzt wackelige Verteidigung, neben Fichte und dem jungen Maikäfer. Auge besetzte die einzige Sechser-Position im bewährten Rauten-Mittelfeld, rechts wurde Oliver van Doihmel, links Heinz Lobenau aufgeboten, auf der Zehn startete Aaron Adler. Im Sturm gab es dann eine kleine Überraschung, Mirco Magiaro rotierte zunächst auf die Bank, stattdessen bildeten Friedrich Fasan und Eduard Eichelhäher die Doppelspitze, dies kam nach den zuletzt bockstarken Leistungen der beiden in der FLM dann doch nicht mehr ganz überraschend.

Vom Anstoß weg agierte die meadowhousische Elf sehr zielstrebig, drückte das traditionell defensive Nordverizienien tief in dessen eigene Hälfte. Gute Chancen waren jedoch zunächst Mangelware, zu selten tat sich im letzten Drittel eine entscheidende Lücke auf. So versuchten es Auge und Adler schon relativ früh mit Distanzschüssen, die auf dem nassen Geläuf aber durchaus Gefahr boten, jedoch beide das Tor um etwa einen Meter verfehlten. Defensiv wurde Meadowhouse bis dahin kaum gefordert, vorne ergab sich nach rund einer Viertelstunde die erste dicke Möglichkeit durch Fasan, der nach einer gut getimten Flanke von van Doihmel Nordverizieniens Torwart Ulrum zu einer Blitzreaktion zwang. Das war der erste Vorbote für das, was wenige Minuten später erfolgen sollte. Eine sehenswerte Kombination auf der linken Angriffsseite mündete in eine butterweiche Flanke von Fichte, der den so formstarken Eichelhäher in der Mitte in Szene setzte. Dessen Kopfball landete zunächst am Pfosten, den Abpraller musste der Mann des FC Rubinburgh dann nur noch ins leere Tor schieben – 1:0 nach 21 Minuten, der Hexenkessel zündete zum ersten Mal so richtig. Fast zeitgleich ging ein paar tausend Kilometer weiter südlich Cayenne gegen Diamantina in Führung, was Meadowhouse zu diesem Zeitpunkt in eine mehr als gute Ausgangslage brachte. Der erste Anlauf war erst einmal erfolgreich beendet worden, die meadowhousische Elf schaltete daraufhin einen Gang zurück und presste jetzt nur noch phasenweise. Dies holte allerdings den Gegner besser ins Spiel hinein, was nach einer Unachtsamkeit von Maikäfer direkt in eine gute Chance für Nordverizienien mündete, der Kopfball von Dris war jedoch eher eine Aufwärmübung für den bis dahin beschäftigungslosen Isaak Igel. Georgie wurde jetzt stetig unzufriedener mit dem Auftritt seines Teams, die in dieser Phase weniger Zweikämpfe gewannen und gute Umschaltmöglichkeiten oft fahrlässig liegen ließen. Das bis zum Führungstreffer extrem sichere Passspiel verlor an Präzision und so war es eher Zufall, dass Eichelhäher wie aus dem Nichts das vermeintliche 2:0 erzielte, was jedoch wegen einer Abseitsposition nicht gegeben wurde. Da war dann jedoch wieder ein Hallo-Wach-Effekt für die Georgie-Truppe. Kapitän Auge ging mit entsprechendem Beispiel voran, räumte Swirko rigoros um und packte ein ums andere Mal die Grätsche aus. Die Fans quittierten das mit lautstarkem Applaus und das übertrug sich auf den Platz. Adlers Schuss strich nur knapp am Pfosten vorbei (33.), Fürchte-Knallus‘ Kopfball nach einer Ecke parierte Ulrum blitzgescheit (37.). Kurz vor der Pause leistete sich Meadowhouse dann aber einen folgeschweren Konzentrationsfehler in der Defensive. Nach einem Freistoß stimmte die Zuteilung im Zentrum nicht, Mazolas entwischte Lobenau und nickte ziemlich alleinstehend zum Ausgleich ein (41.). Ohne Not hatte man die Führung aus der Hand gegeben, gegen einen Gegner, der nur dann gefährlich wurde, wenn man es ihm geradezu anbot. Ein solches Angebot war auch die Deckung der Hintermannschaft in dieser Situation. So ging es mit einem mehr als unbefriedigendem Zwischenstand in die Kabine, im Hexenkessel herrschte mindestens leichte Schockstarre. Wenige Minuten zuvor hatte Diamantina in Cayenne den Ausgleich erzielen können, die Situation war nun wieder dieselbe wie vor Anpfiff.

Trainer Georgie reagierte zunächst nicht personell, vertraute weiter den Mannen, die er 45 Minuten zuvor auf das Feld geschickt hatte. Das sollte sich sehr schnell auszahlen. Denn Nordverizieniens Abwehr unterschätzte die Torgefahr des „Haudegens“ Hans-Jürgen Bäumer. Dieser drang nach einem Steckpass von Adler rechts in den Sechzehner, wo ihn niemand wirklich attackierte und trotz spitzem Winkel wagte er den Abschluss und überraschte damit Ulrum, der den Arm nicht rechtzeitig hochbekam. Vier Minuten nach Wiederanpfiff lag der Ball wieder in den Maschen und trug wesentlich der Beruhigung der angespannten meadowhousischen Nerven bei. Im Anschluss spielte Meadowhouse es wesentlich seriöser als in der ersten Halbzeit, die Pässe liefen gut, die Zweikämpfe im Mittelfeld wurden gewonnen und es gab weniger Ballverluste als noch im ersten Abschnitt. Und es herrschte mehr Tempo und Bewegung im letzten Drittel, was sich auf die Anzahl der Chancen auswirkte. Fasans Linksschuss ging noch vorbei (56.), gegen Lobenaus Kopfball musste Ulrum jedoch fliegen (60.). Georgie wechselte wenig später zum ersten Mal und nahm den nervös wirkenden Maikäfer raus, der einige Unsicherheiten in seinem Spiel hatte und brachte mit Alastor „Mad-Eye“ Moody einen erfahreneren Mann für die Innenverteidigung, die mit ihm und Fürchte-Knallus nun nur so vor Erfahrung strotzte. Was blieb, war das doch relativ knappe Zwischenresultat, nur 2:1, das ließ noch einige Möglichkeiten offen für eine haarsträubende Schlussphase. Wirklich gefährlich kamen die Gäste jedoch im kompletten zweiten Durchgang nicht vor Igels Kasten, nur gegen Dris musste sich der Torhüter des AC Phoenix einmal schmutzig machen (71.). Auf der gegenüberliegenden Seite fehlten oft nur Zentimeter. Auges Freistoß landete auf dem Tor (66.), van Doihmels Schuss wurde abgefälscht und ging ans Außennetz (73.) und Eichelhähers Dropkick parierte der gut aufgelegte Ulrum stark (75.). Georgie wechselte ein zweites Mal und brachte Simon Steinkauz für Aaron Adler auf der Zehn, um nun vielleicht durch gefährliche Standards die Entscheidung herbeizuführen. Meadowhouse spielte nun nicht mehr so druckvoll nach vorne, wohl wissend, dass Nordverizienien irgendwann aufmachen würde. So kam es dann auch. Nach einem Ballgewinn durch „aggressive leader“ Auge im Mittelfeld ergab sich die wohl einzige Kontersituation, die Meadowhouse gut ausspielte. Lobenau machte links die Meter und steckte genau im richtigen Moment auf Fasan durch, der links im Strafraum den herauseilenden Ulrum zum 3:1 tunnelte (82.). Nun bebte der Hexenkessel, die Entscheidung war gefallen. In der Schlussphase brachte Georgie noch Magiaro für den starken Eichelhäher. Souverän brachte die meadowhousische Elf dann den Vorsprung über die Zeit und siegte erstmals nach zwei verlorenen Spielen wieder. Da parallel Cayenne Diamantina 3:2 besiegt hatte, liegen vor dem letzten Spieltag in zwei Wochen nun drei Punkte und sieben Tore zwischen Meadowhouse und Diamantina. Das sollte also genug sein, um bei der TM-Endrunde dabei zu sein. Die Mannschaft hielt also dem Druck stand, ohne eine Galavorstellung abzuliefern.

Zudem gab es an diesem Spieltag einige Entscheidungen. Sicher für die TM qualifiziert sind inzwischen neben den Gastgeber Masalia und Mompracem noch Grünland, Südland, Fantasio, Kalavien, Cayenne, Dagobinien, Julsavien und Transanien. Durch die Regelung, dass die beiden schlechtesten Gruppenzweiten sich nicht für die TM qualifizieren, droht Nationen wie Weltmeister Atlantis, Umgor, Carisonien und theoretisch auch noch Meadowhouse ein böses Erwachen. Es wäre daher ratsam, noch zumindest einen Punkt in Cayenne zu holen, um ganz auf Nummer sicher zu gehen. Aktuell stehen Umgor, Atlantis, Carisonien und Charymoyebso noch schlechter da als Meadowhouse in Sachen Punkteausbeute. Wer sich am Ende als Gruppenzweiter noch qualifiziert, ist also noch nicht hundertprozentig sicher.

 

FVM und Vereine beschließen tiefgreifendste Reform in Meadowhouse‘ Fußballgeschichte

Jetzt geht alles ganz schnell. Der FVM und der Zusammenschluss der meadowhousischen Profivereine hat sich auf eine Reform geeinigt, die den meadowhousischen Fußball für immer verändern wird. Schon seit einigen Jahren gab es Bestrebungen, die FLM und SLM „abzuspecken“, um den randvollen Terminkalender zu entlasten. Ab der kommenden Saison wird dies auch geschehen. Die FLM hat nur noch 20 Plätze, die SLM wird aufgeteilt in eine Nord- und eine Südstaffel mit ebenfalls jeweils 20 Plätzen. Und die Nord-Süd-Grenze wird neu gezogen.

Dass es kompliziert werden würde, war jedem Beteiligten vorher klar. Daher war man auch davon ausgegangen, dass eine solche Reform erst für die Saison 1821/22 eingeführt werden würde. Doch nun steht fest: Die Reform greift bereits zur kommenden Spielzeit. Dafür müssen einige Klubs jedoch große Opfer bringen. Aber fangen wir von vorne an. In der FLM ändert sich eigentlich recht wenig. Die aktuelle Saison wird planmäßig zu Ende gespielt, die letzten vier Mannschaften steigen wie gewohnt ab. Doch werden nicht wie gewohnt vier neue Teams aus der SLM nachrücken. So wird die FLM auf 20 Mannschaften verkleinert und statt 46 Spieltage müssen nur noch 38 abgehalten werden. Die alle 14 Tage stattfindenden Spieltage unterhalb der Woche werden somit obsolet. Das war der Hauptgrund für die Reform. 46 Ligaspiele, plus Pokalspiele, plus eventuelle internationale Spiele waren einfach zu viel an Belastung für die meadowhousischen Mannschaften und stellten die Klubs schon in der Vergangenheit vor große Probleme. Aktuell das beste Beispiel für eine zu hohe Belastung ist der TSV Wiesen-Zentrum, dessen Trainingszentrum mittlerweile eher einem Lazarett gleicht. Doch ist diese Art der Verkleinerung der FLM eine Hiobsbotschaft für die Top-Teams aus der noch eingleisigen SLM. Die ersten Vier werden in dieser Saison nämlich nicht wie gewohnt aufsteigen. Der FC Wiesenbach, der FSV Bad Neureich, der 1.FSV Keslenburg und der FSV Klippenburg, die momentan auf jenen ersten vier Plätzen stehen, würden leer ausgehen und müssten auch in der kommenden Saison Zweitligafußball spielen. Für die Mannschaften, die am Ende die ersten vier Ränge der SLM belegen, wird es daher eine finanzielle Entschädigung geben, in Höhe der Differenz der Fernsehgelder für den Ersten der SLM und den ersten Absteiger der FLM. Zudem will der FVM diesen Vereinen Zuschüsse für Kartenverkäufe spendieren, damit die Fans eine Saison für die Hälfte der Ticketpreise ins Stadion gehen können. So bleibt den Mannschaften doch noch ein gewisser Reiz daran, möglichst einen der ersten vier SLM-Plätze in dieser Saison zu ergattern.

Am stärksten von der Reform betroffen ist ohnehin die SLM. Aktuell wie die FLM noch 24 Mannschaften beherbergend, wird die Liga ab Sommer zweigleisig gespielt, in einer Nordstaffel und einer Südstaffel. Die Absteiger aus der FLM würden sich dann dementsprechend in eine der beiden Staffeln wiederfinden. In der laufenden Saison werden jedoch auch, wie in der FLM, planmäßig die letzten vier Teams in die ja jetzt bereits zweigleisige RLM absteigen. Da jedoch die bisherige Grenze zwischen Nord und Süd so verläuft, dass alle 41 Profimannschaften aus Wiesenhausen in eine der Nordstaffeln antreten würden, wurde auch hier eine Neuregelung entworfen. So wird die neue Nord-Süd-Grenze, die entscheidet, ob ein Verein zur Nord- oder Südseite gehört, quer durch die Hauptstadt verlaufen. Sie wird entlang der Großen Straße auf dem Wiesenhausener „Zentralhügel“ verlaufen und geradewegs durch das komplette Land gezogen. Auswirkungen hat dies nur auf die Wiesenhausener Mannschaften, die sich jetzt teilweise umorientieren müssen. So könnte zum Beispiel der DC Drachonia Wiesenhausen, der momentan Tabellenführer der RLM North ist, kommende Saison als Aufsteiger in der SLM Süd antreten, da der Verein südlich der Großen Straße zuhause ist. Gleiches würde umgekehrt für den SV Südwiesenhausen gelten, der eventuell in die RLM South absteigen könnte, obwohl er letzte Saison noch in der RLM North zuhause war. Zugleich soll garantiert werden, dass die ersten beiden Mannschaften der beiden RLMs in jedem Fall aufsteigen. Durch die Verschiebung der Teams von Nord nach Süd könnte jedoch in der RLM South die Situation entstehen, dass ein oder zwei Teams zusätzlich zu den letzten Drei absteigen müssten. Auch in diesem Fall kündigte der FVM Entschädigungen für diese Vereine an. Die Aufstockung der SLM auf insgesamt 40 Mannschaften bedeutet jedoch auch, dass sehr viele Amateurvereine den Sprung in die Elite des meadowhousischen Fußballs schaffen werden. Nach aktuellem Stand könnte sogar ein Team den Sprung von der Amateurliga in die SLM Nord schaffen, da dort noch ein Platz vakant wäre. Zudem könnte der größte Teil der RLM North den Sprung eine Etage höher in die SLM Nord (oder North, die genaue Bezeichnung ist noch unklar) schaffen, da wesentlich weniger Mannschaften aus der momentanen SLM dort Platz fänden, als in der vollen SLM Süd, respektive South. Die beiden SLMs werden jeweils zwei Aufstiegsplätze haben und drei Abstiegsplätze haben. Das bedeutet, dass aus den beiden RLMs bald auch der Drittplatzierte aufsteigen wird. An den drei Abstiegsplätzen wird sich in der RLM nichts ändern. Es wird bis zum Ende der Saison jedoch noch viel Durchmischung geben, sodass aktuell keine Vorhersage getroffen werden kann, wie sich die beiden SLMs kommende Saison genau zusammensetzen werden.

Es gab auf die Reform viele positive Reaktionen, jedoch auch Bedenken. Die Vereine kritisierten teilweise die geringe Vorbereitungszeit und die fehlende Planungssicherheit für die nächste Spielzeit. Positiv wurde jedoch die Reform an sich bewertet und das Verfahren, dass neue Vereine auf die große Bühne hebt, anstatt mehr Mannschaften absteigen zu lassen, wie es anfangs auch überlegt worden war. Die FLM erlebt dabei die geringsten Veränderungen, was aufgrund der internationalen Wettbewerbe auch positiv zu bewerten war. Mit den Entschädigungen für entgangene Aufstiege oder unerwartete Abstiege et cetera, waren viele Vereinsvertreter ebenfalls einverstanden, wenn auch nicht zufrieden. Die Reform gewährt, dass nur in Einzelfällen Nachteile entstehen, in der Masse jedoch viele Vorteile. Man wird so mehr Mannschaften die Möglichkeit geben, in den Top-Ligen Meadowhouse‘ Fuß zu fassen und wird so auch einen kleinen Ausgleich zumindest zum Lostopf schaffen, der nach dem Ostbekenntnis fast die Hälfte der FLM in die unteren Ligen katapultierte. Viele Teams wie Frankenthal, Südwiesenhausen oder Laubenberg kamen seitdem nie wieder auch nur in die Nähe von Erstligaluft. Aufgrund der wahrscheinlichen Konkurrenzsituation in der zweigleisigen SLM kann man davon ausgehen, dass zumindest ein Klub wie Frankenthal mal wieder ans Tor zum Oberhaus klopfen würde. Das ist jedoch auch ein weiterer Kritikpunkt. Durch die Hinzunahme von mittelklassigen Drittligamannschaften in die SLM fürchten viele einen Qualitätsverlust im meadowhousischen Fußball. Gegenargumente lauten häufig, dass durch den weniger umfangreichen Spielplan eine Qualitätszunahme erfolgen wird, da die Spieler mehr Training bekämen, sowie durch die steigenden Einnahmen der bisherigen Drittligateams ein Qualitätsloch maximal vorübergehend der Fall wäre. Egal, wie man es am Ende auch bewertet – diese Reform wird den meadowhousischen Vereinsfußball für immer verändern.

 

Schlitten-WM vorbei – viel Spaß und Trubel trotz widrigen Witterungsverhältnissen

Die alle zwei Jahre stattfindende Wiesenhausener Schlitten-WM ist am vergangenen Samstag zuende gegangen und bot mal wieder viel Spaß und Kuriositäten auf dem Gestrüppstädter Hang. Ausreichend Schnee gab es allemal, jedoch setzten die starken Winde den Beteiligten ordentlich zu. Aus Sicherheitsgründen war der Rodeltag des 8. Februar verschoben worden, daher war am 15. Februar erst der letzte Tag der WM, eigentlich hätte dieser am Freitag sein sollen. Die Sieger dieses Jahres waren in der Einzelwertung Dobby, der den Hang in sagenhaften 11,71 Sekunden runterraste und in der Spezialkategorie der „Wiesenhausener Höllenfahrt“ siegten Richard Mantöpsrochen mit seinem Bruder Ferdinand, die es in 16,92 Sekunden den Hang hinunterschafften und von der Jury mit einer 1,4 in der Bewertung „Kuriosität“ bewertet wurden. Am weitesten geflogen war Thea von Wiesenklee aus Oase.

Elf statt zehn Tage wurden es am Ende aufgrund der Rodelabsage vom 8. Februar. Die niedrigen Temperaturen im Januar, verbunden mit reichlich Schneefall ab dem 20. Januar, garantierten zunächst wunderbare Bedingungen in Gestrüppstadt. Im Schnitt besuchten rund 4500 Zuschauer am Tag die teilweise wirklich lustigen Rodeleinlagen von Prominenten und weniger Prominenten. Oft waren bei letzteren die ganzen Familien und Freundeskreise unter den Fans, die ihre Favoriten lautstark anfeuerten. Gleich am ersten Tag war König a.D. Johannes von Daunenfels am Start, der auf einem extra für ihn angefertigten Geisterschlitten, der von der Jury genehmigt worden war, einige Probleme hatte, heil unten anzukommen. Mehrmals hatte er Gleichgewichtsprobleme, fast ging er bei der „Schanze“ über Bord, der berühmt-berüchtigten rund 70 Zentimeter hohen Schwelle am unteren Teil des Hangs, er konnte sich jedoch gerade noch festhalten und ging schließlich mit 17,03 Sekunden über die Ziellinie. „Der Schlitten war Schuld, der Schreiner von Burg Daunenfels, Herr Friedburg, hat ihn schlecht zusammengebaut“, scherzte Johannes und zog damit einige Lacher aus dem Publikum auf sich. Vorzüglich locker und unterhaltsam führten dabei Johannes-Karl Lange und Rudi Rabe durch das Programm, die durch ihre launige Moderation sowohl bei den anwesenden Zuschauern, als auch beim Fernsehpublikum wieder punkten konnten. Zudem stritten sie heftig über die Regelmodifizierung, die seit dieser WM gilt. Die Organisationskommission hatte im letzten Jahr beschlossen, nur noch Holzschlitten zuzulassen, da die „Bobs“ zu oft zu Vorteilen auf der Schanze führten und außerdem aus Plastik seien, was bei Stürzen dazu führen könnte, dass Plastiksplitter in der Natur übrig blieben, die unbedingt aus Umweltschutzgründen vermieden werden sollten. „Ein bisschen sehr streng“, nannte Rudi Rabe diese Regeländerung, obwohl sich eine große Mehrheit der Teilnehmer ebenfalls für diese ausgesprochen hatte. Johannes-Karl Lange argumentierte, die Kommission habe vorbildlich gehandelt und sowohl der Umwelt, als auch Dagobert Duck, dem das Grundstück gehört einen großen Gefallen getan. Der Disput führte so weit, dass man Angst haben musste, dass gleich eine wilde Schneeballschlacht hinter dem Moderationstisch stattfindet, zum Glück kriegten sich die beiden Streithähne (respektive Streitraben) wieder schnell ein. Dagobert Duck, der als „Experte“ zugegen war, trug ebenfalls einen großen Teil zur heiteren Atmosphäre bei, indem er viele lustige Anekdoten von vorherigen WMs zum Besten gab (etwa die Geschichte, als er 1810 selbst mitfuhr und seinen Geisterschlitten mit Whiskey einrieb, damit er besser durch den Schnee gleiten konnte, und er durch die alkoholischen Dämpfe besoffen unten ankam), oder als er für Steffen Winter zwei Jahre später extra seinen Supermarkt noch aufschließen musste, damit dieser vor seinem Start einen Schluck Feuerwasser zu sich nehmen konnte, um wach zu werden, da er die Nacht vorher bis 4 Uhr morgens bei Lord Knackser gearbeitet hatte. Lustig war ebenfalls, als Lange ihn darauf ansprach, ob er die Einnahmen durch die Verpachtung seines Grunstücks an die Organisatoren der Schlitten-WM auch ordentlich versteuere, Duck erstmal kurz stockte. Lieber Finanzminister Hubmaier, vielleicht fragen sie bei Dagobert Duck nochmal nach wegen seiner Steuer.

Viele weitere Prominente gaben sich an den weiteren Tagen die Ehre. Nach vier Tagen führte der Molchendorfer Buchhalter Markus Beisenheber mit einer Zeit von 12,39 Sekunden die Gesamtwertung an, doch dann kam die Stunde des Hauselfen Dobby. Im Interview mit Lange und Rabe vor seinem Start hatte er noch für Gelächter gesorgt, als er erzählt hatte, dass er wenige Tage zuvor noch sein Seepferdchen gemacht hatte, er kenne sich nun aus, wenn es nach unten geht. Was dann folgte, dürfte im Jahresrückblick 1820 definitiv zu sehen sein. Wie es den Regeln nach erlaubt ist, es aber nur wenige tun, legte er sich den Schlitten zunächst vor, bis dieser langsam losrollte, um dann mit einem gekonnten Hechtsprung auf den Schlitten zu springen und auf dem Bauch bergab zu rasen. Durch sein geringes Gewicht drückte er den Schlitten nur so weit nach vorne, dass er an Geschwindigkeit zulegen konnte, aber das Gleichgewicht nicht verlor. An der Schanze flog er fast vier Meter durch die Luft – damit verfehlte er hier eine weitere Bestmarke nur knapp – bis er dann unter tosendem Jubel mit 11,71 Sekunden im Ziel ankam. Den Allzeitrekord hält bislang und auch weiterhin Michael Mausschmidt aus Ahornsburg, der 1816 11,20 Sekunden schaffte. Somit war Dobby nur gut 50 Zehntelsekunden vom Rekord entfernt. Jubelnd sprang der Hauself in die Höhe und genehmigte sich erstmal eine Bratwurst. Am Tag darauf musste das Rennen dann wegen des Sturms abgesagt werden, die nächsten Tage konnte zwar gerodelt werden, die Winde blieben jedoch stark und beeinträchtigten das Treiben merklich. Lange, Rabe und Duck verkrochen sich ins Zelt, durch das es jedoch immer noch ordentlich pfiff. Am 13. Februar war dann jedoch das Wetter wieder gut und die lang erwartete Spezialkategorie konnte stattfinden. Die „Wiesenhausener Höllenfahrt“. Zwei Schlitten aneinander festgebunden, wahlweise nebeneinander oder hintereinander und ab ging es. Hier war dann einiges los. 25 Fahrten wurden absolviert, darunter zum Beispiel Severus Snape mit Minerva McGonagall, die Gebrüder Mantöpsrochen oder Anton Regger mit seiner Frau Birgit. Am Ende gewannen hochverdient die Brüder aus dem Hause Mantöpsrochen. Richard, der ausgewiesene Bösen-Experte und MD-Chef, steuerte den vorderen Schlitten – soweit man von steuern reden konnte – im hinteren saß sein Bruder Ferdinand, ihm gehört ein Autohaus in San Laven. Jedoch wechselte die Reihenfolge immer wieder, weil sie quasi im Trudelflug den Hang regelrecht hinunter schlitterten, bevor es dann an der Schanze zur größten Kuriosität der diesjährigen WM kam. Richard flog in hohem Bogen von seinem Gefährt, konnte sich jedoch im Fallen noch an Ferdinands Schlitten festhalten, der ihn die letzten Meter hinter sich herzog und ins Ziel rettete. Ansonsten wäre das Rennen ungültig gewesen (es wäre bei weitem nicht das einzige gewesen). Dass nach so einer wahren „Höllenfahrt“ noch eine Zeit von 16,92 Sekunden heraussprang, war wahrlich beachtenswert. Es war die schnellste Zeit bei der Höllenfahrt, sodass die Jury leichtes Spiel hatte, da die Mantöpsrochens in beiden Kategorien (Zeit und Kuriosität) klar vorne lagen. Von 25 Rennen endeten am Ende 12 als ungültig, weil einer oder beide vom Schlitten fielen, unter anderem auch die Reggers. Verletzungen gab es zum Glück nur wenige, das schlimmste war ein verknackster Fuß.

Am Samstag war für Dobby dann Zittern angesagt. Die ganze Zeit war er vorne geblieben, mehrere Male war es die Tage zuvor jedoch knapp gewesen. Ronald Beckers aus Klippenburg schaffte 11,99 Sekunden, Mareike Isenotter gar 11,85. Doch am Samstag kam niemand mehr wirklich in die Nähe von Dobby und er konnte tatsächlich jubeln. Ausgerechnet dem kleinen Hauselfen wurde der „Silberschlitten“, der immerhin 20 Kilo wiegt, überreicht, er hatte redlich Mühe, die Hälfte seines Körpergewichtes zu stemmen. Insgesamt wurde ein Preisgeld von rund 175.000 Tropalen erspielt, das an die Internationale Kindernothilfe gespendet wurde. Die Mantöpsrochens bekamen den „Silbernen Doppelschlitten“ überreicht, die „Silberne Schanze“ ging an Thea von Wiesenklee aus Oase, die mit 4,12 Metern den weitesten Flug über die Schanze schaffte.

Chronik der Wiesenhausener Schlitten-WM:

1806:
Einzelsieger: Marc Mäusebussard (12,22 Sek.)
Sieger „Höllenfahrt“: Ingo und Inga Igel (16,58 Sek.; 1,8)
Weitester „Schanzenflug“: Ricarda Rehlein (3,88 m)

1808:
Einzelsieger: Oswald Octopus (12,19 Sek.)
Sieger „Höllenfahrt“: Karl Fröhlich und Wilhelm Schmied (17,15 Sek.; 1,5)
Weitester „Schanzenflug“: Ulrich Mühl (4,01 m)

1810:
Einzelsieger: Mathilda Mausohr (12,04 Sek.)
Sieger „Höllenfahrt“: Hemes Rems und Gerhard Herme (16,24 Sek.; 2,0)
Weitester „Schanzenflug“: Steffen Winter (4,48 m)

1812:
Einzelsieger: Stefan Schaurig (12,45 Sek.)
Sieger „Höllenfahrt“: Hans und Helga Haubentaucher (16,89 Sek.; 1,4)
Weitester „Schanzenflug“: Donald Duck (4,36 m)

1814:
Einzelsieger: Mirco Magiaro (11,97 Sek.)
Sieger „Höllenfahrt“: Quentin Weiß und Timo Beuthoff (16,39 Sek.; 1,8)
Weitester „Schanzenflug“: Mirco Magiaro (4,17 m)

1816:
Einzelsieger: Michael Mausschmidt (11,20 Sek.)
Sieger „Höllenfahrt“: Marko Maszliškuš und Wolfgang Mirenis (17,13 Sek.; 2,0)
Weitester „Schanzenflug“: Percival S. McLeach (4,41 m)

1818:
Einzelsieger: Peter Pelikan (11,52 Sek.)
Sieger „Höllenfahrt“: Guido Ball und Franz-Ludwig von Adlerburg (17,74 Sek.; 1,7)
Weitester „Schanzenflug“: Frank Busch (3,95 m)

1820:
Einzelsieger: Dobby (11,71 Sek.)
Sieger „Höllenfahrt“: Richard und Ferdinand Mantöpsrochen (16,92 Sek.; 1,6)
Weitester „Schanzenflug“: Thea von Wiesenklee (4,12 m)

 

Optimismus statt Panik – Der neue AC Phoenix Wiesenhausen

Am Ende war es ganz knapp. In der 87. Minute erzielte Stilian Vercucz am Mittwochabend im FVM-Pokal-Achtelfinale den entscheidenden Treffer für den El Grande FC und warf damit den amtierenden Pokalsieger und Dauergewinner dieses Wettbewerbs, den AC Phoenix Wiesenhausen, aus dem Turnier. Ein historischer Moment für den großen Rivalen des ACPhW, dem es zuvor seit der Gründung der FLM nie gelungen war die Mannschaft aus der Hauptstadt zu besiegen, wenn diesmal auch nur im Ligapokal. Das Stadion an der Beerenstraße explodierte bei diesem Treffer und wenig später beim Schlusspfiff erneut, die ACPhW-Spieler verließen enttäuscht den Rasen und der EFC feierte mit seinen Anhängern in der Fankurve. Im Innenraum des Stadions gab Ingo Igel emotional das Spiel wieder, konstatierte schließlich jedoch auch, dass der EFC dieses am Ende nicht unverdient und mit ein wenig Glück gewonnen habe. Ähnlich äußerten sich auch einige der Spieler und Sportdirektor Winter vor den Kameras. Doch eine Sache blieb aus, die dem ACPhW in den letzten Jahren mit Sicherheit nicht erspart geblieben wäre: Fragen nach Verantwortlichen, Fragen nach der Zukunft des Trainers, der Mannschaft und des Managements. Und auch vonseiten des Vereins blieb es in den Tagen nach der immerhin historischen Niederlage ruhig, ein Vorgehen, das noch vor zwei Jahren unmöglich gewesen wäre. Es ist zu merken: Der Verein AC Phoenix Wiesenhausen hat sich verändert, ist ruhiger, sachlicher und weniger hektisch geworden. Auf Rückschläge folgen eben nicht sofort Debatten über Personal und Fragen an die Einstellung der Spieler, den Rückhalt des Trainers im Verein und bei der Mannschaft oder die getätigte Transferpolitik. Seit beinahe zwei Jahren ist diese Tendenz nun zu beobachten und deren Basis liegt im Wesentlichen in drei zentralen Bereichen: Trainerteam, Personalpolitik und Erwartungshaltung.

Betrachtet man zunächst den ersten Bereich des Trainerteams, so kann man den Trend zu einer insgesamten Beruhigung des Vereins vor allem an einer Person festmachen: Ingo Igel. Der ehemalige Rechtsaußen der legendären Phoenixer Mannschaft aus den 1800er Jahren übernahm am 01. Juli 1818 das Zepter beim größten meadowhousischen Verein von Interimstrainer Willi Entenbach und trat ein durchaus schweres Erbe an. Obwohl seine Verpflichtung schon Monate zuvor festgestanden hatte, wünschten sich damals nicht wenige, Entenbach würde seinen Vertrag doch noch verlängern, auch wenn der damals 66-Jährige dies immer ausgeschlossen hatte. Ingo Igel kam in einer bewegten Zeit, Topstars wie Manuel Shevchenko, Valerij Carbonath oder André Dschiwicki, die den Verein über Jahre geprägt hatten, verließen diesen unmittelbar vor seinem Amtsantritt und neue Identifikationsfiguren waren gefragt. Die Saison begann mit einer überraschenden und historischen Hinrunde des Erzrivalen El Grande FC, der bis dahin nie eine ernsthafte Bedrohung für die jährlichen Meisterschaftsambitionen des ACPhW darstellte, und Phoenix fand sich zeitweise fast zwanzig Punkte hinter dem vormals so harmlosen Erzrivalen wieder. Im Laufe der Hinrunde wurde, gerade als einige Spiele in Folge verloren gingen, auch erstmals Kritik an Igel laut, doch sollte diese in der Rückrunde verstummen. In einer furiosen Aufholjagd sicherte sich der ACPhW am Ende tatsächlich noch den Titel, Höhepunkt dabei mit Sicherheit der 3:0-Erfolg über El Grande, gewann zudem den Pokal und verpasste das Premier-Cup-Finale denkbar knapp im Duell mit dem SC Schloß Canterville. Spätestens jetzt waren sämtliche Kritiker verstummt, Igel hatte bewiesen, dass er mehr als würdig ist, den größten meadowhousischen Verein zu trainieren.

Und auch in dieser Saison steht der ACPhW zurzeit in der Liga bestens da. Durch zwei Siege gegen den Drittplatzierten DFC Düsterwald (3:0) und gegen den Erzrivalen El Grande FC (3:2) stehen aktuell sieben Punkte Vorsprung zu Buche, die in der FLM zwar nichts heißen mögen, für die Qualität der Mannschaft aber umso mehr spricht. Nicht zu vergessen ist dabei die historische Marke von neun Auftaktsiegen zu Beginn der Saison und einer Bilanz von dreizehn Siegen aus vierzehn Spielen am vierzehnten Spieltag. Die Fußballwelt war sich einig: Einen besseren AC Phoenix gab es nur damals, unter Donald Duck. Doch natürlich blieben die Ergebnisse nicht immer so gut und der erste wirkliche Tiefpunkt erfolgte im Dezember: Das Aus im Premier Cup der Ligameister gegen den amtierenden Koenigsmeister FC Kapstadt, bei man das Rückspiel mit 0:3 verlor. Enttäuschung machte sich erstmals breit, war man doch so gut in die Saison gestartet, doch eines folgte nicht: Diskussionen um den Trainer. Das, was gerade unter dem dauerkritisierten Jacinto Pesos jahrelang die Regel gewesen war, erfolgte nun nicht. Und das hat vor allem mit Ingo Igels Ansehen im Verein zu tun, aber vor allem auch mit seiner Fähigkeit, auf Rückschläge zu reagieren, was Phoenix mit drei von vier siegreichen Spielen im neuen Jahr erneut machte. Somit ist vor allem Ingo Igel ein großer Anteil an diesem neuen AC Phoenix Wiesenhausen zuzuschreiben, natürlich auch seinem Trainerteam um Co-Trainer und ebenfalls ehemalige Phoenix-Legende Friedhelm Fuchs.

Doch auch ein anderer Bereich hat sich in den letzten beiden Jahren fundamental gewandelt: Die Personalpolitik. Sportdirektor Steffen A. Winter, der unter der Ägide von Pesos ebenfalls mehr als ein Mal in der Kritik stand, scheint mit Igel, der noch Spieler war, als Winter zum Verein stieß, ein sehr gutes Verhältnis zu pflegen. Und nicht zuletzt ließ sich Winter von Igel auch davon überzeugen, anstatt Millionen für teure Neuzugänge auszugeben, verstärkt auf die eigene Jugend zu setzen, ein Plan der weitestgehend komplett aufgegangen ist. Spieler wie Ingo Igels Sohn Isaak, Maximilian Maikäfer, Kurt Kreuzotter, Aaron Adler und Friedrich Fasan sind heute zum Teil Stammkräfte und haben etablierte Spieler wie Geovanni Akafalas, Mika Schnäkkinen, Marijo Prevucena, Antonio de Mendosa oder Dubia Praja verdrängt, leistungsmäßig unter Druck gesetzt oder sind gleichwertiger Ersatz. Dass diese von Igel bereits in der Jugend trainiert wurden, ist natürlich ein weiterer Vorteil, während einige der alten Garde ihren momentanen Trainer noch als Spielerkollegen kennen. Somit muss auch festgehalten werden, dass die Verpflichtung Ingo Igels als Trainer von Sportdirektor Winter seinerzeit das richtige Signal war, auch wenn dies damals vielleicht einige anders sahen.

Aber natürlich gab es neben den Jugendspielern dennoch Einkäufe aus anderen Vereinen, zum Teil auch zu einem stattlichen Preis. Doch auch hier ist zu sehen, dass Manager Winter deutlich sparsamer mit seinem Etat umgeht als in den Jahren zuvor. Gerade im Vergleich zur Zeit nach Donald Ducks Entlassung 1813, als der AC Phoenix Unsummen für Spieler ausgab, investiert der Verein heute relativ wenig in neues externes Spielerpersonal, und wenn, dann meist erfolgreich. Transfers wie Alvaro Rodriguez, Alejandro Cideste, Mika Petrovic, Franco Sottopiède, Igor Cavenza und Doran Kasimirovic zeigen deutlich, dass der ACPhW nicht mehr nur die absoluten Topteams der Welt als Anbieter von Spielern wahrnimmt, sondern auch mittelgroße bis kleine Vereine, was vor allem das Beispiel von Cideste zeigt, der 1818 für 1,5 Millionen aus Echo-Tal zum Hauptstadtclub wechselte und dort groß aufspielte. Zwar gab es auch einige Fehleinkäufe, beispielsweise Scott McCorley oder der zu dieser Saison aus Mövental gekommene Philip Djaknovic, der sich bisher nicht durchsetzen konnte, doch halten sich diese Fehlgriffe in Grenzen und betreffen meist ohnehin nur Ersatzspieler und nicht den A-Kader. Somit ist eine gewisse Mäßigung auf dem Transfermarkt und das Vertrauen vonseiten der Verantwortlichen im Verein, dass auch Spieler, die nicht von namhaften Vereinen kommen, großes vollbringen können, die zweite Säule des neuen AC Phoenix.

Die dritte und letzte Säule, die hierbei zu nennen ist, ist die einer veränderten Erwartungshaltung. In den Jahren bis 1818 musste das Ziel des ACPhW stets das des Triples sein, also der Gewinn von Meisterschaft, Ligapokal und Premier Cup. Mit dem Erfolg, dass dies nicht einmal gelang, wobei man teilweise nah dran war. Vor Beginn der ersten Saison von Ingo Igel hingegen waren die Erwartungen zunächst niedrig, zu sehr war man noch geschockt von den Entwicklungen unter Pesos in der Vorsaison, als man sich zwischenzeitlich im Mittelfeld der Tabelle wiederfand. Und dann übertraf Igel alle Erwartungen. Beinahe schaffte er das, was selbst Donald Duck seinerzeit nie gelungen war: In der FLM auf Meisterkurs nach einer furiosen Aufholjagd, im Ligapokal als Finalist feststehend, scheiterte er letztlich im Premier Cup, wie bereits erwähnt, im Rückspiel des Halbfinals. Die anderen beiden Titel gewann er und übertraf damit sämtliche Erwartungen. So war es deshalb verständlich, aber nach sonstigen Maßstäben des Vereins schon erstaunlich, dass Vereinspräsident Duck und Manager Winter vor der Saison die Losung ausgaben, dass es zwar nach wie vor das Ziel sei, so viele Titel wie möglich zu erringen, eine Saison mit nur einem Titel oder gar überhaupt keinem Titel, etwas was seit Gründung der FLM noch nie passiert ist, jedoch auch nicht schlimm sei. Eine solche Aussage wäre noch 1817 nie zu vernehmen gewesen. Doch zeigt es, dass im Verein die Klarheit besteht, dass der AC Phoenix einerseits nicht immer und alles gewinnen kann, weil dies realistisch gesehen unmöglich ist, auch wenn es in den einzelnen Spielen der Anspruch sein sollte, und auf der anderen Seite, dass die Vereinsverantwortlichen und auch die Fans hinter dieser Losung stehen und nun, da die Chancen auf zwei Titel bereits vergeben sind, nicht anfangen, destruktive Kritik zu äußern. Natürlich kann eine solche Haltung dann Gefahren mit sich bringen, wenn es nicht gut läuft, da die Tendenz dazu besteht, vieles schön zu reden oder mit einer Leistung zu schnell zufrieden zu sein, doch zeigten die Spiele der letzten Monate klar, dass die Mannschaft selbst sich genug Druck macht, gut zu spielen, was sehr wirksam und deutlich harmonischer vonstatten ging, als konstanter Druck durch Verantwortliche und Medien von außen. Somit ist also dies, eine gänzlich veränderte Erwartungshaltung im Verein, die dritte Säule für den neuen AC Phoenix Wiesenhausen im Jahre 1820.

Wie sich der Verein in näherer Zukunft weiterentwickeln wird, ist natürlich nur schwer absehbar, mit Sicherheit wird in dieser Saison der volle Fokus auf die Meisterschaft in der FLM gelegt, doch spricht vieles dafür, dass Ingo Igel, sollte Phoenix nicht in totale Schieflage geraten, noch lange Trainer bleiben wird. Viele hoffen, dass er eine ähnliche Ära prägen kann wie seinerzeit Donald Duck und das feste Vertrauen, das Duck damals hatte, hat auch Igel heute bereits. Er vermittelt den Verantwortlichen und den Fans stets, dass der Erfolg über kurz oder lang kommen und wird und hat damit fast immer recht.

Was die Transferpolitik angeht, so sind in diesem Sommer sicherlich weitere Veränderungen des Kaders zu erwarten. Torwartikone Geovanni Akafalas, der von seinem Nachfolger Igel in dieser Saison endgültig auf die Bank verdrängt wurde, hat seinen Abschied in Form seines Karriereendes bereits angekündigt, will dem Verein darüber hinaus jedoch erhalten bleiben. Ähnliches gilt für den altgedienten Rechtsverteidiger Peter-Julius Monkepp, der seinen Abschied ebenfalls forciert, da seine Position dauerhaft von Stefan Hinterwimmer ausgefüllt wird. Unklar ist hingegen der Verbleib von Rechtsaußen Rian Rammis, der seinen Stammplatz an Mika Petrovic verlor und der von Philip Djaknovic, der sich nicht gegen die starke Konkurrenz in der Innenverteidigung um Sottopiède, Maikäfer, Fürchte-Knallus und Gabelweihe durchsetzen konnte und zeitweise noch hinter Jungspieler Hirschhorn sechste Wahl war. Die Veträge noch einmal verlängert haben hingegen die beiden Altmeister Ivan Mimiczik und Marijo Preucena, die, sofern Rammis den Verein verlassen sollte, die beiden letzten Spieler sind jener goldenen Generation wären, mit denen Ingo Igel noch zusammen auf dem Platz gestanden hat. So ist zu vermuten, dass Phoenix in der Sommerpause nur sehr vereinzelt nachrüsten wird und einen großen Fokus auf die Entwicklung der jungen Spieler legen wird. Mit Schleiereule, Gabelweihe und Hirschhorn sind gleich drei neue Spieler in dieser Saison in die A-Mannschaft vorgestoßen, die sich noch mehr oder weniger finden müssen, wobei ihnen Igel helfen wird. Doch gerade Schleiereule war in den letzten Wochen vermehrt für Kurzeinsätze zu sehen und soll langfristig wohl zu einem Sechser umgebildet werden, da für einen zentralen Mittelfeldspieler, seine eigentliche Position, im Phoenixer System kein Bedarf besteht.

So dürfte die Entwicklung beim AC Phoenix Wiesenhausen in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren, sofern nichts unvorhergesehenes passiert, mit sachlicher und ruhiger Hand und einem großen Vertrauen in die lang gesuchte und nun endlich gefundene Kontinuität weitergehen und sich der Erfolg, so sind sich alle sicher, über kurz oder lang einstellen, auch ohne ständige Mahnungen oder große Panik. Das ist der AC Phoenix Wiesenhausen im Jahre 1820.

 

Georgie und die Suche nach dem verlorenen Spielspaß

Die letzten Ergebnisse der meadowhousischen Nationalmannschaft waren gelinde gesagt ernüchternd. Ehrlich gesagt waren es zwei deftige Pleiten. Zunächst am Tag nach dem siebten Nationalfeiertag die 0:2-Niederlage gegen Tabellenführer Cayenne, bei dem man mit den umgebenden Umständen überfordert schien, am vergangenen Samstag dann die 0:3-Packung in Diamantina, gegen die man im Hinspiel noch mit 5:0 ein absolutes Schützenfest gefeiert hatte. Seitdem ist aber kaum mehr was übrig vom erfrischenden Offensivfußball mit vielen Toren und gut anzusehendem Fußball. Trainer Dagobert Georgie muss seine Mannschaft schnell wieder auf die richtige Bahn lenken, sonst droht mit einer Nicht-Qualifikation für die TM der absolute Super-GAU.

Fast wirkte es so, als sei es erwartet worden. In den Interviews nach dem Spiel in Västeräs klang manchmal fast Resignation durch. Vielsagend war das Zitat von Führungsspieler Magiaro, der zugab, schon nach zehn Minuten gewusst zu haben, dass es nichts werden würde an diesem Abend. Das mag ehrlich sein, offenbart aber auch die fast schon unweigerlich auftauchenden Charakterfrage der Mannschaft. Auch die Taktik von Dagobert Georgie, der eine offensiv begabte Mannschaft in einem 4-5-1 auf den Rasen schickt, war am Ende fragwürdig. Diamantina musste das Spiel zwingend gewinnen und von Spielern wie Magiaro, Auge, Fürchte-Knallus und Moody dürfte man eine gewisse Abgezocktheit mittlerweile erwarten und verlangen. In der Anfangsphase des Spiels wirkten die Gastgeber zudem verunsichert und gehemmt. Dort hätte man mehr nach vorne wagen müssen und die psychisch angeschlagenen Nordlichter dort bereits ausschalten können. Stattdessen konzentrierte man sich auf eine solide Abwehrarbeit und holte Diamantina somit unnötig ins Spiel. Mit jeder Minute keimte das Selbstvertrauen bei Brückner, de Jong und Co. mehr und mehr auf, bis sich die Gastgeber langsam aber sicher ein klares Übergewicht erspielt hatten. Als Magiaro den ersten Torschuss abgab (26.), hatte Brückner bereits zweimal freistehend die Chance auf die Führung (18., 21.) und hätte zudem einmal einen Elfmeter bekommen müssen, als Fürchte-Knallus an seinem Trikot zog (24.). Dennoch war nicht das große Feuerwerk angesagt, Diamatina wirkte nach wie vor zaghaft in den Offensivaktionen, Meadowhouse attackierte aber auch oft zu spät in der eigenen Hälfte, sodass selten echte Kontergelegenheiten heraussprangen. Magiaro wirkte als einziger Stürmer vorne trotz seiner Präsenz oft einsam, da die beiden Zehner Auge und Adler meist an der Mittellinie agierten. Nur bei Standards spürte man so wirklich Torgefahr auf Seiten der meadowhousischen Elf. So verfehlte Lobenau nach einem Abpraller das Tor nur knapp (31.), etwas später war Magiaro in Abseitsposition als er einen Kopfball nach Auge-Freistoß an den Pfosten köpfte. Und kurz vor der Pause belohnte sich dann Diamantina für deren stärker werdendes Übergewicht. Samuel de Jong, der Sechser des FC Kapstadt, traf nach einer zu kurzen Abwehr von Moody zum 1:0 (41.). Moody hatte eine Flanke ins Zentrum zurück abgeblockt, wo de Jong vorm Strafraum nur auf diese Gelegenheit gelauert hatte. Torwart Reh sah dem strammen Schuss ins rechte Eck nur hilflos hinterher. Bis zur Pause verwaltete Diamantina dann die Führung relativ mühelos.

Georgie musste spätestens jetzt erkannt haben, dass sein bisheriger Plan nicht aufgegangen war, doch behielt er die Formation vorerst bei. Nur tauschte er den wirkungslosen Eisdrache auf der Sechserposition aus und brachte mit Simon Steinkauz einen frischen Mann. Dieser besetzte neben Adler die Zehnerposition, dafür rückte Auge auf die Sechs zurück. Nach der Pause änderte sich jedoch erst einmal gar nichts. Die Führung hatte Diamantina den noch fehlenden Mut verschafft und nun agierten sie noch zielgerichteter und sicherer in ihren Offensivbemühungen. Der Ball lief gut, die Laufwege stimmten und die meadowhousische Abwehr hatte bereits in den Minuten nach dem Wechsel ihre liebe Müh. Zunächst verpasste Franznik eine scharfe Hereingabe von Paulovic knapp (49.), dann parierte Reh exzellent gegen einen Kopfball von Oldie Brückner (52.). Brückner, der bereits 37-jährige Vollblutstürmer, war dann aber treffsicher. Nach 55 Minuten schraubte er sich bei einer Ecke höher als Fürchte-Knallus, obwohl dieser fast zehn Zentimeter größer ist, und nickte aus sechs Metern zum 2:0 ein. Das Stadion in Västeräs tobte, die meadowhousische Elf stand bereits jetzt mit dem Rücken zur Wand. Nun erst reagierte Georgie, brachte mit Flugdrache für Canitz einen zweiten Stürmer und stellte somit das System auf 4-4-2 um. Das hatte Wirkung. Mit zwei Stürmern wirkte Meadowhouse sehr viel gefährlicher und unberechenbarer im Aufbauspiel. Klug war ebenfalls, mit Flugdrache einen schnellen, wendigen Stürmer zu bringen, der für ordentlich Dynamik sorgte. Beinahe hätte er auch kurz nach dem 2:0 den Anschluss hergestellt, doch war Hansson im Tor der Gastgeber wachsam (62.). Doch ein wirkliches Übergewicht konnte sich Meadowhouse bis zum Schluss nicht erspielen. Zwar waren sie jetzt aktiver und druckvoller, das lag jedoch auch daran, dass Diamantina nun nicht mehr so wuchtig nach vorne spielte. Bei Meadowhouse ging sehr viel durch die Mitte, die beiden Außen Lobenau und van Doihmel waren nahezu unsichtbar, allen voran Oliver van Doihmel. In der Schlussviertelstunde brachte Georgie mit Eduard Eichelhäher noch einen dritten, jungen Stürmer, dafür ging Geisterus Fürchte-Knallus aus der Partie. Als die Mannschaft kurz vor Schluss mit Wucht auf den Anschlusstreffer drängte und durch Eichelhäher, Magiaro und Adler drei gute Chancen vorweisen konnte (79., 81., 83.), fuhr Diamatina den finalen Konter, den Torsson frei vor Reh veredelte (85.). Am Ende war die 0:3-Packung perfekt, gegen eine zwar gut eingespielte, aber nicht überall namhaft besetzte Mannschaft, die man zudem im Hinspiel noch mit 5:0 abgefertigt hatte. Ursachenforschung muss betrieben werden. Zwei Monate bleiben dafür an Zeit.

Klar ist: Im Heimspiel gegen Nordverizienien (11.03. in Eichenstadt) muss ein Sieg her. Parallel spielt Diamantina in Cayenne, gewinnt Meadowhouse und verliert Diamantina, ist die Qualifikation so gut wie sicher. Andernfalls könnte es eine sehr kurze Amtszeit von Dagobert Georgie gewesen sein. Die große Frage ist zudem, wie aus neun Toren aus den ersten beiden Quali-Spielen (5:0, 4:1) null Tore in den letzten beiden Spielen (0:2, 0:3) geworden sind. Momentan wirken die Offensivaktionen der Georgie-Elf recht harmlos und man hat nicht wirklich das Gefühl, als würden viele Tore gelingen, geschweige denn überhaupt welche. Dieses Problem muss Georgie schnell beheben, mit Nordverizienien wartet eine Mannschaft, die recht defensiv agiert und gegen Cayenne (1:1) bewiesen hat, dass sie auch punkten können. Möglich ist natürlich die Problemlösung mit einem anderen System – denn klar ist, dass sich der Trainer vercoacht hat – oder auch mit der Forcierung spezieller Spielsituationen gegen defensiv eingestellte Mannschaften. Am Ende zählen wie immer die Ergebnisse. Und auch wenn Dagobert Georgie ein echter Vollblut-Meadowhouser ist, könnte es ihm den Job kosten, wenn sich die Mannschaft am Ende tatsächlich nicht qualifizieren sollte. Doch noch wollen wir den Teufel nicht an die Wand malen.

 

Entlassung von Hemes Rems offenbart strukturelle Probleme beim VfL Polsingerschersch

Es sollte die „Traumehe“ schlechthin werden. Im Sommer 1816 stellten die Verantwortlichen des paradiesischen Hauptstadtklubs VfL Polsingerschersch einen Mann vor, der dem ins Mittelmaß zementierten VfL wieder Rang und Namen geben sollte. Hemes Rems, 1803, 1812 und 1813 Koenigsmeister mit dem FC Entenhausen geworden, übernahm den Verein seiner Geburtsstadt, mit dem er sich seit jeher verbunden fühlte. Große Hoffnungen ruhten auf dem heutigen Außendromorniss. International sollte es hergehen im Südosten von Paradies, ein Ziel, was man mit vielen Investitionen in Spieler und Infrastruktur erreichen wollte. Und in Person von Hemes Rems auch mit einer gehörigen Prise Prestige. Die Entlassung von Hemes Rems am vergangenen Montagmorgen zeigt nun vor allem eines: Einen Mangel an Struktur und Professionalität.

Dreieinhalb Jahre war Rems im Amt gewesen, bevor der Verein am Montag um 8 Uhr per Pressemitteilung die Trennung bekannt gab. Danach folgte eine Pressekonferenz mit Präsident Matthias Kern und Sportdirektor Erik Hetloff, in der man die Gründe für die Entscheidung erläuterte. Dass diese sehr schwer gefallen war, nahm man den beiden Männern auch ohne deren Betroffenheitsmienen ab, immerhin war Rems nach dem Gespenst von Canterville der zweite große Name, der den gewünschten Erfolg nicht brachte. Darüber hinaus war er auch eine wahre Identifikationsfigur für das komplette Umfeld. Letztendlich war die neuerliche Negativserie eine zu viel. Unter Rems war der VfL vor allem eines: Konstant unkonstant. Mal folgten sechs Siege aufeinander, danach gaben sich die sieglosen Spiele nacheinander die Klinke in die Hand. Aus den letzten acht Ligaspielen gelang dem Hauptstadtklub nur ein Sieg (5:1 in Yamoussokro) bei drei Unentschieden und vier Niederlagen. Die letzte Niederlage in Johannesburgh (3:2) und der damit verbundene Absturz auf Platz 14 war nun zuviel. Eine am Ende folgerichtige Entscheidung, die sich zugegebenermaßen in den letzten Wochen angedeutet hatte. Die Vereinsführung bewies lange Geduld, nun war diese jedoch zu Ende. Dabei war Rems erfolgreicher als Rudolphus von Canterville. In seiner ersten Saison holte er 60 Punkte und beendete die Saison auf Platz 9. Die zweite Saison war dann mit 55 Punkten und Platz 12 relativ ernüchternd. Dennoch verlängerte man kurz vor Ende der Spielzeit den Vertrag um weitere zwei Jahre. In der vergangenen Saison waren es dann gar 62 Punkte und der achte Platz. Für das so dringlich angepeilte Ziel internationales Geschäft reichte es aber dennoch erneut nicht. Drei Versuche, kein Treffer. Mancher Verein hätte bereits früher die Reißleine gezogen, doch Rems genoss vor allem aufgrund der teilweise fulminanten Spielweise in der Rückrunde 1819 (5:2 in Valreuth, 6:1 gegen Johannesburgh) noch weiterhin Kredit. Doch am Ende führte dies nicht ans Ziel. Erstaunlich war die hohe Fluktuation des Kaders vor jeder Saison. Zweimal in Folge war der VfL die aktivste Mannschaft auf dem Transfermarkt, ohne den ersehnten Platz 7 zu erreichen. Und es kamen sehr namhafte Spieler. Unter Anderem holte man in der Rems-Ära Admir Terzic, John Leescott, Schneckkarl Schneckovo, Christoph Kröger oder Eugen Petker. Alles letztlich ohne Erfolg. Also doch ein Mangel an Trainerkompetenz? Nur, wenn man oberflächlich beobachtet.

Auch Rudolphus von Canterville, ebenfalls Trainer von Weltrang, hatte in Polsingerschersch keinen Erfolg. Zuvor war Amadeus Sininger, der „Vizemeister-Macher“ von 1812 geschasst worden. Das Problem liegt also tiefer. Sicherlich ist Rems nicht frei von Schuld zu sprechen. Ebenso wenig die Spieler, die in verschiedenen System oft nicht das umsetzten, was das jeweilige System beinhaltet. Jedoch ist aber vermutlich die Vizemeisterschaft 1812 Fluch und Segen zugleich gewesen. Mit „nur“ 63 Punkten hatte der VfL damals den größten Erfolg seit der Jahrhundertwende verbuchen können (ja, Rems holte letzte Saison nur einen Punkt weniger und wurde Achter), jedoch setzte dann auch eine Spur Größenwahn ein in der Hauptstadt. Man steckte sehr viel Geld in die Trainingseinrichtungen, holte externe Berater für fast jeden Bereich ein, die Kosten explodierten plötzlich. Zwar ist der Verein finanziell gesund, allerdings blieben die Erwartungen nach der sehr überraschenden Vizemeisterschaft konstant hoch. International wollte man spielen, am besten jedes Jahr, vielleicht sogar mal im Kampf um den Titel mitmischen. Obwohl man vor der Saison 1811/12 höchstens mal einen einstelligen Tabellenplatz erreicht hatte und zwischendurch sogar mal zweitklassig spielte. Plötzlich war der Mythos des „schlafenden Riesen“, der endlich aufgewacht war, entstanden. Doch so plötzlich er erwacht war, so schnell schlief er auch wieder ein. Schon in der darauffolgenden Saison wurde man nur Neunter, später sogar Elfter oder Zwölfter. Amadeus Sininger wurde gefeuert, das Gespenst kam, brachte viel Prestige mit und scheiterte. Dann kam Rems, brachte viel Prestige mit und scheiterte. Woran? Vermutlich an einem Verein, der nach Platz 2 vor sieben Jahren vor allem in Quantität und nicht in Qualität investierte. Nach wie vor hat der Verein extrem hohe Ausgaben, da eine total aufgeblähte Infrastruktur vorherrscht. Dennoch geriet der Klub bisher nicht in finanzielle Schwierigkeiten, da die Einnahmen trotz den alljährlich verpassten Premiere-Cup-Teilnahmen sprudelten. Mal schauen, wie es in Zukunft aussieht, denn das der Verein auch nächste Saison nicht international spielt, scheint klar zu sein, zumal man auch im Koenigspokal bereits augeschieden ist. Der neue Trainer Darius Scholtysik, zuletzt Co unter Rems, wird die Mannschaft zunächst bis zur Winterpause trainieren, bei guten Ergebnissen auch bis mindestens zum Saisonende.

Der VfL Polsingerschersch offenbart sich durch die Entlassung von Hemes Rems als ein Verein, der den Anspruch auf Topfußball hat, aber nicht die nötigen Strukturen dafür geschaffen hat. In einer Negativserie in der Saison 17/18 hatte Torwart Michael Görg in einem Interview bereits die Vereinsführung für deren „überzogene Erwartungshaltung“ kritisiert und angemahnt: „Das, was man einfordert muss man vorleben. Anders geht das nicht.“ Görg ist immer noch da. Der Trainer nicht mehr.

 

Fünf von sechs meadowhousischen Teams überzeugen auf internationaler Ebene

Im Premiere Cup und in der World League haben die meadowhousischen Mannschaften im Gesamtbild sehr überzeugt und fast alle die nächste Runde erreicht. Der AC Phoenix Wiesenhausen siegte locker im Premiere Cup der Ligameister bei Außenseiter Madling (3:1, 3:0), der FC Eichenstadt 05 setzte sich im Premiere Cup der Pokalsieger gegen den AEF Anfalas durch (2:1, 3:1) und in der World League kamen der TSV Wiesen-Zentrum (1:1, 2:1 gegen Sao Grüno), der FSV Höhle Wiesenhausen (3:0, 2:1 gegen Halden) und der El Grande FC (2:1, 2:2 gegen Ranjos) weiter. Einzig die TuS Burg Daunenfels schied aus, gegen den FCK Medailivogn setzte es nach einem 1:2 im Hinspiel eine satte 0:5-Klatsche. Insgesamt war es jedoch eine sehr erfolgreiche Woche für den meadowhousischen Fußball, der damit international auf sich aufmerksam machen konnte.

Besonders der Auftritt des Außenseiters TSV Wiesen-Zentrum war beachtenswert. Schon in der ersten Runde der World League gegen den AEF Drachendamm hatte man sich souverän durchgesetzt, gegen den FC Sao Grüno, den aktuellen Tabellendritten der Grünen Liga, machte man mit einem 2:1-Heimsieg alles klar. Im Hinspiel war man ebenfalls bereits sehr entschlossen aufgetreten, bekam dort erst kurz vor Schluss das 1:1 eingeschenkt, im Rückspiel zog man dank einem sehr mutigen Auftritt schnell auf 2:0 davon. In der zweiten Halbzeit kam der FC stärker ins Spiel und kam schnell zum Anschlusstreffer. Der TSV musste dann einige kritische Momente überstehen, die Konter vergaben sie dann leichtfertig, doch brachten sie dank einer couragierten Abwehrleistung den Sieg über die Zeit und zogen unter großem Jubel im Sportpark an der Höhle ins Achtelfinale der World League ein.

Einen wahrhaft berauschenden Auftritt hatte der FSV Höhle Wiesenhausen im Hinspiel beim FK Halden hingelegt. Furios siegten sie in De Litland mit 3:0 und legten damit schon mehr als nur einen Grundstein für das Weiterkommen. Im Rückspiel setzten die De Litländer alles auf eine Karte und spielten voll nach vorne. Schnell gingen sie auch in Führung und witterten Morgenluft. Doch war Höhle in den entscheidenden Momenten zur Stelle und schlug eiskalt zu. So glichen sie relativ zügig nach dem Rückstand wieder aus, sodass es mit 1:1 in die Pause ging. Nach dem Wechsel war Halden bemüht, weiter nach vorne zu spielen, kam jedoch nicht mehr wirklich in gefährliche Abschlusssituationen. Stattdessen verteidigte Höhle gut und als Haldens Bemühungen gegen Ende des Spiels erloschen, setzten sie den 2:1-Schlusspunkt und gewannen damit auch das Rückspiel. Ein solcher Auftritt war gegen den mehrfachen Premiere-Cup-Teilnehmer FK Halden nicht erwartet worden. Somit steht der FSV Höhle Wiesenhausen ebenfalls im Achtelfinale der World League.

Der El Grande FC hatte mit dem 1.SC Ranjos schon einen echten Brocken in der 2. Runde erwischt. Mit einem 2:1-Sieg im Hinspiel an der Beerenstraße legte man sich eine ordentliche Ausgangssituation für das Spiel in der atlantischen Hauptstadt, die jedoch auch einige Tücken barg. Doch das Gespenst von Canterville schaffte es, den 1.SC Ranjos taktisch auszugucken und sorgte mit einem überraschend offensiven System für Verwirrung beim SCR. So stand es durch einen Doppelschlag nach rund einer halben Stunde 2:0 für El Grande und das Spiel war damit quasi bereits entschieden. Nach dem Wechsel allerdings legte Ranjos einen Zahn zu und schaffte noch den Ausgleich. El Grande brachte das Unentschieden am Ende über die Zeit und sicherte sich damit gegen eine echte Mannschaft von Welt das Weiterkommen ins Achtelfinale. So könnte der EFC wieder auf der internationalen Fußballbühne zurück sein.

Die TuS Burg Daunenfels dagegen ist die einzige meadowhousische Mannschaft, die aus der World League ausgeschieden ist. In der ersten Runde hatte die TuS noch dank der Auswärtstorregel den SV Dörfle bezwungen, nun war der Tabellenzweite der Koenigsliga FCK Medailivogn der Stolperstein. Im Heimspiel auf dem Burghof Süd war man noch knapp mit 1:2 unterlegen, in Medailivogn setzte es nun eine deftige 5:0-Klatsche. Vor allem nach der Pause dominierte der FCK fast nach Belieben, die TuS war teilweise mit sich selbst überfordert. Der Auftritt war bisher der Tiefpunkt der bisher eher ernüchternden Saison. Nun gilt der Fokus erstmal der FLM, in der es gilt, nun den Schalter umzulegen.

Im Premiere Cup der Ligameister hatte der AC Phoenix Wiesenhausen keinerlei Probleme mit dem Weiterkommen. Im Hinspiel gegen den Außenseiter 1.FC Madling hatte man sich beim 3:1 durch ein Eigentor die Chance verbaut, quasi schon sicher für die 2. Runde qualifiziert zu sein. Das spielte in Madling jedoch keine Rolle. 3:0 setzte man sich locker und souverän durch. Dabei hatte man zu keinem Zeitpunkt Probleme gegen einen sehr limitierten Gegner. Eventuell könnte man sich damit auch Selbstvertrauen für die FLM geholt haben, wo die Ergebnisse zuletzt ernüchternd waren. In der nächsten Runde könnten allerdings schon echte Kracher auf den ACP warten, da sich Mannschaften wie Canterville, Westerloe, Vinnycjae oder St. Gravenhage ebenfalls souverän qualifizieren konnten.

Zu guter Letzt war noch der FC Eichenstadt 05 im Premiere Cup der Pokalsieger gefordert. Gegen den rhûenschen Pokalsieger AEF Anfalas hatte man im Hinspiel bereits 2:1 gewonnen, sogar auswärts, damit war die Chance auf ein Weiterkommen für den wankelmütigen Tabellenelften der FLM schon sehr gut. Im Rückspiel stellte man schnell die Weichen auf Sieg. Zur Pause führte der FCE bereits mit 1:0, spielte sehr überzeugend und selbstsicher und legte nach der Pause nach. Damit war bereits so gut wie alles entschieden, doch Anfalas sorgte mit dem Anschlusstreffer noch für ein ganz kleines bisschen Spannung. Diese nahm Jatow dann aber in der Schlussphase mit dem 3:1-Siegtreffer raus. Somit steht Eichenstadt in der nächsten Runde und kann aufgrund der relativ schwachen Konkurrenz in diesem Wettbewerb dort auch weit kommen.

Insgesamt war es eine sehr erfolgreiche Woche für den meadowhousischen Fußball. Souveräne Ergebnisse gegen teilweise wirklich starke Mannschaften säen Hoffnung, dass die FLM weiter auf der Erfolgswelle schwimmt und bald meadowhousische Teams international auch einmal Titel gewinnen können. Dahin ist es jedoch noch ein sehr weiter Weg, da in der kommenden Runde, die am Sonntag ausgelost wird, schon Teams kommen könnten, die den Mannschaften aus der FLM noch weit voraus sind. Aber das könnte ja ebenfalls eine gute Standortbestimmung für die FLM sein.

 

Meadowhousische Nationalmannschaft sorgt für Dämpfer der Feierlichkeiten

Im heiß ersehnten „Spiel des Jahres“ hat es aus meadowhousischer Sicht betrübte Gesichter gegeben. Die Nationalmannschaft verlor im Spiel zum neunten Nationalfeiertag im Skydome gegen Cayenne überraschend mit 0:2 (0:1). Für die effektiveren Gäste trafen Yuko Cotta (19.) und Alistair Mboto (66.).

Die Nationalelf wurde in einem klassischen 4-4-2 mit zwei Viererketten von Dagobert Georgie auf den Rasen geschickt. Standesgemäß stand Rainer Reh im Tor, obwohl manche auch Isaak Igel im Kasten vermutet hatten nach dessen konstant starken Leistungen im Tor des AC Phoenix Wiesenhausen. Die defensive Viererreihe bildeten Bäumer, Moody, Fürchte-Knallus und Laube. Georgie setzte defensiv also auf viel Erfahrung, statt auf Nachwuchs. Im Mittelfeld durften Rabe, Canitz, Auge und Lorenz Luchs beginnen, allerdings änderte sich die Formation in der zweiten Halbzeit. Vorne sollten Magiaro und Fasan für die Tore sorgen.

Das Spiel begann für Meadowhouse zunächst vielversprechend. Nach fünf Minuten sorgte Magiaro mit einem platzierten Kopfball fast für frühen Jubel vor fast 86.000 Fans, Cayennes Keeper Momba parierte jedoch stark. Cayenne stand defensiv kompakt und überließ der Elf von Dagobert Georgie viel Feld. Nach neun Minuten versuchte sich Auge als Freistoßkünstler, der Ball flog jedoch knapp über die Latte. Anschließend tat sich Meadowhouse schwer, die Lücke in Cayennes Abwehr zu finden. Deren erste Chance entstand aus einem Konter, der in einen gefährlichen Abschluss durch Frileau mündete, doch Rainer Reh lenkte den Ball per Übergriff gekonnt zur Seite. Das war das erste Ausrufezeichen nach gut zehn Minuten durch den Gast, der in der Folge eine gute Mischung aus kompakter Defensive und gefährlichen offensiven Gegenstößen finden konnte. Und einer dieser Gegenstöße führte schließlich zum 0:1. Ein Sprint von Mikil auf rechts sorgte dafür, dass Linksverteidiger Laube unglücklich aussah, sein entlaufener Gegenspieler brachte den Ball clever in den Rückraum, wo Cotta mit ein bisschen Glück Moody tunnelte und Reh den Ball zu spät sah – die Gästeführung. Meadowhouse glänzte im Anschluss bis zur Überschreitung der 30-Minuten-Marke durch Unsichtbarkeit, viel Ballbesitz, aber im letzten Drittel, war die Mannschaft schlicht zu uninspiriert. Erst kurz vor der Pause erhöhten sie wieder das Tempo. Canitz‘ Distanzschuss verfehlte nur knapp das linke Toreck (36.), Fasan legte sich nach gutem Steckpass von Auge den Ball zu weit vor und servierte so unfreiwillig für Torwart Momba (39.) und Lorenz Luchs wurde im entscheidenden Moment noch abgeblockt (44.). So ging es mit einem ernüchternden Zwischenstand für 15 Minuten in die Katakomben des altehrwürdigen Skydomes.

Ohne Wechsel ging es dann zunächst weiter und Meadowhouse begann die zweite Halbzeit äußerst ambitioniert und druckvoll. Georgie hatte die beiden Außenspieler deutlich weiter nach vorne beordert, auch die Außenverteidiger rückten bei eigenem Ballbesitz teilweise extrem weit vor. So entstand eine für Cayenne sehr unangenehme Pressingsituation, die zahlreiche Ballgewinne für Meadowhouse hervorbrachte. Richtige Chancen sprangen dabei allerdings zunächst nicht heraus, einzig Magiaro, der am Fünfmeterraum an einer Hereingabe von Luchs vorbeirutschte (55.). Jedoch läutete ein abgefälschter Schuss von Canitz nach einer Stunde eine wahre Eckenperiode ein. Dort zeichnete sich Momba gleich dreimal aus, als er eine verunglückte Rettungsaktion von Giorgios klärte, einen Kopfball von Moody entschärfte und in höchster Not vor Rabe rettete (62., 63., 63.). Mitten hinein in diese Drangphase der meadowhousischen Nationalmannschaft zeigte dann Cayenne, wie man Ecken effektiv verwertet. Von rechts hereingebracht, fiel der Ball am ersten Pfosten wieder runter, wo Mboto per Fuß zur Stelle war und genau zwischen Torwart Reh und Laube, der am kurzen Pfosten stand, zum 0:2 einschob (66.). Danach war erst einmal Schockstarre im Skydome angesagt, doch beinahe postwendend sorgte Fasan für den Anschlusstreffer, doch scheiterte er mit seinem Distanzschuss am linken Außenpfosten (68.). Nach 70 Minuten wechselte Georgie dann gleich doppelt, für Canitz kam Carlo Eisdrache, der auf die Sechs wechselte, dafür rückte Auge auf die Zehnerposition. Damit stellte Georgie das Mittelfeld auf eine Raute um, blieb dabei aber beim 4-4-2-System. Zudem nahm er Fasan raus und brachte Friedrich Flugdrache in die Partie. Nun wollte man in der Schlussviertelstunde noch die Aufholjagd starten, um vielleicht das Unmögliche zu schaffen und das Spiel komplett zu drehen. Die Fans hatten den Schock des 0:2 auch wieder überwunden und peitschten die Mannschaft nach vorne. Magiaro kam nach einer Flanke von Rabe per Kopf an den Ball, scheiterte jedoch am nach wie vor glänzend aufgelegten Momba (74.). Einmal durfte das Skydome dann aber doch jubeln. Der eingewechselte Flugdrache versenkte einen Querpass von Eisdrache aus vier Metern, stand dabei jedoch in Abseitsposition (79.). Das Schiedsrichtergespann aus Masalia entschied allerdings erst nach rund sechs Sekunden auf Abseits, sodass alle erst einmal ausgiebig jubelten, bevor sich zum wiederholten Male Ernüchterung im weiten Rund breit machte, zumal Schiedsrichter Patricius zunächst Richtung Anstoßpunkt zeigte. Anschließend wechselte Georgie zum dritten Mal und schaltete voll auf Angriff, indem er Fürchte-Knallus auswechselte und dafür mit Blackbird den dritten Stürmer ins Spiel brachte. Die größte Chance auf den Anschlusstreffer hatte dann auch Blackbird, jedoch konnte er den Kopfball aus sechs Metern nicht mehr entscheidend Richtung Tor drücken (88.). So blieb es am Ende beim enttäuschenden 0:2 im Skydome gegen Cayenne, einen Tag nach dem neunten Geburtstag des Königreiches. Es ist damit die erste Niederlage unter Dagobert Georgie.

„Wir haben heute unreif gespielt“, gab das Auge nach dem Spiel zu. „Wir haben zu sehr hin und her gespielt, sind zu wenig Risiko im letzten Drittel gegangen und Cayenne hat das brutal effektiv gemacht heute.“ Auch Mirco Magiaro war mehr als unzufrieden: „Das haben wir uns ganz anders vorgestellt. Wir wollten zum neunten Jahrestag der Staatsgründung ein Fußballfest feiern, das ist schön nach hinten losgegangen. Es tut uns sehr leid, wir haben heute bei Weitem nicht so gespielt wie in den ersten beiden Quali-Spielen.“ Trainer Dagobert Georgie, der nach dem Spiel nach Burg Daunenfels zum BEFIM-und-HO-Konzert fuhr, übte ebenfalls Kritik, nahm seine Mannschaft aber auch in Schutz: „Ganz ehrlich, einen Tag nach dem Nationalfeiertag, auf dem Platz zu stehen vor 86.000, und dann Ersnu Tamieh zu hören – meine Nerven sind da schon Achterbahn gefahren und ich habe nicht mal selbst gespielt. Das war vielleicht ein bisschen viel Adrenalin auf einmal. Wir müssen noch lernen, damit umzugehen, denn es wird noch häufiger vorkommen, dass wir vor so einer Kulisse spielen. Wir müssen 90 Minuten voll aufmerksam sein und viel zielstrebiger agieren. Zwischenzeitlich haben wir gespielt, als hätten wir drei Tage Zeit. Das muss besser werden.“ Nächste Gelegenheit dafür ist am 11. Januar, wenn es nach Diamantina geht, die man in Ahornsburg noch furios mit 5:0 besiegt hatte. Ein Unentschieden dort und man würde Diamantina auf Distanz halten, ein Sieg und man wäre so gut wie qualifiziert für die TM in Masalia und Mompracem. Insofern war die Niederlage heute noch kein Beinbruch. Bleibt zu hoffen, dass es auch keiner wird.

 

Meadowhousische Mannschaften überstehen erste World-League-Runde

In der ersten Runde der wieder eingeführten World League haben sich die Teams aus Meadowhouse wacker und achtbar geschlagen. Alle vier Mannschaften setzten sich in ihren Duellen größtenteils souverän durch. Einzig Burg Daunenfels benötigte die Auswärtstorregel, um gegen den SV Dörfle weiterzukommen. In der zweiten Runde könnten dann härtere Brocken warten, da sich beinahe alle Favoriten dafür qualifizieren konnten.

Bereits am Dienstagabend hatte sich der FSV Höhle Wiesenhausen im nicht allzu weit entfernten Stadt am Ufer für die 2. Runde qualifizieren können. Das Hinspiel im heimischen Light-Stadium hatte man spät mit 2:1 für sich entschieden, im Rückspiel sorgte das frühe 1:0 durch Caruso schnell für beruhigte Minen auf der FSV-Bank und bei den rund 6500 mitgereisten Fans. Das 1:1 fiel jedoch noch vor der Pause und ließ die zweite Halbzeit noch einmal spannend werden. FSV-Coach Habicht wechselte dennoch offensiv und dies zahlte sich in der Schlussphase aus. Als der SV Stadt am Ufer für eine Verlängerung alles nach vorne warf, fuhr Höhle den entscheidenden Konter zum 2:1 durch Florian Kerdl. Genau wie im Hinspiel war es die 87. Minute, die den 2:1-Sieg brachte. Damit hat der FSV Höhle ein echtes Achtungszeichen gesetzt, da ihnen mit Stadt am Ufer ein mehrfacher Premiere-Cup-Teilnehmer zugelost worden war. So geht man mit breiter Brust ins anstehende Hauptstadtderby gegen den AC Phoenix Wiesenhausen am Samstag.

Der El Grande FC hatte mit dem AEF Naarwest aus Dilosophien wohl den auf dem Papier leichtesten Gegner aller meadowhousischen Mannschaften zugewiesen bekommen. Bereits im Hinspiel hatte man mit wenig Aufwand einen sicheren 2:0-Sieg errungen und damit die Weichen für das Weiterkommen bereits an der heimischen Beerenstraße gestellt. Im Rückspiel herrschte daher wenig Zweifel, dass es noch einmal eng werden könnte gegen die technisch limitierten, aber aufopferungsvoll kämpfenden Dilosopher. Und schon nach acht Minuten brachte Anton Meriano den EFC auf sichere Straßen. Nach einer halben Stunde legte Carl Fesulo nach und die anfänglich noch wacker nach vorne spielenden Naarwester waren nun zunächst auf Schadensbegrenzung aus. Eher zufällig fiel nach einer Unachtsamkeit der El Grander noch vor der Pause der Anschlusstreffer. Nach der Pause besorgte de Klerk das alles entscheidende 3:1, welches auch den Endstand bedeutete. El Grande hat seine Pflichtaufgabe also souverän gelöst.

Wie der FSV Höhle hat auch der TSV Wiesen-Zentrum mit zwei 2:1-Siegen die 2. Runde erreicht. Gegen den AEF Drachendamm setzte sich das Team von Albert Mooney somit überraschend klar durch. Zumal im Rückspiel am Dienstagabend waren beiden Mannschaften in der ersten Halbzeit noch etwas verhalten, kein Team traute sich ein Risiko im Weg nach vorne zu. Nach der Pause half dann ein schwerer Patzer der Drachendammer Defensive. Draching spielt den Ball direkt in die Füße von Stieglitz, der mit einem gezielten Pass Fuchs in Szene setzte, der zum 1:0 vollstreckte. Befreit spielte der TSV nun auf und legte durch Buchfink gegen Mitte der zweiten Halbzeit zum 2:0 nach. Das war die Entscheidung, der Jubel war groß. Drachendamm gelang nur noch der Anschlusstreffer zum 1:2 durch Raucher in der Schlussphase. Den holprigen Saisonstart in der FLM hübscht der TSV Wiesen-Zentrum also gerade durch die internationalen Auftritte auf. Zumal auch der AEF Drachendamm kein No-Name auf internationaler Ebene ist. Aus dem TSV wird so langsam eine reife Mannschaft.

Am schwersten tat sich die TuS Burg Daunenfels. Gegen den SV Dörfle gab es im Hinspiel noch den späten Ausgleich zum 2:2, im Rückspiel am Mittwochabend musste man bis zum Schluss zittern. Am Ende reichte das 0:0 aufgrund der auswärts erzielten Tore zum Weiterkommen. Dabei musste die TuS mehrere kritische Phasen überstehen, oft war ihnen der verkorkste Saisonstart anzumerken. Nach vorne lief zunächst nicht viel, der SV Dörfle war die zielstrebigere Mannschaft, schaffte es aber auch nicht, die TuS-Defensive ernsthaft zu gefährden. Am Ende der ersten Halbzeit hatten die Gäste dann aber gleich eine Serie von Abschlüssen, sodass die Burgmannschaft froh sein konnte, mit 0:0 in die Pause zu gehen. Nach der Pause wurde Burg Daunenfels dann aber aggressiver und dynamischer in der Offensive. Sie verpassten es jedoch ebenso wie der SV Dörfle, ihre Chancen zu nutzen, die größte hatte Eulenschrei, der es schaffte, den Ball aus drei Metern über das leere Tor zu schießen. So wurde es in der Schlussphase noch einmal eng, doch eine gute Torwartleistung und das nötige Quentchen Glück verhinderten den späten Schock für die TuS. So kam auch die vierte meadowhousische Mannschaft in die 2. Runde. Eine äußerst beachtliche Leistung und eine Ansage der FLM in Richtung internationale Konkurrenz.

Ansonsten gab es kaum Überraschungen. Auch der 1.FC Reisfeld, der daheim 1:3 gegen Nymphtone unterlegen war, konnte im Rückspiel den Schalter noch umlegen und 4:1 triumphieren. Sehr souverän lösten Sichtburgh (4:0, 2:0 gegen Lok Wetawice), Werabino (3:0, 3:0 gegen den MFC Carveaux) und auch die Teams aus der Koenigsliga ihre Aufgaben. Medailivogn, Molnancolvo, Entenhausen und Johannesburgh gaben dabei noch nicht mal einen Punkt ab. Erstaunliche Schwierigkeiten hatten aber unter Anderem St. Viken und Carason, die beide nur aufgrund der Auswärtstore ihre Gegner Brno und Tealborg besiegen konnten. Eine kleine Überraschung brachte nur Inter Clematis hervor, die Diamantenhagen aus dem Wettbewerb warfen (3:0, 1:2).

 

Furioser Auftakt in TM-Quali! FVM-Elf schlägt Diamantina mit 5:0

Schöner konnte sich der neue FVM-Coach Dagobert Georgie sein Pflichtspieldebüt nicht ausmalen. Im ersten Spiel der TM-Qualifikation gegen den wohl härtesten Gruppenkonkurrent Diamatina spielte sich die Mannschaft zeitweise in einen Rausch und fegte die Nordtitanier mit 5:0 aus der Ahornsburger Rohan Water Lane.

Im neu zusammengestellten Kader mit einem wilden Mix aus Jung und Alt setzte Georgie zunächst auf ein flaches 4-4-2 mit Stammtorwart Reh im Tor. Links verteidigte Laube, im Zentrum Maikäfer und Fürchte-Knallus, rechts durfte Routinier Bäumer ran. Auge füllte die Rolle im zentralen Mittelfeld aus, bei gegnerischem Ballbesitz rotierte er auf die Sechserposition. Rechtsaußen startete Koenigsmeister Oliver van Doihmel, offensiv durfte Canitz ran, links setzte Georgie auf Heinz Lobenau. Im Sturm begannen Magiaro und Fasan.

Vom Start weg begann die FVM-Elf offensiv, Diamantina wartete ab und wollte über die Außenstürmer schnell umschalten. Fast wäre das auch gelungen, jedoch stand Bagaric beim Zuspiel von de Jong im Abseits (11.). Nach einem Kopfball von Magiaro, der knapp über das Tor strich, war es schließlich ein eigener Konter, der nach 15 Minuten die Führung besorgte. Auge bewies „Auge“ und schickte auf rechts Hans-Jürgen Bäumer auf die Reise, der quasi freie Bahn hatte und vor dem Tor eiskalt blieb und zum 1:0 vollstreckte. Diamatina war plötzlich mit den eigenen Waffen geschlagen und musste sich danach erst einmal ordnen, die meadowhousische Mannschaft rannte nun an und versuchte schnellstmöglich nachzulegen. Doch zunächst scheiterte Fasan (19.), Canitz mit einem direkten Freistoß (24.) und Magiaro, der einen mustergültigen Kopfball an den Pfosten setzte (31.). Erneut war es dann ein Angriff über rechts, der das 2:0 gegen völlig überforderte Diamantiner brachte. Canitz legte auf Bäumer raus, der mit einem tollen Lupfer van Doihmel in Szene setzte, der Torwart Hansson mit einem Schuss ins kurze Eck überraschte und das zweite Tor erzielte. Bis zur Pause zog sich die Georgie-Elf etwas zurück, Diamatina kam nur noch einmal vor den Kasten von Rainer Reh, Bagaric scheiterte jedoch am herauseilenden Torhüter aus Werabino. So ging es mit donnerndem Applaus der rund 40.000 Fans in Ahornsburg mit 2:0 in die Kabine.

Ohne Wechsel ging es dann weiter in die zweiten 45 Minuten und noch bevor Diamantina überhaupt so etwas wie Torgefahr auf den Anschlusstreffer ausstrahlen konnte, schnürte van Doihmel seinen ersten Doppelpack im Trikot der Nationalmannschaft. Der Legionär des FC Kapstadt enteilte am zweiten Pfosten seinem Gegenspieler und nickte eine Flanke von Lobenau gegen die Laufrichtung von Hansson in die linke Ecke zum 3:0 in der 48. Minute ein. Dagobert Georgie riss die Arme in die Luft, die Fans sangen bereits Folk-Songs der BEFIM, allen voran „An einem Tag im Herbst“ schallte mehrmals durch das weite Rund. Nach einem Ringkampf zwischen Magiaro und de Jong hätte Schiedsrichter Piker aus Masalia noch auf Elfmeter für Meadowhouse entscheiden können, der Pfiff blieb jedoch zum Entsetzen des Stürmers aus. Diamantina versuchte im Anschluss noch einmal, durch einen Treffer noch so etwas wie Spannung zu erzeugen, jedoch stand die Viererkette sehr sicher. Auch der junge Maximilian Maikäfer vom AC Phoenix spielte an der Seite seines Mannschaftskameraden Fürchte-Knallus einen sehr soliden und ruhigen Part. Nach etwas über einer Stunde musste Nico Canitz angeschlagen vom Feld, er zog sich nach ersten Diagnosen eine Knöchelprellung zu, für ihn kam Aaron Adler in die Partie. Und nur wenige Minuten später packte der Youngster den Hammer aus. Mit einem 108-km/h-Schuss aus über 20 Metern in die rechte Ecke beendete er alle Hoffnungen der Diamantiner und verwandelte das Stadion nun endgültig in ein Tollhaus. Wenig später nahm Georgie den etwas glücklosen Magiaro vom Feld und brachte mit Flugdrache einen der Überflieger der abgelaufenen FLM-Saison. Und auch hier bewies der Coach wieder ein gutes Händchen. Neun Minuten vor dem Ende hielt Flugdrache nach einem Pass von Fasan den Fuß hin und bugsierte den Ball über die Linie zu 5:0. Es war der höchste Sieg der meadowhousischen Nationalmannschaft in einem Pflichtspiel. Kurz vor Schluss kam noch Rabe für Doppelpacker van Doihmel in die Partie. Am Schluss war es dann nur noch kollektiver Jubel in Ahornsburg.

„Ich bin mehr als stolz auf die Jungs. Nach dieser langen Saison noch einmal so aufzutreten und den Fans so ein Spektakel zu bieten ist einfach nur fantastisch“, schwärmte Dagobert Georgie nach dem Spiel. Auch Sportdirektorin Mausohr war voll des Lobes: „Wir haben heute eine meadowhousische Mannschaft gesehen, wie man sie sich wünscht. Dass wir dann so hoch noch gewinnen, gibt uns viel Selbstvertrauen uns für die TM zu qualifizieren.“ In der Tat. Wenn man den ärgsten Konkurrenten in der Gruppe mit einem solchen Ergebnis nach Hause schickt, kann man mit breiter Brust in die kommenden Partien gegen Nordverizienien (29.06.) und Cayenne (19.10.) gehen. Für Resultate ist es natürlich noch viel zu früh, aber man kann bereits sagen, dass es mit den neuen Trainer und dem Umbruch aktuell zu funktionieren scheint. Nächste Woche dann ein ähnlicher Auftritt in Nordverizienien und man kann eine tolle Spielzeit 1818/1819 feierlich abschließen. Der meadowhousische Fußball – er lebt.

 

Westerloe gewinnt den Premiere Cup – Canterville verliert erstmals ein Finale

Ziemlich überraschend hat der FC Westerloe zum zweiten Mal den Premiere Cup gewonnen. Im Finale in Schnecklich gewann der mailodische Double-Sieger gegen den atlantischen Double-Sieger SC Schloß Canterville mit 3:1 in der regulären Spielzeit und setzte sich damit entgegen allen Prognosen die Krone des Weltfußballs auf. Malzeme, Odere und Rektric trafen für den FCW, für Jacinto Pesos‘ Canterville traf Meadowhouse-Legionär Mirco Magiaro. Des Weiteren verschoss Schloss Turmuhr noch einen Elfmeter in der ersten Halbzeit. Es war ein rasantes, sehr gut anzuschauendes Spiel mit zwei Elfmetern, vier Toren und einer Reihe von guten Chancen, die meisten davon für den FC Westerloe.

Westerloe setzte auf eine zentral ausgerichtete Aufstellung, um einerseits die starke Achse des SC Schloß Canterville im Zentrum mit Freund Eule und Geistersen Mitternacht kalt zu stellen, und andererseits schnell durch das Mittelfeld zu kontern. Canterville spielte mit einem, auf den ersten Blick etwas altbackenen, 4-4-2 mit zwei Viererketten mit Eule und Mitternacht im Zentrum als Achter. Eine leicht überraschende Aufstellung, die man so nicht direkt erwarten konnte. Westerloe schien jedoch genau darauf vorbereitet zu sein, Trainerfuchs Edward Lewing – Westerloe ist seine erste Station im Profifußball – hatte Pesos Taktik offenbar kommen sehen. Und so hatte Canterville zunächst mehr Ballbesitz, brachte außer einem abgefälschten Weitschuss von Mitternacht in den ersten zehn Minuten offensiv jedoch nichts zustande. Westerloe lauerte auf Fehler der Geister in deren Spielaufbau, um anschließend durch das Mittelfeld mit zwei Sechsern und zwei Zehnern blitzschnell umzuschalten. So hatte Ivan Rektric die erste Chance für Westerloe, sein Kopfball ging jedoch deutlich vorbei. Ohnehin war spannend zu sehen, wie die beiden Stürmer Malzeme und Rektric, 33 und 35 Jahre alt und schon beim letzten Finalsieg 1812 dabei, in diesem Spiel performen würden. Der Rest der Mannschaft dagegen hatte ein Durchschnittsalter von 22 Jahren. Die Abwehr sogar von nur 21 Jahren. So durfte man gespannt sein, wie die unerfahrenen Steven Link und Kai Diger gegen Magiaro und Skelett auftreten würden. Zunächst aber hatten Turmuhr und Spinne einiges zu tun und der Aufgabe wurden sie nach zwölf Minuten zum ersten Mal nicht gerecht. Mitternacht kam im Zweikampf gegen Taidis zu spät und foulte ihn, der gute Schiedsrichter Münch aus Paradies ließ Vorteil laufen und schon eröffnete sich rechts viel Raum für Pedro Cruz, ebenfalls erst 21 Jahre jung. Der spielte einen überragenden Ball flach vor die Abwehr, wo der „alte“ Malzeme schneller als Spinne war und durch die Beine des herausstürzenden Eulos Uhu zum 1:0 für Westerloe einnetzte. Die gut 15.000 Fans, die die weite Reise aus Mailodis angetreten hatten, schäumten geradezu über vor Glück. Für Canterville, die im Laufe des Wettbewerbes schon oft hinten lagen, war dies keine neue Situation. Und die Reaktion viel auch sehr routiniert aus. Westerloe zog sich nach dem Treffer weiter zurück, Canterville suchte die Lücke. Die erste Chance hatte Skelett, dessen Kopfball jedoch kein Problem für Anton Lewaric war. Und so war es wie beim 1:0 für Westerloe – die erste große Möglichkeit war direkt ein Tor. Blut hatte Geistos auf die Reise geschickt, der bis zur Grundlinie vordrang, mit einem cleveren Haken Rykena alt aussehen ließ und mit Übersicht in den Rückraum legte, wo Magiaro den Ball kompromisslos in die Maschen drosch. 1:1, alles war bereits nach 22 Minuten wieder auf Ausgang gestellt. Jedoch kam nun nicht der erwartete Sturmlauf der Geister, sondern Westerloe übernahm direkt nach dem Ausgleich wieder das Zepter und hätte nur drei Minuten später wieder in Führung gehen können, doch Eulos Uhu parierte einen Weitschuss von Malzeme gewohnt sicher. Stattdessen konterte plötzlich der SC Schloß und bekam einen Elfmeter zugesprochen. Im Luftkampf zwischen Skelett und Link hatte der Westerloer Verteidiger den Ellbogen eingesetzt. Schiedsrichter Münch zeigte völlig korrekt auf den Punkt und so ergab sich die Chance zur Führung für die Geister. Schloss Turmuhr, der routinierte Innenverteidiger, hatte in seiner gesamten Karriere bei Canterville eine Trefferquote bei Elfmetern von 92 %. Gestern wollte er es jedoch zu sehr wissen. Der Ball klatschte ans Gebälk und von dort wieder ins Spiel, wo Westerloe den Ball klären konnte. Der sonst so sichere Turmuhr vergab den Elfmeter, der das Spiel hätte drehen können. Jedoch war noch über eine Stunde zu spielen, alles war beim Stand von 1:1 noch möglich. Daraufhin gönnte sich das Spiel eine erste Ruhepause. Canterville hatte mehr vom Spiel, kam jedoch nicht wirklich in gefährliche Abschlusssituationen. Bis zur Pause hatte Skelett aus spitzem Winkel noch die beste Gelegenheit des Spiels, auf der anderen Seite sprang offensiv fast nichts mehr heraus für Westerloe. So ging es mit einem bis dahin verdienten 1:1 in die Pause. Für Westerloe aufgrund des verschossenen Elfmeters von Turmuhr etwas glücklich.

Im zweiten Abschnitt stellte Pesos seine Mannschaft um, ließ Mitternacht auf die Sechserposition fallen und schob Eule auf die Zehnerposition vor. Nun spielte Schloß mit einer klassischen Raute im Mittelfeld, wohl um die gefährlich schnellen Gegenstöße des FCW zu unterbinden. Das gelang zunächst nicht wirklich. Zwar hatte Eule per Freistoß zu Chance auf das 1:2, doch Lewaric war artistisch zur Stelle. Im Gegenzug jedoch hatte Rektric freistehend per Kopf die Riesenmöglichkeit, Westerloe in Führung zu bringen, der Ball flog nur Zentimeter am Pfosten vorbei. Das Spiel wurde nun immer wilder. Diger klärte in höchster Not vor dem einschussbereiten Skelett. Dann holte Blut Autres von den Beinen. Münch zeigte wieder auf den Punkt, erstmals gab es in einem Premiere-Cup-Finale zwei Elfmeter in der regulären Spielzeit. Auch dieser Strafstoß war korrekt, Blut war Autres in die Hacken gelaufen. Ungeschickt. Odere trat an und traf halbhoch in die Mitte zur erneuten Führung für Westerloe. Zwar war immer noch eine halbe Stunde zu spielen, aber spätestens jetzt war klar, dass Canterville ordentlich strampeln musste in diesem Finale. Und Westerloe war nun komplett euphorisiert. Malzeme legte per Brust auf Autres ab, der Uhu zu einer Glanzparade zwang. Canterville konnte in den Minuten nach dem 2:1 froh sein, nicht das dritte und das vierte Tor zu kassieren. Canterville brachte den torgefährlicheren Lufthauch für Geistos, Westerloe verpasste es zunächst für die Entscheidung zu sorgen. Die erste Chance hatte der SCSC erst wieder in der 73. Minute, als Geisterschloss einfach mal abzog und der Ball nur knapp vorbeiflog. Und nur zwei Minuten später machte es dann der 35-jährige Rektric selbst. Wie einen Schuljungen ließ er Spinne neben sich stehen und donnerte den Ball dann an Uhu vorbei ins lange Eck zum 3:1. Für viele war das nun die Vorentscheidung. Eine Viertelstunde vor Schluss sah es so aus, als ob Westerloe nicht nur auferstanden war, sondern direkt wieder in den Olymp aufsteigen sollte. Canterville wechselte erneut und löste die Viererkette auf. Vollmond kam für Spinne und später noch Scrooge für Mitternacht. Mit aller Macht wollte man irgendwie noch die Verlängerung erzwingen, aber Westerloes „Kindergarten-Abwehr“ verteidigte wie alte Hasen alles souverän weg. Magiaro hatte noch eine Möglichkeit, aber Lewaric war ebenfalls sehr gut aufgelegt und kratzte den Ball noch aus dem Eck. In den letzten Minuten wechselte Westerloe und nahm so noch einmal viel Zeit von der Uhr. Und dann war es vollbracht, Westerloe gewann den Premiere Cup zum zweiten Mal seit 1812. Und das, nachdem sie letzte Saison sich gar nicht mehr qualifiziert  hatten. Nach dem letzten Sieg waren sie abgestürzt, und nun wie Phönix aus der Asche wieder auferstanden. Vor der Saison hatten in einer Umfrage ganze 1,1 % auf Westerloe als Sieger getippt, Gegner Canterville hatten es ganze 20 % zugetraut. Für den SC Schloß war es die erste Finalniederlage in diesem Wettbewerb überhaupt. 1814 und 1816 hatten sie jeweils gewonnen. Nun hat Westerloe mit einer Mischung aus sehr erfahrenen und sehr unerfahrenen Spielern und mit einem auch eher unerfahrenen Trainer den Titel geholt. Damit hat man sogar historisches erreicht. Zum ersten Mal überhaupt seit Bestehen des Premiere Cups hat man das Triple aus Meisterschaft, Pokalsieg und Premiere-Cup-Sieg. 1806 hatte man beim Sieg in der World League noch das Triple geholt. 1812 hatte man den Pokalsieg an Brönen abgeben müssen. Canterville dagegen hat genau das verpasst. Nach dem Gewinn der Meisterschaft und Pokal verpasste Trainer Pesos es, sich in den Geschichtsbüchern des Vereins zu verewigen. Dennoch war es eine überaus erfolgreiche Saison für Canterville.

 

Nach 62 Jahren – FC Kapstadt erstmals wieder Koenigsmeister!

Ein Traum für viele Fans des FC Kapstadt hat sich tatsächlich erfüllt. Der Traditionsverein hat erstmals seit 1757 wieder den Titel gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Gerd Jungmaier vollendete ihre überragende Saison und verwandelte die Stadt in eine Partymeile. Am gestrigen Samstagnachmittag war es im Fernduell gegen Meister Johannesburgh relativ schnell klar, dass es wirklich klappen würde. Die Mannschaft präsentierte sich am Sonntag dann den Fans im Stadtpark, wo 150.000 fanatische Fans ihre Helden begrüßten.

Beim Auswärtsspiel in Entenhausen musste für den FC Kapstadt ein Sieg her, Johannesburgh spielte parallel in der Hauptstadt Polsingerschersch. Der SVJ spielte zunächst groß auf, führte schnell mit 1:0 und hätte nachlegen können. Durch den Zwischenstand von 0:0 zwischen Entenhausen und Kapstadt war Johannesburgh zu diesem Zeitpunkt wieder Meister. Kapstadt hatte Mühe gegen starke Entenhausener, etwas war ihnen die Nervosität anzumerken. Doch dann drehte sich in Polsingerschersch komplett das Spiel. Zunächst sah Timo Kreuzinger die rote Karte, vier Minuten später verwandelte Schneckass Schneck in seinem letzten Spiel für den VfL einen Foulelfmeter zum 1:1-Ausgleich. Bei diesem Stand hätte Kapstadt ein 0:0 wieder gereicht. In Unterzahl geriet der bis dahin so starke SV Johannesburgh 06 dann aber unter die Räder. Leescott und Terzic trafen zum 3:1-Halbzeitstand für Polsingerschersch und parallel schoss Nico Grube den FC Kapstadt in Front, die Führung wurde als Tor zur Meisterschaft umjubelt. Nach der Pause wurden dann die Zwischenstände aus Polsingerschersch immer mehr bejubelt. Der SVJ geriet nun komplett unter die Räder, es stand bereits 5:1, als Oliver van Doihmel das 2:0 für den FCK erzielte und nun endgültig alles klar war. Der Rest war Party im St.Duck-Park, Gesänge für den Ex-Spieler Leescott, der mit seinen vier Treffern Kapstadt mit zum Titel verhalf. Am Ende schlug der VfL Johannesburgh sage und schreibe 6:1, die Fans der Kapstädter stürmten den Rasen in Entenhausen beim Abpfiff. Trainer Gerd Jungmaier sah man Minuten später verheult im Kabinengang stehen, später kam er total aufgelöst wieder raus und ließ sich hochleben. Für den gesamten Verein ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen. Den letzten Meistertitel holten sie 1757, dem Geburtsjahr des Trainers. Den überhaupt letzten Titel gewannen sie vor exakt 60 Jahren, 1759 gewannen sie den Pokal. Dementsprechend groß war die Freude über diesen historischen Moment. Für den Kantersieg des VfL Polsingerschersch wurden von Präsident Seeholz 62 Fässer Bier angekündigt, angelehnt an die Wartezeit zwischen diesem und dem letzten Meistertitel. Bis spät in die Nacht feierten Mannschaft und Verantwortliche noch, vor allem gab es eine feucht-fröhliche Rückfahrt nach Kapstadt. Dort steht die Mannschaft immer noch im Stadtpark mit Massen an vor Glück glucksenden Fans.

Im Abstiegskampf gab es ein kleines Wunder. Der vor Wochen schon abgeschriebene SC Yamoussokro hat am letzten Spieltag tatsächlich den Klassenerhalt geschafft. Sie sprangen an Scheds und Lichtentaale vorbei von Platz 18 auf 16, da sie selbst 3:2 gegen Okster gewannen und Scheds und Lichtentaale ihre Spiele verloren, die nun direkt wieder abgestiegen sind. Ebenfalls den Gang in die zweite Liga muss der SC Ouagadougou antreten, auch der SC Timmendorf, wobei das bereits vor Wochen klar war. Von den Aufsteigern der letzten Saison bleibt damit nur der besonders in der Rückrunde starke FC Vao in der Koenigsliga.

 

Stevan Koltora gewinnt Darts-Division, Volcan bleibt unvollendet

Am Donnerstagabend standen in der Sichtburgher Glasburg die entscheidenden Spiele in der Darts-Division an. Mika Volcan, Adrian Lovchek, Velka Swayk und Stevan Koltora hatten sich für die Halbfinals qualifiziert und die Sieger spielten später am Abend das Finale aus. Mika Volcan galt als klarer Favorit, war in den letzten Wochen in absoluter Top-Form und qualifizierte sich auch für das Finale. Dort verlor er jedoch gegen seinen Dauerkonkurrenten Stevan Koltora, der seinen insgesamt dritten Divisions-Titel holte. Mika Volcan bleibt dagegen der unvollendete. Er verlor das zweite Finale nacheinander, letztes Jahr war er Velka Swayk unterlegen.

Dabei zeigte der Drachonier im Halbfinale gegen den wiedererstarkten Adrian Lovchek eine herausragende Leistung. Es war ihm anzusehen, dass er sich für die gute Leistung in der Liga belohnen wollte. Schnell lag er 4:1 in den Legs vorne, mit 7:3 ging es dann in die Pause. Bis dahin spielte er einen Average von 103, Lovchek, der zwar ein gutes Spiel absolvierte, zog zu oft den Kürzeren. Die Pause brachte Volcan dann ein bisschen aus seinem Flow, der Mittelländer breakte ihn und kam schließlich auf 8:6 ran. Die letzten beiden Legs entschied Volcan dann aber für sich und beendete mit einem 125er-Finish das Match. Volcan überzeugte mit einem Average von 102,5 und einer Doppelquote von 47 %. Lovchek kam auf 99 Punkte im Schnitt und traf zu 38 % die Doppelfelder.

Im zweiten Halbfinale des Abends ging Velka Swayk als Favorit ins Spiel gegen Vize-Weltmeister Stevan Koltora aus Avasjanrav. Koltora, der nach der ersten Qualifikationsrunde im Ligabetrieb noch souveräner Tabellenführer war, brach zum Ende hin ein und hätte um ein Haar noch die Play-Offs verpasst. Swayk spielte zuletzt sehr konstant, war jedoch im Halbfinale nicht richtig auf der Höhe. Koltora spielte plötzlich wieder sein A-Game, drehte auf und warf nebenbei mal sieben perfekte Darts im fünften Leg. Dort stand es noch 3:2, da Swayk noch in der Lage war, seine eigenen Anwurf-Legs durchzubringen. Dann sackte er jedoch immer weiter vom Niveau her ab und sein Kontrahent wurde immer stärker. Wie Volcan führte Koltora zur Pause 7:3, Swayk schien hoffnungslos zurück. Vor allem, als Koltora mit einem Break das 8:3 erzielte. Swayk jedoch steckte nicht auf und fing sich wieder. So stand es wenig später nur noch 9:7 für Koltora, der ein bisschen Probleme auf die Doppelfelder bekam. Letztendlich jedoch war der Rückstand auf den erfahrenen Avasjanraver zu groß und der Endstand lautete 10:8. Koltora spielte am Ende einen 101er-Average und hatte eine 44%-Doppelquote, Swayk kam auf 98 Punkte im Average und traf zu 39 % die Doppel.

Volcan ging dennoch als klarer Favorit in das Finale. Man merkte jedoch relativ, dass Volcan sein Pulver zum großen Teil schon im Halbfinale verschossen hatte. Koltora dagegen war an diesem Abend in absoluter Topform. 3:1 führte er nach den ersten vier Legs, Volcan kam vor allem vom Scoring her nicht gut mit. Zu oft warf er nur ein Triple oder überhaupt keines. Was ihn in dieser Phase rettete, war seine tolle Doppelquote, bis zum sechsten Leg hatte er noch keinen Dart am Doppelfeld vorbeigeworfen. Zur Pause führte Koltora aber dennoch 6:4 und war auf Kurs Titelgewinn. Nach der Pause legte Koltora dann sogar noch eine Schippe drauf, spielte ein Niveau, was man ihm so nicht zugetraut hatte, in dieser Phase. Aber wie im Halbfinale konnte er das Spiel in dieser Phase nicht zu machen und ließ Mika Volcan wieder heranrücken. Beim Stand von 10:7 benötigte er nur noch ein Leg zum Sieg, doch Volcan kam mit dem Mute der Verzweiflung noch auf 9:10 heran. Mit einem weiteren Leg zum 10:10 wäre es in den Two-Clear-Modus gegangen, bei dem einer der Spieler einen Vorsprung von zwei Legs gebraucht hätte, um das Spiel zu gewinnen. Doch Koltora kam dann mit einem 97er-Finish zum Erfolg. Nach 1814 und 1816 ist es der dritte Divisions-Titel für den Avasjanraver, Volcan bleibt trotz mittlerweile drei Finalteilnahmen noch ohne Titel. Der Weltmeister von 1814, der seitdem ganze 66 Turniersiege einfuhr, bleibt nun seit fünf Jahren in den beiden wichtigsten Turnieren im Dartsport, der Division und der WM, ohne Titelerfolg. 1815 verlor er gegen die Legende Viktor Washa mit 11:7, letztes Jahr mit 17:15 gegen Velka Swayk im engsten Finale aller Zeiten, und nun auch gegen Koltora mit 11:9. Koltora beseitigte damit seine Zweifler, die ihm nach der Finalniederlage gegen Eric Martolod bei der WM schon bescheinigt hatten, er könnte gegen die jüngere Generation nicht mehr mithalten. Trotz des Abwärtstrends konnte sich der 48-Jährige, der immer wieder mit Abschiedsgedanken kokettiert, einen weiteren großen Titel sichern. So bleibt er uns wohl doch noch eine Weile erhalten.

 

Die Tragik von der Geisterbahn – Phoenix scheitert im Premiere-Cup-Halbfinale an Canterville

Am Ende kullerten purpurne Tränen. Auf den Gesichtern der mitgereisten Fans wie auch bei manchen Spielern und sogar beim Trainer Ingo Igel. Dem AC Phoenix Wiesenhausen bleibt das Triple verwehrt und damit auch der erste Sieg im Premiere Cup überhaupt. Trotz des 2:1-Hinspielsieges in Unterzahl scheiterte der ACP im Rückspiel des Halbfinals am SC Schloß Canterville, der mit einem 2:0 im heimischen Stadion Geisterbahn sein drittes Finale buchte. Der AC Phoenix spielte eine mäßige erste Halbzeit, jedoch eine überragende zweite, es fehlte jedoch am Ende die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor.

Aus dem Buch „Geschichten, die nur der Fußball schreibt“. Da spielt eine Mannschaft eine sensationelle Rückrunde, schiebt sich in der Liga auf den ersten Platz, dringt ins Pokalfinale vor, verprügelt im Viertelfinale des Premiere Cups mal eben Werabino, schießt regelmäßig drei, vier Tore oder mehr und bleiben dann im vielleicht wichtigsten internationalen Spiel der letzten fünf Jahre ohne eigenes Tor. Eine schmerzvolle Ironie. Ingo Igel, der seine Mannschaft mit vier Änderungen im Vergleich zum Hinspiel aufs Feld schickte, wollte mehr offensive Power sehen gegen Canterviller, die zum Siegen verdammt waren. Zunächst setzte seine Mannschaft die Vorgaben gut um, dominierte die erste Viertelstunde und hielt den SC fern vom eigenen Tor. Jedoch nur in diesen ersten rund 15 Minuten. Dann verloren sie im Minutentakt den Zugriff auf das Spiel und verlagerten ihre Pressinglinie immer weiter nach hinten. Canterville wurde stärker, druckvoller und kam zu ersten Möglichkeiten. Trainer-Sohn Isaak Igel rettete einmal spektakulär gegen Magiaro, drei Minuten später war er machtlos. Gerade in der Phase als Canterville Phoenix hinten reindrängte, zerlegten sie die Abwehr und gingen in Führung. Mitternacht mit einem Zuckerpass auf Lufthauch, der Magiaro das 1:0 auflegte, der lange nicht mehr so leicht einnetzen durfte. Mit einem 1:0 wäre der SC Schloß bereits durch, Phoenix zeigte sich jedoch angeknockt und konnte froh sein, dass die Gastgeber nicht sofort nachlegten. Doch intervenierte Igel klug, gab seinen Schlüsselspielern Rodriguez und Adler taktische Anweisungen und prompt konnte sich seine Mannschaft aus der Geister-Umklammerung lösen. Fasan, der Praja vertrat, zwang Uhu zu einer Glanztat, Cideste setzte einen schwierigen Kopfball an den Außenpfosten. Dennoch führte Canterville zur Pause verdient mit 1:0, Phoenix hielt mit, reagierte aber oft nur, anstatt zu agieren.

Zur Pause brachte Igel mit Petrovic für Rammis einen schnelleren Flügelspieler, wollte mehr Druck auf Canterville erzeugen. Und seine Mannschaft trat nun komplett verändert auf, warf sich mit breiter Brust in die Zweikämpfe, entnervte Canterville nun mit geradezu manischem Pressingverhalten. Und das zeigte Wirkung. Canterville konnte sich offensiv kaum noch entfalten, Phoenix verlagerte das Spiel mehr und mehr in die Hälfte der Geister. Adler, Fasan und Petrovic hatten gute Chancen auf den Ausgleich, nachdem Canterville für ein Weiterkommen bereits zwei weitere Tore gebraucht hätte. Und mitten in diese Drangphase traf Nacht Vollmond zum 2:0. Lufthauch hatte von rechts geflankt, Sottopiede war eine Millisekunde zu spät, Vollmond spitzte den Ball mit der Picke an Isaak Igel vorbei zur vermeintlichen Vorentscheidung. Die Geisterbahn war ein Tollhaus, ausgerechnet Ex-Phoenix-Coach Jacinto Pesos war dabei, seinen Ex-Verein aus dem Premiere Cup zu werfen. Ingo Igel brachte mit de Mendosa nun internationale Erfahrung, einen Leader, der das Ruder nochmal rumreißen sollte. Und wie der AC Phoenix reagierte, war sensationell. Sie machten einfach weiter, als wäre nichts passiert, drängten Canterville weiter in deren Hälfte und ließen auch im Anschluss an das 2:0 zunächst keine Chancen zu. Stattdessen versuchte de Mendosa sein Glück und auch Uhu stand erneut im Fokus, als er per Fußabwehr gegen Fasan rettete. Doch die Minuten wurden immer weniger und die liegen gelassenen Chancen immer mehr. Praja kam eine Viertelstunde vor dem Ende als dritter Stürmer, Igels letzte Patrone im Kampf um das so wichtige Tor für die Verlängerung. Doch es sollte nicht mehr fallen. Canterville bekam nun Platz zum Kontern, Vollmond fand in Isaak Igel seinen Meister, das wäre das verfrühte Ende gewesen. So kam es zu dramatischen Szenen in der Nachspielzeit. Fasan kam nach einer Ecke zum Kopfball, den Uhu nur wegfausten konnte, aus dem Hintergrund kam Torwart Igel angerauscht und donnerte den Ball aufs Tor, Eule fälschte jedoch zur Ecke ab, wer weiß, wo der Ball gelandet wäre. Und eine Chance gab es noch, doch Hinterwimmers Kopfball bekam zu wenig Druck aufs Tor. Schiedsrichter Munirczak aus Molquarze pfiff ab, die Geisterbahn erbebte, die Spieler lagen sich in den Armen. Die Phoenixer Spieler lagen am Boden. An der Seitenlinie umarmte der siegreiche Pesos seinen alten Bekannten Ingo Igel, Pesos verkniff sich ausgiebige Jubelarien, Respekt auch davor. Ausgeschieden trotz eines unglaublichen Kampfes, im Hinspiel noch mit zehn Mann 2:1 gewonnen, im Rückspiel mit elf Mann trotz einer Weltklasse zweiten Halbzeit unterlegen. Einigen Spielern rollten Tränen über die verschwitzten Gesichter, viele vergruben die Köpfe in die Hände. Trainer Igel tröstete die niedergeschlagenen Mannen, die sich schlicht nicht belohnen konnten für einen aufopferungsvollen Fight. Schließlich schleppte sich das gesamte Team zu den 7500 mitgereisten Fans, die eine unglaubliche Reaktion zeigten. Bereits nach dem 2:0 hatten sie ihre Schals nach oben gereckt und lautstark die Vereinshymne gesungen, nun wiederholten sie es, nachdem sie sich den ersten Schock aus den Gliedern geschüttelt haben. Auch in der Kurve sah man Tränen, dennoch wurden die Spieler beim Gang in die Kurve geradezu gefeiert. Nun musste auch Ingo Igel das Gesicht abwischen. Arm in Arm wurde erneut die Phoenix-Hymne gesungen und am Ende kamen selbst die Canterviller Spieler in Richtung Kurve und beklatschten die Fans, was diese lautstark mit Applaus honorierten.

Am Mikrofon zeigten sich die Verantwortlichen aufgelöst: „Ich schwebe irgendwo zwischen tiefer Traurigkeit und unfassbarem Stolz. Was diese Mannschaft in dieser Saison geleistet hat und immer noch leistet ist unglaublich. Wir haben uns heute einfach nicht belohnt“, konstatierte Präsident Dagobert Duck. Manager Winter waren ähnliche Töne zu entlocken: „Was Ingo Igel und seine Jungs heute vor allem in der zweiten Halbzeit geleistet haben, war ganz großes Kino. Wir stehen hier und gehen erhobenen Hauptes aus dem Wettbewerb, auch wenn es sich scheiße anfühlt.“ Spieler und Trainer bedankten sich vor allem bei den Fans. „Wie diese Fans uns durch die Welt getragen haben, 6000 in Entenhausen, 5000 in Werabino, 7500 jetzt hier in Canterville, dazu die Stimmung bei den Heimspielen – das werden wir nie vergessen, ich liebe diese Fans und diesen Verein“, sagte ein sichtlich gezeichneter Franco Sottopiede. „Es muss niemand mit sich hadern. Es tut unfassbar weh, es ist so bitter, wir hatten heute die Möglichkeit Historisches zu erreichen. Aber dieser Abend heute hat gezeigt, was wir für eine geile Mannschaft sind. Der Moment ist wahnsinnig schwer und es wird bestimmt ein paar Tage dauern, es zu akzeptieren, aber wir werden wiederkommen, das verspreche ich“, sagte Trainer Ingo Igel am Mikro. Gleichzeitig betonte er aber die Glückwünsche an den Gegner: „Canterville ist insgesamt auch nicht unverdient weitergekommen, ganz klar. Das ist eine unglaubliche Mannschaft und sie werden mit Sicherheit auch den Pokal gewinnen, Jacinto Pesos hat auch heute bewiesen, dass er ein sensationeller Trainer ist.“ Von des Gegners Seite kamen warme Worte: „Wir fühlen mit dem AC Phoenix, natürlich. Wir haben nicht umsonst den Fans Respekt gezollt vorhin, es ist ein unglaublicher Verein und sie werden bestimmt wiederkommen, da bin ich mir sicher“, sagte Meadowhouse-Legionär Magiaro, der ja in Wiesenhausen wohnt. Auch Pesos war voll des Lobes: „Was sich verändert hat, seitdem ich weg bin, ist enorm. Unter mir war zum Schluss einfach die Luft raus, aber was auch im Sommer eingekauft wurde, wie Steffen Winter die Mannschaft verstärkt hat, ist Wahnsinn. Und Ingo Igel ist ein sehr guter Freund von mir und es tut mir weh, ihn so sehen zu müssen. Aber er wird die Mannschaft wieder aufrichten und das Leben geht weiter, sie stehen immer auf.“

 

Irrsinn in der AC-Arena! Phoenix schlägt Canterville mit zehn Mann 2:1!

Der Wahnsinn hat Methode seit jeher beim AC Phoenix Wiesenhausen. Und zu diesem Wahnsinn ist am Mittwochabend ein weiteres Kapitel hinzugekommen. Im Hinspiel des Premiere Cup-Halbfinales gewann der meadowhousische Rekordmeister trotz einer Halbzeit in Unterzahl mit 2:1 gegen den WHAT-Meister SC Schloß Canterville und hat das Tor zum Finale in Schnecklich einen ganzen Spalt weit aufgestoßen. Mit ganz viel Leidenschaft, 60.000 fanatischen Fans und etwas Matchglück schreibt der AC sein 1819-Märchen weiter.

Vor dem Spiel begeisterten beide Fanlager mit unglaublichen Choreographien. Die Phoenix-Fans tauchten ihre drei Tribünen in Purpur mit jeweils einem gigantischen Vereinswappen. Nach fünf Minuten verwandelte sich die AC-Arena in ein phänomenales Fahnenmeer. Die Fans der Gäste ließen, ganz in schwarz gekleidet, ein riesiges kalkweißes Gespenst über ihre Tribüne wabern. Schon vor dem Anpfiff war es ein Spektakel.

Ingo Igel überraschte durchaus mit seiner Aufstellung. Stefan Hinterwimmer verteidigte auf der ungewohnten linken Seite, Monkepp spielte statt Mimiczik rechts. Der Gedanke dahinter: Zwei durchaus auch in der Innenverteidigung fähige Außenverteidiger zur besseren Deckung von Knoch Skelett und Mirco Magiaro, dazu sollten die beiden Außen Rammis und Prevucena hinten mitarbeiten. Doch dieser Plan schien einen Pferdefuß zu haben, da man somit Canterville das Spiel dominieren ließ. Die Mannschaft von Ex-Phoenix-Coach Jacinto Pesos, die am Wochenende zum zweiten Mal hintereinander WHAT-Meister geworden war, war zunächst klar spielbestimmend und kam durch Magiaro und Eule zu ersten Gelegenheiten. Der AC Phoenix schien trotz seiner fabelhaften Saison nervös und verlor viele Bälle im Mittelfeld. Erst nach rund 20 Minuten konnten sich die Gastgeber etwas befreien und Adler kam zum ersten Abschluss, den Uhu entschärfte. Nun spielte die Igel-Elf offensiver und nicht mehr so abwartend. Und dann leistete sich ein weiterer Ex-Phoenixer einen Aussetzer. Lupus Wolf kam im Kampf um den Ball gegen Rian Rammis zu spät und holte den Petrovic-Ersatz von den Beinen. Der paradiesische Schiedsrichter Christian Gittelmann zeigte sofort auf den Punkt. Alejandro Cideste nahm sich der verantwortungsvollen Aufgabe an und blieb eiskalt. Ganz platziert verwandelte er rechts unten, während Uhu die linke Ecke wählte. Dabei ließ er sich auch nicht von den 15.000 Gästefans hinter dem Tor beeindrucken. Danach übernahm der AC die Spielkontrolle und setzte den SC Schloß früh unter Druck. Turmuhr rettete in höchster Not vor dem einschussbereiten Praja. Die Gänsehaut-Stimmung in der AC-Arena war durch die Führung noch mehr gestiegen. Dann jedoch fing sich Canterville und hatte zwei verheißungsvolle Möglichkeiten, doch Magiaro rutschte am Ball vorbei und Isaak Igel rettete vor Skelett. Kurz vor der Pause zeigte dann jedoch Eulos Uhu, warum er als bester Torwart der Welt gilt. Einen Kopfball von Praja gegen die Laufrichtung fischte er noch aus dem Torwinkel. So ging es knapp mit 1:0 in die Pause. Nach der Pause allerdings glich der Spielverlauf einem Desaster aus Phoenixer Sicht. Canterville kam ähnlich dominant wie zu Beginn der ersten Halbzeit aus der Kabine und belohnte sich diesmal relativ früh. Einen Schuss von Lufthauch fälschte Maikäfer unglücklich gegen die Laufrichtung von Isaak Igel ab, dieser landete auf dem Hosenboden und der Ball im kurzen Eck – 1:1. Die mitgereisten Geister nahmen nun die Osttribüne auseinander vor Freude. Und Phoenix verlor nun vollends den Faden. Freund Eule steckte den Ball herrlich durch zu Skelett, der Maikäfer enteilte und Fürchte-Knallus lief ihm in die Hacken. Er war letzter Mann, Schiedsrichter Gittelmann zeigte korrekterweise glatt Rot. Innerhalb von zwei Minuten war nicht nur die Führung dahin, sondern auch noch alles über den Haufen geworfen. Sottopiede kam für Adler, um die Viererkette wieder zu komplettieren. Das Motto hieß nun: Irgendwie das Tor verteidigen und mit einer erreichbaren Mission ins Rückspiel gehen. Cantervilles Druck wurde nun immer heftiger, Phoenix kam teilweise kaum aus dem eigenen Strafraum raus. Nachdem sich die Igel-Truppe aber stabilisiert hatte, schafften sie es zumindest, die Torabschlüsse der Gäste auf außerhalb des Strafraums zu verlagern. Mit irrer Leidenschaft warfen sie sich in die Zweikämpfe, kauften dem SC Schloß Minute für Minute den Schneid wieder ab. Das Stadion hatte die Schockstarre nun auch wieder abgelegt und feuerten die Mannschaft wieder lautstark an. Und nun kamen auch die Konterchancen. Zunächst setzte Praja einen Ball über das Tor, doch dann kam die Stunde des Alvaro Rodriguez. In der Liga zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen rotgesperrt, nahm er sich nun aus fast 25 Metern ein Herz und donnerte den Ball genau oben rechts in den Knick zum 2:1 nach 66 Minuten. Die Zauberertribüne brach beinahe ein, auf den Sitzrängen hatten die Fans danach andere Plätze als vorher. Rodriguez riss sich das Trikot vom Leib und alle stürmten auf ihn drauf. Dass er das überlebte gleicht dem nächsten Wunder. Mit zehn Mann war der AC Phoenix wieder in Führung gegangen. Und Canterville hatte daran zu knabbern. Dubia Praja hätte drei Minuten später fast nachgelegt, sein strammer Schuss verfehlte das Tor nur zum Millimeter, man sah den Ball schon ins Tor fliegen. Die Gäste wechselten offensiv und wurden nach ein paar Minuten auch wieder dominanter. Hinterwimmer rettete auf der Linie, nachdem Magiaro eine Ecke aufs Tor köpfte. Aber wieder warf der ACP alles in der Zweikämpfe, man sah, wie sehr die Mannschaft wollte. Fünf gelbe Karten holten sich die Spieler in Durchgang zwei, ohne jedoch zu hart zur Sache zu gehen. Sie verteidigten zudem taktisch sehr klug, ließen Canterville immer wieder wenig Raum im Zentrum. In der Schlussphase produzierte der eingewechselte Sottopiede beinahe ein Eigentor, Magiaro hämmerte den Ball aus spitzem Winkel an den Außenpfosten, jedes Mal stockte einem der Atem. Kreuzotter kam für den halb tot gelaufenen Prevucena, Canterville hatte nun drei echte Stürmer auf dem Feld. Doch die Minuten rannen dahin, längst saß im Stadion niemand mehr. In der Nachspielzeit hätte Cideste beinahe die Entscheidung besorgt, konnte den Kopfball aber nicht richtig koordinieren. Und gegenüber war Scrooge zu überrascht und jagte den Ball in den zweiten Stock. Nach einem Duell im Mittelfeld zwischen Kreuzotter und Geistos beendete Gittelmann das Spiel. Das Stadion explodierte, die Spieler sackten völlig entkräftet auf den Rasen. Trotz Unterzahl eine mehr als ordentliche Ausgangsposition für das Rückspiel in der Geisterbahn, dort reicht nun ein Remis.

Igel sprach nachher vom „unglaublichsten Spiel des AC Phoenix überhaupt im Premiere Cup“. 1814 hatte man im Finale ein 0:3 gegen eben jenes Canterville aufgeholt und im Elfmeterschießen trotzdem verloren. Nun besiegte man diese Mannschaft mit 2:1 und könnte zum zweiten Mal in der Geschichte das Finale erreichen. Der vollkommen erschöpfte Rian Rammis wollte von der Unterzahl nicht wissen: „Wir sind nie in Unterzahl. Die Fans hier werden immer wieder für Gleichzahl sorgen. Das ist unglaublich, was hier los ist.“ Die Fans blieben noch lange im Stadion und nötigten die Truppe zur Ehrenrunde. Gemeinsam sang man die Phoenix-Hymne, pures Glück regierte den Abend. Ex-Trainer Pesos lobte die Mannschaft ebenfalls: „Wir haben gegen Mentalitätsmonster verloren. Aber wir haben ein Auswärtstor und im Rückspiel unsere Fans im Rücken. Wir werden die Geisterbahn für den AC so unheimlich wie möglich machen.“ Die Kneipen waren in ganz Wiesenhausen auf den letzten Platz voll. Am nächsten Morgen dürfte so mancher Arbeitgeber vergeblich auf seine Angestellten warten. Aber Obacht! Es gibt trotz aller Glückseligkeit noch ein Rückspiel und mit einer 0:1-Niederlage oder höher wäre man raus. Dennoch darf man den Moment nun vollends genießen. Der AC Phoenix Wiesenhausen hat sich endgültig in die Herzen der Fans gespielt.

 

Einzug ins Premiere-Cup-Halbfinale – Phoenix wieder zurück auf der großen Fußballbühne

Sie hatten es sich so sehr gewünscht. Erstmals seit drei Jahren steht der AC Phoenix Wiesenhausen wieder im Halbfinale des Premiere Cups. Nach dem deutlichen 4:0-Erfolg im Hinspiel des Viertelfinales gegen Olympic Werabino reichte im Rückspiel am Mittwochabend eine 1:2-Niederlage zum Weiterkommen. Damit setzt die Mannschaft von Ingo Igel ihre Erfolgsserie auch international fort. Im Halbfinale kommt es nun auch noch zum Traumspiel gegen den SC Schloß Canterville mit Ex-Trainer Jacinto Pesos.

Die Sektflaschen waren bereits nach dem Hinspiel kaltgestellt am Wiesenhausener Theater. Mit 4:0 war man über den Tabellenzweiten der WHAT-Liga hinweggefegt und hatte sich damit für die genau so hohe Pleite in der Gruppenphase gerächt. So war man mit einem Gefühl der Sicherheit in die whalsche Hauptstadt gereist, allerdings blieben Restsorgen, da Olympic im eigenen Stadion oft deutlich besser auftritt als auswärts. Und Ingo Igel stellte bis auf ein paar Ausnahmen (de Mendosa für Adler, Fasan für Praja) auch die bestmögliche Mannschaft auf. Die vorwiegend defensive, auf Konter ausgerichtete Taktik ging zunächst nicht auf, da die Whaler wie erwartet sehr druckvoll agierten und versuchten, schon in der Anfangsphase das erste Tor zu erzielen, um Zweifel beim ACP zu säen. So entschärfte Akafalas nach acht Minuten einen gefährlichen Kopfball von Walos, vier Minuten später rettete Mimiczik in höchster Not vor dem einschussbereiten Compass. Anschließend beruhigte sich das Spiel jedoch und der AC verstand es, die Gastgeber nicht mehr in Abschlusssituationen kommen zu lassen. Und nach gut 20 Minuten nagelte de Mendosa einen Distanzschuss an den Pfosten, Werabino hätte dann sechs Tore gebraucht. Doch stattdessen ließ Walos das Stadion erbeben. Einen tollen Steckpass von Spielmacher Compass spielte Blau im Strafraum quer und Walos musste nur noch einschieben. Olympic blies nun wieder zum Angriff, oft fehlte es beim letzten Pass jedoch an Genauigkeit und Phoenix verteidigte gut. Und kurz vor der Pause ließ Fasan dann die rund 4500 mitgereisten AC-Fans jubeln. Werabino verlor den Ball am Phoenix-Strafraum und der Rekordmeister konterte gnadenlos. Sottopiede leitete auf Rodriguez weiter, der sofort Prevucena auf der verwaisten linken Seite einsetzte. Dieser trieb den Ball vor sich her und spielte ihn dann genau im richtigen Moment vor der Abwehr her, wo Fasan nicht im Abseits stand und alleine auf Torwart Buckel zulief und ihn souverän umkurvte und zum Ausgleich einschob. Damit waren quasi alle Hoffnungen auf ein Wunder der Gastgeber beendet.

Zur Pause stellte Igel dann entsprechend um, wechselte Cideste aus und brachte mit Scott McCorley einen zweiten Sechser neben Rodriguez. Für McCorley, den als Fehleinkauf abgestempelten Neuzugang aus St. Gravenhage, war es der erste Auftritt seit langem. Fasan stürmte nun alleine vorne, zudem kam Rammis für Petrovic auf der rechten Angriffsseite. Zu Beginn der zweiten Halbzeit versuchten es die Gastgeber noch einmal, aber ihnen mangelte es nun an Überzeugung. Phoenix spielte die Partie lässig runter, Fürchte-Knallus kam später noch für Maikäfer in der Innenverteidigung. Fasan, Prevucena und Rodriguez hatten Chancen zum 1:2 (58., 69., 73.), auf der anderen Seite verpassten Walos, Walmeyer und Blau (51., 56., 76.). Zehn Minuten vor dem Ende unterlief jedoch Sottopiede eine Blau-Flanke und Walos köpfte am chancenlosen Akafalas vorbei zum 2:1 für Olympic Werabino. Dennoch fehlten noch vier Tore für die Gastgeber, daher war das Tor in der 80. Minute nur noch Seelenheilmittel für die Whaler, die auch danach nicht mehr wirklich auf Angriff spielten. Dann war das Spiel aus, der AC Phoenix Wiesenhausen im Halbfinale. Ingo Igel hat damit in seiner ersten Saison mit dem FVM-Pokal und dem Premiere Cup zwei Halbfinals erreicht, vor ihm schaffte dies nur Jacinto Pesos in der Saison 14/15. Und genau den wird man im Halbfinale wiedersehen. Letzte Saison im März entlassen, nachdem das Verpassen der internationalen Plätze drohte, dreimaliger Pokalsieger und Meister 1817 mit dem AC Phoenix geworden. Zur aktuellen Saison stellte ihn dann der SC Schloß Canterville als Nachfolger des in Ruhestand gegangenen Gustav Resthard (ebenfalls mal Trainer in Wiesenhausen, allerdings noch beim FC Rot-Weiß) ein. Und dort leistet er hervorragende Arbeit. Tabellenführer in der WHAT-Liga, im Finale des WHAT-Pokals steht man auch schon, und nun auch wieder im Halbfinale des Premiere Cups. Dabei musste man allerdings ein bisschen zittern, den 4:1-Sieg im Hinspiel konnte Gegner Lansweg mit dem 3:1-Rückspielergebnis beinahe egalisieren. Am Ende brachte man den Ein-Tor-Vorsprung in der Gesamtwertung dennoch über die Zeit. Es kommt damit gegen den AC Phoenix damit zur Wiederauflage des Finals von 1814, als der SCSC im wohl dramatischsten Endspiel der Geschichte sich in einem Marathon-Elfmeterschießen mit 11:10 durchsetzte. Zuvor traf man bereits 1810 im Viertelfinale aufeinander, damals gewann der ACP mit 2:1. Für Phoenix ist es die insgesamt sechste Teilnahme am Halbfinale, für Canterville die vierte. Was können wir von diesem, von den Fans als Traumspiel erhoffte, Aufeinandertreffen erwarten?

Beide Klubs ähneln sich sehr in ihrer Struktur und ihrer Philosophie. Beides sind große Traditionsvereine mit einer enormen Fanbasis und einem sehr familiären Image. Die Spieler des SC Schloß – bis auf Meadowhouse-Legionär Mirco Magiaro – sind alle Geister, von daher schon immer im Verein und auch von Alterungsprozessen nicht betroffen. Die meisten spielen schon jahrzehntelang im Verein und haben ihn aufgebaut. Die Geistergeneration in den 60er-, 70er- und frühen 80er-Jahren, die mittlerweile in der Management-Ebene sitzen oder im Ausland als Repräsentanten unterwegs sind, um Geister anderer Vereine für Canterville zu begeistern, holte Titel en masse, darunter auch die legendäre Siegesserie in der World League von 1774 bis 1776, als man als bisher einzige Mannschaft dreimal hintereinander einen internationalen Titel gewinnen konnte. Die heutige Generation tat sich anfangs schwer, seit Anfang des nun ausklingenden Jahrzehnts aber war die Entwicklung von Skelett, Eule, Turmuhr und Co. jedoch wieder auf internationalem Spitzenniveau. Der Spielstil von Schloß und Phoenix ist ähnlich, Pressing, schnelles Offensivspiel und überfallartige Angriffe prägen die Auftritte beider Klubs. Daher wird es schwierig zu sagen, ob daraus nun ein prickelndes Feuerwerk entsteht, oder ob es eher zu einer gegenseitigen Neutralisierung führt. Wahrscheinlicher ist jedoch bei realistischer Betrachtung beider Sturmreihen, dass es ein richtiges Feuerwerk wird. Praja, Cideste und Fasan auf der Phoenixer Seite, Magiaro, Skelett, Scrooge und Vollmond auf der des SC Schloß. In jedem Fall werden es wahre Fußballfeste.

 

Premiere Cup: AC Phoenix Wiesenhausen schafft den Sprung ins Viertelfinale

Der AC Phoenix Wiesenhausen steht erstmals seit 1817 wieder unter den letzten Acht im Premiere Cup. Die Mannschaft von Trainer Ingo Igel gewann auch ihr Rückspiel gegen den FC Entenhausen mit 2:1 (1:1) und sicherte sich damit den Einzug in das Viertelfinale. Der FC Rubinburgh hat sich dagegen trotz aussichtsloser Ausgangsposition noch gut verkauft und Eintracht Lansweg 2:0 geschlagen. Am Ausscheiden änderte dies nach dem 0:4 aus dem Hinspiel aber nichts mehr.

Großes Aufatmen in der Hauptstadt! Mit dem FC Entenhausen hatte der AC Phoenix weiß-Gott keine Laufkundschaft für das Achtelfinale gezogen, zwar sind die großen Jahre des FCE mit Titel national wie international vorbei, dennoch kamen mit Maus, Hasanovic und Ex-Höhler Zuiopü einige sehr spielstarke Angreifer auf die ja nicht immer stabile Defensive des ACP zu. Doch die Defensive, die auch schon in den letzten Spielen in der FLM deutlich sicherer agierte, ließ auch diesmal nur ein Gegentor zu. Dies allerdings relativ früh, als Maus eine Flanke von Ranquis einköpfte und Maikäfer zu weit weg postiert war. Die Führung nach 13 Minuten war noch kein Beinbruch, ein 0:1 hätte ja dennoch das Weiterkommen bedeutet, für die Nerven war der Rückstand allerdings nicht wirklich hilfreich. Erst recht nicht, als Dümpelfrieds Freistoß von Akafalas so gerade noch um den Pfosten gedreht werden konnte. Erst dann erwachte auch der schlafende Riese, die Offensive des AC. Cideste und Praja, seit Wochen in absoluter Top-Form, jubelten zum ersten Mal nach etwas über 20 Minuten, der Treffer von Praja wurde allerdings wegen Abseits korrekterweise nicht gegeben. Aber ab dann übernahm die Heimelf die Initiative in der natürlich ausverkaufen Arena. Cideste traf dann wie auch schon im Hinspiel, diesmal enteilte er Tick und schob den Ball lässig zum 1:1 ins lange Eck. Beinahe hätte dann Youngster Adler noch vor der Pause für eine Art Vorentscheidung gesorgt, sein Schuss traf allerdings nur das Gebälk.

Nach dem Seitenwechsel passierte zunächst wenig, beide Teams scheuten das Risiko, der FCE wollte zunächst die Chance auf eine Schlussoffensive wahren, Phoenix wollten die schnellen Konter der Gäste vermeiden. So blieb es bis in die Schlussphase beim 1:1, was natürlich für Unruhe sorgte, da ein Tor des FC Entenhausen die Verlängerung bedeutet hätte. Gäste-Trainer Dussel wechselte dann auch offensiv, stellte auf Dreierkette um und das Spiel verlagerte sich immer mehr in die Phoenixer Hälfte. Wirklich brenzlig wurde es aber nur einmal, als Hasanovic nur knapp am Tor vorbeiköpfte und ganz Wiesenhausen den Atem anhielt. Als alle sich schon auf „in die nächste Runde mauern“ eingestellt hatten, ließ Adler die AC-Arena beben. Einer der wenigen schnellen Angriffe im zweiten Durchgang verwertete der Nachwuchskünstler mit einem wuchtigen Schuss ins Eck zum erlösenden 2:1 fünf Minuten vor dem Ende. Im Anschluss gab es kollektive Jubelszenen mit Auswechsel- und Feldspielern vor der Zauberertribüne, auch Trainer Igel ließ seinen Emotionen freien Lauf und rannte kurz aufs Spielfeld. Danach passierte nicht mehr viel, der AC Phoenix steht im Viertelfinale und trifft dort – so viel ist seit Donnerstagnachmittag klar – auf Olympic Werabino, mit denen sie seit der Gruppenphase (0:4, 1:2) noch eine Rechnung offen haben.

Der FC Rubinburgh hat sich leider erwartungsgemäß aus dem Wettbewerb verabschiedet. Dass dies so kommen würde, war eigentlich schon nach dem Hinspiel klar, welches der FCR gegen den AC-Phoenix-Schreck der letzten beiden Jahre Eintracht Lansweg mit 0:4 verlor, womit sich die Eintracht auch eindeutig zur schwarzen Bestie für meadowhousische Teams gemausert hatte. Im Rückspiel im heimischen Precious Stone ging es damit eigentlich nur noch um die Ehre. Aber der FCR machte kurzzeitig den Eindruck, als könne noch etwas ganz Besonderes an diesem Abend passieren. Jean Eamés Doppelpack machte nach nicht einmal einer halben Stunde plötzlich das Unmögliche möglich. Doch die Eintracht aus Lansweg stabilisierte sich anschließend und ließ nur noch wenig vor der Pause zu gegen die nach wie vor wild anrennenden Rubinburgher. In Durchgang zwei übernahmen die Gäste sogar mehr oder weniger das Kommando, Rubinburghs Kräfte schwanden und am Ende war das 2:0 des FC zu wenig für die Sensation, an die jedoch sowieso nur noch die kühnsten Träumer geglaubt hatten. Mit erhobenem Haupt verabschiedet sich damit der FC Rubinburgh aus dem Premiere Cup und der Gewissheit, dass es international mithalten kann.

 

Jetzt also offiziell: Dagobert Georgie ist neuer meadowhousischer Reichstrainer!

Lange hat es gedauert und die Anzeichen waren nicht mehr zu übersehen. Dagobert Georgie, trat trotz mehrerer Angebote keine neue Stelle im Jugendfußball an, tritt nun bei der Weltwahl nicht mehr als Gesundheitsdromorniss an und der Mitkandidat im Rennen um die Nachfolge von Horst Götz, Torben Voeste, hat längst wieder einen Job in der Koenigsliga angetreten. Er war der letzte verbliebene Kandidat und gleichzeitig von Anfang an der aussichtsreichste. Und nun ist es offiziell! Dagobert Georgie ist der zweite meadowhousische Fußballreichstrainer nach Horst Götz.

Die einberufene PK am Dienstagnachmittag galt eigentlich zumindest mal als Verkündungs-PK. Zu groß war sie unter der Überschrift „Der FVM informiert!“ angekündigt worden. Dass dann aber neben FVM-Präsident Edward Elch und Sportdirektorin Mathilda Mausohr auch Dagobert Georgie die Bühne betrat, sorgte dann für einen erstauntes Raunen unter den anwesenden Journalisten. Und schnell war die Message klar und Applaus brandete auf. Elch grinste und sagte: „Ja ich weiß, wir haben uns lange genug Zeit gelassen.“ Und auch Georgie war vom freundlichen Empfang durchaus überrascht und fügte an: „Hoffentlich werde ich in einem Jahr auch noch so begrüßt.“ Der 46-jährige Ur-Wiesenhausener und ehemaliger beinharter Sechser vom FC Rot-Weiß und später AC Phoenix Wiesenhausen war zuletzt von 1814 bis 1816 U17-Trainer des SC Molchendorf und dort äußerst erfolgreich, beendete aber sein Engagement wegen der zu hohen Belastung durch seinen Kiosk und die Arbeit als Gesundheitsdromorniss. Den Posten übt er nun nur noch bis Spätherbst aus und ist dann einzig und allein Nationaltrainer von Meadowhouse. Die schwierige Nachfolge von Horst Götz, der durch seine exzellente Arbeit von 1810 bis 1818 definitiv in die meadowhousischen Geschichtsbücher eingehen wird, scheint ihn aber trotz des erheblichen Karrieresprungs äußerst zu reizen. Er sei „motivierter als alles andere“, um diese Aufgabe nun zu meistern. Der bisherige Interimscoach Markus Wessels wird sein Co-Trainer werden. Er hatte ja am Testspiel am 12. Januar gegen Iseraco (2:0) die Mannschaft betreut. Beim kommenden Testspiel am nächsten Mittwoch gegen Diamantina wartet dann schon die erste Aufgabe auf Georgie. Er freue sich besonders auf die Arbeit mit den Spielern: „Einige kenne ich ja persönlich und ich komme in ein mir sehr vertrautes Umfeld. Mich verbindet jahrelange Freundschaft von Edward und Mathilda, zudem weiß ich, wie in Meadowhouse die Uhren ticken. Ich habe schon richtig Lust auf diese Arbeit.“ Er verriet, dass er an den Stil von Horst Götz anknüpfen wolle: „Horst hat den meadowhousischen Fußballstil weltweit bekannt und erfolgreich gemacht. Wir wollen weiter beinhart verteidigen, schnelle Spieleröffnung, Angriffe über die Außenpositionen und schnörkellosen Offensivfußball mit ganz viel Power und Wucht entfachen. Meadowhousische Stadien sollen die gefürchteten Hexenkessel bleiben.“

Elch und Mausohr erklärten im Anschluss an Georgies Begrüßungsrede, dass man sich für ihn entschieden habe, weil man ihm am ehesten zutraue, Meadowhouse‘ Fußballidee zu verkörpern und den richtigen Umgang sowie die beste Ansprache an die Spieler zu finden. „Dagobert ist ein meadowhousisches Original, einen meadowhousischeren Trainer gibt es kaum. Er hat in Molchendorf bewiesen, wie gut er mit jungen Spielern umgehen kann und sie zu Höchstleistungen fördert. Daneben ist er selbst erst sehr spät zum Fußball gekommen und kann daher noch eine sehr spezielle Ansprache an unsere erfahrenen Spieler richten, die vielleicht auch sie nochmal ein Stück weiter bringt“, erklärte Edward Elch, dem man ansah, dass von ihm eine Last abgefallen war, denn er wirkte sehr gelöst. Mathilda Mausohr ergänzte: „Dagobert verkörpert ein Wir-Gefühl, dass jeden Spieler packt. Unser Trumpf war schon unter Horst Götz die Geschlossenheit, mit Dagobert können wir dieses Erfolgsrezept weiter verfolgen.“ Zum Schluss gab es eine sinnbildliche Umarmung der drei, hoffentlich sehen wir diese dann auch 1820 bei der Titanienmeisterschaft. Zu dem Thema verriet Georgie schmunzelnd: „Ich will der erste Trainer sein, der Meadowhouse in ein TM-Viertelfinale führt.“ Das war ja so ziemlich das einzige, was Horst Götz in seiner Ära nicht schaffen konnte.

Die Entscheidung für Dagobert Georgie war eine die eigentlich schon lange feststand und doch erst jetzt offiziell wurde. Grund dafür war wohl die schwierige Entscheidungsfindung in Sachen Dromornissposten, gegen die sich der 46-jährige wohl erst nach sehr langer Überlegung entschieden hat. Zudem war der Markt sehr leer gefegt, Kandidaten wie Hemes Rems (VfL Polsingerschersch), Jacinto Pesos (Schloß Canterville) oder Torben Voeste (SC Yamoussokro) waren unter Vertrag, Originale wie Gustav Resthard haben ihre Karriere beendet. Zudem ist Georgie noch ein eher junger Trainer, bei dem man nicht befürchten muss, dass er nach ein paar Jahren seinen Rücktritt erklärt. Wir hoffen natürlich, dass Georgie wie auch Horst Götz eine Ära prägt beim FVM. Es wäre ihm nicht nur zu wünschen, man kann es ihm auch definitiv zutrauen. Ein Verlierertyp ist die „rot-weiße Axt“, wie er einst genannt wurde, noch nie gewesen.

 

FBV Valreuth trennt sich von Christian Hockenjos

Der FBV Valreuth hat sich von seinem Trainer Christian Hockenjos (47) getrennt. Das gab der Verein am Sonntagabend auf seiner vereinseigenen Homepage bekannt. Grund dafür waren die zwei Auftaktniederlagen der Rückrunde und die immer mehr schwindenden Chancen auf die Teilnahme am internationalen Geschäft.

Im letzten Jahr war der FBV noch ganz nah dran am großen Wurf. Der Meistertitel war so nahe wie lange nicht mehr, im letzten entscheidenden Spiel gegen den SV Johannesburgh reichte das erzielte 1:1 dann aber nicht, um den Rivalen noch auf Platz 2 zu verdrängen und die Schale wieder ins Vereinshaus stellen zu können. In der Saison 1816/17 war am Ende nur ein mehr als ernüchternder 13. Platz herausgesprungen, damals war Hockenjos nur Trainer geblieben, weil er beinahe sensationell Pokalsieger wurde. Mit wenig Kredit in die Saison 17/18 gegangen, holte er aus der Mannschaft dann das Maximale raus, wurde am Ende Vizemeister, erreichte in dieser Saison dann auch das Achtelfinale im Premiere Cup. In der Liga jedoch ist trotz namhafter Neuzugänge wie Ivica Grabov und Jakub Franciszek meilenweit entfernt vom internationalen Geschäft, für das in dieser Saison ja unter Umständen nur die Plätze 1 bis 6 berechtigen. Schuld daran scheint allerdings auch Sportdirektor Wellmann zu sein, denn die schlechte Kaderzusammenstellung ist mit einem Überangebot im Sturm und personeller Schieflage in der Defensive nicht nur Verantwortung des Trainers. Hockenjos musste dafür nun den Kopf hinhalten, vielen missfiel zudem noch sein bisweilen apathisches Auftreten. Den Kredit, den er vor der Saison 17/18 noch überhaupt nicht hatte und in der Spielzeit dann aufs Maximale aufstockte, hat er nun in einem halben Jahr wieder verspielt. Seinem Ruf als der Wankelmütige unter den Trainern hat der gebürtige Wittenbacher jedoch wieder alle Ehre gemacht.

In den beiden Rückrundenspielen hatte der FBV mit Johannesburgh und Kapstadt allerdings auch den Meister und Premiere-Cup-Sieger und den Herbstmeister dieser Saison vor der Brust, die Auftritte der eigentlich so herausragend besetzten Mannschaft wiesen allerdings mal wieder einige Fragezeichen auf. Beim SVJ ließ man sich zum Rückrundenauftakt mit 0:4 abschlachten, da war vor allem die defensive Leistung eine Katastrophe. Beim Spiel am Samstag gegen Kapstadt verlor man 0:1 und zeigte trotz 75-minütigen Rückstandes nicht wirklich ein Aufbäumen und enttäuschte trotz der offensiv gewählten Aufstellung mit Grabov und Franciszek vor allem im Angriff. Eigentlich ein Unding bei diesem Sturm. Sinnbild für die verfehlte Kaderpolitik ist Günther Einecke, der letzte Saison noch Torschützenkönig wurde, bevor ohne Not Stürmer wie Grabov und Franciszek für insgesamt 25 Millionen Schillinge verpflichtet wurden und Einecke auf die Bank verdrängten. Dass Grabov und Franciszek es insgesamt auf 17 Tore bringen ist insofern enttäuschend, als dass Einecke letzte Saison zu diesem Zeitpunkt diesen Wert im Alleingang aufgestellt hatte. Zudem wurde man den Eindruck nicht los, dass Hockenjos nicht mehr Herr über seine Aufstellung war und dem Diktat des Vorstandes erlegen war, dass es auf keinen Fall sehen wollte, dass man 25 Millionen Schillinge auf die Bank versetzte, sodass Einecke trotz der eher mäßigen Leistung seiner Konkurrenten dennoch auf der Bank schmorte. Als er sich dann im November einen Bänderriss zuzog und Grabov eine Woche später ebenfalls ausfiel, erschien dann als Ironie des Schicksals.

Mittlerweile beträgt der Rückstand auf den Tabellensiebten Entenhausen fünf Punkte, auf den ersten Abstiegsplatz beträgt das Polster drei Punkte mehr. Noch kann der FBV das internationale Geschäft in Gestalt der World League erreichen, auch im Pokal ist man noch vertreten. Die Saison ist also noch zu retten, jedoch traute man dies dem aktuellen Coach nicht mehr zu. Die Entlassung könnte bei Erfolg eines neuen Trainers gerade noch zur rechten Zeit gekommen sein. Laut Medienberichten soll der Nachfolger unter der Woche vorgestellt werden und könnte wohl Paul Stólic sein.

 

Eric Martolod setzt sich die Darts-Krone auf

Der neue Darts-Weltmeister heißt Eric Martolod! Der Mittelländer setzte sich am Neujahrsabend gegen Stevan Koltora aus Avasjanrav mit 7:5 in den Sätzen durch und darf damit zum ersten Mal seinen Namen auf der Viktor-Washa-Trophäe, wie sie seit diesem Jahr heißt, eingravieren lassen. Für viele kommt der Titel überraschend, galten doch Finalgegner Koltora und Mika Volcan als die großen Favoriten. Nach einem sehr guten Jahr 1818 für Martolod ist es allerdings auch keine Sensation mehr.

Martolod, der im Halbfinale in einem dramatischen Spiel den großen Newcomer Richard Paterson mit 6:5 besiegt hatte, legte gegen den leicht favorisierten Stevan Koltora los wie die Feuerwehr, warf im ersten Satz direkt vier 180er und traf drei von vier Versuchen auf die Doppelfelder. So holte er sich den ersten Satz glatt mit 3:0 in den Legs und auch danach war die Sichtburgher Glasburg zunächst Herrschaftsgebiet des Lokalmatadoren. Im zweiten Satz konnte Koltora etwas mehr dagegenhalten, Martolod blieb aber vor allem bei eigenem Anwurf äußerst souverän und holte sich auch den zweiten Satz souverän und ging mit 2:0 in Führung. Sein Gegner fand bisher nicht wirklich statt, Martolod wirkte bei seinem allerersten Finale erstaunlich abgeklärt und unaufgeregt. Doch Koltora hatte nun Wut im Bauch und drehte im dritten Satz auf, breakte Martolod zweimal und sicherte sich mit einem 112er-Average den dritten Satz zum 2:1-Anschluss. Die Fans, die sich mehr oder weniger hälftig als Martolod- oder Koltora-Sympathisanten aufgeteilt hatten, sahen ein hohes Tempo und erwarteten nun einen offenen Schlagabtausch. Der jedoch blieb trotz des 2:1 aus. Martolod fand nach einem schwachen dritten Satz schnell wieder zu seinem Spiel zurück. Koltora jedoch hielt nun besser dagegen, allerdings spielte er im Entscheidungsleg des vierten Satz zu schwach und Martolod breakte ihn mit einem 147er-Finish zum 3:1 in den Sätzen. Die anschließende Pause schien vor allem dem 29-jährigen Mittelländer gut zu tun, der sich sammelte und nun beinahe wieder so stark spielte wie zu Beginn. Die Averages lagen nach dem vierten Satz bei 106,4 zu 99,8, Koltora musste sich also steigern und gleichzeitig hoffen, dass Martolod ein bisschen die Spur verlieren würde. Doch auch im fünften Satz geschah dies nicht. Martolod erwies sich als äußerst flexibel auf die Triple-Felder, konterte einen Dart in die einfache 20 häufig mit zwei Darts in die Triple-19 und zog Koltora mehr oder weniger davon. Nachdem Martolod 86 Punkte über das Bulls-Eye checkte, schien es beim Stand von 4:1 nun ein sehr langweiliges Finale zu werden. Doch nun fand Martolod plötzlich nicht mehr so richtig zu seinem Spiel und der Gegner witterte wie aus dem Nichts Morgenluft.

Koltora steigerte sich nun beim Scoring und vor allem bei der Doppelquote und setzte damit Martolod unter Druck. Dessen Average sank leicht und Koltora holte sich erneut mit einem 3:0 in den Legs seinen zweiten Satz zum 4:2. Dennoch war der Weg noch weit um ein wirklich spannendes Finale zu erleben, doch der Mann aus Avasjanrav nahm den Schwung mit in den siebten Satz. Dort spielte er einem phänomenalen 119er-Average und beendete meist in knapp anderthalb Minuten seine Legs. Nach sechs gewonnenen Legs in Folge stand es plötzlich nur noch 4:3 in den Sätzen. Die Glasburg tobte. Martolod spielte in den Sätzen sechs und sieben überhaupt keine Rolle, bekam nur einmal die Chance auf ein Doppelfeld. Das Spiel hatte sich in dieser Phase komplett gedreht, Koltoras Körpersprache versprach zudem eine furiose Aufholjagd. Nach der Pause hatte Koltora erneut Anwurf, Martolod kam nun wieder besser rein, auch weil Koltora nicht erneut einen so großartigen Satz spielte. Das Entscheidungsleg holte sich dann aber wieder Koltora und der nicht mehr für möglich gehaltene Ausgleich zum 4:4 war perfekt. Martolod wirkte angeschlagen, Koltora, eigentlich ein ruhiger Spieler, ballte nun immer wieder die Faust in Richtung seiner Familie. Der neunte Satz hätte uns dann fast den so ersehnten 9-Darter beschert. Koltora, der bekannt dafür ist, in solchen Phasen immer wieder das perfekte Spiel drauf zu haben, hatte im ersten Leg Martolod bereits gebreakt, als dieser dreimal an der Doppel-12 vorbeiwarf, nun begann er sein eigenes Leg mit einer 177 und legte dann eine 180 obendrauf. Jeder Treffer wurde lautstark von den Fans bejubelt, 144 Punkte fehlten dem Avasjanraver nun zum ersten 9-Darter seit der WM 1816. Damals hatte ihn Mika Volcan gespielt. Der erste Dart landete genau in der Triple-20, der zweite genau daneben. Die Fans waren komplett aus dem Häuschen, der letzte Dart landete dann aber nur Millimeter unter der Doppel-12 im einfachen Segment. Koltora biss sich auf die Lippen, die Fans nahmen enttäuscht aber trotzdem begeistert wieder Platz. Martolod fand dadurch aber plötzlich wieder seine Lockerheit, klatschte mit seinem Gegner ab und lächelte wieder. Dennoch gewann Koltora den neunten Satz und führte nach einem 4:1-Rückstand mit 5:4 und brauchte nur noch zwei Sätze zu WM-Titel Nummer 3. Sein Average lag nun bei 103,7, war damit nun leicht vor Martolod. Doch der Mittelländer, den der Beinahe-9-Darter seines Gegner wieder aufgeweckt zu haben schien, kam nun wieder hinein in die Partie. Koltora merkte man die Anstrengung seiner Aufholjagd an, im zehnten Satz hatte er viele Ausreißer in die einfache 5. Mit einem 3:1 in den Legs glich Martolod zum 5:5 aus, es war ein fantastisches Finale. Koltora kämpfte nun um seine Konzentration, brachte im elften Satz seine Anwurflegs jeweils mit einem High-Finish von 106 bzw. 113 Punkten durch, sein Scoring ließ jedoch wieder nach und Martolod bekam wieder die Sicherheit wie in den ersten Sätzen. Durch einen 12-Darter im Entscheidungsleg drehte der Mittelländer die Partie wieder zu seinen Gunsten, es stand 6:5.

Der letzte Satz sollte noch einmal richtig Spannung bringen. Koltora hatte Anwurf, brächte er seine Legs ins Ziel, würde es in einen Entscheidungssatz gehen. Martolod jedoch breakte ihn sofort und führte mit 1:0. Koltora jedoch hielt aggressiv dagegen, holte sich direkt das Re-Break zum 1:1 und brachte danach auch einen Anwurf durch zum 2:1 in den Legs. Alles sprach nun für einen Entscheidungssatz, Martolod glich zum 2:2 aus. Im Entscheidungsleg hatte Koltora wieder Anwurf, doch Martolod spielte die vielleicht wichtigste 180 des gesamten Spiels, brachte sich dadurch auf 70 Punkte Rest, während sich Koltora nur stellen konnte. Martolod traf die Triple-18 für die Doppel-8, hatte nun zwei Championship-Darts, doch flatterten ihm die Nerven und warf beide vorbei. Koltora allerdings konnte die 124 nicht auschecken und Martolod durfte nochmal. Die ersten beiden Darts waren erneut daneben geflogen, der letzte jedoch saß und Martolod reckte die Arme in die Luft und das Feuerwerk sprang an. Zum ersten Mal hatte der 29-jährige Mittelländer die WM gewonnen. Ein bisschen ungläubig reckte er die 20-Kilo-schwere Trophäe in die Luft, ließ sich von den Fans feiern. Koltora zeigte sich als fairer Verlierer, hatte er ja auch ein unglaubliches Match gezeigt. Am Ende lagen beide Averages mit 103,12 zu 101,05 über 100. Das einzige, was dem Finale fehlte, war der 9-Darter, doch auch den hätte es ja beinahe gegeben.

Derweil darf sich auch die meadowhousische Darts-Welt freuen. Frederik Flughorn erreichte ja durch seinen Sensationssieg gegen Favorit Mika Volcan das Achtelfinale, musste sich da allerdings Adrian Lovchek geschlagen geben. Doch dadurch wird er weiterhin unter den Top 32 der Welt geführt und wird daher wohl auch bei der nächsten WM gesetzt sein.

 

Revolution im Fußball ist perfekt – LWFV verkündet Reform des Premiere Cup und Rückkehr der World League

Im Oktober bereits hatte die schneckländische Zeitung „Die Postschnecke“ enthüllt, dass es eine Reform in den internationalen Vereinsfußballwettbewerben geben wird. Der LWFV sollte demnach eine tiefgreifende Veränderung im Modus des Premiere Cups planen und drei parallele Wettbewerbe ab der Saison 1819/1820 ins Leben rufen. Das hat der LWFV nun tatsächlich verkündet. Von nun an duellieren sich die Meister der Ligen in einem Wettbewerb, die Pokalsieger in einem Wettbewerb und die restlichen international gesetzten Teams spielen in der wiederbelebten World League einen Sieger aus. Vorbild für diese Reformen ist die Geisterwelt und auch auf der Erde gab es diesen Modus bis vor knapp 30 Jahren.

Ab der kommenden Saison werden die Meister der 32 besten Ligen der Welt – laut der 5-Jahres-Wertung des LWFV – im „Premiere Cup der Ligameister“ einen Sieger ausspielen. Der Gruppenmodus, der bisher im Premiere Cup existierte, fällt weg, es wird knallhart im K.o.-System gespielt. In der ersten Runde gibt es beim Losverfahren noch zwei Töpfe, sodass sich dort nicht die Meister aus zwei Ligen aus den Top 16 gegenüber stehen können, ab der zweiten Runde darf es nur keine nationalen Duelle geben – diese sind allerdings nur in der World League möglich. Ab dem Viertelfinale, welches darauffolgt, kann es Begegnungen jeder Art geben. Die 5-Jahres-Wertung wird zur neuen Saison neu gewertet, die FLM kann durch die ordentlichen Ergebnisse der meadowhousischen Teams im Premiere Cup in den vergangenen Jahren seine fünf internationalen Startplätze behalten. Sie bleibt allerdings auf Platz 4 der besten Ligen der Welt gelistet, hinter der Atkánská-Liga, der WHAT-Liga und der Koenigsliga. Jedoch konnten sie ihren Vorsprung vor der Staatsliga und der Klondyk-Liga leicht ausbauen. Die beste Liga der Welt bleibt nach wie vor die Koenigsliga, diese muss allerdings den 7. Platz einbüßen, der ab der kommender Saison nur noch in Eventualfällen zum Teilnehmen an der World League berechtigt. Aber der Reihe nach.

Ab der kommenden Saison wird also der meadowhousische Meister (erster Teilnehmer wird wohl der El Grande FC werden) im Premiere Cup der Ligameister antreten. Der meadowhousische Pokalsieger wird im Premiere Cup der Pokalsieger antreten, welcher den exakt gleichen Modus hat wie der Premiere Cup der Ligameister. Sind der Meister und der Pokalsieger ein und dieselbe Mannschaft, so spielt diese im Premiere Cup der Ligameister, der Pokalfinalist darf dafür im Pokalsieger-Wettbewerb antreten. Bleibt noch der Wettbewerb für die restlichen Teams. Bevor der Premiere Cup 1808 eingeführt wurde, durften die Fans bekanntlich in der World League den Teams die Daumen drücken. Diese World League kommt nun zurück. Dort duellieren sich jetzt die übrigen Teams, sprich in den Normalfällen die Zweit- bis Fünftplatzierten der FLM. Die World League hat aufgrund der erhöhten Teilnehmerzahl noch eine Runde mehr, dort spielen nicht 32 Teams, sondern 64 Teams. Aus den Top-16-Ligen der Welt schicken die drei Top-Ligen fünf Teams ins Rennen, die FLM vier, die restlichen Ligen der Top 16 stellen meist drei oder zwei Teams. Aus den unteren 16 der 32 teilnehmenden Ligen kommt bis auf aus der Prvna Liga, der Weststaffel und der Rhûen-Division, wo zwei Teams kommen, jeweils eine Mannschaft. Doch auch hier gibt es einige Eventualfälle, die zu beachten sind. Wenn beispielsweise der Pokalsieger gleichzeitig der Tabellendritte der FLM ist. Dann spielt dieses Team trotz Tabellenplatz 3, der ja eigentlich die World League bedeutet, im Premiere Cup der Pokalsieger. Da die FLM aber dennoch vier Teams in die World League entsenden muss, rückt der Sechstplatzierte in den dritten internationalen Wettbewerb nach. Auch in der World League wird es keine Gruppen geben, es gilt derselbe Modus wie im FVM-Pokal, sogar mit gleich vielen Teilnehmern. Der LWFV begründete diese Reformen wie folgt:

Zum einen will der Weltfußballverband die Wettbewerbe durch den K.o.-Modus erschweren und abspecken. Der Premiere Cup soll durch die Beschränkung auf Meister und Pokalsieger entwässert werden, nicht mehr von Teams aus der Koenigsliga, der WHAT-Liga und der FLM überschwemmt werden, die zu Spitzenzeiten an die 50 % der Gesamtteilnehmer ausmachten. Zum anderen gibt der LWFV auch kleineren Ligen die Chance, sich international zu beweisen, die bisher durch die Qualifikation zum Premiere Cup, in denen Teams aus der Pare Kategoria beispielweise ganze drei Runden durchlaufen mussten, bis sie an der Endrunde teilnehmen durften – was übrigens bisher nie geschah – kaum die Möglichkeit hatten, sich auf großer internationaler Bühne zu präsentieren. Und auch Mannschaften, die bisher immer im Schatten ihrer großen Teams standen, die Chance geben, international dabei zu sein. Der SC Caracas zum Beispiel gilt als Nummer zwei der Panthalassa-Liga hinter dem FC St. Gravenhage, der jedoch ligaweit seit Jahren mit riesigem Vorsprung Meister wird und dem SCC dadurch die Chance nahm, international häufiger dabei zu sein. Wird der SC Caracas wie üblich, in der Panthalassa-Liga Zweiter, ist ihnen die Teilnahme an der World League sicher. Viele Mannschaften und Ligaverbände hatten eine solche Änderung schon des Öfteren herbeigesehnt und gefordert, da der Premiere Cup in seiner jetzigen Form komplett abgeschottet war für aufstrebende kleine Teams. Zudem stellte er durch seinen Gruppenmodus und den K.o.-Modus während der Rückrunde eine zunehmende Belastung für die international agierenden Teams dar. Durch den K.o.-Modus während des gesamten Wettbewerbs ist man nach zwei schlechten Spielen bereits draußen und hat nicht noch vier weitere Gruppenspiele vor der Brust. Kommt man im aktuellen Premiere Cup ins Viertelfinale hat man inklusive jener Runde zehn Spiele gespielt, durch den neuen Modus gerade einmal sechs.

 

Die Sensation ist perfekt!! Flughorn zwingt Volcan in die Knie!

Der meadowhousische Darts-WM-Teilnehmer Frederik Flughorn hat die größte Sensation dieser Weltmeisterschaft geschafft und den Top-Favoriten auf den Titel, den Drachonier Mika Volcan mit 4:2 in den Sätzen besiegt! Er beeindruckte dabei mit einer 60%-Doppelquote und einem 101er-Average. Mit dem Drachonier ist die Nummer 1 der Weltrangliste ausgeschieden.

Die Vorzeichen waren eindeutig, Volcan als Nummer 1 der Weltrangliste gegen Flughorn, die Nummer 32 der Weltrangliste. Alles andere als ein souveräner Sieg des Titelfavoriten wäre eine dicke Überraschung. Im ersten Satz hatte Flughorn Anwurf und es gab keine Breaks. Jeder brachte seine Legs ins Ziel, spielten im ersten Satz solide und Flughorn checkte im Entscheidungsleg 124 Punkte zur 1:0-Führung. Die Sichtburgher Glasburg tobte zum ersten Mal. In den Sätzen zwei und drei drehte Volcan dann jedoch auf, spielte sieben perfekte Darts und holte sich mit dem 170er-Finish auch als einziger bisher das maximale Checkout. Flughorn spielte jedoch weiter sein Spiel und hielt gut mit, auch wenn der Average in der Phase ein bisschen absackte, dennoch lag er nach dem dritten Satz mit 2:1 in Rückstand. Dann jedoch drehte der Meadowhouser auf.

Zunächst kassierte er noch das 0:1 im vierten Satz, dann wurde er jedoch extrem konstant auf die Triple-20 und auf die Doppelfelder. So schnappte er sich auch das Break im dritten Leg, spielte dabei sechs perfekte Darts und beendete den Satz mit einem Wurf auf die Doppel-16 zum 2:2-Ausgleich in den Legs. Und Flughorn, der spätestens jetzt das Publikum auf seiner Seite hatte, konnte den Schwung trotz Pause mit in die darauffolgenden Sätze nehmen. Sein Average stieg jetzt immer weiter an, Volcan verlor dagegen mehr und mehr den Faden und lieferte Flughorn durch schlechte Aufnahmen beim Übergang in den Finish-Bereich immer wieder Gelegenheiten, zuzuschlagen. Und dieser wusste das zu nutzen. Als Volcan das Bulls-Eye verfehlte, nahm Flughorn unter tosendem Jubel der Zuschauer eine 164 als Checkout und lag plötzlich mit 3:2 in den Sätzen vorne. Im darauffolgendem Satz benötigte Flughorn nun wieder ein Break, da Volcan Anwurf hatte. Dies gelang ihm dann ausgerechnet im Entscheidungsleg. Volcan, dessen Doppelquote nun auf 33 % geschrumpft war, verpasste die Doppel-12, Flughorn bekam seine Chance bei 86 Punkten Rest, traf die Triple-18, traf dann die einfache 16 und vollendete über die Doppel-8 zum sensationellen Sieg über die Nummer 1 der Welt. Er gab zunächst Volcan fast verlegen die Hand, der sich als fairer Verlierer zeigte, dann genoss der Meadowhouser in Jubelpose vor den über 3000 Zuschauern in der Sichtburgher Glasburg seinen Sieg, die ihn dafür frenetisch mit Sprechchören feierten. Es ist nicht nur die größte Sensation dieser WM, sondern auch ein Meilenstein in der Geschichte des Darts in Meadowhouse.

Ein anderer Titelkandidat hat den Sprung in das Viertelfinale souverän geschafft. Stevan Koltora besiegte Francesco Alario locker mit 4:0 und spielte dabei einen Average von 104 Punkten. Kommt Frederik Flughorn ins Halbfinale, könnte er dort auf den Avasjanraver treffen, der neben Volcan als aussichtsreicher Titelfavorit galt, nun vielleicht als aussichtsreichster. Mit Mark Toulvac und Mensur Frankovic sind dagegen zwei Weltdivision-Teilnehmer des Jahres ausgeschieden. Toulvac unterlag dem jungen Paradieser Fahrian mit 3:4, Frankovic kassierte gegen Gjorgi Tacholo eine 1:4-Pleite, die ihn in der Weltrangliste den einen oder anderen Platz kosten könnte.

 

Flughorn nach Krimi in der nächsten Runde – Volcan mit „White Wash“

Bei der Darts WM in Sichtburgh hat der meadowhousische Hoffnungsträger Frederik Flughorn die nächste Runde erreicht. In einem engen Match gegen den Polynesier Friedrich Loding setzte sich der 26-jährige Niedersteiner mit 3:2 in den Sätzen durch. Sein Gegner in der dritten Runde wird damit Titelfavorit Mika Volcan sein, der seinem Gegner Robert Lakza nicht einen Leg-Gewinn gönnte.

Nachdem mit Daniel Hofmeister und Mario Muräne zwei meadowhousische Teilnehmer in der zweiten bzw. ersten Runde bereits ausgeschieden waren, ruhten fast alle Hoffnungen auf Frederik Flughorn, der nach einem guten Jahr in die Top 32 der Weltrangliste vorgestoßen war und somit für die 2. Runde gesetzt war. Sein Gegner war der Polynesier Friedrich Loding, der sich in der 1. Runde gegen Timo Silvio mit 3:0 durchgesetzt hatte. Nach einem zähen ersten Satz, in dem Loding das Entscheidungsleg gewann und folgerichtig 0:1 in Führung ging, nahm das Spiel ab dem zweiten Satz Fahrt auf und die Averages lagen im zweiten Satz bei beiden Spielen über der 100er-Marke. Es kam zu keinem Break und Flughorn konnte sich bei eigenem Anwurf den Decider zum Ausgleich in den Sätzen sichern. Im dritten Satz baute Loding dann vom Scoring her ab und wurde auch fehlerhaft beim Versuch auf die Doppelfelder, was der junge Meadowhouser zu nutzen wusste. So ging Flughorn nach einem Satz ohne Legverlust mit 2:1 in Führung. Nachdem er Loding beim Stand von 2:2 in den Legs breaken ließ, obwohl er auf Doppel-16 und Doppel-8 fünf Matchdarts vergab, war klar, dass das Spiel in einen Entscheidungssatz mündete. Diesen durfte Loding beginnen und er holte sich mit einem 157er-Finish auch das erste Leg. Das zweite Leg ging dann klar an Flughorn und im dritten Leg versetzte er seinem Gegner mit einer einer 180 und einem 150er-Finish den Todesstoß. Das darauffolgende Leg durfte er anwerfen und er beendete das Match letztendlich souverän und zog in die nächste Runde ein. Es gibt sicherlich noch Luft nach oben in der Leistung, der Average von 93,21 war letztendlich in Ordnung, dürfte jedoch für den nächsten Gegner nicht reichen.

Denn in der 3. Runde wird Flughorn auf den Dominator des Jahres 1818 treffen. Mika Volcan, der nach der knappen Finalniederlage in der Welt-Darts-Division gegen Velka Swayk so gut wie alles gewann, was ihm in die Quere kam, nahm auch seinen Gegner am Samstagabend nach allen Regeln der Kunst auseinander. Robert Lakza sah gegen den Drachonier überhaupt kein Land und musste sich am Ende ohne einen einzigen Leggewinn aus dem Turnier verabschieden. Volcan spielte einen weltmeisterlichen 105er-Average, checkte dazu noch die 121 zweimal aus plus noch 147, 130 und 117. Lakza spielte einen passablen 91er-Average, der aber letztendlich nicht genug war, um Volcan in Bedrängnis bringen zu können. Dieser untermauerte damit seine Weltmeisterambitionen und hofft auf seinen dritten WM-Titel seit 1813 und 1816.

Von den Favoriten, die alle erst in der zweiten Runde einsteigen, setzte sich bisher auch Eric Martolod souverän mit 3:0 durch, Geheimfavorit Oliver Fahrian warf leider den meadowhousischen Vertreter Daniel Hofmeister aus dem Turnier, am Ende mit 3:1 in den Sätzen. Der dritte von vier Meadowhousern im Turnier, Mario Muräne, zeigte im Match gegen den Mittelländer Robin Letno große Moral und holte einen 0:2-Rückstand in den Sätzen auf, verlor aber den Entscheidungssatz und somit auch die Partie. Am Sonntag startet mit Mathias Meisenruf der vierte Meadowhouser ins Turnier, er trifft auf den Paradieser Henrich Kirchbauer. Weltmeister Erik van Feurveld startet am Montag ins Turnier.

 

Hinrunde der FLM-Saison vorbei – Besondere Spielzeit zeichnet sich ab

Am gestrigen Sonntag ging mit den letzten fünf Partien des 23. Spieltags die Hinrunde in der FLM zu Ende, ungewöhnlich früh, doch gerade für die international spielenden Teams sehr gelegen. Als letztes wird in der Woche vor Weihnachten sowieso noch der Ligapokal gespielt, sodass der Fußball für dieses Jahr in Meadowhouse noch nicht ganz abgeschlossen ist. Doch angesichts einer wirklich überraschenden Hinrunde lohnt es sich, einmal auf die erste Hälfte dieser Saison zurückzublicken.

Insgesamt kann man vier positiv überraschende Mannschaften ausmachen und vier negativ überraschende Teams. Angefangen mit den positiven Überraschungen, ist zuerst natürlich das Team des El Grande FC zu nennen. Nach dem fünften Spieltag, der Niederlage im wichtigsten Spiel des Jahres gegen den AC Phoenix Wiesenhausen (2:3) und gerade einmal sieben Punkten, drohte auch diese Saison wieder eine solche zu werden, wie es in El Grande seit Einführung der FLM üblich war, graues Mittelfeld am Ende eingeschlossen. Doch dann explodierte das Team des damals bereits angezählten Coachs Rudolphus von Canterville, verlor bis zum heutigen Tage kein Spiel mehr und gab lediglich beim Remis in Mövental am 18. Spieltag (0:0) Punkte ab. Herausragend ist vor allem die defensive Leistung des Teams um den ehemaligen Startrainer des SC Schloss Canterville, welches mit gerade einmal 13 Gegentoren fast nur alle zwei Spiele mal ein Gegentor hinnehmen muss. Grund für den kometenhaften Aufstieg des EFC sehen Experten vor allem in der (erneuten) Verpflichtung von Stilian Vercucz (vor der Saison aus Burg Daunenfels gekommen), der zusammen mit Sturmpartner Louis Valdin so manche gegnerische Defensive auseinandernimmt. Ergebnis der besten Hinrunde aller Zeiten für den Verein sind sagenhafte 59 Punkte bei 46 geschossen Toren. Kein Wunder also, dass nicht wenige den EFC bereits sicher als Meister abgestempelt haben. Trainer von Canterville will davon jedoch noch nichts wissen: „In den vergangenen Jahren haben wir meist eine miserable Hinrunde gespielt und in der Rückrunde dann noch Boden gut gemacht, wir haben keine Garantie, dass die Rückrunde genauso gut läuft wie die vergangenen Monate. Und wenn dann ein paar Spiele mal verloren gehen, geht auch ganz schnell mal der Kopf an und der Vorsprung auf Platz zwei verringert sich zusehends. Ich werde erst sagen, dass wir Meister sind, wenn wir vom Zweitplatzierten nicht mehr einzuholen sind.“

Und gerade dieser Zweitplatzierte ist die nächste Riesenüberraschung dieser FLM-Saison. Denn dass der TSV Wiesen-Zentrum nach der Hälfte der Saison dort stehen würde, hätten sich noch nicht einmal die größten Optimisten des Vereins ausmalen können. Die Mannschaft von Albert Mooney startete durchaus schwerfällig in die Saison und viele sahen sich bestätigt, dass die vergangene Spielzeit mit Platz 13 und keinerlei Abstiegssorgen wohl ein einmaliges Erlebnis gewesen sei. Doch nach dem 14. Spieltag und dem höchsten Sieg des Vereins in der ersten Liga bis dahin, ein 5:2 gegen den AC Santo Opalo, erfolgte auch hier eine wahre Leistungsexplosion. In den restlichen Spielen bis zur jetzt einsetzenden Winterpause verloren die Wiesen-Zentrer kein einziges Mal mehr und schlugen dabei Topmannschaften wie Abstiegskandidaten gleichermaßen, mal souverän und eiskalt vor dem Tor (5:1 gegen Heubachtal, 3:1 in Ahornsburg), mal spektakulär und mit einer Moral, die ihresgleichen sucht (4:3 in Mövental mit zwei Toren in der Nachspielzeit, 3:2 in Düsterwald nach 0:2-Rückstand zur Pause). Dank solcher Ergebnisse kann der TSV auch die beste Offensive der Liga sein Eigen nennen, 55 Tore schossen die Mannen um Starstürmer Eduard Eichelhäher, der zusammen mit El Grandes Valdin auch die Torschützenliste anführt, und sorgten hauptsächlich damit für die jetzige schier unfassbare Tabellenposition. Ob der TSV, vom Etat der kleinste Club der Liga, seine Form in der Rückrunde jedoch halten kann ist fraglich, doch angesichts der unglaublichen Ergebnisse dieser Hinrunde scheint alles möglich zu sein. Sicher ist nur: Sollte die Rückrunde ähnlich erfolgreich wie die Hinrunde sein, wird der Verein seine Mühe damit haben, seine Spieler trotz sicherlich verlockender Angebote aus In- und Ausland zu halten. Längst haben nämlich Eichelhäher, Steinkauz, Ratte, Meise, Buchfink und nicht zuletzt auch Trainer Mooney Begehrlichkeiten in der Fußballwelt geschürt, sodass die Rückrunde mit Sicherheit noch deutlich mehr beobachtet werden wird.

Hinter diesen beiden größten Überraschungen in dieser Saison stehen auf den Plätzen drei bis fünf dann tatsächlich Teams, die dort auch vor der Saison erwartet worden waren: Punktgleich mit den Plätzen sechs und sieben ringen die FGS Saphirento 98, der DFC Düsterwald und der FC Rubinburgh um ihre Plätze im internationalen Geschäft. In dieses könnten auch die beiden anderen Überraschungsmannschaften der Hinrunde gelangen, sollten sie in der Rückrunde ähnlich gute Leistungen zeigen: Der SC Molchendorf, momentan Sechster, und der FSV Höhle Wiesenhausen, momentan Neunter, haben beste Aussichten, ein großes Wort um die PCQ oder sogar noch mehr mitreden zu können. Kommt der Aufwärtstrend beim FSV Höhle einer Erlösung nach Jahren der Stagnation gleich, kann man die Tabellenposition von Molchendorf angesichts des Beinahe-Abstiegs im Mai sehr gut als Sensation bezeichnen. Ausgerechnet Ex-Höhle-Trainer Frank Frosch zeigt sich für den momentanen Erfolg der Molchendorfer verantwortlich und hat in der Sommerpause aus einer Abstiegstruppe eine konkurrenzfähige Mannschaft geformt, die nun tatsächlich ums internationale Geschäft mitspielen kann. Spieler wie Radeljev, Blackbird und Molchic blühen unter der Regie des 52-Jährigen ungeahnt nochmal auf und könnten, bei gleichbleibenden Leistungen, für den größten Erfolg seit der Vize-Meisterschaft 1812 sorgen.

Bei Froschs Ex-Club Höhle, wo Hans Habicht mittlerweile das Sagen hat, ist man ob des positiven Trends ungemein erleichtert. Nach Jahren des Umherirrens in den unbedeutenden Regionen der langen FLM-Tabelle scheint es nun so, als wenn Habicht das Rezept gefunden habe, mit dem er Höhle ins internationale Geschäft führen könne, was bei dem Verein einer Premiere gleichkäme. Habicht ist zudem zuzuschreiben, dass er den hochkarätigen Abgang von Asdf Ghjklöä im Sommer kompensieren konnte und durch perspektivische Transfers die gealterte Mannschaft verjüngt hat, bisher durchaus mit Erfolg.

Nun aber zu den negativen Überraschungen dieser Saison, von denen die erste auf Platz sieben steht. Zwar war ein klarer Aufwärtstrend in den letzten Wochen zu erkennen, doch die Zeit zwischen Mitte Oktober und Mitte November diesen Jahres wird wohl als schwärzeste in die Annalen des AC Phoenix Wiesenhausen 1708 eingehen. Nach einem fulminanten und vielversprechenden Saisonauftakt, unter anderem mit dem Sieg im Erzrivalen-Duell gegen El Grande, holte der ACPhW in den folgenden vierzehn Partien gerade einmal drei Siege, spielte häufig Remis, verlor aber teils indiskutabel gegen Abstiegskandidaten (1:2 gegen Keslenburg, 1:3 gegen Echo-Tal) und zum ersten Mal überhaupt auch das Heimderby gegen den FSV Höhle Wiesenhausen (2:3). Nach einer 1:2-Niederlage im Premier Cup gegen den julsavischen Vertreter 1. FC Enaji schien dann das Aus von Trainer und Vereinslegende Ingo Igel nur noch eine Frage der Zeit zu sein, genauso wie das von Manager Steffen A. Winter, der Igel vor der Saison geholt hatte und sich in der Vergangenheit schon mit Jacinto Pesos einen Fehlgriff geleistet hatte. Hinzu kam, dass Spieler, die in der vergangenen Saison zuverlässig ihre Leistungen gebracht hatten, beispielsweise Torschützenkönig Fasan, Sturmstar Praja und Spieler wie Kreuzotter, de Mendosa und Maikäfer, teilweise vollkommen außer Form waren und sich haarsträubende Fehler leisteten. Auch die Neuzugänge, sieht man vielleicht einmal von Stürmer Cideste ab, der zuverlässig trifft, schlugen bisher nicht ein, und dass, obwohl viel Geld in die Hand genommen wurde, um Spieler wie Göran Inlegzool, Franco Sottopiède, Heinrich Rittershausen, Scott McCorley und Mika Petrovic zu holen, was auch Manager Winter angelastet wurde. Doch, wie zur augenscheinlichen Beruhigung, konnte der ACPhW in den letzten vier Spielen der Hinrunde die Maximalausbeute von zwölf Punkten aus vier Spielen holen und damit das Inferno, was sich im Verein anbahnte, zumindest vorläufig vermeiden. Klar ist dennoch: Der Premier Cup ist absolut wieder in Reichweite, einfach wird aufgrund der harten Konkurrenz jedoch ganz bestimmt nicht und die angestrebte Meisterschaft ist so realistisch wie Schnee in der Zentralwüste. Und außerdem: Sollten die Leistungen in der Rückrunde wieder einmal so einen Tiefpunkt erreichen, könnte das Präsidium um Dagobert Duck durchaus geneigt sein, schneller die Notbremse zu ziehen und für einen Neuanfang zu sorgen. Igel und Winter haben ihren Kredit und ihre Vorschusslorbeeren nach einer Saisonhälfte also schon gänzlich verspielt.

Die zweite Enttäuschung dieser Saison ist, nach den diese Saison verbessert spielenden Achtplatzierten aus Burg Daunenfels, den kaum auf internationalem Niveau agierenden Ahornsburgern auf Platz zehn und Vize-Meister SC Geisterfelsen-Isenfeld auf Platz elf, die dieses Ziel diese Saison wohl nicht noch einmal erreichen werden, der Zwölfte FC Eichenstadt 05. Im Gegensatz zu El Grande und Höhle, die in den vergangenen Jahren in schöner Eintracht neben den Eichenstädtern im Mittelmaß der Tabelle standen, blieb bei ihnen die Leistungssteigerung aus, und dass trotz hochkarätiger Neuzugänge wie Andres Work und Chris McAugust. Wirklich erklärlich ist die Misere der Eichenstädter durchaus nicht, starteten sie doch fulminant in die Spielzeit, ließen dann aber auch genauso schnell wieder nach. Der teure und eigentlich auf Hochklasseniveau befindliche Sturm aus Work, Karliakov, de Cavore und McMerrey hat häufig Ladehemmungen und die Defensive ist trotz gestandener Spieler wie Maniem, Brandstetter und McAugust oft indisponiert. Dazu kommt ein zu häufiges Remis-Spielen. Kaum eine andere Mannschaft hat so häufig Unentschieden gespielt wie der FCE05, was sich mit Platz zwölf, genau in der Mitte der Tabelle natürlich eins zu eins widerspiegelt. Hervorstechend waren bei diesen Remis aber vor allem die vergebenen Führungen, die Eichenstadt in dieser Hinrunde über fünfzehn Punkte kosteten. Zwar ist die Situation noch nicht dramatisch und die PCQ noch in realistischer Reichweite, doch dann müsste eine erhebliche Steigerung, vor allem auch auf mentaler Ebene, in der Rückrunde erfolgen, damit die ehemalige Topmannschaft zurück in den internationalen Fußball kehren kann und nicht zuletzt auch, damit FCE-Trainer von Falckenstein seinen Job behalten darf, was infolge einer erneut enttäuschenden Saison angesichts des teuren Kaders nicht der Fall sein dürfte.

Die letzten beiden negativen Überraschungen dieser Saison finden sich in der zweiten Tabellenhälfte hinter Slevan San Laven, dem 1. SC Echo-Tal und dem Heubachtaler FC, die allesamt eine unaufgeregte, aber auch einigermaßen sorgenfreie Hinrunde spielten, auf den Platzen sechszehn und siebzehn. Für den VfS Mövental 05 ist ebenjener sechszehnte Platz die schlechteste Platzierung zur Winterpause in der ersten Liga der Vereinsgeschichte. Und dieses historische Manko ließ zuletzt sogar Kritiker lauter und lauter am in Mövental eigentlich unantastbaren Stuhl von Achim Sarstedt sägen, der seit 1804 verantwortlicher Trainer ist und den Verein von der Dritten Grünen Liga zunächst in die Erste Grüne Liga und dann auch die FLM führte. Doch mittlerweile ist Sarstedt nicht mehr unumstritten, viele Vereinsmitglieder wünschen sich frischen Wind im Club, Sarstedts Trainingsmethoden gelten als veraltet und sein Status als Unantastbarer gestaltet auch die Zusammenarbeit im Verein schwierig. Angesichts der historisch schlechten Hinrunde mit gerade einmal 26 Punkten, akuter Abstiegsgefahr bei keiner Besserung in der Rückrunde und Serien von zwischenzeitlich sieben Spielen ohne Sieg oder aber nur einem Sieg aus zwölf Partien, gerade gegen Ende der Hinrunde, könnten nach dann fast fünfzehn Jahren also tatsächlich für den Abschied der Vereinslegende sorgen. Entscheidend dafür sind mit Sicherheit die ersten drei Spiele nach der Winterpause, ohnehin gilt Sarstedt momentan als derjenige Trainer, dessen Entlassung am wahrscheinlichsten ist, zum ersten Mal in seiner eineinhalb Jahrzehnte andauernden Amtszeit.

Die letzte negative Überraschung, auf die hier eingegangen werden soll, hatte sich bereits in der vergangenen Saison angedeutet und hat in der nun beendeten Hinrunde ihre volle Wirkung entfaltet: Beim AC Santo Opalo, vor zweieinhalb Jahren im Mai 1816 immerhin noch umjubelter Meister der FLM, lief in dieser Saison bisher fast alles schief. Nach der Freistellung von Kurzzeittrainer Hans-Peter Lehnhoff im Sommer und der Verpflichtung von Ex-El Grande-Coach Pawel Flatsky-Petronow setzte sich der Abwärtstrend der vergangenen Saison nahtlos fort. Unter Flatsky-Petronow, dessen Verpflichtung schon vor der Saison skeptisch bis ablehnend eingestuft wurde, gewann der ACS gerade einmal vier der ersten siebzehn Spiele und stand folgerichtig nach dem siebzehnten Spieltag auf dem letzten Tabellenplatz. Nun wurde vonseiten des Vereins, der sich in den Wochen davor wie in Schockstarre präsentierte, dann doch noch die Reißleine gezogen, Flatsky-Petronow wurde entlassen, übrigens die einzige Trainerentlassung dieser Saison bisher, und durch U21-Trainer Heiner Wiesmann ersetzt, unter dem zuletzt ein klarer Aufwärtstrend erkennbar war, denn er gewann fünf der letzten sechs Spiele in überzeugender Art und Weise und macht Hoffnung auf ein glimpfliches Ende einer ansonsten desaströsen Saison. Mit 26 Punkten steht Santo Opalo schlechter da als jemals zuvor in der Vereinsgeschichte nach der Hinrunde und von hochtrabenden Zielen, die vor der Saison vonseiten des Vereins formuliert wurden, ist man Lichtjahre entfernt, vielmehr sollte der Aufwärtstrend auch deshalb anhalten, weil der Verein in der Rückrunde sonst in akute Abstiegsgefahr geraten würde, auf den ersten Abstiegsplatz beträgt das Polster gerade einmal vier Punkte.

Hinter diesen beiden also überraschend negativ abschneidenden Mannschaften finden sich dann noch insgesamt sieben Teams, von denen eigentlich erwartet wurde, dass sie hier aufzufinden wären. Auf Platz achtzehn präsentiert sich FairPlay Pilzland als bisher bester Aufsteiger und überzeugte vor allem in der zweiten Hälfte mit Überraschungserfolgen gegen Topmannschaften wie Rubinburgh und Düsterwald (beide 2:1) sowie Saphirento (2:0). Hinter dem Team mit dem zweitkleinsten Etat der Liga und der objektiv wohl auch schwächsten Mannschaft steht dann der Club mit der löchrigsten Abwehr: Der FC Gestrüppstadt. Das Team von Alexander Rebisberger wird in dieser Saison wohl mehr mit dem Abstieg zu tun haben, als noch in den vergangenen zwei Jahren, als man jeweils recht souverän die Klasse hielt. Grund dafür ist vor allem die schlechte Defensive, 53 Gegentore musste der FCG bereits verzeichnen. Auf dem letzten Nicht-Abstiegsplatz dann der zweite Aufsteiger, der 1. FSV Keslenburg, der zwei Punkte vor der Abstiegszone steht, sich aber immer wieder durch Erfolge, gerade gegen direkte Konkurrenten, über Wasser hält. Dennoch wird es auch für die Südmeadowhouser ein Kampf, wahrscheinlich bis zum letzten Spieltag.

Auf den Abstiegsplätzen ist zunächst der WFC Oase anzutreffen, der jedoch absolut noch in Reichweite des rettenden Ufers ist und zuletzt einen klaren Aufwärtstrend erkennen ließ. Trainer Helmut Brettholzer, dessen Berufung vor der Saison als Nachfolger von Vereinslegende Olaf Jansen durchaus kritische Stimmen laut werden ließ, scheint die Mannschaft mittlerweile zu erreichen und wird versuchen, den ersten Abstieg der Vereinsgeschichte zu vermeiden. Auf Platz 22 schließlich steht der NOS Westerdamm, der nach einer ordentlichen ersten Hälfte der Hinrunde nach und nach durchgereicht wurde und sich nun mitten im tiefsten Abstiegskampf wiederfindet. Ob Trainer Gerd Heisenbach bis zum Saisonende weitermachen darf, ist wohl stark von den ersten Spielen der Rückrunde abhängig, allerdings steht NOS ausgerechnet zur Winterpause auch zum ersten Mal überhaupt in dieser Saison auf einem Abstiegsplatz, sodass der erste Abstieg nach drei Jahren erster Liga durchaus noch verhinderbar ist. Abgeschlagen auf den letzten beiden Plätzen dann noch der FC Wiesenbach und der FSV Klippenburg, letztere auch mit der schlechtesten Offensive der Liga, nur zwölf Mal, also etwa jedes zweite Spiel, konnte das Team vom „Raven Cottage“ den Ball im gegnerischen Tor unterbringen, bei Wiesenbach war es immerhin doppelt so oft. Dennoch sind sich alle Experten einig, dass beide Mannschaften weder von der Spielveranlagung noch von der Kaderstärke die Kraft haben werden, die acht bzw. neun Punkte locker aufholen zu können, sodass sie nach nur einer Saison in der FLM wohl direkt wieder in die SLM absteigen müssen.

Somit geht also eine interessante, unvorhersehbare und teils spektakuläre Hinrunde in der FLM zu Ende, man darf gespannt sein, wie es für die Mannschaften in der Rückrunde ab Ende Januar weitergehen wird.

 

Rubinburgh im Phoenix im Premiere-Cup-Achtelfinale

Am letzten Spieltag in der Gruppenphase des Premiere Cups ging es für die vier meadowhousischen Mannschaften noch um das Weiterkommen in die K.o.-Phase. Rubinburgh, Düsterwald, Geisterfelsen-Isenfeld und der AC Phoenix Wiesenhausen standen allesamt auf dem zweiten Platz in ihren Gruppen, mussten jedoch noch um das Weiterkommen bangen. Am Ende schafften es der Rekordmeister und der FC Rubinburgh, Geisterfelsen-Isenfeld und Düsterwald schieden leider aus. Besonders beim AC Phoenix ging es dabei dramatisch zu.

Für den in dieser Saison sehr durchwachsen auftretenden Rekordmeister ging es zum bereits weitergekommenen Gruppenersten Olympic Werabino, gegen den man am 1. Spieltag der Gruppenphase noch eine 0:4-Niederlage im eigenen Stadion einstecken musste. Konkurrent auf den 2. Platz in der Gruppe war der 1.FC Duckenburgh, der ein Heimspiel gegen Enaji bestritt, die bereits ausgeschieden waren. Das frühe 1:0 für Werabino versetzte dem ACP einen Schock, kurz vor der Pause ging dann auch Duckenburgh in Führung und war damit am Rekordmeister vorbeigezogen. Doch quasi parallel konnte Fasan in Werabino das 1:1 erzielen, was aber dennoch nicht reichte, da Duckenburgh gleichzeitig führte. Nach der Pause kam Enaji zum Ausgleich, was den ACP wieder ins Achtelfinale hievte. Zehn Minuten später konnte der Rekordmeister der Koenigsliga jedoch wieder in Führung gehen und die Mannschaft von Trainer Ingo Igel war wieder ausgeschieden. Es wäre das erste Mal in der Vereinsgeschichte, dass der AC Phoenix schon nach der Gruppenphase des Premiere Cups nicht mehr dabei ist. Doch Enaji kam überraschend zum erneuten Ausgleich neun Minuten vor Schluss und dabei blieb es auch. Werabino schoss drei Minuten vor Schluss das 2:1 gegen den ACP, was jedoch nicht von Bedeutung war, da Duckenburgh hätte gewinnen müssen. Nach dem Spiel atmeten die Beteiligten einmal durch und sehen sich jetzt richtigen Brocken im Achtelfinale gegenüber. Geisterfelsen-Isenfeld hätte im direkten Aufeinandertreffen gegen den FV Varberg ein Unentschieden zum Weiterkommen gereicht, allerdings ging das Spiel trotz früher Führung mit 1:4 verloren und der SCG schied aus. Auch Düsterwald musste am Dienstag nach einem achtbaren 2:2 gegen St. Gravenhage die Segel streichen, da Okster I mit einem 3:0 in Bayonne am DFC noch vorbeizog.

Der FC Rubinburgh dagegen hat zum zweiten Mal in Folge die Gruppenphase des Premiere Cups überstanden. In der „Todes-Gruppe“ mit Entenhausen und Vinnycjae setzte man sich leicht überraschend als Gruppenzweiter hinter dem FC Entenhausen durch. Der Rekordchampion und letztjährige Finalist SF Vinnycjae dagegen schied schon aus, Entenhausen wurde Gruppensieger. Schon vor dem letzten Gruppenspieltag war einigermaßen wahrscheinlich, dass es für den FCR klappen könnte. Das Team von Trainer Sebastian Bussard spielte beim bereits ausgeschiedenen Außenseiter SV Stadt am Ufer, während der SF Vinnycjae in Entenhausen ran musste. Rubinburgh führte früh mit 1:0, was alle Zweifel am Weiterkommen schon früh beseitigte. Erst recht, als die schnelle Führung des SFV schnell in eine Entenhausener Führung gedreht wurde, die bis zur Pause hielt. Nach der Pause konnte Stadt am Ufer den Ausgleich erzielen, nur ein paar Minuten später jedoch markierte Entenhausen das alles entscheidende 3:1. Vinnycjae kam zwar am Ende noch zu einem 3:3, hätte jedoch gewinnen müssen, um überhaupt noch eine Chance zu haben, den FCR vom zweiten Platz zu verdrängen. Und die Bussard-Elf ging derweil erneut in Führung und gewann das Spiel mit 2:1. Die rund 6000 mitgereisten Rubinburgher Fans verwandelten das Stadion am Großen See zum Rubinburgher Territorium. Trainer und Spieler zeigten sich anschließend in Feierstimmung. Auch auf den FCR warten nun im Achtelfinale absolute Hochkaräter, denn mit dem SF Vinnycjae ist nur einer von zig Titelaspiranten in der Gruppenphase ausgeschieden. Der Rest ist größtenteils als Gruppenerster weiter. Und auf einen solchen können nun der FC Rubinburgh und der AC Phoenix Wiesenhausen treffen.

 

Doppelentlassung in der Koenigsliga – Gräfen und Wiese müssen gehen

Nun ist es also passiert. In der Koenigsliga hat es am 11. Spieltag die erste Trainerentlassung gegeben. Und es war nicht nur eine, gleich zwei Vereine setzten ihre Trainer vor die Tür. Beim SC Yamoussokro endet mit der Beurlaubung von Frank Gräfen eine elfjährige Ära, beim SC Timmendorf muss Ewald Wiese nach vier Jahren Traineramt gehen. Auslöser waren jeweils die teils erschreckend schwachen Auftritte in der bisherigen Saison.

Nach knapp einem Drittel der Saison lässt sich schon für einige Vereine sagen, wohin die Reise geht. Für den SC Yamoussokro ist klar, dass es diese Saison wohl größtenteils gegen den Abstieg gehen dürfte. Gerade einmal sieben Punkten aus den bisherigen elf Partien und 24 Gegentreffern ist es der schlechteste Saisonstart seit Aufstockung der Liga auf 20 Teams im Jahr 1805. Dazu kam das peinliche Pokalaus in der vergangenen Woche bei Fünftligist Alterburgwald. Frank Gräfen, der die Geschicke beim Wüstenklub seit 1807 leitet, muss nun seinen Hut nehmen. Am Freitagabend gab es bei Meister Johannesburgh eine 0:5-Packung, die durchaus noch höher hätte ausfallen können, dabei zeigte die Mannschaft Auflösungserscheinungen in der ersten Halbzeit. Vorige Woche hatte sich die Mannschaft mit einem überraschenden 4:0 gegen Vizemeister Valreuth noch vermeintlich ein wenig Luft verschafft. Mit Gräfen endet nun eine elfjährige Ära, dessen größte Erfolge neben mehreren Premiere-Cup-Teilnahmen vor allem das Erreichen der Bronzemeisterschaft 1812 war.

Auch beim SC Timmendorf muss der Trainer seinen Hut nehmen. Das schien nach dem katastrophalen Saisonstart tatsächlich nur eine Frage der Zeit zu sein, die 0:1-Niederlage in Duckenburgh kostete Ewald Wiese nun den Job. Letzte Woche hatte der SCT noch einen Negativrekord gebrochen, gegen den FCK Medailivogn lag die Mannschaft im eigenen Stadion nach gerade einmal 18 Minuten schon mit sage und schreibe 0:5 zurück, am Ende stand mit dem 0:7 die zweithöchste Niederlage der Vereinsgeschichte auf der Anzeigetafel. Timmendorf steht mit nur zwei Punkten aus elf Spielen abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz und hat schon 32 Gegentore kassiert bei nur sieben selbst erzielten Toren. Ewald Wiese betreute die Mannschaft seit 1814, führte den damaligen Zweitligisten direkt in der ersten Saison in die Koenigsliga und erreichte nacheinander die Plätze 12, 16 und 15. In dieser Saison ist die Mannschaft jedoch schon abgeschlagen Tabellenletzter mit sechs Punkten Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz und ist als einziges Team noch ohne Sieg.

 

Sensation! SC Geisterfelsen-Isenfeld schlägt Inter Salenavo – AC Phoenix landet wichtigen Dreier

Im Premiere Cup gab es am Mittwochabend eine gewaltige Sensation. Debütant SC Geisterfelsen-Isenfeld besiegte vor heimischem Publikum den Mitfavoriten auf den Titel Inter Salenavo vollkommen verdient mit 3:1 (2:0). Wie schon im Auftaktspiel in Varberg, was die Geistermannschaft ebenfalls mit 3:1 gewinnen konnten, traf Galgen dabei doppelt und der Gegner einmal ins eigene Tor. Derweil hat der meadowhousische Meister AC Phoenix Wiesenhausen mit einem überraschend deutlichen 3:0-Auswärtssieg beim Koenigsliga-Dritten 1.FC Duckenburgh einen extrem wichtigen Befreiungsschlag nach zuvor zwei sieglosen Ligaspielen gelandet. Dazu konnte man nach der 0:4-Auftaktklatsche gegen WHAT-Liga-Meister Olympic Werabino das Torekonto ein wenig aufbessern,

Der SC Geisterfelsen-Isenfeld begann gegen Favorit Salenavo frech und forsch im Spiel nach vorne. Die Gäste aus Klondyk zeigten sich verwundbar bei frühem Pressing des Gegners und begingen einige einfache Fehler im Aufbauspiel. Diese ergaben dann Konterchancen für den krassen Außenseiter, der diese allerdings vorerst nicht nutzen konnte. Das erste Tor der Partie fiel dann nach 16 Minuten, als der SCG schnell über die linke Außenbahn kombinierte und die flache Hereingabe vom Knie des Inter-Verteidigers Voering ins eigene Tor sprang. Das „Stadium of the rattling bones“ war trotz der eher geringen Kapazität von 22.300 Zuschauern zu einem Inferno geworden. In der Folgezeit waren die Gäste bemüht, Kontrolle über das Spiel zu erlangen, was ihnen aber aufgrund des frühen und laufintensiven Pressings nicht wirklich gelang. Fünf Minuten vor der Pause schlug der SCG dann gar das zweite Mal zu, als sich Galgen im Zentrum durchsetzte und durch die Beine des Inter-Torwarts zum 2:0 einnetzte. So ging es auch in die Pause, ein sensationeller Zwischenstand. Nach der Pause sah es dann zunächst so aus, als ob Inter das Spiel doch noch unter Kontrolle bringen könnte und eventuell sogar noch das Spiel drehen könnte. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff belohnte Martin Bartoltz die wütenden Salenaver mit einem sehenswerten Kopfballtreffer. Inter erhöhte das Tempo und den Druck, was die Hausherren nun vor einige Probleme stellte. Sie schafften es allerdings trotzdem mit einigen Nadelstichen und Kontersituationen die nicht sattelfeste Abwehr der Gäste in der Schlussphase erneut zu knacken. Mit einer solchen Kontermöglichkeit drei Minuten vor Spielende setzte Galgen dann den Deckel drauf. Die Sensation war perfekt, Geisterfelsen feierte den zweiten Sieg im zweiten Premiere-Cup-Spiel, was angesichts der Gegner Varberg und Inter Salenavo eine echte Überraschung ist.

Der AC Phoenix Wiesenhausen war am Mittwoch in Duckenburgh gefordert und stand schon unter enormen Druck. Nach dem 0:4 daheim zum Auftakt im Wettbewerb gegen Werabino mussten die Wiesenhausener in Duckenburgh schon gewinnen, um den Rückstand auf die ersten beiden Plätze nicht zu groß werden zu lassen. Der FCD hatte seinerseits am ersten Spieltag mit 4:0 in Enaji gewonnen. Der ACP trat trotz zuletzt zwei FLM-Spielen in Folge ohne Sieg mutig und selbstbewusst auf und traf mit dem ersten Torschuss gleich ins Netz. Friedrich Fasan hatte FC-Keeper Üxkytl per Lupfer überwunden. Duckenburgh versuchte mit schnellem Umschaltspiel das sensible Abwehrgebilde des ACP in Verlegenheit zu bringen, doch im Gegensatz zu den Partien gegen Wiesenbach und Molchendorf stand die Abwehr der Gäste diesmal gut. Phoenix hatte Übergewicht und erzielte drei Minuten vor der Pause dann auch das 2:0. Kreuzotter staubte ab, nachdem zunächst Praja an Üxkytl gescheitert war. So ging es mit einem beruhigenden 0:2 in die Kabine. Nach dem Seitenwechsel machte Praja nach einer Ecke dann den Deckel drauf. Nach dem 0:3 kreierte Duckenburgh noch einige gefährliche Strafraumszenen, blieb im Abschluss jedoch zu harmlos. Auf der anderen Seite hätte de Mendosa mit einem Freistoß die eigene Tordifferenz in der Gruppe sogar ausgleichen können, scheiterte jedoch am Pfosten. Damit hat der AC Phoenix wieder Anschluss an Duckenburgh gefunden, die nur aufgrund der besseren Tordifferenz auf dem zweiten Platz in der Gruppe liegen. Werabino marschiert mit einem 3:0 gegen Enaji weiter vorne weg.

Am Dienstagabend bereits sicherte sich Düsterwald mit einem 2:0-Heimsieg gegen Okster I eine ordentliche Ausgangsposition für die kommenden Spiele. Der FC Rubinburgh musste dagegen eine bittere 2:3-Niederlage in Entenhausen hinnehmen, nachdem man zwischenzeitlich einen 0:2-Rückstand ausgleichen konnte.

 

Atlantis zum zweiten Mal Weltmeister – Meadowhouse beendet WM als Dritter

Um 21:50 Uhr Ortszeit in Fishguard war es soweit: Final-Schiedsrichter Peter van Boeheven pfiff das furiose Endspiel der Weltmeisterschaft in Gartenparadies ab und Atlantis stand als neuer Weltmeister fest. Spieler, Trainerteam und Funktionäre lagen sich jubelnd in den Armen und feierten bis spät in die Nacht hinein zusammen mit den Fans den zweiten Titel für die Nordtitanier seit 1782. Doch zuvor sah es lange nicht danach aus, dass Atlantis, die nicht von wenigen im Vorhinein als Titelkandidat gehandelt wurden, am Ende den Weltmeisterpokal in den Händen halten würde.

Für den späteren Sieger verlief die erste Halbzeit gegen Endspielgegner und Titanienmeister von 1812, Fantasio, wie ein Albtraum. Schon nach fünf Minuten traf Armando Puntera mit seinem dritten Turniertor zum 1:0 für die offensiv stark aufspielenden Südtitanier. Geisterschloss hatte Remicolasso nicht am Flanken gehindert, Puntera staubte freistehend vor dem chancenlosen Uhu ab. Und es wurde nicht besser für Atlantis: Ohne den gesperrten Linksverteidiger Blut, der im Halbfinale gegen Meadowhouse die Rote Karte gesehen hatte, merkte man der Defensive des Teams von Trainer Adalbert Pulverfass die Verunsicherung spürbar an. Es folgten immer wieder Großchancen für Fantasio, die beste hatte Pokryta, als er nach 25 Minuten einen Freistoß an die Latte hämmerte. Atlantis hatte in der gesamten Ersten Halbzeit lediglich eine gute Möglichkeit, die in Person vom bei diesem Turnier erstaunlich blass gebliebenen Skelett jedoch freistehend vor Torwart Giodetti vergeben wurde. In der 33. Minute belohnte sich Fantasio für die drückende Überlegenheit dann aber doch noch einmal. Linksverteidiger Pellegrino schickte Marconato die linke Seitenlinie entlang, ein Doppelpass mit Sturmstar Ignaz Palmilha reichte aus und schon schoss Marconato den Ball von der Strafraumgrenze weitgehend ungehindert in den rechten Torwinkel. Der fantasianische Block war zu diesem Zeitpunkt kaum noch zu halten und angesichts der Dominanz des Teams von Trainer Damian Mantoiani rechnete kaum noch jemand mit einem Comeback von Atlantis. Der Rest der ersten Halbzeit verlief weitgehend ereignislos, Fantasio beschränkte sich auf Defensivarbeit und Atlantis hatte sich bis zur Pause noch nicht wieder von dem nun noch höheren Rückstand erholt.

Was dann allerdings in der zweiten Hälfte passierte, war absolut unerklärlich und ist in einem WM-Finale in dieser Art und Weise noch nie vorgekommen. Atlantis‘ Trainer Pulverfass wechselte zur Halbzeit den wirkungslosen Ranquis aus und brachte stattdessen den ehemaligen Entenhausener Freund Eule, der damit nach dem Gruppenspiel gegen Transanien erst zu seinem zweiten WM-Einsatz kam. Doch der Wechsel zahlte sich aus: Schon Sekunden nach Wiederanpfiff schickte Eule den in der Folge besser spielenden Praja in den fantasianischen Strafraum, wo er in letzter Sekunde von Pellegrino am Schuss gehindert werden konnte. Doch diese Szene deutete bereits an, in welche Richtung es in der zweiten Halbzeit gehen würde: Fantasio beschränkte sich fast nur noch auf die Defensive, bei weitem nicht der beste Mannschaftsteil der Südtitanier, und Atlantis versuchte, durch das Bollwerk zu dringen, was ihnen mit fortschreitender Zeit immer besser gelang.

Das erste Ergebnis der atlantischen Bemühungen gab es in der 56. Minute, als bei einer Ecke von Mitternacht Abwehrspieler Schloss Turmuhr mit einem wuchtigen Kopfball den Anschlusstreffer herstellte. Doch reagierte Fantasio darauf so gut wie gar nicht, eher konnte der Eindruck gewonnen werden, dass sie irgendwie hofften, den Spielstand über die Zeit zu bringen. Konsequenz war ein extrem dominantes Auftreten von Atlantis, vor allem zwischen der 60. und 80. Minute, in der eine Angriffswelle nach der nächsten auf Giodettis Tor zurollte und die Südtitanier nur durch Glück nicht schon dann den Ausgleich kassierten. So traf Praja in der 64. Minute nur den Außenpfosten, Vollmond scheiterte zwei Minuten später an Giodetti und Spinnes Ball wurde in der 71. Minute gerade noch so vom hinten aushelfenden Pokryta von der Linie gekratzt. Doch war es nur eine Frage der Zeit, bis der Ausgleich fallen würde, und dieser kam dann in der 75. Minute, ausgerechnet durch den für den gesperrten Blut in die Startelf gerückten Graf Geisterschloss. Ein abgeblockter Schuss von Skelett fiel dem Innenverteidiger vor die Füße, er zog aus etwa zwanzig Metern ab, traf den Ball perfekt und versenkte ihn im linken Eck. Zu diesem Zeitpunkt explodierte der atlantische Fanblock dann auch zum ersten Mal. Doch fast wäre die Freude über den Ausgleich postwendend wieder getrübt worden, denn nun erwachte Fantasio endlich aus seiner seit der Halbzeit andauernden Lethargie, aber Palmilha schoss bedrängt ans Außennetz (80.).

In der Schlussphase war es ein offenes Spiel. Beide Mannschaften spielten nach vorne, darauf aus, das Spiel mit dem nächsten Tor zu entscheiden und so einer Verlängerung zu entgehen. Nach einer Großchance für Marconato in der 84. Minute kam dann aber der entscheidende und historische Zeitpunkt im gesamten Spiel: In der 86. Minute warf Eulos Uhu den Ball weit ab, genau in die Beine des im Mittelkreis postierten Eightleg Spinne. Dieser legte den Ball raus auf Praja, der mit einer Körperdrehung Pokryta verlud und dann im Sprint auf Giodetti zulief. Kurz bevor Praja zum Schuss ansetzen konnte, spitzelte ihm Pellegrino den Ball vom Fuß, allerdings genau zum ebenfalls mitgelaufenen Freund Eule, der den Ball volley rechts ins lange Eck hämmerte und Giodetti keine Chance lies. Ausgerechnet Eule machte also das entscheidende Tor, er, der in Entenhausen nie wirklich glücklich wurde und nun, zurück bei Schloss Canterville, zu alter Hochform aufläuft. Von Fantasio kam, mit Ausnahme einer Halbchance für Romeo (89.), nichts mehr und nach einer kurzen Nachspielzeit stand es dann fest: Atlantis war zum zweiten Mal nach 1782 Weltmeister.

Tags zuvor hatte sich Atlantis‘ Halbfinalgegner Meadowhouse zum zweiten Mal nacheinander den dritten Platz gesichert. Wieder hieß, wie bereits 1814 in Mittelland, der Gegner Mittelland. Am Ende hieß es 3:1 (2:0) für die im Halbfinale knapp an Atlantis gescheiterten Meadowhouser, die damit ihrem scheidenden Trainer Horst Götz einen würdigen Abschied bescherten. Abwehrchef Alastor Moody hatte Meadowhouse früh in der fünften Minute in Front gebracht, als er bei einem Freistoß von Vlad Tepes den Kopf zum richtigen Zeitpunkt in den Ball hielt und unhaltbar für Mittellands Torwart Podesev einköpfte. In der Folge entwickelte sich ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten: Magiaro (19.) schoss Inlegzool an, sodass der Ball abgefälscht nur Zentimeter rechts an Podesevs Tor vorbeiging, auf der anderen Seite scheiterte Kristiansen am glänzend reagierenden Reiner Reh (34.). Doch hatte man in der ersten Halbzeit das Gefühl, dass Meadowhouse das Aus im Halbfinale, so bitter es auch gewesen sein mochte, besser verkraftet hatte. Kurz vor der Halbzeit kam dann wieder einmal, wie bei dieser WM bereits so häufig, der Auftritt von Zachi Wyvernus. Der Sturmstar des DFC Düsterwald, der nach dieser WM mit Sicherheit viele Angebote aus aller Welt erhalten wird, spielte einen Doppelpass mit Linksverteidiger Igor Cavenza über mehr als vierzig Meter und veredelte Cavenzas punktgenaues Zuspiel dann eiskalt in der 44. Minute.

Nach der Pause war Mittelland dann zunächst die aktivere Mannschaft, Grabov scheiterte kurz nach Wiederbeginn (47.) am langen Bein von Bäumer, ehe es in der 59. Minute hektisch wurde: Fürchte-Knallus hielt bei einem Schuss von Loopzool den Arm in die Schussbahn, sodass Schiedsrichter Hermann Sayrov aus Klondyk keine andere Wahl blieb, als auf Elfmeter zu entscheiden. Doch dort versagten Entenhausens Sturmstar Ivica Grabov, der bis dahin ohnehin nur eine mäßige WM gespielt hatte, die Nerven. Etwa vier Meter schoss er den Ball über das Tor von Reh, der damit bei dieser WM vom Punkt nicht überwunden blieb. Doch drei Minuten später war es dann doch soweit: Bojinov, der das Turnier ohne einen einzigen Treffer beendete, spielte Refrool den Ball genau in die Schnittstelle zwischen Moody und Cavenza, sodass dieser nur noch Reh vor sich hatte und diesen dann mit einem gekonnten Lupfer überwand. Götz reagierte umgehend, brachte Fasan für Magiaro und Grauslich auf der linken Seite für Koch, was das Spiel umgehend strukturierter gestaltete. Mittelland investierte nicht mehr alles in sein Offensivspiel, lauerte auf Konter und Meadowhouse biss sich an der Weltklassedefensive der Nordatcanier um Abwehrchef Göran Inlegzool ein ums andere Mal die Zähne aus. Doch in der 77. Minute gab es dann doch noch einmal ein Durchkommen: Ein Geniestreich von Offensivlegende Auge, der mit einem Ball drei Spieler von Mittelland überwand, setzte Fasan in Szene, der den Ball dann trocken unter die Latte von Podesevs Tor drosch. Damit war Mittellands Wille dann gebrochen und Meadowhouse‘ Sieg hätte noch höher ausfallen können, doch der für Wyvernus eingewechselte Ehmann traf in der 87. Minute nur den linken Pfosten. Als kurz darauf der Schlusspfiff ertönte, jubelten die Meadowhousischen Spieler und die Fans als wären sie Weltmeister geworden, was angesichts des vor dem Turnier ausgegebenen Ziels des Viertelfinals auch verständlich war. Am Ende war es also wieder der dritte Platz bei einer WM und damit ein krönendes Ende der erfolgreichen Ära Horst Götz.

Nun folgen noch einige Statistiken zur Weltmeisterschaft in Gartenparadies:

Bester Torschütze (Goldener Schuh): Zachi Wyvernus (Meadowhouse, 5 Tore) / Antonio de Revo (Charymoyebso, 5 Tore)

Bester Torhüter (Goldener Handschuh): Valerio Giodetti (Fantasio, 6 Gegentore)

Bester Spieler des Turniers: Geistersen Mitternacht (Atlantis) / Ole Andresen (De Litland)

Beste Neuentdeckung: Friedrich Fasan (Meadowhouse)

Elf des Turniers:

Tor: Ole Andresen (De Litland)
Abwehr: Göran Inlegzool (Mittelland), Alastor Moody (Meadowhouse), Marco Pellegrino (Fantasio), Schloss Turmuhr (Atlantis)
Mittelfeld: Geistersen Mitternacht (Atlantis), Nacht Vollmond (Atlantis), Auge (Meadowhouse), Felipe Marconato (Fantasio)
Sturm: Zachi Wyvernus (Meadowhouse), Armando Puntera (Fantasio)
Trainer: Adalbert Pulverfass (Atlantis)

Weltmeister seit 1726:

1726: Avasjanrav
1730: Paradies
1734: Estland
1738: Fantasio
1742: Paradies
1746: Klondyk
1750: Schneckland
1754: Meváns
1758: Schneckland
1762: Fantasio
1766: Miwan
1770: Avasjanrav
1774: Mittelland
1778: Paradies
1782: Atlantis
1786: Lassver
1790: keine WM wegen Paradiesischem Unabhängigkeitskrieg
1794: keine WM wegen Paradiesischem Unabhängigkeitskrieg
1798: Django
1802: Paradies
1806: Lassver
1810: De Litland
1814: Paradies
1818: Atlantis

Insgesamt:

5x: Paradies
2x: Avasjanrav, Schneckland, Fantasio, Lassver, Atlantis
1x: Estland, Klondyk, Mittelland, Django, De Litland, Meváns, Miwan

SV Johannesburgh 06 ist Premiere-Cup-Sieger

Im zweiten Anlauf ist der Coup geglückt. Der SV Johannesburgh 06 ist Premiere-Cup-Sieger 1818. Im Finale des größten internationalen Vereinswettbewerb der Lieben Welt setzte sich der Meister der Koenigsliga mit 1:0 (0:0) gegen Rekordsieger (3x) SF Vinnycjae durch. Das goldene Tor erzielte Andres Wysciólka in der 49. Minute. Im Vorjahr war der SVJ noch gegen den FC St. Gravenhage unterlegen.

In der Francesburgh-Arena vor rund 100.000 Zuschauern hatte der SVJ schon den akustischen Vorteil. Francesburgh und Johannesburgh trennen nur gut 350 Kilometer. Trainer Franz Schnecktile konnte aus dem Vollen schöpfen, Vereinslegende Johannes Brauser lief zum letzten Mal für seinen Verein auf. Vinnycjae musste kurz vor dem Spiel noch auf Mittelfeldlenker Valerij Rath verzichten, der sich beim Warmmachen verletzte, konnte dafür aber auf Starstürmer Guido Ball zurückgreifen, der seine Knöchelverletzung auskuriert hatte. Das Spiel begann zunächst abwartend und zerfahren, beide Teams waren darauf bedacht, keine Fehler zu machen. Nervöser wirkten zunächst die Johannesburgher, die auf keinen Fall das zweite Finale in Folge verlieren wollten. So musste eine Standardsituation herhalten, um die erste gefährliche Torchance heraufzubeschwören. Eine Ecke von Edelhoff fiel vor die Füße von Tomas Coppe, der jedoch zu überrascht war und im letzten Moment von SVJ-Verteidiger Ortmann geblockt werden konnte (22.). Nach etwa einer halben Stunde gestaltete sich das Spiel dann offener. Johannesburgh ließ jetzt mehrmals ihre spielerische Klasse aufblitzen, Timo Kreuzinger (33.), Martin Cordes (36.) und vor allem Andres Wysciólka (42.), der aus sechs Metern freistehend am Tor vorbeiköpfte, hatten Möglichkeiten. So war der Halbzeitstand von 0:0 zum Ende hin sogar noch etwas glücklich für den SF Vinnycjae.

Ohne Wechsel ging es dann weiter in Durchgang zwei. Bereits nach zwei Minuten hatte Guido Ball das 1:0 auf dem Fuß, sein Schuss zischte jedoch nur knapp links vorbei (47.). Beinahe postwendend erzielte auf der Gegenseite Andres Wysciólka dann den Führungstreffer für seine Johannesburgher. Cagatay brachte den Ball von links scharf in den Sechzehner, wo zunächst alle verpassten, doch am zweiten Pfosten hatte sich Wysciólka davon gestohlen und drückte den Ball über die Linie. Der Jubel kannte kaum noch Grenzen auf Seiten der Paradieser, doch nur acht Minuten später verwandelte sich die überschwängliche Freude in bange Gesichter. Rechtsverteidiger Johannes Olczik ließ sich im Zweikampf gegen den unangenehmen Skrakna zu einem Ellbogenschlag in dessen Magengrube hinreißen, für Schiedsrichter Ellez aus Django schwer zu sehen, aber der Vierte Offizielle gab den Hinweis und Ellez zeigte völlig zurecht die Rote Karte. In der Folge jedoch war von der Unterzahl nur wenig zu erkennen, Johannesburgh stand kompakt, ließ kaum Torchancen zu, wurde jedoch in der Offensive auch immer harmloser. Ein Freistoß von Palmilha, den SVJ-Torwart Steiner sensationell über die Latte lenkte (73.) läutete dann die Schlussoffensive des SF Vinnycjae ein. Johannesburgh wehrte sich mit Zähnen und Klauen, geriet jetzt aber mehr und mehr ins Wanken. Ball scheiterte am starken Steiner mit einem Flachschuss (78.), Coppe setzte eine Flanke von Palmilha per Innenseite über das Tor (85.). Johannesburgh wechselte defensiv und schlug clever Zeit heraus, Vinnycjae fand nur noch mit der Brechstange Mittel. Palmilhas Distanzschuss, den Vitt noch gefährlich abfälschte (90.) war die letzte Chance der Mittelländer. In der Nachspielzeit aber hatte Johannesburgh mit einem Konter die Riesenchance, das Spiel zu entscheiden, Kreuzingers Querpass auf Olbrich war jedoch zu schlampig (90.+2). Kurz darauf pfiff Ellez die Partie ab und Johannesburgh fiel komplett in ein Meer aus Freude und Jubel. Der Premiere-Cup-Titel geht damit nach 1811 zum zweiten Mal wieder in die Koenigsliga, dem SF Vinnycjae blieb der vierte Triumph verwehrt. Für den SF ist es zudem die erste Finalniederlage überhaupt.

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